@earplane: Danke für die Recherche und die Links. Ganz interessante Einblicke, die die Komplexität des Geschäfts verdeutlichen. Diese Mischung von Geschäft und Kunst braucht schon besondere Menschen. Zum Beispiel wirde bei Benjamin Budde deutlich, wie intensiv ein Verleger auch künstlerisch eingrteift oder eingreifen lässt. Beim Management gibt es aber auch das Problem des "Dienrs zweier Herren"; im Berufsbild kommt eher die Verantwortung gegenüber dem Künstler zur Sprache. Es gibt aber eben auch die andere Seite, wie z.B. bei Steffi, nämlich der Firma gegenüber verantwortlich zu sein.
Zur Gage der Bandmitglieder:Es gibt sicher verschiedene Modelle. Aus dem kleineren Klassik- Bereich kenne ich es so, dass der Veranstalter direkt mit den Musikern (auch den Begleitmusiker) verhandelt oder über eine Agentur einen Komplettreis für ein Orchester ausmacht. Die Höhe wird zunächst vom Aufwand besto,,t: Wie viel muss ich spielen (Auftritts- / Probenzeit); wie schwer ist die Musik (Vorbereitungszeit), welchen Nebenaufwand muss ich treiben (Anreise, evtl. Unterkunft/Verpflegung). Dazu kommen Qualität und Ruf des Musikers und auf der Gegenseite des Veranstlters. (Das muss nicht unbedingt miteinander zusammenhängen. ). Vor allem in dem Bereich spielen Angebot und Nachfrage eine Rolle. Beim buchen über Agenturen/Management kommen noch deren Kosten und Gewinn hinzu.
Bei Begleitmusikern von Stars der "anderen" Musik dürfte es ähnlich aussehen. Eine gute Viertelstunde bei der Glossy Com wird dem Gitarristen weniger einbringen als die Stunde auf dem Cola- Truck oder die Reise an den Wolfgangsee. (Dass dort die Gage z. T. in Realien gezahlt wird, ist klar.) Angebot und Nachfrage werden auch hier den Preis mitbestimmen. Wenn Lena für die Tour unbedingt Flo Ostertag haben will, der aber aber gerade mehr Bock auf eine andere Musik hat und andere Anfrgen, muss sie halt was drauflegen. Es sei denn, sie schließt mit ihm langfristige Verträge, die ihn zum Mitreisen verpflichten. Und wenn der Musiker anderswo einen solchen festen Vertrag hat, hat Lena das Nachsehen. Klar ist in jedem Fall, dass Lena die Verhandlungen nicht selbsr führt; bei besonders engen Kontakten (Jennifer Kae z. B. ) kann ich ir allerdings auch vorstellen, dass sie schon mal selbst telefoniert, um vorzufühlen, ob da was geht.
Über die tatsächliche Höhe der Gage geben diese Überlegungen natürlich keine Auskunft. Vor allemdeshalb nicht, weil man nicht weiß, ob die im Raum stehenden Summen von 120 000 € (Nena / Allianz) oder 45 000 € (Lena Weißensee) Gesamtgagen/-aufwendungen oder nur Star- Gage sind. Wie sich die Honorare bei geschlossene Firmenevents, öffentlichen werbeträchtigen Firmenevents, öffentlich-rechtliche Auftritte (Kommunen etc.), Medienauftritte und eine (selbst veranstaltete) Tour unterscheiden, lässt sich auch nur vermuten. Sie dürften auch innerhalb der verschiedenen Veranstaltungstypen voneinander abweichen.