Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eliot Sumner (ehemals I Blame Coco)
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und deshalb zog auch Coco Sumner (die Tochter von Sting) aus, die Popwelt zu erobern. Ich finde, das ist ihr 2010 mit ihrem Debütalbum The Constant wunderbar gelungen.
mr.spock1968
03.01.2012, 09:20
Ich finde sie schon gut aber irgendwie kühl. Sie kommt zu sehr nach ihrem Vater denke ich mal.
Bei Mimi der Tochter vom Marius ist das anders. Die ist knuddelig.
Im Interview mit Stefan Raab hat man aber auch gemerkt, dass Coco nicht gerne über ihren Vater redet. Wer soll ihr das auch verdenken, dass sie lieber ihr eigenes Ding durchzieht, als ständig mit ihrem berühmten Vater verglichen zu werden. Ihr Auftritt bei tv total war jedenfalls ein verdientes Highlight im vergangenen Jahr.
mr.spock1968
03.01.2012, 09:31
Ich meine das allgemein. Nicht wenn man sie über ihren Vater fragt. Irgendwie weiss nicht.
LilyHydrangea
03.01.2012, 09:32
Die find ich gut =) Wir haben ihr Album auch zuhause und ich mag die Songs.
Tall Blonde Helicopter
03.01.2012, 10:44
Siehe meinen aktuellen Avatar...
Ich finde sie musikalisch große Klasse und mag auch ihre aufs erste Mal eher kühl oder spröde wirkende Art. "Authentisch" eben... :ugly: Aber es finden sich auch Videos, in denen sie lacht und Späßchen macht! ;) Coco bzw. Eliot hat ein unbestreitbares Händchen für zündende Melodien, ihre androgyne Stimme und die Art, wie sie diese in ihrer Begrenztheit einsetzt, gefallen mir außerordentlich gut. Diese Stimme bildet auch den passenden Gegenpol zu den glatten Elektropop-Arrangements des Albums. Dieser Achtziger-Retro-Sound ist, soweit ich weiß, eine Konzession an die Wünsche der Plattenfirma. Da sich Eliot als Musikerin von ihrer Herkunft abgrenzt (mehr als verständlich, aber offenbar fast aussichtslos) war es, wie sie einmal erzählt hat, kein Selbstläufer, einen Plattenvertrag zu bekommen, es waren offenbar Kompromisse vonnöten. Wenn man sich Konzertvideos anschaut, wird deutlich, daß die Musik in der Tat gitarrenlastiger, rotziger gedacht ist. Hier z. B. aus dem Wiener Konzert vom Juni des vergangenen Jahres:
http://www.youtube.com/watch?v=6UTRq85m4ug
Andererseits führen die Studiofassungen auch zu witzigen Hörerfahrungen, wie z. B. im opulenten "Turn your back on love", das klingt, als hätten sich The Cars, Police und Blondie zusammengetan und sich noch das Van-Halen-Keyboard aus "Jump" ausgeliehen.
Welche Substanz die Songs haben, zeigen die "nackten" Akustikversionen, mit denen das Album großteils promotet wurde. Einer meiner absoluten Favoriten ist hier die Interpretation der Single "Self Machine" für Zeit online: http://www.youtube.com/watch?v=H9h4IZqrNEM
Dynamische Akustikgitarren, traumhafter Harmoniegesang, ein Song, der für mich mit unentrinnbare Ohrwurmqualitäten hat. Hinzu kommen Eliots rauher Zipfelmützencharme, die mimische Interaktion der drei – und die Art, wie Eliot sich am Ende bedankt und danach ein wenig verloren in der Gegend herumsteht, hat für mich einen hohen Magic-Moment-Faktor.
Vor 3 Jahren war Coco übrigens mit Robyn im Studio und die gemeinsame Single Caesar ist echt cool geworden. Vor allem harmonieren die Stimmen sehr schön miteinander.
Tall Blonde Helicopter
03.01.2012, 11:03
Ich meine das allgemein. Nicht wenn man sie über ihren Vater fragt. Irgendwie weiss nicht.
Ich konnte es nicht lassen und hab mal ein Beispiel dafür rausgesucht, was ich oben meinte. Hier zeigt sie sich von einer leichteren und lichteren Seite, lächelt häufig und offenbart auch Emotionen... ;)
http://www.youtube.com/watch?v=-kBnAzv1gWQ
Lisa Mitchell
03.01.2012, 14:10
Ich finde die auch toll! :thumbsup:
Vom Album gefallen mir am besten "In Spirit Golden" und "Only Love Can Break Your Heart".
Mag ich sehr!!!
Irgendwann mal lief "Summer rain" bei Unter Uns und ich hab mir danach einen Wolf gegoogelt, weil ich unbedingt wissen wollte, wer das singt :)
Meine Lieblingslieder von ihr sind: "Bohemian Love", "Never be" und "Control" :)
Mein Lieblingssong ist Selfmachine
Tall Blonde Helicopter
21.02.2012, 16:09
Yessss!!! Das neue – zweite – Album wirft allmählich seine Schatten voraus. In den zurückliegenden Tagen war Eliot musikalischer Gast bei einer Mode-Show und hat bei einem Club-Auftritt vier neue Lieder gespielt, die sehr vielversprechend klingen und den mit dem Debüt eingeschlagenen Weg fortzusetzen scheinen. Bei diesen neuen Auftritten spielte sie nicht mehr Gitarre, sondern Baß. Ein Fan-Blog hat den Nachweis geführt, daß es ein altes Instrument ihres Vaters ist, und wenn ich sie damit sehe, kann selbst ich – der ich wahrlich kein Freund der "Sie ist die Tochter von Sting"-Litanei bin – entsprechende Assoziationen nicht unterdrücken. Besonders verblüffend ist es bei dieser Kameraneinstellung: http://www.youtube.com/watch?v=1bomCeDGe-s.
Tolle S/W-Fotos gibt's hier: http://www.wildblanket.com/Bands/IBlameCoco/HoxtonBarAndKitchen/Page.html. Das erste oben links liebe ich.
steffen3
21.02.2012, 17:09
Ein Fan-Blog hat den Nachweis geführt, daß es ein altes Instrument ihres Vaters ist
Jo, ist von Papa (http://1.bp.blogspot.com/--v2mpcKzGRM/TdYkRk42RzI/AAAAAAAAVHA/H1qR35z95uc/s1600/sting.jpg). Fender Telecaster Bass, schön abgeschrappt.
Tall Blonde Helicopter
19.04.2014, 21:33
Vor über zwei Jahren die letzten Postings – aber es hat sich gelohnt, auf Cocos bzw. (ab jetzt schön unpseudonymisch) Eliot Sumners unerschütterlichen Drang und Willen zum Musikmachen zu vertrauen, auch als sie nach ihrer Teilnahme bei 2012er Sommerfestivals gänzlich von der Bildfläche verschwand. Keine Homepage mehr, Verstummen in den sozialen Medien, von der Künstlerliste ihrer Plattenfirma verschwunden. Einige Zeit kursierte noch ein S/W-Video, das sie im Homestudio in irgendeinem Cottage zeigte, dazu entrückte, fast sakrale Begleitmusik. Das war's. Vor einigen Monaten dann plötzlich ein Radiohead-Cover im Soundtrack von "Filth". Und jetzt erfährt man, ebenso plötzlich: abtauchen, um auszuprobieren, zu reifen, sich neu zu (er)finden. Hier das erste Lebenszeichen seit langem und die wunderbare Ankündigung: EP im Juni, Album Anfang nächsten Jahres.
http://www.pullthemetal.com/2014/04/eliot-sumner/?lang=en
Tall Blonde Helicopter
12.06.2014, 13:41
Wie gut, daß ich zuletzt so "abgelenkt" war, nun trifft mich die seit ein paar Tagen begonnene Entwicklung um so unvermittelter. Gut so! Gänsehaut und Rührung nach der langen Warte- und Hoffnungszeit.
https://www.facebook.com/eliotsumnermusic?fref=photo
http://instagram.com/eliotsumner2
https://twitter.com/eliotsumner
http://www.eliotsumner.com
Zur Feier des Tages ein Rückblick auf "ganz früher", mit achtzehn in den Londonder Clubs: vermeintlich Police The Next Generation – und dann kam's anders.
http://www.youtube.com/watch?v=LXyVmiPVUcw
Tall Blonde Helicopter
16.06.2014, 22:32
Der Teaser wurde vorhin online gestellt, nachdem es vor wenigen Tagen bereits einen mit fast identischem Bildmaterial und dem Intro des instrumentalen Backing Tracks gegeben hatte. Und auch wenn ich es jetzt gerade wieder konkret mit Eliot erfahren habe, meine ich es doch allgemeiner: Welch ein unvergleichlicher Moment, wenn einem eine geliebte Stimme zum allerersten Mal zu brandneuer Musik ans Ohr dringt. Und schon ist er wieder vorbei, weicht das leider unwiederholbare unmittelbare Elektrisiertsein der zum Glück wiederholbaren Vertiefung. Und der Vorfreude auf den ganzen Song. Und den allerersten Moment beim zweiten neuen Song. Und die Vertiefung in den zweiten Song. Und den allerersten Moment beim dritten neuen Song. Und...
http://www.youtube.com/watch?v=3elT9pLuYjk
Tall Blonde Helicopter
13.11.2014, 17:20
Ich zitiere die Künstlerin: "Holy fuck balls"!
Lykke Li ist auf ihrer Europa-Tour in UK angekommen, und so tritt Eliot heute abend als Vorprogramm in den seit St. Kates Levitation in "Before the Dawn" allerheiligsten aller heiligen Hallen auf.
https://www.facebook.com/eliotsumnermusic/photos/a.433981755185.230788.280120585185/10152704079600186/?type=1&relevant_count=1
Zur Tour hat Eliot einen neuen Song veröffentlicht, den es auch als freien Download über ihre Homepage gibt. Feiner New New Wave oder Retro Wave, jedenfalls tolle Gary-Numan-artige Synthies.
https://soundcloud.com/eliotsumner/i-followed-you-home
blaufink
19.11.2014, 23:43
Von Eliot „Coco“ Sumner hatte ich vor etwa vier Jahren das erste Mal gelesen. Allerdings habe ich mich in der Vergangenheit nicht für sie interessiert. Vor zwei Wochen hörte ich sie dann zum ersten Mal, als Support von Lykke Li (Fotos im Lykke-Li-Thread). Auch ich finde, dass ihre tiefe, sanft-raue Stimme etwas Besonderes ist.
Nun bin ich auf eine Frage gestossen – vielleicht kann sie jemand beantworten. Beim Stöbern in YouTube fand ich ihren 2008 veröffentlichten Song „I Blame Coco“, der ganz offensichtlich persönliche Züge trägt. Jetzt frage ich mich, was zuerst da war: der Song „I Blame Coco“ oder Eliots Band mit demselben Namen. Naheliegend wäre für mich, dass zuerst der Song entstand und Eliot danach die Band nach ihm benannte. Weiß es jemand besser? Vielleicht Tall Blonde Helicopter? – Du bist ja ganz gut informiert.
http://www.youtube.com/watch?v=Y5odWu_LV2k
Tall Blonde Helicopter
20.11.2014, 19:45
blaufink,
es freut mich sehr, daß Eliot als Lykke-Vorprogramm Dein Interesse geweckt hat; am bisherigen Verlauf des Threads kannst Du ja schon ersehen, daß mir ihr musikalischer Werdegang besonders am Herzen liegt.
Meines Wissens nach gab es den Song zuerst; als Single wurde er 2007 oder 2008 als 7-Inch-Vinyl veröffentlicht, noch vor der Zeit des Vertrags mit Virgin. Das Lied gehört zu einem ganzen Packen alter Demos von Eliot, zu datieren etwa zwischen 2006 und 2008, die mal durchs Netz geisterten und nun alle in der Tube versammelt sind. Oftmals starke Reggae-Ska-Dub-Einflüsse, und das bringt die Musik natürlich zwangsläufig in die Nähe von The Police, zumal bei Eliots Timbre und Art des Intonierens. Ob das der Grund war, keine Ahnung, jedenfalls hat sie sich später von diesen Songs distanziert, sie möge sie nicht mehr, meinte sie, und das ist – vermutlich – einer der Gründe, warum ihr Plattendebüt als I Blame Coco im gänzlich anderen Elektropop-Gewand daherkam. Ich finde die Songs klasse, daraus läßt sich ein sehr, sehr gutes komplettes eigenständiges Album kreieren, das es wert gewesen wäre, veröffentlicht zu werden. Eliots Stimme kommt bei den hausgemachten Demo-Arrangements besonders gut zum Tragen, weil sie im Vordergrund steht.
Als richtige Band habe ich I Blame Coco übrigens nie empfunden; die Plattenfirma bedient sich momentan des "ehemalige Frontfrau von"-Attributs meiner Meinung nach deshalb, um den Namenswechsel zu verkaufen. Es gab zwar in den Jahren 2010/2011 nach Erscheinen von "The Constant" feste Mitmusiker, aber das waren Sessionleute. Weil diese Besetzung jedoch etwa anderthalb Jahre lang bestand (nur der Schlagzeuger wechselte zwischendurch) und die beiden Tourneen und auch Einzelkonzerte als I Blame Coco absolvierte, entstand der Eindruck einer Band. Besonders hervorzuheben sind hier der belgische Gitarrist Jonas Jalhay und der Bassist/Sänger Rory Andrews, weil diese beiden Eliot auch bei jedem Promoauftritt begleiteten. Diese Besetzung bestand auf jeden Fall bis September 2011 hinein (SWR 3 New Pop Festival). Dann gibt es in der Tube Live-Aufnahmen aus dem Frühjahr 2012; Rory Andrews ist noch mit dabei, aber an den Keyboards, während Eliot zum Baß gewechselt hat. Aus dieser Zeit müßte auch "Come Friday" stammen, das zu ihrem neuen Repertoire zählt; Rory Andrews hat Credits als Coautor. Und das letzte Lebenszeichen von und als I Blame Coco waren Eliots Festivalauftritte in Europa im Sommer 2012 mit einer komplett neuen Besetzung, selbst ohne Andrews. Irgendwo in den Sozialen Medien habe ich seit ihrer Wiederkehr unter eigenem Namen aber mal ein Foto der beiden gesehen, wie sie Arm in Arm in Eliots New Yorker Wohnung sitzen, es scheint also weiterhin eine Verbindung zwischen ihnen zu bestehen.
Eliot/Jalhay/Andrews, Oktober 2010 https://www.youtube.com/watch?v=8qUKgStq-JE
Band, Dezember 2010 https://www.youtube.com/watch?v=KYwvJvnQQ18
Band, Frühjahr 2012 https://www.youtube.com/watch?v=wao-EqKtCy8
Band, Sommer 2012 https://www.youtube.com/watch?v=dvHPIG4XRKk
blaufink
20.11.2014, 22:20
An Tall Blonde Helicopter: Vielen Dank für deine sachkundigen und umfangreichen Informationen! Nun sehe ich um einiges klarer.
blaufink
21.11.2014, 07:58
Als ich vor vier Jahren von ihr zum ersten Mal hörte, dachte ich: Wieder so ein Glamourgirl, dass sich im Schatten und Reichtum ihres berühmten Vaters sonnt und von seiner Popularität profitiert. Jetzt sehe ich, dass sie gar nicht in dieses Klischee passt und im Gegenteil ganz bodenständig geblieben ist.
Tall Blonde Helicopter
21.11.2014, 10:16
Zum Thema ihrer familiären Herkunft zwei passende Zeitungsartikel, einer schon älter, der andere noch einigermaßen aktuell. Und auch wenn beide in der Daily Mail stehen, werden nicht alle Aussagen darin erstunken und erlogen sein. ;-)
"Being Sting's daughter has done nothing for me" http://www.dailymail.co.uk/home/moslive/article-1346213/Coco-Sumner-Being-Stings-daughter-me.html
"Why my children will not be inheriting my £180million fortune" http://www.dailymail.co.uk/home/event/article-2662557/Sting-I-earned-money-hard-work-You-try-singing-two-hours-getting-plane-day.html#ixzz35UWOh1Wl
blaufink
29.11.2014, 12:43
Zur Frage nach der Henne und dem Ei – also, was war zuerst da: Der Song „I Blame Coco“ oder der gleichnamige Bandname – hat sich Eliot vor vier Jahren in mehreren Interviews selbst geäußert. Die Geschichte ist amüsant, aber doch glaubhaft, denn Eliot hat sie mehrfach wiedergegeben, mit unterschiedlicher Akzentuierung und unterschiedlichen Details.
Demnach war „I Blame Coco“ zunächst nur der Name einer (vielleicht der ersten?) White-Label-Platte der damals 17-jährigen Eliot, die sie 2007 auf eigene Kosten in einer Auflage von 500 Exemplaren in Vinyl pressen ließ. Während einer Nacht beschriftete sie die Labels der gesamten Auflage per schwarzem Filzstift mit „I Blame Coco“. Als sie dann die Platten in die Läden brachte, teilte man ihr mit, dass da aber der Name des Künstlers drauf stehen müsse. Eliot aber dachte sich angesichts der mühsamen abgeschlossenen Beschriftungsarbeit „no, just take it as it is“. Weil daher die Käufer der Platten nur „I Blame Coco“ als einzigen Hinweis auf die Künstlerin kannten, verwendete Eliot den Namen fortan als Pseudonym. So sei der Songtitel eher zufällig zum Künstlernamen geworden, unter dem sie einige Jahre lang auftrat.
Zum Beispiel: http://www.virgin.com/music/i-blame-coco-interview-coco-sumner
blaufink
03.12.2014, 21:59
Frage mich gerade, was Eliot in Hamburg macht und ob ich etwas verpasst habe, aber so luftig, wie ihre Begleitung angezogen ist, kann das Foto nicht aktuell sein: Hier herrscht seit mehreren Tagen Dauerfrost.
https://www.facebook.com/eliotsumnermusic/photos/a.433981755185.230788.280120585185/10152739536200186/
Tall Blonde Helicopter
03.12.2014, 23:41
Für meine Verhältnisse schaue ich zur Zeit sehr aufmerksam in Eliots soziale Medien sowie in zwei aus ihrem Umfeld, weil ich es so spannend finde, ihren Neustart und das Entstehen des neuen Albums zeitgleich verfolgen zu können. Denn auf I Blame Coco und "The Constant" war ich erst aufmerksam geworden, als das Album schon draußen, die Konzerte um und die Medienpräsenz vorüber war.
Daher weiß ich, daß das Hamburg-Foto vor Wochen schon auf der instagram-Seite ihres Gitarristen Nick Benton gepostet wurde: http://instagram.com/neueliebe?modal=true Wenn man sich dort die Nachbarbilder anschaut, wird es vor dem Hamburger Lykke-Konzert entstanden sein. (Mitte September war Eliot fürs Reeperbahnfestival übrigens schon mal dort.)
Ich habe den Eindruck, daß sie auf Facebook eher auch mal postet, wonach ihr gerade der Sinn steht; eine aktuelle Chronologie läßt sich besser auf instagram nachvollziehen. Und demnach nimmt sie seit gut zwei Wochen in den Londoner Assault & Battery Studios, die dem PJ-Harvey- und Smashing-Pumpkins-Produzenten Flood mitgehören, das neue Album auf.
@Peter M. aus V.
In diesem Zusammenhang: Das Foto hier beantwortet Deine Frage, warum sie "Information" so mit Keyboards "zugekleistert" habe – sie steht einfach auf das gute alte Zeug. ;-) http://instagram.com/p/wHQmanJRr6/
Peter M. aus V.
04.12.2014, 11:45
@Peter M. aus V.
In diesem Zusammenhang: Das Foto hier beantwortet Deine Frage, warum sie "Information" so mit Keyboards "zugekleistert" habe – sie steht einfach auf das gute alte Zeug. ;-) http://instagram.com/p/wHQmanJRr6/
Oooh, so eine tolle Kiste! Ich ärgere mich noch heute schwarz, grün und gelb, dass wir - ich weiß nicht einmal mehr wie - undseren hübschen kleinen Mini- Moog von 1976 in der Schule losgeworden sind. Ich habe dieses Ding geliebt.
Tall Blonde Helicopter
04.12.2014, 13:05
Ich ärgere mich noch heute schwarz, grün und gelb, dass wir - ich weiß nicht einmal mehr wie - undseren hübschen kleinen Mini- Moog von 1976 in der Schule losgeworden sind. Ich habe dieses Ding geliebt.
Und womit? Mit Recht. (Liebe, meine ich, nicht Ärger. ;-) ) Das schmerzt einen alten Manfred-Mann-Fan ja schon beim Lesen. Aber es ist alles gut ausgegangen: Das gute Stück ist über Umwege, die ich nicht mehr rekonstruieren konnte, ins Hause Sumner gelangt und steht nun in Eliots New Yorker Wohnung: http://instagram.com/p/ug-SPApRsV/
Peter M. aus V.
04.12.2014, 15:12
Und womit? Mit Recht. (Liebe, meine ich, nicht Ärger. ;-) ) Das schmerzt einen alten Manfred-Mann-Fan ja schon beim Lesen. Aber es ist alles gut ausgegangen: Das gute Stück ist über Umwege, die ich nicht mehr rekonstruieren konnte, ins Hause Sumner gelangt und steht nun in Eliots New Yorker Wohnung: http://instagram.com/p/ug-SPApRsV/
Der ist noch ein bisschen schicker als unserer. Wir hatten noch kein so schönes Display undmussten alles mit den Ohren korrigieren..
Tall Blonde Helicopter
07.12.2014, 12:47
Ans Moog-Thema anschließend, inhaltlich kontrastierend: Über den notwendigen Umweg gibt's hier eine schöne "nackte" Schrammelversion von "Information" zu hören. Stimme, Gitarre, Akkordeon – kein klebriger künstlicher Keyboard-Kleister! ;-) Vielleicht kannst Du damit ja mehr anfangen als mit der Studiofassung, Peter.
https://www.youtube.com/watch?v=l4tepkYAJKU
steffen3
07.12.2014, 12:51
Ans Moog-Thema anschließend, inhaltlich kontrastierend: Über den notwendigen Umweg gibt's hier eine schöne "nackte" Schrammelversion von "Information" zu hören. Stimme, Gitarre, Akkordeon – kein klebriger künstlicher Keyboard-Kleister! ;-) Vielleicht kannst Du damit ja mehr anfangen als mit der Studiofassung, Peter.
https://www.youtube.com/watch?v=l4tepkYAJKU
Das ist richtig klasse. Und bestätigt meine Theorie, dass für gute Songs eine Klampfe als Begleitung reicht.
Tall Blonde Helicopter
07.12.2014, 19:23
Das ist richtig klasse. Und bestätigt meine Theorie, dass für gute Songs eine Klampfe als Begleitung reicht.
Als forsche These (die sicherlich aus der Musikerpraxis widerlegt werden könnte) sei von mir ergänzt: Weil es ihn auf seinen Ursprung zurückführt. Ein guter Song entsteht eh an Klampfe oder Klavier. Reduziertheit als Geburtshilfe und Qualitätskontrolle.
OldStephen66
07.12.2014, 19:29
[...] eine schöne "nackte" Schrammelversion von "Information" [...]
Das sieht man mal wieder, was landläufig aus musikalischen Begriffen wird: für mich bedeutete "schrammelig" bis dato immer nur so etwas wie wenig akkurat über alle Saiten geschrubbte Gitarrenakkorde in Rock und Pop. Siehe auch hier (http://de.wiktionary.org/wiki/schrammeln). Und natürlich hatte ich mir unter "Schrammelversion" etwas ähnliches vorgestellt.
Doch jetzt lerne ich, dass Schrammelmusik (http://de.wikipedia.org/wiki/Schrammelmusik) eigentlich ein Synonym für Wiener Volksmusik ist ( in klassischer Besetzung mit Akustikgitarre, zwei Violinen und Akkordeon/Klarinette).
Da sollte ich in Zukunft wirklich fein unterscheiden.
Gö, do schaust!
earplane
07.12.2014, 20:06
Als forsche These (die sicherlich aus der Musikerpraxis widerlegt werden könnte) sei von mir ergänzt: Weil es ihn auf seinen Ursprung zurückführt. Ein guter Song entsteht eh an Klampfe oder Klavier. Reduziertheit als Geburtshilfe und Qualitätskontrolle.
Selbstverständlich ist die These etwas zu forsch. Einfach weil schon die Grundprämise zwar für viele Kompositionen zutrifft aber eben nicht für alle. Ein Stück dass explizit als nur für den Chorgesang geschrieben wurde benötigt weder Klampfe noch Klavier und gewinnt auch recht selten durch das Hinzufügen dieser Instrumente. Stücke die an der Orgel oder für großes Orchester komponiert wurden
lassen sich naturgemäß nicht ohne Verlust auf andere Einzelinstrumente reduzieren.
Das sieht man mal wieder, was landläufig aus musikalischen Begriffen wird ...Die beiden Begriffe dürften unabhängig voneinander entstanden sein, die Wiener Schrammeln sind ja vom Namen ihres Begründers abgeleitet, das Schrammeln wird wohl eher lautmalerisch (im Englischen heißt es ähnlich: to strum) entstanden sein oder mit "schrammen" verwandt sein.
Peter M. aus V.
07.12.2014, 20:23
Ans Moog-Thema anschließend, inhaltlich kontrastierend: Über den notwendigen Umweg gibt's hier eine schöne "nackte" Schrammelversion von "Information" zu hören. Stimme, Gitarre, Akkordeon – kein klebriger künstlicher Keyboard-Kleister! ;-) Vielleicht kannst Du damit ja mehr anfangen als mit der Studiofassung, Peter.
https://www.youtube.com/watch?v=l4tepkYAJKU
Schade, ich bekomme die Meldung "In Ihrem Land...." Wie geht der Umweg? Ich würde gerne hören.0
Zur These der Entstehung von Musik "nur" mit Gitarre oder Klavier: Das trifft es oft, auch Chormusik, selbst große Orchesterwerke werden am Klavier "geboren" und wachsen dann zu ihrer endgültigen Form heran. Im Rock/Pop übernimmt oft die Gitarre diese Rolle, wenn Stücke nicht im Probenraum unter Beteiligung aller so lange heruminprovisiert wird, bis der Song steht. Aber auch dann ist oft ein Gitarren-/Bass-/Keyboardriff der Ausgangspunkt. Vielleicht aber auch schon mal die Melodie- Idee eines Nicht- Intrumentalisten, der seinen Singsang auf dem Smartphone mitbringt. :ugly:
Tall Blonde Helicopter
07.12.2014, 20:47
Gö, do schaust!
Ja leiwand!
Ich könnte jetzt ja behaupten, daß ich den Begriff mit feinem Hintersinn verwendet habe, weil mein eigenes erstes Instrument das Akkordeon war und Eliot in ihrem Leben wirklich einen Bezug zu Wien und Österreich hat. http://instagram.com/p/n5UzBapRvm/ http://instagram.com/p/rw1u7CJRli/ Wäre aber alles in allem nicht sehr glaubwürdig. ;-)
earplane,
schon klar – deshalb schrieb ich nur "Song" und nicht "Chor-", "Orgel-" oder "Orchesterstück". Bei der Einschränkung, die ich selbst machte, dachte ich vor allem an die elektronischen, digitalen Möglichkeiten, die heute ja auch fürs Songwriting genutzt werden. Und die in Zukunft als genauso grundlegendes Handwerkszeug gelten könnten (vielleicht schon gelten?) wie eben jetzt bereits die guten alten Gitarre und Klavier.
Aber ich sehe gerade, daß Peter, der hierzu viel mehr Ahnung hat als ich, das Klavier auch als "Ursprungsinstrument" für Chor- und Orchestermusik einordnet.
earplane
07.12.2014, 21:09
schon klar – deshalb schrieb ich nur "Song" und nicht "Chor-", "Orgel-" oder "Orchesterstück". Bei der Einschränkung, die ich selbst machte, dachte ich vor allem an die elektronischen, digitalen Möglichkeiten, die heute ja auch fürs Songwriting genutzt werden. Und die in Zukunft als genauso grundlegendes Handwerkszeug gelten könnten (vielleicht schon gelten?) wie eben jetzt bereits die guten alten Gitarre und Klavier.
Aber ich sehe gerade, daß Peter, der hierzu viel mehr Ahnung hat als ich, das Klavier auch als "Ursprungsinstrument" für Chor- und Orchestermusik einordnet.
Die elektronischen Sachen lassen sich auch in vielen Fällen nicht verlustfrei auf Gitarre transformieren. Und wen es direkt für oder klassische Instrumente wie Harfe, Flöte oder die Geige komponiert ist dann geht das auch nicht gut. Inwieweit Peter Ahnung hat kann und möchte ich da gar nicht beurteilen. Es kann und wird wirklich fast jedes Instrument zum Komponieren genutzt. Man kommt gar gänzlich ohne aus.
Peter M. aus V.
07.12.2014, 22:18
Zumindest Mozart sagt man nach, dass er seine Stücke im Kopf fertig hatte, bevor die erste Note aufgeschrieben wurde, insofern geht es wirklich auch ohne Instrument....
Ich weiß nicht, was Du unter "verlustfreier Übertragung" verstehst. Weder elektronische Mittel noch Klavier oder Gitarre stellen beim Komponieren schon "fertige" Produkte her (Ausnahme zB. Eliot oder andere Singer/Songwriter mit ihrem Einzelinstrument), sondern sind Werkzeug zum Backen der Ziegel bzw. zum Fertigen des Gerüsts oder der Elemente, aus denen das Werk später bestehen wird.
Tall Blonde Helicopter
14.12.2014, 14:51
Spekulationshalber hatte gauloises mal im entsprechenden Thread Trentemøller in Verbindung mit "Crystal Sky" gebracht.
Für und mit Eliot hat dieser nun ein weiteres Mal einen Song durch seine Rechner gejagt: https://soundcloud.com/eliotsumner/information-trentemoller
Beim ersten Mal hatte er sich unter Teilnahme Eliots/I Blame Cocos noch selbst geremixt: https://www.youtube.com/watch?v=yFULt1T7dQI
Eliots Skandinavien-Connections, die sich in dem halben Jahr in Stockholm ergaben, als sie dort am IBC-Album arbeitete, haben ihren Niederschlag auch in einer weiteren aktuellen Zusammenarbeit gefunden, als Co-Stimme für einen neuen Song der Teddybears, der Band des Robyn- und IBC-Produzenten Klas Åhlund. Bubblegum-Elektropop ohne Tiefgang, aber griffig, unterhaltsam und mit wirklich toller Eliot-lastiger Bridge, die nach hinten raus aber zum Refrain wird. Vielleicht ist es ja auch gar keine Bridge...
https://www.youtube.com/watch?v=tGUq17ClZ_k
Take out that stupid bass line … that's better! ;-)
Brummell
14.12.2014, 15:08
Spekulationshalber hatte gauloises mal im entsprechenden Thread Trentemøller in Verbindung mit "Crystal Sky" gebracht.
Für und mit Eliot hat dieser nun ein weiteres Mal einen Song durch seine Rechner gejagt: https://soundcloud.com/eliotsumner/information-trentemoller
Beim ersten Mal hatte er sich unter Teilnahme Eliots/I Blame Cocos noch selbst geremixt: https://www.youtube.com/watch?v=yFULt1T7dQI
Eliots Skandinavien-Connections, die sich in dem halben Jahr in Stockholm ergaben, als sie dort am IBC-Album arbeitete, haben ihren Niederschlag auch in einer weiteren aktuellen Zusammenarbeit gefunden, als Co-Stimme für einen neuen Song der Teddybears, der Band des Robyn- und IBC-Produzenten Klas Åhlund. Bubblegum-Elektropop ohne Tiefgang, aber griffig, unterhaltsam und mit wirklich toller Eliot-lastiger Bridge, die nach hinten raus aber zum Refrain wird. Vielleicht ist es ja auch gar keine Bridge...
https://www.youtube.com/watch?v=tGUq17ClZ_k
Take out that stupid bass line … that's better! ;-)
Siehste, es kommt immer darauf an wie man etwas einsetzt ;)
( und auch dass man es sparsam einsetzt :) )
Tall Blonde Helicopter
14.12.2014, 15:54
Siehste, es kommt immer darauf an wie man etwas einsetzt ;)
( und auch dass man es sparsam einsetzt :) )
Meinst Du, das sollte man zur Sicherheit auch noch mal nach Köln, Berlin und Brighton twittern? ;-)
Brummell
14.12.2014, 16:32
Meinst Du, das sollte man zur Sicherheit auch noch mal nach Köln, Berlin und Brighton twittern? ;-)
Wenn's der Findung des Wahren dient :)
Peter M. aus V.
15.12.2014, 23:18
Spekulationshalber hatte gauloises mal im entsprechenden Thread Trentemøller in Verbindung mit "Crystal Sky" gebracht.
Für und mit Eliot hat dieser nun ein weiteres Mal einen Song durch seine Rechner gejagt: https://soundcloud.com/eliotsumner/information-trentemoller
Beim ersten Mal hatte er sich unter Teilnahme Eliots/I Blame Cocos noch selbst geremixt: https://www.youtube.com/watch?v=yFULt1T7dQI
Eliots Skandinavien-Connections, die sich in dem halben Jahr in Stockholm ergaben, als sie dort am IBC-Album arbeitete, haben ihren Niederschlag auch in einer weiteren aktuellen Zusammenarbeit gefunden, als Co-Stimme für einen neuen Song der Teddybears, der Band des Robyn- und IBC-Produzenten Klas Åhlund. Bubblegum-Elektropop ohne Tiefgang, aber griffig, unterhaltsam und mit wirklich toller Eliot-lastiger Bridge, die nach hinten raus aber zum Refrain wird. Vielleicht ist es ja auch gar keine Bridge...
https://www.youtube.com/watch?v=tGUq17ClZ_k
Take out that stupid bass line … that's better! ;-)
Schon irgendwie spannend, was aus dem Song wird, wenn er in den Mixer gerät. immerhin, Eliots Stimme ist die Hauptsache, und die treibende elektronische Großstadt- . Kulisse samt Sirenenanteil darunter jat was; etnziehen iann man sich nicht. Nur vor dem letzten Refrain ist es mir ein bisschen drüber.
In dem Sinn kann ich den Vorschlag, in die genannten drei Städte entsprechende Tipps zu verschicken, nur unterstützen.
Mir wird gerade mal wieder klar, dass Elektronisches mir nicht per se "ungeheuer" ist. Ja gut, aber jeder Mensch widerspricht sich. Der ein mehr, der andere weniger.
Tall Blonde Helicopter
27.01.2015, 10:14
https://www.youtube.com/watch?v=DFloZbT99oE
http://instagram.com/p/yU352cJRrK/?modal=true
Brummell
27.01.2015, 10:27
https://www.youtube.com/watch?v=DFloZbT99oE
http://instagram.com/p/yU352cJRrK/?modal=true
Irgendwie bin ich etwas irritiert, dass es im Studio von Coco einen Schalter gibt mit dem man "sex" abrufen kann. :fies:.
Das was man vermutlich als erstes assoziiert dürfte es wohl nicht sein. Wozu dient diese Taste aber dann ? :hmm:
Irgendwie bin ich etwas irritiert, dass es im Studio von Coco einen Schalter gibt mit dem man "sex" abrufen kann. :fies:.
Das was man vermutlich als erstes assoziiert dürfte es wohl nicht sein. Wozu dient diese Taste aber dann ? :hmm:
Vielleicht um das Geschlecht einzustellen?
Brummell
27.01.2015, 10:55
Vielleicht um das Geschlecht einzustellen?
Du meinst es gibt im Studio ein unterschiedliches Aufnahme-Setup für männliche und weibliche Sänger ? :hmm:
Du meinst es gibt im Studio ein unterschiedliches Aufnahme-Setup für männliche und weibliche Sänger ? :hmm:
Gut möglich ... oder man kann die Stimme umwandeln ;) - Ich hab nur spekuliert.
Tall Blonde Helicopter
27.01.2015, 12:44
Genau wegen dieser Taste und der damit ausgelösten Überlegungen hat sie das Foto ja wohl auch gemacht.
Ich habe selbst keinen blassen Schimmer, nur ebenfalls eine Spekulation anzubieten: Es gibt ein Gitarrenpedal namens Sex Drive, das ist ein sogenannter Clean Booster, es verstärkt das Audiosignal ohne oder jedenfalls fast ohne Verzerrung. Vielleicht verhindert also die eingeschaltete Taste am Aufnahme-/Mixpult eine Klangverzerrung im Rahmen der Kompression?
Brummell
27.01.2015, 13:07
Genau wegen dieser Taste und der damit ausgelösten Überlegungen hat sie das Foto ja wohl auch gemacht.
Ich habe selbst keinen blassen Schimmer, nur ebenfalls eine Spekulation anzubieten: Es gibt ein Gitarrenpedal namens Sex Drive, das ist ein sogenannter Clean Booster, es verstärkt das Audiosignal ohne oder jedenfalls fast ohne Verzerrung. Vielleicht verhindert also die eingeschaltete Taste am Aufnahme-/Mixpult eine Klangverzerrung im Rahmen der Kompression?
Auf jeden Fall hört sich das wesentlich plausibler an als unterschiedliche Setups bei Aufnahmen von männlichen bzw. weiblichen Sängern. :D
blaufink
27.01.2015, 13:22
IN -> SEX
Ich halte die SEX-Taste für eine neckische Umbenennung. :)
5188
Brummell
27.01.2015, 13:31
IN -> SEX
Ich halte die SEX-Taste für eine neckische Umbenennung. :)
5188
Nach deinem Bild handelt es sich also wohl nur um den "ein" Schalter dieser Regler . :puh:
Jetzt müßte man nur noch wissen was mit diesen 5 Drehknöpfen geregelt wird :gruebel:
mr.spock1968
27.01.2015, 13:39
Nach deinem Bild handelt es sich also wohl nur um den "ein" Schalter dieser Regler . :puh:
Jetzt müßte man nur noch wissen was mit diesen 5 Drehknöpfen geregelt wird :gruebel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kompressor_(Signalverarbeitung)
blaufink
27.01.2015, 13:44
... Jetzt müßte man nur noch wissen was mit diesen 5 Drehknöpfen geregelt wird :gruebel:
Eine Ultrakurzeinführung gibt es hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kompressor_(Signalverarbeitung)
Weitere Bilder findet man bei der Bildersuche von Google mit den Suchwörtern compressor SSL 4000 G console. Eine SEX-Taste ist nicht dabei.
- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -
Ups, Mr. Spock war schneller.
Tall Blonde Helicopter
27.01.2015, 13:56
IN -> SEX
Ich halte die SEX-Taste für eine neckische Umbenennung. :)
Danke! In Sachen Humor ist eine Aufnahmesession im Assault & Battery also auch nur eine Art Aufenthalt in einem hochtechnisierten Landschulheim. ;)
Peter M. aus V.
27.01.2015, 14:32
Schön, dass Eliot "fertig" ist mit den Aufnahmen. Bin gespannt.
Zum Landschulheim: Mindestens alle Kabel und Anschlüsse sind eindeutig geschlechtlich definiert: male (Stecker)/female (Buchse). ;)
Eulenspiegel
27.01.2015, 17:17
Hier wird es erklärt;)
https://mobile.twitter.com/TheUnionOnline/status/260745164941840385
http://www.studiodrive.de/?t=reviews&id=94
https://www.youtube.com/watch?v=pXDcM_x4J90&app=desktop
blaufink
28.01.2015, 09:09
Mich durchzuckt es jedes Mal, wenn ich einen meiner favorisierten Künstler als Hintergrundberieselung im Supermarkt antreffe, aber Elliot im Dschungelcamp?
http://instagram.com/p/yU352cJRrK/?modal=true (Kommentar von waterpr00f25 ganz unten)
Der Beweis:
a) http://rtl-now.rtl.de/ich-bin-ein-star-holt-mich-hier-raus/tag-12-maren-und-joern-im-dschungelrasthof.php?container_id=194115&player=1&season=9
b) Geduld haben
c) auf „Teil 4“ klicken
d) die Werbung über sich ergehen lassen
e) bis 00:06:19 vorrücken
earplane
28.01.2015, 09:47
...
Also richtig gezuckt und dann gelacht hatte ich tatsächlich als sie bei uns im Supermarkt alles um-geräumt hatten. Ich stand im Laden und musste mich erst mal wieder neu orientieren um so grundlegende Dinge wie die Butter wieder zu finden. Und dann haben sie doch tatsächlich Mr. Arrow Key gespielt. :zahn:
blaufink
28.01.2015, 10:11
Also richtig gezuckt und dann gelacht hatte ich tatsächlich als sie bei uns im Supermarkt alles um-geräumt hatten. ...
Das hat unser Rewe-Center auch gerade hinter sich. Selbst nach zwei Monaten finde ich noch nicht alles wieder.
Tall Blonde Helicopter
28.01.2015, 13:39
Wiedergefunden habe ich hingegen dieses Interview, das – PR-mäßig eigentlich zu früh, aber es gab ja bereits die quasi hergeschenkte EP – im letzten Herbst erschien. Vielleicht sollte sich Eliots Management mal mit der Lufthansa in Verbindung setzen... Der zweite Link führt auf die Seite der Fotografin mit dem Scan der Druckausgabe inkl. kompletter Fotostrecke.
http://www.thebeatjuice.com/read/2014/10/15/6997/endles-sumner-an-interview-with-eliot-sumner-2/
http://angelopennetta.com/portfolio/2014-eliot-sumner-london/
Und noch was auf Deutsch, sogar schon vom letzten Sommer: "Kein Comback, der Anfang!"
http://magazine.wimp.de/2014/08/interview-dont-blame-coco-this-is-eliot-sumner/
blaufink
28.01.2015, 17:17
Wiedergefunden habe ich hingegen dieses Interview, das – PR-mäßig eigentlich zu früh, aber es gab ja bereits die quasi hergeschenkte EP – im letzten Herbst erschien. Vielleicht sollte sich Eliots Management mal mit der Lufthansa in Verbindung setzen... Der zweite Link führt auf die Seite der Fotografin mit dem Scan der Druckausgabe inkl. kompletter Fotostrecke.
...
Die Fotos sind brillant. Der Fotograf („Angelo“ klingt nach Männername) versteht sein Handwerk. Es gibt noch drei Outtakes:
http://angelopennetta.com/outtakes/2014-eliot-sumner-london/
Weiß nicht, ob hier bereits erwähnt: Als Ergänzung ein Interview in radioeins (rbb) vom 16. Sept. 2014:
http://mediathek.rbb-online.de/radio/radioeins-live-aus-dem-Admiralspalast/Eliot-Sumner/radioeins/Audio?documentId=23534894&topRessort=radio&bcastId=20121112
Am Ende des Interviews klärt Eliot die Fehlinformation auf, wonach sie angeblich kaputte Keyboards sammle (die offenbar einer vom andern abschrieb und z. B. im englischsprachigen Wikipedia immer noch verbreitet wird): Sie sammle zwar alte, aber nur funktionstüchtige Synthesizer.
Tall Blonde Helicopter
28.01.2015, 20:30
Die Fotos sind brillant. Der Fotograf („Angelo“ klingt nach Männername) versteht sein Handwerk. Es gibt noch drei Outtakes
Da war ich doppelt oberflächlich: Ich hatte "Angela" gelesen – wahrscheinlich wegen Pennetta –, und in die Outtakes hatte ich auch nicht reingeschaut. Sehr schön. Viele offizielle Fotos, auf denen Eliot lächelt, gab und gibt es ja nicht, da hatte AngelO wirklich ein gutes Händchen für die Schaffung der richtigen Atmosphäre.
Was ich von der Radio-Frau nicht behaupten möchte. Eine für mich typische Vertreterin ihrer Zunft. Im Kontrast zu Eliots zurückhaltender Art fällt es mir noch unangenehmer auf.
Raab hatte zu IBC-Zeiten auch eine Glanzleistung abgeliefert. http://tvtotal.prosieben.de/videos/I-Blame-Coco-bei-Stefan--/3442/
blaufink
28.01.2015, 22:46
... Raab hatte zu IBC-Zeiten auch eine Glanzleistung abgeliefert. http://tvtotal.prosieben.de/videos/I-Blame-Coco-bei-Stefan--/3442/
Zum Interview mit Stefan Raab fällt mir ein, dass ich lange gerätselt hatte, was Eliot bei 00:05:41 zu ihrem Künstlernamen „I Blame Coco“ sagte. Auch Raab verstand es nicht, fragte nach und Eliot wiederholte: „Someone wants mistook my name for being …“ und dann kommt das nicht verstandene Wort. Schließlich klärte mich ein Freund aus Chicago auf: Sie zog die beiden ersten Worte von „I Blame Coco“ zusammen und meinte, einige Leute glaubten, sie würde „Iblame“ heißen.
Apropos Fotos – auch die Promotion-Bilder rund um „Information“ und Eliots Auftritten 2014 sind im Internet zu finden. Der Fotograf heißt ebenfalls Eliot:
http://eliotleehazel.com/eliot-sumner#/id/i8080093
Brummell
29.01.2015, 01:30
Da war ich doppelt oberflächlich: Ich hatte "Angela" gelesen – wahrscheinlich wegen Pennetta –, und in die Outtakes hatte ich auch nicht reingeschaut. Sehr schön. Viele offizielle Fotos, auf denen Eliot lächelt, gab und gibt es ja nicht, da hatte AngelO wirklich ein gutes Händchen für die Schaffung der richtigen Atmosphäre.
Was ich von der Radio-Frau nicht behaupten möchte. Eine für mich typische Vertreterin ihrer Zunft. Im Kontrast zu Eliots zurückhaltender Art fällt es mir noch unangenehmer auf.
Raab hatte zu IBC-Zeiten auch eine Glanzleistung abgeliefert. http://tvtotal.prosieben.de/videos/I-Blame-Coco-bei-Stefan--/3442/
Wirklich ein schönes Interview. Goldig wie sie sich manchmal eines kleinen Lächelns nicht erwehren konnte und gleichzeitig hypernervös mit ihrem Schuh zuckte.
Auch durch ihre Stimme hat sie eine spezielle, leicht androgyne, Ausstrahlung. Eine faszinierende Künstlerin.
Tall Blonde Helicopter
30.01.2015, 10:07
Goldig wie sie sich manchmal eines kleinen Lächelns nicht erwehren konnte und gleichzeitig hypernervös mit ihrem Schuh zuckte.
Aus der IBC-Phase sind die in der Tube zu findenden Beispiele ihres körperlich geäußerten Unbehagens, sich jenseits der Bühne öffentlich zu präsentieren, Legion. Das rührt mich stets auf eine (Sehr-)Älterer-Bruder-Art-und-Weise, auch wenn ich mir so ein Filmchen das zigste Mal anschaue. Ich bin gespannt darauf, wie sich das nun, nachdem einige Zeit ins Land gegangen ist, bei der Promo fürs neue Album darstellen wird.
Recht entspannt war sie hier – und bricht mit ihren jungen Jahren eine Lanze für den "stationären" Plattenhandel und "physische" Tonträger. Ihre Wertschätzung für Klassiker aus dem Rock- und Popkanon paßt da auch ins Bild.
https://www.youtube.com/watch?v=U4l4j9oStag
Peter M. aus V.
30.01.2015, 14:43
Danke für das Video - für den Inhalt an Eliot, fürs Teilen an TBH.
Eine kleine Geste, die mir auch oft auffällt: Sie bestärkt ihre Aussagen oft mit einem kleinen Nicken, gepaart mit entschlossenem Gesichtsausdruck.
Tall Blonde Helicopter
20.02.2015, 14:32
Warten auf Künftiges, graben nach und in Vergangenem... Noch eine recht aktuelle Bildstrecke aus dem letzten Jahr vom Beginn der "Eliot-Phase": http://www.nickdorey.com/work/i-d-pre-fall-14-eliot-sumner/53f0f27e-ec74-4ed1-9d01-19210a771fd0
Eines der Fotos illustriert diesen Artikel: https://i-d.vice.com/en_gb/article/eliot-sumner-is-back-bigger-better-and-bolder-than-ever
blaufink
20.02.2015, 22:13
Warten auf Künftiges, graben nach und in Vergangenem... Noch eine recht aktuelle Bildstrecke aus dem letzten Jahr vom Beginn der "Eliot-Phase"
…
Na so was, ich glaubte eigentlich, inzwischen alle Fotoserien von Eliot im Internet zu kennen, aber dieser Link war mir neu, auch der Artikel. Vielen Dank dafür! Wieder einmal sehr schöne Bilder. Die Fotos sind so groß, dass sie in der Website eingebunden auf normalen Monitoren gar nicht in voller Pracht gezeigt werden. Bilder in neuen Fenstern öffnen oder herunterladen hilft. Laut Exif-Daten (die der Fotograf entgegen der üblichen Praxis freundlicherweise nicht entfernt hat) sind die Fotos am 26. Juni 2014 etwa zwischen 11:00 und 16:00 Uhr entstanden.
Tall Blonde Helicopter
23.02.2015, 16:57
Kurze Doku über die Tour mit Lykke Li, Teil 1.
Erstes Anzeichen dafür, daß die Promo fürs neue Album ins Rollen kommt? Wie auch immer, ich nehme, was und wann ich's kriegen kann. ;-). So spannend und, ja, beschwingend, es dieses Mal von Beginn an mitverfolgen zu können.
https://www.youtube.com/watch?v=ojo44LvBwz4
blaufink
23.02.2015, 18:59
Kurze Doku über die Tour mit Lykke Li, Teil 1.
…
Einmal mehr Danke für den Link! Ein schönes Stimmungsbild von der Tour. Der Kameramann stand in der Großen Freiheit eine ganze Weile genau neben mir. Ich hatte mich schon gefragt, ob die Bilder eines Tages im Internet erscheinen. Haha – man(n) ist ja eitel: Ich bin auch unter den Zuschauern zu sehen.
Am Schluss zeigt das Video Eliot und ihre Musiker auf dem Hamburger DOM (eingeleitet vom flaschengeblasenen Donauwalzer). Auf den ersten Bildern ist der Himmel noch nicht ganz dunkel. Entweder war Eliot noch am selben Abend, vor ihrem Auftritt dort oder sie blieb einen Tag länger in der Stadt.
Tall Blonde Helicopter
25.02.2015, 16:05
Inhaltlich wirkt bei mir vom ersten Teil am meisten nach, wie deutlich Eliot sich darin von I Blame Coco distanziert und daß sie klarmacht, die Entfremdung bereits zur damaligen Zeit verspürt zu haben. Ich erinnere mich, schon in meiner IBC-Entdeckungsphase einiges Geraune darüber gelesen zu haben, daß die Zusammenarbeit mit Island musikalisch nicht so erfreulich verlaufen sein soll. Die englische Wiki verweist bis heute auf eine entsprechende Aussage Christian Wåhlbergs, des Managers von IBC-Produzent Klas Åhlund, und in einem Fan-Unterforum gibt ein Eintrag eben diese Äußerung mit den folgenden Worten wieder (allerdings ohne Quelle, also mit Vorbehalt zu genießen): If she had been signed to XL [Recordings], for example, then what Klas and Coco would have done together would have sounded differently. But Coco signed to Island with Darcus Beese and he is more on the electro pop tip, even though that's not really Coco. (Vienna-noodles, 3.2.2012, The L Chat, General Discussions, Eliot "Coco" Sumner) Auf jeden Fall belastbarer Eliots eigene Aussage gegenüber der Berner Zeitung im Rahmen des Gurten-Festivals im Sommer 2011 (die letzten beiden Antworten): http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Jimi-Hendrix-ist-der-Beste/story/14777777
Heute wurde, wie angekündigt, Teil 2 der Minidoku veröffentlicht.
https://www.youtube.com/watch?v=4Jv1ggDTmYE
Tall Blonde Helicopter
27.02.2015, 19:44
i-D blieb dem Zweitagerhythmus treu, hier der dritte und letzte Teil.
https://www.youtube.com/watch?v=kdT1CMZu6qc
Heute kam auch noch ein handschriftlicher Newsletter rein:
Dear friends,
I hope you enjoyed the i-D Film we made with John Lindquist. Thank you to those who took part in the making of it.
I am very proud to announce that the album is complete. The experience has been a real education. Working closely
with my bandmates and producer Duncan Mills has taught me so much about what it is to be a musician and I can
boldly say that I am ten times the artist I was because of these people.
We will be releasing a new single soon and I can't wait to share it with you.
The rehearsal is over. Bringt it on 2015.
Eliot
Tall Blonde Helicopter
16.03.2015, 17:56
Ich liebe diese Art von Einblickgewähren, beim nächsten Mal gern auch länger, Eliot.
Beatstep und Korg MS-20 Mini, den sie auch in der Doku vorstellt, sind klar, aber weiß jemand, was das unterste Gerät in der zweiten Aufnahme sein könnte?
https://instagram.com/p/0N-tKZJRjM/
https://instagram.com/p/0Orrh-JRiy/
Eulenspiegel
16.03.2015, 18:09
Scheint mir das zu sein, habe einfach bei google keyboard pad music eingegeben;)
https://www.youtube.com/watch?v=uV8Q2AvB2QE
http://createdigitalmusic.com/2012/11/qunexus-is-touch-sensitive-tilt-mini-keyboard-with-cv-midi-osc-as-mcmillen-returns-to-kickstarter-qa/
http://createdigitalmusic.com/files/2012/11/QuNexus_FirstFunctioning-640x426.jpg
Tall Blonde Helicopter
16.03.2015, 18:28
Scheint mir das zu sein, habe einfach bei google keyboard pad music eingegeben;)
Hust, war's doch so einfach... Klassischer Fall von Fanblindheit. :) Danke!
Tall Blonde Helicopter
21.03.2015, 19:36
:D
http://iconosquare.com/p/938351165692771063_1706278133
blaufink
24.03.2015, 23:35
Can't wait to play some more shows for you guys later in the year. The road is calling...
Das klingt gut!
facebook Eliot Sumner vom 24. März (https://www.facebook.com/eliotsumnermusic/photos/a.433981755185.230788.280120585185/10152977604375186/?type=1)
Tall Blonde Helicopter
31.03.2015, 20:53
Noch besser würde sich für mich ein Erscheinungstermin des Albums anhören; da in dieser Hinsicht leider immer noch Warten angesagt ist, tummle ich mich weiterhin auf Nebenschauplätzen.
Die Vorlage des kleinen Bildscherzes auf iconosquare wurde offenkundig bei dieser Veranstaltung fotografiert: http://www.zimbio.com/photos/Eliot+Sumner/browse Laut Wiki ist die Amerikanerin Brit Marling eine Indie-Filmfrau, und die Tänzerin und Schauspielerin Alicia Vikander wurde mal zur bestgekleideten Schwedin gewählt... Die coolste der drei sitzt in der Mitte.
Falsch, Sumner!
http://www.zimbio.com/photos/Eliot+Sumner/Arrivals+at+Louis+Vuitton/Zeoh1RrWqtq
Richtig, Sumner!
http://www.zimbio.com/photos/Eliot+Sumner/Arrivals+at+Louis+Vuitton/CjANWPcgFRH
blaufink
02.04.2015, 00:03
Falsch, Sumner!
http://www.zimbio.com/photos/Eliot+Sumner/Arrivals+at+Louis+Vuitton/Zeoh1RrWqtq
Richtig, Sumner!
http://www.zimbio.com/photos/Eliot+Sumner/Arrivals+at+Louis+Vuitton/CjANWPcgFRH
Fürchtest du, im ersten Bild setzt sie leichtfertig ihr neues Image aufs Spiel? :)
blaufink
02.04.2015, 00:20
Ein kleiner Beitrag zur Linderung der Wartezeit auf die Bescherung – äh, bis zum Erscheinen des Albums. Hier noch drei eigene Bilder von Eliots Auftritt in der Großen Freiheit im November, die ich damals noch nicht im Lykke-Li-Thread (http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?4542-Lykke-Li/page2) gepostet hatte.
539453955396
blaufink
02.04.2015, 08:58
Letzte Nacht habe ich spaßeshalber die Bilder aus dem ersten der drei Tour-Videos von ES, die in der Großen Freiheit entstanden sein sollen, mit meinen Fotos verglichen – und stutzte – und stellte fest, dass beim Schnitt des Videos kräftig geschummelt wurde, denn nicht alle Bilder stammen aus Hamburg:
Die Bilder mit Publikum sind (zumindest größtenteils) tatsächlich in der Freiheit aufgenommen. Ebenso die erste Szene mit den Musikern auf der Bühne in mieser VHS-Qualität (Eliot ruft ja auch „Hallo Hamburg“). Dann aber wurden mehrere Aufnahmen aus anderen Konzerten rein geschnitten. Am besten erkennt man das an Eliots Outfit: In Hamburg trug sie ein schwarzes T-Shirt mit kurzen Ärmeln und einem weißen Aufdruck. Nach einem Schnitt sieht man sie aber plötzlich mit langen Ärmeln ohne Aufdruck. Auch andere Details stimmen nicht mehr: So fehlen zum Beispiel die Picks und die Pulle Ratsherrn-Pils am Mikrofonstativ. (Bei der Wahl des Bieres für Eliot haben die Leute aus der Großen Freiheit übrigens Geschmack bewiesen.) Auch das Schlussbild mit der Saal-Totalen ist nicht in Hamburg aufgenommen. Zwar gibt es in der Großen Freiheit tatsächlich eine Empore (daher hatte ich mich zunächst täuschen lassen), aber die ist viel schmaler und es gibt dort keine Sitzplätze. Stattdessen zeigt die Schlussszene des Konzertes die Albert Hall in Manchester. Die Jahrmarktszenen am Ende des Videos sind wieder echt vom Hamburger DOM.
Nun wird es lustig. Auf Verdacht habe ich mir das zweite Video angesehen und siehe da: Die unterschlagenen Aufnahmen aus Hamburg tauchen bei Eliots Auftritt im Hammersmith Apollo auf. (Oder trinkt man in London jetzt auch Ratsherrn-Pils?) Dort sind auch die Aufnahmen zu sehen, die der Kameramann machte, als er in der Freiheit direkt neben mir stand. Auch im dritten Video taucht ein Clip aus Hamburg auf, der zwischen die Szenen aus Manchester geschnitten ist.
Ich vermute den Grund für den Austausch der Clips in der Filmgestaltung. In Hamburg wurde anscheinend nur mit einer älteren Kamera in einem (analogen ?) 4:3-Format aufgenommen. (Der Kameramann scheint für antiquierte Kameratechnik dieselbe Schwäche zu haben, wie Eliot für alte Synthesizer.) An anderen Orten kam eine 16:9-Kamera zum Einsatz. Ein besonderer Reiz der drei Tour-Videos besteht in der scheinbar chaotischen Mischung der Aufnahmetechniken und Bildqualitäten. Ich denke, dass für diesen besonderen Schnitt die Clips ein wenig verquirlt wurden.
blaufink
10.04.2015, 18:38
Welcher Song wird hier am Ende angespielt? Die Stimme, die in den beiden letzten Sekunden zu hören ist, ist doch Eliot, aber ich kann die Klänge keinem ihrer Lieder zuordnen. Übrigens hat sie hier das Shirt an, das sie im Herbst in Hamburg auf der Bühne trug: Eliot's buschenschank (https://instagram.com/p/1MEsImpRuD/).
blaufink
19.04.2015, 12:58
Auch auf die Gefahr hin, dass sich außer mir niemand dafür interessiert, habe ich ein paar Gedanken notiert, die weniger Eliot Sumner betreffen, sondern den Fotografen Eliot Lee Hazel, der vor einem Jahr die Fotos gemacht hat, die seit letztem Sommer Sumners öffentliche Aktivitäten begleiten. Seit ich im letzten Herbst Eliot Sumner zum ersten Mal wahrnahm, habe ich nicht nur Gefallen an ihrer Musik gefunden, sondern sind mir auch diese Bilder aufgefallen. Hier übrigens sind Hazels Fotos zu finden: http://eliotleehazel.com/eliot-sumner#/id/i8080093
Beim ersten Ansehen empfand ich Befremdung: Düster, farbleer, unfreundlich. Scheinbar technische Mängel in jedem Bild: kein richtiges Weiß, das Schwarz nur als trübes Dunkelgrau, die Farben irgendwie falsch und noch mehr. In den vielen Fachbüchern „für den ambitionierten Hobbyfotografen“ würde man solche Fotos bestenfalls als negative Beispiele finden. Aber genau diese Vorstellung erheiterte mich, denn solche Fachbücher, die rezeptartig das vermeintlich richtige Fotografieren aufzeigen, sind mir seit je mehr als suspekt. Außerdem breitete sich eine gewisse Schadenfreude aus bei den Gedanken an die oft verbissen geführten Diskussionen in Fotografie-Fachforen auf der einen Seite und an den sehr erfolgreichen Fotografen Eliot Lee Hazel auf der anderen, der die als Standard geltenden fotografische Regeln schlichtweg ignoriert. Das machte ihn mir schon mal sehr sympathisch.
Ein ambitionierter Hobbyfotograf würde vieles anders machen: Er würde das Shooting an einem Tag mit freundlicherem Wetter durchführen oder mit geeigneten Lichtmitteln für vorteilhafte Verhältnisse sorgen. Er würde ein interessantes Ambiente wählen und die Protagonisten aufheitern, um sie zum Lächeln zu bringen. Später am Computer würde er die Tonwerte korrigieren, um eine gefällige Farbabstimmung zu finden. Aber Hazel ist kein Hobbyfotograf, sondern ein Profi mit starkem Gespür für künstlerische Qualität, der nicht der Linie der gängigen Bildklischees folgt, sondern eine eigene Bildsprache entwickelt. Diese betrifft nicht nur die eher technische Ebene, sondern auch die inhaltliche: Hazel knipst die Menschen nicht einfach ab, sondern er arrangiert sie in einer Weise, die ebenfalls geeignet ist, ein Gefühl der Befremdung auszulösen. Je länger ich die Fotos betrachtete, desto besser gefielen sie mir – nicht nur die Portraits von Eliot Sumner, sondern auch die anderen Fotoserien auf seiner Website. Jedes einzelne Bild fordert vom Betrachter eine kleine Portion Arbeit, gibt aber viel zurück, indem es der Erwartung entgegen wirkt und somit eingeschliffene Sehgewohnheiten knackt.
Über die fotografische Technik und die Nachbearbeitung kann ich nur spekulieren. In einem Interview wurde angedeutet, dass Eliot Lee Hazel mit Fotofilm arbeitet, also nicht digital aufnimmt. In den Dateinamen der Fotos auf seiner Website steckt das verräterische Wort „scan“, das diese These stützt. Hat er die „falschen“ Farben und die Fehlbelichtungen im Labor erzeugt, die Fotos händisch mit Pinsel auf dem Fotopapier koloriert oder am Computer bearbeitet? Vielleicht eine Kombination mehrerer Techniken. In jedem Fall gefällt mir an den Arbeiten die Rückbesinnung zum Handgemachten, zur Langsamkeit und zur Sorgfalt und ich behaupte, dass man den Bildern diese besondere Qualität ansieht.
Zum Abschluss etwas Unterhaltsames und die Frage, wie Agenturen mit fotografischem Originalmaterial umgehen. Das Coverfoto für Eliot Sumners Single „I Followed You Home“ zeigt Eliot und das Model Lucie von Alten im Freien auf einem Feldweg. Die beiden stehen sich gegenüber und blicken sich an – Lucie nahe der Kamera, der sie den Rücken zukehrt und Eliot etwas entfernter mit dem Blick auf Lucie. Ikonografisch erinnert mich das Bild an den unvermeidlichen Showdown am Ende eines Italowesterns. Im Gegensatz zur Kamera stehen beide Protagonisten nicht ganz mittig auf dem Feldweg, so dass es zu einer leichten Parallaxe kommt, wodurch Lucie relativ zu Eliot nach rechts rutscht. Dieser Versatz trägt zu einer gewissen Bildspannung bei, denn pure Symmetrie ist oft öde. Das Cover der Single erfordert ein quadratisches Foto, doch Eliot Lee Hazel hat das Bild im Hochformat ohne Reserve an den Rändern aufgenommen. Natürlich stellt das für den Photoshop-Profi der Agentur kein Problem dar: Links und rechts wurde das Bild durch Material aus dem Foto ergänzt und Lucie rutschte bei der Gelegenheit vertikal auf eine Linie mit Eliot. Bei genauem Betrachten erkennt man an den Seiten des Coverbildes Grasbüschel und Steine doppelt und dreifach vorkommend. Nebenbei wurden auch noch ein paar „Störungen“ wegretuschiert und die Farbe korrigiert. Gern würde ich wissen, was der Fotograf zu den Manipulationen sagt. Ich habe mal das Original und das Coverbild übereinander gelegt und eine Gif-Animation erstellt. Dadurch werden die Veränderungen gut sichtbar.
So, Schluss! Hoffe, nicht nur gelangweilt zu haben. :)
Die Gif-Animation (https://dl.dropboxusercontent.com/u/15677255/i-followed-you-home.gif)
Tall Blonde Helicopter
19.04.2015, 15:26
Auch auf die Gefahr hin, dass sich außer mir niemand dafür interessiert (...)
Ich bin auf jeden Fall immer noch mit Enthusiasmus bei diesem Thread dabei und danke Dir für all Deine letzten Postings, in denen ich etliche Anknüpfungspunkte gefunden habe. Wenn ich demnächst wieder mehr Zeit zur Verfügung habe ("nur" Lesen ist das eine, "auch" Schreiben eben manchmal das andere), möchte ich darauf auch sehr gerne eingehen. Bis dahin, laß Deine Überlegungen und Entdeckungen ruhig weiterhin kommen! :)
blaufink
19.04.2015, 15:38
Ich bin auf jeden Fall immer noch mit Enthusiasmus bei diesem Thread dabei (...)
Daran habe ich nie gezweifelt. :)
Mein erster Satz sollte sich nur auf dieses spezielle Thema mit den Fotos beziehen. :)
blaufink
21.04.2015, 13:03
Welcher Song wird hier am Ende angespielt? Die Stimme, die in den beiden letzten Sekunden zu hören ist, ist doch Eliot, aber ich kann die Klänge keinem ihrer Lieder zuordnen. Übrigens hat sie hier das Shirt an, das sie im Herbst in Hamburg auf der Bühne trug: Eliot's buschenschank (https://instagram.com/p/1MEsImpRuD/).
Schade, Eliot hat ihren Buschenschank gelöscht, dabei war es ein so nettes Instagram-Filmchen (aber ich hab’s rechtzeitig gesichert).
Nachtrag: Bei Facebook (https://www.facebook.com/eliotsumnermusic/videos/10153010479305186/) gibt’s ihn noch. :)
blaufink
21.04.2015, 13:07
Hier gibt es drei Presse-Fotos von Eliot Summner, die Eliot Lee Hazel gemacht hat, in besonders hoher Auflösung:
http://www.pressherenow.com/talent/artist/artist.aspx?aid=526
Auch das Bild, das Eliot Sumner als Titel bei Twitter und YouTube verwendet, ist dabei.
Die Metadaten verraten, dass die Fotos am 28. März 2014 zum ersten Mal mit Photoshop in Berührung kamen und zwischen diesem Datum und dem 14. April 2014 an verschiedenen Tagen mit Photoshop geöffnet und gesichert wurden. Das deutet auf eine digitale Bearbeitung hin.
Eines der drei Fotos hat seine Original-Auflösung von 6300 dpi behalten. Das entspricht bei seiner Größe (in Pixeln) dem Kleinbildformat. Die Fotos könnten mit einem Hasselblad-Scanner vom Negativ oder Dia digitalisiert worden sein, denn die haben diese ungewöhnliche Auflösung.
Tall Blonde Helicopter
22.04.2015, 12:50
Nachtrag: Bei Facebook gibt’s ihn noch. :)
Genau das wollte ich gerade posten. Wäre auch zu schade – "dies ist meine Wuaschd", das ist einer dieser Sprüche, die bei Fans ein tradiertes Eigenleben entwickeln können. Jedenfalls dann, wenn ich unter den Fans zu finden bin... ;-)
Hinsichtlich der Hintergrundmusik bin ich mir recht sicher, daß das nicht Eliot selbst ist. Beim ersten Hören war mein spontaner Gedanke: Klingt stimmlich wie Peter Gabriel. Aber ich kenne andererseits keinen PG-Song, der so beginnt.
Nett auch dieses Filmchen, aber mal wieder viel zu kurz, denn der Groove nimmt gerade Fahrt auf, als es abbricht. Eliot, Lucie, Jan und Nick beim Jammen: https://instagram.com/p/qpcfymDA9Y/
blaufink
25.04.2015, 18:24
Nett auch dieses Filmchen (...)
Da hast du aber ein schönes Stück entdeckt, aber wie du schon schreibst, das Filmchen dürfte ruhig länger sein. Was macht denn Lucie? Telefoniert und singt sie gleichzeitig? :)
Habe mal bei iTunes die Songs von Gabriel angespielt (so ziemlich alle nach Genesis), bin aber nicht fündig geworden. Allerdings werden dort ausgerechnet die Anfänge der Stücke abgeschnitten. Auffällig ist der lange rhythmische Vorlauf, der mich an das Stampfen einer Dampfmaschine denken lässt. Leider antwortet Eliot bei Facebook und Instagram nicht auf Fragen, denn jemand hatte sich dort ja bereits nach dem Song erkundigt.
Um die Ohren nicht so spitzen zu müssen, habe ich mal die höheren Frequenzen in Eliots Clip angehoben und alles ein wenig verstärkt:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/15677255/Eliots_buschenschank_2400kbit.mp4
Tall Blonde Helicopter
07.05.2015, 09:03
Es tut sich wieder was, Konkretes wie zum Beispiel ein netter, eine Perspektive schaffender Erscheinungstermin des neuen Albums ist aber weiterhin nicht zu vermelden.
Jüngst posteten Eliot und Schlagzeuger Adam Gammage in schneller Folge mehrere Fotos der Band in einem designten Studio-Setup: Videodreh, vier Stück an einem Tag. Das könnte mit der Ausstattung der Deluxe-Ausgabe des Albums zu tun haben. Könnte.
https://instagram.com/p/2WSKhbJRjz/ (eines von fünf auf der Seite)
https://instagram.com/adamgammage/
Und irgendwann schaffe ich es noch, auf Dein schönes Eliot-Lee-Hazel-Posting einzugehen, blaufink. :)
blaufink
07.05.2015, 17:17
(...) Jüngst posteten Eliot und Schlagzeuger Adam Gammage in schneller Folge mehrere Fotos der Band in einem designten Studio-Setup (...)
Waren sie vielleicht auf dem Holodeck von Star Trek? Auf dem Studioboden wächst ja Gras (https://instagram.com/p/2VdR9OHbcJ/). :)
Übrigens bietet bei ebay gerade jemand die Promotion-CD von „Information“ (www.ebay.de/itm/301620520514) an. Der Anbieter hat mehrere Exemplare, denn sobald eins verkauft wurde, stellte er ein neues ein. Beim letzten Mal hat sich kein einziger Interessent gefunden. Ich habe letzte Woche bereits ein Exemplar erstanden, aber es ist noch nicht angekommen. Gab es die EP als „Hardware“ eigentlich auch regulär zu kaufen oder nur in der Download-Version?
(So, gleich geht’s los zum Konzert von Marina and the Diamonds.)
blaufink
18.05.2015, 20:41
(…) Hinsichtlich der Hintergrundmusik bin ich mir recht sicher, daß das nicht Eliot selbst ist. (…)
Ätsch, es ist doch Eliot. :D
http://www.thefader.com/2015/05/18/eliot-sumner-premieres-dead-arms-dead-legs
Ich bin begeistert! Oh man, ich möchte sie wieder live sehen.
Tall Blonde Helicopter
18.05.2015, 21:49
Ätsch, es ist doch Eliot.:verehrung: Ich habe mir soeben noch mal Deine Dropbox-Bearbeitung angehört. Ja, doch, eigentlich eindeutig. :D
Du bist mir eine halbe Stunde zuvorgekommen, ich hatte gerade nach Feierabend noch meine Runde bei den üblichen Verdächtigen des Eliot-Social-Media-Universums gedreht, allerdings quasi von hinten, nicht bei ihr selbst zuerst, und freute mich schon über die schöne aktuelle Frühjahrsansicht des Lake-House-Gartens. Hätte ich vor zwanzig Jahren geahnt, als ich das Album-Video zu "Ten Summoner's Tales" auch deshalb gern schaute, weil Sting Einblicke in sein Herrenhaus gewährte, daß mich seine Tochter mal so faszinieren würde, hätte ich den kleinen Überbrückungsszenen zwischen den Songs mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Denn ich erinnere mich zumindest daran, daß irgendwann auch mal ein kleines Mädchen am Eßtisch oder so saß – das müßte Eliot gewesen sein, mit etwa drei. Aber ich schweife ab.
Sehr schöner Song; es bleibt dunkel und tief in ihrer neuen Musik. Die Stimme viel präsenter, weiter vorn im Mix als bei den bisherigen durchgepowerten Stücken, mehr wie beim "Creep"-Cover für "Filth" – und was für eine Stimme. Jetzt hatte ich mich gerade ein wenig den himmlisch kristallenen Autotune-Stellen meiner Handvoll Downloads angenähert, und nun so was... Gut gefällt mir aufs erste Hören auch, daß sie sich Zeit läßt mit dem Anschwellen, nicht rituell bei der zweiten Strophe loslegt, noch nicht mal in der Bridge – und dennoch wächst und wächst der Song, bis sich alles in den Rückkopplungen verdichtet. Sehr, sehr fein.
blaufink
18.05.2015, 23:44
…
Du findest schöne poetische Worte – und sehr treffend!
Ich glaube, „Dead Arms & Dead Legs“ möchte live gespielt werden. Bei Eliots Musik können sich die Musiker ja generell gut verwirklichen. Hier kann ich mir den Liveact besonders lebhaft ausmalen. Das Ende des Songs ließe sich bestimmt eine ganze Weile herauszögern. :)
Das Video kenne ich gar nicht. Ist es dieses? Habe es gerade beim Tippen laufen (Sting als Kuhhirte – Sachen gibt’s).
https://www.youtube.com/watch?v=-M4uDRd9fJA
Das ist ja spannend, Blicke ins Innere vom Lake House zu werfen, wo die Girl-Gang um Eliot nun schon einige Bilder aus dem Garten gepostet hat (ok, bis auf die beiden Couch-Fotos von Eliot gestern – oh, sehe gerade, das schönere mit ihr und Lucie hat sie wieder gelöscht).
Peter M. aus V.
19.05.2015, 00:11
Ein Ahnungsloser entdeckt auf Umwegen Sting.
Danke Euch beiden. (Natürlich auch für die Eliot. News.)
Tall Blonde Helicopter
19.05.2015, 10:07
Das Video kenne ich gar nicht. Ist es dieses? Habe es gerade beim Tippen laufen (Sting als Kuhhirte – Sachen gibt’s).
https://www.youtube.com/watch?v=-M4uDRd9fJA
So, dann arbeiten wir die Sache doch mal richtig auf. :) Hat ja immer noch alles mit Musik zu tun und ist öffentliches Material.
Ich hatte in der Tat das von Dir oben zitierte Video im Sinn (by the way – Vinnie Colaiuta, David Sancious, was für Musiker!), aber nachdem ich reingeschaut hatte, wurde mir klar, daß mich meine Erinnerung in Hinsicht auf Eliot getrogen hatte. Sie ist in der Dokumentation über das Nachfolgealbum "Mercury Falling" zu sehen. Wiki sagt, es sei 1995 aufgenommen worden, das paßt zu ihrem Alter beim im Film gezeigten Geburtstag ihres Vaters. Ich hatte das mit den "Summoner's Tales" verwechselt, weil auch in diesem Video viele Lake-House-Einstellungen zu finden sind. Und zum Glück gibt es die Tube.
https://www.youtube.com/watch?v=6iComGjiGww Eliot-Szene 41:20 – 43:50. Läßt mich nicht ganz kalt, das nach so langer Zeit im Bewußtsein der Gegenwart und der Entwicklungen dazwischen noch mal zu sehen.
Auf "Mercury Falling" gibt's auch einen Song, von dem Sting selbst sagte, der Text beziehe sich auf die kleine Eliot: https://www.youtube.com/watch?v=DhAvDHRahNQ
blaufink
19.05.2015, 23:53
Wie niedlich – die kleine Eliot mit blonden Haaren. Zu Stings Linken sitzt ein älteres Mädchen, wahrscheinlich Eliots nächst ältere Schwester Mickey. Vielen Dank für den Link!
Zwar gibt es immer noch keinen Termin für das Album, aber es geschieht etwas:
http://eliotsumner.com/6465616461726d73/
Wenn ich Eliots Ankündigung richtig verstehe, sind drei weitere Single-Veröffentlichungen im Monats-Abstand zu erwarten und zusätzlich die vier Videos, die sie vor kurzem mit ihrer Band auf dem Holodeck – Verzeihung – in dem FLAT-E-Studio gemacht hat. Das erste Video kündigte Eliot zunächst bereits für diese Woche an, korrigierte dann aber „this week“ in „soon“.
Ein Wermutstropfen: Falls das Album erst erscheint, wenn alle drei weiteren Singles im Monats-Abstand veröffentlicht sind, wird es noch bis zum Herbst dauern.
Tall Blonde Helicopter
20.05.2015, 11:58
Verstehe ich genauso. Yeah, super, ich freu mich drauf!
Nach dem Blick in ihre Kindheit ist dieses Video ein schönes weiteres Zeugnis, um Eliots Weg bis heute in ganz groben Zügen zu dokumentieren: Stockholm, 1. Juli 2008.
http://www.youtube.com/watch?v=USBL7I6A3WQ
Tall Blonde Helicopter
20.05.2015, 14:06
Ein Wermutstropfen: Falls das Album erst erscheint, wenn alle drei weiteren Singles im Monats-Abstand veröffentlicht sind, wird es noch bis zum Herbst dauern.
Her debut album is slated to be out by the end of the year, but Sumner said in a press release that 'Dead Legs' "is my favorite track of the new music". She went on further to say how the song came to be on her Soundcloud, explaining “Lyrically it was very easy to write because I was in a very vacant state of mind – I was going through an adjustment period. It’s about walking through something and robotically making decisions.”
zitiert aus: https://www.thefourohfive.com/music/article/eliot-sumner-unveils-new-track-dead-arms-dead-legs-143
Und auf FB schreibt Eliots US-Label Cherrytree: Eliot Sumner premieres her first new song from her upcoming LP “Dead Arms & Dead Legs” on The FADER. Wenn man das buchstabengetreu nimmt, dürften die Songs von "Information" sowie "I Followed You Home" also nicht auf dem Album enthalten sein und blieben eine separate EP bzw Single. Bei einem Zeitraum von dann über einem Jahr wäre das verständlich – und aus meiner gierigen Fansicht auch wünschenswert.
Tall Blonde Helicopter
21.05.2015, 20:32
Nun wird sie aber kommunikativ; auf FB verlinkt sie eine Play List zu "Dead Arms". Bemerkenswert finde ich, daß sie sich bei Bowie und Radiohead nicht auf die Originalalben bezieht und bei Kraftwerk der glatteren und platteren Neuaufnahme diese Wirkung zuschreibt.
https://www.facebook.com/eliotsumnermusic/photos/a.433981755185.230788.280120585185/10153098540560186/?type=1
blaufink
27.05.2015, 00:47
Hmm…, wenn das Album erst gegen Ende des Jahres erscheint, ist zu befürchten, dass ihre Tour erst 2016 stattfindet.
Eliots Playlist war jetzt der Anlass, mir endlich einen Spotify-Account zuzulegen. In dieser Hinsicht lebe ich ja hinterm Mond. Zumindest bei Kraftwerk könnte Eliots Wahl für die remasterte Version erfolgt sein, weil es keine andere bei Spotify gibt. Zumindest habe ich keine gefunden, aber ich durchblicke die Plattform noch nicht ganz.
Nils Frahm, den Eliot ja auch auf ihre Playlist gesetzt hat, sah sie gestern Abend live in London. Ehrlich gesagt, finde ich Eliots kurze Instagram-Filmchen (http://iconosquare.com/p/993007569706752958_380237373) vom Frahm-Konzert, die sie während der Taxifahrt nach Hause postete, interessanter als sein vollständiges Stück „Says“ in ihrer Playlist. Meine spontane Assoziation beim Hören von „Says“ war: Irgendwo zwischen Minimal und Clayderman – aber nein, das ist boshaft, das nehme ich zurück. :) Aber mich erstaunt (lächelnd), dass Eliot solche fluffig-süßen Stücke mag.
blaufink
27.05.2015, 21:09
Nebenbei bemerkt: Bei ebay wird immer noch, bzw. einmal mehr die Promo-EP (http://www.ebay.de/itm/301642520258) „Information“ von Island Records angeboten, die es regulär nur als Download gibt. Vor ein paar Tagen fragte jemand auf Eliots Facebook, ob der Verkauf dieser Scheibe legal sei. Eliot bat ihn daraufhin, ihr den Link zu schicken. Nachdem er das getan hatte, löschte Eliot den Thread, so dass die Antwort für die Allgemeinheit leider nicht bekannt ist. Auf der CD liegen die drei Songs „Information“, „Come Friday“ und „Wobbler“. Sie sind identisch mit den käuflich zu erwerbenden Download-Versionen. Insofern hat die Promo-Version im Wesentlichen nur persönlichen Sammlerwert. Allerdings sind die CDs nummeriert. Meine trägt die Nummer 55. Auf der CD und auf der Papphülle steht nichts von Promo-Version und dementsprechend auch kein Warnhinweis bezüglich unerlaubten Weiterverkaufs. Die CD ist zusammen mit einem kräftigen quadratischen Stück Wellpappe in Folie eingeschweißt. Dadurch bekommt sie einen gewissen Objekt-Charakter. Leider erfährt man die Nummer auf der CD erst, wenn man diese Verpackung zerstört.
5509
Tall Blonde Helicopter
02.06.2015, 20:14
Ich zurück, Video draußen – sehr zuvorkommend, Eliot, danke. Ich hab's mir gekauft, damit sie auch ein paar Pence dafür sieht, aber es findet sich (über den Umweg) auch in der Tube und bei anderen Portalen. Von denen läuft es bei mir allerdings nur auf tape.tv, deswegen poste ich auch diesen Link. Eindrücke dazu später.
https://www.tape.tv/eliot-sumner/videos/dead-arms-und-dead-legs
Eliots Playlist war jetzt der Anlass, mir endlich einen Spotify-Account zuzulegen. In dieser Hinsicht lebe ich ja hinterm Mond.
Ich lebe da immer noch ganz zufrieden. Nach allem, was zu lesen ist, spucken die Streaming-Dienste den Musikern hinsichtlich Vergütung ja quasi ins Gesicht. Die Art und Weise, wie Silent Watcher seine Nutzung von Spotify mal beschrieben hat – Info und Urteilsfindung, dann "echter" Kauf – ist aber sicherlich ein Weg, sich diesen Dienst "guten Gewissens" selbst zu Dienste zu machen.
Aber mich erstaunt (lächelnd), dass Eliot solche fluffig-süßen Stücke mag.
Sie träumt ja davon, in Zukunft Filmmusik zu komponieren – der Musikgott möge ihr diesen Wunsch natürlich erfüllen, aber bitte auch mir den meinen, daß ihre Pop-Phase noch ein paar Jahre anhalte –, ein Faible für instrumentale Musik, die viel Raum für eigene innere Bilder gibt, ist da doch nicht zu abwegig, oder? Von Frahm scheint sie richtig Fan zu sein, und er fand sich auch schon in der Playlist zu "Information", die sie letztes Jahr veröffentlichte.
Stichwort Soundtrack: Vielleicht interpretiere ich aufgrund ihrer oben erwähnten Äußerung zuviel hinein, aber ich höre solche Anklänge auch in "Dead Arms", und sie erinnern mich an Musik aus Italo-Western. Da ist zum einen die repetitive Klavierphrase (die, nebenbei bemerkt, mit geradezu brutaler Konsequenz durchgezogen wird, um die innere wie äußere Getriebenheit des lyrischen Ichs zu betonen, kein Atemholen, keine Rast). Etwas langsamer im Tempo, könnte sie gut eine Italo-Szene begleiten. Zum anderen assoziiere ich das aufgrund der Harmonik und des Arrangements des Schlußteils: Auch hier verlangsamt und noch das Schlagzeug weggedacht, dann müßte dieser Teil nicht einmal für Orchester umarrangiert werden, sondern könnte genau in der vorliegenden Form mit all den elektrischen Schlieren (äquivalent zur Mundharmonika) als Untermalung einer dieser "Staub im Gegenlicht, der Unterlegene geht in Zeitlupe auf die Knie"-Showdown-Szenen verwendet werden.
Und doch hatte ich von Anfang an zu "Dead Arms" in meinem persönlichen durch den Song evozierten inneren Film ganz andere Bilder vor Augen. Dazu mehr, wenn ich was zum Video schreibe, denn da paßt's dann gut hin – angesichts all des grünen Krauts auf dem Studioboden.
blaufink
04.06.2015, 00:23
(…) könnte genau in der vorliegenden Form mit all den elektrischen Schlieren (äquivalent zur Mundharmonika) als Untermalung einer dieser "Staub im Gegenlicht, der Unterlegene geht in Zeitlupe auf die Knie"-Showdown-Szenen verwendet werden.
Etwa so?
https://dl.dropboxusercontent.com/u/15677255/Showdown.mp4
Hab mal ein wenig rumgefrevelt und Sergio Leone mit Eliot Sumner zusammengebracht. :)
blaufink
04.06.2015, 10:36
Meine Meinung zum Video „Dead Arms & Dead Legs“ geht in zwei Richtungen: Ich freue mich, solch schöne Bilder von Eliot zu sehen. Klasse finde ich die Direktheit, mit der Eliot die Kamera ansingt – dieser gradlinige Blickkontakt ist einfach toll. Die visuellen Effekten der Studiowände waren dagegen spontan nicht ganz mein Ding. Ich glaube, solche Sachen, die trotz ihrer grafischen Variabilität doch immer ähnlich bleiben, überleben sich schnell. Zudem glaube ich, dass ein besonderer visueller Eindruck in dem Clip gar nicht zur Geltung kommt: Wenn ich es richtig verstanden habe, suggerieren die Wände räumliche Tiefe, die mit einem einfachen Kameraauge natürlich nicht zu erfassen ist, aber für Eliot und die Musiker atemberaubend gewesen sein muss. Doch dieser schmutzig-hyperrealistische Waldboden, der in einem extremen Kontrast zu den sterilen, futuristisch anmutenden Wänden steht, rettet den Clip und gibt ihm einen geheimnisbeladenen, surrealen Charakter.
Und doch hatte ich von Anfang an zu "Dead Arms" in meinem persönlichen durch den Song evozierten inneren Film ganz andere Bilder vor Augen. Dazu mehr, wenn ich was zum Video schreibe, denn da paßt's dann gut hin – angesichts all des grünen Krauts auf dem Studioboden.
Jetzt, wo du es sagst :) – in dem Augenblick, in dem ich diesen Satz von dir las, schossen mir Bilder eines realen Films vor Augen, den ich vor vielen Jahren sah. Ich sage noch nicht, um welchen es sich handelt und warte ab, ob wir ähnliche Assoziationen hatten.
Tall Blonde Helicopter
04.06.2015, 22:55
Ganz großes Kino, Deine Montage, allerbesten Dank, blaufink! Besonders hervorzuheben ist Deine durchdachte Sorgfalt bei der Synchronität von Bild und Musik (Bronsons Augen, Mundharmonika vom Hals reißen, Fondas Kopf schlägt auf usw.), toll!
Diese Synchronität pflegt Eliot im "Dead Arms"-Video hingegen nicht, aber das ist einer der Punkte, die mir besonders gefallen. Sie hat keine große Sorgfalt walten lassen, exakt zum Playback zu mimen, sondern beim Dreh offenbar laut zur Konserve mitgesungen, und so, wie's aus ihrem Mund kam, ist's nun eben auch im Bild zu sehen. Ebenso sympathisch, daß die Regie dies nicht durch angestrengte Schnitte zu kaschieren versuchte. Dadurch bekommt die Fassade des – wie üblich – gefakten Bandauftritts einen schönen Riß, hinter dem die Wirklichkeit hervorlugt. Natürlich weiß man als Zuschauer von vornherein, daß ein Performance-Video mit augenblicklichem Musizieren so viel zu tun hat wie eine Studioaufnahme, aber wie dort spielt es keine Rolle, weil es allein darauf ankommt, wie das zusammengefügte Resultat des künstlerischen Prozesses auf die Sinne einwirkt. Dennoch, es einmal so en passant in einem offiziellen PR-Mittel vor Augen geführt zu bekommen, halte ich für erfrischend.
Eliots Blicke hast Du schon erwähnt, da führt sie ihre IBC-Video-Linie fort. So schauen kann sie wirklich ganz ausgezeichnet. Und hast Du mitgezählt, wie oft sie bei den Naheinstellungen nicht geblinzelt hat? ;)
Visuell und dramaturgisch sehr stimmig die Silhouetteneffekte im "seasick swell of feedback", wie es auf Fader heißt.
Mit meiner Bemerkung zum persönlichen Film meinte ich wirklich den eigenen, beim Hören aus mir selbst entstehenden Gedankenfilm, kein Assoziieren mit einem gesehenen realen Streifen. All die entsprechenden Schlagworte im Text, die auch einen äußeren landschaftlichen Rahmen entwerfen, ließen mich daran denken, daß Eliot sich vor zwei Jahren oder so für einige Monate im nordenglischen Lake District vergraben hatte, wie sie letztes Jahr bei der überschaubaren Promo für "Information" erzählte, und daß sie dort, wie sie weiter sagte, dunklere Musik geschrieben habe als jene, die sie jetzt veröffentliche (und in der Tat ist "Information" auch wirklich knallbunte Gute-Laune-Mucke). Und auch wenn sie hinzufügte, daß sie diese Musik später vielleicht mal als B-Seiten verwenden wolle, habe ich mir nun vorgestellt, daß das eben unzweifelhaft dunkle "Dead Arms" aus dieser Zeit zwischen Seen und Bergen stammen könnte – oder daß dort zumindest die Inspiration gründet. Das dichte Gestrüpp, das beschwerliche steile Gelände, das dennoch ununterbrochene, geradezu verbissene Voranschreiten – jedenfalls sehe ich vor meinem geistigen Auge vom ersten Hören an Eliot als düstere Grüblerin auf die Höhen des Lake District hinaufstapfen, und dieses Bild und die damit für mich verbundene Stimmung sind unverrückbar. Kürzlich war ich in Südengland und hatte den Song auf dem iPad mit dabei, perfekte Gelegenheit, ihn mit authentischer Atmosphäre zu tränken, dachte ich. Aber das war gar nicht nötig, stellte ich dann fest: Selbst vor Ort, eine klischeehafte britische Küstenlandschaft vor Augen, hatte ich diese nordenglischen Gebirgsbilder im Kopf und die entsprechende Stimmung in der Seele.
Und nun sehe ich im Video den mit Moos und Gräsern ausstaffierten Studioboden, die Dominanz der Farbe Grün, erkenne sogar in den Projektionen Farnblattmuster – so ganz daneben ist meine Lake-District-Zuordnung also vielleicht gar nicht.
Damals hatte Eliot auch reichlich unvermittelt ein Video aus ihrem Cottage gepostet – das war jene Phase, als niemand, der sich für ihren Weg interessierte, so recht wußte, wie eigentlich gerade ihr Status in der Musikwelt war. Auf Vimeo bin ich noch fündig geworden, die schönen Schwarz-Weiß-Impressionen sind zum Glück doch noch nicht ganz aus dem Web verschwunden.
https://vimeo.com/53528608
blaufink
05.06.2015, 13:18
Ganz großes Kino, Deine Montage, allerbesten Dank, blaufink! Besonders hervorzuheben ist Deine durchdachte Sorgfalt bei der Synchronität von Bild und Musik (Bronsons Augen, Mundharmonika vom Hals reißen, Fondas Kopf schlägt auf usw.), toll!
Danke für das Lob! Aber so viel habe ich nicht verdient, denn ich habe gar nicht allzu sehr synchronisiert. Im Original dauert die Duell-Szene acht Minuten. Durch Entfernen der Rückblenden und anderer Einstellungen habe ich den Clip auf etwa zwei Minuten gekürzt. Dann habe ich Dead Arms so gestreckt, dass die erste feine Rückkopplung unmittelbar nach dem Schuss einsetzt und der letzte Ton mit dem Tod des Unterlegenen verklingt. Alles andere hat sich von ganz allein ergeben. (Mir ist einmal mehr bewusst geworden, was für ein Meister Sergio Leone war und was für gute Schauspieler er hatte. Da stimmt aber auch jedes Detail und jede Regung.)
(…) Das dichte Gestrüpp, das beschwerliche steile Gelände, das dennoch ununterbrochene, geradezu verbissene Voranschreiten – jedenfalls sehe ich vor meinem geistigen Auge vom ersten Hören an Eliot als düstere Grüblerin auf die Höhen des Lake District hinaufstapfen, und dieses Bild und die damit für mich verbundene Stimmung sind unverrückbar. (…)
Eliots Aktivitäten der vergangenen Jahren kennst du natürlich viel besser als ich. Den Ursprung dieses Songs in ihrem Aufenthalt im Lake-District zu suchen, klingt, so wie du es anschaulich schilderst, sehr einleuchtend.
Damals hatte Eliot auch reichlich unvermittelt ein Video aus ihrem Cottage gepostet – das war jene Phase, als niemand, der sich für ihren Weg interessierte, so recht wußte, wie eigentlich gerade ihr Status in der Musikwelt war.
Auch das Video von Eliot kannte ich noch nicht, allerdings betrifft das nur den Ton. Denn erstaunlicherweise gibt es eine zweite Fassung des Clips, mit demselben Bildschnitt, aber mit Musik von David Lynch (von Eliot auf Facebook gepostet am 15. Okt. 2012). Auf dieses Video bin ich vor einigen Wochen gestoßen:
https://www.facebook.com/video.php?v=10152153252810136
Als ich diese neu vertonte Fassung sah und den Originalton noch nicht kannte, nahm ich an, Eliot und Lynch hätten gemeinsam etwas ausprobiert. Zumal ja David Lynch im vergangenen Jahr auch ein Video mit einen Song von Lykke Li gemacht hat. Aber vielleicht hat Lynch einfach nur Eliots Video gesehen und mit eigener Musik neu vertont.
Und kurioserweise gibt es nun tatsächlich eine Brücke zu meiner spontanen Assoziation – nämlich David Lynch: Als ich deine Worte vom grünen Kraut las, hatte ich nämlich augenblicklich den fein gepflegten amerikanischen Vorgartenrasen aus „Blue Velvet“ vor meinem geistigen Auge, in den die Kamera immer tiefer hinein dringt, bis sie schließlich unter der Grasnarbe das wuselige Krabbeln der ekligen schwarzen Käfer dicht vor der Linse aufspürt. Dieses Bild passt auch irgendwie zu dem Studio: Der Waldboden verkörpert das Dunkle, Unbekannte und die futuristischen Wände bilden den Gegenpol. Außerdem denke ich, dass die dunkle Stimmung von Dead Arms sehr gut zu den geheimnisvollen Filmen von Lynch passen würde (allerdings kenne ich nur Blue Velvet und die Twin-Peaks-Serie).
Tall Blonde Helicopter
10.06.2015, 18:52
Spannendes Detail, die unterschiedliche Tonspur; das Wie und Warum wird wohl im Verborgenen bleiben. Daß bei der Vimeo-Fassung jedenfalls Eliot selbst zu hören ist, erkenne diesmal aber sogar ich. ;)
Wie es der Zufall will, bin ich gestern beim Wühlen (schlimm, wie wenig ein Song mich sättigen kann; ich giere schon nach dem zweiten und habe das Gefühl, wieder in einer "leeren" Zwischenzeit zu sein, die es zu füllen und überbrücken gilt) auf ein mir bislang unbekanntes kleines Audio-Interview gestoßen, in dem auch Eliots Plan, Filmmusik zu komponieren, angesprochen wird. Es wurde letzten Dezember veröffentlicht und vor dem Lykke-Li-Konzert in Manchester Mitte November aufgenommen. Eliot ist mal wieder von wortkarger Zurückhaltung, ohne aber muffelig zu sein. Nicht rasend aufregend, ein paar neue Stückchen fürs Fan-Mosaik springen dabei trotzdem raus. Und ich mag es einfach, auch ihre Sprechstimme zu hören.
http://www.northernsoul.me.uk/northern-soul-podcast-sumner/
Interviewpassagen: 03:48 – 06:40 / 19:24 – 22:06 / 34:35 – 38:16
blaufink
11.06.2015, 10:57
Immerhin unterhält uns Eliot in der leeren Zwischenzeit mit privaten Info-Häppchen, z. B. mit ihrem Autokauf. Als Kommentatorin meldete sich auch die Vorbesitzerin des Polo Harlekin zu Wort.
https://www.facebook.com/eliotsumnermusic/photos/a.433981755185.230788.280120585185/10153144639035186/
Apropos Kommentierende (jetzt Wechsel in den Bereich Klatsch und Tratsch) :) : Wer ist eigentlich Madeleine Sumner, die ab und an bei Eliot kommentiert?
Der Name Sumner legt ja nahe, dass sie irgendwie zur Familie gehört. Spontan dachte ich, sie sei vielleicht eine Nichte von Eliot. Aber das kann nicht sein, da laut Presse ihr Vater erst vor drei Jahren Großvater wurde (Enkelin Juliette, Tochter von Joe Sumner).
Google findet nichts über eine Madeleine Sumner aus der Großfamilie Sting (oder ich zu blöd zum Suchen). Ihrem Facebook-Profil (https://www.facebook.com/madeleine.sumner.1) nach interessiert sie sich neben Eliot und ihrer Mutter Trudie Styler vor allem für Mode, Models und die amerikanische Raumfahrt und hat einen gewissen Hang nach Georgien.
Und, Tall Blonde Helicopter, vielen Dank für den Link zum Interview!
Eulenspiegel
11.06.2015, 12:49
Ich unterbreche nur kurz das Zwiegespräch ;)
In ihrem Sprachduktus und in ihrer Stimme beim Gesang ist der Papa unverkennbar ;)
Auch in der Musik erkennt man Ähnlichkeiten, wenn man es weiß.
Tall Blonde Helicopter
11.06.2015, 13:33
Du hast noch den Baß vergessen, Eulenspiegel. ;) Jedenfalls kannst Du jetzt ermessen, warum ich es vor dem Hintergrund so gut finde, daß Eliot ihrem Vater zumindest optisch kein bißchen ähnelt. Das erspart ihr eine Menge von der Menge Vergleiche.
Zu Madeleine Sumner kann ich leider nichts Erhellendes beitragen, blaufink, auch nicht im Rahmen eines Yellow-Thread-Exkurses. :)
blaufink
18.06.2015, 18:39
Leise beginnt der Trommelwirbel. Heute vor genau vier Wochen veröffentlichte Eliot Dead Arms. Der erste Monat ist fast rum und die Spannung steigt. Die beiden letzten Wochenend-Fotos auf Eliots Facebook könnten aus dem zweiten der vier angekündigten Videos stammen. Und seit einigen Minuten wissen wir auch, wie der nächste Titel heißt: After Dark (https://www.facebook.com/eliotsumnermusic/photos/a.433981755185.230788.280120585185/10153163057225186/). Schönes Coverbild. Braucht man zum Dechiffrieren des Titels von Eliots Post („61667465726461726b“) eine Enigma oder etwas Ähnliches?
Upps, Nachtrag: After Dark ist ja schon da.
https://www.musicload.de/web/single?id=8242000
Tall Blonde Helicopter
18.06.2015, 22:24
Und hier ist "After Dark" in ganzer Länge. Ebenfalls ein komplett neues Stück, weder aus dem Lykke-Vorprogramm bekannt, noch unter den damals neuen Songs, die Eliot im Frühjahr und Sommer 2012 in der IBC-Endphase live spielte. (Ob davon überhaupt was den Neustart überdauert hat?) Von den bisherigen ES-Liedern das poppigste mit der größten IBC-Verwandtschaft. Schöne Achtziger-Referenzen, wegen meines eigenen musikalischen Weges gefallen mir die Retro-Keyboards besonders gut. Und klasse der Groove der allerletzten Sekunden, wobei der Reiz genau in dieser Kürze liegt – man wünscht sich mehr Takte davon, als man kriegt.
https://soundcloud.com/eliotsumner/after-dark
Nachdem ich "After Dark" geladen habe, sei noch ergänzt, daß als Co-Autor Nick Hodgson angegeben ist; der war mal bei den Kaiser Chiefs.
Tall Blonde Helicopter
25.06.2015, 10:47
Eliot Lee Hazel hat ausgedient – ES Photography präsentiert das erste Promo-Bild zu Eliots neuem Album "Sleep Like an Elephant". https://instagram.com/p/4Tms3pJRpM/
Sehr aufschlußreich die Playlist, die Eliot nun auch zu "After Dark" veröffentlicht hat und mit der sie neuerliche Einblicke in ihre musikalischen Einflüsse gibt. Gerade den namentlichen Vierklang Pink Floyd, Johann Sebastian Bach, Donna Summer und Arvo Pärt muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. https://open.spotify.com/user/eliotsumner1/playlist/1WbpER1L52yesUq9rCJO9b
blaufink
25.06.2015, 12:21
Haha, zwischen Eliots meist eher spröden Selbstdarstellungen blitzt immer wieder – oft unterschwellig – eine wunderbar feine Selbstironie hervor.
@Tall Blonde Helicopter: Deine anregenden und informativen Worte zu musikalischen Themen lese ich immer sehr gern. Intelligente Erwiderungen hingegen fallen mir schwer, da meine Interessen im Bereich der Tonkunst doch recht punktuell gesetzt waren. :)
blaufink
25.06.2015, 15:29
Zum Stichwort Eliot Lee Hazel (ELH) fällt mir noch ein: Im April dieses Jahres hat er auf Instagram zwei bisher nicht veröffentlichte Bilder mit Eliot Sumner und Lucie gezeigt. Das könnte auf eine neue Fotosession hindeuten, aber vielleicht stammen sie auch aus dem letzten Jahr, denn Hazels Instagram-Fotos sind nicht immer chronologisch.
http://iconosquare.com/p/956700827132720174_1544716116
http://iconosquare.com/p/961583825632196217_1544716116
Die beiden Eliots – ES und ELH – scheinen sich auch privat zu verstehen, denn Hazel kommentiert ab und an Instagram-Posts von ES. Zum Bleistift hier:
http://iconosquare.com/p/955050671372310863_380237373
Ob das der Weg ist, auf dem er ES und Lucie fotografiert hat? Ich dachte bislang, die Aufnahme mit dem Feldweg sei in der Nähe des Lake House entstanden und nicht im Burgenland.
Hier übrigens Fotos „behind the scenes“ von Hazels Arbeit. Zwar nicht mit Bildern von ES, trotzdem interessante Einblicke. Sie bestätigen meine Vermutung von neulich, dass ELH sowohl im Labor werkelt, als auch digital nachbearbeitet.
http://www.probationlondon.com/news/Eliot-Lee-Hazel/news-post/behind-the-scenes-for-series-m-project-for-persol-eyewear
Tall Blonde Helicopter
01.07.2015, 10:31
Hmm…, wenn das Album erst gegen Ende des Jahres erscheint, ist zu befürchten, dass ihre Tour erst 2016 stattfindet.
Aber sie rührt sich in dieser Hinsicht so langsam; nicht, daß wir (schon) was davon hätten.
Am 22.7. das Mahogany-Konzert in London – da springt hoffentlich was Schönes für die Tube raus, die Mahogany Sessions dort gehören zu den von mir sehr geschätzten Livemusik-Blogs – und dann vorwiegend im September eine kleine Klubtour in den USA und Kanada.
https://www.musicglue.com/mahogany/events/22-jul-15-mahogany-music-club---eliot-sumner-kings-head-members-club/
http://www.songkick.com/artists/8263093-eliot-sumner
blaufink
01.07.2015, 18:42
Aber sie rührt sich in dieser Hinsicht so langsam; nicht, daß wir (schon) was davon hätten.
Die Ankündigung des London-Auftritts hatte ich gestern mitbekommen, die anderen in den USA und Kanada nicht. Natürlich habe ich Unwissender von den Mahogany Sessions in London noch nie etwas gehört. :)
Gestern hat Eliot auch das zweite der vier angekündigten Videos veröffentlicht.
http://noisey.vice.com/blog/watch-Eliot-sumners-video-for-after-dark
Trotz GEMA-Sperre bekommt man es mit den üblichen Tricksereien von ihrem YouTube-Kanal in 1080p heruntergeladen. Das erlaube ich mir, schließlich habe ich alle verfügbaren Songs von ihr als CD oder per iTunes gekauft.
Diesmal steht sie nicht auf Waldboden, sondern barfuß im Wasser. Außerdem wurde der Raum verändert: Eliot spielt nicht bei ihren Musikern, sondern ist von denen durch eine dieser leuchtenden Wände getrennt. Da sich die Kamera von einem Raum zum anderen bewegt, erhascht man einen Blick „zwischen die Wände“.
Nun gab es also Erde und Wasser. Ob die beiden noch folgenden Videos mit Feuer und Luft zu tun haben werden? Passend zu den Mottos ist die Farbstimmung der leuchtenden Wände gewählt: Gelb-Grün (Erde), Blau-Türkis (Wasser). Jetzt fehlen noch Orange-Rot und Weiß. :)
Tall Blonde Helicopter
02.07.2015, 13:08
Ob die beiden noch folgenden Videos mit Feuer und Luft zu tun haben werden?
Eines mit Scherben auf dem Boden steht noch aus; dem einen Social-Media-Foto zufolge hatte der Drummer ja alles zerdeppert. :)
Ich finde es schon erstaunlich, daß das Video durch die leichte Veränderung des Settings und die neuen Projektionen/Farben, jedoch in letztlich derselben dramaturgischen Machart eine so andere Stimmung ausstrahlen kann. Ein wenig, wie das auch bei Alpenbildern von Hodler oder manchem von Macke der Fall ist, um vergleichend mal ganz hoch (und daneben...) zu greifen. Schön auch, wie der Schlußteil im Zusammenwirken von Ton und Bild einen zusätzlichen Dynamikschub erfährt.
blaufink
06.07.2015, 02:49
@Tall Blonde Helicopter: In dieser Woche verkündet Eliot ihren noch unwissenden Fans in Amerika die "good news", die du bereits vor fünf Tagen herausgefunden hast :) :
http://iconosquare.com/p/1021785818960042801_380237373
Hmm, das Foto mit den Scherben habe ich auch irgendwo gesehen. War das nicht ein zerbrochener Spiegel? Dann könnten die Scherben am Boden das Element Luft symbolisieren (denn Eliot scheint zu bodenständig zu sein, um wirklich abzuheben).
Eine keines Fundstück, auf das ich zufällig gestoßen bin: Zur I-Blame-Coco-Zeit waren die Texte auf den Cover der Singles, EPs und des Albums THE CONSTANT in derselben Schriftart gesetzt. Dafür hatte der Schriftdesigner Keith Bates einen speziellen Font gezeichnet, der auf den Großbuchstaben von Eliots Handschrift basiert:
https://www.behance.net/gallery/567152/Custom-Fonts
Vielleicht eine Reminiszenz an Eliots handbeschriftete allererste Scheibe, die namensgebend für sie und ihre Band wurde. Allerdings scheint mir die Schräglage der Schrift gar nicht zu stimmen.
Tall Blonde Helicopter
08.07.2015, 13:46
@Tall Blonde Helicopter: In dieser Woche verkündet Eliot ihren noch unwissenden Fans in Amerika die "good news", die du bereits vor fünf Tagen herausgefunden hast (...)
Auf dieser Liste hier finden sich sogar noch ein paar Konzerte mehr: http://www.bandsintown.com/EliotSumner. Was mir angesichts der ersten, der Songkick-Liste, gar nicht bewußt wurde, obgleich es fett dasteht, ist, daß Eliot wieder "nur" Vorprogramm spielt, diesmal für das Trio On and On (von dem ich noch nie zuvor gehört hatte). Ich habe gerade etwas Luft und mir den Spaß gemacht – oder mich der Ernüchterung ausgesetzt? –, die Spielorte zu streetviewen ... wow, das ist nach der Neufindung geradezu wieder "hochgedient". Besonders apart die Vorstadtsackgasse in Salt Lake City; ähnlich anheimelnd wurde der Tatort im letzten US-Krimi beschrieben, den ich auf dem Tisch hatte. ;) Andererseits: Ich weiß gar nicht, ob IBC auf dem nordamerikanischen Musikmarkt überhaupt ein Thema war. Wenn ich nun die mir bekannten Ausschnitte aus der Tube Revue passieren lasse, komme ich zu dem Schluß, daß Eliot den bescheidenen Erfolg mit IBC wohl in der Tat in Europa zu verzeichnen hatte, Auftritte und Promo von Schweden bis Italien, von Portugal bis Russland.
(...) (denn Eliot scheint zu bodenständig zu sein, um wirklich abzuheben).
Da wäre ich mir nicht so sicher: https://www.youtube.com/watch?v=WGL_muBKth8 etwa 2:10 bis 2:40 ...
Vielleicht eine Reminiszenz an Eliots handbeschriftete allererste Scheibe, die namensgebend für sie und ihre Band wurde. Allerdings scheint mir die Schräglage der Schrift gar nicht zu stimmen.
Meinst Du im direkten Vergleich zu Eliots Handschrift oder aus einer designerisch graphischen Profiperspektive heraus? Eliot original kippt nach links, wie ihre handschriftlichen Postings zeigen, vielleicht wollte Bates der Typo die gängige Leserichtung mitgeben und das ganze fürs Publikumsauge nicht zu sperrig machen. Eine nette Reminiszenz an die Zeit des Entstehens von "The Constant" fand ich jedenfalls das schwedische å in den offiziellen Schreibungen des Bandnamens.
blaufink
17.07.2015, 01:27
Eliot bleibt dem Vierwochen-Rhythmus treu. Der dritte Song heißt „Firewood“. Bereits seit gestern Abend (Do.) ist er bei Spotify zu hören. Die Spekulation mit den vier Elementen könnte sich bewahrheiten: Nach Erde und Wasser ist diesmal Feuer angesagt. Mit meiner Vermutung, die Scherben könnten die Luft symbolisieren, lag ich aber wahrscheinlich falsch, denn die Scherben mussten bereits fürs Feuer herhalten.
(…) Besonders apart die Vorstadtsackgasse in Salt Lake City; ähnlich anheimelnd wurde der Tatort im letzten US-Krimi beschrieben, den ich auf dem Tisch hatte. ;) (…)
Oh ja :D (Google Maps (https://www.google.com/maps/place/Kilby+Court/@40.7532512,-111.9011571,239m/data=!3m1!1e3!4m2!3m1!1s0x8752f51ee2a6d8 ed:0x7b961090b5656c58?hl=de-US)) Das Wort „Vorstadtsackgasse“ gehört ab sofort zu meinem Wortschatz. :) Treffender lässt sich ein bestimmter Ort kaum versinnbildlichen.
Meinst Du im direkten Vergleich zu Eliots Handschrift oder aus einer designerisch graphischen Profiperspektive heraus? Eliot original kippt nach links, wie ihre handschriftlichen Postings zeigen, vielleicht wollte Bates der Typo die gängige Leserichtung mitgeben und das ganze fürs Publikumsauge nicht zu sperrig machen. Eine nette Reminiszenz an die Zeit des Entstehens von "The Constant" fand ich jedenfalls das schwedische å in den offiziellen Schreibungen des Bandnamens.
Na ja, Eliots erste veröffentlichte Schallplatte „I Blame Coco“ hatte sie händisch mit Filzstift beschriftet. Eine weitere Single „Darkstar“ bekam zwar ein gedrucktes Label, das aber ebenfalls handgezeichnet und -beschriftet war. Für das Artwork von „The Constant“ wurde dann der Font in Anlehnung an Eliots Handschrift gezeichnet. So gesehen gab es eine gewisse Tradition. Das meinte ich mit Reminiszenz.
Es ist möglich, dass es neben den beiden abgebildeten weitere Schnitte der Schrift gibt, denn 100%ig stimmen die Zeichen nicht mit dem Druck auf der CD überein. Oder der Grafiker hat sich bestimmte Freiheiten erlaubt. Auf jeden Fall hat er die Schrägstellung der Schrift korrigiert und mehr an Eliots tatsächliche Handschrift angepasst (aber nicht vollständig).
Tall Blonde Helicopter
24.07.2015, 15:24
Der dritte Song heißt „Firewood“.
Nach einer Woche urteile ich mittlerweile milder über das Lied, durch Gewöhnung – und unterstützt durch meine generelle Eliot-Sympathie – habe ich mich mehr damit angefreundet. Zunächst konnte ich nicht viel mit "Firewood" anfangen, und vom Hocker haut es mich immer noch nicht. Solch eine Reaktion war angesichts des Laufs, den Eliot mit ihren bisherigen neuen Stücken bei mir hatte, zwar nur eine Frage der Zeit, doch ich dachte, es dauere bis zu dem einen oder anderen Albumtitel. Nun also doch schon bei einer der "Vorabsingles". Mein größter Kritikpunkt: Für seine Dauer ist der Song zu einfallslos – und dabei ist er bereits nur drei Minuten lang. Nach gut der Hälfte ist er eigentlich vorüber, ist der musikalische Einfall aufgebraucht – danach kommt es nur noch zu Wiederholungen mit minimalen und daher wirkungslosen Variationen. "Firewood" ist Eliots "Better News". Und das zweite Negativum hat das Lied auch mit einigen Stücken aus Lenas letzten beiden Alben gemeinsam: das penetrante Chorarrangement, viel zu viele dieser Oh-oh-ohs. Der indianisch anmutende Touch übt noch einen gewissen Reiz aus, aber die schiere Menge macht den Effekt zunichte. Was hingegen gefällt mir? Die satte, runde Rhythmik der Strophe, die wieder mal griffige Melodie, die Stimme vorn im Mix und natürlich auch wieder alle Synthie- und Sequenzersounds. Im Zeitalter der Vinyl-Singles wäre "Firewood" für meinen Geschmack eine typische (und in dieser Verwendung gute) B-Seite gewesen.
blaufink
28.07.2015, 11:03
Nach einer Woche urteile ich mittlerweile milder über das Lied, durch Gewöhnung – und unterstützt durch meine generelle Eliot-Sympathie – habe ich mich mehr damit angefreundet. Zunächst konnte ich nicht viel mit "Firewood" anfangen, und vom Hocker haut es mich immer noch nicht. (…)
Ich glaube, mir geht es ähnlich. Der erste der vier Songs war ein echtes Highlight. Die beiden folgenden wurden immer etwas schwächer. Mal abwarten, ob beim letzten die Kurve wieder nach oben geht. :)
Das Video Firewood gefällt mir allerdings ganz gut. Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass ich kein wirklicher Freund von diesen grafischen Effekten bin, sondern eher das Puristische bevorzuge. Das gilt immer noch, aber in diesem Video sind die Effekte so knackig, bunt und geometrisch, dass ich ihnen etwas abgewinnen kann. (Sicherlich hinkt der Vergleich, aber mir kommen die – allerdings oft sehr bemüht wirkenden – Videoeffekte der späten Beat-Club-Zeiten von Radio Bremen in den Sinn.) Im Firewood-Video gefällt mir zudem das Zusammenspiel der bunten bewegten Grafik mit den zerbrochenen Spiegeln auf dem Boden. Die Reflexionen geben dem Raum eine eigenartige Präsenz.
Das Video für alle:
http://www.stereogum.com/1818564/eliot-sumner-firewood-video-stereogum-premiere/mp3s/
Und auf Youtube, natürlich gesperrt, aber mit Tricks als 1080p-Datei zu bekommen:
https://www.youtube.com/watch?v=oBVqgB1SfnI
Tall Blonde Helicopter
29.07.2015, 11:10
Der erste der vier Songs war ein echtes Highlight. Die beiden folgenden wurden immer etwas schwächer.
Mir gefällt "After Dark" ebenso sehr wie "Dead Arms". Die Strophen stehen unter einer Kurz-vor-dem-Sprung-Spannung – so was kommt bei mir immer gut an –, und diese Spannung wird zwar traditionell im Refrain aufgelöst, doch geschieht das nicht, wie man erwarten könnte, losstürmend, sondern schwellenlos hinübergleitend, fast beiläufig. Ein schöner Effekt im Detail. Die deutlicheren Unterteilungen kommen später und sind gut gesetzt, so daß die schablonenhafte klassische Songstruktur genügend Auflockerung erfährt.
Und noch etwas Schwemmgut aus der jüngsten Zeit:
Nachdem es in der Folge des Londoner Klubkonzerts wieder einige Stimmen zu "Daddy's bass" gab, hatte Eliot endlich ein Einsehen (oder es riß ihr der Geduldsfaden). Jedenfalls stellte sie jetzt klar: Es ist der Baß ihrer älteren Schwester Mickey. Was natürlich sofort neuen Spekulationsstoff bietet: Wieso besitzt Mickey, die aus Publikumssicht überhaupt nicht mit Musik in Verbindung zu bringen ist, auch einen – ziemlich identischen – alten Fender Precision? Wenn die Social-Media-Gemeinde nur lange genug nervt, wird wohl auch diese Frage noch beantwortet werden...
Leider ist in der Tube bislang nichts zum Londoner Konzert aufgetaucht, nur Iconosquare verlinkt einige Smartphone-Schnipsel. Darunter finden sich auch zwei Songs, die Eliot bereits bei der Lykke-Li-Tour spielte; da die bisherigen drei der vier aktuell veröffentlichten Studiolieder komplett unbekannt waren, könnte der Umstand, daß die zwei anderen weiterhin im Live-Programm sind, darauf hindeuten, daß sie auch auf dem Album enthalten sein werden.
Mutmaßlich "Halfway to Hell"
http://iconosquare.com/p/1035642037708778229_1944131529
http://iconosquare.com/p/1034980900531731996_646935126
Mutmaßlich "Say Anything"
http://iconosquare.com/p/1035046870551358440_1944131529
blaufink
29.07.2015, 12:02
(…) Stimmen zu "Daddy's bass" (…)
Angesichts der Patina (sagt man das bei Musikinstrumenten?) war Mickey wahrscheinlich nicht die erste Besitzerin des Basses. Es gibt ja tatsächlich Fotos vom Vater und einem Bass, dessen Patina mit der von Eliots Bass eine verblüffende Ähnlichkeit aufweist (wie bereits an früherer Stelle in diesem Forum festgestellt). Vielleicht gehörte das Instrument zuerst ihrem Vater, dann der Schwester.
Eliot erklärte schon im vergangenen Jahr: „This is actually Mickey Sumner's bass“:
https://www.facebook.com/eliotsumnermusic/photos/a.433981755185.230788.280120585185/10152513708575186/
5660
Peter M. aus V.
30.07.2015, 14:58
Hallo Ihr beiden, der Eliot- Schmarotzer meldet sich mal kurz zu Wort. Danke für die Links!
Mir geht es mit den drei Songs ähnlich wie Euch: Der dritte ist am ehesten "Gebrauchsmusik", tanzbar, mitsingbar, irgendwie "gefälliger". Allerdings gefallen mir ebenfalls die beiden ersten Songs besser, aus verschiedenen Gründen. Der erste, weil er überraschende Endungen aufweist, der zweite, weil er filigraner daherkommt und die Ohren spitzen lässt. Interessant Deine Vergleiche mit Lenas Songs, @TBH! Was mich an allen Songs, eigentlich an Eliot überhaupt, aber am meisten fasziniert, ist diese Stimme, dieses nicht wirklich einer Stimmlage zuzuordnende Reibeisen- Organ mit Power und Ausdruck. Und da gilt auch mein Dank der Produktion, die den notwendigen Respekt zeigt und den Gesang nach vorne bringt, vor das ganze elektronische Brimborium. :D
Tall Blonde Helicopter
30.07.2015, 19:28
blaufink,
danke für das letztjährige Zitat, hatte ich, so in den Kommentaren versteckt, gar nicht mitbekommen. Sollte der Baß wirklich in der innerfamiliären Reihenfolge Vater - ältere Tochter - jüngere Schwester weitergereicht worden sein, folgte Eliots zweimalige Erklärung der Herkunft ja einem recht dialektischen Ansatz. :)
Und da gilt auch mein Dank der Produktion, die den notwendigen Respekt zeigt und den Gesang nach vorne bringt, vor das ganze elektronische Brimborium. :D
Im Hinterstübchen habe ich mir schon seit längerem notiert, daß ich Dich mal mit einer Mixdisc Electronica beglücken sollte – als Expositionsübung. :D
Für mich ist es ein Zuckerl, daß Eliot ein Faible für diese Instrumente und Klänge hat; so ist z. B. das Intro des gescholtenen "Firewood" ganz wunderbar. In diesem Zusammenhang sei mal darauf verwiesen – das hatten wir noch nie thematisiert –, daß sie auch eine Vorliebe für elektronische Club-Musik hat. Im zweiten Teil der Doku zur Lykke-Li-Tour zeigt sie kurz ihre Techno-Vinyl-Sammlung, und zu IBC-Zeiten war sie eine Hälfte des DJane-Duos Black Discs – nicht nur in London, wie man hier sieht: http://www.artiberlin.de/event/355309/ROCKBAR_CSD_SPEZIAL-Magnet_Club_Berlin/2011-06-25/2300. Diesen Juni stand sie beim Sónar in Barcelona am Pult, einem Festival, das schwerpunktmäßig elektronischer Musik gewidmet ist: https://instagram.com/p/4K1-oduCFj/?taken-by=lucievonalten.
Bei den Stichwörtern Mittelmeer und Festival muß ein Posting von mir am heutigen Tag zwangsläufig noch diesen Dreh nehmen: Heute vor 25 Jahren wurde Eliot in Pisa geboren, und wieviel "Italienerin" in ihr steckt, sieht man im ersten der Clips unten: kein bißchen. ;)
Vor zwei Wochen war sie mit ihrer Mutter beim Ischia Global Film and Music Fest (bereits vor vier Jahren war IBC dort vor wanderlustigem Publikum aufgetreten), und ein RAI-Journalist filmte, als sie mit der Partyband eine mediterrane Version des "Banana Boat Song" jammte. Nach dem Musikteil, nach den ersten anderthalb Minuten, wird das Filmchen zugegebenermaßen ein wenig paparazzihaft, weil der Typ weiter draufhielt; andererseits spielte sich alles in der ersten Reihe einer Publikumsveranstaltung ab, also muß man auch nicht päpstlicher als der Papst sein. https://www.youtube.com/watch?v=ni62LqcUifg.
Und hier auch noch IBC 2011 auf Ischia: https://www.youtube.com/watch?v=f_ho5GJHLbo. Gut zeigt sich, wie Eliot damals bei den Liveauftritten bestrebt war, IBC mehr Richtung Rock zu führen und das ungeliebte Elektropopkonzept des Albums hinter sich zu lassen.
Peter M. aus V.
30.07.2015, 20:06
Na dann bin ich mal gespannt....
So schlimm steht es ja auch nicht mit meiner Elektronik- Aversion. Gegenteil, gut eingesetzt und im Dienst von Melodie, Rhythmus und Klang und Form kann ich mich sogar dafür begeistern. Deshalb Zum Beispiel, wie Du richtig anmerkst, beim Intro von "Firewood".
blaufink
09.08.2015, 23:47
Will mich nur mal kurz melden. @ Tall Blonde Helicopter und Peter M. aus V.: Eure Fachgespräche haben für mich etwas von feiner Lyrik. Ich lese sie gern, verstehe aber nicht alles. :)
Das Filmchen mit dem Banana Boat Song vom Ischia Global Film and Music Fest ist ja goldig! :D
In den vergangen zwei Wochen war ich meistens unterwegs und in den nächsten zwei Wochen bin ich im beruflichen Stress, werde daher an dieser Stelle auch bei wichtigen Vorkommnissen wahrscheinlich nicht viel von mir hören lassen. Freue mich aber auf Eliots vierten Song! Bis später.
Peter M. aus V.
10.08.2015, 15:06
@blaufink: Danke für die Blumen, insbesondere für die Einordnung als Lyrik :D ; der echte Eliot- Experte ist doch eindeutig TBH. Ich schnorre ja hier meist nur Infos und Videos.
Tall Blonde Helicopter
11.08.2015, 15:16
Peter,
ich bin kein Experte, nur eindeutig Fan. Aber ein ganz anspruchsloser. ;–)
Tall Blonde Helicopter
25.08.2015, 09:38
Und hier ist nun noch die 4 von 4 – "Species": http://www.myvideo.de/watch/12018452/Eliot_Sumner_Species
Gefällt mir wieder sehr gut: massive und doch differenzierte Elektronik im Stil der späten Siebziger, frühen Achtziger; monotoner, dunkler, durch die Akzentuierung wirkender Sprechgesang über dem düsteren Groove; allerlei klangliches Begleitgefrickel und Störfeuer; dann der durchstartende Refrain. Nun bin ich sehr gespannt, wo diese – nicht den gängigsten Mustern folgende – viertelnde Veröffentlichungspolitik der Plattenfirma hinführen wird. Zum Album, im Herbst, nach der Nordamerika-Tour?
Die, den Postings in den einschlägigen Social-Media-Quellen folgend, mit den ersten Konzerten wohl sehr ansprechend verläuft. Konzertaufnahmen gibt's aber leider (noch) keine, an bewegten Bildern hat Gitarrist Nick Benton allerdings das hier gepostet: https://instagram.com/p/6s6L7fCD4R/
blaufink
07.09.2015, 03:53
Als nächstes geht es in die Vorstadtsackgasse. :)
http://iconosquare.com/p/1068422165522880814_380237373
Ich habe gerade so viel anderen Kram am Hals, dass ich Eliots Tour nur halbherzig verfolge. Sie scheint ja sehr zufrieden zu sein.
Nun ist der vierte Video draußen – eigentlich könnte als nächstes Ereignis mal die Ankündigung des Albums folgen. „Species“ gefällt mir schon, aber „Dead Arms“ bleibt von den vier Songs mein Favorit.
(...) Konzertaufnahmen gibt's aber leider (noch) keine, an bewegten Bildern hat Gitarrist Nick Benton allerdings das hier gepostet: https://instagram.com/p/6s6L7fCD4R/
:D
blaufink
16.09.2015, 03:59
Eliot erlebt ein unfreiwilliges Abenteuer: Nun ist ihr kleiner Tour-Bus samt Anhänger eine Stunde vor Washington, D.C. stehen geblieben. Per Instagram bat sie um Hilfe:
http://iconosquare.com/p/1074868361124714785_380237373
Trotz guter Ratschläge ihrer amerikanischen Fans konnte nicht rechtzeitig eine Lösung gefunden werden, denn drei Stunden später sagte sie ihren Auftritt mit tiefem Bedauern ab, versprach aber, ihn nachzuholen. Anscheinend ist noch anderes passiert, denn Eliot spricht vom „bus breaking down and a number of other complications beyond our control“.
http://iconosquare.com/p/1074956098632751305_380237373
https://scontent.cdninstagram.com/hphotos-xaf1/t51.2885-15/s640x640/sh0.08/e35/11428410_965638586826970_787483344_n.jpg
Tall Blonde Helicopter
18.09.2015, 11:59
Ich habe gerade so viel anderen Kram am Hals, dass ich Eliots Tour nur halbherzig verfolge. Sie scheint ja sehr zufrieden zu sein.
Dieser Tage bin ich dabei, den durch meine eigene Abwesenheit entstandenen "Infostau" aufzulösen, mittlerweile ist ja doch das eine oder andere (endlich auch Film-)Material hinzugekommen. Am meisten freue ich mich über die Aufnahme und das Interview für den Livemusik-Blog balconytv, die irgendwann demnächst veröffentlicht werden dürften/müßten.
Ganz frisch in der Tube hinzugekommen ist ein Video von "After Dark" aus New York, sehr gute Bildqualität, guter Sinn des Filmers für das gesamte Geschehen auf der Bühne, mittelprächtiger Ton – der aber ausreicht, um zu erkennen, daß Jan hier und da "a weng" schlampert. :–) https://www.youtube.com/watch?v=A4prIk6F4HU
Gutes Bild auch bei "Dead Arms" aus Los Angeles: https://www.youtube.com/watch?v=5JDw6C1iwyA (Steckt sich Adam Gammage nach dem Song eigentlich jedes Mal eine neue rechte Hand auf?)
Die meisten Aufnahmen gibt's aus San Francisco, darunter dieses Fragment des bislang nur live gespielten "Halfway to Hell": https://www.youtube.com/watch?v=W3IuMwEn_y4
Und ein gewisser Matt Dilg, mein neuer bester Freund, hat sich mit der Zahl der Aufnahmen richtig ins Zeug gelegt. Deren Qualität ist es, die Energie und den klanglichen Druck der Band am besten eingefangen zu haben; exemplarisch "Let Love", das ebenfalls noch nicht als Studioversion vorliegt: https://www.youtube.com/watch?v=HnGWE8tX2E4
Fortsetzung folgt...
blaufink
18.09.2015, 16:11
Dieser Tage bin ich dabei, den durch meine eigene Abwesenheit entstandenen "Infostau" aufzulösen, mittlerweile ist ja doch das eine oder andere (endlich auch Film-)Material hinzugekommen. (...)
Wow, so viele gute und interessante Neuigkeiten an einem Tag.
Zunächst herzlichen Dank an Tall Blonde Helicopter für die vielen Links, die ich nicht entdeckt habe. Denen werde ich heute Abend folgen.
Dann trudelte gerade eine Mail von Eliots Mailinglist ein, mit den seit Monaten erhofften Informationen:
a) Ihr Album „Information“ soll nun im frühen nächsten Jahr erscheinen. (Ok – das sagte sie vor einem Jahr schon einmal, aber diesmal kann man die Scheibe immerhin ab sofort vorbestellen.)
b) Es gibt Termine für ihre Europa-Tournee, unter anderem für Berlin, Hamburg, Köln, München und Zürich: im November dieses Jahres, im Anschluss an ihre Amerika-Support-Tour! In Hamburg tritt sie im Volt auf. Da musste ich erst mal googeln: Ein neuer Club bei den Messehallen im Karolinenviertel, der erst im Frühjahr dieses Jahres eröffnet hat. (Was mich am Rande auch freut: Es scheint, als würde die Tour wieder mit den Fotos von Eliot Lee Hazel beworben, die ich ja nach wie vor für genial halte.)
Die Tracklist von „Information“:
1 Dead Arms & Dead Legs
2 Information
3 Let My Love Lie On Your Life
4 After Dark
5 Halfway To Hell
6 I Followed You Home
7 What Good Could Ever Come of This
8 Come Friday
9 Firewood
10 Say Anything You Want
11 Species
12 In Real Life
Darauf sind die neuen Songs von 2014 (bis auf Wobbler), das Quartett aus diesem Jahr und einige bisher noch unbekannte.
Tall Blonde Helicopter
22.09.2015, 10:24
Jetzt beginnt endgültig die Erntezeit, zahlt sich die jahrelange Geduld, auch die mit der nach Eliots "Wiederkunft" eingetretenen Verschieberitis, aus. Mit der verbindlichen Albumankündigung im Dunstkreis der US-Tour ist es mehr oder weniger so gekommen, wie wir uns das bereits dachten, deshalb ist es vor allem die unerwartete November-Tour, deren Verkündung mir einen freudigen Kick versetzt hat. Und ist es zu abwegig, (nimmersatt) davon auszugehen, daß es nach der Veröffentlichung des Albums weitere Konzerte geben wird? :)
Ab in die Vollen für die oben angekündigte Fortsetzung...
https://www.youtube.com/watch?v=XzET3jFULLg
Ein Interview und weitere Artikel (auch mit O-Ton Eliot), die jetzt zur US-Tour erschienen sind:
http://www.examiner.com/article/eliot-sumner-is-a-chip-off-the-old-block-interview
http://www.examiner.com/article/sting-s-daughter-shakes-san-francisco
http://www.sfexaminer.com/eliot-sumner-takes-on-new-identity-new-sound/
http://thebaybridged.com/2015/08/25/eliot-sumner-makes-name-old-name/#.VgEJuTmHiA9
http://www.lol-la.com/review-eliot-sumner-rocks-the-echo-after-dark/
http://nypost.com/2015/09/12/sting-has-a-daughter-and-shes-actually-a-great-singer/?utm_campaign=SocialFlow&utm_source=NYPFacebook&utm_medium=SocialFlow
Und noch ein paar neue, wieder überaus gelungene Bilder: Die Pariser Fotografin Fanny Latour-Lambert hat Eliot abgelichtet für http://www.wonderlandmagazine.com/2015/09/new-issue-dane-dehaan-shot-matt-lambert/. Fünf zum Scrollen http://doyouspeakfrench.tumblr.com/ und ein "bonus pic" auf Instagram https://instagram.com/p/75s4oZs3Gt/
Peter M. aus V.
22.09.2015, 22:02
@TBH: Die Videos machen Lust auf das Live- Erlebnis. Und das kleine Studio 672 im Keller vom Stadtgarten kenne ich auch schon. Einzig der 11.11. könnte ein Problem werden. Nicht nur, dass ich Probe habe - es ist Hoppeditz Erwachen. Köln im Ausnahmezustand. Aber mal sehen...
OldStephen66
23.09.2015, 21:44
Und das kleine Studio 672 im Keller vom Stadtgarten kenne ich auch schon.
So ein Zufall. Ich auch. ;)
Seltsam nur, dass auf der Heimseite des Stadtgartens (http://stadtgarten.de/index.php?m=event&type=all&month=11&year=2015) noch keine Ankündigung zu lesen ist. Der 11.11. ist zur Zeit noch leer.
Peter M. aus V.
24.09.2015, 18:28
Bei Eliot steht irgendwas von Vorverkauf ab 26.9.; könnte sein, dass die auch noch so lange warten.
Willst Du? Dann komm ich auch.
blaufink
25.09.2015, 10:46
Bei Eliot steht irgendwas von Vorverkauf ab 26.9. (…)
Der Kartenverkauf hat heute morgen begonnen. (Mein Ticket ist schon ausgedruckt.)
http://mct.tickets.de/de/events/6680-Eliot_Sumner
@ Tall Blonde Helicopter: Ich habe es immer noch nicht auf die Reihe gebracht, deinen Video-Links zu folgen und werde es auch absehbar heute nicht schaffen. Aber wahrscheinlich am Wochenende.
Tall Blonde Helicopter
25.09.2015, 14:50
Peter,
also ich will. :D Und falls es an OldStephen, den Proben oder gar Hoppeditz scheitern sollte, sei Dir in Erinnerung gerufen: Der Wiesn-Quatsch ist im November längst vorbei...
blaufink,
dann kommt es auf diese paar zusätzlichen Links auch nicht mehr an. ;)
Passend zum Abschluß der Nordamerika-Tour wurde noch mal eine qualitativ "okaye" Aufnahme in der Tube gepostet, "Come Friday" vom zweiten New Yorker Konzert: https://www.youtube.com/watch?v=veq3P8eUMdI. Von den neuen Stücken ist es ja wohl eines der ältesten – und eines meiner Favoriten. Ich mag diese Spurenelemente von – sorry, Eliot – Police und Fleetwood Mac (die Stevie-Nicks-Haftigkeit der Backings in der Studioversion ist großartig), kombiniert mit dem waveig-punkigen Drive. Wie Eliot das Lied für das rockige Konzept ihres Neustarts verändert hat, zeigt die Fassung aus der IBC-Spätphase, die ich in #19 verlinkt hatte.
Miese Qualität, aber trotzdem interessant: Eliot covert einen Song der kalifornischen Indie-Band Crocodiles, mit der ihr Album-Produzent Duncan Mills bereits zusammengearbeitet hatte. Wie sie im zweiten Refrain insbesondere das "all" von "all my hate" raushaut, nachdem sie zuvor in der Strophe in ihre Stimmtiefen abgetaucht ist, bereitet mir Blitzgänsehaut. https://www.youtube.com/watch?v=1IiAHrds5Ws
Eine kurze Rezi zu NY: http://www.showbiz411.com/2015/09/18/eliot-sumner-daughter-of-sting-trudie-styler-rocks-nyc-show-readies-1st-album
Und ein weiterer Artikel mit Eliot-Zitaten: http://m.axs.com/interview-eliot-sumner-on-cleaning-up-mess-of-debut-and-new-krautrock--66193. Die Autorin ordnet den Restaurant-Unfall falsch ein, liefert dafür aber Eliots bislang brutalste Distanzierung von IBC: "(...) I don’t think it should have been released. It should have been just an experiment but it got released and now, I have to clean up the mess."
Aus Konzertbesuchersicht empfände ich es als Verlust, wenn sich ihre Sicht darauf mit der Zeit nicht abmildern und ihre Akzeptanz des eigenen früheren Schaffens nicht wachsen würde. Denn es zieht sich ein viel dickerer roter Faden von den IBC-Songs zu ihrem neuen Material, als sie selbst offenbar momentan wahrhaben mag/kann, die Handschrift ist bereits ausgeprägt, die Qualität der Lieder in ihrer Grundstruktur unzweifelhaft. Nur läßt eben die überladene Elektro-Pop-Produktion Wünsche offen, und man ahnt, daß Eliot vor allem solch eine glatte, helle Oberflächenpoliertheit als "wesensfremd" empfindet. Ärgerlich, daß Universal/Island das ganz alte Promo-Material zu "The Constant" inzwischen aus der Tube und anderen Kanälen entfernt hat (und ich Trottel hatte es auch nicht gesichert). Aber ich erinnere mich an eine ganze Serie von Filmchen, in denen Eliot, geschminkt und adrett frisiert auf einer Couch sitzend, zu jedem der Stücke was erzählte. Ihr Unbehagen war unübersehbar.
OldStephen66
26.09.2015, 13:18
Und falls es an OldStephen [...] oder gar Hoppeditz scheitern sollte
Was könnte denn an mir scheitern?
Kann es sein, dass Du meinen Einfluss auf den Lauf der Welt ein wenig überschätzt ... ? ;)
Und Hoppeditz kann mich übrigens sowieso mal kreuzweise ...
:)
Peter M. aus V.
26.09.2015, 14:19
Also, ich habe mal nachgeschaut: Konzert ist vorbei,da werde ich die Probe wohl mal schwänzen dürfen. Ich fahre nach Köln; München ist mir für einen Abend denn doch zu weit, außerdem kann ich meinen Chor nicht schon wieder wegen meiner eigenen Musiksüchte ausfallen lassen...
Tall Blonde Helicopter
26.09.2015, 16:55
Was könnte denn an mir scheitern?
Kann es sein, dass Du meinen Einfluss auf den Lauf der Welt ein wenig überschätzt ... ? ;)
Du weißt doch, daß ich's mit Sprache nicht so hab. Hätte Dir besser ein eigenes Verb spendieren sollen, nur war die undifferenzierte Aufzählung so schön bequem. :)
Eliot und Band hingegen hatten's auf dieser nun zu Ende gegangenen Tour nicht so mit ihren Fahrzeugen. Oder die mit ihnen nicht. https://instagram.com/p/8D1F-1pRuW/
Tall Blonde Helicopter
30.09.2015, 13:09
“Um, do you have another question? I think there’s enough about dad in there. (...) He doesn’t need any more press.” :D
http://touch.mcall.com/#section/-1/article/p2p-84454945/
Peter M. aus V.
30.09.2015, 18:10
:D
Tall Blonde Helicopter
06.10.2015, 10:45
Eine feine Überbrückung bis zu den Europa-Konzerten – der sehr gute Artikel aus dem oben erwähnten Wonderland inkl. der anklickbaren und (bis auf die erste Seite) genial großformatigen Bildstrecke: http://www.wonderlandmagazine.com/2015/09/57612/
Peter M. aus V.
06.10.2015, 13:12
Danke. Die Bilder sind teils wirklich schön. Sie ist halt ein Charakterkopf.
Brummell
06.10.2015, 13:28
Wenn Fotoapparate in der Nähe sind, scheint es ihr allerdings nicht leicht zu fallen sich ein Lächeln abzuringen :)
blaufink
06.10.2015, 14:07
Eine feine Überbrückung bis zu den Europa-Konzerten – der sehr gute Artikel aus dem oben erwähnten Wonderland inkl. der anklickbaren und (bis auf die erste Seite) genial großformatigen Bildstrecke: http://www.wonderlandmagazine.com/2015/09/57612/
Da „Wonderland.“ ein Mode-Livestyle-Magazin ist, kam Eliot offenbar nicht drumherum, für die Fotos noch einmal in eine ihrer früheren Rollen als Modell für vermeintlich angesagten Zwirn zu schlüpfen. Aber ich meine einen gewissen Widerwillen zu spüren, der sich auch in den Bildunterschriften zeigt, wenn zwischen der Benennung der Produkte von Iceberg, Gucci und Diesel immer wieder „Eliots own“ zu lesen ist. :)
Wieder einmal bekundet Eliot, nicht stolz ihre IBC-Zeit zu sein. Hoffentlich gelingt ihr eine Versöhnung mit ihren musikalischen Anfängen, denn es gibt doch gar keinen Grund, sich derer zu schämen.
Wenn ich Eliot richtig verstehe, spricht sie in dem Interview von einem früheren Entwurf eines neuen Albums, den sie wieder verworfen hat, nachdem sie mit dem Produzenten Duncan Mills eine neue stilistische Ausrichtung fand („Come Friday“ und „Information“ nennt sie als Referenz für die neue Richtung). Das ist sicherlich ein Grund für die lange Durststrecke bis zum neuen „Information“-Album.
Übrigens: auch das erste Bild aus dem Wonderland-Artikel gibt es in XXL. Dazu eines der anderen Bilder in groß öffnen und in der URL die Ziffer im Dateinamen entfernen. Apropos Mit-der-URL-spielen (jetzt schweife ich mal wieder ab): Ist bekannt, dass auch viele (aber nicht alle) Instagram-Bilder durch kreatives Abändern der URL in höherer Auslösung zur Verfügung stehen? Das „/s640x640“ muss entfernt werden, z. B.:
https://scontent.cdninstagram.com/hphotos-xfa1/t51.2885-15/sh0.08/e35/11809826_1595581884043891_1956958995_n.j pg
blaufink
06.10.2015, 14:14
Wenn Fotoapparate in der Nähe sind, scheint es ihr allerdings nicht leicht zu fallen sich ein Lächeln abzuringen :)
Es gibt zwei Eliots. Die eine ist cool:
http://iconosquare.com/p/1077907752470518412_380237373
Die andere postet Katzenbilder:
http://iconosquare.com/p/1080159222989396292_380237373
:D
Peter M. aus V.
06.10.2015, 14:20
@blaufink: Danke für die Inhaltsübersicht - erspart mir sehr viel Mühe!
blaufink
06.10.2015, 14:32
@blaufink: Danke für die Inhaltsübersicht - erspart mir sehr viel Mühe!
Man erfährt noch anderes: Ihre latente Neigung zur Hypochondrie, ihre Vorliebe für homöopathische Mittelchen (aber Zigarre rauchen und Whiskey trinken!) und dass sie um 11:00 Uhr Nachts noch beginnt, Pasta zu kochen, obwohl in fünf Stunden ihr Flug in die USA losgeht. :)
Peter M. aus V.
06.10.2015, 16:02
Sympathisch. Nur mit dem Rauchen käm ich nicht klar...
Tall Blonde Helicopter
06.10.2015, 20:22
Wenn Fotoapparate in der Nähe sind, scheint es ihr allerdings nicht leicht zu fallen sich ein Lächeln abzuringen :)
Es gibt zwei Eliots. Die eine ist cool (...) Die andere postet Katzenbilder
Und dann gibt es noch die Eliot, die sich auf Katzenbildern ein Lächeln abringt. ;–) https://instagram.com/p/0EK4hiuCOR/
blaufink,
danke für den URL-Tip. Allerdings sieht man dadurch auch in aller Deutlichkeit, wie grotesk auf Bildseite 1 auf dem S/W-Foto rechts unten ihr Gesicht bearbeitet wurde. Warum dem so ist, wird das Geheimnis der Grafiker bleiben. Wie hieß der Stationschef bei Deep Space Nine? Odo, richtig? An den erinnert sie mich auf diesem Bild.
blaufink
07.10.2015, 11:18
(…) Allerdings sieht man dadurch auch in aller Deutlichkeit, wie grotesk auf Bildseite 1 auf dem S/W-Foto rechts unten ihr Gesicht bearbeitet wurde. Warum dem so ist, wird das Geheimnis der Grafiker bleiben. Wie hieß der Stationschef bei Deep Space Nine? Odo, richtig? An den erinnert sie mich auf diesem Bild.
Auf die Schnelle eine Analyse durch Augenschein: Mir dünkt, dass innerhalb eines Bereichs im Gesicht von Eliot die Helligkeit gesenkt und der Kontrast verstärkt worden ist. Dadurch erscheinen vor allem der Bereich um die Augen und die Jochbeine dunkler. Das wird beim Vergleich des von dir genannten Fotos (links im Anhang) mit einem anderen desselben Shootings (rechts) deutlich. Ähnlich stark ist der Effekt bei dem Instagram-Foto von Fanny Latour-Lambert zu erkennen:
https://scontent.cdninstagram.com/hphotos-xaf1/t51.2885-15/sh0.08/e35/11917780_1619053135025266_1308232916_n.j pg
Als wolle Eliot beim Fasching als Waschbär durchgehen. Das sind keine Smokey Eyes mehr, das ist Kriegsbemalung. :)
Aber durch das rechte Bild aus demselben Shooting wird die Visagistin ja rehabilitiert, denn dort ist eine nur dezent getönte Augenpartie zu sehen. Also ist der Effekt durch Nachbearbeitung entstanden. Der Grafiker hat aber nicht das gesamte Gesicht in dieser Weise verändert: Die Konturen an den Schläfen und Wangen sind auf beiden Seiten deutlich heller geblieben. Offenbar wurden diese Bereiche von der Bearbeitung verschont. Vielleicht sollte auf diese Weise eine Art Konturlicht simuliert werden – statt dessen sieht es aus, als hätte Eliot einen partiellen Sonnenbrand.
5760
blaufink
07.10.2015, 16:35
In diesem neuen Artikel von MailOnline (http://www.dailymail.co.uk/tvshowbiz/article-3220016/Sting-s-daughter-Eliot-Sumner-follows-famous-father-s-footsteps.html) ist Eliots Gitarre auf einem Foto aus dem Jahr 2001 in den Händen ihres Vaters zu sehen. Es ist ganz klar dasselbe Instrument. Warum Eliot sagt, es sei der Bass ihrer Schwester Mickey, bleibt ihr Geheimnis.
Im Text steht nichts wirklich Neues, aber die Fotos aus LA sind ganz gut. In denen ist zu erkennen, dass Eliot offenbar eine neue Einnahmequelle aufgetan hat: Beim Konzert in LA trug sie genau die Hose, die gerade im Wonderland Magazine an Eliots Beinen als „black cotton trousers with patches by KTZ“ vorgestellt wurde. :) Aber bei dem Modelabel ist sie in guter Gesellschaft (https://www.facebook.com/KTZofficial/posts/1213717878654097).
blaufink
12.10.2015, 00:34
Oh mann, ich sollte an meinem Zeitgefühl arbeiten: Als ich das letzte Post schrieb, dachte ich, der Artikel aus MailOnline sei gerade erschienen, denn da stand schließlich „published 2 September 2015“. – In dem Moment war ich mir echt nicht bewusst, dass wir schon Oktober haben.
Aber es kommt noch schlimmer: Letzte Woche legte ich einen Zahnarzttermin auf den 10. November, 19:30 Uhr abends. Na klasse – um 20:00 Uhr am selben Tag Tag beginnt das Konzert von Eliot. Da muss ich der Praxis morgen meine Schusseligkeit erklären.
Verunsichert nach diesen Erfahrungen habe ich gerade einen Zettel an den Monitor geklebt: „Do. 22. Okt.: LENA“. :)
Tall Blonde Helicopter
12.10.2015, 10:49
Letzte Woche legte ich einen Zahnarzttermin auf den 10. November, 19:30 Uhr abends. Na klasse – um 20:00 Uhr am selben Tag Tag beginnt das Konzert von Eliot.
Hättest Du Dich an dieses Foto erinnert, wäre das nicht passiert. ;–) https://instagram.com/p/4bm8xYJRoQ/
blaufink
12.10.2015, 13:17
Das ist aber ein vorbildlich gepflegtes Gebiss.
So, der Arzttermin ist verschoben und der Abend gerettet.
Tall Blonde Helicopter
12.10.2015, 17:25
Oh Mann, Zeit für einen abgedroschenen Spruch: Man lernt nie aus. Zum Glück war meine letzte aktuelle Deadline am Freitag, da konnte ich mich gerade dem prokrastinatorischen Rechercherausch hingeben, nachdem in der Mittagspause (die daraufhin etwas länger wurde) ein Posting bei den Instagram-Kommentaren meine Aufmerksamkeit auf sich zog.
Um es kurz zu machen: Eliot veröffentlicht seit 2012 unter dem Künstlernamen Vaal und ohne offensive eigene Hinweise auf ihre eigentliche Identität auch Deep-House- oder Wie-auch-immer-man-es-nennen-will-Clubmusik. Vor ein paar Seiten hatte ich zwar mal auf ihre (frühere Duo-)Aktivität als DJane verwiesen, aber ich hatte keine Ahnung, daß diese solche Ausmaße hat, dachte, es sei eine Art Hobby. Wenn man sich die Vaal-Facebook-Seite anschaut, kann man hingegen den Eindruck gewinnen, das Clubmusikersein ermögliche ihr die Popmusik (neben ihrer Tätigkeit als KTZ-Markenbotschafterin ;–) ). Bei der Nennung des Namens Vaal im Kommentar wurde ich dann stutzig, weil mir die Single "Cine" bei meinen Streifzügen durch die Electronica-Abteilung von itunes schon mal aufgefallen war, denn der Einsatz des Moog, der in mir Assoziationen ebenso an Jazz wie Barock wachruft, gefiel mir schon da gut. Und dann fiel mir heute mittag ein, daß Eliot in der Lykke-Li-Tour-Doku selbst ein Vaal-Plattencover sehen läßt, als sie ihre Vinyl-Sammlung zeigt und erzählt, daß sie hauptsächlich Techno sammle.
Für Techno-Experten und Raver ist das vermutlich alles ein alter Hut, für mich eine ziemlich sensationelle Erkenntnis, die mein Eliot-Bild schlagartig erweitert. Aber ich merke auch, daß diese Erweiterung sich beim Versuch des Einfügens ins bisherige große Ganze als noch etwas sperrig erweist. Techno, House und Spielarten sind ein Genre, dem ich mich als seit jeher total unclubbiger Typ deshalb nicht verschließe, weil darin eben der gute alte Moog auch im Jahr 2015 noch Verwendung findet – und ich liebe diesen Sound, seit einst über die Plattensammlung eines Cousins mit Manfred Mann und Kraftwerk meine Leidenschaft für Popmusik geweckt wurde. Was mir an Clubmusik nicht gefällt, da ich sie ja immer nur fern ihrer eigentlichen Bestimmungssituation höre: die Länge eines Stücks, die repetitiven Elemente, gerade im Verhältnis zur Länge, und die Voll-auf-die-Zwölf-Rhythmik. Soweit ich's bislang erfaßt habe, ist Vaal irgendwo dazwischen anzusiedeln. Wie Eliot den Moog solo einsetzt, gefällt mir sehr gut, auch die dunklen, flächigen Pad-Sounds sind reizvoll – ich finde, hier ist bei "Cine" (nomen est omen) und "EER" zu erkennen, warum sie auch Richtung Filmmusik strebt –, aber ein paar Minuten pro Song durch Komprimierung weniger täten's – aus meiner Sicht des Musikhörers, nicht des Tänzers – auch, dann wären es knackige Instrumentals. Mal drei von den sechs Songs, die ich bislang entdeckt habe, als Auswahl.
Cine: https://www.youtube.com/watch?v=y67kE6KAsnk
EER: https://www.youtube.com/watch?v=ENO5MDcKsBc
Seahnak: https://www.youtube.com/watch?v=-691V4h5eco
Und zum Lesen.
https://www.facebook.com/vaalmusic
http://www.sirmagazine.be/music/music-thursday-vaal-roots-of-minimal-coco-sumner/
http://www.outstripped.de/5-deep-house-artist-look-2015/
OldStephen66
12.10.2015, 20:17
Bei Eliot steht irgendwas von Vorverkauf ab 26.9.; könnte sein, dass die auch noch so lange warten.
Willst Du? Dann komm ich auch.
Wäre doch wirklich mal eine Überlegung wert.
Inzwischen ist Hoppeditz ja auf der Stadtgarten-Seite erwacht und hat den Termin 11.11. übernommen.
Allerdings: nicht die Ohrenstöpsel vergessen. Du weißt, welch Dezibelstärke die Smoke Fairies in Bandstärke in dem kleinen Keller produziert haben. Ich müßte nur sicherstellen, dass mir mein Dienstplan keinen Strich durch die Rechnung macht. Das läßt sich aber regeln.
Tickets scheint es ausschließlich im Online-Vorverkauf zu geben (eine Abendkasse ist nicht angezeigt): http://mct.tickets.de/de/events/6680-Eliot_Sumner
Angesichts @TBHs sensationeller Enttarnung von Eliots musikalischem Doppelleben erklärt sich die substantielle Dürftigkeit meines Post bis hierhin einzig und allein aus der Tatsache, dass der eigentliche Grund dieses Beitrags folgende kleine "Klugscheisserei" ist, die mein altgedientes Trekkie-Ego einfach nicht lassen kann:
Wie hieß der Stationschef bei Deep Space Nine? Odo, richtig? An den erinnert sie mich auf diesem Bild.
Nö, der Formwandler war als Constable "nur" der Chef der Sicherheit. Der Chef von´s Janze war Commander/Captain Sisko!
Tall Blonde Helicopter
12.10.2015, 21:33
Nö, der Formwandler war als Constable "nur" der Chef der Sicherheit. Der Chef von´s Janze war Commander/Captain Sisko!
Genau, Captain Sisko und der Formwandler Odo! Ich war damals nur Gelegenheitsgucker, entschuldigt mich das? Immerhin erinnere ich mich jetzt ganz deutlich, daß die Dritte im Bunde Major Kira mit der geriffelten Nase war. ;–)
Peter M. aus V.
12.10.2015, 22:39
Also: Ich habe mein Ticket und baggere gerade an meinem kölschen Sohn; zumindest die von @TBH geposteten Videos gefallen ihm schon mal gut. Er muss nur auch seinen Dienstplan abwarten.
See you!
OldStephen66
14.10.2015, 08:03
Ich war damals nur Gelegenheitsgucker, entschuldigt mich das? Immerhin erinnere ich mich jetzt ganz deutlich, daß die Dritte im Bunde Major Kira mit der geriffelten Nase war. ;–)
So sei es!
Als Gelegenheitsgucker hätte natürlich auch ich mir Major Kira gemerkt - nicht nur wegen ihrer bajoranischen Nase. :flirt: (Übrigens wurde nach der Kira-Darstellerin Nana Visitor der Asteroid 26733 (https://de.wikipedia.org/wiki/(26733)_Nanavisitor) benannt.) Und natürlich, nicht zu vergessen, Commander Jadzia Dax.
Also: Ich habe mein Ticket [...]
See you!
Oha! Damit bin ich in der Pflicht, scheint´s. Wird (hoffentlich) in Kürze erledigt.
Tall Blonde Helicopter
14.10.2015, 10:45
Also: Ich habe mein Ticket [...]
See you!
Oha! Damit bin ich in der Pflicht, scheint´s. Wird (hoffentlich) in Kürze erledigt.
:D Gut so, Männer! Das freut mich sehr.
Und natürlich, nicht zu vergessen, Commander Jadzia Dax.
Terry Farrell ist von der Natur weiterhin reich beschenkt, wie mir eine aktuelle Bildersuche offenbarte; sie ist ja noch älter als wir. ;–)
Das Thema Fernsehserie ermöglicht mir einen geschmeidigen Übergang zu diesem Interview, das Eliot (als Eliot) zur Zeit ihrer beiden New Yorker Konzerte gegeben hat und in dem sie unter anderem auf "The Office" (die englische Vorlage für "Stromberg") und "True Detective" zu sprechen kommt. Naturgemäß für mich interessanter, was sie zur Musik zu sagen hat. Als Fan lese ich mit dem Bedauern des Gierhalses, daß sie im Vorfeld des Albums viel geschrieben hat, davon aber nur 15 Songs aufgenommen wurden, von denen bekanntermaßen wiederum nur 11 auf der CD bzw. 12 bei itunes gelandet sind – auch wenn dieser Prozeß des Filterns und der Reduktion bei vielen/den meisten/allen Aufnahmen gängige Praxis ist. Vielleicht fange ich also besser damit an, schon vor der Veröffentlichung des Albums auf dessen Wiederveröffentlichung zu hoffen...
http://brightestyoungthings.com/articles/byt-interviews-eliot-sumner.htm
OldStephen66
14.10.2015, 22:17
Pflicht erfüllt. Ticket gekauft!
Dann darf ich jetzt am 11.11. von Düsseldorf nach Köln fahren. Wie bekloppt ist das denn? :D
blaufink
15.10.2015, 04:58
Oh Mann, Zeit für einen abgedroschenen Spruch: Man lernt nie aus. (…)
Das hast du ja etwas entdeckt. Wie gut Eliot ihr Zweitleben in ihren Instagram- und Facebook-Postings verborgen hat! Aber, um ehrlich zu sein, dieser Club-Techno-Kram (wie immer das heißt, ich kenne mich da gar nicht aus) ist nicht meine Sache und wird es auch nie werden. Obgleich ich Cine schon etwas abgewinnen kann, denn ich meine, gewisse Spuren von Minimal-Musik zu erkennen. Ob ich aber das Stück in üblicher Club-Lautstärke und verstärkten Bässen genauso positiv empfinde, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall könnte ich solche Musik nur begrenzte Zeit hören. (Ich denke da mit Grausen an die eindreiviertel Stunden laute und bassbetonte Techno-Tortur, die ich vor dem Björk-Konzert im Sommer in Spandau ertragen musste, ohne zu wissen, wann endlich jemand den Stecker zieht. Noch nie hatte ich mir so sehnlichst Stille gewünscht.)
- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -
(…) Nö, der Formwandler war als Constable "nur" der Chef der Sicherheit. Der Chef von´s Janze war Commander/Captain Sisko!
Was du alles weißt! Ich krieg grad’ mal die Crew von Raumschiff Orion auf die Reihe. :)
blaufink
15.10.2015, 05:01
Das Thema Fernsehserie ermöglicht mir einen geschmeidigen Übergang zu diesem Interview, das Eliot (als Eliot) zur Zeit ihrer beiden New Yorker Konzerte gegeben hat und in dem sie unter anderem auf "The Office" (die englische Vorlage für "Stromberg") und "True Detective" zu sprechen kommt. (…)
Dass Eliot ein Fan von „The Office“ ist, hat sie im Mai dieses Jahres erkennen lassen. Nun hätte ich gern auf ein Instagram-Filmchen verlinkt, das Eliot damals gepostet hatte. Leider hat sie es zwischenzeitlich gelöscht. Es zeigte einen kurzen Ausschnitt aus der Serie „The Office“, in dem der Hauptcharakter David Brent einige Ortsnamen in den Raum wirft: „… Aldershot, Bracknell, you know, I've got Didcot, Yateley. Winnersh. Taplow, you know? 'Because I am my own boss, I can - Burfield - I can wake up one morning …“ Offenbar handelt es sich um ein bekanntes Zitat aus der Serie. Eliot adressierte das Post an einige Leute direkt „and all office fans“ und schrieb weiter: „I grew up near these towns!!“. Daraufhin forschte ich ein wenig nach und stellte fest, dass die genannten Orte allesamt westsüdwestlich von London liegen. Also von London aus gesehen in Richtung Lake House, aber noch gut 50 km Luftlinie von ihm entfernt. Ich bin mir nicht sicher, ob Eliot das Lake House meinte oder einen anderen Ort, an dem sie aufgewachsen ist.
Tall Blonde Helicopter
16.10.2015, 11:13
"For all your fans (...) is there anything you'd like to say to them?"
"Ehm ... hello, nice to meet you ... eh ..." (shrugs)
:D Nicht nur, aber eben auch für so was mag ich sie einfach "persönlich".
https://www.youtube.com/watch?v=IliyyarQnI8
Das erste mir bekannte längere gefilmte Interview seit ihrem Neustart. Spannend, zu sehen, was sich in einer solchen Situation bei ihr geändert hat, was geblieben ist.
Daraufhin forschte ich ein wenig nach und stellte fest, dass die genannten Orte allesamt westsüdwestlich von London liegen. Also von London aus gesehen in Richtung Lake House, aber noch gut 50 km Luftlinie von ihm entfernt. Ich bin mir nicht sicher, ob Eliot das Lake House meinte oder einen anderen Ort, an dem sie aufgewachsen ist.
Irgendwann werden wir uns zwangsläufig als die einzig ernstzunehmenden Anwärter auf die Autorenschaft ihrer autorisierten Biographie qualifiziert haben. ;–) Ich sehe nicht, was sie anderes als das Lake House gemeint haben könnte. Hier ein paar Quellen aus der Promo-Phase zu "The Constant"; die Artikel bieten auch sonst manch aufschlußreiches Detail zur "Frühzeit" und gelungene Formulierungen und Beobachtungen.
Evening Standard, 9. April 2010 http://www.standard.co.uk/lifestyle/sumner-time-meet-stings-daughter-coco-sumner-6457428.html
She was brought up at Lake House, her parents' Elizabethan home near Salisbury, which stands in 170 acres of farmland. With homes in Highgate, Queen Anne's Gate, New York, Malibu, Tuscany and the Dominican Republic, you would expect Coco to be well-travelled, a sophisticate, but it was clearly only Wiltshire that made an impact. She says her childhood was 'very rural. (...)
The Guardian, 7. Oktober 2010 http://www.theguardian.com/music/2010/oct/07/coco-sumner-sting-the-constant
(...) She talks about growing up between a Wiltshire village and Archway in north London, neglecting to mention the family mansion in the former and the sprawling townhouse near the latter – actually a mile away in the somewhat posher Highgate.
The Scotsman, 21. Oktober 2010 http://www.scotsman.com/news/interview-coco-sumner-the-daughter-of-sting-on-her-new-album-launch-1-479088#axzz3ocOmxmP3
(...) She grew up between the family's sprawling estate in Wiltshire and their home in Highgate, north London. (...)
blaufink
30.10.2015, 01:37
Diese Geschichte liegt schon bald ein Jahr zurück, aber ich habe noch nicht drüber berichtet, weil ich zuerst immer noch hoffte, Antworten auf einige offenen Fragen zu finden und als das nicht gelang, war irgendwann die Luft raus und die Aktualität nicht mehr gegeben. Aber nun hole ich das mal nach. Es geht um ein sehr interessantes kreisrundes Artefakt.
Als ich vor fast einem Jahr das Konzert von Lykke Li in der Großen Freiheit besuchte und dort zum ersten Mal Elliot Sumner sah und hörte, hatte ich keine Ahnung, wer dieser Support eigentlich ist. Von „I Blame Coco“ hatte ich zwar schon einige Jahren zuvor gelesen, aber wie üblich vergaß ich, mich vor dem Li-Konzert schlau zu machen, wer denn das Vorprogramm gestaltet. Wahrscheinlich nannte Elliot im Konzert ihren Namen, aber den hatte ich erstens nicht verstanden und zweitens hätte es mir auch nichts genützt, weil ich ihn nicht mit IBC in Verbindung gebracht hätte.
Die ganze halbe Stunde während ihres Vorprogramms war ich am Grübeln, ob die Hauptperson männlich oder weiblich ist. Meine Meinung sprang mehrmals um, und am Ende blieb der Zeiger auf „männlich“ stehen (FAIL! :) ). Da mir die Musik gut gefiel, forschte ich zu Hause noch am selben Abend nach und fiel aus allen Wolken als sich herausstellte, dass ich gerade die Musikerin gesehen habe, die früher als „I Blame Coco“ auf der Bühne stand (und dass Eliot doch weiblich ist).
Ermutigt durch Tall Blonde Helicopter nach meinem Kurzbericht über das Li-Konzert versuchte ich in den nächsten Tagen mehr über ES herauszubekommen und schaute auch bei ebay rein, ob dort irgendetwas Interessantes zu sehen ist. Und wie der Zufall es wollte, gab es dort genau in dem Augenblick eine „I Blame Coco white label 7″ record reggae vinyl“ im Angebot. Meine Recherche war inzwischen so weit fortgeschritten, dass ich wusste, dass es sich hierbei um die wahrscheinlich allererste Veröffentlichung von Eliot handelt, zumindest auf physischem Tonträger. Laut der ebay-Anbieterin aus London stammte sie aus dem Bestand eines DJs und sollte entsprechende Gebrauchsspuren aufweisen. Ich ersteigerte die Single schließlich für GBP 7,30 (und war bereit gewesen, ein Vielfaches für sie auszugeben).
Die A-Seite enthält den Song „I Blame Coco“ vokal, die B-Seite instrumental. Das unbedruckte Label der A-Seite ist mit dem Songtitel „I BLAME COCO“ handbeschriftet, das der B-Seite ist leer.
5832
Als die Scheibe bei mir ankam, las ich folgende Gravur auf dem Vinyl:
A-Seite:
COCO001-A
74047H1/A
GRAZZ - THE EXCHANGE
B-Seite:
COCO001-B
74047H2/A
I BLAME COCO
Die jeweils dritte Zeile ist handschriftlich verfasst (besser: gekritzelt). „THE EXCHANGE“ und „I BLAME COCO“ waren leidlich zu lesen – aber um „GRAZZ“ zu entziffern und die Bedeutung zu knacken brauchte ich mehrere Tage. Recherche ergab Folgendes: „The Exchange“ sind Mastering-Studios in London, Camden Town, die sich auf hochwertige Vinyl-Veröffentlichungen spezialisiert haben und auch Matrizen im Direct-Metal-Mastering-Verfahren erstellen ( http://www.exchangemastering.co.uk ). „GRAZZ“ ist Pseudonym und Signatur des verantwortlichen Mastering-Ingenieurs, in diesem Fall Graeme Durham. Durham ist einer der Gründungsmitglieder von „The Exchange“ und gilt als Koryphäe auf seinem Gebiet. Vor „The Exchange“ war er bei „The Sound Clinic“, einer früheren Tochter von Island Records, tätig.
Dieser Absatz ist ein wenig off topic, aber irgendwie kommt man vom Hölzchen aufs Stöckchen: Durhams drei Kinder sind ebenfalls im Musikgeschäft aktiv und bilden die Band „Kitty, Daisy & Lewis“, die gute handgemachte Musik darbietet und sich von älteren Musikstilen aus den 40er- und 50er-Jahren inspirieren lässt. Bei den Live-Auftritten seines Nachwuchses ist Durham normalerweise mit dabei und spielt Gitarre – meist im Hintergrund. So eigenartig bunt, schräg und fröhlich wie ihre Musik ist auch das extravagante Bühnenoutfit der drei jungen Leute. Im Frühjahr trat die Truppe in der Großen Freiheit auf. Als ich mir ein Ticket kaufen wollte, war das Konzert bereits ausverkauft (hatte mich sehr geärgert). In diesem arte-Beitrag (https://www.youtube.com/watch?v=o3YYNfaareM) ist auch Vater Graeme mit der akustischen Gitarre zu sehen. Rechts hinten steht die Bassistin Ingrid Weiss am Kontrabass und am E-Bass – das ist die Mutter der drei. Und in dieser etwas älteren, skurrilen Aufnahme aus dem Hotel Atlantik (https://www.youtube.com/watch?v=6f6VTVjSJ-s), besteigt die Familie Durham zusammen mit Udo Lindenberg den Sonderzug nach Pankow.
Natürlich war ich interessiert, Näheres über die frisch erworbene Platte zu erfahren, aber die Informationslage im Internet dazu ist mau. In mehreren Interviews berichtete Eliot vor einigen Jahren von dieser Scheibe, deren Produktion sie – damals siebzehnjährig – von ihrem Taschengeld selbst bezahlt habe. Vieles aber bleibt im Dunklen. Zum Beispiel die Auflagenhöhe. Eliot sprach von 500 Exemplaren, die sie in einer Nacht mit schwarzem Filzstift händisch beschriftet hatte. Nannte sie damit auch die Höhe der Gesamtauflage? Gut möglich, denn ohne professionellen Vertriebsweg 500 Exemplare über Fashion-Shops, Friseur-Salons und kleine Plattenläden loszuwerden, ist mühsam genug. Allerdings gibt es Ungereimtheiten. Bei meiner Internetrecherche habe ich Abbildungen von insgesamt nur drei Exemplaren der Single finden können: Zwei waren mit „I BLAME COCO“ handbeschriftet, beim dritten fehlte auf den blank-weißen Labels jede Beschriftung. Die beiden beschrifteten Platten waren mit zwei deutlich verschiedenen Handschriften versehen, die nicht von derselben Person stammen können. Eine dieser beiden mir bekannten handbeschrifteten Platten ist mein Exemplar. Mit anderen Worten: Trotz stundenlanger Suche unter Ausschöpfung aller mir bekannten Tricks habe ich kein zweites Exemplar mit derselben Handschrift im Internet abgebildet gefunden. Auf der Basis dieses dürftigen Ergebnisses sind Schlussfolgerungen unsicher: Vielleicht war die Gesamtauflage höher und Eliot hat nur eine Teilauflage von 500 Exemplaren mit dem Songtitel versehen, so dass unbeschriftete Platten übrig blieben. Oder sie hat in den Interviews geflunkert und gar nicht alle Exemplare der Gesamtauflage beschriftet. Mein Bauchgefühl wendet sich der zweiten Theorie zu. Warum hätte sie ausgerechnet diese glattzahlige und recht hohe Menge von 500 Stück in einer Nacht beschriften sollen, wenn es eh nur ein Teil der Gesamtauflage gewesen sein sollte? Ich vermute eher, dass Eliot in den Interviews die Zahl 500 genannt hatte, weil ihr diese Größe als Höhe der Gesamtauflage präsent war und nicht, weil sie die genaue Anzahl der beschrifteten Exemplare beschreibt.
Aber von wem stammt die zweite Handschrift? Vielleicht hatte Eliot aktive Hilfe beim Beschriften und führte die Aktion gemeinsam mit einer zweiten Person durch, mit der sie aber trotzdem nicht alle 500 Exemplare schaffte, da es ja noch unbeschriftete Scheiben gibt. Vielleicht stammt die andere Schrift aber auch von einer Käuferin der Platte (die andere Schrift scheint ebenfalls von weiblicher Hand ausgeführt worden zu sein). Da aber die andere Schrift (im Gegensatz zu der auf meiner Scheibe) sehr routiniert und schwungvoll aussieht und der Schriftzug „I BLAME COCO“ auf dem Label gut platziert ist, vermute ich, dass die Person die Beschriftung mehr als einmal durchgeführt hat. Weitere Feststellungen sind, dass die beiden Beschriftungen mit einem sehr ähnlichen, vielleicht sogar identischen Stift und die Anordnung der Wörter auf dem Label in genau gleicher Weise erfolgte. Diese Indizien lassen die Theorie, dass Eliot in der besagten Nacht nicht allein war, in meinen Augen realistisch erscheinen. Irgendwo habe ich gelesen, dass Eliot Legasthenikerin ist. Falls das zutreffen sollte, wäre es zudem eine gewaltige Leistung für sie gewesen, ohne Unterstützung in einer Nacht 500 Platten zu beschriften.
Nun stellt sich eine neue Frage: Da an den Beschriftungen (mindestens) zwei Personen beteiligt waren, von denen sicherlich eine Eliot war, – von wem wurde denn mein Exemplar bearbeitet? Zum Glück hat uns Eliot in ihren Netzwerken mehrere Schriftproben zur Verfügung gestellt. Anhand deren lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit sagen, dass die andere handbeschriftete Platte nicht von Eliot persönlich beschriftet wurde, da die Schrift einen ganz anderen Charakter hat. Bei meinem Exemplar sieht das aber anders aus. Natürlich gibt es bei den wenigen Buchstaben des Songtitels keine absolute Sicherheit, dass Eliot sie selbst geschrieben hat, aber der Schriftvergleich lässt erstens keinen Widerspruch erkennen und zeigt zweites sogar Parallelen: Die auffälligen beiden Querstriche beim „I“, die Eliot zwar nicht immer, aber doch einige Male in ihren Texten in dieser Weise setzte und die nach rechts oben gezogenen Querstriche beim „E“. Auch die steile Ausrichtung der senkrechten Striche findet sich in ihren Texten wieder. Angesichts dieser starken Indizien erlaube ich mir anzunehmen, dass dieses Label tatsächlich von Eliot eigenhändig beschriftet wurde. Angesichts der Tatsache, dass sie bei der Veröffentlichung von „I Blame Coco“ erst siebzehn Jahre alt war und bis zu ihren neueren handschriftlichen Proben sieben bis acht Jahre vergangen sind, halte ich kleine Unterschiede nicht für bedeutsam.
Obwohl das ja nicht gerade im Sinne einer Vinyl-Veröffentlichung liegt, habe ich sie digitalisiert und ein Video gemacht. Wer Lust hat, ein „I Blame Coco“-Original mit Knacken und Knistern zu hören sowie einer sich drehenden Schallplatte zuzuschauen (so meditativ wie zur Studentenzeit der Blick in die rotierende Trommel im Waschcenter), kann diesem Dropbox-Link (https://dl.dropboxusercontent.com/u/15677255/i_blame_coco.mp4) folgen. Zugunsten einer zumindest rudimentären Achtung des Urheberrechts möchte ich das Filmchen nicht in einem Videoportal veröffentlichen. In einigen Tagen werde ich die Datei auch aus der Dropbox entfernen. (Herunterladen ist erlaubt.)
blaufink
05.11.2015, 13:57
Elliots Konzert in Hamburg ist „aus produktionstechnischen Gründen“ aus dem Club Volt in die Sky-Bar vom Club Molotow verlegt worden. Die Sky-Bar soll 150 Besucher fassen. Zwar kenne ich nicht die Größe vom Volt, aber ich fürchte, dass der Vorverkauf nicht so gut lief. Leider ist in den Hamburger Medien nur spärlich von dem Konzert zu lesen, so dass im Wesentlichen Insider den Weg dorthin finden. Dabei wurde Eliot vor einem Jahr als Support von Lykke Li von den Besuchern begeistert gefeiert.
Ich habe am Tag des Konzertes und am darauffolgenden beruflich viel zu tun. Daher werde ich einen Bericht erst mit ein oder zwei Tagen Verspätung liefern können.
Tall Blonde Helicopter
06.11.2015, 12:50
Zwar kenne ich nicht die Größe vom Volt, aber ich fürchte, dass der Vorverkauf nicht so gut lief.
Ich würde mir da nicht zuviele Gedanken machen. Wahrscheinlich wollte sie nur ein wenig die Spannung rausnehmen: Hamburg "Volt", München "Strom", Köln positiv geladene Jecken ... ;–) Wenn man sich die US-Tour in Erinnerung ruft und sich anschaut, in welchen Örtlichkeiten sie nun in UK aufgetreten ist (im Musik-Pub "Castle Hotel" in Manchester z. B.; der Auftritt vor beizenhaften Paneelen ist offenbar vollständig in der Tube gepostet, aber den hebe ich mir für nach dem Konzert auf), scheint sie ohne Bedauern über ihren verlorenen mittelprächtigen Status bereit, wieder von null anzufangen: weil ihr – ich spekuliere munter weiter – der Bruch mit der musikalischen Vergangenheit und die Umorientierung wohl am allerwichtigsten sind. Soweit ich Aufnahmen der bisherigen Auftritte gesehen habe, ist ja nicht einmal ihr Mini-Hit "Self Machine" im Repertoire, von dem sie sagte, sie könne ihn wenn auch wie alle anderen IBC-Songs nicht mehr anhören, so doch immerhin spielen. Aber realiter nix dergleichen. Stattdessen nimmt sie sogar lieber das Crocodiles-Cover ins Programm auf.
Allerbesten Dank auch für Deine ausführliche und hochinteressante Detektivgeschichte über die Vinyl-Single. Ich habe nicht Deinen graphischen Hintergrund und somit auch nicht das entsprechend geschärfte Auge, aber Deine Schlußfolgerungen sind sehr einleuchtend und nachvollziehbar. Herzlichen Glückwunsch zum Besitz eines zu 99 Prozent sicheren Originalstücks der jungen Meisterin! Für 100 Prozent mußt Du ihr im "Molotow" ein Foto zeigen und sie fragen. :–)
Deine Schilderung hat mir aber auch mal wieder vor Augen geführt, daß ich bei aller (zuweilen besinnungslosen) Leidenschaft für Musik und physische Tonträger keine ausgeprägte Neigung zu besonderen Objekten, Unikaten usw. habe. So hatte ich, anders als Du, auch nicht die Promo-CD zu "Information" geschossen. Allerdings will ich nicht leugnen, daß mich das wegen der entgangenen Soundqualität nicht auch geärgert hat, als ich dann später sah, daß "Wobbler" nicht auf dem Album oder zumindest irgendeiner Deluxe Edition enthalten ist. Da habe ich mich zweifelsohne verkalkuliert, doch so sei es eben.
Sollte ich vorher nicht mehr schreiben, schon mal viel Spaß nächste Woche!
blaufink
07.11.2015, 00:51
(…) Für 100 Prozent mußt Du ihr im "Molotow" ein Foto zeigen und sie fragen. :–)
Ich glaube, das trau ich mir nicht. :) Außerdem ist mein Englisch so mies. Aber mal sehen, ich werde einen Ausdruck einstecken.
(…) Allerdings will ich nicht leugnen, daß mich das wegen der entgangenen Soundqualität nicht auch geärgert hat, als ich dann später sah, daß "Wobbler" nicht auf dem Album oder zumindest irgendeiner Deluxe Edition enthalten ist. Da habe ich mich zweifelsohne verkalkuliert, doch so sei es eben.
Es gibt noch eine Chance:
http://www.ebay.de/itm/301782857367
Peter M. aus V.
07.11.2015, 15:57
Ich glaube, das trau ich mir nicht. :) Außerdem ist mein Englisch so mies. Aber mal sehen, ich werde einen Ausdruck einstecken.
Och, das hab eich auch von mir gedacht, bei einer anderen TBH- Empfehlung. Aber die Clubs sind ja relativ kuschelig, da ist die Schwelle eher niedrig. Das kann schon werden.
OldStephen66
07.11.2015, 22:20
Außerdem gibt´s ja in der Regel auch eine Bar, die gegen eine geringe Gebühr ein paar Prozente Wagemut feilbietet. ;)
Ich frage mich, ob Eliot tatsächlich auch CDs signiert (falls es welche gibt). Wäre nett, aber auf gewisse Weise auch ein wenig enttäuschend.
Peter M. aus V.
07.11.2015, 22:33
Ich frage mich, ob Eliot tatsächlich auch CDs signiert (falls es welche gibt). Wäre nett, aber auf gewisse Weise auch ein wenig enttäuschend.
:lol
Tall Blonde Helicopter
10.11.2015, 10:36
(...) ist ja nicht einmal ihr Mini-Hit "Self Machine" im Repertoire, von dem sie sagte, sie könne ihn wenn auch wie alle anderen IBC-Songs nicht mehr anhören, so doch immerhin spielen. Aber realiter nix dergleichen
Da sprach der totale Experte! http://iconosquare.com/p/1114761785176324876_9121885
Viel Freude heute abend, blaufink. Und vielen Dank für den Hinweis auf ebay. Als ich aber feststellte, daß trotz Kreditkartenmöglichkeit weiterhin Paypal mit im Boot ist, habe ich leider, leider vom Kauf Abstand genommen. In dieser Frage bin ich einfach stur, auch zu meinem eigenen Nachteil (muß niemand verstehen... ;–) ).
blaufink
11.11.2015, 00:03
Sneak Peek:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/15677255/IMG_1061.jpg
Viel Freude heute abend, blaufink.
Danke! habe ich wirklich gehabt. Ich beneide alle, die das Konzert noch vor sich haben! Es war wunderschön. Ich hoffe, Eliot kommt ganz bald wieder.
Tall Blonde Helicopter
11.11.2015, 11:55
Ein erstklassiger Teaser, danke, ich bin gespannt auf die Hauptaufführung. Ist es falsch, davon auszugehen, daß Du in der ersten Reihe standest? ;–)
Bei Gelegenheit werde ich mir das Großformat im Detail zu Gemüte führen. Ich glaube nämlich – vor allem aufgrund der Abriebstelle über der E-Saite – nach wie vor, daß sie in Sachen Baß nicht geflunkert hat, und mit dieser brillanten Fastfrontalansicht müßte die ewige Frage, die den Weltenlauf mit beeinflußt, doch endlich verbindlich zu beantworten sein. :–)
blaufink
13.11.2015, 13:31
Ist es falsch, davon auszugehen, daß Du in der ersten Reihe standest? ;–)
Beinahe – ich stand in der zweiten Reihe. So, wie war es denn in Köln und München? Hier mein kleiner Bericht aus Hamburg:
Gegen 19:15 Uhr war ich beim Molotow und gehörte zu den ersten Besuchern. (Hätte mir einen Platz in der ersten Reihe reservieren können, aber dazu hatte ich keine Lust.) Insgesamt kamen etwa 100 Besucher. Gegen 20:30 Uhr verstummte die Hintergrundmusik und in die erwartungsvolle Spannung wurde eine Audioschleife mit einer Sequenz aus Jeff Waynes „The War of the Worlds“ eingeblendet. (Von War of the Worlds könnte man eine inhaltliche Verbindung zu „Species“ konstruieren, aber den Song spielten sie an dem Abend gar nicht.) Kurz darauf betraten Eliot, Jan, Nick und Adam die Bühne und dann gab es einen schönen Übergang von Waynes futuristischen Klängen in die repetitive Eingangssequenz von Dead Arms & Dead Legs.
Ich stand nur etwa zwei Meter von Eliot entfernt. Aus dieser kurzen Distanz wurde mir bewusst, was für eine hübsche und ausdrucksstarke Person sie ist. :) Auf ihren Selfies und anderen Fotos versucht sie ersteres ja so gut es geht zu verheimlichen. (Wegen der kurzen Distanz habe ich das Sneak-Peek-Foto und andere mit kleinstmöglicher Brennweite gemacht, um etwas vom Raum einzufangen.)
Die Luft in der Bar konnte sich locker mit dem Gruenspan-Klima bei Lenas Auftritt neulich messen. Die Fensterscheiben, die normalerweise einen Ausblick auf die Reeperbahn ermöglichen, sahen aus wie in einer Waschküche. Nach Gitarre und Mikrofon waren Handtuch und Wasserflasche Eliots wichtigste Utensilien auf der Bühne.
Die Setlist:
Dead Arms & Dead Legs
Firewood
I Followed You Home
Let My Love Lie On Your Life
After Dark
Halfway To Hell
Wobbler
All My Hate and My Hexes Are For You (Cover von den Crocodiles)
Come Friday
Information
Besonders gut hat mir „Halfway To Hell“ gefallen, ein Song von Eliots zukünftigem Album. Auf den ausgedruckten Listen für die Musiker stand noch Species zwischen Wobbler und Hexes, aber den Song ließen sie aus. Während des Konzertes machte ein Kameramann Videoaufnahmen aus verschiedenen Positionen. Eine zweite Kamera war stationär aufgestellt. Dürfen wir uns vielleicht wieder auf eine Dokumentation freuen? Als Zugabe gab es Selfmachine: Der einzige Song, den Eliot aus IBC-Zeit mitgebracht hat, wurde von den Fans mit großem Jubel quittiert.
Nach dem Konzert wartete ich noch eine halbe Stunde in der Bar, denn ich hatte ja einen Ausdruck des Fotos von der IBC-Platte dabei, den ich Eliot zeigen wollte, falls sich die Gelegenheit bieten sollte. Aber nur die drei Jungs tauchten auf, Eliot ließ sich nicht blicken. Als sich die Bar zunehmend leerte, ging auch ich runter. Unten vor dem Eingang wartete im dünnen und erstaunlich warmen Sprühregen eine Traube von Konzertbesuchern, zu denen sich kurz darauf auch die drei Musiker gesellten, aber nicht Eliot. Aber dort blieb ich nur ein paar Minuten und verschwand dann.
Aus irgendeinem Grund kann ich hier keine Bilder mehr hochladen, so wie ich es bei anderen Konzerten gemacht habe. Hat das technische Gründe oder gibt es eine Datenmengenobergrenze, die ich überschritten habe? Deshalb für Interessierte hier einen Dropbox-Downloadlink:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/15677255/2015-11-10_es_molotow.zip
Ich habe nur ein paar wenige Schnappschüsse gemacht. Zwei Meter vor Eliot hatte ich gewisse Hemmungen, ihr die Kamera vor die Nase zu halten. Habe lieber das Konzert genossen. Videoaufnahmen mache ich nicht.
blaufink
15.11.2015, 08:12
Nun spannt mich nicht so auf die Folter Tall Blonde Helicopter, Peter M. aus V. und OldStephen66: Wie war es denn in Köln und München? :) Das Publikum in München scheint ja bei Eliot mächtig Eindruck hinterlassen zu haben, denn ihren Auftritt dort bezeichnet sie auf Instagram als ihren „favourite gig this tour“ und fügt hinzu „you guys were intense“.
Eulenspiegel
15.11.2015, 09:15
@blaufink @Tall Blonde Helicopter @Peter M. aus V. und @OldStephen66
Es gibt Videos vom Köln Konzert auf youtube, vor allem aber noch mehr vom Manchesterkonzert. Nur als Hinweis, sollen diese hier gepostet werden?
Ihr seid näher an der Künstlerin dran....
OldStephen66
15.11.2015, 14:28
@blaufink, dann versuche ich mal, Deine enthusiasmierte Ungeduld ein wenig zu befriedigen, auch wenn ich mich inmitten der Eliot-Kenner als den Geringsten unter Euch betrachte. Ich war, das zu meiner Erklärung (falls es einer bedürfte), in den letzten 4 Tagen ständig bis spät auf Achse und nie vor ca. 22 Uhr zuhause.
Zudem stehe ich, das kommt gerade heute in gewisser Weise psychologisch "erschwerend" hinzu, noch unter dem Eindruck eines fulminanten Jazz-Konzertes gestern Abend (was Peter sicherlich bestätigen wird :hi:).
@eulenspiegel, die YT-Tube Videos aus Köln können ja bestenfalls als optischer Aufheller dienen. Der Sound ist ja unter aller Kanone ... :-!
Allerdings läßt der Krach auch erahnen, dass die Lautstärke entsprechend war - ich sage mal, ein gutes Drittel weniger hätte es auch getan.
Aber der Reihe nach:
Peter und ich sind erstmal in die ÖPNV-Falle getappt, denn trotz allerbester theoretischer Vorbereitung kamen wir durch diverse Verspätungen und Kämpfe durch jecke Horden erst um 20:45 im Studio 672 an, das zu diesem Zeitpunkt dann auch recht gut gefüllt war - mehr als ich erwartet hatte, nachdem es Tickets ausschließlich im Internet zu kaufen und es tatsächlich keine Abendkasse gab. Wahrscheinlich war die Besucherzahl - spätestens mit uns beiden :D - dreistellig. Also haben wir uns, Gentlemen die wir sind, brav hinten angestellt. Deshalb sahen wir Eliot & Band dann eher als "Singing Heads". Den "best drummer in the world" konnten wir eigentlich nur hören.
Glücklicherweise beginnen Rockkonzerte niemals pünktlich. Kurz vor 21:00 betraten Eliot und Band die Bühne und boten ca. eine Stunde, ganz verkürzt zusammengefasst, fast atemlosen ""Wall-of-Bass". Zwischendurch ein paar kleine Ansprachen ans bestens gestimmte Publikum, darunter auch offensichtlich einige Eliot-Afficionados: "Wie geht´s Euch? Betrunken?" (Sie war wohl von ihrem Kulturattaché auf die Bedeutung des Tages aufmerksam gemacht worden.) Und weiter gings im Song-Stakkato.
Die Musik ist sehr meins. Ich persönlich habe während ihres sehr energiegeladenen Auftritts - auch sorry, Eliot! - viel Police im Hinterkopf gehabt, was natürlich einerseits an ihrer maskulin gefärbten Stimme liegt: die Ähnlichkeit mit ihrem Vater mir ist zu deutlich, als dass ich sie ignorieren könnte. Zudem erinnerten mich besonders die waveigen Songs atmosphärisch sehr an deren "Zenyatta-Mondatta"-Zeit (und danach), als Sting & Co begannen, ihren Sound verstärkt mit Synths aufzupeppen. Diesen Eindruck der Police-Nähe hatte ich allerdings live deutlich stärker als auf CD.
Und selbstredend steht ihr Bass, zumal teilweise "unterstützt" durch die Keyboards, deutlicher im Vordergrund des Soundgebildes als bei anderen Bands. Da mußte sich selbst die E-Gitarre zuweilen ein wenig hintenan stellen.
Eliots Stimme kam, trotz der enormen Laustärke, für mein Empfinden sehr klar zur Geltung, was auch an der insgesamt guten Abmischung lag.
Eliot selber hat mit vollem Körpereinsatz gespielt und, soweit mir das aus der relativen Entfernung zu beurteilen möglich war, nichts zurückgehalten. Zwischendurch war sie meinem Sichtfeld entschwunden, da turnte sie wohl wild auf dem Boden oder fummelte an ihrer Technik herum.
So gesehen war es ein "normaleres" Rockkonzert als ich erwartet hatte. (Was hatte ich denn erwartet? Eine scheue, ein klein wenig linkische Eliot? Ich weiß nicht. Ist auch wurscht.)
Ob die Setlist identisch war mit Deiner Auflistung, @blaufink, kann ich nur partiell beurteilen, da mir nicht alle Songs so geläufig sind wie Dir. Es gibt aber deutliche Parallelen bis hin zur Zugabe "Self Machine". Allerdings frage ich ich mich: hat sie "Species" in Köln gespielt oder spukt nur das Video in meinem Kopf herum? Bei welchem Song hatte sie nochmal ihren Bass abgelegt? War ein halber Liter Weizenbier genug, um mein Erinnerungsvermögen zu benebeln? Da muss mir Peter beiseite stehen.
"Halfway To Hell" ist natürlich sowohl live als auch auf CD schon wegen der Auftaktakkorde ein Burner: Gary Glitter läßt freundlich (nee, der war doch ein A****loch, oder?) grüßen!
Fazit: Klasse Konzert, sehr kurz und knackig, guter und klarer Sound, aber für die örtlichen Gegebenheiten (quasi Kellerbar) leider einfach viel zu laut.
Peter M. aus V.
15.11.2015, 15:05
Ja, jetzt ist mir OldStephen66 tatsächlich zuvorgekommen. Gott sei Dank, denn ich hätte nicht ansatzweise so berichten können, schon weil mir erheblich mehr an rockmusikalischem Hintergrudn und entprechender Hörerfahrung fehlt. Deshalb hofft er auch vergebens auf meine Unterstützung, was "Species" angeht. Zur Gedächtnis- Auffrischung habe ich mir gerade noch mal das Video angehört. Woran ich mich erinnere, ist ein Gitarrensolo im Stil des Albums, auch der Schluss könnte so gelaufen sein. Die Strophen sind ja anderen Songs recht ähnlich, der Refrain kam mir jetzt nicht so bekannt vor. Also keine Gewähr, ich würde mal auf dine Wahrscheinlichkeit von 50:50 tippen, dass es lief. Hoffen wir jetzt auf den München- Bericht. Oder auf eine Analyse der Videos aus Köln, wenn es jemand mit entsprechend unempfindlichen Ghörgängen gibt.
Ergänzend zu OldStephens Bericht: Ja, es war laut. Der Club ist klein, vor allem ist die Decke recht niedrig, ist halt eigentlich nur ein Probenkeller mit Bar. Das knallt ganz ordentlich. Und was ich persönlich schade fand: Die Bässe (eben die Kombination aus Bass und Synthi- Bässen) deckte oft nicht nur die Gitarre zu, sondern auch die differenzierten elektronischen Klänge, die man bei den Aufnahmen sehr gut wahrnimmt und die auch den Charakter der neuen Songs bestimmen. Was allerdings wirklich schön ist: Diese eindrucksvolle, markante, herb- dunkle Stimme, dieses bei aller Kraft doch immer ein wenig weiche Reibeisen, trägt auch das Live- Erlebnis, keine Enttäuschung oder Einbuße gegenüber Studioaufnahmen, im Gegenteil: Das ist Leben. Und dass Eltiot Spaß hatte, war in dem Mini- Ausschnitt, den meine Augen mit optischer Hilfe fixieren konnten, unübersehbar.
Für mich als Rock- Live- Unerfahrenen ein guter Abend; das Ertragen des ÖPNV- Chaos hat sich gelohnt. Hoffen wir mal, dass Eliot beim nächsten Besuch einen Club mit etwas höherer Decke füllt.
Das Konzert gestern Abend mit Omer Klein übrigens: Unglaublich. Es gibt so viel gute Musik.
Bevor ich es völlig vergesse: Vielen dank an @blaufink und @OldStephen66 für die Berichte. Der eine löste Vorfreude aus, der andere schöne Erinnerungen.
blaufink
15.11.2015, 15:30
@OldStephen66, @Peter M. aus V.: Danke für eure lebendigen Impressionen! Die Lautstärke war auch mir etwas zu hoch. Am nächsten Tag hatte ich im linken Ohr ein leicht taubes Gefühl, aber inzwischen ist alles wieder ok. Die Setlist hätte ich mir auch nicht einfach so merken könne, aber anderthalb Meter vor mir lag Eliots ausgedrucktes Blatt, die ich einsehen und abfotografieren konnte. :) Während des Konzertes kickte sie das Blatt mehrmals zur Seite, wohl um nicht Gefahr zu laufen, darauf auszurutschen. Leider hat sich den Zettel nach dem Konzert ein anderer geschnappt. Als ich auf diese Idee kam, war er schon weg. :D
Da ich nie ein Sting-Fan war und seine Musik eigentlich erst jetzt, durch Eliot, ein bisschen kennenlernte (abgesehen von einigen Hits), höre ich Eliots Musik ganz unbelastet.
Ich finde schon, dass Eliot zumindest manchmal ein klein wenig schüchtern wirkt, was sie aber auf der Bühne überspielen kann. Außerdem macht sie ja gerade das sympathisch – dazu ihre staubtrockenen Ansagen (mit einem wunderbar unterschwelligen Humor) und ihre Versprecher: „Ich liebe dich“ – eine Sekunde Pause, man sieht, dass es in ihrem Kopf arbeitet – „ich liebe EUCH!“.
blaufink
15.11.2015, 15:40
@blaufink @Tall Blonde Helicopter @Peter M. aus V. und @OldStephen66
Es gibt Videos vom Köln Konzert auf youtube, vor allem aber noch mehr vom Manchesterkonzert. Nur als Hinweis, sollen diese hier gepostet werden?
Ihr seid näher an der Künstlerin dran....
Wow, (fast?) das ganze Manchester-Konzert in schönen Bilder und sogar ganz ordentlicher Tonqualität! Allerdings – wie OldStephen66 andeutet – die Konzertatmosphäre kann in solchen Filmchen nicht wirklich rüberkommen. Vielleicht wurden sie von dem Kameramann gemacht, der auch in Hamburg herumflitzte. Allerdings hatte er dort seinen Standort alle paar Minuten oder noch öfter geändert. In Manchester sieht man immerhin auch etwas von den drei Jungs – in Hamburg standen und saßen sie ganz im Dunkeln.
All My Hate & My Hexes Are For You & Come Friday
https://youtu.be/iws9OWac2JM
Information
https://youtu.be/jFHD1P66AkU
Wobbler
https://youtu.be/rApQ7eUof3Q
Halfway To Hell
https://youtu.be/qeCfrUKHHPI
After Dark
https://youtu.be/iozNfxnX-7U
Let My Love Lie On Your Life
https://youtu.be/vtX0MS7g8_4
I Followed You Home
https://youtu.be/DxIStqz05IY
Firewood
https://youtu.be/Ak8Mzbk2XfE
Dead Arms Dead Legs
https://youtu.be/gtdFSndVKVk
Peter M. aus V.
15.11.2015, 16:04
Stimmt, ganz schöne Mitschnitte. Und akustisch zumindest nicht so basslastig wie in Köln. Ideal abgemischt (oder aufgenommen) ist natürlich anders.
Tall Blonde Helicopter
17.11.2015, 10:28
Vielen Dank für Eure Berichte! Besonders interessant die Perspektiven und Eindrücke, die nicht wie bei mir durch ein Mehr an innerer Nähe zu Eliot in ihrer Objektivität getrübt sind. Diese Einschränkung vorausgesetzt, fand ich das hiesige Konzert schlichtweg genial – im positiven Sinne fiebrig und mitreißend –, und meine Sympathie für jene Eliot, die ich aus Publikumssicht wahrnehmen kann, ist dadurch noch größer geworden. Nur habe ich beruflich sehr viel zu tun und abends schlicht keinen Antrieb mehr zu einem längeren Text. Doch ich hoffe, ich komme in nicht allzu weiter Ferne dazu. Für heute zumindest schon mal die Setlist (kursiv der Unterschied zu Hamburg) und das appetitanregende Raunen, daß die zweite Zugabe zur dramaturgisch ungeplanten Kulmination und damit zum intensivsten Ausdruck für das von Eliot konstatierte Besondere des Abends wurde.
Dead Arms & Dead Legs
Firewood
I Followed You Home
Let My Love Lie On Your Life
After Dark
Halfway To Hell
What Good Could Ever Come Of This
Wobbler
All My Hate and My Hexes Are For You
Come Friday
Information
Self Machine
Species
Peter M. aus V.
17.11.2015, 15:27
Ah - eine zweite Zugabe! München war wohl wirklich besonders.
Und ich vermute, dass meine Vermutung zu "Species" in Köln wohl ein Irrtum war, sondern dass sie eher "What Good Could Ever Come Of This" gespielt hat.
blaufink
18.11.2015, 16:07
(…) Für heute zumindest schon mal die Setlist (kursiv der Unterschied zu Hamburg) und das appetitanregende Raunen, daß die zweite Zugabe zur dramaturgisch ungeplanten Kulmination und damit zum intensivsten Ausdruck für das von Eliot konstatierte Besondere des Abends wurde.
Schweinerei – in Hamburg hat Eliot zwei Songs weniger gespielt als in München. Wie habt ihr sie rumgekriegt? :D Oder war die Sauna-Luft im Molotow schuld, dass nicht mehr drin war?
Ob Eliot wohl nach Veröffentlichung ihres Albums im nächsten Jahr noch einmal in Europa auf Tour geht? Schließlich war sie nur an wenigen Orten und Probe-Tourneen kommen ja in Mode. Ihre Bemerkung im Instagram-Post (http://iconosquare.com/p/1120828575766092615_380237373) zum Tourabschluss weckt Hoffnung: „See you next year. E S“. Aber beim nächsten Mal bestehe ich auf Species. :)
Tall Blonde Helicopter
18.11.2015, 23:05
Wie habt ihr sie rumgekriegt? :D
Ich bin "zuagroast", ich werde Dir jetzt also nicht mit einer bayerischen Selbstbeweihräucherung kommen. ;–)
Es herrschte von Anfang an eine sowohl sehr enthusiastische als auch – hört sich seltsam an für ein Rockkonzert – warmherzige Atmosphäre, durch die Eliot ein stimmungsmäßiger roter Teppich ausgerollt wurde, kaum daß sie die Bühne betrat. Gefühlt eine Art Heimspiel; um so bemerkenswerter, da ihr auch hier das Publikum, das sie vor viereinhalb Jahren mit IBC anzuziehen vermochte (im sie entdeckenden Rückblick hatte ich mal gelesen, daß sie damals wegen der großen Nachfrage sogar vom Kleinclub 59:1 ins Backstage mit 600 Zuschauern "upgraden" konnte – der Radiohit "Self Machine" ließ grüßen), verlorengegangen ist. Jetzt im Strom waren es um die hundert Leute. Bei dieser Größenordnung war klar, daß die, die da waren, wirklich da sein wollten und nicht bloß gedacht hatten: Grad nix besseres vor, kann man sich ja mal angucken, die Kleine vom Sting. Andererseits wird das in den anderen Städten nicht anders gewesen sein, es kann also nicht als Erklärung für die Münchner Spezialerfahrung dienen.
Ich glaube, es lag an besagtem rotem Teppich, ein richtig tiefes, flauschiges Ding, und dem anhaltenden Enthusiamus. Zuweilen hatte ich den Eindruck, Eliot und zwei besonders aktive Fan-Nester, die passenderweise wie Stereoboxen vor der Bühne verteilt standen, hüpften um die Wette. Immer wieder suchte sie direkten Blickkontakt, und dabei hatte sie jedes Mal ein fettes Grinsen im Gesicht (und was hat sie für ein einnehmendes Lächeln, eine Minderheit der veröffentlichten Fotos zeigt es ja auch – die Wendung "grin like a Cheshire cat" und Lewis Carrolls Grinse-Katze lassen sich in ihren Ursprüngen direkt zu Eliot zurückverfolgen). Vorn am Bühnenrand erkannte ich anfangs gar ein paar Blumen, aber ein Howard-Carpendale-Moment blieb uns Gott sei Dank erspart, denn mit dieser Geste ging Eliot – da vereinten sich Klischee und Vorurteil mit der Realität – in rustikaler Tomboy-Haftigkeit um: Blume in Empfang genommen, ein paarmal herumgeschwenkt und in den Clubhimmel gepfeffert.
Das war zum Schluß bei "Species", das wir uns dadurch erkämpften, daß die bereits aus der Konserve eingespielte Musik mit stoischem Stehenbleiben quittiert und durch hartnäckige "One more song"-Rufe übertönt wurde, nicht im Sinne von Ansprüche stellend, fordernd, sondern auf der guten Stimmung weiterschwebend und uns sicherlich auch an uns selbst berauschend. Als die vier dann wirklich noch mal auf die Bühne kamen, folgte eine Art Verbrüderung für vier Minuten, und in den Rohnotizen, die ich mir dazu gemacht habe und die ich eigentlich auch posten kann, weil ich sie doch nie zu einem richtigen Text ausarbeiten werde, liest sich das so:
Eliot das einzige Mal ohne Baß, instrumentenlose Sängerin mit Baseballkappe auf dem Kopf und Mikro in der Hand. Die Band legt den elektronischen Groove aus, Jan drückt Knöpfe, Adam klopft auf Pads herum. Rock rollt Richtung Rave. Von der Bühne DJ-Armgewedel, ein Ahnung, wie es ist, wenn Eliot nicht Eliot und nicht Coco, sondern Vaal ist. Doch verankert sie hier kein Pult, und so federt sie wie zuvor am Baß mit der Leichtfüßigkeit der passionierten Boxerin umher, läßt das Springseil singen ohne Seil. Sucht die Nähe der frenetischen Gruppe zu ihrer Linken. Und dieses Bild über ein paar lockere Reihen Köpfe hinweg bleibt: ekstatisch hochgereckte Arme johlender menschlicher Jojos, und dahinter, jenseits der Fingerspitzen, springt die Zeremonienmeisterin am höchsten, wirft sich wie vom Zehner in den Refrain, tell me what's your species!
Bei "What Good..." zuvor im Hauptblock hatte ich den Eindruck, daß das Lied auch genau dort gespielt werden sollte, es schien mir nicht aus einer Laune des Moments zu kommen. Soweit ich's bei diesem allerersten Hören wahrgenommen habe, ein ruhigerer Midtempo-Song, der gut vom Brett "Halfway To Hell" zum "Balladenteil" mit "Wobbler" und "All My Hate" hinüberband. Zu oft haben sie ihn aber wohl auch noch nicht gespielt, denn gesanglich hatte Eliot durchaus den einen oder anderen kreativen Halbton drauf. Danach meinte sie auch grinsend: "It's a difficult one."
(Apropos, TBH - war das jetzt so schwierig?)
blaufink
19.11.2015, 01:19
@Tall Blonde Helicopter: Deine Texte sind ein ganz besonderer Genuss: Ich habe keine Ahnung wer du bist und womit du dir deine Brötchen verdienst, aber ich vermute, dass Sprache dabei eine wichtige Rolle spielt. :)
Das mit dem Blickkontakt finde ich interessant. In Hamburg verhielt es sich nämlich genau umgekehrt. Eliot schaute über die vorne stehenden Besucher hinweg in die Ferne, manchmal wie in Trance. Mit den Besuchern in den ersten Reihen hat sie so gut wie nie Blickkontakt gesucht, obwohl sie so dicht standen. (Ich habe eine ganz leise Vermutung für den Grund hinter diesem Verhalten, aber die behalte ich für mich.)
Ah – so habt ihr euch Species erarbeitet. Als bei uns die Konservenmusik begann, schoben sich einige Besucher sogleich in Richtung Ausgang, denn auf eine zweite Zugabe hatte wohl die Mehrheit nicht zu hoffen gewagt. Oder die Leute wollten der Sauna-Luft entfliehen. Aber jetzt verstehe ich auch das Lob von Eliot für das Münchner Publikum. Wir Fischköppe sind mit emotional-leidenschaftlichem Verhalten halt ein wenig sparsam. :D
(…) denn gesanglich hatte Eliot durchaus den einen oder anderen kreativen Halbton drauf.
Wie kommt man auf so schöne Formulierungen? :)
Ist denn bei euch Eliot nach dem Konzert noch mal für Selfies und Smalltalk zum Vorschein gekommen?
Tall Blonde Helicopter
19.11.2015, 10:01
Als bei uns die Konservenmusik begann, schoben sich einige Besucher sogleich in Richtung Ausgang, denn auf eine zweite Zugabe hatte wohl die Mehrheit nicht zu hoffen gewagt.
Nicht, daß durch meine Schilderung ein falscher Eindruck entsteht: Auch in München franste das Publikum nach "Self Machine" aus; generell gibt es ja immer Konzertbesucher, die selbst schon eine erste Zugabe nicht mehr mitbekommen (wollen). Für "Species" waren vielleicht noch sechzig, siebzig Leute geblieben. Einen ganz vagen Eindruck, nicht nur wegen der schlechten technischen Qualität, gibt dieser Schnipsel aus Brüssel, wo der Song auch gespielt wurde: http://iconosquare.com/p/1120531983412074052_1417808940
Ist denn bei euch Eliot nach dem Konzert noch mal für Selfies und Smalltalk zum Vorschein gekommen?
http://iconosquare.com/p/1118234463009214929_385714323 Für mich selbst ist es zugleich witzig wie auch ein Memento meiner Schande, daß auf dem Foto ausgerechnet die beiden Mädels zu sehen sind, vor denen und deren Hipster-Begleiter ich mich vor Beginn des Konzerts grandios blamiert habe – und ich kann es nicht mal auf den Generationenunterschied schieben, wenn ich berücksichtige, wie und womit sich auch meine Altersgenossen beschäftigen, wie immer sie stehen und gehen. Details behalte in diesem Fall ich für mich. ;–)
Normalerweise ist mir die Waschzettelposie der Plattenindustrie ein Graus oder Quelle der Erheiterung, aber irgendwo weiter unten bei den Instagram-Bildern, denen zu Berlin, habe ich auch die schöne offizielle Universal-Erkenntnis entdeckt: Eliot Sumner hat bewiesen, daß sie niemandem etwas beweisen muß.
Peter M. aus V.
19.11.2015, 11:58
@TBH: Danke für diese eindrucksvolle Schilderung - Deine Notizen brauchen keine weitere Ausformulierung, um in mir die entsprechenden Bilder auszulösen. Wieviel Jojo warst D? :D
Tall Blonde Helicopter
19.11.2015, 22:17
Wieviel Jojo warst D? :D
In den Strophen von "Species" hielt ich's mehr mit Yo! Yo! – da konnte ich die cooleren Moves landen, die auch nicht so stark auf die Gelenke gingen. Wir schreiben nun mal nicht mehr 1990. ;–)
Tall Blonde Helicopter
21.11.2015, 19:27
Nicht frei von Butler- oder hier besser Fan-Arroganz, bin ich sehr froh darüber, daß wir uns in dieser Thread-Oase niemals die Köpfe über die Schlagzeile "BBC nominiert Sting-Tochter für ESC" heißreden werden müssen. ;–) Ein paar neue Schlagzeilen mit Text drunter habe ich trotzdem gefunden.
Rezension zu München: http://www.sueddeutsche.de/kultur/kurzkritik-alles-schwarz-1.2735768
Kleines Interview zu Berlin: http://berlinlovesyou.com/2015/11/05/get-information-eliot-sumner-maschinenhaus/
Längeres Interview aus London, schon von Mitte Oktober: http://www.communityldn.com/news/interview-eliot-sumner-talks-influences-new-music-and-shoreditch-sandwiches
Eliots Verhalten auf der Bühne erklärt sich durch diese Äußerung im London-Interview (gleich in Übersetzung als Peter-Service :-) ): "Ich habe eine Menge aufgestauter Energie in mir. Ich bin meistens recht müde, das liegt allein daran, daß ich einfach sehr faul bin! Wenn ich dann auf die Bühne gehe, ist das wie eine Explosion aus Aufregung, Energie und Adrenalin. Ich schätze, das macht mich zum großen Teil aus. Ich mag es sehr, ich bin total süchtig danach. (...) Ich glaube, ich war schon immer so. Wenn ich nicht irgendwas tue, gerate ich ins Stimmungstief ... deshalb mache ich viele andere Sachen, wenn ich nicht auf Tour bin. Zum Beispiel boxe ich täglich, und das ersetzt diesen Adrenalinrausch."
Und weiter unten noch dazu: "(...) die Liveshow ist sehr ... rau. Voller Energie. Sie ist zu kurz für mich! Sie vergehen sehr schnell, weil wir einen Riesenspaß haben."
Was mich besonders freut, obwohl noch nicht einmal das aktuelle Album erschienen ist: Wegen der guten Zusammenarbeit mit der Band und Produzent Duncan Mills hat sie, wie sie sagt, schon eine klare Vorstellung davon, wie das Album nach "Information" klingen soll, und ist erpicht darauf, mit der Arbeit zu beginnen, wieder mit Mills. Sie hätten so viel Spaß im Studio gehabt, daß es dumm wäre, nicht noch eine Platte mit ihm zu machen. Hört sich danach an, als müßte man auf die Filmmusik-Eliot noch warten. Habe ich nichts dagegen, ganz im Gegenteil.
Peter M. aus V.
22.11.2015, 18:33
@Tall Blonde Helicopter: Vielen Dank für den Service! ;) Tja, Eliot ist eben eine Musikerin, die "für die Bühne brennt." :)
Das Interview aus Berlin habe ich dann aber auch gelesen und ebenfalls ein paar für mich interessante Informationen mitgenommen, z.B. die Zusammensetzung der Band oder zur Rolle von Kraftwerk für ihre musikalische Entwicklung. (Kann gut sein, dass ich das hier schon gelesen habe, es aber nicht hängen geblieben ist.)
Dem Kritiker hat das Abend wohl gefallen; aber statt der ganzen Sting- Einleitung hätte er vielleicht doch noch ein bisschen mehr zum Konzert schreiben können. Und als "auf die Charts schielend" habe ich die "I Blame Coco" Musik nicht empfunden. Ein bisschen nachempfinden kann ich sein Empfinden, die Songs seien sich recht ähnlich. Aber das kann - zumindest in Köln - auch an de Akustik und am Sound liegen.
Schön, wenn sie mit den nun vertrauten Menschen weiterarbeitet. Man darf gespannt sein.
OldStephen66
22.11.2015, 19:30
Eine sehr nette, aber auch irgendwie lakonisch-positive Kritik zum Köln-Konzert, zudem auch mit sehr schönen Fotos (besonders das letzte zeigt vollen Körpereinsatz!): http://monkeypress.de/2015/11/live/konzertberichte/eliot-sumner-koeln-sudio-672/
Eliot Sumner [...] fand sich pünktlich (aber unverkleidet) zu Beginn der 5. Jahreszeit in Köln ein.
Eliot hatte sichtlich Spaß auf der kleinen Bühne und zeigte sich zudem sehr amüsiert über eine betrunkene Piratin im Publikum, die mit Fernglas, Hakenhand und Papagei ihre eigene Party feierte und abseits der Bühne ein bisschen zum heimlichen Star des Abends wurde.
Ja, die Frau mit der Piratenhand ist mir auch aufgefallen. Die stand weiter vorne rechts unweit der Bühne ("unweit" ist gut angesichts der Abmessungen des Klubs!) und schwenkte permanent ihre Karnevalsutensilien - wozu sind die auch sonst gut?
"Pünktlich" allerdings war Eliot (zum Glück) nicht, sonst wären Peter und ich ja zu spät gewesen. :D Aber wahrscheinlich ist die halbe Stunde später nichts weiter als die "akademische Viertelstunde" der Musiker. "Unverkleidet" stimmt allerdings wohl.
Setlist laut Rezension:
ELIOT SUMNER @ Köln, Studio 672 (11.11.2015):
01. Dead Arms Dead Legs
02. Firewood
03. Followed You Home
04. Let Love
05. After Dark
06. Halfway To Hell
07. Wobbler
08. Species
09. Hexes
10. Come Friday
11. Information
12. Self Machine (Z)
Aha! Falls wir solchen, zumeist ja lediglich abfotografierten (siehe Bild #13 (http://monkeypress.de/2015/11/live/konzertberichte/eliot-sumner-koeln-sudio-672/#jp-carousel-57140) ;)) Listen vertrauen können, hat sie "Species" also tatsächlich gespielt (ich bin also doch nicht besoffen gewesen!!).
zum Schluß bei "Species" [...] Eliot das einzige Mal ohne Baß, instrumentenlose Sängerin mit Baseballkappe auf dem Kopf und Mikro in der Hand.
Genau: denn daran, dass sie Ihren Bass einmal ablegte, erinnere ich mich doch ganz deutlich. (Puh!)
Der einzige Unterschied in der Setlist zu München wäre dann, neben der leicht geänderten Reihenfolge, das auch in Hamburg fehlende "What Good Could Ever Come Of This".
blaufink
23.11.2015, 19:04
@TBH: Danke für die Zusammenstellung der Artikel! @OldStephen66: Danke für den Link zu dem Artikel aus Köln! Die gedruckte Setlist, die in einem Foto aus Köln zu sehen ist, ist exakt dieselbe wie in Hamburg, nur dass Eliot in Hamburg Species einfach übersprungen hat (da bin ich mir ganz sicher :) ).
Wurde bei Euch eigentlich das Konzert auch mit den sphärischen Konservenklängen aus „The War of the Worlds“ eingeleitet? Ich fand, das baute eine schöne Spannung auf: https://youtu.be/tb4BWSUV8mM?t=5m13s
Tall Blonde Helicopter
23.11.2015, 21:33
Ich schließe mich an – danke OldStephen, da sind sehr schöne Fotos dabei. Der Fotograf scheint ein erfahrener Konzertgänger/-arbeiter zu sein – am Ende von "Information" hat er offenkundig eins und eins zusammengezählt und den Sprung in den Schlußschlag des Songs antizipiert. Und all das Gold und Rot (und ein wenig Grün) paßt in der vorgenommenen Nachbearbeitung auch schön in die Jahreszeit...
Ein bisschen nachempfinden kann ich sein Empfinden, die Songs seien sich recht ähnlich. Aber das kann - zumindest in Köln - auch an de Akustik und am Sound liegen.
Nein, das ist teilweise schon so. Was ihren rhythmischen Charakter betrifft – den pumpenden, pulsierenden Baß und das krautrockig vorwärtswummernde Schlagzug ohne große Breaks (die Beobachtungen des SZ-Manns zu Adam Gammage treffen voll ins Schwarze) –, sind gerade "Information", "Come Friday", "I Followed You Home" und auf seine Weise auch "Dead Arms" Geschwisterlieder. Schon beim Erscheinen der Download-EP im letzten Jahr wurde Eliot im Waschzettel zu "Information" und "Come Friday" so zitiert: "They both come from dark and complicated places, with a pulse." Und im aktuellen London-Interview, das ich oben verlinkt habe, wird das Thema noch ein klein wenig vertieft: "(...) we tried to make a body of work that sounds consistent, but there are some songs that are quite different. But the whole feel of the album is very motoric, it’s a good driving record I think." (Interviewer) ... there’s a kind of pulsating motion in every track. "Yeah, that was kind of the vision at the beginning. We were very influenced by the Krautrock movement, Kraftwerk and just records like that. I think collectively as band and Duncan as well, we were all inspired by them."
Wurde bei Euch eigentlich das Konzert auch mit den sphärischen Konservenklängen aus „The War of the Worlds“ eingeleitet?
In München ja, dürfte das feste Intro sein. Ich war schon bei Deiner ersten Erwähnung von "War of the Worlds" dankbar, denn bereits im Konzert kam mir das Stück bekannt vor, aber ich bekam es nicht zugeordnet. Von IBC zu ES verläuft übrigens auch hier ein roter Faden (siehste, Eliot!), die IBC-Konzerte wurden mit diesem sogar noch wirkungsvolleren Stück eingeleitet, da schlug der Filmmusik-Fan durch: https://www.youtube.com/watch?v=G1V-uZjucbc
Akustisch-dramaturgisch hat mir der Übergang vom Hauptblock zur Zugabe aber noch besser gefallen: Nach "Information" stellte Eliot den Baß in den Ständer, berührte aber im Abgehen noch mal kurz eine Saite. Der Ton drehte und wand sich durch Saal und Ohr, bis die Band zurückkam und Nick mit dezenten Rückkopplungen und Eliot mit wieder angeschlagenem Baß fließend in den krautigen Soundbrei des "Self Machine"-Intros übergingen. Aber wieso (be)schreib ich das eigentlich, bei Euch wird's kaum anders gewesen sein. :–)
OldStephen66
23.11.2015, 22:09
Aber wieso (be)schreib ich das eigentlich, bei Euch wird's kaum anders gewesen sein. :–)
Vielleicht, weil Du das ohnehin viel besser kannst als wir! ;) Vielen Dank dafür.
Oder weil wir uns einfach nicht so gut erinnern. Dein Blick für solche Details ist, soweit ich es - natürlich nur in bezug auf mich selbst - beurteilen kann, bei Eliot auf jeden Fall einfach ungleich weiter entwickelt.
Außerdem warst Du in München wohl näher am Geschehen als wir in Köln. Dass Eliot beim Abgehen möglicherweise noch einmal die Saite berührte, hätten wir von unserem Platz aus übrigens kaum sehen, also bestenfalls nur hören können. Aber zumindest meine Ohren klingelten ja sowieso schon.
Tall Blonde Helicopter
24.11.2015, 09:40
Dein Blick für solche Details ist, soweit ich es - natürlich nur in bezug auf mich selbst - beurteilen kann, bei Eliot auf jeden Fall einfach ungleich weiter entwickelt.
Das liegt auch daran, weil es gefühlt mein Eliot-Livedebüt war – auch die Augen besonders weit auf! Das Vorprogramm von Lykke Li zählt aus meiner Sicht nicht richtig, weil sie da eben vor allem eine Funktion ausfüllte und man ihr und uns so einen bescheidenen Sound zumutete. Den bleibendsten Eindruck, den ich von damals mitgenommen habe: wie schmächtig Eliot in natura ist. Das sagt alles. Über den Sound jetzt im Strom kann ich mich nicht beklagen – die Decke war recht hoch, zudem gehe ich in solch dominant elektrifizierte Konzerte eh nicht mehr ohne Gehörschutz. Denn sollte es mir vergönnt sein, daß es gut läuft, müssen – MÜSSEN – mir meine Ohren noch ein paar Jahrzehnte treue Dienste leisten können.
Hochspannend sind ja immer Werkstatteinblicke, hier der aktuellste, leider wieder nur schnipselhaft. Ein Vorgeschmack auf besagtes übernächstes Album? ;–) Dann könnte sie sich mit Anna von Hausswolff zusammentun. https://www.instagram.com/p/-UCAEvJRsa/
Peter M. aus V.
24.11.2015, 14:20
@OldStephen66: Danke für den Link zur Rezension und vor allem zu den schönen Bildern!
Wenn die Setlist stimmt, haben wir ja beide nicht ganz falsch gelegen: Du in der Erinnerung und ich beim nachträglichen Vergleich mit der Aufnahme.
@TBH: Danke für die neuen Zitate aus dem London- Interview. Also alles pure Absicht, dieser body of work". (An solchen Stellen verlässt mich dann immer mein Sprachgefühl. Kann man den Ausdruck übersetzen?
Zum Instagram- Schnipsel: Das klingt wirklich sehr spannend. Irgendwie "retro" (Endsechziger/Siebziger), aber auch film- musikalisch. Wenn man sich vorstellt, der groove der letzten Lieder läge darunter: eine interessante Mischung. Aber vielleicht wird es ja auch ganz etwas anderes.
Ach ja, das Intro gab es in Köln natrlich auch.
Tall Blonde Helicopter
24.11.2015, 15:19
Kann man den Ausdruck übersetzen?
Die unmittelbarste Übersetzung von "body of work" ist "Gesamtwerk", aber wie immer kommt es auf den Kontext an, und Eliot meint es hier ja in der Kleindimension des Albums. Ich würde es einfach mit "Wir haben versucht, ein Album zu machen, das in seiner Gesamtheit / als ganzes einheitlich klingt" übersetzen. Oder wie wäre es mit "Wir strebten danach, dem Liedkonvolut dieses Oeuvres zu einem durchgängigen Klange zu verhelfen"? ;–)
Peter M. aus V.
24.11.2015, 15:25
"Wir strebten danach, dem Liedkonvolut dieses Oeuvres zu einem durchgängigen Klange zu verhelfen"? ;–)
Nehm' ich! Dankeschön! :D
Tall Blonde Helicopter
27.11.2015, 12:44
Eliot hat das Cover von "Information" veröffentlicht: https://www.instagram.com/p/-jsx4GpRsy/
Fotograf ist nicht Eliot Lee Hazel, sondern der Amerikaner Nicholas Alan Cope, über den es auch Information gibt: http://www.nicholascope.com/information; http://www.wschupfer.com/photographers/nicholas-alan-cope-still/bio
Ich weiß noch nicht ganz, wie ich's finde. Das verwischte Geisterhaft-Jenseitige hat auf jeden Fall was – als wäre es bei einer Séance im 19. Jahrhundert zu einer wirklichen Erscheinung gekommen, die man mittels Daguerreotypie sogar festgehalten hätte. Und da sehe ich durchaus Ähnlichkeiten zu Hazel, dessen Personenbilder ja teilweise auch in dieser unwirklich anmutenden, auf die Anfänge der Fotografie verweisenden Bildsprache gehalten sind. Andererseits ist die Musik, für die das Cover nun steht, zwar dunkel, aber eben auch sehr direkt, nach vorn gerichtet, kraftvoll. Ob also Optik und Klang zusammengehen, das frage ich mich gerade. Doch wieder andererseits: Für die Kraft, das Feste, Kompakte könnte ja Eliots monolithisch gehaltener Oberkörper stehen. Der während der Belichtung bewegte Kopf stünde dann für die Dynamik. Ach, wie einen ein bißchen Schwarz-Weiß doch zum Überlegen bringt. ;–)
Peter M. aus V.
27.11.2015, 15:51
Danke für den Link, @TBH!
Mir geht es - aus ganz anderen Gründen - ähnlich. Ich weiß auch noch nicht, was ich von dem Foto halten soll. Im ersten Moment ängstigt es mich ein wenig. Nicht nur das Monolithische, wie Du es nennst, des Oberkörpers wirkt massiv, dunkel, fast bedrohlich. Auch - oder mehr noch - das Gesicht irritiert mein Gefühl. Die Bewegung ist nicht sichtbar, anders als z. B. bei Sportaufnahmen. Man sieht ja nur geradeaus, sowohl Objekt als auch Betrachter. Das Verwischte erscheint statisch, die durch Augen, Nase, Mund entstandenen Querstreifen lassen mich an die Schlitze einer starren Maske, eines Helms denken. Ein Roboter.
Merkwürdig, Deinen Gedanken kann ich zwar folgen, sie auch nachvollziehen; aber der subjektive erste Eindruck ist ganz anders. Und er entspricht ganz und gar nicht den Eindrücken, die ich live hatte. Aber es geht ja auch um das Abum.
blaufink
27.11.2015, 17:57
Eliot hat das Cover von "Information" veröffentlicht: https://www.instagram.com/p/-jsx4GpRsy/
Fotograf ist nicht Eliot Lee Hazel, sondern der Amerikaner Nicholas Alan Cope, über den es auch Information gibt: http://www.nicholascope.com/information; http://www.wschupfer.com/photographers/nicholas-alan-cope-still/bio
Ich weiß noch nicht ganz, wie ich's finde. Das verwischte Geisterhaft-Jenseitige hat auf jeden Fall was – als wäre es bei einer Séance im 19. Jahrhundert zu einer wirklichen Erscheinung gekommen, die man mittels Daguerreotypie sogar festgehalten hätte. Und da sehe ich durchaus Ähnlichkeiten zu Hazel, dessen Personenbilder ja teilweise auch in dieser unwirklich anmutenden, auf die Anfänge der Fotografie verweisenden Bildsprache gehalten sind. Andererseits ist die Musik, für die das Cover nun steht, zwar dunkel, aber eben auch sehr direkt, nach vorn gerichtet, kraftvoll. Ob also Optik und Klang zusammengehen, das frage ich mich gerade. Doch wieder andererseits: Für die Kraft, das Feste, Kompakte könnte ja Eliots monolithisch gehaltener Oberkörper stehen. Der während der Belichtung bewegte Kopf stünde dann für die Dynamik. Ach, wie einen ein bißchen Schwarz-Weiß doch zum Überlegen bringt. ;–)
Mir gefällt an dem Cover die formale Einfachheit: ganz unprätentiös und bescheiden, und mit einer interessanten Störung durch die Wischer im Gesicht.
Diese formale Einfachheit und das Vermeiden von schrillen Effekten verbindet die Fotografen Nicholas Alan Cope mit Eliot Lee Hazel. Beim Betrachten anderer Werke von Cope stelle ich allerdings fest, dass er einen gewissen Hang zum Pathos und zur Perfektion pflegt. Hazel sehe ich dagegen mehr als Handwerker, der gern experimentiert, das offene Ergebnis mag und auch mal Halbfertiges stehen lässt. Cope scheint sehr zielgerichtet vorzugehen und ist offenbar ein Multitalent: Auf seiner Website präsentiert er sich als Fotograf, Maler, 3D-Grafiker, Produkt-Gestalter, Animationskünstler und Filmemacher. In Hazel erkenne ich mehr den Künstler, in Cope mehr den Gestalter.
(…) Die Bewegung ist nicht sichtbar, anders als z. B. bei Sportaufnahmen. (…)
Das sehe ich auch so und es ist sicherlich Absicht, denn in Wirklichkeit hat Eliot ihren Kopf gar nicht bewegt. Die Wischer sind nachträglich eingefügt. Das erkennt man an den Ohren, die statisch geblieben sind. Dadurch entsteht ein interessanter Widerspruch und eine Irritation: Etwas suggeriert uns, da sei Bewegung drin, etwas anderes sagt „stimmt gar nicht“.
Tall Blonde Helicopter
07.12.2015, 14:18
Noch mal zum Album-Cover – Eliot hat auch ein wenig dazu geschrieben: I discovered the work of Nicolas Alan Cope when I stumbled across the recent Marilyn Manson album, The Pale Emperor. The moment I saw it I said this is the photographer I want to work with. I wanted something dark, minimal and intriguing much like the Manson cover. We shot together in September after my North American tour and hope we get to work with each other again soon! (zitiert nach ihrem Eintrag auf ihrer PledgeMusic-Projekt-Seite) Das MM-Album, auf das sie sich bezieht, sieht so (http://www.marilynmanson.com/thepaleemperor) aus.
(...) in Wirklichkeit hat Eliot ihren Kopf gar nicht bewegt. Die Wischer sind nachträglich eingefügt. Das erkennt man an den Ohren, die statisch geblieben sind.
Die Einschätzung, daß sie den Kopf nicht während einer einzigen Belichtung bewegt hat, teile ich mittlerweile. Aber ich glaube doch, daß in eine Aufnahme, bei der sie geradeaus schaute, mehrere weitere, bei denen ihr Kopf andere Positionen einnahm, eingefügt wurden, wenn auch nur der Gesichtsbereich. Nach durch Software erzeugten Wischern oder Verzerrungen einer einzelnen Aufnahme schaut mir das nicht aus (die durchgehende Linie der Augenbrauen zum Beispiel; oder das rechte Auge, das mir nicht geradeaus, sondern nach rechts zu blicken scheint). Aber ich lerne auch gerne durch weitere Unterweisung dazu, meine Fähigkeiten, manipulierte Optik wahrzunehmen, zu erweitern. :–)
Nicht fehlen darf natürlich bei Neuigkeiten dieser lange Artikel (http://www.standard.co.uk/lifestyle/esmagazine/i-don-t-identify-as-any-specific-gender-but-i-m-very-happy-the-way-i-am-a3128886.html) aus dem Evening Standard von Ende letzter Woche. Eliot ist so offen wie nie in ihren öffentlichen Äußerungen, und womit wird es ihr gelohnt? Von Daily Mail bis La Repubblica stürzen sich alle in pathologischer Yellow-Press-Manier auf das schlagzeilenträchtigste Thema – ein alter Hut im übrigen.
Ungleich erwähnenswerter für Eliots Position als öffentliche Person – und hoffentlich erfreulich für ihren Geldbeutel und die Verkaufszahlen des Albums – ist hingegen diese im Artikel lancierte Neuigkeit: Gleichzeitig zur Veröffentlichung des Albums wird sie als "Gesicht" einer "großen internationalen Modemarke" präsentiert werden. Weiter oben hatten wir dazu ja schon mit Blick auf KTZ gefrotzelt. Interessant auch, daß sie sich beim Thema Mode wieder entspannter zeigt. Bei der IBC-Promo, als manche versuchten, sie aufgrund ihrer Herkunft in die It-Girl-Schublade zu stecken, wurde auf ihrer vermeintlichen "Model-Vergangenheit" herumgeritten; für die Kohle, wie sie sagte, hatte sie mit 17 als eine unter etlichen bei dieser Burberry-Kampagne (http://vietlifestyles.com/wp-content/uploads/2015/08/Burberry21.jpg) mitgemacht. Ich bewundere ihre Konsequenz: Heute distanziert sie sich von der Musik, die sie als IBC machte, modelt aber wieder, während sie zu IBC-Zeiten die Musik, die sie machte, auch schon scheiße fand und sich zugleich davon distanzierte, gemodelt zu haben. ;–) Konsequent ist sie hierin: Der Evening-Standard-Journalist schreibt, für die Bildstrecke zu dem Artikel seien Eliots Vorgaben gewesen: nichts Farbiges, kein Make-up, keine Stylisten: "Das ist einfach mein Look ... es wäre so, als wenn du zu einem Shooting gehen würdest und sie versuchten, dir Make-up aufzutragen; es würde dir wahrscheinlich nicht gefallen." Der Autor setzt hinzu, die Keine-Schminke-Regel habe sie auch für diese neue Kampagne beibehalten.
Wie wohltuend, daß es in diesem Thread so unbeirrt nur um Musik geht!
Aber auch da bietet der Artikel Neues: Auf die Bemerkung, daß sie jetzt tiefer singe und damit wie ihr [älter und tiefer gewordener] Vater klinge: "Das hat sich entwickelt. Ich kann nicht beeinflussen, wie ich klinge, das (kam mit) mehr Praxis und Übung. Und die Lieder, die ich geschrieben habe, haben eine 'tiefere' Stimmung [im Sinne von Atmosphäre]." Sie klingt nach mehr Testosteron. "Ja. Aus meiner Sicht klinge ich mehr nach ihm, je höher ich singe – wie in 'Roxanne'. Es kam natürlich", beharrt sie. "Weil ich Lieder alleine in meinem Zimmer schreibe, neige ich nicht dazu, zu viel zu brüllen. So kommt es, daß du durch ruhiges Liederschreiben ein wenig tiefer singst."
Und schicksalsergeben oder versöhnt das gelassene Schlußwort: People always have to have a reference – I think I’ll always be in the shadow of my parents. But that’s OK. Everyone has a challenge. If I’m proud of the music I’m making, that’s all I can ask for. If I put it out into the world, it’s not up to me any more.
Tall Blonde Helicopter
09.12.2015, 12:08
Die walzernde Moritat "Wobbler", die Teil der 2014er EP ist, aber nicht auf dem Album enthalten sein wird, gibt es im Rahmen von Eliots Zusatzvermarktung auf PledgeMusic als 7-Zoll-Vinyl-Single. Besonderes Zuckerl ist die B-Seite, ein noch nie gehörter oder überhaupt thematisierter Song namens "Mouse In A Maze".
Bei der Suche nach dem Burberry-Motiv für das Posting oben war ich übrigens auch auf diese Profilseite (http://models.com/people/coco-sumner) gestoßen. Das Le-Monde-Porträt – "Hair Stylist? Makeup Artist?" ;–) – kannte ich noch nicht; auch nicht alle Motive aus der Alex-Franco-Strecke fürs Twin Magazine waren mir (noch?) bewußt.
Und ein kleines Interview mit einer australischen Seite (http://musicfeeds.com.au/features/qa-eliot-sumner/#OqSIroO6S5ub8j4r.01): "Songs oder selbst einfach nur einen Text zu schreiben verdeutlicht mir Dinge. Wenn mich etwas bekümmert, schreibe ich üblicherweise einen Brief, den ich niemals absenden werde. Je mehr du schreibst, desto leichter ist es, zu verstehen oder zu verzeihen. Das können gute Momente sein, die sich zum Songschreiben nutzen lassen."
Peter M. aus V.
09.12.2015, 13:20
Bei der Suche nach dem Burberry-Motiv für das Posting oben war ich übrigens auch auf diese Profilseite (http://models.com/people/coco-sumner) gestoßen. Das Le-Monde-Porträt – "Hair Stylist? Makeup Artist?" ;–) – kannte ich noch nicht; auch nicht alle Motive aus der Alex-Franco-Strecke fürs Twin Magazine waren mir (noch?) bewußt.[/I]
Harte Kontraste! ;)
Tall Blonde Helicopter
09.12.2015, 18:30
Harte Kontraste! ;)
Ich fürchte ja, mit ihrer persönlichen Entwicklung hat sie sich um Promo-Möglichkeiten gebracht. Die Tube sei das neue Fernsehen, hört man immer wieder, gestern in der FAZ stand "das neue MTV", und da müßte man doch ansetzen. Ich bin kein PR-Experte, aber wäre nicht ein eigener YT-Kanal mit Rubriken wie zum Beispiel – ich brainstorme frei vor mich hin, keine Ahnung, ob das irgendeinen Wirklichkeitswert hat – "Eli's Make-up" von Vorteil?
Peter M. aus V.
09.12.2015, 19:27
Von Vorteil für wen? :D
Ich kenne ich da nun auch nicht so aus, aber ich vermute schon, dass es Youtube- Kanäle von Musikern gibt, die sich ausschließlich ihrer Musik widmen und dem, was damit in unmittelbarem Zusammenhang steht. Was mir wohl immer mehr klar wird, dass YouTube inzwischen für alle, die das Netz nicht vollständig ignorieren oder ablehnen, eine häufig genutzte Plattform ist, quer durch Generationen, Schichten und Geschmäcker. Insofern vielleicht eine Promo- Idee für Eliot; nur: sie wird es vermutlich nicht tun, ihr sind andere Dinge wichtiger.
Tall Blonde Helicopter
09.12.2015, 21:47
Peter,
eigentlich wollte ich nur ein wenig um die Ecke ablästern, aber danke, daß Du so konstruktiv drauf eingegangen bist. ;–)
Die Promo rollt auch so immer weiter an: http://www.nylon.com/articles/eliot-sumner-information-age. Und es findet sich darin sogar etwas, das sich an Dein (und mein) Posting anbinden läßt: "For me, music is an art. It should be real, and it should be true. Everything else is just bullshit, right?"
Tall Blonde Helicopter
16.12.2015, 12:37
Ein Hoch auf Pausen - und noch mehr auf in Pausen entdeckte neue Eliot-Videos... Hier endlich die schöne, trotz Freilichtspiel intim auf mich wirkende BalconyTV-Session, die während der spätsommerlichen US-Tour gedreht wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=Rmre8Ike6yQ
Peter M. aus V.
16.12.2015, 13:24
Danke! Wirklich schön gesungen und gespielt.
Hab' ich das richtig verstanden: Es ist unmöglich, nicht kreativ zu sein, wenn man mit Musikern unterwegs ist? Richtige Erkenntnis- Meistens.
Tall Blonde Helicopter
21.12.2015, 13:58
Hab' ich das richtig verstanden: Es ist unmöglich, nicht kreativ zu sein, wenn man mit Musikern unterwegs ist?
War das eine rhetorische Wendung? In einem verallgemeinernden Sinn beantwortest Du die Frage dann ja selbst. Schaut man penibel aufs Detail, nimmt Eliot Bezug auf ihre Viererband(e): "Es ist unmöglich, auf Tour nicht kreativ zu sein, weil wir alle zusammen Musik machen." Und sie zeigt sich überzeugt, daß aus dieser Unternehmung ein paar gute Ideen entstehen werden.
Und noch ein weiteres schönes, großes Interview im, nun ja, Interview Magazine, dessen erste Inkarnation einst von Andy Warhol gegründet wurde. Wieder ein paar neue Mosaiksteine zu Person und Musik. Die drei stilisierten der vier Bilder geben mir zudem eine Ahnung davon, wie vielleicht auch die der nächstjährigen Mode-Kampagne Eliots ohne identitätsfremdes Angemaltsein aussehen könnten. Und das vierte, die "Springbrunnen"-Collage, finde ich einfach knuffig.
http://www.interviewmagazine.com/music/eliot-sumner-16-faces-of-2016/#_
Doktor Landshut
21.12.2015, 14:16
.
Tall Blonde Helicopter
21.12.2015, 14:48
((okay))
Doktor Landshut
21.12.2015, 18:33
((okay))
(schade, aber na gut)
Oh Mann, sorry. Hatte meine Anm. bereits gelöscht, bevor Ihr was dazu geschrieben hattet. Fand es im Nachherein nicht mehr so wichtig, da es mit dem konkreten Thema ja eigentlich nix zu tun hatte.:hi:
gauloises
21.12.2015, 18:47
Oh Mann, sorry. Hatte meine Anm. bereits gelöscht, bevor Ihr was dazu geschrieben hattet. Fand es im Nachherein nicht mehr so wichtig, da es mit dem konkreten Thema ja eigentlich nix zu tun hatte.:hi:
Erst, wenn Du dieses #225 da oben löschst, zeigst Du wahre Größe.
:D
Doktor Landshut
21.12.2015, 19:02
Erst, wenn Du dieses #225 da oben löschst, zeigst Du wahre Größe.
:D
Wie geht das denn? Da fühle ich mich technisch überfordert. Und schon wieder völlig OT. :D
gauloises
21.12.2015, 19:09
Wie geht das denn?
Das beantworte ich in ungefähr vier Stunden – wenn Du Dein Post dann vervollständigt hast. :D
blaufink
24.12.2015, 11:24
Passend zu den bevorstehenden Tagen verlinke ich mal das hier:
http://iconosquare.com/p/883347096718080346_250954157
Das Instagram-Filmchen von dem belgischen Model Roxane Glineur ist zwar schon ein Jahr alt, aber einfach zu schön. Im letzten Mai verbrachte Roxane ein paar Tage mit Eliot und Lucie im Lake-House.
Habe mich in letzter Zeit ein bisschen rar gemacht, denn es gab viel zu erledigen.
Fröhliches Miteinander!
Tall Blonde Helicopter
29.12.2015, 23:28
Wie war das? Die Leute brauchen immer einen Bezug, und jene, die in diese Schatten genötigt werden, können sehen, wie sie damit zurechtkommen. Also sollte es zum neuesten Artikel in üblicher Medienmanier eigentlich heißen: Stings Tochter, fotografiert von Richard Avedons Enkel...
http://www.harpersbazaar.com/culture/art-books-music/a12852/eliot-sumner-interview-1215/
Apart die Kombination aus zusammen fast 5000 Dollar teuren Schuhen und Jackett mit dem mittlerweile legendären löchrigen Kenny-G-T-Shirt. Und auch hier wird (zum Glück noch selten geschehen) von dem verworfenen "zu düsteren" Lake-District-Album geraunt. Das ist Teasing von der schlimmen Sorte! ;–)
Kommt gut ins neue Jahr!
Tall Blonde Helicopter
08.01.2016, 19:03
Eine in meinen Augen nicht gelungene Vorabrezension von "Information", die der Autor Uwe Kopf jedoch selbst ziemlich cool und, wenn er einen enthemmten eitlen Moment hat, sogar ganz schön literarisch finden dürfte, steht im aktuellen deutschen Rolling Stone. Bei den Online-Reviews habe ich sie nicht gefunden, und ausgiebig zitieren kann ich hier ja nicht, also auf diese Weise ein paar Worte dazu:
Bewertung 4/5 (Sternewertungen sind mir natürlich Schall und Rauch, aber eben nicht immer ;–) )
Prominente Platzierung als vierte Rezension in der Rubrik in einer ganzen Spalte und auf einer Doppelseite mit Bowie und Adele
Ein Satz, den der Autor seinem Rezensionsprotagonisten zuschreibt bzw. seinem fiktiven Rezensions-Alter-Ego in den Mund legt, geht mir – und hoffentlich auch der Promoabteilung von Universal – runter wie Öl: Die musikalische Energie Eliots wird in die vergleichende Nähe zu Patti Smith gerückt.
Die dominante Verwendung des besagten Protagonisten/Alter Egos (Lastwagenfahrer Martin Luther aus der Hamburger Musikkneipe Joy) ist allerdings eine dämliche Idee, denn so ist kaum eine eindeutig zuzuordnende wertende Stimme des Autors zu vernehmen und der Weg zur Sternvergabe erschließt sich nur in Stichworten (durchweg Songs mit Klasse; Gitarren sind immer ein Plus; Eliot ist authentisch und hat auch textlich was drauf). Natürlich kann ich auch anfangen, zu interpretieren, ob Kopf der Wertschätzung von Eliots Album schon den Boden bereiten möchte, wenn er darauf verweist, daß im Joy Led Zeppelin, Lou Reed und MC5 gespielt werden und Martin Luther die Popmusik seit Auflösung der Beatles eigentlich am Ende findet. Ich kann das Interpretieren aber auch sein lassen und mir von Anfang an klarere Worte wünschen.
Die findet Kopf dann im zweiten Absatz (der erste ging komplett für die Einführung des Protagonisten/Alter Egos drauf) – um Martin Luther den Eltern Eliots und Phil Collins ans Bein pissen zu lassen. Immer gut, wenn den Lesern klargemacht wird, daß man mit arriviertem Mainstream nichts am Hut an. Ein cleverer Dreh dabei ist zugegeben, daß der von vielen gedisste Phil Collins im Vergleich zu Sting sogar besser wegkommt, der habe wenigstens mit Genesis "was geleistet", Police hingegen seien schon immer Müll gewesen, und Sting der Müllmann unter den Polizisten (so steht's sinngemäß im Text, die Wortwahl ist von mir). Die Verhältnisse sind also geklärt, nun kann im Rahmen des Textaufbaus die Dualismus-Karte gespielt werden: Aber – oha! – Eliot ist "ziemlich gut". Wir befinden uns am Ende des zweiten von drei Absätzen, und sie wird zum ersten Mal seit der Überschrift erwähnt.
Im dritten Absatz dann die oben erwähnte nur angedeutete Auseinandersetzung mit dem Album, aber ebenso wichtig ist es, Sting noch zweimal eine Nase zu drehen und eine Spekulation über die einstigen Zustände bei Familie Sumner anzustellen, nur um eine lässige Schlußpointe zu setzen.
Alles in allem eine Rezension, die den Gegenstand der Kritik marginalisiert. Und damit wertlos ist – außer zur Ausschlachtung für Promozwecke, wie gesagt.
blaufink
08.01.2016, 23:07
@Tall Blonde Helicopter: Danke für die Rezension der Rezension! Das erspart mir den Kauf des Heftes. Und entschuldige bitte, das ich auf deine Postings der letzten Wochen nicht geantwortet habe: Besuche, Gegenbesuche und vieles auf die lange Bank geschoben.
Eliot erinnert gerade an den großen Tag in zwei Wochen:
http://iconosquare.com/p/1158106904751577403_380237373
Sogar in deutsch – ob Lucie hilfreich zur Seite stand? :)
Was kommt wohl nach der Veröffentlichung des Albums? Ihre Tournee hat Eliot ja schon hinter sich. Oder wartet sie die Resonanz auf das Album ab und bricht vielleicht noch einmal auf? Wahrscheinlich wird sie im Sommer auf dem ein oder anderen Festival zu hören sein.
Tall Blonde Helicopter
12.01.2016, 20:33
Mein gestern durch Bowies Tod eingetrübter Musiktag endete doch noch mit einem breiten Grinsen, als ich das hier sah: Eliot auf dem Catwalk (https://www.instagram.com/p/BAX00_3JRqm/?taken-by=eliotsumner2) – in "menswear" des Londoner Labels KTZ. Entschlossener Schritt, grimmige Eliot-Miene. Sie sieht, um an einem der Kommentare anzudocken, in der Tat wie ein Samurai-General aus, der in die Schlacht zieht. Nur wird mit den Milchbubis hinter ihr kein Staat zu machen sein. ;–)
Nun bin ich gespannt, ob die zum Erscheinen des Albums angekündigte Modekampagne wirklich von KTZ sein wird. Oder ob das Label einfach für die Modenschau auf sie zukam, weil man sie auch sonst mit eh nichts anderem mehr am Leib zu sehen bekommt.
Was kommt wohl nach der Veröffentlichung des Albums? Ihre Tournee hat Eliot ja schon hinter sich. Oder wartet sie die Resonanz auf das Album ab und bricht vielleicht noch einmal auf? Wahrscheinlich wird sie im Sommer auf dem ein oder anderen Festival zu hören sein.
Da hast Du einen guten Riecher; einen Vorboten gibt's schon: http://governorsballmusicfestival.com/lineup/ (ganz unten)
Daß sie früh im neuen Jahr noch mal eine US-Tour machen will (als Headliner?), hat sie aber auch schon gesagt. Und ich gehe fest davon aus, daß auch noch mal Konzerte in Europa anstehen. Dazu die Promo, vielleicht noch ein paar gefilmte Interviews und vor allem schöne Live-Sessions für Blogs, die dann in der Tube landen – darauf richten sich meine Hoffnungen für die nächste Zeit.
Peter M. aus V.
13.01.2016, 15:46
Eliot auf dem Catwalk (https://www.instagram.com/p/BAX00_3JRqm/?taken-by=eliotsumner2)
:D
Wenn sie nochmal in die Gegend käme, würde mich das freuen.
Peter M. aus V.
13.01.2016, 23:10
Eben komme ich aus dem Keller in die Küche, in der mein Küchenradio Dudelfunk spielt (WDR 2) Die Stimme kenne ich doch, die mir da entgegenschallt: Eliot mit "Information"! Tatsächlich wahr, sie ist angekommen, wenn auch abends spät und in der Spezialsendung "Heart of Rock". Der Moderator Johannes Simon konstatiert, dass Eliot "erheblich rockiger unterwegs ist als ihr Vater".
Tall Blonde Helicopter
15.01.2016, 19:49
Und weiter geht's mit der Presseschau, eine Woche vor Veröffentlichung des Albums.
http://flaunt.com/music/eliot-sumner/
Foto 2 hätte niemals die Bildredaktion passieren dürfen. ;–) Zum Ausgleich gibt's gleich danach die 3, hat in meinen Augen was Dreißiger-, Vierzigerjahrehaftes, das alte Hollywood, die androgyne Eleganz, die auch Katharine Hepburn (http://sylviascarlett.tumblr.com/post/20140215919/sylvia-scarlett-katharine-hepburn-more) hatte, wenn sie's drauf anlegte. Und 6 würde ich in die Auswahl für ein Albumcover nehmen, wenn's drum ginge, das von Nicolas Cope zu ersetzen.
Außerdem ein Vorgeschmack auf das deutsche Harper's Bazaar:
https://www.instagram.com/p/BAkIbaJoyVV/?taken-by=magnus_reed
https://www.instagram.com/p/BAiT0qSpRsL/?taken-by=eliotsumner2
Im zusammenfassenden Rückblick fällt bis dato auf, daß es Eliots Management gelingt, sie in vielen Hochglanzpublikationen mit Topfotografen unterzubringen. Ganz unabhängig von Reichweite und messbarem Promoeffekt ist das einfach gut für ein stilvolles Portfolio – für beide Seiten.
blaufink
15.01.2016, 21:42
(…) Und 6 würde ich in die Auswahl für ein Albumcover nehmen, wenn's drum ginge, das von Nicolas Cope zu ersetzen.
Na ja, bei Bild 6 (http://flaunt.com/wp-content/uploads/2016/01/MEP_8633_FINAL_BW-1024x683.jpg) kann man in Grübeln kommen und sich fragen, wie Eliot und Lucie das hinbekommen haben. :D Aber die Fotos sind schon richtig gut.
Tall Blonde Helicopter
17.01.2016, 23:23
Wie gut, daß ich das Album schon vorbestellt habe, sonst müßte ich mir langsam Sorgen (https://www.facebook.com/KTZofficial/photos/pcb.1301169499908934/1301165749909309/?type=3&theater) machen, falls ich dieser Tage mal durch eine dunkle Seitenstraße gehen sollte. Andererseits käme dann sicherlich die Samurai-Reckin (https://www.facebook.com/KTZofficial/photos/pcb.1301169499908934/1301168789909005/?type=3&theater) mit dem präraffaelitischen Haar zu meiner Rettung.
Na ja, bei Bild 6 (http://flaunt.com/wp-content/uploads/2016/01/MEP_8633_FINAL_BW-1024x683.jpg) kann man in Grübeln kommen und sich fragen, wie Eliot und Lucie das hinbekommen haben. :D
Was sehe ich nicht, was ich offenbar sehen müßte?
Hier noch ein vom Fotografen präsentiertes Foto (https://www.instagram.com/p/_aw00VOmG8/?taken-by=mason.poole) aus der Flaunt-Session.
blaufink
18.01.2016, 04:08
Was sehe ich nicht, was ich offenbar sehen müßte?
Ich fürchte, mein Gedankengang war schlicht zu primitiv. :)
Aus der Partnerschaft zu Lucie macht Eliot ja kein Geheimnis und bei mir weckt der ausgebeulte Mantel, mit dem offenbar der Wind ein neckisches Spielchen treibt, bestimmte Assoziationen (http://iconosquare.com/p/1130003928846420308_260428057).
Danke für die Links – mir fehlt im Moment die Zeit für eigene Recherche.
Peter M. aus V.
18.01.2016, 14:18
Danke ebenfalls. Der Nachtrag ist besonders schön.
Tall Blonde Helicopter
18.01.2016, 16:06
Ich fürchte, mein Gedankengang war schlicht zu primitiv. :)
;–) Ich starrte auf das Bild und dachte mir: Was, bitte schön, soll Lucie zum Entstehen dieses Fotos beigetragen haben? (Von einer ganz anderen Warte aus gesehen, mag ich Deinen Satz übrigens für seine schöne Lakonie.)
Bei dieser Gelegenheit kann ich mal bekennen, daß ich damals, als die Fotos von Eliot Lee Hazel Eliots Wiederkunft begleiteten, angesichts der vielen Duo-Motive dachte: Kündigt sich hier eine Art Yoko-Ono-Erfahrung an? Aber es war dann ja doch nur einmalig im Dienste der Kunst gemeint. :–)
Ein brandneuer, diesmal deutscher Artikel, in dem der Autor aus seiner Sympathie erst gar keinen Hehl macht, ist vorhin vom Konstanzer Südkurier veröffentlicht worden. Vielleicht macht er in den Regionalzeitungen die Runde, was angesichts seiner Ausrichtung durchaus wünschenswert wäre; die Texte von Steffen Rüth, der auch für die "reguläre" deutsche Musikpresse schreibt, tauchen in allen möglichen Publikationen auf. Inhaltlich die größte Neuigkeit: Eliot möchte im Frühjahr nach Berlin ziehen. Noch so eine...
http://www.suedkurier.de/unterhaltung/promis/Was-Eliot-Sumner-macht-das-macht-sie-richtig;art1015351,8453220
PS. Der Eindruck, daß ich den Thread dieser Tage noch forcierter befülle, täuscht nicht. Zielgerade! ;–)
blaufink
18.01.2016, 18:21
Eliot möchte im Frühjahr nach Berlin ziehen.
Das sind ja überraschende und interessante Neuigkeiten. Falls sich daraus ergeben sollte, dass Eliot gelegentlich in dem ein oder anderen Berliner Club auftritt, würde ich es in Erwägung ziehen, mich ins Auto oder noch lieber in die Bahn zu schwingen.
Ich weiß nicht, ob der Artikel hier schon verlinkt wurde: Beim Thema Geschlechtsidentität könnte sich der Autor auf diesen Beitrag im Londoner Evening Standard (http://www.standard.co.uk/showbiz/celebrity-news/i-dont-believe-in-gender-labels-says-stings-daughter-eliot-sumner-a3127961.html) bezogen haben.
Tall Blonde Helicopter
19.01.2016, 11:37
Falls sich daraus ergeben sollte, dass Eliot gelegentlich in dem ein oder anderen Berliner Club auftritt, würde ich es in Erwägung ziehen, mich ins Auto oder noch lieber in die Bahn zu schwingen.
Du meinst, unter Eliot Sumner auftreten? Ich könnte mir vorstellen, daß vor allem eine DJ-Jane namens Vaal im Berliner Clubleben anzutreffen sein wird. Obwohl, auf Berlin ist sie dafür gar nicht angewiesen. Ich hatte zuletzt mal wieder nachgeschaut: allein im Dezember Vaal-Auftritte in Antwerpen, Lausanne, Rom, noch mal Belgien, Amsterdam und noch mal Italien.
Ich weiß nicht, ob der Artikel hier schon verlinkt wurde: Beim Thema Geschlechtsidentität könnte sich der Autor auf diesen Beitrag im Londoner Evening Standard (http://www.standard.co.uk/showbiz/celebrity-news/i-dont-believe-in-gender-labels-says-stings-daughter-eliot-sumner-a3127961.html) bezogen haben.
Bei meiner Verlinkungsrate ist es nicht verwunderlich, daß was untergeht. ;–) Ich hatte es in Posting #231 angesprochen. Der von Dir zitierte Artikel ist eine Zusammenfassung, mit der der Standard seinen eigenen Originalartikel verwurstet hat. Der ist hier – viel schöner, ausführlicher, tiefgehender, eben originaler: http://www.standard.co.uk/lifestyle/esmagazine/i-don-t-identify-as-any-specific-gender-but-i-m-very-happy-the-way-i-am-a3128886.html
In diesem Zusammenhang habe ich gelernt, daß bei Transgender - ich glaube, das ist der für den deutschen Sprachgebrauch zutreffende und mittlerweile in einem weiter gefaßten übergeordneten Sinne als bei seiner Einführung in der 1970ern oder 1980ern verwendete Begriff – englischsprachige Angehörige des Political-Correctness-Kults Transgender-Frauen und -Männer mit dem Pronomen 3. Person Plural bezeichnen. Was ich grundsätzlich davon halte, mache ich schon mit meiner Wortwahl im vorangegangenen Satz klar, das will ich hier auch gar nicht allgemein diskutieren. Sofern es aber Eliot betrifft, die unser Thema ist, finde ich dieses ideologisierte einseitige Überstülpen von Sprache jedenfalls anmaßend und, ja, auch übergriffig. Auf der an lesbische Frauen gerichteten US-Webseite shewire liest sich das dann zum Beispiel so: British musician Eliot Sumner, a child of Sting and Trudie Styler, has revealed that they have been dating a woman for two years and that they identify with no particular gender. Solange aber Eliot mit keinem Wort zu erkennen gibt, daß sie ein Problem damit hat, in den öffentlichen sprachlichen Zusammenhängen mit ihrem biologischen Geschlecht bezeichnet zu werden, solange auch die öffentlich wahrnehmbaren Hinweise aus ihrem privaten Umfeld keinen Schluß in diese Richtung erlauben - ihre Mutter schreibt my daughter, Lucie she, ihre Schwestern schreiben sister –, ist dieser Sprachgebrauch genauso diskriminierend wie die Haltung, gegen die er ja eigentlich eingesetzt wird. Denn der Mensch (oder, wie sie es in erster Linie sieht: die Musikerin) Eliot Sumner wird so eben doch als Besonderheit gekennzeichnet.
Tall Blonde Helicopter
20.01.2016, 12:09
In den Musikblogs* erscheinen die ersten Rezensionen.
englisch
http://musicfeeds.com.au/album/eliot-sumner-information/
http://www.femmemetalwebzine.net/2016/01/20/eliot-sumner-information-2016/
deutsch
http://www.intro.de/popmusik/eliot-sumner-information
http://www.plattentests.de/rezi.php?show=12858
http://monkeypress.de/2016/01/reviews/cd-reviews/eliot-sumner-information/
https://www.musikblog.de/2016/01/eliot-sumner-information-ade-winterschlaf/
https://thepickde.wordpress.com/2016/01/19/aus-dem-langen-winterschlaf-erwacht-eliot-sumner-veroeffentlicht-ihr-neues-album-information-am-22-januar/
*Zuweilen wünscht man sich, es wären ... na, z. B. Kinoseiten mit ordentlich redigierten Beiträgen. ;–)
blaufink
20.01.2016, 20:48
Du meinst, unter Eliot Sumner auftreten?
Nein – du liebe Güte, klang das so? – nur als Besucher natürlich. Früher bin ich beinahe alle vier Wochen für Meetings morgens zur HU Berlin gefahren und abends zurück nach Hamburg. Ich hatte das sehr genossen und ein wenig fehlt mir heute der regelmäßige Genuss des Großstadtflairs, den es ja in Hamburg so nicht gibt. :)
Tall Blonde Helicopter
21.01.2016, 18:34
du liebe Güte, klang das so?
Nein, ich hatte es dumm formuliert, sorry – das war nicht elliptisch, das war bis zur Unverständlichkeit verkürzt. Ich wollte mit der rhetorischen Nachfrage eigentlich nur ausdrücken, daß es mich wundern würde, wenn sie in Berlin – sofern der Umzug wirklich stattfindet – unter ihrem eigenen Namen mit der Musik, die sie jetzt veröffentlicht, außerhalb eines Tourrahmens hin und wieder Clubauftritte absolvieren würde. Warum ich das glaube? Ein wenig, weil sie ja immer wieder mal durchblicken läßt, daß sie "Eliot Sumner" auch als eine richtige Band zusammen mit den drei Jungs versteht. Und ob das dann den Aufwand lohnte – Clubauftritt und drei Mann aus UK einfliegen? Aber in erster Linie ist meine Sicht auf dieses Thema nur durch ein Bauchgefühl begründet. Also gar nicht. ;–)
Der Eindruck, daß Eliots Sozialisation im deutschsprachigen Raum munter voranschreitet, ist hingegen fundiert, wie dieses amüsante Posting nicht nur im Bild, sondern auch in ihrem Kommentar beweist: ein weiteres Foto aus dem deutschen Harper's Bazaar (https://www.facebook.com/eliotsumnermusic/photos/a.433981755185.230788.280120585185/10153560331445186/?type=3).
Und weil die Promo so kurz vor der Albumveröffentlichung nicht einfach nur sterntalermäßig herabregnet, ohne daß man groß danach suchen müßte, sondern lawinenhaft über einen hinwegrauscht, gibt es gleich drei neue Interviewartikel:
mit Fotos im Wandtapetenformat von ihrem Balkon in Brooklyn
http://ladygunn.com/music/eternal-sumner-catching-up-with-eliot-sumner
Details über ihren Kreativprozeß sowie die angedeutete Info: neue US-Tour im März
http://www.culturecollide.com/feed/detail/nowhere_in_particular_eliot_sumner_on_wr iting_music_in_transit#.VqEFVDlECA8
http://www.artistdirectinterviews.com/artist/eliot-sumner/video/eliot-sumner-information
blaufink
22.01.2016, 00:14
Nein, ich hatte es dumm formuliert, sorry – das war nicht elliptisch, das war bis zur Unverständlichkeit verkürzt.
Ah, da haben sich bei mir Assoziationen in ziemlich verquerer Weise gebildet. In meiner früheren Phase als bildender Künstler hatte ich ein paar Auftritte vor Publikum mit performance-artigen „Stücken“. Am häufigsten und auch zuletzt tatsächlich in Berlin, denn da ist man für Verrücktes (nicht negativ gemeint, sondern im Sinne der Wortherkunft) offener als anderswo. Das alles kannst du ja gar nicht wissen, aber vor dem Hintergrund hat mich Deine Frage ein wenig verwirrt. :)
Puh, bei Ladygunn wollte man den Lesern wohl Gutes tun. Die Bilder scheinen in der Originalgröße zu sein, wie sie aus der Kamera gekommen sind. Sie sind übrigens lt. Exif-Daten im September vergangenen Jahres entstanden.
Peter M. aus V.
24.01.2016, 15:38
Ja doch, ich hab’ sie jetzt auch. Sogar schon seit Freitag. Gehört habe ich sie auch schon, aber noch nicht wirklich konzentriert. Aber jetzt ist Sonntagvormittag, und ich nehme mir mal die Zeit. ;)
Insgesamt: Gut anhörbar, auch für einen wie mich, dem die lautere, rockige Musik nur temporär liegt. Also, nichts fürs Entspannen. Aber zum Abreagieren bestens geeignet.
Da ich (s.o.) nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten habe und auch die Kritiken noch nicht kenne, gebe ich hier meinen eher unbedarften, aber dafür auch wenig beeinflussten Eindruck wieder.
Nach dem, was wir in den letzten Monaten (Ist es nicht schon ein gutes Jahr?) gehört und gesehen haben, ein echtes Eliot- Album mit den konsequent eingesetzten neuen musikalischen Mitteln. Da ist vor allem die Stimme für mich unvergleichbar. Es ist wirklich im ersten Moment eine Männerstimme, rau, fest, mit Druck in die Welt geschickt; aber dann kommt eben doch ein anderer Charakterzug hinzu, etwas Samtiges, so könnte man es vielleicht beschreiben. Das bleibt sogar erkennbar, wenn die Rockröhre loslegt. Und da ist der elektronische Grundcharakter aller Songs, egal, wie viel Fahrt der einzelne Titel aufnimmt. Ich meine schon, dass sie da ein wenig dem Modetrend folgt; immer wieder erkennt man Elemente, die ach Produktionen des Standard- Elektopop findet. In einigen Songs wiederholen sich die aus gebrochenen Keyboard- Akkorden, Bassfiguren und Rhythmuselementen zusammengesetzten Pattern auch durchgängig. Allerdings ist hier nichts überproduziert, und das Geklingel, Gedudel und Geblubber wird, wenn überhaupt, an den richtigen Stellen eingesetzt. Ab und zu kostet sie die Effekte aus Synthie und Computer auch richtig aus (Species, Ende von Information) Ein einziges Mal geht der Klangbrei etwas auf Kosten der Stimme (Come Friday, Chorus). Ich freue mich natürlich besonders, wenn denn doch mal so etwas wie eine echte E- Gitarre zu hören ist. ;) Was mir zum insgesamt guten Sound aufgefallen ist, wenn nicht meine Ausrüstung spinnt: Eliot hätte bestimmt gerne mehr Bass gehabt.
Typisch für Eliot sind ihre Melodieerfindungen. Fast immer geht es in kurzen Abschnitten abwärts, wie ausgerufene Sätze, Feststellungen, Beobachtungen, Bemerkungen, gerne auch (melodisch, nicht textlich) wiederholt. Aber es gibt auch die sehr abwechslungsreichen Songs. Womit wir bei meiner Einschätzung der Songs wären.
Es gibt gefälligen Pop: Besonders What Good Could Ever Come Of This(7), aber auch Followed You Home (6), ein bisschen sogar After Dark (4); Say Anything You Want (10) ist ein bisschen entspannter als der Rest, aber auch traditioneller.
Grinsen musste ich bei Firewood (9): Oh oh oh oh....;) Lustig auch der Break vor dem Outro.
Meine Favoriten definitiv: Halfway To Hell (5) Schön. Das lässt die alte Rockerseele aufblühen. ;) Und In Real Life (12) Auch richtig Rock- Power. Schöne dritte Strophe so ohne allem, nur mit Bass und Drums,
Det find ick jut. Steh ich etwa auf Mainstream? Oder bin ich ein Oldie?
Ein Skip- Lied habe ich nicht.
Eins muss ich allerdings doch feststellen: Live lebt Eliots Musik deutlich intensiver als auf dem Album. Warum? Wegen der Instrumente. Vor allem aber: Weil Eliot auf der Bühne lebt.
Tall Blonde Helicopter
25.01.2016, 11:57
So sieht ungetrübte Freude aus – Eliot als Honigkuchengrinsekatzenpferd (https://www.facebook.com/eliotsumnermusic/photos/a.433981755185.230788.280120585185/10153564074550186/?type=3&theater). Ich freue mich mit. Es war ein langer Weg von "The Constant" bis hierher, und gerade in der Erinnerung an 2013, als aus der Publikumsperspektive überhaupt nicht klar war, ob sie noch mal aus der Versenkung auftauchen würde, war es für mich am vergangenen Freitag selbst als "Intensivkäufer" ein erhebender Moment, als ich die Versandverpackung öffnete. Wie einst vor dem Krieg, als ich nach jeder Phase disziplinierten Taschengeldsparens im Endorphinrausch ins Schlaraffenland namens Phora stürmte. ;–)
Lieber Peter,
vielen Dank für Deine Höreindrücke. Wir waren uns ja schon an anderer Stelle darüber einig, daß wir uns Musik unterschiedlich annähern und auch anders darüber kommunizieren, und so ist es für mich natürlich besonders interessant, Deine Sicht auf "Information" kennenzulernen. Zu ein paar Aspekten, die Du benennst, demnächst mehr.
Den "Medienfang" aus den letzten Tagen muß ich mit Blick auf Posting-Relevanz noch sichten. Das schönste neue Fundstück ist aber sicherlich dieses Promo-Video; VertigoTV ist ein Spartenkanal von Universal, wenn ich's richtig überblicke. Die unflätige Beleidigung im Kommentarbereich gibt's als EPK-Bonus mit dazu.
https://www.youtube.com/watch?v=cB5M8Z8KXc8
OldStephen66
31.01.2016, 21:00
Auch der WDR hat Eliot wahrgenommen. Im WDR2-Musiktipp von Oliver Rustemeyer (22.01.2016) (http://www.wdr2.de/musik/musiktipp/eliot-sumner-100.html) werden die in seinen Worten "retrofuturistischen" Klangwelten herausgestellt. Er meint vermutlich das, was ich als "wavig" bezeichnen würde:
Trotzdem ist und bleibt "Information" - gerade im Vergleich zum eher unbeschwerten, verspielten Debüt - ein dunkles Album. Und genau das ist das Faszinierende daran. Die Künstlerin [...] verführt mit großer Leidenschaft in urbane, surreal anmutende Klanglandschaften lange vor unserer Zeit. Vieles klingt retrofuturistisch - eben genau so, wie man sich in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern die Zukunft erträumt hat. Fette Synthesizerflächen, glamrockende Space-Gitarren und der teils stumpf-monotone wie geheimnisvolle Takt der Maschinen verweisen auf Pioniere wie Hawkwind, die frühen Ultravox oder Gary Numans Tubeway Army.
Da auch meine CD inzwischen eingetroffen ist, hier noch ein paar Höreindrücke:
Der Auftakt ist mit "Dead Arms & Dead Legs" sehr gut gewählt, denn er geht nicht nach konventionellem Muster sofort in die Vollen, sondern führt fast behutsam das Klangspektrum des Albums ein: eingängige Melodie, Eliots Stimme im Vordergrund, moderate Elektrobeats und simples Piano, schließlich ein rustikales Finale mit düsteren Industrialklängen.
Bei der Hitsingle "Information" hätten auch es insgesamt 7 Minuten statt der 7:17 getan. :D
Die 17 Sekunden Ausklang allerdings sind wichtig und richtig, um die Ohren ein wenig zu entkleistern.
"Halfway To Hell" bleibt definitiv einer meiner Topfavoriten. Tanzbar, fett, düster-krachende Gitarren und Beats im Gary-Glitter-Stil zum Headbangen. Hurray!!
:bananarock:
"Let My Love Lie" erinnert mich mit dem in seiner Melodieführung mäandernden Refrain stark an das Police-Album "Ghost in The Machine". Gefällt mir aber sehr gut.
"What Good" ist mir - besonders mit Blick auf das gesamte Album - gerade im Refrain und mit seinen sphärischen Synths eine Spur zu konventionell (eher für das Dudelradio), zumal es auch nichts zum Album beiträgt, was z.B. "Information" und "Followed You Back Home" nicht auch schon gebracht hätten; es gibt stärkere Songs auf dem Album. Allein für sich genommen aber ein hübscher Wohlfühlsong.
Gleiches gilt für mich mit Einschränkung auch für "Come Friday", das allerdings nicht ganz so poppig ist.
"Firewood" ist eine schöne, sehr willkommene Erholung von den voluminösen Soundteppichen der Vorgängersongs und "Say Anything You Want", wieder mit Blick auf des gesamte Album, eine unerwartet sanfte Popballade, wären da nicht die leicht dissonanten Hintergrundklänge, die den Refrain begleiten.
"Species" gefällt mir gerade wegen seiner in Teilen sparsameren Instrumentierung klasse! Die hüpfenden Synthiesounds der Strophen haben es mir sehr angetan. Auch wenn der Refrain wieder einmal abgeht wie Schmitz Katze, ist auch dieser Song eine schöne Abwechslung.
Der unhidden hidden Track "In Real Life" ist ja fast schon klassischer Gitarrenrock ohne viel Elektronikschnickschnack. Hätte nicht unbedingt sein müssen, aber ein netter Bonus.
Insgesamt ein ziemlich kompromisslos und kompakt produziertes, wuchtig-treibendes Album, das - so mein Eindruck - bewußt darauf verzichtet, wie ein Gemischtwarenladen daher zu kommen. Es ist halt nicht für jeden Geschmack was dabei. Zum Glück!
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