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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Haben es Frauen schwerer im Musikgeschäft?



Rolwin
03.10.2012, 13:52
Meine Fragen und meine Gedanken dazu..

Haben es männliche Sänger leichter sich am Markt zu etablieren, als weibliche?

Wenn ich im Besonderen, Lena als Maßstab nehme, beantworte ich mir die Frage, mit JA.
Lena ist nicht nur eine Sängerin, sondern sie überzeugt mit Charme, Ausstrahlung, einer fantastischen Interpretationsgabe und zudem ist sie auch noch wunderschön anzusehen. Sie ist ein Gesamtkunstwerk. (da hat der liebe Gott wirklich ganze Arbeit geleistet).
Nun sollte man annehmen, ausgestattet mit diesen Attributen, kann es keine besseren Voraussetzungen für eine super Vermarktung (CD Verkäufe) geben. Das wäre auch so, wenn die Käuferschicht, Männer/Frauen, gleich gestrickt wären.
Das Konkurrenzdenken innerhalb der Frauen ist wesentlich stärker ausgeprägt, als bei Männern, ausgenommen wenn es um Machterhalt im Beruf geht.

Ein kleines Beispiel aus dem Alltag.
Schwärmt eine Frau für Matthias Schweighöfer, wird das von dem Mann wesentlich lockerer gesehen, als wenn ein Mann für Lena schwärmt. Selbst wenn die Frau sich fünfmal den gleichen Film ansieht. Umgekehrt, wenn der Mann fünfmal hintereinander ins Lena Konzert geht, kann das mitunter eine mittlere bis größere Beziehungskrise auslösen.

Nun kann man anführen, dass nach dem ESC2010 gleichermaßen Männer wie Frauen von Lena begeistert waren. Stimmt! Die Solidarität der Frauen bezog sich besonders darauf, dass eine weibliche Person den ESC nach knapp 40 Jahren nach Deutschland geholt hatte und kein Mann. Außerdem kam der Schülerinnen Bonus hinzu. Mit zunehmender Medienpräsenz konnte man sehr schnell feststellen, dass Lena kein Schulmädchen ist, sondern eine sehr attraktive Frau. Eine Adele ist für viele Frauen keine Konkurrenz, ebenso eine Lady Gaga nicht. So schrill will keiner sein. Eine Lena könnten sich aber viele Männer, als Lebenspartnerin vorstellen (natürlich abhängig vom Alter).
Von daher ist Lenas Käuferschicht bei den Frauen viel dünner gesät.

Das Verhältnis Männer/Frauen hier im Forum spricht ja auch eine deutliche Sprache. Unsere weiblichen Foristen bis 18 Jahren, sehen Lena als positives Vorbild und das ist sehr toll. Ab 18 Jahre bricht aber der weibliche Foristenanteil total zusammen.
Von daher ein großes Kompliment an die wenigen Damen hier im Forum für ihre Toleranz gegenüber Lena.

Übrigens, das alles ist auch Universal als Vermarkter bekannt.
Lena, bekannt durch „keine Antworten über ihr Privatleben“, hat sicherlich einsehen müssen, dass es marktstrategisch besser ist, wenn sie zugibt in einer Beziehung zu leben. Das heißt, sie ist weg vom Markt und keine Konkurrenz mehr. Erstmalig haben wir das vor einem Jahr bei Inas Nacht gehört.
Lena, die sich sicherlich dazu durchgerungen hat, dieses öffentlich bekannt zu geben, war enttäuscht, dass davon überhaupt nichts in den Medien stand. Das Kloputzen war interessanter (in einem Interview hat sie sich dazu geäußert).

Manchem mag es komisch vorkommen, dass Lena bei der Vorstellung ihres Albums jetzt jedes Mal auch ihren Freund erwähnt. Liegt aber daran, dass damals die Presse diese Nachricht nicht aufgegriffen hat, die aber für das Kaufverhalten der Frauen wichtig ist.
Lena möchte nichts anderes, als musikalisch überzeugen und dazu gehört auch, dass das Konkurrenzdenken ihr gegenüber, in manchen Frauenköpfen wieder ausgeschaltet wird.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Konkurrenzdenken ist nichts Falsches. Im Gegenteil, es fördert die Kreativität. Nur, in diesem Fall ist es für Lena negativ.
Ich behaupte sogar, dass Lena ganz locker die Nr.1 in der ersten Chartwoche erreicht hätte, wenn Männer wie Frauen zu gleichen Anteilen Stardust gekauft hätten. Ich bin aber ganz zuversichtlich, dass sich dieses Missverhältnis beim Album langfristig verschieben wird.

Nun Feuer frei, für falsche Rückschlüsse und Andersdenkende. Wenn es geht in höflicher Form. Danke.

mr.spock1968
03.10.2012, 14:09
Kurzes Statement:

Warum haben denn viele weibliche Stars aus dem Ausland großen Erfolg?

:gruebel:

AlienEi
03.10.2012, 14:21
Hab mir nur die ersten Zeilen durchgelesen und mir ist sofort Roman Lob eingefallen.
Nicht mal im Ansatz so erfolgreich wie Lena, trotz seines Talents.

Lena hat es leicht in diesem Business? Vermutlich fällt es keinem leicht dort erfolgreich Fuss zu fassen.
Ob Frauen es schwerer haben? (in Männerdominierten Jobs bestimmt)

Das Musikbusiness ist aber eher ausgewogen. Der mit dem dicken Fell und Durchsetzungvermögen schafft es (auf wohl jeden Beruf bezogen)

Hat Lena das alles? JA!

Fluxxxie
03.10.2012, 14:23
Wie Mr. Spock schon bemerkte, die größten Erfolge im Popbereich haben z.Z. weibliche Künstler. (Adele, Lady Gaga, Rihanna).
Damit kann man die aufgestellte These als empirisch widerlegt betrachten. :fies:

support4lena
03.10.2012, 14:29
Kurzes Statement:

Warum haben denn viele weibliche Stars aus dem Ausland großen Erfolg?

:gruebel:

Eben. Mir fallen auf Anhieb VIEL mehr weibliche als männliche Popstars ein.

mr.spock1968
03.10.2012, 14:36
Ich wollte sicher nichts widerlegen. Gilt das vielleicht nur in Deutschland oder deutschprachigem Raum? Bei den Schlager und Volksmusikanten haben wohl die Frauen größeren Erfolg. Wenn man von den "Bands" mal absieht.

Grombold
03.10.2012, 14:52
Wie Mr. Spock schon bemerkte, die größten Erfolge im Popbereich haben z.Z. weibliche Künstler. (Adele, Lady Gaga, Rihanna).
Damit kann man die aufgestellte These als empirisch widerlegt betrachten. :fies:Das möchte ich mal stark anzweifeln.
Frauen haben da augenfällig aufgeholt. mehr nicht.




Kurzes Statement:

Warum haben denn viele weibliche Stars aus dem Ausland großen Erfolg?

:gruebel:Guck dir mal die hundert erfogreichsten Alben aller Zeiten an. Wieviele Alben sind darunter von Frauen?

Rolwin
03.10.2012, 14:53
Ich wollte sicher nichts widerlegen. Gilt das vielleicht nur in Deutschland oder deutschprachigem Raum? Bei den Schlager und Volksmusikanten haben wohl die Frauen größeren Erfolg. Wenn man von den "Bands" mal absieht.
Die ausländischen Popstars sind weit weg vom Schuss.
Jetzt mal im Ernst. Wie viele weibliche echte Popstars gibt es in Deutschland?.... und dann vergleiche das mal mit der männlichen Fraktion.

Schlager und Volksmusik wierden eher über die emotionalen Schiene gekauft. Da spielt das Charisma einer Sängerin eher die zweite Rolle.

Melanie
03.10.2012, 14:56
Vielleicht liegt es auch daran, dass der Popmarkt in Deutschland viel schnelllebiger ist. Schaun wir mal nach Norwegen. Alexander Rybak hatte nach Fairytale noch einen weiteren Nummer-1-Hit und ist dort auch sonst einer der beliebtesten ESC-Teilnehmer aller Zeiten.

Rolwin
03.10.2012, 14:57
Eben. Mir fallen auf Anhieb VIEL mehr weibliche als männliche Popstars ein.

Du bist ja auch ein Mann:-D.
Wie viele Deutsche weiblichen Popstars fallen dir auf Anhieb ein?

Furlong
03.10.2012, 14:59
Guck dir mal die hundert erfogreichsten Alben aller Zeiten an. Wieviele Alben sind darunter von Frauen?

So um die 25% ist der Anteil, wenn man nicht nur weibliche Solo-Künstlerinnen wertet (da sinds 19, männliche Solo-Künstler 23).

earplane
03.10.2012, 14:59
Zumindest für deutsche Künstler trifft das durchaus zu. Da hat man es als Mann hierzulande wesentlich einfacher akzeptiert zu werden. Ich teile deine These bezüglich der Ablehnung weiblicher Künstler durch Frauen aber nicht. Das ist zu kurz gesprungen. Aber die von einigen hier aufgeführten ausländischen Sängerinnen taugen in der Tat nicht als Gegenbeweis. Die sind als Ausländerinnen naturgemäß einfach zu weit weg um für Eifersucht relevant zu sein. Die simple These zerbricht eher daran dass es gerade in der deutschen Schlagerbranche Frauen wie Andrea Berg und Helene Fischer gibt die erfolgreich und etabliert sind.
Ich denke das Problem ist eher, dass einfach viele Leute noch nicht im 21.Jahrhundert angekommen sind. Dass die Auffassungen bei einigen Leuten doch eher noch 19. Jahrhundert sind. Selbstbewusste, erfolgreiche Frauen passen da einfach nicht in die Denkmuster. Vor allem wenn sie wie Lena auch noch mit einem Übermaß an Geschmack, Talent, Witz und gutem Aussehen glänzen können. Aber das betrifft nicht nur Frauen sondern auch Männer.

Melanie
03.10.2012, 15:00
Wie viele Deutsche weiblichen Popstars fallen dir auf Anhieb ein?

Nena, Sandra, Mandy Capristo, Sarah Connor, LaFee, Janette Biedermann, Yvonne Catterfeld, Cassandra Steen, Sabrina Setlur, Joy Delalane

mr.spock1968
03.10.2012, 15:05
Guck dir mal die hundert erfogreichsten Alben aller Zeiten an. Wieviele Alben sind darunter von Frauen?

Madonna
Céline Dion
Cher
Mariah Carey
Britney Spears
Tina Turner
Whitney Houston
Babara Sreisand
Dolly Parton
usw.


Hier eine Liste. Da hats gut Frauen dabei.

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_best-selling_albums_worldwide

Rolwin
03.10.2012, 15:29
Meine Frage hat sich ergeben durch die Tatsache, dass ich durch die Reihen der Popabteilung im Geschäft gegangen bin und festgestellt habe, dass die weiblichen Solokünstler weitaus weniger vertreten sind als männliche.
Auf meine Frage warum das so ist, bekam ich die Antwort, dass es Frauen wesentlich schwerer haben sich im Musik Markt durchzusetzen, als Männer. Nachgehakt, ob das ausschließlich seine persönliche Meinung ist kam als Antwort, dass die Musikindustrie das ebenfalls so sieht.
Dann habe ich meine gewagte Theorie hier zur Diskussion gestellt.

Brummell
03.10.2012, 15:31
Ich würde Rolwins These nicht so leicht ad acta legen, hauptsächlich wenn wir uns auf den deutschsprachigen Raum konzentrieren.
1) Internationale KünstlerInnen stehen nicht in vergleichbarer Form "unter Beobachtung", sie sind weit weg, werden hinsichtlich ihres grundsätzlichen Status als Star nicht in Frage gestellt und was an Informationen nach Deutschland gelangt ist sowieso teilweise durch versierte Promoagenturen gefiltert.

2) Nationale KünstlerInnen werden mit wesentlich größerer Intensität wahrgenommen. Über jeden Pubs wird in den Boulevard-Magazinen berichtet. Jedes Auftreten im TV führt dazu, dass viele glauben sie könnten die Persönlichkeit / den Charakter einer auftretende Person genau einschätzen, besonders wenn persönliche Assoziationen noch durch Behauptungen oder Interpretationen der Massenpresse unterfüttert werden.
Nationale KünstlerInnen werden zudem grundsätzlich von Zuschauern auch im Prinzip als vergleichbar angesehen und damit dem Verhaltensnormen des eigenen kleinen Kosmos unterworfen. (Eine wundervolle Fundgrube hier: die Kommentare unter Presseartikeln [eher nicht einzubeziehen sind die Kommentare in diversen gelben Online-Magazinen] ) .

3) Etablierung im Markt und gleiche Bekanntheit vorausgesetzt scheint es mir, daß männlichen Künstlern durchschnittlich wesentlich höhere Überlebenschancen/Verweildauern im Musikmarkt haben ( Musik zum Beruf machen) - wobei dies möglicherweise im Segment Schlager/"Volksmusik" etwas anderes ist. (Etwas ähnliches ist auch im Bereich Schauspielerei zu beobachten: Frauenrollen in der Alterskohorte 40-70 werden schon zahlenmäßig viel seltener und nur relativ wenigen Schauspielerinnen gelingt der Übergang ins Charakterfach )


4) Der Bezug auf Lena verdeckt offensichtlich den Blick auf die ganze Breite des Pop/HipHop/Rock etc Geschäfts in Deutschland:
Rein zahlenmäßig dürften hier absolut die Männer dominieren. Wieviele weibliche Musikerinnen / Sängerinnen gibt es überhaupt im deutschen Markt die von einer Öffentlichkeit wahrgenommen werden?

5) Last but not least: warum gibt es ( Lena einmal ausklammert ) nur relativ wenig weibliche Künstlerinnen (Solisten) die Castingshows gewonnen haben und weshalb verschwinden sie zumeist noch viel schneller im Nirwana als ihre männlichen Schicksalsgenossen.

Doktor Landshut
03.10.2012, 16:24
Die Thematik, die sich hinter Rolwins Frage verbirgt, erscheint mir viel zu komplex, als dass ich mich in der Lage fühlte, dazu einen sinnvollen, erkenntnisstiftenden Beitrag hier einbringen zu können.
Interessanter und auch vielversprechender in der Aussicht auf wirklichkeitsnahe Betrachtungen fände ich dagegen Überlegungen darüber anzustellen, in welchem Ausmaß Frauen in einem Business, dessen Schlüsselpositionen immer noch nahezu ausschl. von Männern besetzt sind wie in den meisten anderen Branchen auch, es möglicherweise schwerer haben, ihre eigenen Interessen durchzusetzen und künstlerisch authentisch zu sein.
Ihrem neuen Album und deren Entstehungsgeschichte nach zu schließen, scheint das bei Lena ja ganz gut hingehauen zu haben.

Mrs. Furiosity
03.10.2012, 17:31
Übrigens, das alles ist auch Universal als Vermarkter bekannt.
Lena, bekannt durch „keine Antworten über ihr Privatleben“, hat sicherlich einsehen müssen, dass es marktstrategisch besser ist, wenn sie zugibt in einer Beziehung zu leben. Das heißt, sie ist weg vom Markt und keine Konkurrenz mehr. Erstmalig haben wir das vor einem Jahr bei Inas Nacht gehört.
Lena, die sich sicherlich dazu durchgerungen hat, dieses öffentlich bekannt zu geben, war enttäuscht, dass davon überhaupt nichts in den Medien stand. Das Kloputzen war interessanter (in einem Interview hat sie sich dazu geäußert).

Manchem mag es komisch vorkommen, dass Lena bei der Vorstellung ihres Albums jetzt jedes Mal auch ihren Freund erwähnt. Liegt aber daran, dass damals die Presse diese Nachricht nicht aufgegriffen hat, die aber für das Kaufverhalten der Frauen wichtig ist.
Lena möchte nichts anderes, als musikalisch überzeugen und dazu gehört auch, dass das Konkurrenzdenken ihr gegenüber, in manchen Frauenköpfen wieder ausgeschaltet wird.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Konkurrenzdenken ist nichts Falsches. Im Gegenteil, es fördert die Kreativität. Nur, in diesem Fall ist es für Lena negativ.
Ich behaupte sogar, dass Lena ganz locker die Nr.1 in der ersten Chartwoche erreicht hätte, wenn Männer wie Frauen zu gleichen Anteilen Stardust gekauft hätten.

Ich halte das für arg weit hergeholt. Lena erwähnt nicht jedes Mal ihren Freund, sondern zwei Mal im Zusammenhang mit zwei Liedern des Albums, die von ihm handeln bzw. inspiriert wurden. Sie erzählt einfach die wahre Entstehungsgeschichte des Albums. Marktstrategie? Nein, wirklich nicht. Die Existenz eines Freundes ist doch sehr sehr unüberraschend, das kann man sich denken, auch wenn man es nicht weiß und insofern ist eine Bestätigung auch nicht verkaufsfördernd. Zudem wäre so eine Überlegung auch gefährlich. Das Ausnutzen der Privatsphäre für die Promotion wäre eine Rechtfertigung für den Boulevard sich des Themas nochmal genauer anzunehmen.

Der Eindruck des offeneren Umgangs mit dem Privaten rührt möglicherweise auch aus einem falschen Vergleich mit den Oslo-Zeiten. In Düsseldorf hat sie erstmals von sich aus einen Freund erwähnt und dabei eine Zeitangabe über die Beziehungsdauer gemacht. Wenn man diese zurückrechnet, könnte man vermuten, dass die Auskunftsverweigerung über den Beziehungsstatus zu Oslo-Zeiten gar keine grundsätzliche verschlossene Haltung war, sondern eventuell einfach der Tatsache geschuldet, dass sie die Frage selbst noch nicht definitiv beantworten konnte.

mr.spock1968
03.10.2012, 17:38
Meine Frage hat sich ergeben durch die Tatsache, dass ich durch die Reihen der Popabteilung im Geschäft gegangen bin und festgestellt habe, dass die weiblichen Solokünstler weitaus weniger vertreten sind als männliche.
Auf meine Frage warum das so ist, bekam ich die Antwort, dass es Frauen wesentlich schwerer haben sich im Musik Markt durchzusetzen, als Männer. Nachgehakt, ob das ausschließlich seine persönliche Meinung ist kam als Antwort, dass die Musikindustrie das ebenfalls so sieht.
Dann habe ich meine gewagte Theorie hier zur Diskussion gestellt.


Achso. Ich habe gemeint es ginge nur um erfolgreiche. Ich denke da es weniger weibliche Künstler vielleicht gibt werden die halt insgesammt weniger erfolgreich. Statistisch gesehen.

earplane
03.10.2012, 17:41
Man kann sich ja mal anschauen was ein paar andere bekannte Frauen aus der Branche zu sagen haben.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613487.html

Holofernes: Mir wurde im vergangenen Jahr von Menschen aus der Musikbranche gesagt, ich solle voranmachen mit der Karriere, ich hätte höchstens noch drei Jahre. Da war ich 27!

Humpe: Das sind Menschen, die selbst Mitte oder Ende dreißig sind, an den Schaltstellen sitzen und eine ungeheure Angst haben, als out zu gelten. Für die ist Britney Spears schon alt. Aber ich habe zum Beispiel überhaupt nicht vor, Videos zu drehen, in denen ich bauchfrei und mit gepierctem Nabel tanze. Musik ist nur einfach mein Beruf - ich schreibe gern Songs, und ich mag es, sie zu singen.

Da bekommt man schon so eine Idee wie es teilweise hinter den Kulissen zugeht.

vampire67
03.10.2012, 18:01
2) Nationale KünstlerInnen werden mit wesentlich größerer Intensität wahrgenommen. Über jeden Pubs wird in den Boulevard-Magazinen berichtet. Jedes Auftreten im TV führt dazu, dass viele glauben sie könnten die Persönlichkeit / den Charakter einer auftretende Person genau einschätzen, besonders wenn persönliche Assoziationen noch durch Behauptungen oder Interpretationen der Massenpresse unterfüttert werden.
Nationale KünstlerInnen werden zudem grundsätzlich von Zuschauern auch im Prinzip als vergleichbar angesehen und damit dem Verhaltensnormen des eigenen kleinen Kosmos unterworfen. (Eine wundervolle Fundgrube hier: die Kommentare unter Presseartikeln [eher nicht einzubeziehen sind die Kommentare in diversen gelben Online-Magazinen] ) .
Ich würde national auch die zahlreichen 'pseudo-bands' mit dazurechnen. Von Silbermond, über Mia bis Juli habe ich oft den anschein das sich die frontfrau eher im 'kolektiv' versteckt um der starrolle vorzubeugen. Jedenfalls müssen sich einzelkünstlerinnen besonders in deutschland häufiger der anschuldigung erwehren eigentlich nix richtig zu können (nicht singen, kein instrument). Die position in einem 'kollektiv' ist hier in deutschland wohl eine bequeme absicherung gegen derartige anfeindungen.
Bei internationalen sängerinnen kommt die frage nach band, instrument und anderem doch gar nicht erst auf.


Der Eindruck des offeneren Umgangs mit dem Privaten rührt möglicherweise auch aus einem falschen Vergleich mit den Oslo-Zeiten. In Düsseldorf hat sie erstmals von sich aus einen Freund erwähnt und dabei eine Zeitangabe über die Beziehungsdauer gemacht. Wenn man diese zurückrechnet, könnte man vermuten, dass die Auskunftsverweigerung über den Beziehungsstatus zu Oslo-Zeiten gar keine grundsätzliche verschlossene Haltung war, sondern eventuell einfach der Tatsache geschuldet, dass sie die Frage selbst noch nicht definitiv beantworten konnte.
Möglich, nach dem zeitverlauf wohl möglicherweise auch die erste grosse langfristige beziehung ihres bisherigen lebens.
Sowas posaunt man in der situation sicher nicht einfach so raus, während sie es jetzt aufgrund einer längeren rückschau und mit einer gewissen festigung als teil ihres lebens ansieht das man schützen, aber nicht verstecken muss.

esiststeffen
03.10.2012, 18:29
Ich würde national auch die zahlreichen 'pseudo-bands' mit dazurechnen. Von Silbermond, über Mia bis Juli habe ich oft den anschein das sich die frontfrau eher im 'kolektiv' versteckt um der starrolle vorzubeugen. Jedenfalls müssen sich einzelkünstlerinnen besonders in deutschland häufiger der anschuldigung erwehren eigentlich nix richtig zu können (nicht singen, kein instrument). Die position in einem 'kollektiv' ist hier in deutschland wohl eine bequeme absicherung gegen derartige anfeindungen.
Bei internationalen sängerinnen kommt die frage nach band, instrument und anderem doch gar nicht erst auf.

Dass es in Deutschland viel weniger bekannte Solokünstlerinnen gibt als international, ist mir auch schon aufgefallen (wer würde, wenn er/sie die Nominierungen für einen x-beliebigen deutschen Musikpreis zusammenstellen müsste, überhaupt fünf adäquate Kandidatinnen für die Kategorie "Beste Sängerin 2012" zusammenbekommen?); ebenso, dass andererseits an Bands mit weiblichen Stimmen und männlichen Hintergrundmusikern (wobei wiederum einige ja schon im Namen die Sängerin betonen, man denke an Jennifer Rostock und Frida Gold) kein Mangel besteht. Über die Gründe und Ursachen kann ich auch nur spekulieren, aber finde Vampires Mutmaßungen interessant (und auch ich hatte diese Gedanken schon vage im Hinterkopf): Wird eine Sängerin in Deutschland nur innerhalb einer Band ernstgenommen? Ein sehr interessantes Beispiel ist etwa Christina Stürmer: Sie hat (da ja auch nach Castingshowteilnehmerinnen gefragt wurde) im Jahr 2003 die Castingshow Starmania im österreichischen Fernsehen zwar nicht gewonnen, sondern den zweiten Platz gemacht (der Sieger war ein Bubi namens Michael Tschuggnall, den wohl selbst in Österreich heute keiner mehr kennt); doch wurde Christina in Österreich sofort zum Superstar und eroberte ab 2005 auch den deutschen Markt, wo sie eine Zeit lang ähnlich erfolgreich wie Juli oder Silbermond war und wohl auch ein vergleichbares Publikum ansprach. Nun ist aber das besondere an ihr, dass sie, wenn ich nicht irre, schon seit ihrem zweiten Album im Jahr 2004 mit einer in der Grundbesetzung identischen Band auftritt und die Alben produziert und sie auch in den Medien stets ihre Verhaftetheit in dieser Band betont und dass sie ohne diese nicht (mehr) auftreten würde. Das ging sogar so weit, dass auf Wikipedia schon diskutiert wurde, ob "Christina Stürmer" nicht in Wahrheit der Name einer Band sei, deren Sängerin eben Christina Stürmer heißt. Ich weiß zwar nicht, ob die österreichische und die bundesdeutsche Mentalität in der Hinsicht vergleichbar sind, aber diese Entwicklung finde ich schon recht bemerkenswert ;)

ublowmymind
03.10.2012, 18:34
(wer würde, wenn er/sie die Nominierungen für einen x-beliebigen deutschen Musikpreis zusammenstellen müsste, überhaupt fünf adäquate Kandidatinnen für die Kategorie "Beste Sängerin 2012" zusammenbekommen?)

Ich!

1. Lena
2. Lena Meyer-Landrut
3. Lena Johanna Therese Meyer-Landrut
4. Lenchen
5. Die, die weder singen, noch tanzen kann.

j_easy
03.10.2012, 18:55
Ich!

1. Lena
2. Lena Meyer-Landrut
3. Lena Johanna Therese Meyer-Landrut
4. Lenchen
5. Die, die weder singen, noch tanzen kann

:ugly:

Aber dafür ungemein sexy aussieht !

Lelia
03.10.2012, 19:35
:gruebel:

Wieso sollte sie das haben?
Es ist klar dass es zurzeit in unseren Charts eher Musik von Männern gibt. Aber warum sollte ihr es das schwermachen?
Ich versteh die Logik nicht.
Gibt Zeiten da sind mehr Männer auf dem Markt und Zeiten da sind mehr Frauen da.
Mir fallen grade übrigens mehr weibliche ein.


Und am Markt etablieren muss sie sich doch gar nicht mehr. Hat sie doch schon.

Randwer
03.10.2012, 19:36
Ich glaube schon, dass Männer risikobereiter und verbissener sind als Frauen. Sowohl eine gewisse Risikobereitschaft als auch etwas Verbissenheit sehe ich als Voraussetzung dafür überhaupt das Wagnis einer Musikerkarriere einzugehen. Zwar ist es vor allem die Kreativität, die den Künstler antreibt, aber ich vermute dass sehr viele von der Sorge abgehalten werden, dass die Kunst brotlos sein könnte.

Grombold
03.10.2012, 19:43
Im Musikbusiness brauchts auch Ellbogen.
Deshalb findet man Frauen verstärkt in der Kategorie " 'Hier, sing das mal.' - 'OK' "

BigL
03.10.2012, 21:00
Ich denke durchaus dass es Lena schwerer hat als andere, aber nicht nur weil sie weiblich ist, sondern weil sie durch ihre Art speziell, aber nicht Popstar-speziell ist...
Sie wird aus der Erfahrung aus meinem Umfelds vorallem als Glücks- oder Zufallssiegerin des USFO-Wettbewerbs, außerdem als One-Hit-Wonder welches bereits untergegangen ist und mit jedem Album versucht an Oslo anzuknüpfen und zudem für doof und crazy gehalten. ( :heul: )
Letzteres könnte auch daran liegen, dass sie deutschsprachig ist und im Gegensatz zu internationalen Popstars in Interviews 100-prozentig verstanden wird.
Den meisten meiner Vorredner kann ich nur sagen: ihr sagt es :D

Randwer
03.10.2012, 22:08
Lena ist allerdings bereits etabliert. Sie hat den Durchbruch geschafft und darf sich einer großen Fanbasis erfreuen. Das gibt ihr schon mal etwas zusätzliche Sicherheit.

eternity
03.10.2012, 22:36
Ich denke durchaus dass es Lena schwerer hat als andere, aber nicht nur weil sie weiblich ist, sondern weil sie durch ihre Art speziell, aber nicht Popstar-speziell ist...
Ich sehe das absolut nicht so.
Lena wurde gepusht wie keine andere deutsche Künstlerin bzw. Künstler (ich kann mich jedenfalls nicht an einen ähnlichen "Fall" in den letzten Jahren erinnern).
Dass dann bei all den öffentlichen Auftritten auch ab und zu mal negative Stimmen aufkommen, ist selbstverständlich. Aber insgesamt hat kein anderer Musiker so viele Medienpräsenz gehabt wie Lena, eine eigene Show für ihr Album etc.
Ihr hat man bei ihrer Karriere auf keinen Fall irgendwelche Steine in den Weg gelegt.
Es lief bei ihr von Anfang an rund und ich merke absolut nicht, dass sich diesbezüglich irgendetwas ändert...

synapse
03.10.2012, 22:47
...und das ist verdient, wie man am dritten Album zum Beispiel sieht. Und sie ist eben nicht Glücks- oder Zufallssiegerin des USFO-Wettbewerbs (dass sie sich angemeldet hat war vielleicht Zufall, dass sie gewonnen hat nicht).

Aber BigL hat schon recht dass viele das (noch) nicht so wahrnehmen.


„Lena hat es doppelt schwer“, sagt Swen Meyer. Der Castingstempel. Und dann der Sieg in Oslo – Fluch und Segen zugleich. Der enorme Bekanntheitsgrad macht die Sache nicht leichter. Noch immer wird sie auf der Straße umlagert, Menschen wollen Fotos, Menschen haben Meinungen. Aber sie wollte das so.

esiststeffen
03.10.2012, 23:03
Lena wurde gepusht wie keine andere deutsche Künstlerin bzw. Künstler (ich kann mich jedenfalls nicht an einen ähnlichen "Fall" in den letzten Jahren erinnern).
Dass dann bei all den öffentlichen Auftritten auch ab und zu mal negative Stimmen aufkommen, ist selbstverständlich. Aber insgesamt hat kein anderer Musiker so viele Medienpräsenz gehabt wie Lena, eine eigene Show für ihr Album etc.

Wenn man sich mal anschaut, was so für Künstler in Deutschland einen ähnlichen Hype durchlebt haben wie Lena in den letzten Jahren, so fällt auf, dass alle auf ihre Art irgendwo sehr "speziell" waren und auch in gewissem Maße (ob absichtlich oder unabsichtlich) provozierten und polarisierten. Ich weiß nicht, ob ich es hier in diesem Forum schon jemals zu schreiben gewagt habe, aber mir geht schon lange der Gedanke durch den Kopf, dass (bei allen unbestreitbaren Unterschieden in Zielgruppe, künstlerischer Botschaft und auch künstlerischer Qualität) das einzige popmusikalische Phänomen, das in den letzten zehn Jahren in Deutschland einen ähnlichen medialen Hype ausgelöst und durchlebt hat wie Lena, Tokio Hotel heißt. Wohl keine Band hat einerseits innerhalb einer kurzen Zeit so viele Platten und so viele Merchandisingprodukte verkauft, aber andererseits auch so viel Ablehnung bis hin zu offenem Hass vollzogen. Und auch den Küblböck, auch wenn sein Hype noch schneller wieder verflogen war, könnte man noch in diese Kategorie einordnen. Ich möchte noch einmal ausdrücklich betonen, dass ich künstlerisch niemals Lena mit Tokio Hotel oder Daniel Küblböck vergleichen könnte und wollte; worum es mir geht, ist die Tatsache, dass offenbar ein gewisses deutliches Anderssein und Anecken dazugehört, um einen wirklichen Hype auszulösen. Nichts ist in der Popmusik schädlicher als Austauschbarkeit und Ecken- und Kantenlosigkeit; ich verweise gern noch einmal (wie schon vor ein paar Wochen im Deutungshoheit-im-Pop-Thread) auf den gänzlich ausgebliebenen Hype um Roman Lob ;)

Inwieweit es Lena nun aber schwerer oder leichter hatte als es ein Mann mit den gleichen Voraussetzungen und vor allem auch den gleichen Fähigkeiten gehabt hätte, dazu kann ich mir kein Urteil erlauben. Auf jeden Fall hat eternity richtig erkannt: Die besonderen Umstände, denen Lena ihren phänomenalen Ruhm verdankt, sind nicht mit den Verhältnissen vergleichbar, in denen andere Künstlerinnen ihre Karriere beginnen müssen. Lena hatte durch USFO und den ESC eine einmalige Chance, wie es sie kein zweites Mal gegeben hätte, und sie war die eine Person, der es gelungen ist, diese Chance zu nutzen. Vielleicht zeigt sich gerade damit mal wieder deutlich: Lena steht in gewisser Weise ohne vergleichbares Beispiel da; so etwas wie sie gibt es so schnell nicht noch einmal ;)

Und zum Abschluss noch ein anderer Gedanke, der mir schon sehr früh in diesem Thread gekommen ist: Gerade bei diesem Thema fände ich wieder mal besonders interessant, was wohl die gute Joon Wolfsberg dazu zu sagen hätte :)

Randwer
03.10.2012, 23:03
Man erinnere sich auch daran, dass sie nach den Erfolgen eigentlich doch ganz bodenständig erst mal studieren wollte. Ihr Ehrgeiz musste erst, von wem auch immer, angestachelt werden.

earplane
03.10.2012, 23:07
Lena ist allerdings bereits etabliert. Sie hat den Durchbruch geschafft und darf sich einer großen Fanbasis erfreuen. Das gibt ihr schon mal etwas zusätzliche Sicherheit.
Ja, es hat sich nur noch nicht überall herumgesprochen. :zahn:

HolgerL
03.10.2012, 23:08
Ich sehe das absolut nicht so.
Lena wurde gepusht wie keine andere deutsche Künstlerin bzw. Künstler (ich kann mich jedenfalls nicht an einen ähnlichen "Fall" in den letzten Jahren erinnern).
Dass dann bei all den öffentlichen Auftritten auch ab und zu mal negative Stimmen aufkommen, ist selbstverständlich. Aber insgesamt hat kein anderer Musiker so viele Medienpräsenz gehabt wie Lena, eine eigene Show für ihr Album etc.
Ihr hat man bei ihrer Karriere auf keinen Fall irgendwelche Steine in den Weg gelegt.
Es lief bei ihr von Anfang an rund und ich merke absolut nicht, dass sich diesbezüglich irgendetwas ändert...

Roman Lob wurde genauso gepusht - ohne Erfolg.
Die Reichweite jeder DSDS-Sendung war größer als die der Casting-Shows, in denen Lena dabei war, und im RTL-Universum werden die Superstars weiter ständig durchgenudelt - ohne bleibenden Erfolg.

Der Erfolg hat in erster Linie mit Lena selbst zu tun.

Der hohe Bekanntheitsgrad, den Lena erreicht hat, ist auch ein Fluch. Sie steht ständig unter Beobachtung und kann z.B. ihre Konzertroutine nicht langsam in Ruhe unter Ausschluss der Öffentlichkeit entwickeln. Bei den kleinsten Fehlern hagelt es Kritik.

Kein mir bekannter Künstler hat je einen derartigen Shitstorm über sich ergehen lassen müssen wie Lena. Und es hört nicht auf, siehe jüngst Hamburger Abendblatt und TAZ.

Tiny Tim
03.10.2012, 23:11
Lena hatte durch USFO und den ESC eine einmalige Chance, wie es sie kein zweites Mal gegeben hätte

Warst nicht Du derjenige, der darauf hinwies, dass Roman Lob eine mindestens so gute, wenn nicht gar bessere Chance hatte (rein auf die medialen Umstände bezogen, zu denen USFO und ESC ja gehören)? Und seit wann wäre der ESC als eine einmalige Chance angesehen worden, Popstar zu werden? War nicht geradezu das Gegenteil der Fall? ;)

eternity
03.10.2012, 23:21
Der Erfolg hat in erster Linie mit Lena selbst zu tun.
Natürlich, keine Frage! Aber man hat ihr sehr viele Gelegenheiten dazu gegeben, sich zu präsentieren, in welcher Form auch immer.



Der hohe Bekanntheitsgrad, den Lena erreicht hat, ist auch ein Fluch. Sie steht ständig unter Beobachtung und kann z.B. ihre Konzertroutine nicht langsam in Ruhe unter Ausschluss der Öffentlichkeit entwickeln. Bei den kleinsten Fehlern hagelt es Kritik.
Darum geht es hier nicht. Entweder man will es oder man will es nicht, entweder man kann damit umgehen oder man kann es nicht.



Kein mir bekannter Künstler hat je einen derartigen Shitstorm über sich ergehen lassen müssen wie Lena ihn erleben musste. Und es hört nicht auf, siehe jüngst Hamburger Abendblatt und TAZ.
Oh doch, nur weil Du das wahrscheinlich nicht so bewusst mitbekommen hast. Und so viel Shitstorm kann ich z. B. da gar nicht erkennen ;)

@esiststeffen: danke für Deinen Beitrag :)

synapse
03.10.2012, 23:22
Wenn man sich mal anschaut, was so für Künstler in Deutschland einen ähnlichen Hype durchlebt haben wie Lena in den letzten Jahren [...]
Tokio Hotel oder Daniel Küblböck

Nebenbei: beides Männer. Es gibt einfach nicht so viele deutsche Musikerinnen, die so stark medial wahrgenommen wurden. Mir fallen eigentlich nur zwei weitere ein in den letzten 30 Jahren: Nena und die No Angels.

Surfer
03.10.2012, 23:42
Rolwin, Brummel eure Analysen kann ich nachvollziehen und mich auch anschliessen.

Ein gewichtiger Punkt der bei Lena schwer wiegt, d.h. das sie ganz besonders von diesem Konkurrenzdenken betroffen ist, ist ihre unglaubliche Attraktivität. Sicher gibt es auch andere gutaussehende Sängerinnen, wie z.B. die junge Nena, dennoch ist Lena ein Ausnahmefall.
M.E. ein Grund weshalb dadurch in der Altersgruppe 20 - 40, weiblich weniger Fans vorhanden sind, weil diese sich indirekt einem Druck ausgesetzt fühlen, der natürlich nicht angenehm ist. Diesen Druck machen mehr oder weniger die Herren der Schöpfung.

Man hört und liest dann meist von weiblicher Seite, die ist viel zu dünn, die ist doch häßlich, die ist kindisch, die kann doch nichts, ist eine Zicke, ist hochnäsig usw.. Zum Schluß kommt dann noch singen kann sie "auch" nicht. Also eine normale Abwehrreaktion die eigentlich kein Neid ist, sondern Angst um den (zukünftigen) Partner.

Nun hat man seit Stardust aber auch vermehrt aus dieser Gruppe immer mehr Zustimmung für Lena lesen können, was sicher neben dem Song die Folge ist, das Lena jetzt bereits anders wahrgenommen wird. Gut, sie ist noch attraktiver geworden, aber sie ist nun seit langem gebunden.
Denke je mehr Zeit vergeht, desto mehr wird Lena auch von dieser Gruppe akzeptiert.

Vielleicht sollte sie sich mit ihrem Freund auch zeigen. Ist doch sowieso fast bekannt wer es ist. :D

tobago
04.10.2012, 00:04
Natürlich wurde Lena gepusht wie kein anderer, auch Roman Lob nicht, was aber letztendlich an den so unterschiedlichen Persönlichkeiten liegt: Bei Lena wurde das Pushen schon nach der ersten USFO-Sendung auch von den Printmedien übernommen, weil offensichtlich war, dass hier eine ganz außergewöhnliche Person gefunden worden war. Dies war Segen und Fluch zugleich: auf der einen Seite wurde ihr Bekanntheitsgrad enorm gesteigert (es gibt ja auch hier Foris, die erst dadurch auf Lena aufmerksam wurden), auf der anderen Seite sind dadurch überdurchschnittlich viele neidische oder gar gehässige Kommentare hervorgerufen worden.
Die Tatsache, dass Lena bei einer Castingshow entdeckt wurde, hat es ihr sicher nicht leichter gemacht, da solche Shows hierzulande nicht gerade den besten Ruf genießen - auch das kann man hier im Forum des öfteren nachlesen, und es ist ja auch absolut nachvollziehbar ist, wenn man bedenkt, was für Figuren in erster Linie für solche Shows stehen, sowohl als Jury-Mitglieder als auch - zumindest zu einem großen Teil - als "Stars". Von vielen, die einfach den Unterschied bzw. das Besondere an Lena nicht erkannt haben, wurde sie daher einfach mit in diesen Topf geworfen.
Ob Lena es schwerer hat als ihre männlichen Kollegen? Aufgrund des eben Geschriebenen vielleicht ja. Allerdings lässt sich ihr Werdegang ja mit keinem anderen vergleichen. Wäre bei einer Castingshow ein männlicher Künstler mit entsprechendem Charisma und entsprechenden Fähigkeiten gefunden worden, hätte er vielleicht dieselben Probleme.

Tiny Tim
04.10.2012, 00:41
Ich glaube, einige hier müssten mal ganz dringend Jana Elzners Bachelorarbeit lesen. Diesen Unfug mit dem "Pushen" kann ich allmählich nicht mehr tolerieren.

esiststeffen
04.10.2012, 00:44
Warst nicht Du derjenige, der darauf hinwies, dass Roman Lob eine mindestens so gute, wenn nicht gar bessere Chance hatte (rein auf die medialen Umstände bezogen, zu denen USFO und ESC ja gehören)? Und seit wann wäre der ESC als eine einmalige Chance angesehen worden, Popstar zu werden? War nicht geradezu das Gegenteil der Fall? ;)
Vielleicht meinte ich dass eher so, dass es für Lena keine bessere Chance hätte geben können, auf einen Schlag jede nur denkbare mediale Aufmerksamkeit zu bekommen, um ins Popgeschäft ganz groß einzusteigen. Es sind 2010 einfach eine ganze Menge glückliche Umstände auf ganz unerwartete und unplanbare Weise zusammengekommen, ohne die aus Lena nicht das geworden wäre, was sie heute ist. Zuspitzen lassen sich diese glücklichen Umstände auf zwei grundlegende Faktoren: Lenas außergewöhnliche Persönlichkeit, ihr künstlerisches "Naturtalent" und die eigenartige Faszination, die sie ausstrahlt, auf der einen Seite; die USFO- und ESC-Maschinerie auf der anderen Seite. Letzteres hätte prinzipiell auch jedem anderen Künstler offengestanden, wenn er/sie eben USFx gewonnen hätte; aber dass diese Maschinerie eben nicht alles ist, wenn die besondere Persönlichkeit fehlt, ist ja gerade die Lehre, die ich aus USFB und Romans mäßigen Erfolgen gezogen habe. Wir wissen nicht, was aus USFO und aus dem ESC 2010 ohne Lena geworden wäre. Genauso wissen wir aber auch nicht, was ohne USFO und den ESC aus Lena geworden wäre. Vielleicht würde sie heute Schauspiel studieren und nebenbei in einer Band singen und sich auch am Schreiben eigener Songs versuchen; vielleicht hätte sie es tatsächlich schon geschafft, sich einen Deal mit einem Majorlabel einzuhandeln; aber niemand kann wohl sagen, ob sie damit ein auch nur annähernd so breites Publikum erreichen würde und vor allem, ob sie damit auch als Künstlerin mit eigenem Anspruch wahrgenommen würde oder aber nur als hübsches, niedliches Popsternchen, dem jeder Produzent nur nach dem Motto (wie es Grombold pointiert formuliert hat) "Hier, sing das mal" begegnen würde.

Fakt ist jedenfalls: Es gibt derzeit in Deutschland keinen Künstler und vor allem keine Künstlerin, der in seinen künstlerischen und medialen Startbedingungen mit Lena vergleichbar wäre. Lena ist eben die eine Sängerin, die erst USFO und danach den ESC gewonnen und schließlich auch noch ihre eigene mehrteilige Fernsehshow bekommen hat. Lena ist die eine Sängerin, die irgendwo zwischen Hildegard Knef, Kate Nash, Adele und Pippi Langstrumpf steht. Wenn wir mal die Gruppe "deutschsprachige Bands mit Sängerinnen" definieren und dort zum Beispiel Juli, Silbermond, Wir sind Helden, MIA., Rosenstolz und Luxuslärm aufnehmen, dann gibt es bei allen Genannten trotz aller erkennbaren künstlerischen Unterschiede doch auch Parallelen im musikalischen Schaffen wie auch in der Zielgruppe, die damit erreicht wird. Wer in Deutschland aber ist "irgendwie so ähnlich" wie Lena!? ;)

Vielleicht müssen wir in der Fragestellung überhaupt etwas genauer unterscheiden:
- Geht es darum, als Frau in der Popmusik überhaupt erst mal Fuß zu fassen, ein, zwei Alben einzusingen und die eine oder andere Single auf den Markt zu werfen und ansonsten von Zeitschriftencovern und Postern zu lächeln und im Fernsehen hübsch auszusehen und sympathisch und einnehmend zu wirken?
- Oder geht es darum, sich über einen langen Zeitraum als Künstlerin zu etablieren, sich Achtung und Respekt zu erwerben und seine eigenen künstlerischen Wege zu gehen und sich selbst auch gegen Widerstände zu verwirklichen?
Man ahnt es vielleicht: Das erste find ich, gerade für Sängerinnen (zumal solche mit Lenas Charisma), auch in Deutschland weitaus einfacher und unproblematischer als das zweitere .... das muss sich auch eine Lena erst erkämpfen ;)



Ob Lena es schwerer hat als ihre männlichen Kollegen? Aufgrund des eben Geschriebenen vielleicht ja. Allerdings lässt sich ihr Werdegang ja mit keinem anderen vergleichen. Wäre bei einer Castingshow ein männlicher Künstler mit entsprechendem Charisma und entsprechenden Fähigkeiten gefunden worden, hätte er vielleicht dieselben Probleme.
:goodpost:

Tiny Tim
04.10.2012, 01:03
sich Achtung und Respekt zu erwerben

Achtung und Respekt von wem? Etwa dem Gesindel, das die hiesigen Blätter vollschmiert?

Die eigenen künstlerischen Wege zu gehen und sich selbst auch gegen Widerstände zu verwirklichen ist im Grunde nicht schwer; die Süddeutsche Zeitung hat in ihrer Ausgabe vom Dienstag ihre Seite 3 solchen Menschen gewidmet, deren Problem leider darin besteht, dass sie am Existenzminimum herumkrebsen.

tobago
04.10.2012, 01:55
Ich glaube, einige hier müssten mal ganz dringend Jana Elzners Bachelorarbeit lesen. Diesen Unfug mit dem "Pushen" kann ich allmählich nicht mehr tolerieren.

Du wirst verzeihen, dass es für mich nicht wirklich relevant ist, ob du diesen "Unfug" tolerierst oder nicht. :)
Fakt ist, dass Lena nach ihrem ersten Auftritt sofort in Printmedien und Internet in erheblichen Ausmaß präsent war - es fällt mir niemand anderer ein, dem als absolutem Newcomer eine ähnliche Aufmerksamkeit zuteil geworden wäre.
Fakt ist weiterhin, dass dadurch ihr Bekanntheitsgrad erheblich schneller gestiegen ist, als es sonst der Fall gewesen wäre, und das nenne ich gepusht ;).

Tiny Tim
04.10.2012, 02:00
Du wirst verzeihen, dass es für mich nicht wirklich relevant ist, ob du diesen "Unfug" tolerierst oder nicht. :)
Fakt ist, dass Lena nach ihrem ersten Auftritt sofort in Printmedien und Internet in erheblichen Ausmaß präsent war - es fällt mir niemand anderer ein, dem als absolutem Newcomer eine ähnliche Aufmerksamkeit zuteil geworden wäre.
Fakt ist weiterhin, dass dadurch ihr Bekanntheitsgrad erheblich schneller gestiegen ist, als es sonst der Fall gewesen wäre, und das nenne ich gepusht ;).

Jedenfalls beweist Du, dass Du Jana Elzners Bachelorarbeit noch nicht gelesen hast. Du wirst verzeihen, dass es mir schwer fällt, die ermüdende Redundanz Deiner Beiträge zu übersehen. ^^
Hättest Du sie gelesen, könntest Du jedenfalls nicht so mir nichts dir nichts darüber hinweg gehen, dass das Echo, das Lena in den Medien gefunden hat, in allererster Linie auf ihren eigenen Qualitäten und auf ihrem Publikumsappeal beruhte und nicht auf einer Willkürentscheidung von irgendwelchen Redakteuren, wie Du es immer wieder insinuierst.

tobago
04.10.2012, 02:26
J...dass das Echo, das Lena in den Medien gefunden hat, in allererster Linie auf ihren eigenen Qualitäten und auf ihrem Publikumsappeal beruhte und nicht auf einer Willkürentscheidung von irgendwelchen Redakteuren, wie Du es immer wieder insinuierst.

Unterstelle ich das tatsächlich??? Selbstverständlich war die überaus große Medienpräsenz ursächlich durch Lenas Persönlichkeit und ihren Auftritt bedingt, aber dennoch hat gerade diese Medienpräsenz ihren Bekanntheitsgrad erheblich beschleunigt und verstärkt.
Und nein, ich habe die Bachelorarbeit (noch) nicht gelesen.

Schmullus
04.10.2012, 05:23
Jedenfalls beweist Du, dass Du Jana Elzners Bachelorarbeit noch nicht gelesen hast. Du wirst verzeihen, dass es mir schwer fällt, die ermüdende Redundanz Deiner Beiträge zu übersehen. ^^
Hättest Du sie gelesen, könntest Du jedenfalls nicht so mir nichts dir nichts darüber hinweg gehen, dass das Echo, das Lena in den Medien gefunden hat, in allererster Linie auf ihren eigenen Qualitäten und auf ihrem Publikumsappeal beruhte und nicht auf einer Willkürentscheidung von irgendwelchen Redakteuren, wie Du es immer wieder insinuierst.

ich will mich nicht einmischen.....nur soviel zu einer Sache. Es ist nicht nötig die Bachelor Arbeit zu lesen um das zu erkennen (Fett unterstrichen)

Es wurde ja oft genug gesagt:
Das Ganze "pushen" oder "hypen" hätte mit keiner anderen Person funktioniert weder Dursti noch Jennifer noch jemand anderer 2010 hätte das erreichen können (mir persönlich ist dieses Hype und Push Gerede eh suspekt.... ich nenne mal lieber keine Beispielnamen damit sich hier nicht womöglich jemand angegriffen fühlt....aber bei mir hätte es mit Mr X oder Lady y... gepushed oder gehyped wie auch immer keinen solchen gegeben ohne eben die Fähigkeiten und Eigenschaften die Lena in sich vereint...ich denke nicht dass ich da ein Einzelfall bin ....hm rede ich grad am Thema vorbei :gruebel: auch klar ist, ohne die Unterstützung der "Presse" wäre Lena trotz ihrer Fähigkeiten nicht so schnell bekannt geworden... aber (Teufelskreis;))die Unterstützung in dem Maße bekam sie auch nur aufgrund ihrer Eigenschaften ....und ich dreh mich grad im Kreis:D ) und bin erstmal wieder weg:hi:


nur meine Meinung..... (....außerdem sind es ja keine neuen Erkenntnisse )

Surfer
04.10.2012, 09:12
Ich bin da mehr bei Walter, Lena wurde erst nicht gepusht, sie hat das Medieninteresse geweckt, weil die Menschen von ihr fasziniert sind. Im Grunde wurde Lena Anfangs nicht gepusht, sondern gepult. Später als die Werbung für den ESC einsetzte wurde auch von Seiten BP und ARD gepusht.

Die Frage ist insgesamt zu sehen wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Fakt ist, jeder andere USFO-Sieger wäre auch gepusht worden, aber ob das Interesse der Menschen das Gleiche wäre, kann man an Roman Lob's Popularität ablesen.

Bei Lena war nach My Same ein Welle der Begeisterung durch das Land gegangen, die nicht gesteuert war. Nein, diese Welle ist wie ein Domino-Effekt auch über die Grenzen geschwappt.

Rolwin
04.10.2012, 09:19
Danke erst einmal für die rege Beteiligung.
Dass Lena es geschafft hat, daran zweifel ich nicht.

In meinem Umfeld habe ich beobachtet, dass Lena mehr von Frauen abgelehnt wird, als von Männern und bei den Männern gab es auch noch Unterschiede. Einmal die Gruppe Männer, die in einer Beziehung leben und Männer die solo sind. Letztere standen Lena wesentlich wohlwollender gegenüber.
Dafür muß es ja Gründe geben. Habt ihr ähnliche Beobachtungen gemacht, oder ist das nur in meinem Umfeld so? Wenn ja, ist das bei Solokünstlerinnen stärker, als bei männlichen Kollegen?
@Walter Sobchak, habe leider auch nicht Janas Buch gelesen, als ich den Thread eröffnet habe. Gibt das Buch auch darüber Aufschluss?

maybear
04.10.2012, 09:49
Generell scheinen sehr viel mehr Männer ins Musikgeschäft zu wollen als Frauen, deshalb muß man die Anzahl derer, die es dann tatsächlich geschafft haben, wohl relativieren. Bei vergleichbarer Befähigung dürften die Unterschiede bei den Chancen heute nicht mehr groß sein. Einfach haben es beide Geschlechter nicht, so ist die Karriere von Christian Durstewitz nicht so richtig in Gang gekommen, obwohl er sich wirklich darum bemüht hat. Hätte es Jennifer Braun bei vergleichbarem Engagement schwerer gehabt?

vampire67
04.10.2012, 09:54
In meinem Umfeld habe ich beobachtet, dass Lena mehr von Frauen abgelehnt wird, als von Männern und bei den Männern gab es auch noch Unterschiede. Einmal die Gruppe Männer, die in einer Beziehung leben und Männer die solo sind. Letztere standen Lena wesentlich wohlwollender gegenüber.
Dafür muß es ja Gründe geben. Habt ihr ähnliche Beobachtungen gemacht, oder ist das nur in meinem Umfeld so? Wenn ja, ist das bei Solokünstlerinnen stärker, als bei männlichen Kollegen?
Ich denke ja, aber die beobachtung ist eher im fanclub umfeld, da ich da bei mehreren schon gewisse meldungen gehört habe dass die begeisterung für Lena meist auf wenig gegenliebe bei ihren partnerinnen stösst.
Auch wenn mädels das nicht zugeben, ich denke Lena wird durchaus als 'konkurenz' beim partner wahrgenommen.

Axel1954
04.10.2012, 10:40
Vieleicht hilft meine Einstellung als "durchschnittlicher" Musikkonsument.
Ich bevorzuge Frauen als Sängerinnen weil mir weiblicher Stimmen einfach besser gefallen, gut, die Optik hilft auch noch, was mein Frau dazu sagt ist mir ziemlich Wurscht.
Bevor ich von einen männlichen Sänger begeistert bin muß er schon ganz besonders sein und eine aussergewöhnlich gute Stimme haben, deshalb kann ich z.B. mit Casper oder Grönemeyer nicht das geringste anfangen, aber auch noch mit einer ganzen Menge anderen.

j_easy
04.10.2012, 11:05
Bitte "haut" doch nicht immer auf Roman herum. Auch die anderen Musiker sind nicht unbedingt vergleichbar. Es stimmt, die Aufmerksam war bei Lena auch schon vor Oslo irgendwann recht groß ... Die Presse hatte schon was zu schreibseln.

Es gibt zu den anderen Musikern aber noch den entscheidenden Unterschied. Lena gewann den ESC dann auch noch.

Was ohne dieses Resultat gewesen wäre (oder wenn Sie hinten gelandet wäre) vermag ich mir nicht vorzustellen. Ich vermute der Shitstorm hätte bereits eher eingesetzt und die negativen Stimmen hätten Einfluß gewonnen.

Hollie60
04.10.2012, 11:14
Bitte "haut" doch nicht immer auf Roman herum...
Es gab ja beim USFx Format bis jetzt keinen anderen wo man hätte vergleichen können. ;)

Schnatz
04.10.2012, 11:22
Das ist ja wieder mal eine Nonsensfrage vorm Herrn. Wo hat es Lena denn schwer habe ich mich gefragt. Ich finde sie hat es relativ leicht, im Gegensatz zu anderen nicht durch den ESC bekannt gewordenen Stars, ob nun male oder female. Die Frage lautet ja schon falsch, impliziert sie doch die Fragestellung ob es Männchen oder Weibchen leichter haben. Demnächst stellen wir die Frage, ist Schönheit ein Garant für Erfolg. Nur um sie nach 100 Seiten mit einem schlichten Ja zu beanworten. Ob ein schlecht sortierter Unterhaltungselektronikmarkt, wo zufällig und temporär mehr Männerfaces von den Covern prangen, zu so einer Frage berechtigen, bleibt zweifelhaft.

Männer mögen eher weibliche Stars und umgekehrt, OMG :skandal: seit wann ist das denn so, vielleicht von anbeginn :hmm:. Der Star als Partnerin, alles klar, das ich da nicht drauf gekommen bin :aua: Deshalb wird sie ja auch bei jedem Konzert mit Kinderwünschen konfrontiert. Der Ehewunsch beschränkt sich natürlich nur auf die jungen Ungebundenen passenden Alters.:ugly: Der Rest kriegt ja von seiner jealousierten Stalkerusschi schon eins übergebraten, wenn er nur die CD einlegt. :altefinnin:

Zuhören ist manchmal nicht schlecht. Lena hat eindeutig erklärt warum sie von ihrem Freund erzählt hat, man muss es nur mal glauben. Es ist schon witzig zu glauben in Zeiten wo jede zweite Ehe geschieden wird, wäre die Aussage ,ich habe einen Freund, ein Signal an die Frauen der Welt, keine Angst ich nehm euch euren Alten nicht weg. :schokohase:

Was ist eigentlich mit Homosexuellen, :hmm: nun da fragen wir am besten die Maus :-D

Axel1954
04.10.2012, 11:56
Hey Schnatz, warum muß ich bei dir immer zwanghaft an Waldorf und Statler denken .......... ??????????

maybear
04.10.2012, 12:09
Das ist ja wieder mal eine Nonsensfrage vorm Herrn.Und da meinst du, da schreib' ich auch mal eine Menge Nonsens?


Wo hat es Lena denn schwer habe ich mich gefragt. Ich finde sie hat es relativ leicht, im Gegensatz zu anderen nicht durch den ESC bekannt gewordenen Stars, ob nun male oder female. Die Frage lautet ja schon falsch, impliziert sie doch die Fragestellung ob es Männchen oder Weibchen leichter haben.Ich würde sagen, letzteres ist eher die Frage, auf die hier auch überwiegend eingegangen wird, denn mit wem will man Lena vergleichen, wer hat vergleichbares Talent UND vergleichbare Einstiegsbedingungen?


Demnächst stellen wir die Frage, ist Schönheit ein Garant für Erfolg. Nur um sie nach 100 Seiten mit einem schlichten Ja zu beanworten.Diese Frage kann man nur mit einem klaren Nein beantworten, Schönheit kann helfen, kann aber auch hinderlich sein. Könnte eine schöne, blonde Frau Bundeskanzlerin werden? Schöne Frauen haben es oft schwer, mit ihren Fähigkeiten ernst genommen zu werden, beim breiten Publikum und großen Teilen der Presse hat auch Lena dieses Problem, zum Glück offenbar nicht wirklich im Musikbusiness (wobei wir darüber wenig wissen). Adele ist sicher nicht wegen ihrer Schönheit so erfolgreich geworden.


Ob ein schlecht sortierter Unterhaltungselektronikmarkt, wo zufällig und temporär mehr Männerfaces von den Covern prangen, zu so einer Frage berechtigen, bleibt zweifelhaft.Auch wenn er gut sortiert ist, ich kann mir gut vorstellen, daß in einem solchen technikorientierten Markt überwiegend männliche Kunden einkaufen. Und daß es insgesamt mehr männliche Interpreten und männlich besetzte Bands gibt, dürfte feststehen, auch wenn die Frauen in der letzten Zeit aufholen.


Männer mögen eher weibliche Stars und umgekehrt, OMG :skandal: seit wann ist das denn so, vielleicht von anbeginn :hmm:.Wie kommst du auf diese These? Ich denke, daß das so nicht stimmt.


Zuhören ist manchmal nicht schlecht. Lena hat eindeutig erklärt warum sie von ihrem Freund erzählt hat, man muss es nur mal glauben. Es ist schon witzig zu glauben in Zeiten wo jede zweite Ehe geschieden wird, wäre die Aussage ,ich habe einen Freund, ein Signal an die Frauen der Welt, keine Angst ich nehm euch euren Alten nicht weg.Auch wenn ich Lena für eine "ehrliche Haut" halte, jedes Wort von ihr würde ich nicht auf die Goldwaage legen, die eine oder andere kleine Schwindelei traue ich ihr durchaus zu. Tatsache ist, daß es viele Stars gab oder gibt, die ihren Partner bzw. daß es überhaupt einen gibt (und von welchem Geschlecht dieser ist) aus geschäftlichen Gründen geheimhalten mußten, ob das Gegenteil geschäftlich sinnvoll ist, weiß ich nicht. Lena hatte jedenfalls nach eigener Aussage die Nachricht, daß sie einen Freund hat, einem Reporter gegeben, damit die entsprechenden Mutmaßungen der Presse aufhören, das Dumme war nur, daß sie gleichzeitig den Namen ihres zukünftigen Hundes erwähnte und das der Reporter viel interessanter fand ...

Tiny Tim
04.10.2012, 12:46
@Walter Sobchak, habe leider auch nicht Janas Buch gelesen, als ich den Thread eröffnet habe. Gibt das Buch auch darüber Aufschluss?

Nein. Die von Dir angesprochene Fragestellung ist m.E. auch irreführend. Dass Lena polarisiert, ist eh schon eine Binsenweisheit, und ebenso, dass das weniger mit ihr als mit den Projektionen des Publikums zu tun hat. Welche Projektionen das dann im einzelnen sind, finde ich wenig interessant.

esiststeffen
04.10.2012, 14:52
Achtung und Respekt von wem? Etwa dem Gesindel, das die hiesigen Blätter vollschmiert?

Die eigenen künstlerischen Wege zu gehen und sich selbst auch gegen Widerstände zu verwirklichen ist im Grunde nicht schwer; die Süddeutsche Zeitung hat in ihrer Ausgabe vom Dienstag ihre Seite 3 solchen Menschen gewidmet, deren Problem leider darin besteht, dass sie am Existenzminimum herumkrebsen.

Achtung und Respekt von dem Teil des Publikums, das Lena bisher abgelehnt hat und in ihr eben nur das Kunstprodukt der Musikindustrie oder die alberne Henne vom ESC sah ..... ich sag immer wieder, man unterschätzt als Lenaist leicht, welchen Stellenwert die Leute "da draußen" Lena überhaupt noch einräumen. Die meisten Radiohörer dürften sich vor einigen Wochen darüber gewundert haben, dass Lena überhaupt noch mal einen neuen Song im Radio laufen hat. Eine sehr gute Freundin aus dem Juliforum meinte, als ich beim Chatten eher beiläufig Lenas neue Radiopräsenz erwähnte: "Was interessiert mich denn dieses künstlich gehypte One-Hit-Wonder" ..... und gerade solche Vorurteile abzubauen, und sich wenn nicht persönliche Sympathie, dann doch zumindest Respekt zu erwerben, das war und ist nach meinem bisherigen Verständnis doch das Ziel, das Lena mit "Stardust" verfolgt. Sie möchte zeigen (und sich selbst beweisen), dass sie eben auch ohne Raab und ohne den ESC das Zeug dazu hat, sich als Musikerin auf dem Markt zu etablieren. Aber natürlich ist ihr dabei die Bekanntheit, die sie durch die Raab- und ESC-Geschichte erworben hat, ein ungeheurer Wettbewerbsvorteil. Wie gesagt, niemand von uns weiß, wie Lenas Karriere sich entwickelt hätte, wenn sie nicht zu USFO gegangen wäre und sie sich so, wie sie war und ist, selbst nach oben hätte arbeiten müssen, bei Plattenfirmen und Produzenten vorspielen, ihre Songs im Internet präsentieren, jedes Wochenende einen Gig spielen. Vielleicht hätte sie es so wirklich auch zu einer deutschen Kate Nash oder Adele oder Amy Macdonald bringen können. Dennoch ist Lenas Karriere eben anders verlaufen, es traf die absolut richtige Person (eine glänzende Interpretin mit umwerfender Ausstrahlung) auf die richtigen Leute (einen Jurypräsidenten, der als bester Castingshowmentor in Deutschland galt, und Juroren, die ihre Starqualitäten von Anfang an erkannten) und die richtige Bühne (zunächst eine TV-Show mit Millionenpublikum, dann die gesamte Marketingmaschinerie von Pro7 und ARD, schließlich der ESC, den sie auch noch gewinnen konnte) - all diese Faktoren zusammen bewirkten es, dass Lenas Karriere so verlief, wie sie eben verlaufen ist. Dein zweiter von mir zitierter Absatz, Walter, ist ein gutes Beispiel: Lena hat durch ihr USFO/ESC-Polster den ungeheuren Vorteil, dass sie sich mit Stardust nun eben als Künstlerin ausprobieren konnte und kann, ohne am Existenzminimum rumzukrebsen ;)


Die Fragen, die sich in diesem Thread nun also stellen, sind aber: Hätte ein Mann mit den gleichen Voraussetzungen wie Lena (Ausstrahlung und künstlerisches Talent) die Möglichkeiten von Raab, Pro7, ARD und dem ESC auch so optimal ausnutzen können wie Lena? Und falls ja, wäre es ihm eher leichter oder schwerer gefallen, sich hinterher auch eine dauerhaftere Karriere aufzubauen? Tja, das könnte man wohl abschließend nur beantworten, wenn es eine solche Kombination tatsächlich mal gegeben hätte .... Roman jedenfalls hat es (vielleicht nicht nur, aber auch) deshalb nicht gehabt, weil ihm das Unverwechselbare, das Irrsinnige fehlten, wie es Lena verkörpert. Hätte es bei USFx je eine männliche Lena gegeben, wären wir schlauer :)

Fakt ist: Lenas (bisheriger) Karriereverlauf kann sicher nicht repräsentativ für andere Künstlerinnen, ob in Deutschland oder international, stehen. Wenn es Lena in ihrer bisherigen Karriere leicht hatte, darf man daraus auf keinen Fall schließen, dass es andere ähnlich begabte Frauen (die aber kein USFO mit all seinen Folgen im Rücken hatten) es auch leicht hatten, leicht haben oder leicht haben werden. Ob es Lena schafft, in zehn oder zwanzig oder dreißig Jahren so ernst genommen und respektiert zu werden wie zB Grönemeyer oder die Toten Hosen (und zwar auch von Leuten, die selbst nie ihre CDs kaufen oder auf ein Konzert gehen würden); und ob sie als elegante Dame von fünfzig Jahren noch die gleiche einnehmende Wirkung entfaltet wie als ausgeflippte Abiturientin .... das wird die Zukunft zeigen müssen ;)

Tiny Tim
04.10.2012, 16:51
Achtung und Respekt von dem Teil des Publikums, das Lena bisher abgelehnt hat und in ihr eben nur das Kunstprodukt der Musikindustrie oder die alberne Henne vom ESC sah ..... ich sag immer wieder, man unterschätzt als Lenaist leicht, welchen Stellenwert die Leute "da draußen" Lena überhaupt noch einräumen. Die meisten Radiohörer dürften sich vor einigen Wochen darüber gewundert haben, dass Lena überhaupt noch mal einen neuen Song im Radio laufen hat. Eine sehr gute Freundin aus dem Juliforum meinte, als ich beim Chatten eher beiläufig Lenas neue Radiopräsenz erwähnte: "Was interessiert mich denn dieses künstlich gehypte One-Hit-Wonder" ..... und gerade solche Vorurteile abzubauen, und sich wenn nicht persönliche Sympathie, dann doch zumindest Respekt zu erwerben, das war und ist nach meinem bisherigen Verständnis doch das Ziel, das Lena mit "Stardust" verfolgt.

Ach, ich weiß nicht... Ich bin auch immer wieder erstaunt, wenn ich höre, dass dieser und jener Rockbarde, dessen Name ich viel eher mit den Siebziger oder Achtziger Jahren verbinde als mit der Gegenwart, tatsächlich immer noch Platten veröffentlicht. Allerdings ruft das bei mir nicht weniger Achselzucken hervor als Stardust bei Deiner Forumsfreundin. Sagt das etwas über die Rockbarden? Nein, es sagt etwas über mich: dass ich mir so oder so keine Platten von denen kaufen würde, egal wie respektgebietend dieser oder jene ihre Musik finden mag.

Selbstverständlich ist Lena daran interessiert, immer neue Menschen mit ihrer Kunst anzusprechen. Aber "die Leute da draußen" sind kein monolithischer Block (gerade Du erweckst allerdings gelegentlich den Eindruck, als hieltest Du sie dafür ;)); sie reagieren ganz individuell verschieden auf Neuigkeiten von Lena. Deine Forumsfreundin steht für niemanden als sich selbst; aus ihrer Reaktion lässt sich nichts ablesen, was für mich oder Lena von Interesse sein könnte. Ich habe es ja mehrfach schon geschrieben: in diesem Land leben über achtzig Millionen Menschen, aber schon wenige Hunderttausend können einen spektakulären Erfolg für einen Popkünstler ausmachen, wenn sie seine neue Platte kaufen. Überschätze also bitte nicht individuelle Äußerungen irgendwelcher Leute, denen Du begegnest; die bedeuten nicht so viel, wie Du zu glauben scheinst. ;)

earplane
04.10.2012, 17:25
Ob sich ein Künstler "etabliert" oder nicht wird immer noch an der Ladentheke entschieden. Und da sieht es momentan für Lena eigentlich ganz gut aus, oder?

mrlenchenfan
04.10.2012, 19:23
Man kann sich ja mal anschauen was ein paar andere bekannte Frauen aus der Branche zu sagen haben.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613487.html

Da bekommt man schon so eine Idee wie es teilweise hinter den Kulissen zugeht.

Ich finde schon das Zitat von der Humpe bemerkenswert:


Humpe: Das sind Menschen, die selbst Mitte oder Ende dreißig sind, an den Schaltstellen sitzen und eine ungeheure Angst haben, als out zu gelten. Für die ist Britney Spears schon alt. Aber ich habe zum Beispiel überhaupt nicht vor, Videos zu drehen, in denen ich bauchfrei und mit gepierctem Nabel tanze. Musik ist nur einfach mein Beruf - ich schreibe gern Songs, und ich mag es, sie zu singen.

Das könnte man auch über Lena sagen!


Im Musikbusiness brauchts auch Ellbogen.
Deshalb findet man Frauen verstärkt in der Kategorie " 'Hier, sing das mal.' - 'OK' "

Das hat ja auch schon Stefan Raab mit Nena bei TVTotal nach USFO Show 3 diskutiert! Oder mit Joy Delalane! Anscheinend taucht bei den Mädels die ins Showbizz wollen, eher die Frage auf: Woher kommst Du? Und es wird anscheinend auch mehr anerkannt, wenn der Künstler durch die Boygroup- oder Girlgroup-Schule gegangen ist. Das ist auch, meiner Meinung nach, die Schwierigkeit, die Castingshow-Teilnehmer haben, um sich am Musikmarkt etablieren zu können. Da fallen mir z. B. nicht unbedingt Teilnehmer von der Casting-Show DSDS ein. Aber eben Teilnehmer von Casting-Shows, die von Pro 7 gecastet wurden: Stefanie Heinzmann, Max Mutzke oder auch Roman Lob! Ja, auch DER! Denn: Welcher von den vielen Teilnehmern von DSDS ist über eine Single oder sogar einem Album hinaus gekommen? Mir fällt zum Beispiel zur Zeit keiner ein! Man kann jetzt darüber streiten, wie erfolgreich Stefanie H., Max M. oder Roman Lob sind. Aber alle 3 werden regelmäßig z. B. bei NDR 2 im Radio gespielt! Und das ist von den DSDS-Teilnehmern (auch den letzten) nicht mehr der Fall!


Wenn man sich mal anschaut, was so für Künstler in Deutschland einen ähnlichen Hype durchlebt haben wie Lena in den letzten Jahren, so fällt auf, dass alle auf ihre Art irgendwo sehr "speziell" waren und auch in gewissem Maße (ob absichtlich oder unabsichtlich) provozierten und polarisierten. Ich weiß nicht, ob ich es hier in diesem Forum schon jemals zu schreiben gewagt habe, aber mir geht schon lange der Gedanke durch den Kopf, dass (bei allen unbestreitbaren Unterschieden in Zielgruppe, künstlerischer Botschaft und auch künstlerischer Qualität) das einzige popmusikalische Phänomen, das in den letzten zehn Jahren in Deutschland einen ähnlichen medialen Hype ausgelöst und durchlebt hat wie Lena, Tokio Hotel heißt. Wohl keine Band hat einerseits innerhalb einer kurzen Zeit so viele Platten und so viele Merchandisingprodukte verkauft, aber andererseits auch so viel Ablehnung bis hin zu offenem Hass vollzogen. Und auch den Küblböck, auch wenn sein Hype noch schneller wieder verflogen war, könnte man noch in diese Kategorie einordnen. Ich möchte noch einmal ausdrücklich betonen, dass ich künstlerisch niemals Lena mit Tokio Hotel oder Daniel Küblböck vergleichen könnte und wollte; worum es mir geht, ist die Tatsache, dass offenbar ein gewisses deutliches Anderssein und Anecken dazugehört, um einen wirklichen Hype auszulösen. Nichts ist in der Popmusik schädlicher als Austauschbarkeit und Ecken- und Kantenlosigkeit; ich verweise gern noch einmal (wie schon vor ein paar Wochen im Deutungshoheit-im-Pop-Thread) auf den gänzlich ausgebliebenen Hype um Roman Lob ;)

Inwieweit es Lena nun aber schwerer oder leichter hatte als es ein Mann mit den gleichen Voraussetzungen und vor allem auch den gleichen Fähigkeiten gehabt hätte, dazu kann ich mir kein Urteil erlauben. Auf jeden Fall hat eternity richtig erkannt: Die besonderen Umstände, denen Lena ihren phänomenalen Ruhm verdankt, sind nicht mit den Verhältnissen vergleichbar, in denen andere Künstlerinnen ihre Karriere beginnen müssen. Lena hatte durch USFO und den ESC eine einmalige Chance, wie es sie kein zweites Mal gegeben hätte, und sie war die eine Person, der es gelungen ist, diese Chance zu nutzen. Vielleicht zeigt sich gerade damit mal wieder deutlich: Lena steht in gewisser Weise ohne vergleichbares Beispiel da; so etwas wie sie gibt es so schnell nicht noch einmal ;)

Und zum Abschluss noch ein anderer Gedanke, der mir schon sehr früh in diesem Thread gekommen ist: Gerade bei diesem Thema fände ich wieder mal besonders interessant, was wohl die gute Joon Wolfsberg dazu zu sagen hätte :)

Ich habe mal die Bemerkungen von Dir, mit denen ich mich noch einmal "auseinandersetzen" möchte, hervorgehoben.

Zum "Hype" im allgemeinen oder besonderen zu Lena, Tokio-Hotel oder dem Kühlböck (oder Küblböck?). Zu Lena wurde schon zu USFO-Zeiten bescheinigt, dass sie "positiv" anders, "positiv" verrückt sei. Das machte sie zur Zeit des größten "Hypes" ja auch zur beliebtesten Künstlerin!

Zu Tokio-H. oder Kühl(kübl)böck kann ich nichts sagen, weil ich bei T. H. nicht zur angesprochenen Altersklasse gehöre/gehörte! Und der K. ist mir von vornherein suspekt, weil er ein DSDS-Star war. Das hat aber nicht unbedingt mit DSDS zu tun, als mit einer bestimmtem Person, der schon von Anfang an in der Jury sitzt!

Das ganze Drumherum zu Roman Lob ordne ich dahingehend ein, dass seine Aufmerksamkeit in den Medien, dem entspricht, wie es damals bei Max Mutzke war und heute noch ist!

Und zu Deinen Bemerkungen zu Lena, USFO und ESC: All dies hat ja Lena schon in diesen Tenor in diversen Interviews und Statements in dieser Form schon gesagt. Und ich gebe Dir recht: Sowas wird sich so schnell nicht wiederholen. Vor allen auch glaube ich nicht, dass die ARD das richtige in diesen Moment tun, um einen Kanditaten für den ESC 2013 in Malmoe zu finden! Ich kann Dir leider nicht sagen warum, aber das habe ich so im Gefühl!

Und wenn wir diesen ganzen "Hype" um Lena Revue passieren lassen, müssen wir auch noch mal folgendes zu Grunde legen: Lena "wollte" eigentlich garnicht Sängerin werden. Sie hatte in der ersten NDR-Talkshow gesagt, sie wüsste garnicht wie man Sängerin wird. Sie wollte eigentlich Schauspiel studieren! Oder eventuell etwas "anderes" künstlerisches. Wir Fans können also froh sein, dass Lena sich für das "Singen und Performen" entschieden hat!

Grombold
04.10.2012, 21:40
Und wenn wir diesen ganzen "Hype" um Lena Revue passieren lassen, müssen wir auch noch mal folgendes zu Grunde legen: Lena "wollte" eigentlich garnicht Sängerin werden. Sie hatte in der ersten NDR-Talkshow gesagt, sie wüsste garnicht wie man Sängerin wird. Sie wollte eigentlich Schauspiel studieren! Oder eventuell etwas "anderes" künstlerisches. Wir Fans können also froh sein, dass Lena sich für das "Singen und Performen" entschieden hat!Sowas oder ähnliches hab ich jetzt schon gefühlte tausend mal hier im Forum gelesen. Ist aber immernoch falsch!
Lena hatte nicht geplant Sängerin/Musikerin zu werden, weil wie du sagst sie nicht wusste wie.
Das hat aber nichts damit zu tun, was ihr liebster Berufswunsch war/ist.

SvenC
04.10.2012, 21:56
Meine Antwort darauf: NEIN

:D

Zum Rest. Mir ist es auch wie bei den Charts vollkommen egal... Hauptsache Lena macht weiter, entwickelt sich und liefert gute Sachen ab.

btw. Da Lena nun nicht gerade häßlich ist, hat sie viele Fans, Viele die hinter ihr stehen und viele Neider. Aber das ist wie überall im Leben. Von daher ist die Ausgangsfrage nicht wirklich relevant und nicht wirklich bestimmend.

Wenn wir es mal genauer betrachten, dann ist Lena das "neue, deutsche Fräuleinwunder", eine Nena der heutigen Zeit.
Eine attraktive Frau zieht Männer an und wirkt für Frauen bedrohlich. Daher dürfte es vermehrt männliche Fans geben und weniger ältere Frauen.
Schönheit, Jugendlichkeit, Alter. Das sind so Dinge, die Frauen im Alter oftmals nicht hören wollen. Männer sind eher von jüngeren Frauen angezogen, zumal wenn sie hübsch sind und eine gute Figur abgeben, dazu noch einen perfekten Partner zu Vermehrung gefunden haben (wollen). Daher ist es alles so wie es ist. :)

Schaut man sich die Frontfrauen an wie bei Wir sind Helden, dann wird man auch feststellen, daß fast nur diese eingeladen werden in TV-Shows, meist der Anhang nicht.

Lena ist für junge Mädels was zum Aufschauen, weil Lena jung, hübsch, erfolgreich ist und zugleich auf rebellisch ist / sein kann, aber auch Ziele verfolgen kann und ehrgeizig ist. Eine andere Emanzipation als Alice das damals hervorgebracht hat. Lena ist eine selbstbewusste junge Dame, die weiss was sie kann und was sie will.

Daher hat es Lena nicht wirklich leichter oder schwerer als Andere. Sie geht ihren Weg, wie es einen Weg zu gehen gilt, wenn man in diesem Alter ist.

mrlenchenfan
04.10.2012, 22:16
Sowas oder ähnliches hab ich jetzt schon gefühlte tausend mal hier im Forum gelesen. Ist aber immernoch falsch!
Lena hatte nicht geplant Sängerin/Musikerin zu werden, weil wie du sagst sie nicht wusste wie.
Das hat aber nichts damit zu tun, was ihr liebster Berufswunsch war/ist.

Ich habe mir noch mal den "Auftritt" von Lena in der NDR-Talkshow vom 8.5.2010 angesehen. Dort sagt sie wörtlich:


Lena sagt: Ich wollte eigentlich garnicht Sängerin werden, weil für mich das viel zu weit entfernt schien. Wie kommt man, daran Sängerin zu werden ... Ich wollte immer etwas machen, was mich ausfüllt ... Es war von Anfang an klar, das es Künstlerin sein muss ... Also Film Schauspiel Gestalterisches usw.

Also war Lenas "Berufswunsch" Künstlerin! Das habe ich damit ausdücken wollen, als ich schrieb:


Sie wollte eigentlich Schauspiel studieren! Oder eventuell etwas "anderes" künstlerisches.

j_easy
05.10.2012, 00:42
Vieleicht hilft meine Einstellung als "durchschnittlicher" Musikkonsument.
Ich bevorzuge Frauen als Sängerinnen weil mir weiblicher Stimmen einfach besser gefallen, gut, die Optik hilft auch noch, was mein Frau dazu sagt ist mir ziemlich Wurscht.
Bevor ich von einen männlichen Sänger begeistert bin muß er schon ganz besonders sein und eine aussergewöhnlich gute Stimme haben, deshalb kann ich z.B. mit Casper oder Grönemeyer nicht das geringste anfangen, aber auch noch mit einer ganzen Menge anderen.

Kann ich unterstreichen und dazu mag ich stimmliche Typen, bestimmte Ausstrahlung und / oder melodische Songs: Feist, Miss Li, Kate Nash, Kate Bush, Nora Jones, Katie Melua ... auch Duffy ..., natürlich Lena ... Die Stimme muß Charakter haben.

Mit normalen Sängern / Bands, insbesondere den teilweisen Indie Einheitsbrei kann ich eher wenig anfangen, Höre dafür Yello, Kraftwerk, Ärzte, Rio Reiser, Peter Fox, Rufus Wainwright, Philip Poisel ... The Doors ...

Also ich bevorzuge Sängerinnen ... ;) - ohne gesexe - und / oder Stimmgeknödel

Als Single redet mir auch keine Frau rein ...

Teil OT Off

bates
05.10.2012, 00:47
Also war Lenas "Berufswunsch" Künstlerin! Das habe ich damit ausdücken wollen, als ich schrieb:

Sie ist ja auch Künstlerin geworden. Wobei "Berufswunsch" ein komisches Wort ist, fast absurd. Lena ist Künstlerin. Sie hat da nicht wirklich eine Wahl ;).

Passt jetzt nicht richtig zum Thema, oder doch, indirekt schon - aber jedenfalls war's das dazu von mir.

mrlenchenfan
05.10.2012, 01:06
Den Begriff "Berufswunsch" hatte ja nicht ich ins Spiel gebracht! Es ging hier einfach auch darum, was Lena nach dem Abitur machen wollte. Sie wollte etwas machen, was sie ausfüllt. Und sie sagte auch im O-Ton, das es etwas künstlerisches sein muss. Und da gibt es eine große Auswahl: Maler, Bildhauer, Film- oder Bühnen-Schauspieler oder eben SängerIn! Aber der Weg zur Sängerin war ihr nicht plausibel!

bates
05.10.2012, 01:18
@mrlenchenfan: Keine Sorge, ich hatte das ja gar nicht als Kritik an Deinem Beitrag gemeint. Was ich nur meinte ist: Künstler wird man ja nicht so, wie man Bankkaufmann oder Tierarzthelferin "wird". Und: Sicher hatte Lena "Sängerin" nicht auf dem Schirm, aber das ist zweitrangig. Ihre Freude am künstlerischen Ausdruck hatte sie da schon entdeckt, nur vielleicht noch nicht "Singen" als Möglichkeit dazu.

maybear
05.10.2012, 01:24
So wie ich das verstanden habe, stand bei ihr schon das Singen ganz mit vorne, nur um Schauspielerin zu werden, kann man zu einer Schauspielschule gehen, sie kannte aber keinen entsprechenden Weg zum Beruf der Sängerin. Und dass sie offenbar ein solches Kompositions- und Produktionstalent hat, das hat sie wohl bis vor kurzem nicht gewußt.

Tiny Tim
05.10.2012, 01:29
Künstler wird man ja nicht so, wie man Bankkaufmann oder Tierarzthelferin "wird".

Ganz genau, es ist zunächst mal eine Seinsweise. Und wodurch zeichnet sich diese Seinsweise zuallererst aus? Simplifikation, Agent Starling, was ist es in sich selbst?


Es klingt aber gar nicht so, sondern mindestens so fröhlich, so leicht - und auch so leicht spinnert - wie die ersten beiden.

Genau das ist es. So kannten sie schon ihre ehemaligen Mitschüler, so hat sie das Fernsehpublikum kennengelernt, und so präsentiert Lena sich noch heute - das bekannteste Musikmagazin der Welt ist mein Zeuge. :)

bates
05.10.2012, 01:34
Es klingt aber gar nicht so, sondern mindestens so fröhlich, so leicht - und auch so leicht spinnert - wie die ersten beiden.Genau das ist es. So kannten sie schon ihre ehemaligen Mitschüler, so hat sie das Fernsehpublikum kennengelernt, und so präsentiert sie sich noch heute - das bekannteste Musikmagazin der Welt ist mein Zeuge. :)

... und deswegen sind auch die Domestizierungs-Sorgen völlig unbegründet (bzw. entsprechende Wünsche, sogar so etwas gibt es ja, zum Glück aussichtlos). Lena kann sehr viel, aber sie kann nicht aufhören, sie selbst zu sein, da bin ich völlig unbesorgt :).

j_easy
05.10.2012, 02:00
Lena meinte im letzten Interview sinngemäß, dass Sie bei sich nur Talent zum Musik machen sehe. Zuvor meinte Sie, dass Sie vielleicht doch Schauspiel studiere, bevor Sie Rollen annimmt ...

Wirklich sicher ist wohl nur, dass Sie Horror mag, in Film und Buchform ;)

Rolwin
05.10.2012, 09:35
Ich denke, Lena hat sehr früh schon erkannt, dass die Bühne ihr Ding ist. Sie hat ja einiges ausprobiert, sowohl bei Schulaufführungen im Gesang, als auch im TV in kleinen Nebenrollen.
Sie hatte ja selber von sich gesagt, dass sie eine Grottensängerin ist, hatte auch deshalb keinen Plan, wie man damit Sängerin werden kann und somit war die Schauspielerei eine Alternative. Sie hat nicht geahnt, dass gerade die Art, wie sie singt, das Publikum begeistert.
Nun sollte man nicht annehmen, dass sich der Beruf Schauspielerin oder Sängerin leicht ausüben läßt, selbst wenn mann die künstlerische Fähigkeit dazu hat. Der allergrößte Feind in beiden Berufen ist das verflixte Lampenfieber und wie man sehr gut auf der LLT-DVD sehen kann, hat Lena damit schwer zu kämpfen. Anfangs konnte sie sich noch beruhigen mit "ich mach einfach mal, wenn es daneben geht, dann ist es halt so". Mittlerweile unterliegt sie aber einem großen Erwartungsdruck seitens Universal/TV/Publikum bei ihren Liveauftritten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Lena vor den Auftritten bei SdR und MoMa so lange geprobt hat, bis das perfekt war. Das Album ist ja schließlich auch mehr, als perfekt. Aber ihr standen nur weinige Sekunden Zeit zur Verfügung, bei einem Auftritt von 3:30 das Lampenfieber in den Griff zu bekommen. Was Lampenfieber mit einem macht, kann nur derjenige erahnen, der es schon selber einmal erlebt hat. Das alles bleibt dem Publikum verborgen. Nach 3:30 ist man wieder von der Bühne und hat nicht die Chance mehr etwas zu ändern. Ein wirklich schwerer Beruf.

Axel1954
05.10.2012, 11:02
Was Lampenfieber heisst kann man leicht erfahren, einfach mal irgendwas ausprobieren was man vor Publikum machen muß.
Bei mir war es mal ein Fachvortrag vor der versammelten Institutsbelegschaft (70) und einmal die Moderation unserer Jahresabschlußfeier (ca.100).
Ich reisse mich nicht um solche Jobs und ich behaupte das das Lampenfieber noch schlimmer ist wenn man das ganze Publikum auch noch persönlich kennt.

j_easy
05.10.2012, 11:38
Warum heißt das eigentlich Lampenfieber?

Zampano
05.10.2012, 11:44
Warum heißt das eigentlich Lampenfieber?

Erklärt sich das nicht von selbst...? Weil man Angst hat, in's Scheinwerferlicht zu treten, wo einen alle anglotzen...

tobago
05.10.2012, 11:50
Nein, sondern weil's einem unter den Scheinwerfern so heiß wird. :D

Shelion
05.10.2012, 12:05
Jetzt habe ich mich mal durch diesen Thread durchgelesen. Teilweise ziemlich schwere Kost, ab und an unverdaulich, für mich nicht immer verständlich. Sorry.
Statt jetzt selbst eine pseudowissenschaftliche Abhandlung zum Besten zu geben, werfe ich einfach mal den Link zu einem sehr interessanten Interview mit Max Mutzke (Casting-Gewinner und ja, ein Mann :D ) hier rein:

http://www.n-tv.de/leute/musikundfilm/Mister-Magic-Voice-Mutzke-article7254246.html

Max blickt auf die Zeit nach dem Casting und dem ESC zurück und dass er erst knapp 8 Monate nach dem großen Hype sein 1. Album herausgebracht hatte, das auf Anhieb Platz 1 erklomm. Und trotzdem hatte er etliche Jahre zu kämpfen, um den leidigen Casting-Stempel abzulegen.


Ich glaube, jetzt erst mit seinem 5. Album "Durch einander", ist er angekommen.

Brummell
05.10.2012, 12:25
Jetzt habe ich mich mal durch diesen Thread durchgelesen. Teilweise ziemlich schwere Kost, ab und an unverdaulich, für mich nicht immer verständlich. Sorry.
Statt jetzt selbst eine pseudowissenschaftliche Abhandlung zum Besten zu geben, werfe ich einfach mal den Link zu einem sehr interessanten Interview mit Max Mutzke (Casting-Gewinner und ja, ein Mann :D ) hier rein:

http://www.n-tv.de/leute/musikundfilm/Mister-Magic-Voice-Mutzke-article7254246.html

Max blickt auf die Zeit nach dem Casting und dem ESC zurück und dass er erst knapp 8 Monate nach dem großen Hype sein 1. Album herausgebracht hatte, das auf Anhieb Platz 1 erklomm. Und trotzdem hatte er etliche Jahre zu kämpfen, um den leidigen Casting-Stempel abzulegen.


Ich glaube, jetzt erst mit seinem 5. Album "Durch einander", ist er angekommen.

Tolles Interview, da müssen wir ja nur noch auf die beiden nächsten Alben warten. ;)

(Allerdings hat er auch gesagt, wenn man gewinnt kriegt man das niemals los :hmm: )

j_easy
05.10.2012, 14:33
Jetzt habe ich mich mal durch diesen Thread durchgelesen. Teilweise ziemlich schwere Kost, ab und an unverdaulich, für mich nicht immer verständlich. Sorry.
Statt jetzt selbst eine pseudowissenschaftliche Abhandlung zum Besten zu geben, werfe ich einfach mal den Link zu einem sehr interessanten Interview mit Max Mutzke (Casting-Gewinner und ja, ein Mann :D ) hier rein:

http://www.n-tv.de/leute/musikundfilm/Mister-Magic-Voice-Mutzke-article7254246.html

Max blickt auf die Zeit nach dem Casting und dem ESC zurück und dass er erst knapp 8 Monate nach dem großen Hype sein 1. Album herausgebracht hatte, das auf Anhieb Platz 1 erklomm. Und trotzdem hatte er etliche Jahre zu kämpfen, um den leidigen Casting-Stempel abzulegen.


Ich glaube, jetzt erst mit seinem 5. Album "Durch einander", ist er angekommen.

Danke! Das ist ein sehr schönes, ehrliches und erhellendes Interview. Vielleicht benötigt Lena auch noch zwei weitere Alben und eine Menge Live-Erfahrung um von der breiten Musik interessierten Masse als eigenständige Künstlerin wahrgenommen zu werden.

- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -


Tolles Interview, da müssen wir ja nur noch auf die beiden nächsten Alben warten. ;)

(Allerdings hat er auch gesagt, wenn man gewinnt kriegt man das niemals los :hmm: )

Das bezog sich wohl auf die Vorauswahl, nicht auf den ESC.

Aalerich
06.10.2012, 14:59
Passt zwar nicht zur Gender-Problematik, auf die die Frage eigentlich abzielt, aber dafür zur Frage, warum es Lena bzw. alle aus Castingshows hervorgegangene SängerInnen eventuell schwer haben (abgesehen vom schlechten Ruf einiger Juroren).
Meiner Meinung nach besteht ein großer Teil des Problems darin, dass die Zuschauer sich während der Castingshow daran gewöhnen, den Kandidaten ständig zu bewerten - sieht sie gut aus, singt er falsch, ist sie sympathisch, authentisch etc.? Und diese Haltung, quasi der Jury-Blick, hält dann auch nach dem Ende der Sendung an. Deshalb verhält sich "die Öffentlichkeit" gegenüber Castingstars oft viel distanzloser und übergriffiger. Bei Lena verstärkt sich dieser Effekt noch durch das "Unsere Lena"-Gefasel.
Bei "normalen" Bands oder SängerInnen, gerade wenn sie aus dem Ausland kommen und ihre "Genese" daher nicht von der Öffentlichkeit verfolgt wurde, wird meiner Meinung nach eher einfach akzeptiert, dass sie sind, wie sie sind. Und wem das nicht gefällt, der beschäftigt sich eben nicht mit ihnen bzw. erfährt erst gar nicht von ihrer Existenz, wenn sie nicht zu seinem Lifestyle passen o. ä..
Sicher trifft diese Überlegung nicht auf alle SängerInnen/Bands zu und mit länger andauernder Karriere werden diese Unterschiede wahrscheinlich verwischt, aber zumindest für die Anfangsphase (in der sich Lena ja - trotz dritten Albums - noch befindet) spielt das wohl schon eine Rolle.
Würde mich interessieren, ob jemand den Gedanken nachvollziehen kann (vielleicht versteht er sich ja auch von selbst und ist nur für mich neu...) oder ob ihr ihn für unplausibel haltet.

admiror
06.10.2012, 15:05
M.E. völlig zutreffend, Aalerich!

bates
06.10.2012, 15:23
Passt zwar nicht zur Gender-Problematik, auf die die Frage eigentlich abzielt, aber dafür zur Frage, warum es Lena bzw. alle aus Castingshows hervorgegangene SängerInnen eventuell schwer haben (abgesehen vom schlechten Ruf einiger Juroren).
Meiner Meinung nach besteht ein großer Teil des Problems darin, dass die Zuschauer sich während der Castingshow daran gewöhnen, den Kandidaten ständig zu bewerten - sieht sie gut aus, singt er falsch, ist sie sympathisch, authentisch etc.? Und diese Haltung, quasi der Jury-Blick, hält dann auch nach dem Ende der Sendung an. Deshalb verhält sich "die Öffentlichkeit" gegenüber Castingstars oft viel distanzloser und übergriffiger. Bei Lena verstärkt sich dieser Effekt noch durch das "Unsere Lena"-Gefasel.

Wow, das ist endlich mal ein neuer, interessanter Gedanke, der diese alte Castingstempel-Diskussion mal anders aufrollt. Ich glaube, Du hast absolut recht. Und weiß Du was? Die Fans selbst sind es, bei denen dieser Effekt am stärksten durchschlägt. Die Historie dieses Forums durchzieht ein einziges Hyperventilieren über die bange Frage: "Wird Lena ihre nächste Prüfung bestehen? Wird sie bei den Leuten gut ankommen? Wird sie sich machen? Entwickelt sie sich wohl weiter? Hat sie auch genügend geübt?"- das hört und hört und hört einfach nicht auf, auch jetzt beim neuen Album nicht, und Du lieferst die schlüssige Erklärung: alles, was Lena macht, wird wahrgenommen wie die nächste USFO-Folge (kommt sie weiter oder nicht?). - Klar, das ist jetzt etwas überspitzt formuliert, aber ich bin gerade baff, wie gut das als Erklärung hinkommt.

rumimo
06.10.2012, 15:24
Nein.

Zampano
06.10.2012, 15:34
@Aalerich @bates:

Tatsächlich, wenn man's so betrachtet, ergibt das alles auf einmal einen Sinn... vor allem die ewige Angst vieler, ob Lena es wohl in die "nächste Runde" schafft, ob sie bei ausreichend vielen Leuten gut genug ankommt...

Zum Glück hat sich Aalerich entschlossen, zur "schreibenden Zunft" zu wechseln... guter neuer Input...

:thumbsup:

earplane
06.10.2012, 15:48
Nur mal so ein Gedanke, auch ein Herr Bieber hat es hierzulande nicht leicht sich am Markt zu etablieren. Und da greifen die hier angeführten Erklärungsmuster (Geschlecht, Casting) nicht. Und Ausländer ist er auch, also fällt noch ein weiterer hier angeführter Faktor weg.

HolgerL
06.10.2012, 15:49
...
Meiner Meinung nach besteht ein großer Teil des Problems darin, dass die Zuschauer sich während der Castingshow daran gewöhnen, den Kandidaten ständig zu bewerten - sieht sie gut aus, singt er falsch, ist sie sympathisch, authentisch etc.? Und diese Haltung, quasi der Jury-Blick, hält dann auch nach dem Ende der Sendung an. Deshalb verhält sich "die Öffentlichkeit" gegenüber Castingstars oft viel distanzloser und übergriffiger. Bei Lena verstärkt sich dieser Effekt noch durch das "Unsere Lena"-Gefasel.
Bei "normalen" Bands oder SängerInnen, gerade wenn sie aus dem Ausland kommen und ihre "Genese" daher nicht von der Öffentlichkeit verfolgt wurde, wird meiner Meinung nach eher einfach akzeptiert, dass sie sind, wie sie sind. Und wem das nicht gefällt, der beschäftigt sich eben nicht mit ihnen bzw. erfährt erst gar nicht von ihrer Existenz, wenn sie nicht zu seinem Lifestyle passen o. ä..
Sicher trifft diese Überlegung nicht auf alle SängerInnen/Bands zu und mit länger andauernder Karriere werden diese Unterschiede wahrscheinlich verwischt, aber zumindest für die Anfangsphase (in der sich Lena ja - trotz dritten Albums - noch befindet) spielt das wohl schon eine Rolle
...

Sehe ich genauso (ähnliches ging mir auch schon durch den Kopf) und gleichzeitig fühle ich mich ertappt.

bates
06.10.2012, 15:49
Beim nochmaligen Drübernachdenken; doch, den Gedanken gab es in früheren Diskussionen schonmal, aber Aalerich hat ihn für mich bisher am besten auf den Punkt gebracht. Und mit der Gender-Problematik hat das insofern doch was zu tun, als dieser Drang zum mahnend-erzieherischen Jury-Blick - sowohl seitens der Öffentlichkeit wie seitens der Fans - gegenüber einer Frau, zumal einer jungen, wesentlich stärker ist als gegenüber einem Mann.

juergen
06.10.2012, 15:51
Passt zwar nicht zur Gender-Problematik, auf die die Frage eigentlich abzielt, aber dafür zur Frage, warum es Lena bzw. alle aus Castingshows hervorgegangene SängerInnen eventuell schwer habenSehr interessanter Gedanke, danke dafuer :thumbsup:

Es gab mal einen Thread, in welchem diskutiert wurde, ob man Lena, ohne selbst USFO erlebt zu haben, schätzen lernen kann. Bzw. wie überhaupt Menschen zu Lenaisten werden, die nach dem 12.03.2010 auf Lena gestoßen sind. Da würden deine Gedanken auch gut reinpassen. Kleines Problem: Ich kann ihn nicht wiederfinden :)

Aalerich
06.10.2012, 15:53
@bates und Zampano: Danke für das Lob.
Diese Distanzlosigkeit ist natürlich der eigentliche Zweck von Castingshows - Stichwort: Identifikation mit dem Star -, wird aber nach der Show zum Bumerang.

Edit: Bin viel zu langsam und hab die letzten paar Beiträge erst nach dem Post gelesen...

eternity
06.10.2012, 15:56
Es gab mal einen Thread, in welchem diskutiert wurde, ob man Lena, ohne selbst USFO erlebt zu haben, schätzen lernen kann. Bzw. wie überhaupt Menschen zu Lenaisten werden, die nach dem 12.03.2010 auf Lena gestoßen sind. Da würden deine Gedanken auch gut reinpassen. Kleines Problem: Ich kann ihn nicht wiederfinden :)

Meinst Du diesen Thread hier?
http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?5840-Lenas-Sein-und-die-Zeit

Axel1954
06.10.2012, 16:07
Diese Theorie muß ich ablehen, der einzige Grund warum Castingshows (und die Ergebnisse) bei uns so einen schlechten Ruf haben basiert alleine auf einer Person und dem veranstaltendem Sender, sorry, aber so ist die Einstellung die ich in meinem Umfeld in Erfahrung gebracht habe.
Die gemeinte Person hat von Anfang an für eine Diskreditierung dieses Formats gesorgt, woraufhin "seriöseres" Musikpublikum von von Beginn an direkt abgeblockt hat.

Zum Castingformat selbst dürften wir in Deutschland anfangs auch keine großartig andere Einstellung entwicklet haben als andere Länder. An sich produzieren die Shows im Ausland recht viele Künstler die sich etablieren können, wenn man das dort mal intensiver beobachtet.

Bei Britains got Talent sitzt mit Simon Cowell zwar auch so ein harter Knochen in der Jury, der kein Blatt vor den Mund nimmt, aber er bleibt immer fair zu den Kandidaten, beleidigt oder beschimpft sie nicht, sondern sag ihnen in klaren Worten warum es mit ihnen nicht funktioniert und macht die einzelne Person nicht zum Clown.

Man sieht ja auch das andere Castingshows bei uns z.B. the VoG oder Raabs Sachen, schon ganz anders aufgenommen werden, aber der Schatten DBs ist von Beginn an zu gewaltig gewesen.

Ich stelle die These das Castingshows in D auch funktionieren würden wenn DB nicht von Beginn an sein Pfoten drinn gehabt hätte, zwar mit weniger Zuschauern, aber mit besseren Ergebnissen.

Meine persönliche Meinung, aber durch einige Diskussionen mit Bekannten, Kollegen usw gestützt.

Aalerich
06.10.2012, 16:24
Die beiden Aspekte schließen sich ja gar nicht gegenseitig aus. Dass Herr Bohlen einen sehr negativen Einfluss auf die Geschichte der Castingshows in Deutschland hatte und hat, sehe ich natürlich auch so.

juergen
06.10.2012, 18:10
Meinst Du diesen Thread hier?
http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?5840-Lenas-Sein-und-die-Zeit:yeaahh: Danke, genau den meinte ich.

Axel1954
06.10.2012, 18:31
Können wir uns ja einigen wenn du .......


Die beiden Aspekte schließen sich ja gar nicht gegenseitig aus. Dass Herr Bohlen einen sehr negativen Einfluss auf die Geschichte der Castingshows in Deutschland hatte und hat, sehe ich natürlich auch so.

....... schreibst! :peace:

Melanie
06.10.2012, 18:36
Wie man sieht, hat sie es schwer, sich auf ausländischen Märkten zu etablieren (vor allem in der Schweiz).

Axel1954
06.10.2012, 18:50
Wie man sieht, hat sie es schwer, sich auf ausländischen Märkten zu etablieren (vor allem in der Schweiz).

Wer ausser Schweizern hat es in der Schweiz schon leicht?

Die Schweizer sind für Europa das was dieses kleine gallische Dörflein in bekannter Comic Serie ist für die Römer ist! :X

earplane
06.10.2012, 19:06
Wie man sieht, hat sie es schwer, sich auf ausländischen Märkten zu etablieren (vor allem in der Schweiz).

Wo siehst du denn das wenn man fragen darf?

Melanie
06.10.2012, 19:29
Wo siehst du denn das wenn man fragen darf?

An den Schweizer Single-Charts. Stardust ist dort gar nicht vertreten.

earplane
06.10.2012, 19:56
An den Schweizer Single-Charts. Stardust ist dort gar nicht vertreten.

Entschuldige bitte, aber davon gleich eine so gewagte These abzuleiten halte ich doch für recht verwegen.

maybear
06.10.2012, 20:16
Die Grundvoraussetzung für den Erfolg einer Single ist halt Promo, und in der Schweiz hat es meines Wissens noch keinerlei Promo für Stardust gegeben. Es gibt auch verhältnismäßig wenige Künstler aus unseren europäischen Nachbarländern, die bei uns Erfolg haben, es sei denn sie sind wie z. B. Stefanie Heinzmann regelmäßig in Deutschland unterwegs (mal abgesehen davon, daß sie in Deutschland entdeckt wurde).

j_easy
07.10.2012, 04:06
Wow, das ist endlich mal ein neuer, interessanter Gedanke, der diese alte Castingstempel-Diskussion mal anders aufrollt. Ich glaube, Du hast absolut recht. Und weiß Du was? Die Fans selbst sind es, bei denen dieser Effekt am stärksten durchschlägt. Die Historie dieses Forums durchzieht ein einziges Hyperventilieren über die bange Frage: "Wird Lena ihre nächste Prüfung bestehen? Wird sie bei den Leuten gut ankommen? Wird sie sich machen? Entwickelt sie sich wohl weiter? Hat sie auch genügend geübt?"- das hört und hört und hört einfach nicht auf, auch jetzt beim neuen Album nicht, und Du lieferst die schlüssige Erklärung: alles, was Lena macht, wird wahrgenommen wie die nächste USFO-Folge (kommt sie weiter oder nicht?). - Klar, das ist jetzt etwas überspitzt formuliert, aber ich bin gerade baff, wie gut das als Erklärung hinkommt.

@aalerich: wirklich ein sehr guter und nachvollziehbarer Gedanke! Und @bates hat auch Recht, das grassiert auch unter Ihren Fans ... Hier wird traditionell vieles hinterfragt, befürchtet, mitgefiebert, seziert, neu zusammengebaut ...
Komme da auch nicht aus meiner Haut.

Federfuchs
07.10.2012, 05:55
Hier wird traditionell vieles hinterfragt, befürchtet, mitgefiebert, seziert, neu zusammengebaut ... Sehe ich von der Sache gar nicht so als Problem, im Gegenteil: Das Forum wäre ohne deutlich ärmer. Es ist das Wie der Auseinandersetzung, das die Sache oftmals so krampfig macht: Meistens wissen wir sehr wenig was im Hintergrund läuft, warum also eigenen oder fremden Spekulationen allzusehr vertrauen? Erst wenn Spekulationen zuviel Wahrheit zugetraut wird, werden sie zu ernst genommen und erst dann kann es verbissen werden. Bei den meisten Angelegenheiten um Lena können wir auch nicht viel eingreifen, warum also allzuviel himmelhochjauchzend-zu Tode betrübt auf selbstgezimmerte angebliche Fakten reagieren statt einfach abzuwarten wie eh alles ganz anders kommt? Meine Hausempfehlung: Schöner leben mit mehr Unsicherheit.

j_easy
07.10.2012, 11:52
Sehe ich von der Sache gar nicht so als Problem, im Gegenteil: Das Forum wäre ohne deutlich ärmer. Es ist das Wie der Auseinandersetzung, das die Sache oftmals so krampfig macht: Meistens wissen wir sehr wenig was im Hintergrund läuft, warum also eigenen oder fremden Spekulationen allzusehr vertrauen? Erst wenn Spekulationen zuviel Wahrheit zugetraut wird, werden sie zu ernst genommen und erst dann kann es verbissen werden. Bei den meisten Angelegenheiten um Lena können wir auch nicht viel eingreifen, warum also allzuviel himmelhochjauchzend-zu Tode betrübt auf selbstgezimmerte angebliche Fakten reagieren statt einfach abzuwarten wie eh alles ganz anders kommt? Meine Hausempfehlung: Schöner leben mit mehr Unsicherheit.

Da gebe ich Dir Recht. Dazu ist das Forum ja auch da. Reine Faktensammlung wäre sehr schnell langweilig.:)

pLENArium
07.10.2012, 22:27
Meiner Meinung nach besteht ein großer Teil des Problems darin, dass die Zuschauer sich während der Castingshow daran gewöhnen, den Kandidaten ständig zu bewerten - sieht sie gut aus, singt er falsch, ist sie sympathisch, authentisch etc.? Und diese Haltung, quasi der Jury-Blick, hält dann auch nach dem Ende der Sendung an. Deshalb verhält sich "die Öffentlichkeit" gegenüber Castingstars oft viel distanzloser und übergriffiger. Bei Lena verstärkt sich dieser Effekt noch durch das "Unsere Lena"-Gefasel.

...Mensch Aalerich - wirklich schön, daß Du schreibst :daumen:

Erinnere mich dabei, wie ich schon anfangs bei USFO dieses "...hoffentlich, hoffentlich rafft es Irgendjemand da draußen, wie genial dieses Mädchen ist"-Gefühl hatte. Vorgefertige "Stars", welche die Musikindustrie den Konsumenten zum Fraß vorwirft kann man gut finden - muß es aber nicht. Daher empfinde ich Deine Erläuterungen und Gedanken als ein :goodpost: :)

DLFIS
07.10.2012, 23:51
Passt zwar nicht zur Gender-Problematik, auf die die Frage eigentlich abzielt, aber dafür zur Frage, warum es Lena bzw. alle aus Castingshows hervorgegangene SängerInnen eventuell schwer haben (abgesehen vom schlechten Ruf einiger Juroren).
Meiner Meinung nach besteht ein großer Teil des Problems darin, dass die Zuschauer sich während der Castingshow daran gewöhnen, den Kandidaten ständig zu bewerten - sieht sie gut aus, singt er falsch, ist sie sympathisch, authentisch etc.? Und diese Haltung, quasi der Jury-Blick, hält dann auch nach dem Ende der Sendung an. Deshalb verhält sich "die Öffentlichkeit" gegenüber Castingstars oft viel distanzloser und übergriffiger. Bei Lena verstärkt sich dieser Effekt noch durch das "Unsere Lena"-Gefasel.
Bei "normalen" Bands oder SängerInnen, gerade wenn sie aus dem Ausland kommen und ihre "Genese" daher nicht von der Öffentlichkeit verfolgt wurde, wird meiner Meinung nach eher einfach akzeptiert, dass sie sind, wie sie sind. Und wem das nicht gefällt, der beschäftigt sich eben nicht mit ihnen bzw. erfährt erst gar nicht von ihrer Existenz, wenn sie nicht zu seinem Lifestyle passen o. ä..
Sicher trifft diese Überlegung nicht auf alle SängerInnen/Bands zu und mit länger andauernder Karriere werden diese Unterschiede wahrscheinlich verwischt, aber zumindest für die Anfangsphase (in der sich Lena ja - trotz dritten Albums - noch befindet) spielt das wohl schon eine Rolle.
Würde mich interessieren, ob jemand den Gedanken nachvollziehen kann (vielleicht versteht er sich ja auch von selbst und ist nur für mich neu...) oder ob ihr ihn für unplausibel haltet.


Wow, das ist endlich mal ein neuer, interessanter Gedanke, der diese alte Castingstempel-Diskussion mal anders aufrollt. Ich glaube, Du hast absolut recht. Und weiß Du was? Die Fans selbst sind es, bei denen dieser Effekt am stärksten durchschlägt. Die Historie dieses Forums durchzieht ein einziges Hyperventilieren über die bange Frage: "Wird Lena ihre nächste Prüfung bestehen? Wird sie bei den Leuten gut ankommen? Wird sie sich machen? Entwickelt sie sich wohl weiter? Hat sie auch genügend geübt?"- das hört und hört und hört einfach nicht auf, auch jetzt beim neuen Album nicht, und Du lieferst die schlüssige Erklärung: alles, was Lena macht, wird wahrgenommen wie die nächste USFO-Folge (kommt sie weiter oder nicht?). - Klar, das ist jetzt etwas überspitzt formuliert, aber ich bin gerade baff, wie gut das als Erklärung hinkommt.

Kann ich nicht nachvollziehen.
Das ist doch bei jedem Künstler so, der sich noch nicht etabliert hat.
Der vereinfachte "Jury-Blick": Als Fan eines Künstlers warte ich auf ein Album und hoffe, dass es auch allgemein gut ankommt, damit der Künstler seine "Fan-Base" behält oder ausbaut und weitermachen kann (in die nächste Runde aufsteigen kann).
(Der vereinfachte Jury-Blick lässt sich auch ausweiten auf Auftritte, Konzerte, Sympathie, Weiterentwicklung, Professionalität...)
Warum das jetzt speziell bei Lena oder Castingstars anders/schlechter/schwerer sein soll, verstehe ich nicht.

Ich schaue oder höre bei einem Castingstar auch nicht genauer hin, als bei einem anderen Künstler. Er gefällt mir entweder oder eben nicht.

synapse
08.10.2012, 00:16
Kann ich nicht nachvollziehen.
Das ist doch bei jedem Künstler so, der sich noch nicht etabliert hat.
Der vereinfachte "Jury-Blick": Als Fan eines Künstlers warte ich auf ein Album und hoffe, dass es auch allgemein gut ankommt, damit der Künstler seine "Fan-Base" behält oder ausbaut und weitermachen kann (in die nächste Runde aufsteigen kann).
(Der vereinfachte Jury-Blick lässt sich auch ausweiten auf Auftritte, Konzerte, Sympathie, Weiterentwicklung, Professionalität...)
Warum das jetzt speziell bei Lena oder Castingstars anders/schlechter/schwerer sein soll, verstehe ich nicht.

Ich schaue oder höre bei einem Castingstar auch nicht genauer hin, als bei einem anderen Künstler.

Du vielleicht nicht. Andere schon. Ich finde Aalerichs These sehr plausibel. Interessant finde ich auch, dass einige von uns im Forum ja USFO zunächst verpasst und nur retrospektiv gesehen haben (u.a. ich, Gott sei Dank, ich weiß nicht wie hoch die Telefonrechnung im Finale geworden wäre ;)). Dadurch haben wir den "Jury-Blick" vielleicht nicht ganz so stark (auch wenn ein bisschen davon bei jedem Fan eines Künstlers latent vorhanden ist, wie Du richtig schreibst).

Randwer
08.10.2012, 00:20
Kunst und Wettbewerb passen eigentlich nicht zueinander. Deshalb ist ein Ereignis wie der Eurovision Song Contest eigentlich eine absurde Konstruktion. Und der Musikmarkt tut der Kunst auch nichts Gutes, wenn er Künstler dazu verleitet nachfrageorientiert zu produzieren.

Aalerich
08.10.2012, 00:26
Kann ich nicht nachvollziehen.
Das ist doch bei jedem Künstler so, der sich noch nicht etabliert hat.
Der vereinfachte "Jury-Blick": Als Fan eines Künstlers warte ich auf ein Album und hoffe, dass es auch allgemein gut ankommt, damit der Künstler seine "Fan-Base" behält oder ausbaut und weitermachen kann (in die nächste Runde aufsteigen kann).
(Der vereinfachte Jury-Blick lässt sich auch ausweiten auf Auftritte, Konzerte, Sympathie, Weiterentwicklung, Professionalität...)
Warum das jetzt speziell bei Lena oder Castingstars anders/schlechter/schwerer sein soll, verstehe ich nicht.

Ich schaue oder höre bei einem Castingstar auch nicht genauer hin, als bei einem anderen Künstler. Er gefällt mir entweder oder eben nicht.

Bei mir ist es jedenfalls so, dass ich bei Sängern von Bands oder Einzelkünstlern, die ich zum ersten Mal höre, nicht so sehr darüber nachdenke, ob der Gesang denn technisch sauber ist oder ob mir das äußere Erscheinungsbild gefällt - jedenfalls nicht bewusst... Vielleicht ist das auch der wesentliche Unterschied zur Castingshow: man betrachtet den Künstler weniger analytisch, ist nicht so auf seinen einzelnen Skills fixiert, sondern lässt eher den Gesamteindruck wirken. In Castingshow hingegen muss eine Jury ja ihre Kriterien (Gesang, Ausstrahlung etc.) offenlegen, um überhaupt eine nachvollziehbare Bewertung abgeben zu können und vor allem den Vergleich verschiedener Performances zu ermöglichen. Dieses "Auseinandernehmen" einer Darbietung raubt ihr meiner Meinung nach einen Teil ihrer künstlerischen Aura.

Aalerich
08.10.2012, 00:31
Kunst und Wettbewerb passen eigentlich nicht zueinander. Deshalb ist ein Ereignis wie der Eurovision Song Contest eigentlich eine absurde Konstruktion. Und der Musikmarkt tut der Kunst auch nichts Gutes, wenn er Künstler dazu verleitet nachfrageorientiert zu produzieren.

Da haben wir wohl in die gleiche Richtung gedacht.

synapse
08.10.2012, 00:31
In Castingshow hingegen muss eine Jury ja ihre Kriterien (Gesang, Ausstrahlung etc.) offenlegen, um überhaupt eine nachvollziehbare Bewertung abgeben zu können und vor allem den Vergleich verschiedener Performances zu ermöglichen. Dieses "Auseinandernehmen" einer Darbietung raubt ihr meiner Meinung nach einen Teil ihrer künstlerischen Aura.

Außer es kommt einer, wischt die Kriterien einfach weg und sagt "da kann man normale Maßstäbe gar nicht ansetzen" :wub:

maybear
08.10.2012, 00:51
Kunst und Wettbewerb passen eigentlich nicht zueinander.Wie kommst du darauf? Jeder Künstler, der seine Werke der Öffentlichkeit präsentiert, stellt sich damit auch dem Wettbewerb der Publikumsgunst, auch wenn er mit seiner Kunst kein Geld verdienen will, wird er sich zumindest Anerkennung wünschen. Aber in der Regel geht es eben auch um's Geldverdienen, sei es um Plattenverkäufe, Livekonzerte oder Engagements im Studio bei einem Musiker, sei es die von einem Bildhauer gestaltete "Kunst am Bau" oder den Verkauf von Gemälden. Michelangelo mußte sich sicherlich auch gegen Konkurrenten behaupten, um den Auftrag zur Gestaltung der Sixtinischen Kapelle zu erhalten, bei den ersten Höhlenmalereien ging es den Urhebern vielleicht eher darum, die potentiellen Mütter ihrer Kinder zu beeindrucken.

Aalerich
08.10.2012, 01:02
Wie kommst du darauf? Jeder Künstler, der seine Werke der Öffentlichkeit präsentiert, stellt sich damit auch dem Wettbewerb der Publikumsgunst, auch wenn er mit seiner Kunst kein Geld verdienen will, wird er sich zumindest Anerkennung wünschen. Aber in der Regel geht es eben auch um's Geldverdienen, sei es um Plattenverkäufe, Livekonzerte oder Engagements im Studio bei einem Musiker, sei es die von einem Bildhauer gestaltete "Kunst am Bau" oder den Verkauf von Gemälden. Michelangelo mußte sich sicherlich auch gegen Konkurrenten behaupten, um den Auftrag zur Gestaltung der Sixtinischen Kapelle zu erhalten, bei den ersten Höhlenmalereien ging es den Urhebern vielleicht eher darum, die potentiellen Mütter ihrer Kinder zu beeindrucken.

Meist (auch in den von dir genannten Fällen) ist der Wettbewerb aber wesentlich indirekter mit der Kunst verbunden, findet entweder vorher (Michelangelo-Bsp.) oder nachher (Plattenverkäufe etc.) statt. Beim ESC oder in Castingshows ist die Verknüpfung wesentlich enger.

Edit: Außerdem hat auf dem Kunstmarkt (im weitesten Sinne) der Wettbewerb nicht immer ausschließenden Charakter (wer z. B. eine CD von Lena kauft, kann auch noch CDs von anderen Künstern kaufen), während bei Castingshows/ESC eben nur einer gewinnen kann.

Zampano
08.10.2012, 01:15
Michelangelo mußte sich sicherlich auch gegen Konkurrenten behaupten, um den Auftrag zur Gestaltung der Sixtinischen Kapelle zu erhalten,...

<sorry für off-topic>

Hab erst neulich eine Doku zu Michelangelo gesehen, er sah sich selber als Bildhauer und würde vom Papst quasi dazu genötigt, die Sixtinische Kapelle zu malen, er wollte eigentlich zuerst gar nicht... gegen Konkurrenten mußte er sich in diesem Fall nicht behaupten... ;)


Michelangelo, der nur mit dem Meißel in der Hand das Vollgefühl seiner Meisterschaft hatte, leistete anfangs Widerstand, das Malen sei nicht sein Handwerk. Allein der eiserne Wille des gewaltigen Papstes nötigte den Händen, die nur Marmor zu bearbeiten begehrten, den Pinsel auf.


http://www.kath-info.de/sixtinisch.html

</sorry für off-topic>

Doktor Landshut
08.10.2012, 01:28
Kunst und Wettbewerb passen eigentlich nicht zueinander. Deshalb ist ein Ereignis wie der Eurovision Song Contest eigentlich eine absurde Konstruktion. Und der Musikmarkt tut der Kunst auch nichts Gutes, wenn er Künstler dazu verleitet nachfrageorientiert zu produzieren.

Man könnte sich natürlich auch die Frage stellen, ob es sich beim Eurovision Song Contest überhaupt um einen Kunstwettbewerb handelt ;)

synapse
08.10.2012, 01:35
<sorry für off-topic>

Apropos Michelangelo und Jury-Blick http://www.youtube.com/watch?v=-iXNJtNZbds

</sorry für off-topic>

Axel1954
08.10.2012, 13:51
Meist (auch in den von dir genannten Fällen) ist der Wettbewerb aber wesentlich indirekter mit der Kunst verbunden, findet entweder vorher (Michelangelo-Bsp.) oder nachher (Plattenverkäufe etc.) statt. Beim ESC oder in Castingshows ist die Verknüpfung wesentlich enger.

Edit: Außerdem hat auf dem Kunstmarkt (im weitesten Sinne) der Wettbewerb nicht immer ausschließenden Charakter (wer z. B. eine CD von Lena kauft, kann auch noch CDs von anderen Künstern kaufen), während bei Castingshows/ESC eben nur einer gewinnen kann.

Nun dann ist dann ein ein Problem bei uns in D, in anderen Ländern zB GB kommt es öfter vor das sich 2. 3. oder n. sich auch noch etablieren können.
Und dieses "sezieren" von einer Jury wird da auch nicht so praktiziert.
Das in D so ein Problem mit Castingshows gibt liegt allein (ist nicht allein meine Meinung) an DSDS, oder sagen wir mal zu 90% an DSDS und dem Cheftyrannen.

Ein in meinen Augen brauchbarer guter Ansatz ist VoG.

maybear
08.10.2012, 14:24
Meist (auch in den von dir genannten Fällen) ist der Wettbewerb aber wesentlich indirekter mit der Kunst verbunden, findet entweder vorher (Michelangelo-Bsp.) oder nachher (Plattenverkäufe etc.) statt. Beim ESC oder in Castingshows ist die Verknüpfung wesentlich enger.

Edit: Außerdem hat auf dem Kunstmarkt (im weitesten Sinne) der Wettbewerb nicht immer ausschließenden Charakter (wer z. B. eine CD von Lena kauft, kann auch noch CDs von anderen Künstern kaufen), während bei Castingshows/ESC eben nur einer gewinnen kann.Ich denke, das wichtigste beim ESC ist, daß Künstler die Gelegenheit haben, sich einem potentiellen Publikum vorzustellen, das zum großen Teil diese Künstler sonst wohl nie kennengelernt hätte. Und niemand hindert die nicht Erstplatzierten daran, aus dieser größeren Popularität auch ihren Vorteil zu ziehen (während bei der Vergabe eines "Kunst am Bau"-Auftrages nur ein Bildhauer gewinnen kann).

Bei Castingshows liegt das Problem eher in dem Drumherum, aber auch da waren ja durchaus schon Teilnehmer erfolgreich, die nicht gewonnen haben.

DLFIS
08.10.2012, 17:38
[...]Interessant finde ich auch, dass einige von uns im Forum ja USFO zunächst verpasst und nur retrospektiv gesehen haben[...]Dadurch haben wir den "Jury-Blick" vielleicht nicht ganz so stark[...]
Ich habs auch erst danach gesehen. Vielleicht tue ich mir auch deshalb schwer beim Nachvollziehen.


Bei mir ist es jedenfalls so, dass ich bei Sängern von Bands oder Einzelkünstlern, die ich zum ersten Mal höre, nicht so sehr darüber nachdenke, ob der Gesang denn technisch sauber ist oder ob mir das äußere Erscheinungsbild gefällt - jedenfalls nicht bewusst... Vielleicht ist das auch der wesentliche Unterschied zur Castingshow: man betrachtet den Künstler weniger analytisch, ist nicht so auf seinen einzelnen Skills fixiert, sondern lässt eher den Gesamteindruck wirken. In Castingshow hingegen muss eine Jury ja ihre Kriterien (Gesang, Ausstrahlung etc.) offenlegen, um überhaupt eine nachvollziehbare Bewertung abgeben zu können und vor allem den Vergleich verschiedener Performances zu ermöglichen. Dieses "Auseinandernehmen" einer Darbietung raubt ihr meiner Meinung nach einen Teil ihrer künstlerischen Aura.
Ich verstehe was du schreibst, aber meine Fragen werden damit leider nicht weniger ;)

Für mich hört sich das jetzt ingesamt so an:
Als Castingshow-Zuseher nimmt man die Art und Weise, wie man beurteilt, von der Casting-Jury an. Man lässt sich (im schlimmsten Fall) als Zuseher manipulieren.
Später (nach der Castingshow) wird aufgrund der Vergangenheit des Künstlers (Castingshow (-Gewinner)) ein anderer, strengerer Bewertungsmaßstab (Jury-Blick) gelegt. In Folge kommt es leichter zu einer "der ist scheiße"-Meinung, weil mindestens einer der möglichen Kriterien nicht erfüllt wird. Würde man mehr auf den Gesamteindruck sehen, würden die negativen Meinungen weniger sein.

Von mir aus ist das so, aber die Gründe dafür, warum man bei Castingsstars diesen Jury-Blick anwendet, aber bei anderen Künstlern nicht im gleichen Maß, würden mich interessieren. Mit Gewohnheit kann es ja nicht wirklich was tun haben, weil man dann ja auch andere Künstler so bewerten müsste!?

synapse
08.10.2012, 18:36
Als Castingshow-Zuseher nimmt man die Art und Weise, wie man beurteilt, von der Casting-Jury an. Man lässt sich (im schlimmsten Fall) als Zuseher manipulieren.

Nicht unbedingt. Man kann (und viele werden) durchaus ihre eigenen Kriterien zur Beurteilung haben, und versuchen sich von der Casting-Jury nicht beeinflussen zu lassen. Aber man gewöhnt sich auf jeden Fall daran, die Kandidaten zu beurteilen anstatt ihre Kunst nur wahrzunehmen (oder nicht) oder gar einfach zu genießen (oder nicht), wie bei anderen Künstlern. Man gewöhnt sich im schlimmsten Fall daran, den Kandidaten dauernd "Noten" geben zu wollen wie ein Lehrer. Diese Brille kann man leicht aufsetzen und wird sie nicht so leicht wieder los, wenn man einen Künstler durch eine Castingshow kennengelernt hat, auch wenn die Castingshow irgendwann rum ist.

ps. Nichts gegen Lehrer, ich mache sowas auch beruflich.

Aalerich
08.10.2012, 22:08
Von mir aus ist das so, aber die Gründe dafür, warum man bei Castingsstars diesen Jury-Blick anwendet, aber bei anderen Künstlern nicht im gleichen Maß, würden mich interessieren. Mit Gewohnheit kann es ja nicht wirklich was tun haben, weil man dann ja auch andere Künstler so bewerten müsste!?

Meine Vermutung wäre, dass sich Menschen, die sehr oft Castingshows anschauen bzw. deren primäre Quelle für neue Künstler Castingshows sind, tendentiell eher die dort vorherrschende Betrachtungsweise von Künstlern aneignen und dann vielleicht auch auf andere SängerInnen anwenden. Aber es soll ja auch Menschen geben, die sich überhaupt keine Castingshows anschauen (bei mir ist USFO auch die einzige Ausnahme) und sich Musikern auf anderen Wegen nähern. Damit würden Nicht-Castingstars vielleicht weniger auf eine andere Art, sondern eher von einer anderen Gruppe von Menschen (und in der Folge auf eine andere Art) wahrgenommen.
Keine Ahnung, ob diese Vermutung irgendwas mit der Realität zu tun hat - müsste man mal empirisch untersuchen... Freiwillige?

Aalerich
08.10.2012, 22:13
<sorry für off-topic>

Apropos Michelangelo und Jury-Blick http://www.youtube.com/watch?v=-iXNJtNZbds

</sorry für off-topic>

Sensationell.:-D

bates
08.10.2012, 22:49
Meine Vermutung wäre, dass sich Menschen, die sehr oft Castingshows anschauen bzw. deren primäre Quelle für neue Künstler Castingshows sind, tendentiell eher die dort vorherrschende Betrachtungsweise von Künstlern aneignen und dann vielleicht auch auf andere SängerInnen anwenden. Aber es soll ja auch Menschen geben, die sich überhaupt keine Castingshows anschauen (bei mir ist USFO auch die einzige Ausnahme) und sich Musikern auf anderen Wegen nähern. Damit würden Nicht-Castingstars vielleicht weniger auf eine andere Art, sondern eher von einer anderen Gruppe von Menschen (und in der Folge auf eine andere Art) wahrgenommen.
Keine Ahnung, ob diese Vermutung irgendwas mit der Realität zu tun hat - müsste man mal empirisch untersuchen... Freiwillige?

Genau so ist es! Meine These ist z.B., dass die ganze Diskussion um Lenas Gesang, und ob sie es überhaupt kann, im wesentlichen ein Castingshow-Phänomen ist. Grund: Lenas Songauswahl und ihre Art und Weise zu singen tauchen normalerweise in Castingshows nicht auf - das heißt ja aber nicht, dass es das nicht sonst gibt. Raabs Spruch von den "Songs, die kein Mensch kennt", hätte korrekt heißen müssen: "Songs, die ein typisches Castingpublikum nicht kennt". Menschen wiederum, die sowas kennen, die, sagen wir, Bird and the Bee oder auch Kate Nash hören, gucken mehrheitlich wohl eher keine Castingshows. Solche Menschen haben dafür in ihrer Musikauswahl häufig zig Sachen, die zehnmal "schräger" sind als alles, was Lena je gesungen hat. Wäre Lena exakt mit der Art zu singen, wie sie bei USFO aufgetreten ist, auf "normalem Weg" rausgekommen, also indem sie irgendwann einen Plattenvertrag bekommen hätte, würde die Diskussion, ob sie denn überhaupt singen könne, nicht existieren. Die ist allein deshalb zustande gekommen, weil da plötzlich zig Leute glaubten mitreden zu müssen, die als Vergleichsmaßstab immerzu den Whitney-Houston-Christina-Aguilera-Hochleistungsgesang anlegen, also dieses Castingshow-Zeugs halt, ein völlig falscher Rahmen - weil sie nichts anderes kennen. Diese Leute hätten sich dann mit Lenas Musik ebensowenig jemals auseinandergesetzt wie mit Bird and the Bee und Kate Nash. (Und zwar auch dann nicht, wenn Lena genauso erfolgreich geworden wäre, wie sie es jetzt ist.)

DLFIS
09.10.2012, 00:34
Danke synapse, Aalerich und bates! Jetzt ist es auf jeden Fall um einiges verständlicher und ich kann mir das jetzt ungefähr vorstellen.

j_easy
09.10.2012, 02:12
Kunst und Wettbewerb passen eigentlich nicht zueinander. Deshalb ist ein Ereignis wie der Eurovision Song Contest eigentlich eine absurde Konstruktion. Und der Musikmarkt tut der Kunst auch nichts Gutes, wenn er Künstler dazu verleitet nachfrageorientiert zu produzieren.

Kluger Gedanke!

esiststeffen
25.11.2012, 14:34
Heute Nacht bin ich über dieses Interview mit Kate Nash gestolpert, bei dem ich mich an den Thread hier erinnert hab: http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/560928


Denkst du, das [= Schmähungen im Internet] ist etwas, was weibliche Künstler besonders betrifft?
Der Hass im Netz ist ein allgemeines Phänomen, man sieht das ja auch bei vielen männlichen Interpreten. Bei Frauen richten sich die Attacken allerdings noch viel stärker auf das Aussehen. Darauf sind wir schließlich getrimmt. Das Marketing der Schönheitsindustrie basiert doch zu großen Teilen darauf, Frauen öffentlich in den Dreck zu ziehen, weil sie normale menschliche Wesen sind. Diese ganzen Magazine: „Oh, seht sie euch an, mit ihrer schlechten Haut. Oh, sie ist so fett und verschwitzt, ist das ekelig!“ Es gab Bilder von mir, auf denen meine Akne hervorgehoben war. Und dann blätterst du weiter und findest tausende Anzeigen für Beautyprodukte, Schönheitschirurgie, dieses ganze Zeug. So vermarktet man so was eben. Dass sich diese Art und Weise Frauen anzugreifen, dann auch im Internet wiederfindet, ist keine Überraschung.

Du arbeitest seit einiger Zeit ehrenamtlich mit jungen Mädchen zusammen, in deiner Heimat Großbritannien hast du den Rock’n‘Roll After School Club for Girls gegründet. Worum geht es da?
Ich war sehr aufgebracht, weil ich im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die gender gap in der Musikindustrie herausgefunden habe, dass es viel weniger weibliche Komponisten und Songwriter als männliche gibt. Mich hat das sehr wütend gemacht, weil ich nicht verstanden habe, warum. Frauen können das doch eigentlich! Ich wollte nicht in Jammerei und Missmut versinken sondern lieber aktiv werden. Dann habe ich von diesen Rock’n‘Roll Sommercamps für Mädchen gehört, die es in Amerika gibt. So etwas wollte ich in England machen. Nur nicht als Camp, sondern eben als After School Club. Ich habe sechs verschiedene Schulen kontaktiert, die ich während Tourstopps besuchen konnte, da bin ich dann hingegangen und wir haben das einfach gemacht. Das war alles sehr grass roots, Do-It-Yourself.

Wie sieht das in der Praxis aus?
Letztendlich geht es darum, Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl zu geben. Wir haben Instrumente, und die Mädchen können sie ausprobieren, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard. Wir bringen ihnen die Basics bei. Dann arbeiten wir in Gruppen an Songs und Texten. Am 1. Dezember wird es eine große Show in der Queen Elizabeth Hall in London geben, mit zwei der Schulen, mit denen ich gearbeitet habe. Das ist einfach großartig! Es gibt da dieses eine Mädchen, sie war anfangs sehr schüchtern, weil sie auf ihrer alten Schule so gemobbt wurde. Sie hat eine fantastische Stimme, und jetzt wird sie in einer großen Halle in London auftreten. Anfangs hat sie sich noch nicht mal getraut ins Klassenzimmer zu kommen! Ich finde das so cool. Die Kids von heute sind so entmutigt. Es ist sehr wichtig, etwas dagegen zu tun.

earplane
14.10.2013, 10:58
Das Thema ist im LOréal Tread aufgekommen und ich denke es verdient durchaus mal ernsthaft diskutiert zu werden.
Also ob das tatsächlich so ist und wenn ja was das für Lena bedeuten könnte.


Wenn das tatsächlich so ist, kann das eigentlich nur bedeuten, dass diese Popkünstler ohnehin bereits ein Standing hatten, das ihnen ihre Entscheidung nicht allzu schwer machte; ansonsten hätten sie derart spektakuläre Aussichten nicht. Angesichts der derzeitigen Situation im Musikbusiness behaupte ich, ohne zu wissen, wen Du da vor Augen hast, folgendes:

1. Es sind Männer.
Michelle Shocked

Es gibt in der Branche eine Art Weisheit, die besagt, dass eine Künstlerin mit dem ersten Album so weit nach oben kommen sollte wie nur möglich, weil es von da an wieder bergab geht.
2. Sie sind Bürger eines Landes, in dem Englisch die dominierende Sprache ist.
3. Sie sind mindestens 35 Jahre alt.

Richtig?


Ich finde der Aspekt des Nutzens hat gerade für Frauen eine erhebliche Bedeutung, da weibliche Bühnenkünstler, insbesondere in einem Land wie Deutschland, im Regelfall nur eine sehr begrenzte berufliche Halbwertszeit haben, selbst wenn sie gut sind. Relativ am Günstigsten sind momentan noch die längerfristigen Zukunftsperspektiven für Frauen denen es gelungen ist sich zumindest mit einem Bein institutionell abzusichern, sei es in einem Orchester, einem Ensemble oder was auch immer. Für die meisten Künstlerinnen ist dies wohl keine Perspektive, da es dies häufig nicht ihrem Lebensgefühl entspricht und sich zudem wohl nicht die Gelegenheit bietet, da es überhaupt nicht so viele "feste" Stellen gibt. Sie müssen ihr kulturelles Kapital, ihre Popularität und ihr Standing, das - man mag es akzeptieren oder nicht - in unserer real existierenden Gesellschaft immer noch zu einem erheblichen Teil auch von ihrer weiblichen Attraktivität, ihrem Charisma abhängig ist , in einer Phase nutzen in dem es einen hohen Tauschwert hat. Sieht man von "Überlebens"-Künstlerinnen wie Nena oder Nina Hagen ab, so haben nur sehr wenige der bekannteren weiblichen deutschen Popacts deutlich länger als 10 Jahre auf der Bühne überlebt, während sich erfahrungsgemäß erfolgreiche männliche Acts sich in der Regel wesentlich länger halten können. Ähnliches gilt auch für Schauspielerinnen. Nur ein Bruchteil von ihnen gelingt es, wenn sie jenseits der 40 sind, sich erfolgreich und nachhaltig im Charakterfach zu etablieren. Männer sind auch hier in einer wesentlich komfortableren Lage nicht zuletzt weil es wesentlich mehr Charakterrollen für männliche Schauspieler gibt. Auf diesem Hintergrund bin schlicht froh für Lena, dass sich ihr überhaupt die Möglichkeit geboten hat einen solchen Deal wie den mit L'Oréal zu schließen. Wenn die Kampagne gut laufen sollte, würde sich ihr Werbewert in einem recht hohen Bereich verankern und ihr vermutlich auch in Zukunft immer wieder die Möglichkeit bieten lukrative Werbeverträge abzuschließen. Sie könnte also, wenn die Dinge nicht plötzlich ganz quer laufen, sich in vielleicht in 10 Jahren in der recht privilegierten Situation befinden über so viel Rücklagen zu verfügen, dass ihre materielle Existenz, bei normalen Ansprüchen, durchaus längerfristig gesichert wäre.

Gerade wenn man die relativ kurze Zeitspanne betrachtet die Künstlerinnen üblicherweise zur Verfügung steht mit ihrem kulturellen Kapital auch ihre materielle Existenz langfristig zu sichern, habe ich Hemmungen einen Kanon von Erwartungen an die Haltung eines Künstlers zu formulieren. Seine sexuellen, religösen oder politischen Präferenzen gehen mich nichts an solange sie privat sind und sie müssen auch nicht mit meinen Präferenzen deckungsgleich sein. Relevant würden solche Präferenzen für mich erst wenn sie im öffentlichen Raum sichtbar würden. So kann ich mir beispielsweise nicht vorstellen mich weiter für einen Künstler zu interessieren, der bekennender und aktiver Anhänger von Scientologie ist oder in der Öffentlichkeit rechtsradikale Positionen vertritt, da dies nicht mit meinen persönlichen Wertvorstellungen vereinbar wäre. Genauso habe ich eher reduzierte Erwartungen hinsichtlich einer bestimmten Haltung in beruflichen oder geschäftlichen Dingen. Nicht bei allen Aktivitäten eines Künstlers muß sich deren Sinn mir erschließen, da ich letztlich nicht in seiner Haut stecke und den Hintergrund weshalb bestimmte Entscheidungen getroffen wurden gar nicht kenne. Dies bedeutet natürlich nicht dass ich persönlich alle Aktivitäten gut finden muß oder dass mich alles zu interessieren hat. Allerdings ist auch ein Künstler ein homo oeconomicus und ich würde einem Künstler den ich eigentlich schätze erst dann meine Sympathie entziehen, wenn seine geschäftlichen Aktivitäten grundsätzlich mit meinen persönlichen Wertvorstellungen kollidieren. Werbung interessiert mich zwar nicht, allerdings halte ist sie im Regelfall für eine akzeptable Erwerbsquelle eines Künstlers .


Ich möchte hier einmal ganz kühn die Frage stellen. Darf ein Künstler überhaupt ein kaufmännisches Denken haben? Wenn er so etwas hat, muß er es ganz schnell unterdrücken, weil er sonst als Künstler nicht mehr akzeptiert wird? Künstler und gleichzeitig Kaufmann, geht das überhaupt?

Ein Künstler, der nicht von seiner Kunst leben kann, wird sicherlich zusätzlich eine Tätigkeit ausüben. Das kann auch eine Tätigkeit sein, die ihm neben seiner Kunst Spaß macht. Wenn das so ist, ist er dann kein Künstler mehr?
Bei Lena ist es ja so, dass sie durch ihr musikalisches Können und durch viel Glück, eine gesicherte Existenz hat. Da kommt dann ganz schnell die Frage auf, hat sie das nötig? Die Frage enthält aber auch, dass sie sich gefälligst für uns Fans, ausschließlich um die Kunst kümmern soll. Würde man bei einer Künstlerin, die am Existenzminimum lebt, ähnliche Maßstäbe ansetzen?
Sind die Maßstäbe, die wir an einen Künstler setzen, die gleichen, die wir an uns selber stellen? Wohl selten.......

Brummell
14.10.2013, 11:38
@earplane,
mir ging es bei meinem Post um die Chancen von Frauen auf längerfristige Bühnenkarrieren, wobei man im Bereich Musik wohl das Genre "Schlager/volkstümliche Musik" ausklammern muss, da es in diesem Segment praktisch keine internationale Konkurrenz gibt und das 'Kern'-Publikum eine etwas andere Zusammensetzung hat.
Vielleicht sollte man "langfristig" bzw. "längerfristig" - in Klammern ? - in den Titel aufnehmen.

ESC_Germany
14.10.2013, 12:52
Also unter (männlichen) Jugendlichen haben es Frauen im Musikgeschäft aus meiner Sicht tatsächlich schwerer :binweg:

maybear
14.10.2013, 13:44
... wobei man im Bereich Musik wohl das Genre "Schlager/volkstümliche Musik" ausklammern muss, da es in diesem Segment praktisch keine internationale Konkurrenz gibt ...Sehr viele deutschsprachige Schlagersängerinnen stammen aus anderen Ländern!

earplane
14.10.2013, 13:58
@earplane,
mir ging es bei meinem Post um die Chancen von Frauen auf längerfristige Bühnenkarrieren,

Ich weiß dass es dir in deinem Beitrag konkret nur um die langfristige Perspektive ging. Aber ich hatte mich entschlossen das etwas allgemeiner zu formulieren. Ich wollte die Diskussion nicht unnötig einengen.

david davidson
14.10.2013, 14:27
Es gab vor einer Weile schon einen ähnlichen Thread, hab die beiden mal zusammengeführt. (Danke für den Hinweis @esiststeffen. :))

EDIT: Titel ist jetzt der vom neueren Thread.

Brummell
14.10.2013, 17:48
Es gab vor einer Weile schon einen ähnlichen Thread, hab die beiden mal zusammengeführt. (Danke für den Hinweis @esiststeffen. :))
Bei einer Zusammenführung sollte man den Titel aber etwas modifizieren, denn im älteren Thread ging es explizit nur um Lena und ihre Etablierung, während der zweite Thread personell allgemeiner angelegt ist und zudem auch noch andere Aspekte (z.B. Dauerhaftigkeit von Karrieren ) thematisiert die sich nicht sinnvoll unter dem alten Titel subsumieren lassen .

[fliP]
14.10.2013, 23:35
Eine weitere englisch singende deutsche Pop-Künstlerin ist Leslie Clio.

Dennoch sehr interessant, dass sie, was die Karriere bzw. den Job angeht, eigentlich der totale Gegenentwurf zu Lena ist:
Sie war eigentlich immer davon überzeugt, Musik zu machen und damit Erfolg zu haben. Sie musste sich ein Netzwerk aufbauen und sich in die Szene "reinquatschen". Sie betont, dass alles, was sie nun macht, mehr oder weniger mit der Musik zusammenhängt bzw. dem zu Gute kommt.

Das Thema dieses Threads kommt auch zum Gespräch:
http://www.zeitjung.de/kultur/9594-wenn-du-glueck-hast-musst-du-es-nutzen-interview-mit-ex-hamburgerin-leslie-clio/

ESC_Germany
14.10.2013, 23:44
;517062']Eine weitere englisch singende deutsche Pop-Künstlerin ist Leslie Clio.

Dennoch sehr interessant, dass sie, was die Karriere bzw. den Job angeht, eigentlich der totale Gegenentwurf zu Lena ist:
Sie war eigentlich immer davon überzeugt, Musik zu machen und damit Erfolg zu haben. Sie musste sich ein Netzwerk aufbauen und sich in die Szene "reinquatschen". Sie betont, dass alles, was sie nun macht, mehr oder weniger mit der Musik zusammenhängt bzw. dem zu Gute kommt.

Das Thema dieses Threads kommt auch zum Gespräch:
http://www.zeitjung.de/kultur/9594-wenn-du-glueck-hast-musst-du-es-nutzen-interview-mit-ex-hamburgerin-leslie-clio/
vielen Dank für den Link :)
und der Artikel ist auch noch von einer Lena :)

maybear
14.10.2013, 23:48
;517062']http://www.zeitjung.de/kultur/9594-wenn-du-glueck-hast-musst-du-es-nutzen-interview-mit-ex-hamburgerin-leslie-clio/Leslie Clio: " ... ""Jetzt gerade haben wir ein Best of Sonny and Cher gehört." ... "Ich bin Bandleader und Frontfrau und weiß, was ich mach, ohne als Drache abgestempelt zu werden. Wobei, da kann man Beyoncé fragen, Britney Spears, Sonny, eigentlich jede erfolgreiche Sängerin im Showbusiness und jede wird dir erzählen, dass sie schon einmal als Zicke und als Drachen beschimpft wurde."

Finde den Fehler!

ESC_Germany
14.10.2013, 23:55
Leslie Clio: " ... ""Jetzt gerade haben wir ein Best of Sonny and Cher gehört." ... "Ich bin Bandleader und Frontfrau und weiß, was ich mach, ohne als Drache abgestempelt zu werden. Wobei, da kann man Beyoncé fragen, Britney Spears, Sonny, eigentlich jede erfolgreiche Sängerin im Showbusiness und jede wird dir erzählen, dass sie schon einmal als Zicke und als Drachen beschimpft wurde."

Finde den Fehler!
da fehlt eine ganz bestimmte Sängerin ;)

maybear
14.10.2013, 23:56
da fehlt eine ganz bestimmte Sängerin ;)Den Fehler meine ich aber nicht ...

Außerdem ist soviel ich weiß Lena noch nicht als Drachen beschimpft worden, nur als Zicke ...

Zampano
15.10.2013, 00:01
Sonny... der Moustache hat ihn verraten :D

http://www.smiley-paradies.de/smileys/tanzend/tanzend_0026.gif (http://www.smiley-paradies.de)

Brummell
15.10.2013, 00:01
Leslie Clio: " ... ""Jetzt gerade haben wir ein Best of Sonny and Cher gehört." ... "Ich bin Bandleader und Frontfrau und weiß, was ich mach, ohne als Drache abgestempelt zu werden. Wobei, da kann man Beyoncé fragen, Britney Spears, Sonny, eigentlich jede erfolgreiche Sängerin im Showbusiness und jede wird dir erzählen, dass sie schon einmal als Zicke und als Drachen beschimpft wurde."

Finde den Fehler!

Bei Sonny bräuchte es noch eine kleine Umwandlung :whistle:

esiststeffen
15.10.2013, 00:27
;517062']Eine weitere englisch singende deutsche Pop-Künstlerin ist Leslie Clio.

Dennoch sehr interessant, dass sie, was die Karriere bzw. den Job angeht, eigentlich der totale Gegenentwurf zu Lena ist:
Sie war eigentlich immer davon überzeugt, Musik zu machen und damit Erfolg zu haben. Sie musste sich ein Netzwerk aufbauen und sich in die Szene "reinquatschen". Sie betont, dass alles, was sie nun macht, mehr oder weniger mit der Musik zusammenhängt bzw. dem zu Gute kommt.

Das Thema dieses Threads kommt auch zum Gespräch:
http://www.zeitjung.de/kultur/9594-wenn-du-glueck-hast-musst-du-es-nutzen-interview-mit-ex-hamburgerin-leslie-clio/

Interessant, dass du gerade Leslie Clio ins Spiel bringst.

Ich hab mir heute, als das Thema wieder aufkam, noch mal meine Beiträge von vor einem Jahr durchgelesen. Da hatte ich geschrieben: Lenas Werdegang kann man nur zum Teil mit der anderer junger Frauen vergleichen, die sich im Musikbiz behaupten müssen, da diese keine USFO- und ESC-Promomaschinerie im Rücken hatten. Um adäquat zu vergleichen, müsste man wissen, wie sich a) ein Mann mit ähnlichen künstlerischen Voraussetzungen wie Lena als USFx-Gewinner geschlagen hätte (Roman Lob ist kein Vergleich, da ein netter Typ, aber farblos) und wie b) sich Lena (bzw eine Frau mit ähnlichem künstlerischem Ausdruck) ohne die USFO-Maschinerie hätte durchsetzen können. Ich schrieb damals, dass es in Deutschland keine Künstlerin gibt, über die man ohne Weiteres sagen kann "die ist so ähnlich wie Lena", was tatsächliche Vergleiche schwierig macht.

Nun fiel mir aber beim Lesen Leslie Clio ein, bei deren Song "I couldn't care less" ich in der Tat lange Zeit den Eindruck hatte, einen unbekannten Lena-Song vor mir zu haben. Und auch vom Typ her (mädchenhaft mit einem gewissen Schalk im Nacken) sehe ich, ohne dass ich mich mit Leslies Persönlichkeit bisher sooo intensiv auseinandergesetzt hätte, gewisse Parallelen. Ich kam daher zu dem Schluss: Hätte sich Lena ohne USFO an einer musikalischen Karriere versucht, dann hätte sie vielleicht in etwa das Standing, das Leslie heute hat. Da ich nun aber dieses Interview lese, bin ich etwas überrascht, mit welcher Entschlossenheit und inneren Überzeugung sie an die Verwirklichung ihrer musikalischen Pläne gegangen ist. Ich glaube, das wäre bei Lena nicht so gewesen; wenn es bei dieser nicht so schnell geklappt hätte mit der Sangeskunst, hätte sie wohl eher gesagt "hm, na dann halt nicht!" ;) (auch wenn ich in der Haltung, lieber erst mal möglichst viele Dinge auszuprobieren statt sich für das Erstbeste zu entscheiden, schon gewisse Gemeinsamkeiten sehe)



Bei Sonny bräuchte es noch eine kleine Umwandlung :whistle:
Seine eigene Tochter hat es übrigens vorgemacht, allerdings in die andere Richtung :X

maybear
15.10.2013, 00:39
Ich glaube, das wäre bei Lena nicht so gewesen ...Ein entscheidender Unterschied scheint mir zu sein, daß Lena ihr Privatleben und ihren privaten Freundeskreis von ihrem beruflichen Leben weitgehend trennt, während sich Leslie praktisch einen Freundeskreis zur Verwirklichung ihrer musikalischen Pläne aufgebaut hat.

Tiny Tim
15.10.2013, 02:09
;517062']Eine weitere englisch singende deutsche Pop-Künstlerin ist Leslie Clio.

Dennoch sehr interessant, dass sie, was die Karriere bzw. den Job angeht, eigentlich der totale Gegenentwurf zu Lena ist:
Sie war eigentlich immer davon überzeugt, Musik zu machen und damit Erfolg zu haben. Sie musste sich ein Netzwerk aufbauen und sich in die Szene "reinquatschen". Sie betont, dass alles, was sie nun macht, mehr oder weniger mit der Musik zusammenhängt bzw. dem zu Gute kommt.

Das Thema dieses Threads kommt auch zum Gespräch:
http://www.zeitjung.de/kultur/9594-wenn-du-glueck-hast-musst-du-es-nutzen-interview-mit-ex-hamburgerin-leslie-clio/

Danke für den Hinweis!


Dein Debütalbum „Gladys“ ist eingeschlagen wie eine Bombe.

Wow! Kurz mal nachgeschaut: Acht Wochen in den Charts, Spitzenposition Platz 11. Sehr beachtlich, ohne Frage! Ebenso fraglos hilft das aber auch, den Charterfolg von Stardust richtig einzuordnen, vor allem, wenn man bedenkt, dass Leslie Clio tatsächlich zu den erfolgreichsten Popsängerinnen Deutschlands gehört. Das zeigt dann wohl zweierlei: erstens, dass die Definition von Erfolg (wie sie ja selber im Interview sagt ;)) im höchsten Grade relativ ist, und zweitens, dass die Erfolgsmaßstäbe, die an Lenas Veröffentlichungen angelegt werden, enorm hohe sind. Was an sich ein Kompliment für sie darstellt.

Haben es Frauen schwerer im Musikgeschäft? Offensichtlich ja; Leslie Clio sagt darüber einiges im Interview, unter anderem dazu, wie wenig Frauen überhaupt präsent sind. Bei den Preisverleihungen von 1Live waren in den letzten Jahren in der Kategorie BesteR KünstlerIn immer vier Männer und eine Frau nominiert, und die einzige Frau, die einmal gewann, war Lena, wie sie überhaupt als einzige Frau sich in der absoluten Topelite des deutschen Popmusikbusiness behaupten kann. Sie ist zwar einerseits erst seit dreieinhalb Jahren dabei, aber andererseits sind es durchaus schon dreieinhalb Jahre mit drei sehr erfolgreichen Alben. Dass das Business sehr schnellebig sei, ist flink dahingesagt, aber der ernüchternde Charteinstieg der neuen Single und des neuen Albums von Ivy Quainoo, die ja noch im März mit einem Echo als erfolgreichste deutsche Solosängerin ausgezeichnet wurde (mit einer sehr erfolgreichen Castingshow im Rücken, wohlgemerkt), zeigt, wie brutal real dieser Satz ist. Brummell hat in einem außerordentlich erhellenden Beitrag, dessen Lektüre ich dringend empfehle, ganz viel Richtiges dazu geschrieben; ich will an dieser Stelle nur einen Satz daraus hervorheben:

Reale Überlebenschancen, die Möglichkeit eine Nische für seine Musik zu etablieren, hat ein deutscher Popact dabei wohl nur , wenn die personality Karte sticht, wenn er auch dann medial präsent bleibt wenn er kein neues Musikprodukt anzubieten hat.
Auch hier zeigt sich, dass diese enorme Hürde, die allem Anschein nach nur Lena zu überspringen imstande ist, für Männer so nicht gilt; sonst wäre der auf der Personality-Karte doch eher blasse Casper, der außerhalb der Musikmagazine auch kaum vorkommt und selber seinen Durch-die-Nacht-Auftritt (wohlgemerkt, eine arte-Sendung!) mit Lena als seine wertvollste Promotion bezeichnet hat, nicht mit seinem aktuellen Album so erfolgreich gestartet. Mein Eindruck ist, dass Männer es sehr viel leichter haben als Frauen, ihre Musik, so wie sie ist, als legitim und richtig darzustellen und von Publikum und Kritik auch gewürdigt zu bekommen.

maybear
15.10.2013, 02:14
Ich denke, man darf aber eben auch nicht vergessen, daß es viel weniger Frauen ins Musikbusiness zieht, daß also die Konkurrenz auch nicht so groß ist. Wie viele männliche Musiker mag es geben, die weitgehend unbeachtet vor sich her musizieren (und eine attraktive Sängerin erhöht oft die Chancen einer Band auf größere Aufmerksamkeit nicht unwesentlich ...).

Nighty
16.10.2013, 16:53
Bei Sonny bräuchte es noch eine kleine Umwandlung :whistle:
Mal unabhängig davon kann Sonny (R.I.P.) seit 1998 keine Fragen mehr beantworten.

Randwer
17.10.2013, 13:58
Während es Frauen in der bildenden Kunst und der Literatur inzwischen geschafft haben, als gleichwertig angesehen zu werden, scheinen in der Musik tatsächlich noch viele an alten Zöpfen zu hängen.
Manchmal erscheint es mir als praktizierten Musikfans Rituale archaischer Heldenverehrung.

Doktor Landshut
17.10.2013, 14:32
Während es Frauen in der bildenden Kunst und der Literatur inzwischen geschafft haben, als gleichwertig angesehen zu werden, scheinen in der Musik tatsächlich noch viele an alten Zöpfen zu hängen.

Für das Klassik-Business gilt das nicht mehr, jedenfalls nicht für aktive Musikerinnen. In den meisten Orchestern sind immer häufiger überwiegend weibliche Mitglieder vertreten, die "Star-Riege" der Instrumental-Solisten wird weltweit ebenfalls von Frauen dominiert und in den klassischen Gesangsfächern gibt es traditionell einen ausgeglichenen Bedarf an weiblichen und männlichen Interpreten. Insgesamt haben Frauen in der modernen klassischen Musikwelt, wenn sie die erforderlichen hohen technischen und künstlerischen Standards erfüllen, mindestens dieselben Chancen und kommen gleichermaßen in den Genuss von Ansehen und Respekt wie ihre männlichen Kollegen.
Wenn es in der Popmusikwelt anders ist, liegt das nun sicher auch daran, dass andere als nur künstlerische Aspekte in das Geschäft mit hineinspielen, zB. die Dominanz von Männern in den Schlüsselpositionen der Musikindustrie oder auch die Pflege altmodischer männlicher und weiblicher Klischees in Trivialkultur und Unterhaltungsgewerbe ganz allgemein.

Grombold
17.10.2013, 20:47
Männer hören tendenziell lieber Rockmusik (die nun mal überwiegend von Männern gemacht wird), Frauen hören tendenziell lieber Gesang von Männern (zumal in dem Zeitraum, wo Frauen Musik überhaupt käuflich erwerben).

Kurtinho92
17.10.2013, 22:34
Also unter (männlichen) Jugendlichen haben es Frauen im Musikgeschäft aus meiner Sicht tatsächlich schwerer :binweg:

ausser bei uns da eher leichter ;) :five:

Joon
11.04.2014, 01:05
Und zum Abschluss noch ein anderer Gedanke, der mir schon sehr früh in diesem Thread gekommen ist: Gerade bei diesem Thema fände ich wieder mal besonders interessant, was wohl die gute Joon Wolfsberg dazu zu sagen hätte :)

Danke für das Interesse an meiner Meinung. :kicher:

Ich glaube nicht, dass Frauen es schwerer haben. Letztendlich ist es egal, von wem ein Hit "vorgetragen" wird. Wenn ein Song ein Knaller ist, dann funktioniert er bei männlichen und weiblichen Vocalisten. Das sieht man ja an YT und den dort von allen beiden Gendern vorgetragenen Coverversionen großer Hits.

Im Bezug auf das Musik-Business an sich, könnte es je nach Typ und Charakter schon sein, dass naive Mädchen sich vielleicht von dominanten Managern-/Produzenten vereinnahmen und vielleicht auch bescheissen lassen. Aber ich würde das nicht pauschalisieren.

Erfolg als Musikerin zu haben, hat auch sehr viel mit Faktoren zu tun, die definitiv nicht vom Geschlecht abhängig sind.

esiststeffen
11.04.2014, 01:30
Danke für das Interesse an meiner Meinung. :kicher:
Und dir vielen Dank für die schnelle Antwort :zahn:


Wie bist du denn gerade jetzt auf diesen Beitrag aufmerksam geworden? Interessanterweise musste ich gerade heute auch nach langer Zeit mal wieder an diesen Thread denken, als ich auf diesen (http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?7766-Helene-Fischer&p=548970&viewfull=1#post548970) Post gestoßen bin ;)

Joon
11.04.2014, 01:39
Und dir vielen Dank für die schnelle Antwort :zahn:
Wie bist du denn gerade jetzt auf diesen Beitrag aufmerksam geworden?

Wir benutzen immer mal zum Spaß das "Google-Orakel". Dazu geben wir kurze Fragen bei Google ein und gucken dann was Google "orakelt".
In diesem Fall hatten wir vorhin " Joon Wolfsberg Durchbruch" eingegeben. :D

Die Googel-Orakel Antwort >>> https://www.google.de/#q=joon+wolfsberg++durchbruch&start=20 führte dann hierher. :D

j_easy
11.04.2014, 18:56
Wir benutzen immer mal zum Spaß das "Google-Orakel". Dazu geben wir kurze Fragen bei Google ein und gucken dann was Google "orakelt".
In diesem Fall hatten wir vorhin " Joon Wolfsberg Durchbruch" eingegeben. :D

Die Googel-Orakel Antwort >>> https://www.google.de/#q=joon+wolfsberg++durchbruch&start=20 führte dann hierher. :D

Wohin führt das Yahoo Oracle? :zahn:

Joon
18.04.2014, 02:18
Wohin führt das Yahoo Oracle? :zahn:

Das wüßte ich auch gerne... :D

j_easy
18.04.2014, 10:03
Das wüßte ich auch gerne... :D

:zahn:

j_easy
16.02.2017, 23:42
Ich belebe diesen Thread mal wieder. Sehr interessanter und aktueller Beitrag:

https://broadly.vice.com/de/article/reaktionaer-sexistisch-uebergriffig-deutsche-musikbranche-wir-muessen-reden

Was Lena wohl so erleben musste oder mitbekam?

Tiny Tim
16.02.2017, 23:51
https://broadly.vice.com/de/article/reaktionaer-sexistisch-uebergriffig-deutsche-musikbranche-wir-muessen-reden

Was Lena wohl so erleben musste oder mitbekam?

„Ich würde gern mal Bikinifotos von dir sehen!"

Mhm.

earplane
16.02.2017, 23:59
Was Lena wohl so erleben musste oder mitbekam?
Das wäre doch mal eine Frage die du ihr selbst stellen könntest falls sich die Gelegenheit ergibt. :idee:

j_easy
17.02.2017, 00:05
Das wäre doch mal eine Frage die du ihr selbst stellen könntest falls sich die Gelegenheit ergibt. :idee:

Mhm. Möchte Sie nicht in Verlegenheit bringen.

Oskar
17.02.2017, 01:10
Balbina dazu im Broadly-Interview:


Du brauchst aber dann eben auch einen Künstler, der das leistet. Gerade was Mainstream-Pop angeht, ist da ja sehr viel inszeniert: Wie soll das Image sein? Wie verkaufen wir diese Person jetzt?

Absolut. Und das geht oft auch auf Kosten der Charaktere, die daran beteiligt sind, weil du zum Beispiel einem bestimmten Frauenbild entsprechen musst. Ich habe nicht viele Plattenfirmen gehabt, die sich so für mich interessiert haben, wie ich als Künstlerpersönlichkeit bin. Die haben alle gesagt: "Die kann gut singen, aber ihre Texte sind uns zu verschachtelt, zu konstruiert, eine zu große Herausforderung." Dasselbe haben sie über die Kompositionen und meinen Look gesagt. "Sie sieht nicht zugänglich aus und hübsch ist sie auch nicht wirklich." Im Endeffekt war ich nie diejenige, die man unter Vertrag nehmen wollte. Es hieß immer nur: "Mit der können wir kein Geld verdienen, die macht nur arty Shit und ist nicht formbar." Wenn man eine klare Vision hat, ist man "nicht formbar" und das wird dann als negativ bewertet. Für mich war das eigentlich immer eher ein Kompliment. Ich meine, ist das nicht geil? Wenn ein Typ straight ist und weiß, was er will, dann finden das doch auch immer alle cool.


Ich möchte das nicht immer auf sexistische Grundmotive runterbrechen, aber dadurch, dass in den Chefetagen in der Musikbranche eben primär Männer sitzen, glaube ich schon, dass der Gedanke dahinter ist: Wenn ich Musik von einem Typen höre, will ich, dass der cool ist, weil ich dann sein will wie er. Und Musik von einer Frau höre ich mir an, wenn ich sie heiß finde. Und diese persönliche Sichtweise wird dann auf den Markt übertragen.

Aber warum ist das so? In den USA hat eine Sia genau so eine Existenzberechtigung wie eine Katy Perry, weil sie tolle Songs schreibt und gute Videos macht. In Deutschland kann das irgendwie nicht koexistieren. Es gibt eine Art von Individuum Frau und die ist 1,50 Meter groß, schlank, blond, hat schicke Klamotten an, wirkt aber trotzdem leger und singt schlagereske deutsche Musik. Alles, was davon abweicht, ist schon wieder "kompliziert". Bei den Typen hat von einem Haftbefehl, über Andreas Bourani, über K.I.Z., bis hin zu Prinz Pi jeder seine Existenzberechtigung. Wenn ich so was anspreche, wird mir immer gesagt: "Das ist deine subjektive Wahrnehmung." Das stimmt nicht! Ich rede mit voll vielen Frauen da drüber – letztens zum Beispiel mit Mieze von MIA. Wir haben telefoniert und über den Song "Alles Neu" geredet, der mittlerweile glaube ich 15 Jahre alt ist, und wo so eine Aufbruchsstimmung geherrscht hat. Damals habe ich mich so gefreut, weil es endlich eine Frau gab, die anders, irgendwie rotzig ist. Trotzdem hat sich immer noch nichts verändert – in den Köpfen jedenfalls nicht.

Quelle: https://broadly.vice.com/de/article/balbina-interessiert-es-nicht-ob-ihr-sie-zu-kompliziert-findet

Balbina im Spiegel:


Kategorien gelten für sie nicht. Die schwarzen Haare zum Pferdeschwanz nach hinten gebunden, das Gesicht streng geschminkt, unterläuft sie jede Zuschreibung von Lieblichkeit, ihr Glamour offenbart sich in ihrer Eigenartigkeit.

Wenn sie während eines Songs mal zur Stimmkoloratur greift, dann stößt sie ein schroffes "Huh" hervor, bei dem ihr ganzer Körper nach vorn ruckt - eine selbstgewisse, fast ordinäre Geste, die eher aus dem Hip-Hop stammt, der Szene, in der sie, damals noch als Bina, in den Nullerjahren erste Erfahrungen als Musikerin sammelte. Das kann bedrohlich und einschüchternd wirken, vor allem auf Männer.

Die sind es aber, die den deutschen Musikbetrieb fest in Händen halten. Sie sitzen an den Schaltstellen der Labels, der Radiostationen und Redaktionen - und finden kein Format für eine wie Balbina, die sich, wie zuletzt beim Neujahrsempfang des Berliner Musicboards, gern in Podiumsdiskussionen setzt und über die Situation von Frauen im Pop spricht. Dass sie gern als hübsche Aushängeschilder gesehen werden, dass man ihnen aber die kreativen Bereiche - Produktion, Regie, Songwriting, Komposition - nicht zutraut und ihnen Zugänge verwehrt, ob im Studio oder auf großen Festivalbühnen.

Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/musik/balbina-neues-album-fragen-ueber-fragen-clip-premiere-und-video-feature-a-1134200.html

Rolwin
17.02.2017, 09:23
Alles richtig, was da über die Männer geschrieben wurde.
Vergessen wurde, dass die Frauen an dieser Schieflage selber einen großen Anteil haben.
Meine Beobachtung: Viele Frauen gönnen sich untereinander nicht das Schwarze unter den Fingernägeln. Ich habe eine Kollegin in einer Führungsposition. Die Sprüche von Frauen über diese Kollegin, will ich hier nicht aufzählen. Dagegen sind vergleichsweise die Bemerkungen der Männer harmlos.
Solange sich an diesem Zustand seitens der Frauen nichts ändert, werden die Chancen nicht steigen....

j_easy
17.02.2017, 11:39
Alles richtig, was da über die Männer geschrieben wurde.
Vergessen wurde, dass die Frauen an dieser Schieflage selber einen großen Anteil haben.
Meine Beobachtung: Viele Frauen gönnen sich untereinander nicht das Schwarze unter den Fingernägeln. Ich habe eine Kollegin in einer Führungsposition. Die Sprüche von Frauen über diese Kollegin, will ich hier nicht aufzählen. Dagegen sind vergleichsweise die Bemerkungen der Männer harmlos.
Solange sich an diesem Zustand seitens der Frauen nichts ändert, werden die Chancen nicht steigen....

Traurig. Lena sagt selbst von sich, dass Sie sich als Feministin sieht, viele Frauen im Team um sich schart und sich auch für Frauen in der Musikbranche stark macht bzw. sich freut wenn solche den Durchbruch schaffen.
Es gibt aber sicher genug Frauen, die sich über Lena den Mund zerreißen ... Wahrscheinlich ist die Solidarität gerade durch die fehlende Chancengleichheit geringer. Es gibt mehr Neider.

Randwer
17.02.2017, 12:07
Das perfide System lässt junge Frauen oft im Glauben sie könnten es durch eigene Anstrengungen schaffen. Für die meisten Anti-Feministinnen kommt später das böse Erwachen, wenn sie das Privileg der Jugend los sind und sie merken, dass ihre Leistungen nicht mehr Ausschlaggebend sind. Einige denken dann um, andere entwickeln Groll gegen die Jüngeren, die ihnen nun vorgezogen werden.:suspekt:

Randwer
17.02.2017, 22:39
Ein interessanter Artikel zum Thema mit dem Fokus auf schwarze Gitarristinnen: http://www.laweekly.com/music/black-female-guitarists-get-real-about-how-the-music-industry-views-them-7938899 (in englischer Sprache)

esiststeffen
04.03.2017, 01:57
laut.de veröffentlicht in diesem Jahr eine Reihe zum Thema "Die Frau in der Musik":

- Folge 1 (http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-1:-Soul-Funk-20-01-2017-13321) vom Januar kann als eine Art Einleitung gelesen werden und präsentiert die Top 30 aus der Kategorie "Soul & Funk"

- Folge 2 (http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-2:-Deutsche-Texte-24-02-2017-13431) vom Februar lässt in einem Gastbeitrag u.a. Judith Holofernes zum fraglichen Thema zu Wort kommen und präsentiert die Top 30 in der Kategorie "Deutsche Texte" ;)

earplane
04.03.2017, 08:56
laut.de veröffentlicht in diesem Jahr eine Reihe zum Thema "Die Frau in der Musik":

- Folge 1 (http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-1:-Soul-Funk-20-01-2017-13321) vom Januar kann als eine Art Einleitung gelesen werden und präsentiert die Top 30 aus der Kategorie "Soul & Funk"

- Folge 2 (http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-2:-Deutsche-Texte-24-02-2017-13431) vom Februar lässt in einem Gastbeitrag u.a. Judith Holofernes zum fraglichen Thema zu Wort kommen und präsentiert die Top 30 in der Kategorie "Deutsche Texte" ;)

Einerseits schön, andererseits machen sie bei laut.de in mancher Rezension leider selbst was sie im Artikel kritisieren. Immerhin ist ihnen selbst aufgefallen dass sie sich "diesbezüglich auch an die eigene Nase fassen müssen". Das macht zumindest Hoffnung auf Besserung.

Randwer
04.03.2017, 11:55
laut.de veröffentlicht in diesem Jahr eine Reihe zum Thema "Die Frau in der Musik":

- Folge 1 (http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-1:-Soul-Funk-20-01-2017-13321) vom Januar kann als eine Art Einleitung gelesen werden und präsentiert die Top 30 aus der Kategorie "Soul & Funk"

- Folge 2 (http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-2:-Deutsche-Texte-24-02-2017-13431) vom Februar lässt in einem Gastbeitrag u.a. Judith Holofernes zum fraglichen Thema zu Wort kommen und präsentiert die Top 30 in der Kategorie "Deutsche Texte" ;)

Es ist wenigstens schon mal ein Anfang. Zu kritisieren hätte ich allerdings, dass man sich auf jeweils 30 Künstlerinnen beschränkt und dass man unnötigerweise künstlich eine Rangfolge aufgepresst hat.

Silent Watcher
04.03.2017, 15:40
Zitat aus Folge 2 im Artikel über "Bärchen & die Milchbubis":

Ein bundesweites Synonym für Langweile lautet Hannover. Nur in dieser biederen Stadt können Trantüten wie die Scorpions oder Lena heranwachsen. Bärchen und die Milchbubis straften all diese Unkenrufe zwischen 1979 und 1983 Lügen. Ihr Pop-Punk landete, der damaligen Zeit geschuldet, schnell in der NDW-Schublade. :(

bates
04.03.2017, 16:02
Es ist wenigstens schon mal ein Anfang. Zu kritisieren hätte ich allerdings, dass man sich auf jeweils 30 Künstlerinnen beschränkt und dass man unnötigerweise künstlich eine Rangfolge aufgepresst hat.

Ich liebe ja Ranglisten. ;)

In dem Fall kann ich mit Platz 1 gut leben, und Platz 2 freut mich außerordentlich. Die göttliche Alexandra hat eine Würdigung in der deutschen Pophistorie einfach verdient, nachdem sie ihr kurzes Stardasein in der deutschen Musikprovinz als "Schlagersängerin" fristen musste. Und Vergleiche mit Nick Cave und Scott Walker sind natürlich tollkühn, aber trotzdem voll angebracht :D.

Hier der Text: http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-2:loleutsche-Texte-24-02-2017-13431/Seite-29 (http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-2:-Deutsche-Texte-24-02-2017-13431/Seite-29)
(http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-2:-Deutsche-Texte-24-02-2017-13431/Seite-29)

Und Ideal an Platz 3 gehen auch in Ordnung für mich.



(http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-2:-Deutsche-Texte-24-02-2017-13431/Seite-29)

gauloises
04.03.2017, 22:44
Hier der Text: http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-2:loleutsche-Texte-24-02-2017-13431/Seite-29 (http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-2:-Deutsche-Texte-24-02-2017-13431/Seite-29)
(http://www.laut.de/News/Die-Frau-in-der-Musik-Folge-2:-Deutsche-Texte-24-02-2017-13431/Seite-29)

Mein erster Gedanke war ja, wie hat es der geniale @bates geschafft, den Smiley in den Link zu integrieren, ohne letzteren zu zerschießen. :verehrung:

Habe dann aber doch noch gerafft, dass das der Link ganz alleine gemacht hat. Puuh ... kann jetzt wieder beruhigt schlafen. :D

j_easy
06.03.2017, 00:00
Zitat aus Folge 2 im Artikel über "Bärchen & die Milchbubis":
:(

Klingt nach unberechtigten Erfolg ... aber besser wäre ja, alle schalten sich gleich und machen Pop-Punk. Gähn.

Peter M. aus V.
06.03.2017, 15:24
Ich finde die Idee von laut.de prima. 360 Musikerinnen in einem Jahr, wunderbar geballte Frauenpower.

Meinem Alter und Musikgeschmack entsprechend fand ich natüürlich in Folge 1 sehr viel mehr Beiträge für eine persönliche Sammlung als in der zweiten. Da schien mir der Schwerpunkt doch sehr auf punkig- alternative Rebellinnen gelegt worden zu sein. Wobei ich Texte und Ansinnen durchaus gut finde, aber mit der Musik kann ich nicht so viel anfangen. Es gab natürlich auch anderes, und Hildegard Knef gehört natürlich unanfechtbar die Krone.

Ich bin auf die Fortsetzungen gespannt.

earplane
14.11.2017, 10:04
Die Plattenfirmen haben in den letzten Jahren den Hip-Hop für sich entdeckt. Das Genre gewinnt immer größere Bedeutung im Musikmarkt. Da es männlich dominiert ist kommt Musik weiblicher Solo Künstler immer weniger vor. Zumindest findet man sie seltener an der Spitze der Charts.
https://i0.wp.com/www.midiaresearch.com/app/uploads/2017/11/females-in-spotify-1024x574.png
https://musicindustryblog.wordpress.com/2017/11/12/is-hip-hop-keeping-female-artists-out-of-the-charts/

earplane
01.08.2018, 16:15
Wie Frauen sich ihren Platz in der Poplandschaft immer noch erkämpfen müssen
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/kolumnen-sendungen/generator/warum-frauen-sich-ihren-platz-in-der-poplandschaft-erkaempfen-muessen-100.html

earplane
04.08.2020, 15:38
'The narrative is we don't sell records': the black female singers uncredited by the UK industry

Their vocals and songwriting feature on some of the biggest hits, but black women are often not credited, leaving their solo careers stunted and causing them to lose out financially
https://www.theguardian.com/music/2020/aug/04/the-narrative-is-we-dont-sell-records-the-black-female-singers-uncredited-by-the-uk-industry

j_easy
04.08.2020, 15:43
https://www.theguardian.com/music/2020/aug/04/the-narrative-is-we-dont-sell-records-the-black-female-singers-uncredited-by-the-uk-industry

Doppelt bestraft: Frau und dazu schwarz ...:-(

Brummell
04.08.2020, 16:08
Doppelt bestraft: Frau und dazu schwarz ...:-(

Background-Singer haben es allgemein schwer eine Solo-Karriere zu entwickeln und da vermutlich die meisten von ihnen Frauen sind tun sie sich doppelt schwer. Allerdings scheitern auch Mitglieder von Girl- oder Boy-Groups recht häufig bei einem solchen Versuch (OK, eine*r kommt durch , die meisten verschwinden im Nirwana). Ich glaube, dass sich Frauen grundsätzlich bei Solo-Karrieren schwerer tun. Ob in diesem Zusammenhang die Hautfarbe dann tatsächlich noch so eine zentrale Rolle spielt ist m.E. schwer einzuschätzen. Vielleicht verkauft sich eine so gelabelte Story im Moment nur besser.

Eulenspiegel
04.08.2020, 16:39
Background-Singer haben es allgemein schwer eine Solo-Karriere zu entwickeln und da vermutlich die meisten von ihnen Frauen sind tun sie sich doppelt schwer. Allerdings scheitern auch Mitglieder von Girl- oder Boy-Groups recht häufig bei einem solchen Versuch (OK, eine*r kommt durch , die meisten verschwinden im Nirwana). Ich glaube, dass sich Frauen grundsätzlich bei Solo-Karrieren schwerer tun. Ob in diesem Zusammenhang die Hautfarbe dann tatsächlich noch so eine zentrale Rolle spielt ist m.E. schwer einzuschätzen. Vielleicht verkauft sich eine so gelabelte Story im Moment nur besser.

Sorry, wollte eigentlich nicht...da sie nur Just Leave spielte, aber im Anschluss erzählte Emily Bear heute Nacht kurz zu ihren Erfahrungen im Filmmusik Genre..als Frau und besonders noch in dem extrem jungen Alter.

„Shitty feeling“wenn man in einem Raum voller alter (weißer) Männer aufgrund des Geschlechts, Alter nicht ernst genommen würde...

39:30ff https://www.facebook.com/wearesonaLA/videos/2712405448994723/

40:10ff „a lot of times my ideas get brushed by, pushed aside, not taken seriously“

„It‘s a shitty feeling...it‘s a terrible feeling when you‘re in room no one is listening to you“

Wahrscheinlich war das ein Hauptthema dieser Veranstaltung...inwieweit die anderen Musiker/innen dazu Stellung nahmen...noch nicht gehört

Thophi
24.08.2020, 13:14
Doppelt bestraft: Frau und dazu schwarz ...:-(

Passend zum Thema...
https://www.washingtonpost.com/opinions/2020/08/22/wheres-sympathy-outrage-megan-thee-stallion/?utm_campaign=wp_main&utm_medium=social&utm_source=twitter

Bina
24.08.2020, 16:47
wie sieht es denn überhaupt aus mit Deutschen POC Künstler*innen im Mainstream bereich aus ?
Lary kenne ich nur durch Lena und würde sie auch nicht den Mainstream zu ordnen
einzig Namika fällt mir im Mainstream ein
Joy Denalane und Cassandra Steen
dann hörts bei mir aber auch auf

esiststeffen
24.08.2020, 17:18
wie sieht es denn überhaupt aus mit Deutschen POC Künstler*innen im Mainstream bereich aus ?
Lary kenne ich nur durch Lena und würde sie auch nicht den Mainstream zu ordnen
einzig Namika fällt mir im Mainstream ein
Joy Denalane und Cassandra Steen
dann hörts bei mir aber auch auf

Wenn wir etwas weiter in der Vergangenheit zurückgehen, fällt einem Sabrina Setlur ein. Und auch die Besetzungen von Tic Tac Toe oder den No Angels waren recht divers. Später gab es dann noch Ivy Quainoo, die erste TVoG-Siegerin, auch wenn deren wirklicher Erfolg letzten Endes recht kurzlebig war.

Bina
24.08.2020, 17:55
:daumen:

david davidson
24.08.2020, 19:13
wie sieht es denn überhaupt aus mit Deutschen POC Künstler*innen im Mainstream bereich aus ?
Lary kenne ich nur durch Lena und würde sie auch nicht den Mainstream zu ordnen
einzig Namika fällt mir im Mainstream ein
Joy Denalane und Cassandra Steen
dann hörts bei mir aber auch auf

SXTN bzw. Juju und Nura. Das hier kam z.B. vor 4 Tagen raus und hat schon 1,5 Millionen Views: https://www.youtube.com/watch?v=3tGRKzUcFlY
(Andere Clips mit Beteiligung der Beiden haben teilweise bereits dutzende Millionen.)

Bina
24.08.2020, 19:37
SXTN bzw. Juju und Nura. Das hier kam z.B. vor 4 Tagen raus und hat schon 1,5 Millionen Views: https://www.youtube.com/watch?v=3tGRKzUcFlY
(Andere Clips mit Beteiligung der Beiden haben teilweise bereits dutzende Millionen.)
Hip Hop und Rap gibt es viele Deutsche POC´s, aber im Deutsch Pop oder Pop fallen mir da nicht viele ein, schon gar nicht welche die Erfolg haben

maybear
25.08.2020, 01:16
Mit Boney M. und Milly Vanilli gab es aber auch Beispiele, in denen zwar ein Weißer gesungen hat, jedoch gezielt POC als "Interpreten" vermarktet wurden.

Melanie
25.08.2020, 01:28
Mit Boney M. und Milly Vanilli gab es aber auch Beispiele, in denen zwar ein Weißer gesungen hat, jedoch gezielt POC als "Interpreten" vermarktet wurden.

Für Milli Vanilli hat ein Schwarzer gesungen.

https://www.rtl.de/cms/das-supertalent-2012-charles-shaw-ist-die-stimme-von-milli-vanilli-1290623.html

esiststeffen
25.08.2020, 01:35
Wobei zu Milli Vanilli keine Frau gehörte. Insofern also nicht im Sinne der Fragestellung ;)

maybear
25.08.2020, 01:37
Für Milli Vanilli hat ein Schwarzer gesungen.Stimmt, allerdings waren es mehrere Sänger, meist Schwarze, aber auch Frank Farian selbst.

earplane
25.08.2020, 08:47
Einen Quoten-Schwarzen hat sich Schlager-Deutschland geleistet. Das reicht doch für alle Zeiten.

https://www.youtube.com/watch?v=rLk8RBlECsg
Schwarze Frauen gibt's doch genug in Amerika. Das reicht. Da brauchen wir doch keine von hier. :rules:

https://www.youtube.com/watch?v=u53q8n4JxU4









































sicherheitshalber :ironie:

Bina
25.08.2020, 12:30
Mit Boney M. und Milly Vanilli gab es aber auch Beispiele, in denen zwar ein Weißer gesungen hat, jedoch gezielt POC als "Interpreten" vermarktet wurden.

Bei Boney m hat die Schwarze Sängerin gesungen
Komme jetzt nicht auf ihren Namen


Und ich meine Quer alle deutschen poc nicht nur Schwarze
Mir fällt nur Namika ein
Und Mark Forster und dem sieht man seinen Migrationsvordergrund nicht an

Lary und Jennifer Kea kenne ich nur durch Lena und haben beide nicht den Mainstream Erfolg

Sind die alle im Hip Hop bzw Rap ?

Als lary beim Bundessongcontest mit gemacht hat , hat mir ihr Auftritt super gefallen total cool
Ich verstand null warum sie nur einen der hinteren Plätze belegt hatte
Als ich das laut sagte , hat jemand gemeint "zu dreckig und Schwarz"
Mit zu dreckig meinte er die Singstimme

Eulenspiegel
20.10.2020, 08:00
ein Statement/Support von Jacob Collier gestern

https://www.instagram.com/p/CGiGjaYAZOq

1318311610377818119

Eulenspiegel
22.10.2020, 23:13
https://i.ibb.co/YRSFdGC/E305-E26-A-C055-41-BF-B177-5-C757-C17-F179.jpg
https://i.ibb.co/6WZPV29/EDD02694-25-AC-46-F9-B3-E5-505-D0-B5-C5076.jpg
https://i.ibb.co/FmbgF9s/724-FC920-1-B23-4-A5-B-A172-4-CA5-B8-F3-DB22.jpg

j_easy
24.10.2020, 23:39
Interessante Initiative

https://www.musicwomengermany.de/facts_figures

earplane
05.02.2021, 09:15
Mit dem "Club of Heroines" will das bundesweite Frauennetzwerk Music Women Germany die Präsenz von Frauen in der Musikbranche stärken.
alles politisch korrekt soweit ich das einschätzen kann


"Ich identifiziere mich als schwarze, nonbinäre Person, aber auch als Frau. Aber gleichzeitig habe ich zum Beispiel einen europäischen Pass und ich habe keine Behinderung und ich entspreche einem bestimmten Körperbild, was gesellschaftlich anerkannt wird. Das sind zum Beispiel meine Privilegien. Und da liegt einfach die Aufgabe bei mir, tagtäglich zu schauen in meinem Leben, wo kann ich meine Privilegien positiv einsetzen für andere Menschen, damit die auch diese Zugänge bekommen."
https://www.ndr.de/kultur/musik/Club-of-Heroines-Netzwerk-fuer-Frauen-in-der-Musikbranche,musikerinnennetzwerk100.htm l

https://musichhwomen.de/

earplane
14.05.2021, 20:22
Frauenquoten für Festivals - ist das sinnvoll?
https://www.n-joy.de/musik/Frauenquoten-fuer-Festivals-ist-sinnvoll,frauenauffestivals100.html

siehe auch
https://hoemepage.com/frauenquote-fuer-festivals-keychange-initiative-will-gender-gap-auf-festivalbuehnen-schliessen/

Lars
15.05.2021, 01:15
alles politisch korrekt soweit ich das einschätzen kann


" nonbinäre Person, aber auch als Frau. "

Ach so. :kicher:

Silent Watcher
18.05.2021, 14:35
Ja!

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=gW_x7SjeSA0

earplane
18.05.2021, 14:58
dazu passend der Link
https://www.musicwomengermany.de/

j_easy
18.05.2021, 15:12
Ja!
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=gW_x7SjeSA0

Diese sexistischen Rapper sollten an den ...

bates
18.05.2021, 15:47
Diese sexistischen Rapper sollten an den Hoden aufgehangen oder entmannt werden. Sorry.

Lieber j_easy, kannst Du versuchen, Dich ein bisschen zu zügeln? Ich will hier weder sowas lesen noch davon, dass Leute "ohne medizinische Hilfe verrotten" oder "wie im Mittelalter mit Schandmasken versehen und mit Abfall beworfen" werden sollen. Auch wenn es in allen Fällen um Leute ging, die ich selber nicht mag. Du weißt, dass ich Dich nicht vergraulen will, aber mich stört das wirklich. Danke!

Bina
18.05.2021, 16:01
Lieber j_easy, kannst Du versuchen, Dich ein bisschen zu zügeln? Ich will hier weder sowas lesen noch davon, dass Leute "ohne medizinische Hilfe verrotten" oder "wie im Mittelalter mit Schandmasken versehen und mit Abfall beworfen" werden sollen. Auch wenn es in allen Fällen um Leute ging, die ich selber nicht mag. Du weißt, dass ich Dich nicht vergraulen will, aber mich stört das wirklich. Danke!

immer schön vorsichtig ausdrücken :thumbsup: :ugly:

- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -


Diese sexistischen Rapper sollten an den Hoden aufgehangen oder entmannt werden. Sorry.

:-!

j_easy
18.05.2021, 16:02
Lieber j_easy, kannst Du versuchen, Dich ein bisschen zu zügeln? Ich will hier weder sowas lesen noch davon, dass Leute "ohne medizinische Hilfe verrotten" oder "wie im Mittelalter mit Schandmasken versehen und mit Abfall beworfen" werden sollen. Auch wenn es in allen Fällen um Leute ging, die ich selber nicht mag. Du weißt, dass ich Dich nicht vergraulen will, aber mich stört das wirklich. Danke!

Hast ja recht. Ich habe halt auf manche Idioten regelrechten Hass.

Eulenspiegel
17.09.2021, 02:14
Die Firma Mattel adressiert das Problem...

https://www.instagram.com/p/CTxItWALOBQ

earplane
17.09.2021, 09:14
auch interessant
https://medium.com/cuepoint/where-are-the-female-music-producers-269dfeac1def

j_easy
20.09.2021, 19:04
auch interessant
https://medium.com/cuepoint/where-are-the-female-music-producers-269dfeac1def

:daumen:

Interessanter Artikel. Danke dafür!

earplane
20.08.2022, 17:25
Dumm Gefragt: Popstars - Frauenedition

Gibt es keine guten Frauen im Musik-Business und müssen weibliche Popstars viel ungefilterte Kritik ertragen? Wir haben mal Lena, Lotte, Alice Merton und Namika dumm nachgefragt.

https://www1.wdr.de/radio/1live/videos/dumm-gefragt/video-dumm-gefragt-popstars---frauenedition-100.html
oder
https://www.youtube.com/watch?v=wfldQd65mfM

und was die Qualitätsmusikpresse damit macht


Lena Meyer-Landrut: Sex mit Fans? Sängerin zeigt sich ganz unverblümt
https://www.derwesten.de/panorama/promi-tv/lena-meyer-landrut-freund-mark-forster-instagram-esc-id236207021.html

noch Fragen?

j_easy
21.08.2022, 01:13
Aus nichts Schlagzeilen basteln.

Im übrigen finde ich das 1Live Format zum Thema als nicht ergiebig. Hätte man so auch sein lassen können.

helo333
25.08.2022, 00:12
auf jedenfall haben es DEUTSCHE schwerer im pop Bisness oder zumindestens in den charts. national natürlich von International red` ich erst garnicht. Das wäre sowieso utopisch. Die grossen Labels reservieren 99% der Plätze der relevanten Playlists für protegierte Ami-Hoffnungsträger und für unsere künstler bleiben um Notierungen abzubekomnen faktisch nur die Sparten Ballermann und DeutschRAP.:ugly: Dass führt actuell zur aberwitzigen Situation dass die beiden beliebtesten Radio Songs ( m,w) offiziell nicht charten.:headbang:

earplane
25.08.2022, 13:04
auf jedenfall haben es DEUTSCHE schwerer im pop Bisness oder zumindestens in den charts. national natürlich von International red` ich erst garnicht. Das wäre sowieso utopisch. Die grossen Labels reservieren 99% der Plätze der relevanten Playlists für protegierte Ami-Hoffnungsträger und für unsere künstler bleiben um Notierungen abzubekomnen faktisch nur die Sparten Ballermann und DeutschRAP.:ugly: Dass führt actuell zur aberwitzigen Situation dass die beiden beliebtesten Radio Songs ( m,w) offiziell nicht charten.:headbang:

Ich denke das ist eher ein Wahrnehmungsproblem. Diese Woche sind die ersten 5 Plätze der Charts mit deutschen Künstlern belegt. erst auf Platz 6 kommt ein Brite. Auch sonst stammen die weitaus meisten Songs in den Charts von deutschen Künstlern. zweitstärkste Gruppe sind britische Künstler. Aber mit deutlichem Abstand. Amerikaner findet man kaum.
Du musst ja sogar selbst zugeben dass die typisch deutsche Ballermann-Mucke nach wie vor sehr erfolgreich ist. Deutscher geht es ja überhaupt nicht. Deutsch-Rap ist genau so typisch deutsch.

helo333
25.08.2022, 19:35
Ich denke das ist eher ein Wahrnehmungsproblem. Diese Woche sind die ersten 5 Plätze der Charts mit deutschen Künstlern belegt. erst auf Platz 6 kommt ein Brite. Auch sonst stammen die weitaus meisten Songs in den Charts von deutschen Künstlern. zweitstärkste Gruppe sind britische Künstler. Aber mit deutlichem Abstand. Amerikaner findet man kaum.
Du musst ja sogar selbst zugeben dass die typisch deutsche Ballermann-Mucke nach wie vor sehr erfolgreich ist. Deutscher geht es ja überhaupt nicht. Deutsch-Rap ist genau so typisch deutsch.

Deswegen schrieb ich ja POP künstler.:altefinnin: deutsche musiker nisten sich mehrheitlich in den sparten ein wo sie keine INTERNATIONALE konkurrenz fürchten brauchen. LENA`S Style ist aber international wie auch der von Niclas Santos deswegen treten sie und andere mit gleicher Ausrichtung in ein von vornherein ungleichen Wettbewerb. Das es jetzt so aussieht als würde L4L ordentlich ABKACKEN und die letzten singles auch nur mäßig erfolgreich waren ist bei Lena eigentlich " nur " ärgerlich. Ein Schönheitsfehler. Es schadet nicht nachhaltig ihrer Karriere weil sie sich einen hohen Bekanntheits Grat erworben hat und aufgrund ihres Charismas, ihrer Schönheit, und ihrer Persönlichkeit ein festes Standbein im TV hat wo sie den Nachteil bei der Erschliessung neuer Ziel Gruppen kompensieren kann. Bei anderen weniger priviligierten aber talentierten KollegInnen wie z b Zoe Wees ( :platz3: in den airplay charts) befürchte ich das sie sich wegen dem playlistboycott nicht langfristig werden etablieren können. was wirklich schade ist.
Mit " ami " meinte ich stellvertretend den ganzen ANGLO raum. Vor 10 15 jahren waren das nähmlich ganz überwiegend leute aus der US. Tatsächlich haben sich die Verhältnisse seit dem etwas verschoben.

earplane
25.08.2022, 20:18
deutsche musiker nisten sich mehrheitlich in den sparten ein wo sie keine INTERNATIONALE konkurrenz fürchten brauchen.
Weil es ja überhaupt keine amerikanischen Rapper gibt. Und auch sonst nicht in der Welt.


Das es jetzt so aussieht als würde L4L ordentlich ABKACKEN und die letzten singles auch nur mäßig erfolgreich waren ist bei Lena eigentlich " nur " ärgerlich.
Die Singles vom letzten Album hatten letztendlich alle eine äußerst mäßige Goldene Schallplatte bekommen. Better mäßiges Platin. Strip hat erst mäßige zwei Drittel des Weges zu Gold geschafft. Und alleine das Radio Airplay KACKT momentan mehrere Tausend Euro pro Woche in die GEMA-Kasse AB. Ein tragisches Schicksal.


Bei anderen weniger priviligierten aber talentierten KollegInnen wie z b Zoe Wees ( in den airplay charts) befürchte ich das sie sich wegen dem playlistboycott nicht langfristig werden etablieren können. was wirklich schade ist.

Und das Schicksal von Zoe Wees. Die für ihre Musik bisher nur 12 mäßige goldene Schallplatten und 10 Platin bekommen hat. Das sind nur mäßig mehr als Lena. So Schade.


Sicherheitshalber :ironie:

helo333
26.08.2022, 02:46
Weil es ja überhaupt keine amerikanischen Rapper gibt. Und auch sonst nicht in der Welt.

Die rappen in der regel aber nicht in Deutsch ( oder was dafür gehalten wird ) und das spielt bei dem Genre eine besonders große Rolle.


Die Singles vom letzten Album hatten letztendlich alle eine äußerst mäßige Goldene Schallplatte bekommen. Better mäßiges Platin. Strip hat erst mäßige zwei Drittel des Weges zu Gold geschafft. Und alleine das Radio Airplay KACKT momentan mehrere Tausend Euro pro Woche in die GEMA-Kasse AB. Ein tragisches Schicksal.

Ich sagte nicht das dem so ist sondern dass es so aussieht. Mit blick auf die PEAK`S tut es das. leider weiss ich jetzt nicht wo die songs damals aufgenommen worden sind aber ich vermute es gab luft nach oben. um LENA`S Geldbeutel mache ich mir keine Sorgen.


Und das Schicksal von Zoe Wees. Die für ihre Musik bisher nur 12 mäßige goldene Schallplatten und 10 Platin bekommen hat. Das sind nur mäßig mehr als Lena. So Schade.

ich weiss ja nicht was Du unter LANGFRISTIG und ETABLIERT verstehst aber 2½ jahre 2 solo-Singles, 2 collab-Singles, 1 EP, 0 alben ist es nach allgemeinen maßstäben devenitiv nicht. unabhängig davon eigentlich kein passendes beispiel denn sie wird Europaweit vermarktet was ihrer music wohl doch zugang verschafft aber halt extrem selten ist.

j_easy
16.09.2022, 14:37
Am 13.09.22 jährte sich The Dreaming von Kate Bush zum 40igsten Mal.

https://www.udiscover-music.de/popkultur/40-jahre-the-dreaming-kate-bushs-groses-pop-experiment?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=851945_CD_uDiscover_Weekly% 20Update%20%2816.09.22%29_AW_DOT_NL_CAS_ SAK_234303_DE&miid=352155000&utm_mailtype=BrandMailer&dm_i=50SF,I9D5,5TNWJC,1ZRM7,1


Sein Wert wird erst viel später erkannt: Björk nennt es Jahre später ihren größten Einfluss, ganz allgemein ist The Dreaming ein Werk, das Art Rock mitdefiniert. Ihr dient es als Neuanfang, als Fanal, dass jetzt endglötig nach ihren Regeln gespielt wird. Und bei aller Seltsamkeit, bei aller Vertracktheit und bei allen abgefahrenen Soundspielereien darf man aber eines nicht vergessen: Ein Peter Gabriel wäre schon 1982 für ein solches Album in den Himmel gelobt worden. Aber eine Frau, die hat gefälligst leicht verdauliche Pop-Hits zu liefern.


https://www.youtube.com/watch?v=M2Wa0LdCsvM

earplane
10.03.2023, 15:50
"Frauen, die Frauen empowern?"
keine Ahnung wo das sonst passen könnte
https://www.instagram.com/p/CpiUkrKD9mY/

Eulenspiegel
10.03.2023, 17:39
"Frauen, die Frauen empowern?"
keine Ahnung wo das sonst passen könnte
https://www.instagram.com/p/CpiUkrKD9mY/

Wie unsicher kann man sein …und es wird für mich deutlich, dass sie sich nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt…

Es wäre ja schon mal ein Anfang gewesen, die Musikerinnen, Songwriterinnen zu erwähnen, die an ihrer Musik hauptsächlich beteiligt sind….

Ja ich weiß, es ist ein Promo Deezer Statement…aber es strahlt eben wieder eine sehr große Oberflächlichkeit aus.

Peter M. aus V.
10.03.2023, 17:56
Englisch bewahrt vor Genderproblemen. Oder wie sagt man richtig: weibliche Künstler? Weibliche Künstlerinnen? Weibliche Künstler*innen?

Eulenspiegel
10.03.2023, 18:51
Englisch bewahrt vor Genderproblemen. Oder wie sagt man richtig: weibliche Künstler? Weibliche Künstlerinnen? Weibliche Künstler*innen?

Je mehr ich über ihr Statement nachdenke, desto mehr fremdscäm…

Allein dieses lange unterwürfige Herumstottern…dieses fast schon unterwürfige Entschuldigen, dass sie denkt, dass Frauen eu e gleichberechtigte Rolle spielen sollen?
Was ist da in der Sozialisation falsch gelaufen…oder sind wir wirklich in Deutschland in diesen Kreisen wieder in den 50ern?

Warum fehlt bei ihr jegliches wirkliches Selbstbewusstsein…warum macht sie sich keine wirkliche Gedanken (außer Plattitüden) wie sie för junge Frauen/Mädchen ein Role Model sein könnte.

bates
10.03.2023, 19:15
Englisch bewahrt vor Genderproblemen. Oder wie sagt man richtig: weibliche Künstler? Weibliche Künstlerinnen? Weibliche Künstler*innen?

Wenn Frauen gemeint sind: Künstlerinnen. ("Weibliche Künstler" ginge theoretisch auch, aber das generische Maskulinum ist vom Dauerfeuer der letzten Jahre doch sehr geschwächt.)
Wenn "jedes Geschlecht" (vgl. Lena-Statement) gemeint ist: Künstler*innen.

earplane
10.03.2023, 20:36
Ich möchte euch mal in ihrer Situation sehen, im Unterhemd unvorbereitet mit Kamera vor dem Gesicht und dann so komische Fragen.

Ich stell mir vor wie ihr da mit hochroten Kopf steht und zusammenhangloses Zeug stottert.

Eulenspiegel
10.03.2023, 20:45
Ich möchte euch mal in ihrer Situation sehen, im Unterhemd unvorbereitet mit Kamera vor dem Gesicht und dann so komische Fragen.

Ich stell mir vor wie ihr da mit hochroten Kopf steht und zusammenhangloses Zeug stottert.
:lol

Lena ist aber nicht Eulenspiegel oder Liesschen Mülller..

unvorbereitet? Unterhemd? da ist doch wieder alles gegelt, durchgestylt…. die Fragen sind doch völlig logisch, nicht komisch


Lena ist seit 13 Jahren ein Medienprofi…wieviele Interviews, Shows etc. hatte sie…

helo333
12.03.2023, 00:28
Wenn Frauen gemeint sind: Künstlerinnen. ("Weibliche Künstler" ginge theoretisch auch, aber das generische Maskulinum ist vom Dauerfeuer der letzten Jahre doch sehr geschwächt.)
Wenn "jedes Geschlecht" (vgl. Lena-Statement) gemeint ist: Künstler*innen.

WEIBLICHE KÜNSTLER wären künstlerisch tätige effeminierte Personen die sich ( noch) dem männlichen Gender zu ordnen. Klingt erst Mal kompliziert aber sobald du 's verstanden hast ist es eigentlich logisch.:zahn: Im grunde ist nur die Unterscheidung zwischen GENUS und SEXUS aufgehoben.

Doktor Landshut
12.03.2023, 13:24
Ganz allgemein haben es Frauen wohl immer noch grundsätzlich schwerer, sich im Geschäftsleben durchzusetzen als Männer, da selbiges traditionell auf männlich geprägten Strukturen beruht. Im Musikbereich, insbesondere Popmusik, haben Frauen sicher einen Vorteil, wenn sie nicht nur künstlerisch besonders talentiert sind, sondern auch außergewöhnlich attraktiv. Denn das Auge hört bekanntlich mit in einer modernen audiovisuellen Medienwelt.

In der klassischen Musikszene war es früher nicht so wichtig, als Solistin auch mit Attraktivität oder auch einer gewissen erotischen Ausstrahlung zu glänzen. Das hat sich geändert. Unter den gegenwärtigen Weltklasse-Violinistinnen z.B. wird man kaum eine Dame finden, die nicht neben dem künstlerischen Ausdruck auch mit einem Mindestmaß an weiblicher Ausstrahlung ihr Publikum in ihren Bann zieht und von ronommierten Dirigenten hofiert wird.

Ein aktuelles Beispiel ist die zauberhafte junge Spanierin María Dueñas als Personifizierung weiblicher Schönheit und Eleganz im Einklang mit technischer Virtuosität und künstlerischer Reife und Tiefe, auf die ich im Klassik-Thread bereits hinwies und kürzlich von der Deutschen Grammophon für Aufnahmen u.a. mit den Wiener Symphonikern unter Vertrag genommen wurde. Aktuell für Beethovens Violinkonzert, das als eines der technisch schwierigsten Werke innerhalb des Portfolios populärer klassischer Konzertliteratur für Sologeige gilt, auch wenn man das als hörender Laie nicht unbedingt erkennt.

2075manuel
15.03.2023, 08:49
Ganz allgemein haben es Frauen wohl immer noch grundsätzlich schwerer, sich im Geschäftsleben durchzusetzen als Männer, da selbiges traditionell auf männlich geprägten Strukturen beruht.

Das sehe ich so: Bezogen auf die Strukturen im Geschäftsleben haben Frauen es nicht schwerer (oder leichter), sondern wählen anders als Männer.

Es gibt einen biologischen Nachteil für Frauen. Es gibt Vorteile für Frauen wie bessere Schulbildung, Quoten für Vorstände, und in Unternehmen, die Gleichberechtigung demonstrieren wollen.

earplane
26.03.2023, 09:04
nicht neu aber immer noch aktuell
https://www.facebook.com/NJOY.de/posts/frauen-sind-in-der-popmusik-nicht-nur-seltener-erfolgreich-sie-haben-oft-auch-mi/10157416904143229/

j_easy
19.04.2023, 14:23
Es gibt eine aktuelle Studie zum Verdienst von "Musikprofis". Frauen verdienen merkbar weniger als Männer. Im Schnitt verdienen Musikprofis auch nicht gerade viel. Unterschieden wird noch zwischen Angestellten (Orchestermusiker?) und Freiberuflern: https://www.musikwoche.de/recorded-publishing/studie-schaut-musizierenden-in-den-geldbeutel-b484917a79748d8ed642f5bd0752db67


Rund 30 Prozent der Berufsmusizierenden in Deutschland leben ausschließlich von der Musik, fast die Hälfte geht zusätzlich musikpädagogischen Tätigkeiten nach und knapp ein Drittel verdient zudem abseits der Musik zum Lebensunterhalt hinzu.
Wo steht da Lena? Sie könnte doch theoretisch auch nur von ihrer Musik leben, oder?

Aus dem PDF:


Grundsätzlich befindet sich die Mehrheit der Berufsmusizierenden in einem Angestelltenverhältnis. Dies liegt zu einem Großteil daran, dass die Berufsmusiker*innen neben
ihrer berufsmusikalischen Profession noch anderen Tätigkeiten, sei es musikpädagogischer oder auch nicht-musikalischer Natur nachgehen, in denen sie sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Legt man nur die rein berufsmusikalische Tätigkeit zugrunde, ist die Mehrheit der Berufsmusizierenden freiberuflich tätig: 58 Prozent aller Berufsmusizierenden sind als Berufsmusiker*in freiberuflich tätig, nur 19 Prozent sind sozialversicherungspflichtig angestellt. Weitere 22 Prozent der Berufsmusizierenden üben sowohl musikalische Tätigkeiten aus, bei denen sie freiberuflich beschäftigt sind als auch solche, bei denen sie sozialversicherungspflichtig angestellt sind. 34 Prozent aller Berufsmusizierenden sind in der Künstlersozialkasse versichert.


So soll das durchschnittliche Einkommen von männlichen Musikprofis bei rund 2890 Euro liegen, während es bei Frauen gerade einmal 2210 Euro sein sollen. "Der Gender Pay Gap von 24 Prozent, der in der Studie benannt wird, aber auch die mangelhafte soziale Absicherung der selbstständigen Musikerinnen und Musikern sind Herausforderungen, vor denen Politik und Zivilgesellschaft die Augen nicht länger verschließen dürfen", sagt dazu Christian Höppner.

Direkter Link zur Studie: https://miz.org/de/statistiken/professionelles-musizieren-in-deutschland (Dort kann man wiederum das PDF-Dokument herunterladen).

maybear
19.04.2023, 15:41
Ist Lena überhaupt "Musikprofi" ... ?

Jedenfalls dürfte ihr Einkommen deutlich über dem "Durchschnitt der Musikprofis" liegen.

j_easy
19.04.2023, 17:03
Ist Lena überhaupt "Musikprofi" ... ?

Jedenfalls dürfte ihr Einkommen deutlich über dem "Durchschnitt der Musikprofis" liegen.

Wenn man nur die mit einer entsprechenden Ausbildung zählt, nicht. Das spielt für die Studie wohl keine Rolle. Die befragten Künstler wurden wohl per Zufallsprinzip ausgewählt.

vampire67
19.04.2023, 17:16
Wenn man nur die mit einer entsprechenden Ausbildung zählt, nicht. Das spielt für die Studie wohl keine Rolle. Die befragten Künstler wurden wohl per Zufallsprinzip ausgewählt.
Die fehlinterpretstion ist musikprofi mit künstler gleich zu setzen.
Hier gehts wohl eher um Musik als handwerk, nicht als kunst.

j_easy
19.04.2023, 17:30
Die fehlinterpretstion ist musikprofi mit künstler gleich zu setzen.
Hier gehts wohl eher um Musik als handwerk, nicht als kunst.

Nee, m.E. wird das nicht unterschieden. Lena gehört zu den Rändern mit überdurchschnittlich hohen Einkommen.


29 Prozent sind Autodidakt*innen, jede*r Vierte hat auf dem Weg zur Berufsmusik ausschließlich Privatunterricht genommen. Autodidakt*innen finden sich überdurchschnittlich oft in den Bereichen Gesang und Komposition sowie in der populären und transkulturellen Musik („Weltmusik“ bzw, „Global Music“). Diejenigen Berufsmusizierenden, die ausschließlich Privatunterricht genommen haben, üben ihren Beruf häufig als Sänger*in und in der populären Musik aus

Lena ist Autodidakt.


Sänger*innen und Komponist*innen sind überdurchschnittlich oft im Bereich der populären Musik aktiv ...


Diejenigen, die das professionelle Musizieren ausschließlich über Privatunterricht erlernt oder sich dieses autodidaktisch erschlossen haben, sind hingegen
überproportional oft in der populären Musik vertreten.

maybear
19.04.2023, 18:55
Was aus den Beiträgen hier im Forum nicht hervorgeht: es wird in der Studie nicht vom "Einkommen" (worunter man üblicherweise das Bruttoeinkommen vor Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen versteht) sondern vom "Nettoeinkommen" gesprochen! Damit verdienen die untersuchten Profimusiker etwa soviel wie der Durchschnitt der gesamten Bevölkerung.

bates
19.04.2023, 20:02
Was aus den Beiträgen hier im Forum nicht hervorgeht: es wird in der Studie nicht vom "Einkommen" (worunter man üblicherweise das Bruttoeinkommen vor Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen versteht) sondern vom "Nettoeinkommen" gesprochen! Damit verdienen die untersuchten Profimusiker etwa soviel wie der Durchschnitt der gesamten Bevölkerung.

Allerdings handelt es sich um die Einkommen aus den ausgeübten Tätigkeiten insgesamt, also musikpädogogische und nicht-musikalische Tätigkeiten inklusive. Mit Musik allein kann nur eine Minderheit dieses Durchschnittseinkommen erreichen.

Bei Musiker*innen verhält es sich nicht anders als bei anderen künstlerischen Berufen – eine sehr kleinen Gruppe von Spitzenverdienern steht eine Riesenmasse gegenüber, die nicht allein von dieser Tätigkeit leben kann. Wo da eine 31-jährige Popsängerin einzuordnen ist, die wohl über eine Million Tonträger verkauft hat, dazu sag ich mal nichts, es wäre ja doch in den Wind geschrieben ;).

(Ich würde aber auch was vermissen, wenn hier solche Fragen nicht völlig ernsthaft gestellt würden. :hi:)

maybear
19.04.2023, 23:45
Allerdings handelt es sich um die Einkommen aus den ausgeübten Tätigkeiten insgesamt, also musikpädogogische und nicht-musikalische Tätigkeiten inklusive. Mit Musik allein kann nur eine Minderheit dieses Durchschnittseinkommen erreichen.Lt. der Studie machen die nicht-musikalischen Tätigkeiten nur 15 % der Einnahmen aus.

earplane
20.04.2023, 09:07
In dem Zusammenhang ist dieser Hörfunkbeitrag eventuell interessant.

Selling Out or Giving Up. Popmusik zwischen Kunst und Kommerz
https://www.hoerspielundfeature.de/selling-out-or-giving-up-popmusik-zwischen-kunst-und-kommerz-dlf-cc174d4f-100.html
Direkt zum herunterladen.
https://download.deutschlandfunk.de/file/dradio/2023/04/09/selling_out_or_giving_up_popmusik_zwisch en_kunst_und_kommerz_dlf_20230409_2005_c c174d4f.mp3

Ist etwas länger, lohnt aber ganz bis zum Schluss zu hören, bis "Möglichkeit Nummer sechs" in der letzten Minute.

j_easy
21.04.2023, 18:59
In dem Zusammenhang ist dieser Hörfunkbeitrag eventuell interessant.

Selling Out or Giving Up. Popmusik zwischen Kunst und Kommerz
https://www.hoerspielundfeature.de/selling-out-or-giving-up-popmusik-zwischen-kunst-und-kommerz-dlf-cc174d4f-100.html
Direkt zum herunterladen.
https://download.deutschlandfunk.de/file/dradio/2023/04/09/selling_out_or_giving_up_popmusik_zwisch en_kunst_und_kommerz_dlf_20230409_2005_c c174d4f.mp3

Ist etwas länger, lohnt aber ganz bis zum Schluss zu hören, bis "Möglichkeit Nummer sechs" in der letzten Minute.

Ich staune, dass es überhaupt noch Menschen gibt, die Musik machen. Scheint doch für die Allermeisten total brotlos. Kein Wunder dass Lena sich gern für Nebeneinkünfte hergibt.

Doktor Landshut
22.04.2023, 14:40
Ich staune, dass es überhaupt noch Menschen gibt, die Musik machen. Scheint doch für die Allermeisten total brotlos.

Hm ... wenn Mensch Musik machen würde nur um des Geldverdienens wegen, lebten wir wohl in einer traurigen Welt.:hmm:

Würdest du die Anm. allerdings auf den doch im Verhältnis zur Gesamtheit Musizierender geringen Anteil von freiberuflichen Berufsmusikern begrenzt wissen, würde ich das schon dazuschreiben.

j_easy
24.04.2023, 15:01
Hm ... wenn Mensch Musik machen würde nur um des Geldverdienens wegen, lebten wir wohl in einer traurigen Welt.:hmm:

Würdest du die Anm. allerdings auf den doch im Verhältnis zur Gesamtheit Musizierender geringen Anteil von freiberuflichen Berufsmusikern begrenzt wissen, würde ich das schon dazuschreiben.

Ja, das war aus Frust, nach dem Hören solcher Features. Jeder muss sich halt im Klaren sein, dass der Weg, zu einem davon lebenden Musik-Künstler oder Musik-Handwerker, ein steiniger sein kann. Ich verfolge auf Social Media dem sehr Gesangs-talentierten Richard Istel. Der hat bei weiten nicht solch einen messbaren Erfolg wie einige andere ehemalige TVK Teilnehmer. Ich hoffe Richard hat einen langen Atem. Seine Stimme ist einfach toll und gehört in die breitere Öffentlichkeit.

j_easy
11.05.2023, 14:32
https://www.glamour.de/artikel-katja-krasavice-vanessa-mai-elif-cover-story-glamour

Katja Krasavice, Vanessa Mai und Elif im GLAMOUR Interview: drei Superstars, drei Musik-Genres, eine Message – Women United!


Habt ihr selbst Machtmissbrauch erlebt?

Elif: Ich erinnere mich da schon an gewisse Situationen. Man ist ein junges Mädchen, man will einen Platten-Deal, man will mit einem bestimmten Musiker oder Produzenten arbeiten – und schon, wenn man nur nett ist und lächelt, kippt die Situation ganz schnell, so, als hätte man sich auf ein Date getroffen. Aber ich wollte nur arbeiten mit den Typen. Und deshalb habe ich mittlerweile so ’ne richtige Mauer aufgebaut, ich bin total sachlich, einfach um mich selbst zu schützen, meine Attitüde ist null flirty. Früher war ich anders, weil ich einfach gut drauf war.

Vanessa: Bei mir im Genre gab es auch eine Art Monopol. Ich habe mich irgendwann dagegen entschieden. Ich wollte meinen Weg gehen, frei von vermeintlich vorgeschrieben Gesetzen, auch mal ’ne zerrissene Jeans auf der Bühne tragen. Das hätte mich meine Karriere kosten können. Aber ich bin den schwereren Weg gegangen und das war die richtige Entscheidung.

Katja: Ja, voll – und deswegen finde ich das auch so wichtig, was wir hier machen: Anderen Frauen zu zeigen, dass man weiterkommt, wenn man sich nicht unterordnet.

https://assets.glamour.de/photos/64550760350b7ef8de5128fc/master/w_1600,c_limit/030523-elif-katja-vanessa-woman-united-interviews-coverstory-022_NEU.jpg

j_easy
05.06.2023, 17:55
Lea Karwoth: "Talent ist nichts, mit dem ein Geschlecht mehr gesegnet ist"
https://www.musikwoche.de/live/lea-karwoth-talent-ist-nichts-mit-dem-ein-geschlecht-mehr-gesegnet-ist-9293672aaf048252bc79c3fc1ffee84e


In einer fortlaufenden Serie geht Stefanie Kim in Partnerschaft mit MusikWoche der Frage nach, wie divers sich die Musikindustrie hierzulande gestaltet. Dafür sprach Kim nun mit Lea Karwoth vom deutschen Team der internationalen Initiative Keychange darüber, was für Maßnahmen es braucht, um Parität auf den Bühnen zu erreichen.

Doktor Landshut
06.06.2023, 13:06
Inzwischen sind Sie eine der wenigen international erfolgreichen Cellistinnen. Ist es schwierig, sich als junge Frau in der Branche durchzusetzen?

Ich finde nicht. Heute haben Frauen eine viel stärkere Position als früher. Aber es gehört immer auch Glück dazu und vielleicht hatte ich davon mehr als andere. Und ich habe viele sehr gute Kolleginnen, aber nicht alle wollen so leben wie ich. Ich zahle einen Preis für den Ruhm – bin ständig unterwegs, oft getrennt von meinem Freund, immer in Hotelzimmern zu Hause. Viele Frauen wollen Familie, das geht in meinem Leben im Moment nicht. Aber dazu habe ich ja auch noch etwas Zeit. Zum Glück versteht mein Freund mein Leben und die Liebe zu meinem Beruf.

Süddeutsche Zeitung Magazin, Interview mit Sol Gabetta

earplane
06.06.2023, 13:35
Süddeutsche Zeitung Magazin, Interview mit Sol Gabetta

Frau Gabetta ist schon über 40. Ob ihr wirklich noch viel Zeit bleibt um Kinder zu bekommen und eine Familie zu gründen? Wenn sich Frauen zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen ist das ein enormer Nachteil.

Hier steht allerdings dass sie Mutter eines Sohnes ist. Also irgendetwas passt nicht. Eventuell ist das Interview das du gelesen hast schon sehr alt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Sol_Gabetta

Doktor Landshut
06.06.2023, 13:37
Frau Gabetta ist schon über 40. Ob ihr wirklich noch viel Zeit bleibt um Kinder zu bekommen und eine Familie zu gründen? Wenn sich Frauen zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen ist das ein enormer Nachteil.

Klar, das hat aber nicht speziell was mit dem Musikgeschäft zu tun. Das ist bekanntlich ganz allgemein der Fall.

earplane
06.06.2023, 13:57
Klar, das hat aber nicht speziell was mit dem Musikgeschäft zu tun. Das ist bekanntlich ganz allgemein der Fall.
Es hat doch nie jemand behauptet dass Frauen es NUR im Musikgeschäft schwer haben.

Doktor Landshut
06.06.2023, 14:18
Es hat doch nie jemand behauptet dass Frauen es NUR im Musikgeschäft schwer haben.

Nö, hat niemand. Ist doch aber nicht das Thema des Threads. Hier geht es doch konkret um das Musikgeschäft und dessen Besonderheiten, was z.B. Karrierechancen etc. von Frauen betrifft. Und wie das aus der Perpektive "Betroffener" gesehen wird. Oder brauche ich etwa eine neue Brille?:schock::D

Doktor Landshut
06.06.2023, 19:12
Hier steht allerdings dass sie Mutter eines Sohnes ist. Also irgendetwas passt nicht. Eventuell ist das Interview das du gelesen hast schon sehr alt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Sol_Gabetta

Das Interview ist in der Tat alt. Ändert doch aber nichts an der Aussage. Und Sol Gabetta hat es sicher nicht nötig, irgendeinen Quatsch zu erzählen um zu gefallen oder welchen Gründen auch immer. In der klassischen Musikwelt hat sich die Situation für Frauen danach sicher nicht verschlechtert, eher im Gegenteil. Wenn man das Musikleben auf diesem Gebiet aufmerksam verfolgt, stellt man fest, dass insbesondere klassische Musikerinnen heute einen viel dominanteren Anteil an öffentlicher Aufmerksamkeit erhalten als noch vor einigen Jahrzehnten. Was auch in Konzertprogrammen und Plattenproduktion seinen Niederschlag findet.

j_easy
22.06.2023, 18:50
Man muss manchmal einen sehr starken Durchhaltewillen und das gute Quäntchen Glück haben. Aktuelles Beispiel: KIM PETRAS (Pop-Künstlerin aus Köln / Uckerath).

Spotify kürt Kim Petras zum erfolgreichsten deutschen (?) Exportschlager
Laut dem schwedischen Streamingdienst generierte die gebürtige Kölnerin zwischen dem 1. Januar und 1. Mai 2023 international rund 16,5 mal so viele Streams wie in Deutschland.
Quelle: https://www.musikwoche.de/recorded-publishing/spotify-kuert-kim-petras-zum-erfolgreichsten-deutschen-exportschlager-7298c2f83a44e8a0970a29383a761a75

Naja. Das hinkt etwas. Lebt sie doch seit einigen Jahren in den USA. => https://de.wikipedia.org/wiki/Kim_Petras

Laut Interviewaussagen und Wikipedia wollte keine deutsche Plattenfirma sie unter Vertrag nehmen. Sie wagte sich über den großen Teich, erhielt auch hier zuerst Ablehnungen, konnte sich jedoch vernetzen und später als Sängerin auftreten.
Im Februar 2023 wurden Smith und Petras bei den Grammy Awards für Unholy in der Kategorie Best Pop Duo/Group Performance ausgezeichnet. Sie ist die erste Transperson, die in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde.[26]

j_easy
04.08.2023, 14:00
https://www.musikwoche.de/recorded-publishing/beweg-dich-beweg-was-gemeinsam-fuer-eine-vielfaeltigere-musikindustrie-a9b046e973b485f8e7e41f133ab0f98c


Beweg Dich, Beweg Was - Gemeinsam für eine vielfältigere Musikindustrie

Nura, Loredana, Liz und Layla wollen mehr FLINTA* auf der Mainstage sehen und machen sich daher gemeinsam mit Desperados stark für eine vielfältigere Musikindustrie.
...

Alle, die auch etwas bewegen und mehr Veränderung in der Musikindustrie wollen, können jetzt Teil des Movements werden. Mit der Desperados Dance Club App können alle Mitstreiter*innen ihre Moves in mehr Chancengleichheit in der Musikszene "umwandeln". Je mehr getanzt wird, desto mehr Donations gehen an die Wohltätigkeitsorganisationen "Women in Music" und "Stonewall". Beide Initiativen haben das Ziel, Diskriminierung auf, hinter und vor der Bühne zu bekämpfen. (PR-Veröffentlichung)

FLINTA* ist (lt. Wikipedia) eine Abkürzung und steht für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen.

woelfen
03.10.2023, 14:37
Ob Frauen in Japan es schwerer als Männer im Musikgeschäft haben, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber mir scheint Japan ein sehr gutes Pflaster für (weibliche) Musikerinnen zu sein, was an der Vielzahl hervorragender Instrumentalistinnen zu sehen ist. Es gibt da eine interessante Reportage über die Jazzavangers (Senris Seven, d.h. Senri Kawaguchi und weitere sieben Frauen). Das ganze geht über ca 45 min, die Frauen stellen sich vor, es gibt Ausschnitte aus den Proben und Rooftop Performances. Die Sprache ist meist Japanisch, es gibt aber englische Untertitel (auf youtube ansehen):


https://www.youtube.com/watch?v=gr72gLTnTZU

j_easy
04.10.2023, 15:52
:daumen:

j_easy
05.01.2024, 13:55
Diese Frau, ähnliches Alter wie Lena, hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Bin ja auch nicht in der Dance-Szene. Aber sie hatte 2023 einen großen Hit mit 14 Millionen Youtube Aufrufen in nur 3 Monaten.

=> Peggy Gou, in Südkorea geboren und seit ca. 10 Jahren in Berlin:
https://www.vogue.de/artikel/peggy-gou-cover-interview-januarausgabe-2024


https://www.youtube.com/watch?v=sCz5y84dwuA


Ich würde im Zweifel immer sagen: Probier es einfach und scheitere daran, lass dich verletzen und lerne deine Lektion, denn dadurch wirst du wachsen

PEGGY GOU