Dank dem Ende des YouTube-vs-GEMA-Streits ist auch diese Pop-Perle nun endlich betrachtbar.
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Die Violinistin Hannah Epperson wurde in Salt Lake City geboren, siedelte eine zeitlang um nach Vancouver/Kanada und lebt jetzt in Brooklyn/NYC. Neben klassischer Musik, indianischen Folksongs und Country, ließ sie sich auf ihren musikalischen Reisen auch von europäischen Musiktraditionen wie dem Flamenco inspirieren. Dennoch ist ihre Musik keine der nervtötenden Kategorie schaut-mal-her-was-ich-alles-kann.
Hannahs Konzerte sind ungewöhliche Erfahrungen: für sie existiert keine Trennung von Künstler und Publikum während eines Auftritts, weshalb sie spontan auf alles reagiert, was sich "energetisch" zwischen ihr und ihrem Publikum ereignet. Sie möchte ein Publikum, das "bei ihr" ist, weshalb es auch schon einmal zu solchen Szenen kommen kann: http://www.hannahepperson.ca/blog/ni...nt-empty-space
Mit Violine, Loopstation und ihrer Stimme (+ ab und an vielleicht einem Drumkit) kreiert sie reduzierten, aber atmosphärisch dichten, melancholischen und dennoch luftigen Indie-Pop:
Ihr erster Longplayer Upsweep erschien in diesem Jahr - fünf Songs werden in "Amelia"- und "Iris"-Versionen gesungen und variiert.
"Brother" stammt von der 7"-EP Burn (2015).
Manchmal weiß ich nicht so genau, was ich von Loop-Station- Musik halten soll. Die Maschinen ermöglichen einem Musiker, allein (relativ) komplexe Stücke zu gestalten, es bleibt dann jedoch oft bei den variierten, aber eben wiederholten Pattern. Hier gefällt mir das Ergebnis aber ausnehmend gut; weil es, wie du schreibst, "luftig" ist; und Melancholisches liegt mir sowieso immer.This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Die nachhaltigen Tipps sind die besten.This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Die Filmmusik vom Film Monsters letzthin ließ mich aufhorchen und nachschauen - der superbe Soundtrack war von Jon Hopkins.
Monsters - Main Theme by Jon Hopkins
Jamie Elliot und Hannah Walker sind Twin Bandit, ein Folkduo aus Vancouver, das sich voll und ganz der Harmonie und den schönen Klängen verschrieben hat.
Zum Schwelgen ohne Ecken und Kanten:
Aus ihrem gerade vor einem Jahr erschienenen Debutalbum "For You" (2015)
Geändert von OldStephen66 (16.01.2017 um 20:10 Uhr) Grund: zeitliche Korrektur
Wirklich schön!This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Ja, schön verträumt- melancholisches Klangbad. Danke für den TippThis quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Und das hier ist auch sehr schön.
Bei allem Schmalz und Schmelz in Gesang und Melodie empfinde ich die klar herausstechenden Schlagzeugbeats, die definitiv nicht dem loudness-war zum Opfer fallen, als gut gesetztes Gegengewicht und auch das Bottleneck(?)-Gitarrensolo (ab 2:32) überzeugt mit seiner kantig-schönen Dynamik.
Ich nehme den Faden aus bates' Posting im Cover-Thread wieder auf. Er hat dort auf die kluge und witzige Parodie/Hommage "Sumisu" von Farin Urlaub verwiesen: … und dann hörten wir die Smiths. Manchmal auch The Cure oder New Order, aber größtenteils die Smiths.
Dieselben Bezüge greift auf seine Weise Neil Hannon alias The Divine Comedy in "At The Indie Disco" auf, einem Song, der nach Auskunft seines Schöpfers davon handelt, in Indie Discos zu gehen. ;–) Er enthält Zeilen wie We've got a table in the corner that is always ours / Under the poster of Morrissey with a bunch of flowers und Give us some Pixies and some Roses and some Valentines / Give us some Blur, and some Cure, and some Wannadies / And now we're moving to the beat / And staring at each other's feet. Ich poste die Piano-Version, die Neil mal für den Guardian gespielt hat. Das Lied beginnt erst nach einer guten Minute, aber die Vorrede und kleine musiktheoretische Unterweisung davor ist charmant und ebenfalls sehenswert.
Hübsch, sehr hübsch. Mir gefällt die Originalversion aber auch sehr gut ...This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
... und bei der Textzeile We drink and talk about stupid stuff / then hit the floor for Tainted Love fühle ich mich augenblicklich ins Jahr 1990 oder 1991 im damals einschlägigen Schuppen meines Vertrauens, irgendwo im Hessischen, zurückversetzt, ich kann sogar den Rauch und das verschüttete Bier riechen (und um einen Pfad zur Namensgeberin dieses Forums zu schlagen, in dieser Erinnerung liegt auch ein Grund, warum mich der TBAS/Tainted-Love-Mix seinerzeit so außerordentlich gefreut hat ).
Zum Jubiläum: einer meiner ewigen Favoriten, der dieses Jahr 40. Geburtstag feiert.
Auf Lofgrens poppigstem Album der 70er "I Came To Dance" (1977) der rundum stimmigste Song: viel Groove, Rhythmus und Atmosphäre mit schön flirrenden Vibes, dazu Andy Newmarks sehr feine und doch druckvolle Arbeit am Schlagzeug, kongenial unterstützt von Lofgrens damaligen Leibbassisten Wornell "Sonic Prince" Jones. Auch die Background-Harmonien passen ausgezeichnet. Zudem singt Nils in dieser Zeit für meinen Geschmack am besten: weich und ein wenig dreckig zugleich. Dazu der unverwechselbare Stil dieses Saitengottes, der hier quasi schon in den Strophen Soli spielt.
Code Of The Road*
* auf der Laufkarte des damaligen Solinger Kultplattenladens "ZackZack" stand beim gleichnamigen live-Album (1986), ich erinnere mich genau: "Scheiße auf der Straße"!
Geändert von OldStephen66 (03.03.2017 um 00:58 Uhr)
Ein Song mit besonderer Geschichte: Aufgenommen wurde er in Montréal zusammen mit Lhasa de Sela kurz vor deren Krebserkrankung, blieb aber unveröffentlicht. Für Stuart A. Staples war "Hey Lucinda" schon damals ein problematischer Song: "it sounded great, but I was struggling—it was too linear, and when it feels too easy I don’t trust it." Nach Lhasas Tod Anfang 2010 konnte er den Song jahrelang nicht anhören. Erst kürzlich wurde er wieder ausgegraben, doch Staples wollte ihn nun nicht mehr im ursprünglichen Arrangement belassen, weil er sich "nicht mehr richtig" anfühlte. So wurde der Song musikalisch komplett neu eingespielt und fand nun auf dem letzten Album der Tindersticks "The Waiting Room", das - nomen est omen - vier lange Jahre in Arbeit war, endlich einen angemessenen Platz: "It has taken a long time for me to be able to return this recording and, hopefully, to do justice to the song we both wanted it to be."
Interessant wäre natürlich der Vergleich zur Vorgängerversion, die aber wohl nur durch eine Indiskretion ans Tageslicht gelangen würde, was dann auch wieder eine unschöne Geschichte wäre.
So belassen wir es dann einfach hierbei.
Irgendwo zwischen Blues, Jazz und irgendwie auch dunklem slowcore-E-Pop, obwohl es gar nicht elektronisch ist.
Der abschließende Song seines aktuellen Albums "The Heavy Wait" (2016) - und ein, auch gesanglich, sehr starker Abschluss.
David Simard - Rorschach
Eindrucksvoll, sehr schön, dezente und doch starke Begletung, eine Stimme, die berührt.
Wow