Zitat von
Tall Blonde Helicopter
Nachdem ich gesehen habe, daß auf Amazon D – und in geringerem Ausmaß auf Amazon UK – eine rege Diskussion über die Klangqualität von "Before The Dawn" stattfindet, wäre es für mich interessant, kurz zu erfahren, welche Meinung Ihr anderen Albumkäufer hier im Forum zu diesem Aspekt habt. Ich selbst gehöre zum Lager derer, die nicht sehen bzw. hören, worin das Problem mit dem Sound liegen soll, zumal seit den letzten Alben bekannt ist, daß Kate – im Gegensatz zu ihren hochtechnisierten und teilweise durchaus zu kühlen, überproduzierten Klangwelten der Achtziger – mittlerweile einen weicheren, verhangeneren, dunkleren Sound bevorzugt, dem man also "analoge", "organische" Attribute zuweisen kann. Bei entsprechend unzimperlicher Reglereinstellung empfinde ich den Klang von "Before The Dawn" als druckvoll und differenziert. Mir ist es ein Rätsel, wie es zu dem zum Beispiel geäußerten Vorwurf der "Bootleg-Qualität" kommen kann. Daß in Passagen, in denen "viel passiert", die Differenziertheit, zum Beispiel die Sattheit des Schlagzeugs, etwas zurückgenommen ist, halte ich für normal – bei Liveaufnahmen eh, aber diese Klangveränderung findet sich ja selbst bei Studioaufnahmen. Insofern scheint mir eine Überlegung, die manche in der Amazon-Diskussion äußern, in der Tat bedenkenswert: Haben mittlerweile viele Hörer (oder vielleicht besser: Musikkonsumenten), die nur noch die Ergebnisse des Loudness War gewohnt sind, kein Gespür mehr für den Klang von nicht zu Tode komprimierten Musikaufnahmen?
PS: Mein Urteil gründet allein auf meinen alten Ohren, nicht auf irgendwelchen technischen Messungen am Computer oder dem Hang zu High-End-Fetischimus. ;–)