Zitat von
Peter M. aus V.
Wirklich ein Interview (neben den ganz spaßigen oder auch informativen Momenten) , das eine würdige Fortsetzung des Bauhaus- Interviews darstellt. Mir nötigen Lenas Aussagen wieder großen Respekt ab; manche meiner sehr kritischen Urteile über Teile ihrer (medialen) Selbstdarstellung lösen sich dann einfach in Luft auf.
Sich Gedanken über das Narzißmus- Thema zu machen, heißt nicht, den ganzen Kram "scheiße" zu finden, lieber @Eulenspiegel. Ich verstehe Lena so, dass sie da durchaus dinge tut, die sie gerne tut (wie sie an anderer Stelle ja auch sagt); gleichzeitig hat sie das Gefühl, sich dabei auf die Selbstdarstellung und hier eben auch Äußerlichkeiten beschränken zu müssen. Es fehlt ihr etwas. Diese von @Ovi angeführte Beschreibung des Spagats passt da gut: Um sich nicht zu verlieren, um man selbst zu bleiben, muss man sowohl kontrollieren als auch preisgeben. Das Maß ist wichtig. Also nicht nur kontrollierte Oberfläche, sondern auch preisgegebener Inhalt (Kern, Seele?)
Übrigens gibt es einen Snap zum Schminken (oder sogar die Einleitung zu einem Tutorial), in dem Lena ihren Fans mitteilt: "Ich weiß, das ist alles oberflächlich... Aber es macht auch Spaß."
(Auf der rein musikalischen Ebene findet sich eine Parallele: Ihre Songs sollen sich am Lagerfeuer zur Gitarre singen lassen. Es spricht die LeniSings- -Heldin. Übrigens sehr sympathisch für einen Akustikfan wie mich. Könnte sie bei den Produzenten gerne verstärkt durchsetzen, ruhig auch schon für die Albumversionen!.)
@Gauloisis: Interpretierst du das "Das war nicht mehr ich." als "Das war ich noch nie."? Ich denke eher, die Abgrenzung zu SD war notwendig, weil Lena sich tatsächlich musikalisch wie persönlich verändert hat und dem auch Ausdruck verleihen wollte.
Jedenfalls hat sich das Einschalten des Fernseher für mich sehr gelohnt. Danke, Lena.