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Thema: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

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    Standard Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    "Autorisierungsmissbrauch durch „Voice of Germany“-Juror: Wie Mark Forster ein kritisches Interview zurückzog"
    http://meedia.de/2017/11/09/autorisi...ew-zurueckzog/
    siehe auch
    http://www.planet-interview.de/inter...forster/49855/

    Es gab unter anderem Fragen zu den Songwritern. Was Mark – oder vielleicht auch nur seinem Management – anscheinend nicht gefallen hat.

    Hier noch ein Video, da singt einer der beteiligten Songwriter einen der für Mark Forster geschriebenen Hit's.

    Ich finde diese Version viel angenehmer und besser
    Geändert von earplane (13.11.2017 um 16:40 Uhr) Grund: Dank Mods ist der erste Beitrag ist ja meiner, da kann ich den Titel ändern :)

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    Standard AW: Mark Forster

    Zitat Zitat von earplane Beitrag anzeigen
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    "Autorisierungsmissbrauch durch „Voice of Germany“-Juror: Wie Mark Forster ein kritisches Interview zurückzog"
    http://meedia.de/2017/11/09/autorisi...ew-zurueckzog/
    siehe auch
    http://www.planet-interview.de/inter...forster/49855/

    Es gab unter anderem Fragen zu den Songwritern. Was Mark – oder vielleicht auch nur seinem Management – anscheinend nicht gefallen hat.

    Sehr interessant! Und das sind ja eigentlich zwei verschiedene Fragestellungen, die da angerissen werden:


    - Die erste ist die journalistische Facette des Ganzen; ob also ein prominenter Mensch das Recht haben sollte, ein einmal gegebenes Interview gegenzulesen und ggf. auch komplett zurückzuziehen. Ich kann verstehen, dass Menschen, die regelmäßig mit der Presse zu tun haben, da vielleicht etwas übervorsichtig sind. Erst vor kurzem las ich an einer ganz anderen Stelle des Internets die Aussage, dass Journalisten eigentlich gar keine Interviews (mehr?) führen, um wirklich Fragen beantwortet zu bekommen, sondern um damit ihre ohnehin schon vorher feststehenden Thesen mit Zitierbarem zu untermauern. Und dass die Quintessenz des Interviewens sei, daraus dann im Zweifelsfall einen einzelnen Satz rausgreifen zu können, der als (skandalträchtige?) Schlagzeile tauge (vielleicht kennt hier ja jemand den Witz mit dem Papst und den Nachtclubs?! ). In dem hier vorliegenden Fall finde ich es aber auch als einen recht krassen Schritt, das Interview komplett zurückzuziehen. Das hier ist ja nicht die Bildzeitung, die tatsächlich einzig nach dem von mir beschriebenen Prinzip funktioniert; sondern so wie ich es verstehe, ging es darum, das Interview so gut es geht komplett und für jeden einsehbar ins Internet zu stellen. Zugegebenermaßen wissen wir nicht, wie Herrn Forsters Antworten tatsächlich aussahen; vielleicht hatte er einen schlechten Tag, vielleicht war er von dem Thema genervt oder hat sich um Kopf und Kragen geredet. Allerdings, ein bisschen frage ich mich dabei auch: Könnte er überhaupt in allen Fällen selbst entscheiden, was von ihm gedruckt/ins Internet gestellt wird und was nicht? Oder haben da womöglich auch eher das Management und die Plattenfirma das letzte Wort?


    - Die andere Frage ist die altbekannte nach der Qualität der gegenwärtigen deutschen Popmusik und ihrer Entstehung. Ich gestehe, dass ich da gar nicht ganz nachvollziehen kann, was daran jetzt das Neuartige und Überraschende sein soll? Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich mich mit dem Thema (insbesondere auch mit dem Schaffen eines ganz bestimmten auch im Artikel genannten Herrn ) schon seit längerem beschäftige und daher weiß, dass von Mark Forster und Max Giesinger über Helene Fischer und Beatrice Egli bis hin zu Udo Lindenberg oder diversen Rappern immer wieder dieselben Komponisten- oder Texternamen mit auftauchen. Ich persönlich sehe das auch nicht als etwas Verwerfliches an. Und letzten Endes weiß ich halt ebensowenig wie der Autor des Nicht-Interviews, wie groß die Anteile der einzelnen Künstler am jeweiligen Song sind. Vielleicht begreift sich Mark Forster ja wirklich als "den" Autor der Songs X, Y und Z; auch wenn dabei noch zwei, drei andere Leute was beigesteuert haben mögen? Aber auch wenn nicht, wenn ihm oder Herrn Giesinger oder wemauchimmer tatsächlich nur immer mal wieder ein Song nach dem Motto "hier, sing das mal" vorgelegt wird, den irgendjemand anders nach welchen Gesichtspunkten auch immer zusammengestoppelt hat (wieso muss ich gerade an Böhmermanns Schimpansen denken?); was spricht dann dagegen? Dass ich den von Böhmermann (und nicht zu vergessen seinen Gagschreibern! ) so treffend beschriebenen Menschen-Leben-Tanzen-Welt-Pop in vielerlei Hinsicht für beliebig und austauschbar und oft genug auch für schrecklichen Schmalz halte (obwohl ich z.B., anders als der Autor, gar nicht mal unbedingt erwarte, dass gute Musik rebellisch und politisch zu sein hat), ist ja keine überwältigend neue Erkenntnis; und zwar ganz unabhängig davon, wer ihn geschrieben hat ....

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    Standard AW: Mark Forster

    Zitat Zitat von esiststeffen Beitrag anzeigen
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    Erst vor kurzem las ich an einer ganz anderen Stelle des Internets die Aussage, dass Journalisten eigentlich gar keine Interviews (mehr?) führen, um wirklich Fragen beantwortet zu bekommen, sondern um damit ihre ohnehin schon vorher feststehenden Thesen mit Zitierbarem zu untermauern.
    Da wäre ich neugierig, an welcher "Stelle des Internets" das denn war. Für Pauschalurteile über Journalisten gibt's da ja zumindest Anlaufstellen noch und nöcher. Bei Interviews dagegen gibt es, so wie bei anderen Textsorten, eine große Qualitätsspannbreite, es gibt redliche und unredliche Motive, es gibt neugierige und offene Fragesteller ebenso wie voreingenomme.

    Die Bedingungen eines Interviews sollten vorher ausgehandelt und beiden Seiten klar sein. Ich bin hier im Prinzip auch für sehr weitgehende Rechte des Interviewten, also ggf. auch für sein Recht, das Interview zurückzuziehen. Aber es ist eben unvermeidlich, dass das dann komisch rüberkommt und oft so wirkt, als wolle der Interviewte nicht, dass unangenehme Wahrheiten an die Öffentlichkeit kommen. So wie es hier der Fall ist.


    Zitat Zitat von esiststeffen Beitrag anzeigen
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    Die andere Frage ist die altbekannte nach der Qualität der gegenwärtigen deutschen Popmusik und ihrer Entstehung. Ich gestehe, dass ich da gar nicht ganz nachvollziehen kann, was daran jetzt das Neuartige und Überraschende sein soll? Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich mich mit dem Thema (insbesondere auch mit dem Schaffen eines ganz bestimmten auch im Artikel genannten Herrn ) schon seit längerem beschäftige und daher weiß, dass von Mark Forster und Max Giesinger über Helene Fischer und Beatrice Egli bis hin zu Udo Lindenberg oder diversen Rappern immer wieder dieselben Komponisten- oder Texternamen mit auftauchen. Ich persönlich sehe das auch nicht als etwas Verwerfliches an.
    Naja, "verwerflich" ist das natürlich nicht (Strohmann-beiseite-schieb ), aber das Ergebnis ist eben ziemlich trüb. Und auch wenn bei dem Forster-Interview vielleicht auf der Faktenebene nichts "Neuartiges und Überraschendes" herausgekommen wäre, hätte ich es allemal interessant gefunden, wie er denn sein Image als irgendwie authentisch-gefühliger "Singer und Songwriter", der aber mal so echt total persönliche Sachen singt, unter einen Hut kriegt mit dem Fakt, dass dahinter dieselbe Songschreiber-Fabrik steht wie bei zig anderen Künstlern. Wobei aber auch irgendwie schon von vornherein klar ist, dass er da in eine ziemlich schwierige Situation geraten wird – nämlich unglaubwürdig wirken wird, egal ob er ehrlich oder unehrlich antwortet. Sprich: Er kann nicht zugeben, dass er nicht wirklich der eigentliche Songschreiber ist, er kann die Songschreiber-Fabrik aber natürlich auch nicht verleugnen. Ein ergiebiger Interviewpartner würde so jemand wie Forster erst dann, wenn er nicht mehr Teil dieser Maschinerie wäre.

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    Standard AW: Mark Forster

    mmmh muss man denn als Sänger auch Texte schreiben können?
    ok, das die jetzt alle keine Songs schreiben können und darauf hoffen das ihnen erwähr einen Hit schreibt, ist selbst mir klar.
    Der Interview Ausschnitt von Helene Fischer hat es gut beschrieben:" Ich wollte mich mehr einbringen, sagen das das will ich so und so, diese Textzeile passt nicht zu mir usw."
    Lena meinte bei SMS sie hat BTMM alleine geschrieben, in ihrem ermessen wird das wohl auch so gewesen sein, auch wenn noch andere Schreiberlinge mit aufgezählt werden.
    bei IIWYD ist der Text zb ist sehr Autobiographisch, und obwohl wieder mehrere Namen erwähnt werden die am Song mit gearbeitet haben, kann die " Grund Geschichte" ja nur von Lena selbst kommen.
    mir selbst macht es auch nicht viel aus ob der Künstler nun den Text selbst schreibt oder nicht, schön ist es natürlich wenn er sich irgendwie einbringt, sagt wie es klingen soll, welche Richtung usw. der Song muss nur wirklich zum jeweiligen Künstler passen. ich glaube bei "The Girl" war es, wo Lena meinte das passte sofort, genau weis ich jetzt nicht.

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    Standard AW: Mark Forster

    Zitat Zitat von Bina Beitrag anzeigen
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    mmmh muss man denn als Sänger auch Texte schreiben können?
    Nein, muss man nicht. Ein Schauspieler muss auch keine Stücke schreiben können, ein Tänzer muss nicht choreografieren können, ein Maler oder Fotograf muss seine Motive nicht erschaffen können, ein Pianist muss nicht komponieren können usw. usw. ... Jeder sollte das machen, was er am besten kann. Gute Allrounder sind eher selten und kongeniale Teams in der Regel am erfolgreichsten. Leider zwingen Umstände oder Selbstüberschätzung manchmal dazu, Dinge zu tun, die man nicht gut kann und das Ergebnis ist dann dementsprechend ... kenne ich ich aus eigener Erfahrung.
    Geändert von Doktor Landshut (10.11.2017 um 14:58 Uhr)

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    Standard AW: Mark Forster

    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    Da wäre ich neugierig, an welcher "Stelle des Internets" das denn war. Für Pauschalurteile über Journalisten gibt's da ja zumindest Anlaufstellen noch und nöcher. Bei Interviews dagegen gibt es, so wie bei anderen Textsorten, eine große Qualitätsspannbreite, es gibt redliche und unredliche Motive, es gibt neugierige und offene Fragesteller ebenso wie voreingenomme.

    Die Bedingungen eines Interviews sollten vorher ausgehandelt und beiden Seiten klar sein. Ich bin hier im Prinzip auch für sehr weitgehende Rechte des Interviewten, also ggf. auch für sein Recht, das Interview zurückzuziehen. Aber es ist eben unvermeidlich, dass das dann komisch rüberkommt und oft so wirkt, als wolle der Interviewte nicht, dass unangenehme Wahrheiten an die Öffentlichkeit kommen. So wie es hier der Fall ist.
    Es ging um diese Meldung, die vor einigen Tagen die Runde machte: http://www.augsburger-allgemeine.de/...d43154261.html
    Der zitierte "Magiers" berichtete dazu, dass er einem dpa-Journalist ein Interview zum Jurytreffen des erwähnten Schreibwettbewerbs gegeben habe, aber während des Gesprächs deutlich geworden sei, dass dieser am Wettbewerb als solchem kaum ein Interesse gehabt habe. Stattdessen habe er die (wenigen) negativen Anmerkungen herausgepickt und z.T. aus dem Zusammenhang gerissen. Herausgekommen sei dann eben diese Meldung, auf die zahlreiche große Medien angesprungen sind. Und natürlich wurde das dann auch von weiteren Wikipedianern diskutiert, wobei einige meinten, dass es vielleicht sinnvoll wäre, eine Wikipedia-Pressestelle einzurichten, wo Interviewaussagen noch mal gegengelesen werden, bevor das Okay zur Veröffentlichung gegeben wird. Daraufhin meinten wieder andere, dass es im Sinne der deutschen Pressefreiheit doch sehr sehr wichtig sei, dass Journalisten das Recht haben, aus den ihnen gegenüber geäußerten Aussagen das zu machen, was sie für richtig halten, auch wenn es dem Interviewten vielleicht nicht unbedingt schmeckt – und dass man, um ein einmal gegebenes Interview anschließend wieder zurückziehen zu können, wohl mindestens in der Liga der Bundeskanzlerin spielen müsse


    Wie auch immer, ich persönlich kann eben beide Seiten bis zu einem gewissen Grad verstehen. Diejenigen, die sagen, dass das hohe Gut der Pressefreiheit um jeden Preis geschützt werden müsse, und die, die eher einen wirksameren Schutz gegenüber sensationslüsternen Schreiberlingen einfordern. Hätte Mark Forster nicht diesem Internetprojekt, sondern der Bildzeitung ein Interview verweigert oder hinterher zurückgezogen, wäre er wohl von allen unbesehen als Held gefeiert worden. Was nun aber den konkreten Fall angeht, erscheinen mir die Fragen alle recht fair und seriös, und selbstverständlich hätte ich auch sehr gerne gewusst, was Forster zu ihnen zu sagen gehabt hätte. Und ich gehe davon aus, dass der Interviewer auch wirklich ernsthaft interessiert war, dies in Erfahrung zu bringen und dadurch ggf. auch Missstände und Widersprüche aufzudecken, und es ihm nicht nur um die Klicks ging. Auch wenn wir natürlich nicht ganz außer Acht lassen dürfen: In der Form, wie der Journalist das "Interview" jetzt veröffentlicht hat, bringt es ihm wohl ohne Zweifle viel mehr Klicks und Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff als es mit Mark Forsters Antworten je der Fall gewesen wäre ....


    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    Naja, "verwerflich" ist das natürlich nicht (Strohmann-beiseite-schieb ), aber das Ergebnis ist eben ziemlich trüb. Und auch wenn bei dem Forster-Interview vielleicht auf der Faktenebene nichts "Neuartiges und Überraschendes" herausgekommen wäre, hätte ich es allemal interessant gefunden, wie er denn sein Image als irgendwie authentisch-gefühliger "Singer und Songwriter", der aber mal so echt total persönliche Sachen singt, unter einen Hut kriegt mit dem Fakt, dass dahinter dieselbe Songschreiber-Fabrik steht wie bei zig anderen Künstlern. Wobei aber auch irgendwie schon von vornherein klar ist, dass er da in eine ziemlich schwierige Situation geraten wird – nämlich unglaubwürdig wirken wird, egal ob er ehrlich oder unehrlich antwortet. Sprich: Er kann nicht zugeben, dass er nicht wirklich der eigentliche Songschreiber ist, er kann die Songschreiber-Fabrik aber natürlich auch nicht verleugnen. Ein ergiebiger Interviewpartner würde so jemand wie Forster erst dann, wenn er nicht mehr Teil dieser Maschinerie wäre.
    Naja, das mag natürlich nur mein persönlicher Eindruck sein, aber ich für meinen Teil hatte bei Lektüre des Artikels mitunter schon ein biiiiisschen das Gefühl, der Autor wolle uns "guckt mal, der schreibt seine Texte gar nicht alle selber!!" ganz grundsätzlich als eine irgendwie spektakuläre Neuigkeit verkaufen. Und das ist es für mich ganz einfach nicht. Aber vielleicht bin ich ja doch eher eine Ausnahme, wenn ich tatsächlich Booklets lese oder in den Datenbanken von GEMA & Co. stöbere (etwas, wofür ich übrigens gerade hinsichtlich des Schaffens von Simon Triebel schon durchaus hin und wieder etwas Zeit investiert habe )?! Und übrigens, ich weiß sogar noch, wie ich im Alter von siebzehn Jahren das Booklet meines ersten Juli-Albums studierte und regelrecht überrascht war: "wow, die schreiben ihre Musik ja fast komplett selber"


    Joa, und wie gesagt, wir wissen letztendlich nicht, wie das konkret abläuft, also ob M.F. nun trotz allem das Grundkonzept der Songs selbst erstellt und die "Profis" dann nur noch mal drübergehen (und vielleicht noch paar Ecken und Kanten abschleifen?! ), oder ob er einfach das singt, was man ihm vorsetzt, und daran vielleicht nur noch zwei, drei Kommas ändert. Und joa, natürlich habe ich mir auch so ein bisschen Gedanken gemacht, was vor diesem Hintergrund für mich "Authentizität" bedeuten würde. Vielleicht würde ich es ungefähr so formulieren: Authentisch wäre ein Musiker für mich dann, wenn er das, was er macht (seien es Songs, seien es Fernsehauftritte oder Interviews) selber gut findet und nicht zu etwas gezwungen wird, wo er nicht dahintersteht. Letztgenannten Eindruck hatte ich von Mark Forster zumindest bislang nicht. Aber sooo viel Ahnung hab ich von seinem Schaffen und seinen Aktivitäten nun auch wieder nicht, um das abschließend beurteilen zu können – vielleicht ist er also in Wahrheit ja doch nur die wehrlose Marionette der Kulturindustie ....

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    Standard AW: Mark Forster

    Auch bei Sing meinen Song wurde uns Zuschauern ja penetrant unter die Nase gerieben was für eine unglaubliche Hit-Maschine er wäre. Und dass er ein total netter Kerl ist. Da wurde wohl doch etwas sehr dick aufgetragen.

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    Standard AW: Mark Forster

    Auch wenn in meiner Plattensammlung geschätzt 90 Prozent der Künstler ihre Werke selbst schreiben dürften (was bei Bands natürlich nicht immer heißen muss, dass die Texte vom Sänger verfasst sind), habe ich grundsätzlich auch nichts gegen Fremdkomponisten – das habe ich hier ja schon öfter betont, deshalb hat mich die Frage, ob Lena ihre Songs selbst schreibt oder nicht, nie besonders umgetrieben. Bis jetzt bleibt für mich der Umfang ihres Eigenanteils an den Kompositionen ein Fragezeichen, es ist mir aber auch egal; ihre Persönlichkeit kommt für mich eben zum Vorschein, wenn sie die Stücke singt.

    Aber was bei Forster, Giesinger, Bendzko und Konsorten halt so unangenehm auffällt, das ist die Kluft zwischen Schein und Sein – dass sie alle voll auf von ihrem Innersten bewegte Singerundsongwriter machen und dann aber eben nicht alle nur Fremdkomponisten haben, sondern auch noch alle dieselben. Das ist eben einfach ein bisserl lachhaft. Bei einer Helene Fischer dagegen habe ich überhaupt keine Probleme damit, dass die sich ihre Songs von Profis schreiben lässt, sie behauptet halt aber auch nicht, eine authentische Original-Schöpferin zu sein, sie ist Unterhaltungskünstlerin, und gut is. Bei diesen "ernsthaften jungen Männern" dagegen ist es eben die Kluft zwischen Pseudo-Tiefsinn und Real-Plastik, was so nervt.

    Zu der Interview-Frage, @esiststeffen, danke für die Aufklärung und den Link.

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    Standard AW: Mark Forster

    Zitat Zitat von earplane Beitrag anzeigen
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    Auch bei Sing meinen Song wurde uns Zuschauern ja penetrant unter die Nase gerieben was für eine unglaubliche Hit-Maschine er wäre. Und dass er ein total netter Kerl ist. Da wurde wohl doch etwas sehr dick aufgetragen.
    tatsächlich? ich hatte das in der Regel als ironisch-zynische Anmerkungen verstanden.

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    Standard AW: Mark Forster

    Zitat Zitat von earplane Beitrag anzeigen
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    Auch bei Sing meinen Song wurde uns Zuschauern ja penetrant unter die Nase gerieben was für eine unglaubliche Hit-Maschine er wäre. Und dass er ein total netter Kerl ist. Da wurde wohl doch etwas sehr dick aufgetragen.
    warum sollte Mark kein netter Kerl sein? eine Hit Maschine ist er auf jeden Fall, egal wer die Songs schreibt

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    Standard AW: Mark Forster

    Zitat Zitat von Bina Beitrag anzeigen
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    mmmh muss man denn als Sänger auch Texte schreiben können?
    Müssen nicht aber irgendwie finde ich es auch seltsam wenn ein Sänger garkein Interesse hat, sich mal selber ranzusetzen. Selbst wenn man kein Talent dafür hat, gibt es immer Leute die einem da helfen können.
    Lena sagte mal dass es sich viel besser anfühlt mit eigenen Songs auf der Bühne zu stehen als mit welchen, die andere für einen schreiben. Kann ich sehr gut nachvollziehen.

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    Standard AW: Mark Forster

    Professionelles Songwriting für andere ist doch ein uralter Hut, Stichwort Tin Pan Alley. Der erste Hit der Stones kam von...den Beatles. In den 70ern haben Chinn und Chapman die Hitparaden dominiert. Heutzutage scheinen Songwriting Sessions angesagt zu sein, in denen der Künstler sich mit anderen, oftmals unbekannten, Musikern trifft, um etwas zu entwickeln. Wie Lena es zum Beispiel macht. Auch da tauchen öfter dieselben Namen auf, ist doch alles ok. Wie bates schon sagte, nerven tut der bedeutungsschwangere Käse aus der Betroffenheitsfabrik, der dann bevorzugt von jungen Burschen mit Dreitagebart als philosophisches Erkenntnisgesäusel verkauft wird, und zwar massenhaft. Ich finde, da hat Böhmi den Finger richtigerweise sehr tief und nachhaltig in die Wunde gelegt. Wird allerdings am weiteren Erfolg dieser Sparte wenig ändern.

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    Standard AW: Mark Forster

    Zitat Zitat von leona Beitrag anzeigen
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    Müssen nicht aber irgendwie finde ich es auch seltsam wenn ein Sänger garkein Interesse hat, sich mal selber ranzusetzen. Selbst wenn man kein Talent dafür hat, gibt es immer Leute die einem da helfen können.
    Lena sagte mal dass es sich viel besser anfühlt mit eigenen Songs auf der Bühne zu stehen als mit welchen, die andere für einen schreiben. Kann ich sehr gut nachvollziehen.
    Man sollte aber auch nur das machen, was man kann. Bis weit ins 20. Jahrhundert war das so üblich. Der Sänger/dieSängerin hatte eigentlich gar nichts mit dem kreativen Prozess zu tun. Das waren dann aber auch Leute die Ahnung von Musik hatten und vom Schreiben. Siehe George und Ira Gershwin.
    Warum sich Herr Forster so aufregt? Weil aufgefallen ist, dass er seine Songs quasi im Discounter einkauft?
    Selbst heute werden doch die Songs meistens nicht von den Stars geschrieben.

    Der Unterschied zu früher. Die Sänger bekommen heute die ganze Aufmerksamkeit, bis weit ins 20. Jahrhundert waren die Autoren die Stars und wurden entsprechend bezahlt.Heute müssen die Autoren um jeden Cent kämpfen.
    Due meisten Songs für Michael Jackson wurden eingekauft. Bei Thriller wurde aus 900 Songs ausgewählt.

    Eigentlich ist es lächerlich, wenn Lena groß mitschreiben möchte. Ohne Ausbildung kann das gar nicht richtig funktionieren. Ein Instrument zu beherrschen wäre schon mal nicht schlecht
    Geändert von Eulenspiegel (10.11.2017 um 20:48 Uhr)

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    Mrs. Curiosity
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    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    Aber was bei Forster, Giesinger, Bendzko und Konsorten halt so unangenehm auffällt, das ist die Kluft zwischen Schein und Sein – dass sie alle voll auf von ihrem Innersten bewegte Singerundsongwriter machen und dann aber eben nicht alle nur Fremdkomponisten haben, sondern auch noch alle dieselben. Das ist eben einfach ein bisserl lachhaft. Bei einer Helene Fischer dagegen habe ich überhaupt keine Probleme damit, dass die sich ihre Songs von Profis schreiben lässt, sie behauptet halt aber auch nicht, eine authentische Original-Schöpferin zu sein, sie ist Unterhaltungskünstlerin, und gut is. Bei diesen "ernsthaften jungen Männern" dagegen ist es eben die Kluft zwischen Pseudo-Tiefsinn und Real-Plastik, was so nervt.
    Geht mir ähnlich. An und für sich hat jeder einzelne der von dir Genannten ein paar Songs, die ich sogar ganz gerne höre, aaaaaber dass es derzeit so viele Songs dieser Art gibt, macht diese Art des Deutschpop für mich derzeit ziemlich kaputt, zumal die Songs, wie du schon sagtest, ja alle von den gleichen Leuten stammen Ich hatte hier mal das Echo-Medley von Max Giesinger, Wincent Weiss und Tim Bendzko verlinkt. Da entlarven die drei selbst ungewollt, wie ähnlich sich ihre Songs sind Warte, ich suchs nochmal
    https://www.youtube.com/watch?v=2FTd2LtxC2g

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    Zitat Zitat von Eulenspiegel Beitrag anzeigen
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    Der Unterschied zu früher. Die Sänger bekommen heute die ganze Aufmerksamkeit, bis weit ins 20. Jahrhundert waren die Autoren die Stars und wurden entsprechend bezahlt.Heute müssen die Autoren um jeden Cent kämpfen.
    Das stimmt nicht und das weißt du auch. Bevor es die Verwertungsgesellschaften gab bekamen die Autoren überhaupt nichts. Komponieren war ein Hobby und kein Beruf von dem man leben konnte. Kapellmeister komponierten und arrangierten nebenbei die Stücke die sie für ihre Chöre und Orchester brauchten. Das Geld bekamen sie aber für die organisatorischen Arbeiten. Auch Pianisten und andere Instrumentalisten haben Stücke geschrieben. Aber auch die mussten allein von ihren Auftritten leben. Wirklich reich und berühmt wurden vor allem Sänger. Zum Beispiel Farinelli.

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