Zitat von
Peter M. aus V.
Ich gehöre auch zu der Handvoll, die das hier sehr interessiert, und ich bin @Grombold dankbar, dass er @Feix' Post ausgegraben hat.
Ich bin inzwischen ähnlicher Ansicht wie einige von Euch: Eine feste Band würde zur Zeit nicht funktionieren. Die "halbfeste", die sie 2013 hatte, ist aber - ebenfalls zur Zeit - genial.
Lena schreibt ihre Musik nicht allein. Sie weiß, dass sie das nicht kann, und sie holt sich die richtige Unterstützung. Und weil sie eben nicht musikalisch in eine Richtung gehen will, sucht sie sich eben verschiedene. Bei einer festen Band kommt es darauf an, wie die Sache konzipiert ist. Ist es eine Band mit Frontfrau, entsteht die Musik eher gemeinsam. Lena könnte das gar nicht anders machen (s.o.), sie braucht die Unterstützung. Eine feste Band bedient aber eben auch ein engeres musikalisches Spektrum. Oder kennt jemand eine feste Band (nicht Coverband!), die musikalisch die Bandbreite von Mr. Arrow Key, I'm Black, Taken by a Stranger aufweist, um nur drei Titel zu nennen. Wohlgemerkt, nicht als Entwicklung, sondern gleichzeitig. Das andere Konzept ist da, das Lena fährt. Sie ist die Solokünstlerin, sie liefert (mit Unterstützung) das Material, und sie sucht sich (ebenfalls mit Hilfe, z.B. Sven Meyer) die Profis, die in der Lage sind, diese Verschiedenheit umzusetzen. Und nun kommt der Punkt: Je fester diese Band ist, umso mehr Möglichkeiten gibt es, kreativ mit dem Material umzugehen. Mit der Noccu- Band war es möglich, die "neue", fünfte Neon- Version zu schaffen, mit dieser Besetzung funktionierte die Musik auf der Bühne bestens,aber auch im Vorfeld und im Hintergrund. Seht Euch an, wie Katie und Lena manchmal symbiotisch musizieren. Oder den Spaß, den Kerstin hatte. Eins ist sicher: Lena braucht die Harmonie, die dieses echte Team ausstrahlte. Das ist keine Kritik, sondern in ihrem Fall der Schlüssel zu so einem Erlebnis wie dem Bauhaus- Konzert.
Nun weiß man ja nicht, was Lena so zur Zeit durch den Kopf spukt, musikalisch. Vielleicht ist ein Felix Weigt mit dem Kontrabass beim nächsten Album völlig out, und sie braucht 'nen Drummer mit DoubleBass, Keys und Computer, oder sie lässt ein Percussion- Feuerwerk abbrennen. Dann ist die "halbfeste" Noccu- Band passé. Man weiß es nicht.
Die Schwierigkeiten mit einer festen Band resultieren aus dem, was ich an Lena so faszinierend finde: Aus ihrer Vielseitigkeit und ihrer Weigerung, sich festzulegen. Deshalb gehe ich davon aus, dass es weiter bei solchen "halbfesten" Bands bleiben wird, Profis, die aber im Bedarfsfall (Terminüberschneidung) auch mal durch andere Profis vertreten werden können.
@earplane: DAss die Leute über Lenas Haare diskutieren und nicht über ihre Band, liegt an Lena. Sie ist nicht nur Gegenstand dieser Debatten, sonder sie sorgt selbst dafür, dass sie stattfinden und feuert sie an.