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Kölscher Jung
29.05.2011, 03:00
29.05.2010 - Oslo: Diesen Tag werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen. Was hat uns dieses Mädchen in den 2 1/2 Monaten seit ihrem grandiosen Sieg bei USFO in Atem gehalten. Eine Schülerin, um die ein Hype ausbricht, den das Land noch nicht erlebt hat. Charterfolge, Fernsehauftritte, Radiointerviews, Zeitungsberichte ohne Ende. Und ganz nebenbei noch das Abitur stemmen. Es ist einfach unfassbar, was auf Lena da eingeprasselt ist. Und noch unfassbarer ist, wie souverän sie das gemeistert hat. Und wie sie alte Hasen aus der Branche, die dieses unerfahrene Mädel mal ein wenig vorführen wollten, wie dumme Schuljungen hat aussehehn lassen. Einfach grandios. So etwas wie Lena hatte ich noch nie erlebt. Ich wusste schon damals, dass sie etwas ganz, ganz Besonderes ist.
Und jetzt also der große Tag, auf den Lena sich soooo sehr gefreut hat. Und ich war nervös ohne Ende. Ich habe mich manchmal gefragt ob ich spinne. Das ist doch nur eine Schülerin, die beim ESC für Deutschland ein Lied singt. Aber so einfach war es nicht. Ich hatte solche Sorge, dass diese großartige Karriere durch eine wiederholt schlechte Platzierung ein jähes Ende nehmen würde. Wäre Lena abgeschlagen auf einem hinteren Platz gelandet und hätte fustriert und traurig die Halle verlassen, hätte es mir das Herz gebrochen.
Schon während der Oslo Woche war ich etwas besorgt. Die Woche mit Lenas Tagebuch, den Besuchen bei Raab und den diversen Filmberichten war grandios und Lena konnte so richtig zeigen, was für ein Showtalent sie ist. Aber man merkte ihr auch an, wie nervös sie der Gedanke an den großen Auftritt macht. War das vielleicht doch alles zu viel für sie. Sie war ja kein Profi, sondern immer noch Schülerin. Was, wenn unter dem riesigen Druck ihre Stimme versagt oder sie den Text in der Aufregung vergisst? Wenn ihr Zauber, den sie verbreiten kann, unter der Last der großen Erwartungshaltung nicht zum Tragen kommt. Sie musste sich doch wie im falschen Film vorkommen. Jahrelang versagen die deutschen Teilnehmer ein ums andere Mal, aber sie, die junge, unerfahrene Schülerin soll es plötzlich richten. Das ist doch krank. Und deshalb hatte ich solche Sorge, dass bei dem Auftritt etwas schief läuft. Wäre das der Fall gewesen, hätte Raab sich eingestanden, dass es falsch war, auf ein ganz unerfahrenes Mädchen zu setzen. Er hätte die Zusammenarbeit mit Lena beendet und würde im nächsten Jahr darauf achten, dass Musiker mit mehr Erfahrung antreten werden.

All das ging mir am Finaltag durch den Kopf und ich war demnach angespannt wie noch nie. Bitte, bitte kein hinterer Platz. Ein Platz im Mittelfeld wäre noch ok, ein Top 10 Platz wäre schon richtig gut und Top 5 wäre der Wahnsinn. An einen Sieg habe ich nicht zu denken gewagt.

Dann ging es los, zuerst der Countdown. Lena wirkte sehr locker im Interiew, was mich schon mal ein klein wenig beruhigte. Wo nimmt dieses Mädel nur diese Coolness her? Einfach unfassbar. Und dann ging es richtig los. Ich weiss nicht, wie ich die Zeit bis zur Startnummer 22 überstanden habe, ich weiss nur noch, dass meine Nervosität mit jeder Startnummer größer wurde.
Dann war es soweit. Ich wagte kaum zu atmen. Die Ansprache von Urban mit der Würdigung von Lenas bisheriger Karriereleistung war sehr schön. Und dann kam sie. Riesenbeifall und Lena-Rufe. Und sie legte super los. Und dann dieser magische Moment nach dem ersten Refrain. Plötzlich tosender Applaus und Lena lachte ihr ganzes Lebensglück in die Welt hinaus. Lena wirkte wie befreit und sie wurde immer besser. Welch ein Zauber, welch eine Magie, die sie versprühte, der Verstand war nicht in der Lage dies zu erfassen. Und ganz am Ende dieses süße Lächeln und sie strahlte vor Glück. Woooooooooooow!!!!!!! Was für ein Auftritt, dachte ich und mir kamen wirklich die Tränen. Keine Effekte, keine Windmaschine, keine Tänzer, kein Feuerwerk, keine Aufbauten. Nur Lena und ihre hammermäßige Aura. Noch nie in meinem Leben hatte ich solch einen magischen Auftritt gesehen. Wie geht so was? Wie kann Mädchen mit so wenig Showerfahrung unter diesem Druck, in solch einer Riesenhalle, vor solch einem Multimillionenpublikum so etwas abliefern? Ich werde es nie verstehen.
Auf jeden Fall war ich erst mal beruhigt. Es hatte alles geklappt und Lena hatte einen super Auftritt hingelegt. Aber irgendwann kam die Stunde der Wahrheit. Die Punktevergabe. Und ich wurde wieder nervös bis zum gehtnichtmehr.
Es ging los, 3 Punkte aus Rumänien. Na ja besser als nichts. Aber dann 8 Punkte aus Irland. Nicht schlecht. Aber die Dänen hatten schon zwei mal die 12 bekommen.
Nach unserer Wertung gab es wieder 8 Punkte. Woow. Nicht schlecht. Aber dann ging es los. 10 Punkte aus Albanien und der Türkei. Urban war total begeistert und ich wurde etwas ruhiger. Ein ganz schlechter Platz würde es sicher nicht werden. Und plötzlich führte Lena mit 45 Punkten. Super, dachte ich und der Urban hatte es noch gar nciht registriert. Dann gab es ein paar mittlere Wertungen und dann kam Finnland. Lena führte ja noch. Als dann die 12 verkündet wurden habe ich einen Schrei losgelassen. Und Urban meinte "Mich tritt ein Pferd". Und es ging weiter. Wieder 10 Punkte. Und dann Estland. Die singende Punktevergabe. Und wieder 12. Ich konnte es nicht fassen und Lena auch nicht. Ich dachte, das gibt es nicht, sollte Lena sogar gewinnen? Bei dem Gedanken wurde mir schwindelig.
Dann ein paar kleinere Wertungen, aber keiner konnte so richtig aufholen. Und dann die Dänen. Wieder 12! Lena war außer sich, so wie ich. Und dann das gleiche von Spanien. Wahnsinn!
Lena mit 134 Punkten in der Pause und dann dieses wunderbare Interview, bei dem der Moderator meinte, "I'm sitting next to the big Superstar Lena". Und ich wurde immer rappeliger. Sollte es wirklich geschehen? Es ging weiter. Slowakei 12 Punkte. Jaaaaa! das kann echt was werden. Und dann wurde es immer emotionaler. "I heart you too" aus Lettland, aber das schönste kam aus Norwegen. "Lovela Lena", und mir kamen wieder die Tränen.
Ich bin wirklich gut im Kopfrechnen, aber an diesem Abend ging das nicht mehr. Aber irgendwann war mir klar, dass es reicht. Mein Herz machte einen Riesensprung. Das war so unglaublich unfassbar für mich. Und immer wieder wurde Lena gezeigt, die es auch nicht begreifen konnte.
Dann war es rum. Der Rest war dann wie im Rausch. Lena an den Delegationen vorbei, die wunderbare Musik dazu, Lena mit ihrem Gefolge wie eine Königin die Treppe herunterschreitend, der Gang über den roten Teppich, ihre Ansprache. All dies ist für immer und ewig in meinem Hirn und in meinem Herz eingebrannt.
Und dann der Siegerauftritt. Die Magie, die Lena da versprühte, war wie von einem anderen Stern. Und ihre wunderschönen Augen, die die Energie der Menschen in der Halle in sich aufzusaugen schienen. Einfach der absolute Wahnsinn. Es ist schier unglaublich, welches Geschenk uns der Urknall am 02.02.2010 da beschert hat. Und ich hoffe, dass Lena noch sehr, sehr lange mit uns zusammen bleibt. Ich auf jeden Fall werde dabei sein. So, und jetzt bin ich fix und fertig vom Schreiben.

bates
29.05.2011, 03:10
29.05.2010. Und dann dieser magische Moment nach dem ersten Refrain. Plötzlich tosender Applaus und Lena lachte ihr ganzes Lebensglück in die Welt hinaus.

Wenn ich mich auf einen Moment festnageln müsste: Das war der, der mich lenafiziert hat. (Und ich kannte Lena wenige Minuten vorher noch gar nicht.) Noch nie hat mich jemand, den ich im Fernsehen auf einer Bühne gesehen habe, so schlagartig - wie soll ich es sagen - entwaffnet.

Ansonsten danke für diesen schönen Bericht, der für dieses Wunder vom letzten Jahr ergreifende Worte findet.

Melanie
29.05.2011, 03:17
Wird doch mal wieder Zeit die DVD hervorzuholen und in Erinnerungen zu schwelgen. Ich werde diesen Tag auch nicht so schnell vergessen. Vor allem hab ich noch nie einen Menschen gesehen, der so geil Freude ausdrücken kann, wie Lena bei diesem ESC.

david davidson
29.05.2011, 03:32
Danke für den Text und vielen Dank für die wunderschönen Erinnerungen!
Hach ja, es kommt beim Lesen alles wieder hoch... :wub:


Dann war es rum. Der Rest war dann wie im Rausch. Lena an den Delegationen vorbei, die wunderbare Musik dazu, Lena mit ihrem Gefolge wie eine Königin die Treppe herunterschreitend, der Gang über den roten Teppich [...]

DIESE Szene war für mich der aller- allerschönste Moment von allen. Diese 3 Sekunden, wo man Lena den Steg entlangschreiten sieht, das pure Glück und die pure Rührung in ihrem Gesicht, Ergriffenheit, Dankbarkeit und noch 1000 andere Emotionen die man in ihr erkennen kann... dieser Moment ist einfach zu schön um ihn mit Worten auszudrücken.

Jedesmal wenn ich diese 3 Sekunden sehe, schießen mir die Tränen in die Augen, gerade eben wieder als ich es nochmal angeschaut hab. Ich glaube noch nie hat eine Kamera einen solchen Moment des Glücks einfangen können, und wird es wohl auch nie wieder tun. Das ist ein Moment für die Ewigkeit.

LilyHydrangea
29.05.2011, 11:42
Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott...

ich bin heute Morgen aufgewacht und habe festgestellt, dass heute der Jahrestag vom ESC 2010 ist! Und ja, jetzt kommt auch mir wieder alles hoch. Wochenlang vorher hatte ich nichts anderes als Satellite im Kopf. Habe mir jeden kleinen Fitzelartikel durchgelesen, in dem irgendwo Lena vorkam. Hatte jedes Mal wenn ich im Internet war, das Satellite-Video auf YouTube offen und mich bei jedem offensichtlich ausländischen Kommentar "I´m gonna vote for Germany!" gefreut wie ein Schnitzel :D Als sie noch bei USFO war, war ich für eine Woche in Berlin, in der Osloer Straße :D Ich musste jedes Mal, wenn ich an einem Straßenschild vorbeiging an USFO denken und hab mir jedes Mal gedacht, Lena hat das Ding gefälligst zu gewinnen!"

Hat sie dann ja auch und sehr schnell stellte ich fest, dass mein Onkel, dem ich vorher ewig von Lena vorgeschwärmt hatte, gar nichts von ihr hielt. Selber Schuld :D Genausowenig wie meine Freundin Dany, mit der wir damals so komische Videos für die Schule drehen mussten. Eines unserer Videos handelte von... äh... nennen wir es mal "Verarsche einer wissenschaftlichen Dokumentation über einen vergammelten Park". Egal :D Wir saßen hier an diesem PC und suchten Musik für den Soundtrack aus, ich schlug natürlich Satellite vor, wurde aber von Dany und Jenny fies überstimmt ._. Wegen dieses Films verbrieten wir so ziemlich ein ganzes Feiertagswochenende, in dem wir in bunten Kostümen (Jenny war ein Hund den ich an der Leine geführt habe xD) durch den Park hopsten. Wenig später sah ich zum ersten Mal das "Wir werden jetzt hier sterben"-Video von Lena am Bahnhof und ich musste wieder an uns denken, im Park mit komischen Kostümen und mir fiel auf, dass Lena irgendwie unseren Humor hatte :D Ich glaube ab da war ich ihr dann endgültig verfallen.

Irgendwann war es dann so weit. Meine Mutter entdeckte irgendwo auf EinsFestival oder so das 2. Halbfinale des ESC. Und weil ich damals wie ein staubtrockener Schwamm alles irgendwie mit dem ESC Zusammenhängende aufgesaugt habe, mussten wir das natürlich gucken. Vor allem über Holland (Shalalie, Shalala, wisst ihr noch? :D) haben wir uns total bepisst vor Lachen. Ich meinte hinterher nur zu meiner Mutter "Hoffentlich kommt das ins Finale" xD

Am Tag vor dem ESC waren wir im Movie Park in Bottrop mit der ganzen Klasse. Ich hatte wieder Satellite im Ohr und war eh schon total aufgeregt wegen morgen. Mein Onkel komischerweise auch. Der hatte Lenas Namen immer verarscht. Lena Meyer-Landrahm, Lena Müller-Landstuhl, Lena Meyer-Stuhlgang... Irgendwann hab ichs nicht mehr ausgehalten und habe Lenas Namen auf den Kalender geschrieben, am 29. Mai, an dem Tag, an dem sich alles entschied. Diesen Tag im Movie Park werde ich genausowenig vergessen wie den ESC, der war einfach zu genial wie wir uns eine Wasserschlacht geliefert haben mit unserem Lehrer :D Am Ende saß ich total erschöpft und glücklich im Bus, mit einer zerquetschten Tüte gebrannter Mandeln in der Hand (Wenn ich irgendwo bin wo es gebrannte Mandeln gibt muss ich die mitnehmen :D) und was hatte ich wieder im Ohr? Love, oh, love...

Und dann wars so weit: Ich weiß nicht wie ich diesen Tag überstanden habe, jedenfalls saß ich irgendwann um 20:15 da vor dem Fernsehr und war total hibbelig. So hibbelig, wie ich weder bei der Fußball-WM noch sonstwo gewesen war. Ehrlich, dieses WM-Fieber ist zwar toll aber es war absolut NICHTS dagegen. Und es gab viele Songs, die sich immer noch in meinen Kopf eingegraben haben und - obwohl es "nur" ESC-Songs waren - zum Soundtrack 2010 gehören. Wer erinnert sich nicht noch an Safura, Tom Dice mit seiner Gitarre, Epic Sax Guy (wo kam der noch mal her?), Jessy Matador oder den Flitzer aus Spanien? Bevor überhaupt Nr. 22 dran war, hatte ich mir schon einige Favoriten ausgeguckt, bei denen es mich auch nicht gestört hätte, wenn sie gewonnen hätte. Und dann kam Lena! Ich glaube während ihres Auftritts war ich so geflasht, dass der für mich nur gefühlte 2 sek. gedauert hat, dann war sie auch schon wieder runter von der Bühne. Sollte es das jetzt gewesen sein? War das jetzt das Ende der Lenamanie? Ich hab nicht die geringste Ahnung warum, aber auf einmal war ich nur noch pessimistisch. Würde so ein schlichter Auftritt gegen die Transformers aus der Türkei oder einer hübschen Azerbaidjanerin eine Chance haben? Als nach dem Flashmob die Punktevergabe angekündigt wurde, hatte ich nen Herzstillstand!

Und dann ging alles auf einmal so schnell, dass ich kaum noch wusste, wo oben und wo unten war. 9-mal bekam Lena von irgendwelchen Ländern die 12, 9-mal Jubeln, Lachen und Fahnenschwenken. Der süße Typ aus Schweden, von dem wir mittlerweile ja nun alle wissen, wer das ist, die singende Punktevergabe aus Estland und vor allem die Norwegerin, wegen der Lena nun den Beinamen "Lovely" trägt, sind mir glaube ich noch am besten in Erinnerung - und der Moment, in dem ich plötzlich realisierte, dass nur noch 5 Länder (oder so?) abstimmen mussten.... und selbst wenn die alle Manga die 12 Punkte gegeben hätten..."Leute!", hab ich in dem Moment gebrüllt. "Leute - wir sind durch!" Und 10 sek. später hat es auch Peter Urban geschnallt. Während der Siegerehrung hätte ich dann heulen können vor Freude. Am allerallerbesten gefiel mir auf eine verrückte Weise der Moment, als Lena am Ende sagte "Ich weiß jetzt nicht wo ich hinsoll, deshalb bleibe ich noch ein bisschen hier und quatsch noch n bisschen" und danach die Eurovisions-Melodie ertönte, die Übertragung aus Oslo endete und zurück nach Hamburg geschaltet wurde. Einen besseren Schluss hätte sich kein Drehbuchschreiber ausdenken können :D

Am nächsten Tag hatte ich irgendwie das Gefühl, in einer anderen Zeit aufzuwachen. Lena hat gewonnen! Das war alles woran ich denken konnte. Ich rannte sofort runter zu meinem Onkel, der war natürlich gerade nicht da, nur meine Oma saß im Küchenstuhl und begriff gar nicht, wieso ich auf einmal so aufgedreht war. Aber ich konnte einfach nicht mehr länger auf meinen Onkel warten. Ich konnte es nicht. Also schnappte ich mir nen Stift und schrieb auf den Kalender direkt neben Lenas Namen "YEAAAAH! ERSTER PLATZ!" oder irgendwie sowas. Genau in dem Moment kam mein Onkel rein und sagte "Ich wusste doch dass du heute kommst und triumphieren würdest."

Am Nachmittag waren dann wieder Dany und Jenny da. Während Jenny mal wieder auf sich warten ließ (sie ist die ungekrönte Königin im Zuspätkommen) saßen Dany und ich schon auf dem Bett und ich gähnte irgendwann, weil ich so müde war. Auf Danys Frage hin hab ich ihr nur erzählt, dass ich gestern bis halb zwei oder so wach war. Sie meinte nur "Ich auch. - Sag mal, ist Lena eigentlich heute schon in Deutschland angekommen oder kommt sie erst morgen?" Und dann hab ich erstmal mit einem Mädchen, das Lena gaaar nicht abkann, ewig über diese Frage diskutiert....

Dieses Wochenende war einfach purer Wahnsinn. Ein unwiederbringlicher Moment, bei dem es nicht schade ist, dass er vorbei ist, denn bei vielen ist die Erinnerung immer noch so lebendig wie vorher. Wie oft hab ich mir danach Sorgen um Lenas Karriere gemacht, wie enttäuscht war ich als TAND "nur" auf Platz 13 der Charts gelandet ist, wie sauer war ich, als Israel Kamaka....dingens die Jahrescharts 2010 anführte und nicht Lena. Im Nachhinein könnte man sagen, dass all diese Gefühle nur verschwendet waren. Waren sie aber nicht. Denn das Fansein von Lena hat mir gezeigt, dass nur die Momente lange im Gedächtnis hängen bleiben, bei denen man bereit ist, alle Gefühle zu investieren, auch auf die Gefahr hin, später enttäuscht zu werden. Nur dann kann man richtig wütend über etwas sein oder eben halt vor Glück schweben. Sei es nun Lena, eine Freundin, die einen verarscht und der man dann verzeiht, auf das Risiko hin, wieder verarscht zu werden oder eben irgendwas anderes. Aber nur darauf kommt es an. Der Moment von Oslo hat uns verzaubert, wie auch viele andere Lena-Momente. Aber wir haben auch unseren Anteil daran. Wir haben uns verzaubern lassen, haben Lena in unser Herz geschlossen. Deshalb ist das Leben als Fan spannender als das Leben als Hater. Das hab ich jetzt auch begriffen. Danke dafür, Lena!

snowflake
29.05.2011, 12:14
Ich kann mich natürlich auch noch genau an diesen Tag vor einem Jahr erinnern. Ich weiß noch genau, dass ich am Nachmittag in der Stadt shoppen war und welche T-Shirts ich mir gekauft habe. Und die ganze Zeit hatte ich nur den Abend, den Auftritt von Lena im Kopf. Meine Lenafizierung war so richtig erst in der Woche zuvor, durch ihre Auftritte bei TV Total (besonders die legendären Live-Schalten am Freitag, wo ich Tränen in den Augen hatte vor Lachen) passiert. Ich hatte mir die anderen Teilnehmer vorher nicht angeguckt, kannte also keinen anderen Song, hab nur immer was von Safura gehört, die angeblich Lenas größte "Konkurrentin" war. Aber an einen Sieg habe ich ohnehin nicht geglaubt. Nach den Platzierungen in den letzten Jahren hat sich bei mir schon eingebrannt: "Deutschland kann da eh nicht mehr gewinnen. Unmöglich!"
Ich hätte mich schon über einen guten Top 10 Platz sehr gefreut.

Und dann kam der Abend. Vorher noch Fußball geguckt, allerdings nicht zu Ende, weil dann der ESC-Countdown losging. Lena mit Stefan im Interview noch ganz locker und wie immer zu Scherzen aufgelegt. Das hat mich schon ein wenig beruhigt. Die packt das schon.
Aber dann ging es los. Die Startnummern wurden immer höher, der Auftritt von Lena rückte immer näher, und ich wurde immer nervöser. Als Lena dann auf die Bühne kam, hab ich mein Herz richtig stark klopfen gehört. Das hatte ich noch nie bei irgendeinem anderen Auftritt. Ich muss sagen, dass ich Lenas Auftritt auch nicht wirklich richtig genießen konnte. Ich dachte nur die ganze Zeit, hoffentlich klappt alles wie sie sich das wünscht. Als es dann vorbei war, die Halle jubelte und Lena sich freute, war ich erst einmal überglücklich.

Die Nervosität stieg dann wieder bei der Punktevergabe. Aber Lena bekam schon am Anfang von fast allen Ländern Punkte. Ein schlechter Platz kann es nicht werden. Ich war beruhigt. Dann das erste Mal "Germany, 12 points!", wie lange hat man das nicht mehr gehört, ich konnte es kaum glauben. Als es sich dann abzeichnete, dass Lena nicht mehr einzuholen war, saß ich immer noch ungläubig lachend vorm Fernseher und war überglücklich. Das werde ich nie vergessen.
Und Lena konnte es selbst kaum fassen. Der Gang zur Bühne, das kurze Interview, "do I have to sing now", dann der letzte Auftritt mit der Deutschlandflagge in der Hand (den ich dann auch richtig genießen konnte) und der legendäre Schlusssatz "Ich weiß nicht wo ich hin soll, ich quatsch einfach nochmal ein bisschen". Danach habe ich mir natürlich die Party in Hamburg noch angeschaut und als dann alles vorbei war bin ich überglücklich ins Bett gefallen und konnte nur schwer einschlafen, weil ich noch so viele Gedanken im Kopf hatte.

Ein Tag, den ich nie vergessen werde!

FizziSchnutzi
29.05.2011, 12:16
O mein gott wie viel ihr schreibt! ich wollte auch ein thread machen mit heute vor einem jahr :) aber ich war wohl zu langsam :) egal :) ICH WERDE DEN TAG! DEN 29.5.2010 NIE VERGESSEN!

Jaci
29.05.2011, 13:10
Wie feiert IHR diesen Tag?

cyberscout
29.05.2011, 13:40
Wie feiert IHR diesen Tag?

Genauso wie jeden anderen seit dem 02.02.2010.

Len.a
29.05.2011, 14:38
Ich weiß alles noch ganz genau. Ich bin mit meiner Freundin am Mittag mit dem Fahrrad an einen See gefahren und dort haben wir ein Picknick gemacht. Ich hab meinen iPod rausgeholt und dann haben wir die ganze Zeit Satellite gehört. Ich war schon fest davon überzeugt, dass sie gewinnen kann, aber so richtig aufgeregt war ich gar nicht weil ich den ESC vorher noch nie gesehen habe und deshalb nicht wusste was da auf mich zu kommt. Am Abend kam dann aber doch ein bisschen Aufregung und die Beitäge von 1-21 vergingen... Und dann kam SIE!!! Spätestens ab diesem Moment waren alle Leitungen bei mir durchgebrannt. Alles war nur noch Lena Lena Lena Lena Lena Lena Lena Lena Lena!! Bei der Punktevergabe konnte ich nichts mehr anderes als Jubeln, Jubeln und Jubeln. Als die Punktevergabe dann aus war hab ich erst gar nicht geblickt dass Lena gewonnen hat, weil ich dachte das war jetzt die Jurywertung jetzt kommt noch das von Televoting :-D Aber dann hab ich es schließlich auch noch mitgekriegt und ja, ich denke ihr könnt es euch vorstellen wie sehr ich mich gefreut habe. Es war einer der wichtigsten Tage bisher in meinem Leben. Danke dafür, Lena! :wub:

Und jetzt muss ich mir erst mal "Das Wunder von Oslo" reinziehen http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/images/smilies/happy birthday05.gif

Jaci
29.05.2011, 14:46
Genauso wie jeden anderen seit dem 02.02.2010.


So kann man das natürlich auch sagen :D

Borusse0001
29.05.2011, 14:48
Wie schnell so ein Jahr doch rum ist. Kann mich an den Tag noch so gut errinern, als wäre es gerade gestern. Nachmittags war bei uns ne Familienfeier, aber keiner wollte sich so wirklich über den ESC - geschweige denn über Lena - unterhalten :(

Am Vorabend gab es noch ein Testländerspiel der Nationalmannschaft in Ungarn. Normalerweise bin ich voll fokussiert auch wenn es nur Vorbereitungsspiele sind. Das war heute aber anders. Ich habe mir das Spiel zwar angesehen, wusste aber schon ne halbe Stunde nicht mehr, wie es ausging, weil meine Gedanken komplett in Oslo waren.

Ich glaube, es war der erste ESC, wo ich alle Beiträge gesehen habe. In den Jahren zuvor habe ich mir höchstens den deutschen Beitrag und die Punktevergabe angesehen. Bis zu Nummer 16, 17 war es relativ entspannt, dann aber stieg die Anspannung, mein Herz begann langsam schneller zu schlagen. Dann 20, 21. Anspannung pur...

Dann Beitrag Nr.22: Schon allein, die ersten Sekunden, bevor der kleine Einspielfilm kam, reichten aus, dass ich die komplette Umgebung nicht mehr wahrgenommen habe. Die unglaublichsten drei Minuten dieses Tages brauche ich nicht mehr weiter beschrieiben :wub:

An einen Sieg nach dem Auftritt wollte ich auch nicht so recht glauben. Top Ten wäre cool, alles andere eine schöne Zugabe. Bei der Punktevergabe war es überwältigend Lenas Freude zu sehen, als die deutsche Box nach den jeweilgen 12 Punkten eingeblendet wurde.

Was darauf in den einem Jahr folgte, war einfach nur :thumbsup::hurra:http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/images/smilies/smilie_girl_231.gif

Guido
29.05.2011, 14:49
Wie feiert IHR diesen Tag?


Genauso wie jeden anderen seit dem 02.02.2010.

Sehr gute Antwort cyberscout ^^
Schließe mich dem an, aber zur Feier des Tages hab ich mir noch die USFO Staffel bei iTunes gegönnt, die grad fleißig runterläd! :)

gauloises
29.05.2011, 15:01
zur Feier des Tages hab ich mir noch die USFO Staffel bei iTunes gegönnt, die grad fleißig runterläd! :)

Heißt das, Dein ausführliches USFO-Studium beginnt erst jetzt? Guido, jetzt bist Du erstmal ein paar Tage weg vom Diesseits! ^^

Have Fun!

"Leni hoch 2"
29.05.2011, 16:13
Und jetzt muss ich mir erst mal "Das Wunder von Oslo" reinziehen http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/images/smilies/happy birthday05.gif


Oh gute Idee :hurra:
Dafür muss ich mir heute einfach Zeit nehmen :wub:

Len.a
29.05.2011, 16:35
Oh gute Idee :hurra:
Dafür muss ich mir heute einfach Zeit nehmen :wub:

Ich hab's jetzt (leider xD) hinter mir.

Die einzigsten Worte die mir grad einfallen sind: Das ist ganz schön... Krass! :wub: :faint:

Guido
29.05.2011, 17:43
Heißt das, Dein ausführliches USFO-Studium beginnt erst jetzt? Guido, jetzt bist Du erstmal ein paar Tage weg vom Diesseits! ^^

Have Fun!

Najaaaa...die Auftritte hab ich mir oft genug auf der USFO Seite angesehen, nur eben nie die komplette Sendung (abgesehen von da, wo sie im TV liefen).
Das einzig blöde...das scheiß DRM von iTunes...kein Bock das immer in iTunes gucken zu müssen -.-
Ich wusste schon warum ich bis jetzt nie was in iTunes gekauft hab...

tobago
29.05.2011, 18:22
Den 29.5.2010 werde ich sicherlich auch nie vergessen.

Eigentlich hatte ich vor, den ESC erst um ca. 22.30 h einzuschalten, weil das meiner Berechnung nach reichen würde, um Lena's Auftritt Auftritt zu sehen. Aber dann waren meine Enkelin (ebenfalls Lena-Fan) und meine Ex da, und so haben wir uns die gesamte Sendung angekuckt. Es war ja auch bei weitem nicht so schlimm, wie ich vorher vielleicht befürchtet hatte, und einige Beiträge (Ukraine, Georgien, Türkei) haben mir sogar richtig gut gefallen.

Im Vorfeld war ich eigentlich ziemlich ruhig, weil ich mir sicher war, dass Lena einen guten Platz erreichen würde (ich hatte mich schon einige Wochen vorher mal mit einem Bekannten darüber unterhalten, der meinte, das würde so etwa
Platz 20, und ich hatte entgegnet - ohne die anderen Beiträge zu kennen - "unter Garantie Top 5", weil ich einfach um die Ausstrahlung von Lena wußte).

Bei Lena's Auftritt war dachte ich dann total bewundernd: "Mein Gott, hat das Mädchen Spaß, und das auf dieser Bühne!!!" (ich glaube, da hat auch das tolle Feedback des Hallenpublikums noch zusätzlich dazu beigetragen).

Bei der Punktevergabe kam dann doch eine leichte Anspannung auf, die aber ziemlich schnell schnell in freudige Erregung überging, und bei 170 Punkten habe ich gesagt "Das Ding ist gelaufen". Dann kamen Norwegens 12 Punkte für
"Lovely Lena", und da mußte ich dann doch ein Tränchen verdrücken (ok, es kamen dann am Schluß nochmal 2 oder 3 dazu).

Die Siegerehrung war dann natürlich Freude pur, zudem noch mit ein paar typischen Lena-Highlights ("This is so oooh" - "Ich weiß gar nicht, wo ich jetzt hinsoll, ich quatsch einfach nochmal n'bißchen") - das hätte für mich noch endlos so weitergehen können.

Naja, tut's ja auch (smile).

brabelwu
29.05.2011, 19:24
ich habe die DVD nicht!! :heul:

mats
29.05.2011, 22:34
heute vor einen jahr, dachte ich: holy s!"§"$""%$ !!!!!!!!!! ^^^^^^

jombs
29.05.2011, 22:40
ich habe die DVD nicht!! :heul:

Besrog sie dir :)

L.u.k.a.s.
29.05.2011, 23:03
Schön hier die persönlichen Erlebnisberichte dieses historischen Datums zu lesen. Da fängt man ja richtig an, in Nostalgie zu geraten, falls man den Begriff "nostalgisch" bei einem Ereignis, welches erst 1 Jahr her ist, benutzen kann. Wahnsinn, wie schnell das eine Jahr rumgegangen ist.

Ich selber habe den Tag auf der Hochzeit meiner Cousine verbracht und mich Abends mehr oder weniger davongeschlichen, um auf dem Hotelzimmer den ESC zu sehen ;). Ein Glück, dass ich aufgrund der Hochzeit an dem Tag total abgelenkt war. Konnte den ESC glaub ich erst ab dem griechischen Act schauen... Hätte bis dato nicht gedacht, dass mich so ein SOngcontest dermaßen in den Bann ziehen kann und ich derart nervös bin, wie es eigentlich nur bei ganz wichtigen Fußballspielen meines Lieblingsvereins ist. Und warum? Alles wegen dieser Abiturientin aus Hannover, die ich in den Wochen und Monaten davor in mein Herz geschlossen hab.

Die Minuten bis Lena endlich die Büne betreten konnte, dauerten eine gefühlte Ewigkeit. Zittern am ganzen Körper, dann die Startnummer 22 und Peter Urban fängt an:

"Am ersten Februar kannten Lena Meyer-Landrut nur ein paar Freunde und Mitschüler aus Hannover, doch dann folgte der kometenhafteste Aufsteig der deutschen Popgeschichte... Jetzt gilt es und wir können nur noch die Daumen drücken. Viel Glück Lena"

Ich bekomme echt Gänsehaut, wenn ich diese Zeilen schreibe, weil ich mich erinnere, welche Anspannung in diesen Augenblicken durch meinen Körper rasste...

Und dann sang sie los. Ich hatte vor allem Angst, dass irgendetwas schief geht. Angst um dieses Mädel, das bisher so viel Freude mir bereitete, aber auf welcher nun ein enormer Druck lastete. DOch was nun in den nächsten 3 Minuten folgte, haute mich einfach weg. Was für eine Lockerheit, Coolness und Freude sie zelebrierte. Ich konnte einfach nicht anders als 3 Minuten vor mich hinzugrinsen. Danach war es vorbei und ich wusste, dass es super war! Dass es wohl für ziemlich weit oben reciehn würde. Aber v.a. hat es mich gefreut, mit welcher Freude Lena aufgetreten war. Herrlich ihre freudigen Gesichtsausdrücke auf der Bühne.

Und dann folgte irgendwann nach dem Flashmob die Punktevergabe und ich hüpfte vorm Fernseher rum wie bei einem ELfmeterschießen...allerdings wie ein Elfmeterschießen, bei welchem der Gegner England heißt und von vornherein klar ist, dass man (bzw. in dem Fall Lena ;)) gewinnt ;).

Habe jetzt leider keine Zeit mehr weiter zu schreiben - kurzum: Es war ein hammergeiler Tag, den ich niemals vergessen werde.

bates
30.05.2011, 00:52
Ich war am 29.5. eher schlecht drauf. Zum einen hatte ich einen steifen Nacken und konnte meinen Kopf kaum bewegen, zum anderen schlug ich mich mit meiner Steuererklärung herum. Kurioserweise habe ich aber sogar dieser meine Lenafizierung zu verdanken: Wg. eines kniffligen Problems, für das ich im Internet keine zuverlässige Antworten fand, fuhr ich irgendwann nachmittags in eine Buchhandlung, um in ein paar Ratgebern nachzuschlagen. Und wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, waren es die B.Z.-U-Bahn-Nachrichten, in denen ich vom ESC las und dachte: „Ach, heute ist das schon?“ Den Rest habe ich ja schon in meinem Vorstellungstext geschrieben: Vom Lena-Wirbel ganz am Rande durchaus mitbekommen habend, nahm ich mir vor, den Tag also mit diesem ESC abzuschließen – freilich unter der Prämisse: einen Schrott-Tag kann man nur mit Schrott würdig abschließen, ich war durchaus in Lästererwartung und Lästerlaune. Was dann passiert ist, hätte ich mir nicht träumen lassen (und ich zitiere die Stelle immer wieder gerne):


sie saugt die energie von 18.000 menschen auf und man meint, sie fliegt gleich ins weltall. einfach unglaublich.

So war es, in diesem Moment fing mein Fernseher förmlich an zu glühen, und diese unfassbare Freude, die dieses Mädchen ausstrahlte, füllte den ganzen Raum und den ganzen bates aus. Nackenschmerzen und Lästerlaune waren schlagartig vergessen. So richtig habe ich wohl noch nicht begriffen, was da gerade in Oslo und mit mir passiert war, aber ich begriff, dass mir in den letzten Monaten wohl einiges entgangen war. Die letzten Teilnehmer und den Madcon-Auftritt habe ich nicht mitbekommen, weil ich da schon im Internet nach Informationen über Lena gesucht habe. Genau chronologisch sortiert kriege ich das nicht mehr. Aber das erste USFO-Video, das ich geguckt habe (noch vor der Punktevergabe), war – willkürlich ausgewählt – „The Lovecats“, und ich fand es saugeil und musste an mehreren Stellen laut loslachen über die durchgeknallten Sachen, die das Mädel da auf der Bühne macht (oft kommt zu kurz, wie unwiderstehlich komisch Lenas USFO-Performances an vielen Stellen auch sind).

Die Punktevergabe war dann für mich nicht so ein Mitfiebern wie für Euch, weil mir ja der wochenlange Spannungsaufbau gefehlt hat. Ich rechnete mit gar nichts und konnte das absolut nicht einschätzen. Überrascht und gefreut hat mich der Sieg dann aber doch – besonders die viel zitierten Kommentare der Punkteansager – , und von Lenas Gang zur Siegerehrung und ihrem Schlussauftritt (diese unglaublich großen, freudigen Augen, diese geile „Come on!“) war ich wie wohl jeder hier absolut hin und weg. Danach guckte ich bis in die frühen Morgenstunden Lena-Videos, und neben den kompletten USFO-Auftritten waren es dann diverse Interviews mit ihr, die meine Begeisterung komplettierten: Die Frau singt ja nicht nur geil und ist eine Rampensau vor dem Herrn, sie sieht nicht nur fantastisch aus und hat eine übernatürliche Aura, sie ist auch noch unglaublich witzig und clever und umwerfend sympathisch. Lustigerweise gehörten zu diesen zuerst gesehenen Interviews die Nöööt-PK und der Wetten-dass-Auftritt, von denen ich später herausfand, dass sie als umstritten gelten – mich haben gerade die restlos für Lena vereinnahmt.

Was sich damals einstellte und was mich bis heute irritiert, war dieses spontane Gefühl von Nähe zu diesem mir doch so wildfremden Menschen – als wäre das jemand, den ich schon ewig kenne, wie eine gute Freundin oder eine Schwester, jemand, der einen Riesenstein bei mir im Brett hat (und dem ich noch den größten Bockmist verzeihen würde). Und zugleich war ich völlig überzeugt, gerade noch rechtzeitig Zeuge der Geburt eines Superstars geworden zu sein; irgendwann in der Nacht stand ich rauchend auf dem Balkon und war von dem Wissen durchdrungen, dass die Kleine die Welt erobern wird,* es konnte gar nicht anders kommen, jeder mit nur halbwegs intakten popkulturellen Antennen musste das doch auf der Stelle bemerken. Als ich dann so gegen vier, halb fünf ins Bett fiel, war ich todmüde und fertig, aber mein Herz war voll, und ich fühlte mich verdammt gut.

Tja, wenn ich an diesen Abend nicht den Fernseher eingeschaltet hätte, wäre Lena möglicherweise bis heute ein Hintergrundrauschen für mich geblieben (wenn es mich nicht noch zu einem anderen Zeitpunkt erwischt hätte). Das Jahr wäre wohl etwas anders verlaufen, die unzähligen Stunden meiner Freizeit, die ich Lena und dem Forum „geopfert“ habe, hätte ich anders investiert: wahrscheinlich hätte ich mehr Filme gesehen, mehr Bücher gelesen, wäre häufiger ausgegangen (obwohl mein IRL-Sozialleben insgesamt nicht sonderlich gelitten hat). Aber ich bereue nicht eine Minute, Lena hat mein Leben definitiv bereichert.

*Heute würde ich "wird" durch "kann" ersetzen, aber dabei immer noch restlos überzeugt bleiben, selbst wenn es mir persönlich nicht so wichtig ist.

Tiny Tim
30.05.2011, 01:46
Bei mir ist es etwas oder auch ganz anders gewesen als bei euch; weder hatte ich Schmerzen noch war ich mit einer Steuererklärung beschäftigt, und erst recht war ich nicht gespannt auf den ESC, denn bis zum 29. Mai hatte ich nahezu überhaupt nichts vom Lena-Hype mitbekommen; lediglich einmal fiel mir im Zeitungsladen um die Ecke die Hauptschlagzeile auf Seite 1 des lokalen Monopolblatts auf, die besagte, dass Guildo Horn sich Gedanken um die deutsche ESC-Kandidatin mache, weil sie so sehr im Medienstress stehe. Ich fand das durchaus befremdlich, aber nicht weiter verwunderlich, da schon weitaus unwichtigere Dinge auf Seite 1 der NOZ gestanden hatten.
Im Laufe des Tages erfuhr ich dann, dass Lena als Mitfavoritin für den Sieg galt, was ich dann nicht mehr völlig uninteressant fand, weil das nach Jahrzehnten der Peinlichkeiten durchaus etwas Neues war; trotzdem war ich davon alles andere als elektrisiert und vergaß das dann auch schnell wieder. Am Abend schließlich schaute ich mir eine SPIEGEL-TV-Dokumentation über die Invasion in der Normandie am 6. Juni 1944 an; in den Werbepausen zappte ich herum und landete so bei der ESC-Übertragung. Lenas Auftritt habe ich verpasst, was ich aber nicht im Geringsten tragisch fand; ich nahm einfach an, dass ihr Beitrag nicht wesentlich besser sein konnte als der Schrott, der sonst geboten wurde (nebenbei bemerkt: im Vergleich zum ESC 2010 war der diesjährige Contest geradezu eine musikalische Offenbarung).
Dann habe ich das gleiche getan wie gauloises, als er lenafiziert wurde: ich spülte mein Geschirr. :zahn: Und dabei bekam ich mit, dass Germany ziemlich schnell uneinholbar in Führung ging, was ich tendenziell eher unerfreulich fand; denn obwohl die Einschätzung Lenas als Mitfavoritin durchaus eine annähernd interessante Neuigkeit für mich darstellte, kam mir die Aussicht auf öffentlich zelebrierte schwarzrotgoldene Feierlaune eher schreckenerregend vor. So war es dann zur Siegerehrung tatsächlich eine Frage des zufälligen Hinschauens oder Nichthinschauens, wie meine Wahrnehmung von diesem Event letztlich ausfallen würde. Ich schaute hin und sah das Gesicht eines Engels; nur war mir das zu dem Zeitpunkt noch nicht klar. Ich kann mich auch nicht mehr genau erinnern, wann ich eigentlich anfing, im Internet nach Lena zu recherchieren, aber wie bei wohl allen hier kam ich dann nicht mehr davon los; ich habe jedoch lange gebraucht, um mir einzugestehen, wie sehr ich von Lena beeindruckt war. Ich habe sogar einiges unternommen, um die Eindrücke abzuwehren, die mich bestürmten; u.a. bastelte ich aus dem Pigor-und-Eichhorn-Song Kevins und ein paar Fotos von dem ungeheuren Sieges-Hype eine Persiflage, die ich dann ein paar Leuten per eMail zuschickte. Ich erwartete übrigens gar keine Reaktion darauf; ich wollte nur irgendwas tun, um diese schwere Irritation loszuwerden, die mich seit ein paar Tagen nicht mehr losließ. Irgendwann wurde mir aber klar, dass dieses neunzehnjährige Mädchen einfach total klasse und sympathisch ist - und witzig und schön noch dazu. Dadurch schwand mein Wille zum Widerstand, und im Laufe des Juni fand ich über ancoras Hinweis auf juppmartinellis Bürgerlichkeits-Essay in den Kommentaren unter den USFO-Videos zu diesem wunderlichen Forum. Am 26. Juni kaufte ich mir MCP, und am 13. Juli meldete ich mich schließlich als Teilnehmer im Forum an; das waren die letzten Schritte zum Fan.
Wie schon so oft und von so vielen geschrieben wurde, hätte ich nie im Leben für möglich gehalten, dass mir das passieren könnte. Aber es ist gut, dass es so gekommen ist, denn ich sehe es so wie bates:


Tja, wenn ich an diesen Abend nicht den Fernseher eingeschaltet hätte, wäre Lena möglicherweise bis heute ein Hintergrundrauschen für mich geblieben (wenn es mich nicht noch zu einem anderen Zeitpunkt erwischt hätte). Das Jahr wäre wohl etwas anders verlaufen, die unzähligen Stunden meiner Freizeit, die ich Lena und dem Forum „geopfert“ habe, hätte ich anders investiert: wahrscheinlich hätte ich mehr Filme gesehen, mehr Bücher gelesen, wäre häufiger ausgegangen (obwohl mein IRL-Sozialleben insgesamt nicht sonderlich gelitten hat). Aber ich bereue nicht eine Minute, Lena hat mein Leben definitiv bereichert.

Und eins kann ich definitiv sagen: meine psychische Grundbefindlichkeit ist seitdem konstant wesentlich besser als sie vor dem 29. Mai 2010 war. :)

Der Felix
30.05.2011, 19:14
Ich denke ebenso gerne an den heutigen Tag vor einem Jahr zurück. Da stand Lena um diese Zeit in Hannover auf dem Trammplatz auf der Bühne und zehntausende Menschen feierten sie. Und es war schon fast surreal, denn am gleichen Ort an dem man ihren Sieg am Vorabend noch fassungslos auf der Großleinwand beim Public Viewing verfolgt hatte, stand sie nun leibhaftig vor einem und schien das gesamte Glück dieser Erde zu verkörpern. :wub:

Immer noch eine meiner eindrucksvollsten Lena Begegnungen. Hab mir gerade nochmal das ARD Special aus Hannover angesehen und es flasht noch genauso wie damals.


"Wer nicht mitsingt kriegt aufn Arsch"