Das ist aber verdammt lang her!This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
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Verdamp, es ist verdamp lang her.This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Kannst Du mal konkrete Titel nennen? Ich bin ja nicht der Dauer- Intensiv- Pop- Hörer, das meiste (selbst das, was ich gut finde) fließt eher an mir vorbei, konzentriertes Hören ist die Ausnahme. Deshalb habe ich eigentlich kaum eine Ahnung von den Texten, geschweige denn dass ich sie auswendig kann. Vielleicht finde ich dazu mal einen Anzeit bei Deinen Favoriten.This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Dass ein Sprachwechsel immer gleich eine Aufgabe der musikalischen Glaubwürdigkeit bedeuten muss, würde ich nicht absolut sehen. Lena kann ich mir zwar auch nicht als Alternative zu der von @bates aufgestellten Liste vorstellen; Grönemeyer auf englisch zu hören war für mich ähnlich schrecklich wie "Komm gib mir deine Hand". Aber es erscheint mir doch so, dass ein Großteil der in Deutschland auf deutsch produzierten Popmusik auch musikalisch anderen Genres angehört, die vielleicht wirklich auf Englisch nicht funktioniert. Eine der wenigen Ausnahmen ist für mich die Musik von Max Mutzke, der ja in seinem persönlichen Stile völlig problemlos zwischen den beiden Sprachwelten wandert.
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ja, auf englisch wird seine Musik tatsächlich nicht besser
siehe auch
Ich verstehe nicht ein einziges WortThis quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
auf Deutsch ist Grönis Mukke auch gut genugThis quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
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Nena "99 Red Balloons"
https://www.youtube.com/watch?v=HZ1TQYjCwYc
Als mir damals ein Kumpel erzählte, dass Grönemeyers Was soll das? auf Englisch What's All This? heißt, dachte ich erst, er wollte mich verarschen. Aber es ist wahr.
Klingt in meinen Ohren zwar unvertraut, ist aber eines der wenigen Beispiele, die offensichtlich in beiden Sprachen zünden konnten. (Vielleicht geht das nur mit so verstrahlt-infantilen Texten wie diesem )This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
tolles Interview mit Judith Holofernes
ab min. 12 geht es um Geltungsdrang von Künstlern und von Popstar werden zu wollen,
ach das ganze Interview lohnt sich einfach
http://www.zeit.de/video/2017-11/564...-gern-studiert
ich weis ich habe das Interview schon im Judith Thread gepostet, es passt aber auch hier rein
Geändert von Bina (23.11.2017 um 12:46 Uhr)
Naja, ich meine ja eben, dass Songs, die ich v.a. für ihre Texte mag, für meinen persönlichen Musikgeschmack keineswegs repräsentativ sind .... aber eines der seltenen Beispiele wäre etwa das Lied aus meiner Signatur, "Alle dasselbe" von Farin Urlaub (der auch noch andere interessante Texte im Repertoire hat; z.B. "Die perfekte Diktatur" fiele mir auch noch ein)This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Auch Juli haben ja mal als englischsprachige Teenieband angefangen und standen wohl zuletzt auch schon kurz vor ihrem ersten Plattenvertrag. Durch den Kontakt mit anderen, berereits damals (ca. 2001) auf Deutsch textenden Musikern (Tex, Kain) haben sie dann zum ersten Mal gemerkt, dass man auch in ihrer Muttersprache cool klingen könne (und vor allem auch, dass es viel leichter sei, Gefühle auszudrücken, wenn man nicht bei jedem zweiten Satz das Wörterbuch wälzen müsse ). Die Folge war, dass sie tatsächlich all ihr bisheriges englisches Songmaterial konsequent auf den Müll geworfen, sich von "Sunnyglade" in "Juli" (übrigens nach einem Song von Tex) umbenannt und songwritingmäßig wieder komplett bei Null angefangen haben. Zwei Jahre später hatten sie ihren Plattenvertrag bei Universal.This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Wie sie das heute, mit Mitte/Ende 30, sehen, weiß ich nicht. Ich würde durchaus nicht ausschließen, dass sich auf zukünftigen Alben auch mal wieder englischsprachige Songs finden werden. Wie sehr die mir gefallen würden und ob das für mich wirklich noch Juli wäre, stünde allerdings auf einem anderen Blatt ....
Was ich damit sagen will: Die Entscheidung der Band, auf Deutsch zu singen, fiel ja ihren Aussagen zufolge eben gerade aus künstlerischen Gesichtspunkten und um damit authentischer und glaubwürdiger zu werden. Gerade deshalb fände ich einen Backshift () auf englischsprachige Texte in der Tat etwas seltsam.
passt vielleicht hier rein
https://www.abendblatt.de/kultur-liv...der-Mitte.htmlKann man sich heute Jimi Hendrix als Rock-Opa vorstellen, mit grauem Afrolook, auf Festivals mit Eric Clapton oder Mick Jagger? Wäre er heute vielleicht nur eine weitere Legende, die vom alten Ruhm lebt?
noch mehr gibt's hier
http://www.deutschlandfunk.de/lange-...icle_id=399013
Wenn das aber so gut ankommt, so wie Giesinger & Co., scheint es doch das Lebensgefühl der Youngsters ganz gut anzusprechen. Das war doch schon immer das Erfolgsrezept und auch ein Qualitätsmerkmal von Popmusik. Vielleicht wäre es da interessanter, sich mit dem "Zeitgeist", der darin zum Ausdruck kommt, zu beschäftigen als mit den Songtexten. Als Vertreter der älteren Generation empfinde ich es als ziemlich schwierig und wohl auch unangemessen, mir ein über mein persönliches Geschmacksempfinden hinausgehendes Urteil über aktuelle Strömungen in der Popmusik zu erlauben und was sie heute über die Welt junger Menschen aussagt.This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Geändert von Doktor Landshut (27.11.2017 um 00:26 Uhr)
Das ist vielleicht immer noch der Zeitgeist den die Helden schon vor Jahren thematisiert haben?This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Oder was ganz anderes. Hier im Mittelalter Forum wird es dir kaum jemand aus eigener Erfahrung sagen können.
Jimi hatte das problem wohl schon zu lebzeiten.This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Heute Moma mit interview mit zeitgenossen, be denen er z.b. während hamburger konzerten gepennt hat. Jimi wurde schon damals von seinem management dazu 'gezwungen' einen bestimmten 'erfolgreichen' teil seines repertoires zu spielen. Künstlerisch war er wohl weiter und litt unter dieser einschränkung.
Da mögen auch generationstypische Wertungen einfließen und selbstverständlich auch persönlicher Geschmack. Ich halte mich nicht für so objektiv, das glaubwürdig außen vor zu lassen.This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Mir ist allerdings nicht ganz klar, worauf Dein Einwand letztlich zielt: den "Zeitgeist" unabhängig von den Songtexten zu betrachten oder die einzelnen Songtexte nicht überzubewerten und abstrakter zu betrachten? Ganz ausklammern kann man sie ja nicht, denn woran würde man denn diesen Zeitgeist festmachen wollen?This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Wenn ich - sofern ich das überhaupt kann - auch nur ganz grob die deutschsprachige Musik überblicke, die bei den Youngstern gut ankommt, kann ich einen vorherrschenden Zeitgeist eigentlich nicht ausmachen. Zwischen den Giesingers und beispielsweise Kraftklubs liegen halt Welten. Im übrigen bin ich noch nicht einmal sicher, daß sich die Wertschätzung der Musik der Giesingers, Bouranis, Forsters, Poisels & Co. - alle ungefähr so um die Mitte der 1980er geboren - sich wirklich auf die "junge" Generation eingrenzen läßt.
Gerade im Falle Julia Engelmann wüßte ich zudem nicht, wie ich den "Zeitgeist" unabhängig von den Songtexten betrachten sollte. Als Poetry-Slammerin kommt sie ja eher vom "Wort" als der Musik. Ihr Erfolg ist somit ja vor allem den Texten geschuldet, also der Haltung, die sich genau darin ausdrückt. Die sehr konventionelle Musik ist gerade bei ihr nur das Gefäß, in das sie ihre Texte gießt.
Ein versöhnlicher Ton und die, ich nenne es jetzt mal so, "neue Innerlichkeit" mag in einer Zeit aufgeheizter Kontroversen und Ressentiments den Nerv vieler treffen. Und Pop darf selbstverständlich naiv und unbekümmert daherkommen, er darf handwerklich simpel gezimmert und ebenso versuchen, tiefgründig zu sein.
Im Fall J. E. ist es jedoch die in meinen Augen lullige Kombination, die mich persönlich abtörnt. Wenn dies aber nur einen einzigen aus seinem Weltschmerz und seiner Verlorenheit im Durcheinander der Meinungen und Weltanschauungen heraus holt - wunderbar. Vermitteln statt nur aufzurütteln und Sinn stiften statt zu verwirren. Auch gut. Aber wenn Text und Musik mich spüren lassen, dass genau das gewollt ist, finde ich es halt künstlerisch zumeist eher langweilig.
Aber ich gebe offen zu, daß meine Kenntnis der zeitgenössischen deutschen Popmusik nicht ausreicht, um die oben genannten Giesingers & Co. wirklich unterscheiden zu können, wenn sie im Radio gespielt werden.
Es mag auch so ein Generationen-Ding sein, aber eine Sarah Lesch, die mit dem folgenden Lied 2016 übrigens den "Protestsongcontest" gewann, steht mir da doch näher, trotz der in diesem Fall noch greifbareren Intention. Nicht, weil ich ein altgedienter Revoluzzer oder Protestler wäre*; aber wohl doch auch, weil sie kratzbürstiger ist und kein samtweiches Kuschelkissen sein will. "Wartet nicht auf ein versöhnliches Ende, den Gefallen tu ich Euch nicht".
Das "unhandliche" Lied steht ganz klar mehr in der Wecker-Wader-Degenhardt-Tradition steht als in der von Lachen-Tanzen-Weinen:
Obwohl: ich habe tatsächlich mal ein Degenhardt-Konzert besucht! Das war Teil einer Wahlkampfveranstaltung der DKP.