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alpha_centauri
24.07.2011, 12:05
[...]
Aber es ist sicher auch möglich, an den vorgefunden Charakteristika zu arbeiten, miteinander auszuprobieren, was sich anders angehen lässt und auf diese Weise das handwerkliche Repertoire zu erweitern.
[...]

das denke ich auch. was mir immer wieder auffällt - z.B. auch auf der LLT - ist ihre katastrophale atemtechnik (ja ja, i know, sie hat gar keine. ;)). "etwas mehr luft" sollte ihrem künsterischen ausdruck nicht schaden - im gegenteil, es eröffnet mehr möglichkeiten.

Grombold
24.07.2011, 19:07
Lena kann unglaublich viel mit ihrer Stimme anstellen UND sie hat auch sehr viel Spaß daran. Da wird sie bestimmt noch vieles entdecken, wie sie ihre Möglichkeiten erweitern kann - und sie will es auch ;).
Ich kann mir nicht vorstellen, daß Lena mit 20 Jahren, nach einem guten Jahr im Geschäft, ihr Potential schon voll ausgereizt hat.

Ich habe ja immer das Gefühl, daß Lena ihren Gesang vorzugsweise am unteren Ende ihres Stimmumfangs orientiert, also das sie ihr Stimmpotential in den Hochtonbereich kaum ausschöpft.
Dazu wollte ich euch mal fragen, bei welchen Songs von usfo, MCP oder GN singt sie besonders hohe Töne? Was meint ihr?

Peter M. aus V.
24.07.2011, 22:31
Hoch geht es z. B.bei Mr. Curiosity (Schlusston d'') und bei A Million And One (größter Tonumfang in einem Lied, f# bis c#''). In beiden Fällen geht Lena in die Kopfstimme, was zu mehr Klarheit, Reinheit der Stimme und des Tons führt. Viele ihrer Lieder haben (wie überhaupt viele Popsongs) einen relativ geringen Tonumfang, manchmal weniger als 8 Töne. Die meisten liegen, da hast du Recht, in einer ziemlich tiefen Tonlage.

Lena muss so etwas wie Stimmbildung (ich sage bewusst nicht Gesangsunterricht) wollen. Eine gute Lehrerin/ ein guter Lehrer wird darauf achten, dass die Vielseitigkeit ihrer Stimme erhalten bleibt und dennoch die tiefen und hohen Register mehr Volumen bekommen können - nicht sollen, denn z.B. machen die sehr leisen, fast gehauchten tiefen Töne bei AMAO ja gerade den Reiz des Anfangs aus, ebenso wie der kopfige, klare, fast vergehende Klang des letzten Tones bei Mr.C. den Gänsehauteffekt des Liedes noch steigert.
Zur Atemtechnik hat Lena doch kurz vor der Tour in einem Interview gesagt, dass sie sich Rat geholt hat darüber, wie man die Stimme vor dem Konzert warm macht und lockert. Ich glaube, wenn sie will und für sich beschließt, dass ihr stimmbildnerischer Rat gut tut, wird sie ihn einholen.

Axel1954
09.08.2011, 06:57
Gestern Abend hab ich zum wiederholten mal "Good News" ganz konzentriert angehört um neue Nuancen zu finden und wiedermal ist mir etwas aufgefallen, ganz besonders beim hören der beide letzten Stücke "That again" und "At all", Lenas Stimme/Gesang kommt da mit einer Leichtigkeit und Entspanntheit rüber die einfach nur unglaublich ist, total unaufgeregt und ohne die geringste Anstrengung, aber klar und satt, wenn man sich daruf einlässt merkt man danach an sich selber eine innere Ruhe/Ausgeglichenheit, einfach unglaublich.

Das ist wohl einer der Gründe warum ich mich so schwer tue überhaupt einen Song von Lena unter die Rubrik "gefällt mir nicht" einzuordnen.

Tiny Tim
09.02.2012, 02:08
Stellenweise hat Lena in ihrer Stimme ein derart starkes Vibrato, dass sie an Roger Chapman erinnert. :D

j_easy
09.02.2012, 02:40
Und mit WAM hat Sie ja auch eine neue Stimmfarbe gezeigt. Ist also immer für Überaschungen gut :)

gauloises
09.02.2012, 05:49
Stellenweise hat Lena in ihrer Stimme ein derart starkes Vibrato, dass sie an Roger Chapman erinnert. :D


Und mit WAM hat Sie ja auch eine neue Stimmfarbe gezeigt. Ist also immer für Überaschungen gut :)

Ein Meilenstein des lenaschen Vibratos ist für mich ja:


Wie sie bei "Make me do the James Brown" den Vornamen des Godfather of Soul zelebriert, dürfte bei der Aufnahme wohl dazu geführt haben, dass dieser entzückt vom Himmel herunterschaute.

http://www.lenaisten.de/2011/08/22/aus-tiefster-seele/

Surfer
09.02.2012, 07:52
Wie Westernhagen schon erwähnte: Lena kann mit ihrer Stimme Töne erzeugen, die man gar nicht für möglich hält.

Vielen ist es bestimmt schon aufgefallen, dass Lena auch gerade Gehörtes perfekt imitieren kann.

Ein weiterer Punkt ist der Druck den sie in ihrer Stimme haben kann, wenn sie will, denn normalweise ist Lena eher eine leise, ruhige
Person. Als Beispiel fällt mir dazu der TBAS-Auftritt beim ESC ein, als sie singt: ......i don't care... und dann auf das Publikum zeigt. Sie hat sowas Bestimmtes in ihrer Stimme, was mich sehr fasziniert.

steffen3
09.02.2012, 09:17
Ein weiterer Punkt ist der Druck den sie in ihrer Stimme haben kann, wenn sie will,

Das ist mir auch schon öfter aufgefallen. Man hört das gut zB bei "Rehab" damals im Klamottenladen mit Cyril Krüger, oder "Preacherman" mit Casper im Auto. Seltsamerweise kommt das in den Studioaufnahmen nicht oder selten so rüber. Entweder singt sie dort anders, oder dieser "Druck" wird irgendwie durch die Studiotechnik weggebügelt. :hmm:

FANatiker.
09.02.2012, 09:25
Man hört das gut zB bei "Rehab" damals im Klamottenladen mit Cyril Krüger

Da muss ich wohl was übersehen haben. Bei welchem Video war das denn genau ? Auf der TvTotal Seite kann ich's irgendwie nicht finden...

Hollie60
09.02.2012, 09:29
Da muss ich wohl was übersehen haben. Bei welchem Video war das denn genau ? Auf der TvTotal Seite kann ich's irgendwie nicht finden...
SAT.1 Regional 17:30 am 16.02.2010
Lena Meyer-Landrut und Cyril Krueger kaufen Bühnenoutfits

FANatiker.
09.02.2012, 09:41
SAT1 am 16.02.2010
Lena Meyer-Landrut und Cyril Krueger kaufen Bühnenoutfits

Danke. Aber zum Anschauen gibt's das nicht mehr, oder ? Bei der Tube wurde es schon gelöscht :hmm:

Hollie60
09.02.2012, 09:43
Danke. Aber zum Anschauen gibt's das nicht mehr, oder ? Bei der Tube wurde es schon gelöscht :hmm:
Nur noch unter anderem bei mir. 29,8MB, 3:56Min.

Grombold
11.02.2012, 21:46
Ein weiterer Punkt ist der Druck den sie in ihrer Stimme haben kann, wenn sie will, denn normalweise ist Lena eher eine leise, ruhige
Person.
Lena kann auch laut singen wenn sie will. Wenn ich nicht irgendwas verwechsel, gibt es einen Auftritt, wo das Mikro unerwartet leise eingestellt ist. Da singt sie dann halt lauter und es passt wieder.
Aber normal bevorzugt sie es mit geringerem Einsatz zu singen, das schont nicht nur die Stimme, es ermöglicht ihr auch mehr interpretatorischen Spielraum.

NinaKorallina
11.02.2012, 23:15
Lena kann auch laut singen wenn sie will. Wenn ich nicht irgendwas verwechsel, gibt es einen Auftritt, wo das Mikro unerwartet leise eingestellt ist. Da singt sie dann halt lauter und es passt wieder.
Aber normal bevorzugt sie es mit geringerem Einsatz zu singen, das schont nicht nur die Stimme, es ermöglicht ihr auch mehr interpretatorischen Spielraum.
meine mum war mit mir bei einem Konzert und, das erste was sie danach meinte war "ich habe gedacht sie hat eine viel sanftere und leisere Stimme nicht so kräftig und laut, echt schön"

DomeK
15.02.2012, 09:32
Wolfgang von den Heavytones über Lenas Stimme:
http://www.eurovision.de/videos/videoblog/escvideoblog181.html

Grombold
23.02.2012, 21:14
Ich hab ja früher schon mal geschrieben, daß Lena mit ihren gesanglichen und interpretatorisachen Fähigkeiten über einen ungewöhnlich hohen 'Begeisterungsgrad' verfügt, d.h. von den Leuten, die sie erreicht sind ungewöhnlich viele begeistert und davon wiederum ungewöhnlich viele in dem Maße begeistert, daß sie auch tatsächlich die Musik kaufen. Das bestätigt Oljo am Ende von diesem Artikel (http://www.oljo.de/blog/usfb-einschaltquotenfiasko-kostet-charts-platz1-roman-lob/) auf ihre Weise. Das sind absolute Ausnahmewerte selbst unter den ganz großen Künstlern.


Dazu kommt (neben vielen, vielen anderen Sachen), daß Lena etwas ganz besonderes in ihrem Timbre hat. FHM drückt es so aus:
... and something about Lena's voice makes us want to buy her all the flowers and take her out to dinner as many times as she wants. Sie hat irgendetwas besonderes in ihrer Stimme, ganz egal ob das Lied traurig, dramatisch, kritisch oder lustig ist, das einen glücklich macht. Nicht umsonst haben wir diesen Thread hier (http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?6343-Lena-als-Gute-Laune-Hilfe).
Wer davon einmal erfasst wurde, den läßt es nicht mehr los, der will mehr davon.


Dazu kommt noch, daß Lena eine ziemlich einzigartige Stimme hat, also einen unglaublich hohen Wiedererkennungswert besitzt, quasi ein Alleinstellungsmerkmal. Selbst wenn man alles andere mal beiseite läßt, nur bezogen auf die Stimme, wüßte ich keine einzige zu benennen, die annähernd (zum verwechseln) ähnlich klingt.
D.h. wenn man Lena einmal mag und sich das Bedürfnis die Musik zu hören einstellt, dann gibt es keinen Ersatz dafür, weit und breit keine Alternative.



PS: jetzt braucht man nur 1 + 1 + 1 zusammen zählen :)
... es werden immer mehr

Rolwin
23.02.2012, 22:31
:goodpost:Grombold...Danke

Peter M. aus V.
27.02.2012, 23:54
Ach ja - habe gerade mal (fast) alles durchgehört, was studiomäßig draußen ist. Und selbst da bin ich heute sehr angetan von Lenas Stimme - ohne Grund, einfach so. Sie kommt heute ganz besonders bei mir an. Einfach nur schön. Sogar die sanfte Studio- Version von TBAS. Irgendwie geheimnisvoll. Höre sie gerade in Schleife...

Kölscher Jung
28.02.2012, 09:03
Ganz besonders wichtig in der Branche sind Wiedererkennungswert und Alleinstellungsmerkmal. Und da hebt sich Lena mit ihrer markanten Stimme ganz gewaltig und wohltuend vom täglichen Musikbrei ab. Dazu kommt noch Lenas unverwechselbare Art. Und dann muss man auch feststellen, ich weiß nicht, ob das in diesem Forum schon erwähnt wurde, dass Lena verdammt gut aussieht. :)

tobago
28.02.2012, 10:15
Und dann muss man auch feststellen, ich weiß nicht, ob das in diesem Forum schon erwähnt wurde, dass Lena verdammt gut aussieht. :)

Ob ich mir dann vielleicht doch mal 'n Foto ansehe? :hmm:

Doktor Landshut
28.02.2012, 10:57
Ob ich mir dann vielleicht doch mal 'n Foto ansehe? :hmm:

Aber vorher unbedingt die Warnhinweise lesen, die hier überall im Forum verteilt sind! :lupe:

tobago
28.02.2012, 11:06
Aber vorher unbedingt die Warnhinweise lesen, die hier überall im Forum verteilt sind! :lupe:

Zu spät! :faint:

Wolfgang
28.02.2012, 13:29
Zu spät! :faint:

Die besten Tipps kommen immer erst hinterher!

Mikado
28.02.2012, 14:15
Ob ich mir dann vielleicht doch mal 'n Foto ansehe? :hmm:

Das ist jetzt im kommenden Frühling sehr gefährlich, sonst verlässt man noch Frau/Freundin und Kinder. :lolschlag:

mr.spock1968
28.02.2012, 19:35
Oh, ein running Gag

Wie süss :wub:

:zahn:

L M-L Fan
28.02.2012, 21:36
Also ich finde Sie hat Stimmlich schon Ähnlichkeit mit Ellie Goulding. Vorallem in den Songs die Ellie Goulding für Lena geschrieben hat (Who Want to find Love und Not Following). Ist dabei aber trotzdem unverwechselbar. Bin echt mal auf das neue Album gespannt. Bisher hat mir noch jeder Song gefallen. Es liegt wahrscheinlich an der Art wie sie es rüberbringt. Das ist wirklich außergewöhnlich.

Muenzi
28.02.2012, 22:09
Es ist nicht nur die Art, wie sie es rübergringt. Lena ist eine außergewöhnlich gute Sängerin mit einer äußerst ausdrucksstarken und wunderschönen Stimme. Interessanter Weise wird dies in Kommentaren aus dem Ausland viel häufiger erwähnt als in Deutschland. Ich glaube, dass ihre sängerischen Qualitäten anfangs durch ihre ernorme Interpretationsfähigkeit überdeckt worden sind. Es war immer vom Gesamtpaket die Rede und auch Lena selbst hat sich Anfangs ja - fälschlicher Weise - als Grottensängerin bezeichnet. Alles Unsinn!

Mir selbst ist das jetzt im Zusammenhang mit Ornella de Santis noch einmal klar geworden. Ornella ist ja zweifelsfrei eine herausragende Sängerin mit einer wunderschönen Stimme. Und so habe ich mir ein kleines Ornella-Album zusammengestellt und habe es in letzter Zeit sehr häufig gehört. Viel häufiger als Lena!!! Nach rund einer Woche fast völliger Lena-Abstinez hat es mich dann zu MCP getrieben und ich war - mal wieder - völlig von der Rolle darüber, wie sehr Lenas Stimme sofort ins Herz trifft und wie wunderschön ihre Stimme ist. Sie hat ein ganz eigenes eher jazz-artiges Vibrato und ihre Klangfarbe ist für mich geradezu berauschend.

Was freu ich mich auf das nächste Album!!!

Peter M. aus V.
28.02.2012, 22:52
Was Wolfgang "Heavytone" sagt, kann ich gut nachvollziehen, die leise, jazzige Art - auch das Beispiel Marilyn Monroe fand ich (zumindest für einige Songs) durchaus passend.

Interessant fand ich eine Schüleräußerung der letzten Tage. Auf die Frage, ob es heute noch Sängerinnen gibt, die Soul singen, meint einer: "Da war doch die, die damals den EXC gewonnen hat!" Keinen Namen, aber die Stimme gemerkt. Passt zur Einschätzung der Unverwechselbarkeit.

Tiny Tim
01.06.2012, 17:56
Stellenweise hat Lena in ihrer Stimme ein derart starkes Vibrato, dass sie an Roger Chapman erinnert. :D

Das will ich nicht stehen lassen ohne zu betonen, wie schön Lenas Vibrato ist. Ich würde sogar sagen, dass ihr Vibrato neben der speziellen Klangfarbe ihrer Stimme Lenas Gesang am stärksten prägt und so entscheidend dazu beiträgt, dass Lena auch als Sängerin absolut einzigartig ist. :wub3:

Grombold
03.06.2012, 19:10
Das will ich nicht stehen lassen ohne zu betonen, wie schön Lenas Vibrato ist. Ich würde sogar sagen, dass ihr Vibrato neben der speziellen Klangfarbe ihrer Stimme Lenas Gesang am stärksten prägt und so entscheidend dazu beiträgt, dass Lena auch als Sängerin absolut einzigartig ist. :wub3:Prinzipiell stimme ich dir zu, aber ich finde so extrem wie Chapman setzt Lena das vibrato nicht ein, nicht ganz. :D
Dafür variiert sie den Einsatz mMn stärker sowohl innerhalb eines Songs als auch von Song zu Song, es gibt nämlich auch einige Songs, wo das Vibrato kaum zum Einsatz kommt (z.B. Studioversion von Push Forward).
Genauso variiert sie auch andere stimmliche Charakteristika wie z.B. den kehlig-rauhen Anteil, den 'dreck' in der Stimme oder auch den nasalen Anteil sehr heftig. So ist vom nasalen in manchen Songs praktisch nichts zu hören, andere könnte sie fast mit einer Wäscheklammer eingesungen haben (oder schwer erkältet).
Für mich ist gerade dieser unendliche Variationsreichtum bei der Stimmen-ausbildung besonders charakteristisch für Lena.

bates
18.10.2012, 21:08
Es wird Zeit, diesen schönen Thread mal wieder nach oben zu holen, und ich lege die Lektüre allen Foris wärmstens ans Herz. Es ist einer der erkenntnisreichsten Threads dieses Forums, und man darf ganz unbescheiden sagen, wenn man die klügsten Beiträge hier zusammenträgt, dann löst man das Rätsel zwar noch nicht, aber man kommt doch in die Nähe dessen, was den Zauber, die Kunstfertigkeit, die Einzigartigkeit von Lenas Gesang ausmacht.

Das ist das, wozu dieses Forum auch in der Lage ist.

Doch was passiert derzeit? Man reibt sich die Augen, man kneift sich. Da tritt Lena mit ihrem dritten Album an, das ein fantastischer kommerzieller und vor allem: künstlerischer Erfolg zu werden sich anschickt, da wird sie von der Fachpresse wie vom Publikum - von fast allen Seiten, auch von denen, die ihr vorher skeptisch gegenüberstanden - mit Lob und Anerkennung überschüttet. Und ihre Fans? Die haben, scheint's, alles vergessen, was Lena kann und wer Lena ist – alles, was hier in diesem Thread und anderswo schon zusammengetragen wurde. Das spielt plötzlich alles keine Rolle mehr. Lenas Auftritte werden von ihren Fans nurmehr noch als Sing-Leistungsschau rezipiert und nach Zahl der getroffenen Töne bewertet. Vor jedem Auftritt, speziell vor jedem "Stardust"-Auftritt, macht man sich in die Hose, ob sie's denn wohl hinbekommt. Und je nachdem, wie es dann läuft, fällt das Urteil aus: Sind genug Töne getroffen, dann "kann sie es ja doch", sind nicht genug Töne getroffen, dann muss sie sich mal langsam etwas "einfallen lassen".

Während Lena bereits mit ihrem ersten Aufritt am 2.2.2010 sämtliche Castingshow-Maßstäbe aufs Fröhlichste ad absurdum geführt hat - und das ist der GRUND für ihren Erfolg, der GRUND, warum wir alle hier sind -, und während sie jetzt mehr denn je die verdienten Früchte dafür erntet, begeben sich ihre Fans auf einmal umso aggressiver in die Castingshow-Jurorenrolle. Walter Sobchak hat völlig recht: Dieses Forum benimmt sich seit Lenas verpatztem SdR-Auftritt wie ein DSDS-Forum, das sich irrtümlich mit Lena beschäftigt. Es ist egal, ob die Auftritte von ihr gelobt oder getadelt werden, wenn die Gründe für das Lob haarsträubend sind. Die ganze Perspektive stimmt nicht mehr. Ein Lob, das in nichts anderem besteht als in der Erleichterung, dass sie genug Töne getroffen hat und also anscheinend ja doch singen kann, ist nichts weniger als beleidigend, es verkennt alle Leistungen Lenas, es sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Und vor allem ist es angesichts Lenas objektivem Erfolg auch lächerlich, es macht sich selbst lächerlich. Nichtsdestotrotz hat diese Art sich als neuer Common Sense, wie man über Lenas Gesang angemessen redet, durchgesetzt. Das ist der Punkt, an dem das Forum derzeit, zum Start von Lenas neuem Album, angekommen ist. Und das geht mir gehörig gegen den Strich. Ich kann mich über das Lob über den heutigen Stardust-Auftritt nicht freuen - weil es schon morgen wieder vergessen sein wird, wenn der nächste Auftritt in den Augen der Gemeinde nicht so gut läuft. Dann muss Lena wieder "üben", aber schnell.

[EDIT: Mit "das Forum" meine ich nicht alle 4440 Mitglieder, sondern den meiner Wahrnehmung nach derzeit vorherrschenden Grundton]

Tiny Tim
18.10.2012, 21:16
Danke, bates. Es ist ein Trost, wenn auch angesichts der hoffnungslosen Einsamkeit solch verständiger Stimmen hier ein kleiner, dass es sie immerhin gibt.

HolgerL
18.10.2012, 21:18
Es folgt betretenes Schweigen.

Alva Felize
18.10.2012, 21:23
Es wird Zeit, diesen schönen Thread mal wieder nach oben zu holen, und ich lege die Lektüre allen Foris wärmstens ans Herz. Es ist einer der erkenntnisreichsten Threads dieses Forums, und man darf ganz unbescheiden sagen, wenn man die klügsten Beiträge hier zusammenträgt, dann löst man das Rätsel zwar noch nicht, aber man kommt doch in die Nähe dessen, was den Zauber, die Kunstfertigkeit, die Einzigartigkeit von Lenas Gesang ausmacht.

Das ist das, wozu dieses Forum auch in der Lage ist.

Doch was passiert derzeit? Man reibt sich die Augen, man kneift sich. Da tritt Lena mit ihrem dritten Album an, das ein fantastischer kommerzieller und vor allem: künstlerischer Erfolg zu werden sich anschickt, da wird sie von der Fachpresse wie vom Publikum - von fast allen Seiten, auch von denen, die ihr vorher skeptisch gegenüberstanden - mit Lob und Anerkennung überschüttet. Und ihre Fans? Die haben, scheint's, alles vergessen, was Lena kann und wer Lena ist – alles, was hier in diesem Thread und anderswo schon zusammengetragen wurde. Das spielt plötzlich alles keine Rolle mehr. Lenas Auftritte werden von ihren Fans nurmehr noch als Sing-Leistungsschau rezipiert und nach Zahl der getroffenen Töne bewertet. Vor jedem Auftritt, speziell vor jedem "Stardust"-Auftritt, macht man sich in die Hose, ob sie's denn wohl hinbekommt. Und je nachdem, wie es dann läuft, fällt das Urteil aus: Sind genug Töne getroffen, dann "kann sie es ja doch", sind nicht genug Töne getroffen, dann muss sie sich mal langsam etwas "einfallen lassen".



Während Lena bereits mit ihrem ersten Aufritt am 2.2.2010 sämtliche Castingshow-Maßstäbe aufs Fröhlichste ad absurdum geführt hat - und das ist der GRUND für ihren Erfolg, der GRUND, warum wir alle hier sind -, und während sie jetzt mehr denn je die verdienten Früchte dafür erntet, begeben sich ihre Fans auf einmal umso aggressiver in die Castingshow-Jurorenrolle. Walter Sobchak hat völlig recht: Dieses Forum benimmt sich seit Lenas verpatztem SdR-Auftritt wie ein DSDS-Forum, das sich irrtümlich mit Lena beschäftigt. Es ist egal, ob die Auftritte von ihr gelobt oder getadelt werden, wenn die Gründe für das Lob haarsträubend sind. Die ganze Perspektive stimmt nicht mehr. Ein Lob, das in nichts anderem besteht als in der Erleichterung, dass sie genug Töne getroffen hat und also anscheinend ja doch singen kann, ist nichts weniger als beleidigend, es verkennt alle Leistungen Lenas, es sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Und vor allem ist es angesichts Lenas objektivem Erfolg auch lächerlich, es macht sich selbst lächerlich. Nichtsdestotrotz hat diese Art sich als neuer Common Sense, wie man über Lenas Gesang angemessen redet, durchgesetzt. Das ist der Punkt, an dem das Forum derzeit, zum Start von Lenas neuem Album, angekommen ist. Und das geht mir gehörig gegen den Strich. Ich kann mich über das Lob über den heutigen Stardust-Auftritt nicht freuen - weil es schon morgen wieder vergessen sein wird, wenn der nächste Auftritt in den Augen der Gemeinde nicht so gut läuft. Dann muss Lena wieder "üben", aber schnell.

WORD!!! Danke. Wenn ich nicht noch circa 30 Umzugskartons heut abend zu packen hätte würde ich ausführlicher antworten. Das hole ich nach. Nur soviel: Noch nie seit Lena mir bekannt ist war ich so dermaßen entzückt von ihr und ihrer Musik. Ich könnte ausrasten vor Entzückung! Ich finde es auch so dermaßen seltsam, welche von Dir beschriebenen Äußerungen hier im Forum nun nahezu zur Tagesordnung geworden sind.

david davidson
18.10.2012, 21:28
@bates: Danke. :knuddel:

Tiny Tim
18.10.2012, 21:29
Ich möchte noch ergänzend an diesen Thread erinnern: http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?6126-08-11-Das-L-Wort-Eine-Erkl%E4rung

Wenn man ihn liest, wird das ganze Ausmaß des Verrats deutlich, der dieses Forum derzeit beschmutzt.

Thophi
18.10.2012, 22:01
Hm, wieso werden hier jetzt pauschal alle Fans an den Pranger gestellt. :hmm:

vampire67
18.10.2012, 22:26
...
und mir geht etwas die verallgemeinerung 'das forum' auf den keks, so what :hmm:

bates
18.10.2012, 22:30
Hm, wieso werden hier jetzt pauschal alle Fans an den Pranger gestellt. :hmm:

Natürlich ist das eine Verkürzung. Es sind nicht alle - aber es ist der derzeit vorherrschende Ton. Und weil der seit einiger Zeit ziemlich unwidersprochen Oberwasser hat, muss man da eben mal ein bisschen zuspitzen, um überhaupt wieder Luft zum Atmen zu bekommen. Man darf mir ja auch widersprechen. Habe das oben im Edit nochmal klargestellt.

Grombold
18.10.2012, 22:35
Ich denke auch, das es sich nur um einige wenige handelt, die sich letzter Zeit besonders lautstark äußern,
die so scheint mir, von irgend einem Wahn erfasst wurden.

Fluxxxie
18.10.2012, 22:43
Ich glaub es hackt.
Das Wort Verrat in diesem Kontext ist in einem Forum zum offenen Meinungsaustausch dermaßen daneben und konträr zu demokratischen Werten, das sich mir gerade der Magen umdreht.
Wie wäre es mit Toleranz auch oder gerade gegenüber den Foris, die die verhauenen Töne bei Stardust stören?

Oder soll hier eine Doktrin entstehen, was man gut finden soll und was man nicht schlecht finden darf?
so was wie "Die 17 Regeln für einen guten Lena Fan"

pLENArium
18.10.2012, 22:54
...und mir bleibt noch anzumerken, daß Lena als Künstlerin und Mensch offensichtlich in der "Welt dort draußen" :fies: auch ohne "das Forum" mit seinen kontroversen Bewertungen wunderbar und dabei sehr erfolgreich funktioniert ;)

Monk2006
18.10.2012, 22:56
..was den Zauber, die Kunstfertigkeit, die Einzigartigkeit von Lenas Gesang ausmacht...
.... wie ein DSDS-Forum, das sich irrtümlich mit Lena beschäftigt. Es ist egal, ob die Auftritte von ihr gelobt oder getadelt werden, wenn die Gründe für das Lob haarsträubend sind.
... Dann muss Lena wieder "üben", aber schnell.
...


Mmmhh .. vielleicht sollten wir auch mal so viel üben und an uns arbeiten wie es sich Lena im Moment selber abverlangt .. ??

Mal drüber nachdenken will ..
LG Moni

Holgerhoto
18.10.2012, 23:03
@ bates:

Danke dir sehr für diesen Text.

Mir geht das von dir angesprochene Gesangslehrer-Gelaber hier in der letzten Zeit derart auf den Senkel, daß ich auch schon überlegte, dazu etwas ähnliches zu schreiben, nur wäre das vermutlich, temperamentsbedingt, nicht so höflich rübergekommen, wie es dir fast immer gelingt.

Viele von uns haben ältere Aufnahmen von Lena, wie die USFO-Auftritte, und hüten diese wie einen Schatz.
Offenbar haben einige hier diese schon länger nicht mehr gehört, sonst würde dieser ganze "Töne treffen-Quark" hier nicht derart überhand nehmen.

Es macht mir auch überhaupt keinen Spaß mehr, hier über neuere Auftritte überhaupt noch zu lesen, geschweige denn, mich dazu zu äussern.
Jeden Tag wird ein neuer Auftritt hochgejubelt, als habe Lena nun jetzt endlich tatsächlich und wider Erwarten das Singen gelernt.

Es gibt kaum eine schlimmere Mischung als Ahnungslosigkeit, gepaart mit Besserwisserei.

Zu den bisherigen Kommentaren zu deinen posts möchte ich sagen, daß sich einige hier zurecht dagegen wehren, daß das gesamte Forum hier gemeint sei, aber ebenso richtig ist dein Einwand, daß sich hier ein Grundtenor herauszubilden scheint.
Auch weil offenbar viele resigniert zu haben scheinen, diesen Kampf um die Deutungshoheit von Lenas "Gesangsleistungen" (inkl. täglichem Gesundheitsbulletin) in ewig gleicher Weise zu führen.
Das gilt auch für mich, umso dankbarer bin ich dir.

Tiny Tim
18.10.2012, 23:10
Auch weil offenbar viele resigniert zu haben scheinen, diesen Kampf um die Deutungshoheit von Lenas "Gesangsleistungen" (inkl. täglichem Gesundheitsbulletin) in ewig gleicher Weise zu führen.

Ja, weil es schließlich auch die eigene Intelligenz beleidigt, wenn man immer wieder das gleiche zu sagen sich gezwungen sieht, denn wesentlich Neues ist über Lenas Stimme nach mehr als zweieinhalb Jahren nun wirklich nicht mehr zu erfahren. Und nur um des Rechthabens willen habe ich noch nie eine Diskussion geführt, weil es einfach lächerlich und sinnlos ist. Das führt dann aber tatsächlich dazu, dass gewisse anders gestrickte Naturen sich dann faktisch durchsetzen, weil es ihnen, aus welchen Gründen auch immer, anders als mir eben nichts ausmacht, hartnäckig immer wieder das gleiche zu sagen. Viel schockierender finde ich es allerdings, wenn sich auf einmal Forumsnutzer zu ihnen gesellen, von denen ich das nie und nimmer gedacht hätte. Das war der Grund für meine Körperfresser-Assoziation.

esiststeffen
18.10.2012, 23:11
Also ich persönlich merke an mir tatsächlich, dass ich an Lena heute andere Qualitäten schätzen lerne (und dadurch auch in anderen Gebieten bestimmte Erwartungshaltungen an sie hege) als im Jahr 2010: Damals war es so, dass ich Lena für eine von Natur aus begnadete Bühnenkünstlerin und Entertainerin gehalten habe, die eher durch ihre Performance (auf und außerhalb der Bühne) brilliert; und die Faszination, die sie auf die Menschen (mich inbegriffen) ausstrahlte, und den Erfolg, der sich bei ihr einstellte, führte ich eben auf genau diese Persönlichkeit und dieses Auftreten zurück, wohingegen man ihre aus objektiver Sicht vielleicht nicht soooo überragende Sangeskunst gern großzügig hinwegsehen konnte ;) ..... heute hingegen (und das ist wie gesagt eine Entwicklung, die ich so selber nie für möglich gehalten hätte!) muss ich feststellen, dass sie ein aus meiner Sicht musikalisch erstaunlich gelungenes Album abgeliefert hat, das einen beim Hören anspricht und das eine ganz eigene Faszination ganz unabhängig von der Interpretin (!) ausübt, wohingegen man mit der Persönlichkeit Lenas und mit der doch recht speziellen Art ihres Auftretens vielleicht gar nicht soooo viel anfangen kann :)


(Ich betone es hier lieber noch einmal: Mein musiktheoretisches Verständnis tendiert gegen null und meine Einteilung musikalischer Werke beruht hauptsächlich auf den Kategorien "gefällt mir" vs. "gefällt mir nicht". Dennoch merke ich, dass Lena 2010 bei mir aus anderen Gründen in die Kategorie "gefällt mir" gehört als Lena 2012. Und gerade dass sie es mit Stardust offenbar schafft, wirklich als Sängerin/Musikerin Geltung zu erlangen und nicht nur - so sympathisch man diese auch finden mag - als leicht durchgeknallte Bühnenfigur, sollte doch eigentlich für sie sprechen, nicht gegen sie)

Muenzi
18.10.2012, 23:19
Also ich nehme die Prügel gerne auf mich. Denn ich bin einer von denjenigen, die Lenas verptzte Auftritte auch als solches Bezeichnet haben. Ich bin auch einer von denen, die gesagt haben, dass sie daran dringend etwas ändern muss. Un dich habe hier auch ganz offen von meiner unendlichen Erleichterung gesprochen, als sie endlich, endlich wieder als die Lena auftauchte, die wir kennen. Nein, es ist sogar eine ganz andere Lena. Eine begnadete Sängerin und nicht nur eine gute Performerin.

Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich es ebenso zum Kotzen finde, wie hier @bates und @Walter einzelne Forumsmitglieder angreifen statt ruhig und respektvoll in der Sache zu diskutieren. Wer seid ihr bitte, dass ihr Euch hier zum Richter über das ganze Forum oder einzelne Forumsteilnehmer aufspielt?? Ich habe es schon einmal erlebt, nämlich im Forum über den MoMa Auftritt, dass dieser (zu Recht) geschlossen wurde, weil nur noch gegenseitige Anfeindungen und Vorwürfe zu finden waren statt einer respektvollen Diskussion, die uns alle weiter bringt.

Ich habe das ganze in ähnlicher Form schon einmal im Thread über "Durch die nacht mit" erlebt. Auch da wurde mit schlimmsten Vorwürfen - die ich als meinungsterror bezeichnen würde - gerade von @Walter gegen diejenigen vorgegangen, die Lenas Verhalten kritisert haben. Zu denen habe ich damals auch gehört. Kann mich erinnern, dass meine Argumentation damals war, Ja, sie war Casper gegenüber zickig, ja, sie hatte einfach einen schlechten Tag. Kann vorkommen und ist nicht schlimm. Meiner Verehrung für sie als Künstlerin und als Mensch tut das nicht den geringsten Abbruch. Und jetzt nach über einem Jahr stellt sich heraus, dass sie selbst die Situation genau so darstellt, wie ich sie schon damals empfunden habe. Gleiches gilt übrigens für das berühmte Elstner-Interview. Die Schimpftiraden, die Walter damals losgelassen hat, müsste er jetzt eigentlich einmal gegen Lena selbst loslassen.

Und genau so verhält es sich jetzt wieder. Lena hatte einige öffentliche Auftritte, wichtige Auftritte, die ihr nicht so gelungen sind, wie sie es an dieser wichtigen Stelle ihrer Karriere sein sollten. Und wieder werden diejenigen, die das benennen, von @bates und @Walter wortgewaltig abgestraft. Es geht sogar soweit, dass Lena selbst angegriffen wird, weil sie nicht entschieden genug dagegen angegangen ist, dass ein Journalist in einem Gespräch ihren Auftritt als den Tiefpunkt des Reeperbahnfestivals genannt hat, und statt dessen die Gründe für ihren schlechten Auftritt nennt. Der Angriff stammt allerdings nicht von @Walter oder @bates, aber er passt in dieses Schema. Ich wette, Lena wird auch hier irgendwann einmal deutlich machen, dass und warum ihr die ersten Auftritte nicht richtig geglückt sind und was sie dagegen getan hat. Dann schaut ihr aber doof aus der Wäsche, @bates und @Walter.

So und jetzt möchte ich noch etwas zur Sache selbst sagen: gerade die letzten Auftritte von Lena, die in ihrer Schönheit durch Sprache einfach nicht mehr zu beschreiben sind, machen deutlich zu WAS Lena in der Lage ist. Und was sie bei ihren ersten Auftritten versäumt hat zu zeigen. Und wenn ich so etwas feststelle, dann tue ich das doch nicht, um Lena fertig zu machen. Nein es tut mir in der Seele weh, wenn ich am Ende des SDR-Auftrittes sehe, wie sie versucht zu singen und es nicht hinbekommt. Das klar zu benennen und hier über Gründe und Abhilfe zu diskutieren, ändert doch nichts an der Verehrung für die Künstlerin und den Menschen Lena. Und es ist Lena in keiner Weise geholfen, wenn wir sie nur durch eine rosarote Brille sehen und sie nur durch rosarote Ohrstöpsel hören.

Ich gebe zu, der ein oder andere mag bei dem Schock über ihren SDR-Auftritt ein wenig über das Ziel hinausgeschossen sein. Ich übrigens auch mit dem ein oder anderen Vorschlag, was ich längst zugegeben habe. Das rechtfertigt aber in keiner Weise die persönlichen Angriffe, die damals im MoMa Thread stattgefunden haben und die ihr, @bates und @Walter hier wieder beginnt. Ihr bringt damit eine Schärfe in die Debatte, die sie unproduktiv für alle Beteiligten macht.

@bates: Ich kannmich an manche Debatten hier mit Dir erinnern, bei denen ich davon geschrieben habe, dass Äußerungen im Forum andere verletzen könnten und dass man dies an manchen Stellen in seinen Posts mitüberlegen solle. Du hast Dich in diesen Debatten immer für die Meinungsfreiheit ausgesprochen und dagegen so eine Art Selbstzenzur auszuführen. Ich glaube in diesem Konflikt haben sich die Rollen vertauscht. DU und @Walter, ihr fühlt euch verletzt durch das, was ich und andere über Lena geschrieben haben. Und da ist dann Ende mit der Meinungsfreiheit. Un dich habe nicht darüber nachgedacht, was diese "Kritik" an Lena bei anderen auslösen kann. Vertauschte Rollen.

So, nachdem ich nun meinem Ärger über eure beiden für mich höchst anmaßenden Posts Luft gemacht habe, ein Wort des Verständnisses. Es hat hier im Forum durchaus Kritik an Lena gegeben, die auch ich im Ton als unangemessen, bewertend oder gar abwertend empfunden habe. Da stimme ich mit Euch überein. Das ist eien Haltung, die auch ich für unangemessen einer Ausnahmekünstlerin wie Lena gegenüber empfinde. Bei mir und bei vielen andern hier, war nicht Bewertung sondern Erschrecken und Beunruhigung über Lenas suboptimale Leistungen der Beweggrund der Äußerungen. Im Zusammenhang der persönlichen Angriffe mag dann auch schon mal eine Formulierung schärfer gewesen sein als angemessen ud einen bewertenden beiklang gehabt haben. Der war aber der Art der Debatte und nicht Lena geschuldet. Insofern rufe ich Euch @bates und @Walter auf, die Ebene der persönlichen Angriffe und der Verunglimpfung anderer Forumsteilnehmer zu verlassen. ES bringt uns nicht weiter.

Holgerhoto
18.10.2012, 23:22
Ich glaub es hackt.
Das Wort Verrat in diesem Kontext ist in einem Forum zum offenen Meinungsaustausch dermaßen daneben und konträr zu demokratischen Werten, das sich mir gerade der Magen umdreht.
Wie wäre es mit Toleranz auch oder gerade gegenüber den Foris, die die verhauenen Töne bei Stardust stören?

Oder soll hier eine Doktrin entstehen, was man gut finden soll und was man nicht schlecht finden darf?
so was wie "Die 17 Regeln für einen guten Lena Fan"


Das ist die "Kehrseite der Medaille", auch die gilt es zu benennen, auch dafür "Danke".

Ich denke nur, du überziehst hier ein wenig.
Kritik war hier schon immer möglich (ich weiß, wovon ich rede), hier aber geht es um etwas so grundsätzliches, daß es die üblichen Diskussionen über diesen song oder jenes Interview weit übersteigt.

Ich gehöre vermutlich hier eher zu denjenigen, die sich noch relativ viel Distanz gegenüber dem "Phänomen Lena" bewahren, und ich mache mich hier auch oft genug unbeliebt. Wenn jemand wie ich aber das Gefühl bekommt, eine Lena gegen einige ihrer selbsternannten Super-Fans verteidigen zu müssen, oder auch die grundsätzlichen Stärken ihrer auch stimmlichen performances hier überhaupt nicht mehr wiederzufinden, dann wird es einfach schwierig.

Ich stimme dir zu, man darf sich an "schiefen Tönen" stören, und man darf das auch sagen, das ist doch so selbstverständlich, daß ich es kaum schreiben mag.
Was mir aber echt auf den Geist geht ist diese väterliche Attitüde einiger, die Lenas Gesangsleistung "bewerten", so wie man einem kleinen Mädchen übers Haar streicht, welches ihrer zu Weihnachten bekommenen Blockflöte gerade die ersten Töne entlockt hat.

Eine Lena wird nie einen Ruf an die Mailänder Scala erhalten, und womöglich ist auch der eine oder andere mit einer Celine Dion besser bedient.
Ich finde es ehrlich peinlich, solche Debatten hier immer wieder führen zu müssen, oder es zu sollen.

Zampano
18.10.2012, 23:23
Ich fordere die Einführung dieses Bildes in die Smiley-Liste, damit man bei Bedarf schnell drauf zugreifen kann...

http://i3.squidoocdn.com/resize/squidoo_images/-1/lens7303122_1254368794invasion-of-body-snatchers.jpg

Lars
18.10.2012, 23:27
Och nö, reicht schon wieder.
Wie wär es mal mit etwas Lockerungsübungen?

Hier geht es um Lenas Stimme und das Besondere daran.
Ihr seid offtopic.

Hier geht es nicht um "Verrat" und "Meinungterror" und gegenseitigen Vorwürfen. Sowas muss auch nicht sein.
Man geht mir das auf den Keks.

Hier ist bis morgen zu.
Dann kann es zum Thema (!) weitergehen.


EDIT:
So, wieder offen. :)

Schnatz
22.10.2012, 10:34
Es wird Zeit, diesen schönen Thread mal wieder nach oben zu holen, und ich lege die Lektüre allen Foris wärmstens ans Herz. Es ist einer der erkenntnisreichsten Threads dieses Forums, und man darf ganz unbescheiden sagen, wenn man die klügsten Beiträge hier zusammenträgt, dann löst man das Rätsel zwar noch nicht, aber man kommt doch in die Nähe dessen, was den Zauber, die Kunstfertigkeit, die Einzigartigkeit von Lenas Gesang ausmacht.

Das ist das, wozu dieses Forum auch in der Lage ist.

Doch was passiert derzeit? Man reibt sich die Augen, man kneift sich. Da tritt Lena mit ihrem dritten Album an, das ein fantastischer kommerzieller und vor allem: künstlerischer Erfolg zu werden sich anschickt, da wird sie von der Fachpresse wie vom Publikum - von fast allen Seiten, auch von denen, die ihr vorher skeptisch gegenüberstanden - mit Lob und Anerkennung überschüttet. Und ihre Fans? Die haben, scheint's, alles vergessen, was Lena kann und wer Lena ist – alles, was hier in diesem Thread und anderswo schon zusammengetragen wurde. Das spielt plötzlich alles keine Rolle mehr. Lenas Auftritte werden von ihren Fans nurmehr noch als Sing-Leistungsschau rezipiert und nach Zahl der getroffenen Töne bewertet. Vor jedem Auftritt, speziell vor jedem "Stardust"-Auftritt, macht man sich in die Hose, ob sie's denn wohl hinbekommt. Und je nachdem, wie es dann läuft, fällt das Urteil aus: Sind genug Töne getroffen, dann "kann sie es ja doch", sind nicht genug Töne getroffen, dann muss sie sich mal langsam etwas "einfallen lassen".


Während Lena bereits mit ihrem ersten Aufritt am 2.2.2010 sämtliche Castingshow-Maßstäbe aufs Fröhlichste ad absurdum geführt hat - und das ist der GRUND für ihren Erfolg, der GRUND, warum wir alle hier sind -, und während sie jetzt mehr denn je die verdienten Früchte dafür erntet, begeben sich ihre Fans auf einmal umso aggressiver in die Castingshow-Jurorenrolle. Walter Sobchak hat völlig recht: Dieses Forum benimmt sich seit Lenas verpatztem SdR-Auftritt wie ein DSDS-Forum, das sich irrtümlich mit Lena beschäftigt. Es ist egal, ob die Auftritte von ihr gelobt oder getadelt werden, wenn die Gründe für das Lob haarsträubend sind. Die ganze Perspektive stimmt nicht mehr. Ein Lob, das in nichts anderem besteht als in der Erleichterung, dass sie genug Töne getroffen hat und also anscheinend ja doch singen kann, ist nichts weniger als beleidigend, es verkennt alle Leistungen Lenas, es sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Und vor allem ist es angesichts Lenas objektivem Erfolg auch lächerlich, es macht sich selbst lächerlich. Nichtsdestotrotz hat diese Art sich als neuer Common Sense, wie man über Lenas Gesang angemessen redet, durchgesetzt. Das ist der Punkt, an dem das Forum derzeit, zum Start von Lenas neuem Album, angekommen ist. Und das geht mir gehörig gegen den Strich. Ich kann mich über das Lob über den heutigen Stardust-Auftritt nicht freuen - weil es schon morgen wieder vergessen sein wird, wenn der nächste Auftritt in den Augen der Gemeinde nicht so gut läuft. Dann muss Lena wieder "üben", aber schnell.

[EDIT: Mit "das Forum" meine ich nicht alle 4440 Mitglieder, sondern den meiner Wahrnehmung nach derzeit vorherrschenden Grundton]

Fullquote bates, wer hätte das gedacht. Nachdem in meiner Abwesenheit mein Name zu oft gefallen ist, bleibt mir nichts anderes übrig als auch etwas zu sagen. Ich war Lenafan als ich mich hier angemeldet habe, bin es noch und werde es immer sein. Das ist ein Bekenntnis aber keine Glaubensfrage. Ich kann sogar die Beschmutzung-und-Verratspost nachvollziehen. Das man sie nicht so direkt bringen sollte steht ausser Frage, aber es die logische Folge dessen was zuvor geschah. Anderen bereitet zu viel Forentätigkeit Albträume http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?2657-Tr%E4ume-%FCber-Lena&p=410797&viewfull=1#post410797. Manchmal habe ich das Gefühl, ich betrete das Antilenaforum, das dem Defätismus frönt. Habe ich mich in der Adresse geirrt. :gruebel: Dies soll natürlich keine Pauschalisierung sein. Mein Eindruck ist eher der, es gewinnt wer am längsten auf seinem Standpunkt beharrt. Und lese ich wieder Threads mit echten Informationen. :binweg:

Axel1954
22.10.2012, 13:20
Was mich immer wieder in Posts stört, da wird von einer "Erwartungshaltung an Lena" gesprochen, das finde ich unverfroren und vermessen eine Ertwartungshaltung gegenüber Lena ein zu nehmen, man hat das was einem ein Künstler gibt zu aktzeptieren, abzulehen oder in Frage zu stellen, aber man hat nichts zu erwarten.

Aalerich
22.10.2012, 14:27
Was mich immer wieder in Posts stört, da wird von einer "Erwartungshaltung an Lena" gesprochen, das finde ich unverfroren und vermessen eine Ertwartungshaltung gegenüber Lena ein zu nehmen, man hat das was einem ein Künstler gibt zu aktzeptieren, abzulehen oder in Frage zu stellen, aber man hat nichts zu erwarten.

Naja, eine gewisse Erwartungshaltung (ausgehend von bisher Gesehenem) lässt sich wohl kaum verhindern. "[U]nverfroren und vermessen" wird es erst dann, wenn man beansprucht, dass diese Erwartung dann doch bitte auch erfüllt werden soll. Es geht also eher darum, wie man mit enttäuschten Erwartungen umgeht.
Vielleicht meintest du ja auch dasselbe, aber ich finde, dass man in diesem Punkt genau unterscheiden muss. Denn meiner (zugegebenermaßen nicht selbstgebildeten, sondern angelesenen) Meinung nach kann Kunst gar nicht entstehen ohne Erwartungen, die sie dann "enttäuschen" kann. Ein Beispiel: Nur wenn ein Leser des frühen 20. Jahrhunderts zu wissen glaubt, wie der Beginn eines Romans auszusehen hat, kann ihn Musils "Mann ohne Eigenschaften", der mit diesen Erwartungen und Traditionen bricht, irritieren. Und gerade darin, im Brechen mit Traditionen, im Verfremden von Bekanntem, das eine sogenannte "Deautomatisierung des Sehens" zur Folge hat, besteht Kunst in ihrem Kern. Das lässt sich auf allen Feldern der Kunst beobachten: ob Kubismus oder Rock'n'Roll, überall besteht das Kunsthafte darin, Erwartungen zu torpedieren. Wenn sich dann nach dem üblichen Gewöhnungsprozess die neue Form etabliert hat und die Publikumserwartungen nachgezogen haben, nutzt sich der Überraschungseffekt ab und ein neues Werk, das künstlerisch innovativ sein will, muss die neuen Erwartungen durchbrechen (und so weiter).
Gerade das ist es doch auch, was Lenas Auftritte so spannend macht. Sie bricht mit Konventionen (Atem- und Gesangstechnik, Tanzstil etc.), spielt mit Erwartungshaltungen und überrascht das Publikum; z. B. hätte sicher niemand von Lena bei USFO einen Auftritt wie Mr. C. ERWARTET, und gerade deswegen war er so überwältigend.
Wenn man dem Publikum also seine Erwartungen nehmen könnte, würde man dem Künstler die Grundlage seines Schaffens entziehen.

Muenzi
22.10.2012, 17:01
Fullquote bates, wer hätte das gedacht. Nachdem in meiner Abwesenheit mein Name zu oft gefallen ist, bleibt mir nichts anderes übrig als auch etwas zu sagen. Ich war Lenafan als ich mich hier angemeldet habe, bin es noch und werde es immer sein. Das ist ein Bekenntnis aber keine Glaubensfrage. Ich kann sogar die Beschmutzung-und-Verratspost nachvollziehen. Das man sie nicht so direkt bringen sollte steht ausser Frage, aber es die logische Folge dessen was zuvor geschah. Anderen bereitet zu viel Forentätigkeit Albträume http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?2657-Tr%E4ume-%FCber-Lena&p=410797&viewfull=1#post410797. Manchmal habe ich das Gefühl, ich betrete das Antilenaforum, das dem Defätismus frönt. Habe ich mich in der Adresse geirrt. :gruebel: Dies soll natürlich keine Pauschalisierung sein. Mein Eindruck ist eher der, es gewinnt wer am längsten auf seinem Standpunkt beharrt. Und lese ich wieder Threads mit echten Informationen. :binweg:

Ach nee....nich schon wieder ..... (mein Standpunkt ist ja bekannt ;) )

Schnatz
22.10.2012, 17:14
Ach nee....nich schon wieder ..... (mein Standpunkt ist ja bekannt ;) )

Sicher? Ich denke da nur an Hamburg. Am gleichen Tag war es die beste Performance ever. Kommt nie wieder hattest du geschrieben. Ich wollte schon springen.:nick: Und am nächsten Tag hast du einen shitstorm losgetreten, der bisher seines Gleichen sucht.

maybear
22.10.2012, 23:37
... shitstorm losgetreten, der bisher seines Gleichen sucht.Könnt ihr denn nicht einfach mal friedlich sein ... ?

j_easy
23.10.2012, 00:46
Naja, eine gewisse Erwartungshaltung (ausgehend von bisher Gesehenem) lässt sich wohl kaum verhindern. "[U]nverfroren und vermessen" wird es erst dann, wenn man beansprucht, dass diese Erwartung dann doch bitte auch erfüllt werden soll. Es geht also eher darum, wie man mit enttäuschten Erwartungen umgeht.
Vielleicht meintest du ja auch dasselbe, aber ich finde, dass man in diesem Punkt genau unterscheiden muss. Denn meiner (zugegebenermaßen nicht selbstgebildeten, sondern angelesenen) Meinung nach kann Kunst gar nicht entstehen ohne Erwartungen, die sie dann "enttäuschen" kann. Ein Beispiel: Nur wenn ein Leser des frühen 20. Jahrhunderts zu wissen glaubt, wie der Beginn eines Romans auszusehen hat, kann ihn Musils "Mann ohne Eigenschaften", der mit diesen Erwartungen und Traditionen bricht, irritieren. Und gerade darin, im Brechen mit Traditionen, im Verfremden von Bekanntem, das eine sogenannte "Deautomatisierung des Sehens" zur Folge hat, besteht Kunst in ihrem Kern. Das lässt sich auf allen Feldern der Kunst beobachten: ob Kubismus oder Rock'n'Roll, überall besteht das Kunsthafte darin, Erwartungen zu torpedieren. Wenn sich dann nach dem üblichen Gewöhnungsprozess die neue Form etabliert hat und die Publikumserwartungen nachgezogen haben, nutzt sich der Überraschungseffekt ab und ein neues Werk, das künstlerisch innovativ sein will, muss die neuen Erwartungen durchbrechen (und so weiter).
Gerade das ist es doch auch, was Lenas Auftritte so spannend macht. Sie bricht mit Konventionen (Atem- und Gesangstechnik, Tanzstil etc.), spielt mit Erwartungshaltungen und überrascht das Publikum; z. B. hätte sicher niemand von Lena bei USFO einen Auftritt wie Mr. C. ERWARTET, und gerade deswegen war er so überwältigend.
Wenn man dem Publikum also seine Erwartungen nehmen könnte, würde man dem Künstler die Grundlage seines Schaffens entziehen.

:thumbsup: Fullquote!

Axel1954
23.10.2012, 10:05
Naja, eine gewisse Erwartungshaltung (ausgehend von bisher Gesehenem) lässt sich wohl kaum verhindern. "[U]nverfroren und vermessen" wird es erst dann, wenn man beansprucht, dass diese Erwartung dann doch bitte auch erfüllt werden soll. Es geht also eher darum, wie man mit enttäuschten Erwartungen umgeht.


Nun wenn ich es nicht missverstanden habe ist das hier bei dem ein oder anderen aber passiert. Lasse mich in diesem fall aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

mrlenchenfan
23.10.2012, 11:06
Natürlich ist das eine Verkürzung. Es sind nicht alle - aber es ist der derzeit vorherrschende Ton. Und weil der seit einiger Zeit ziemlich unwidersprochen Oberwasser hat, muss man da eben mal ein bisschen zuspitzen, um überhaupt wieder Luft zum Atmen zu bekommen. Man darf mir ja auch widersprechen. Habe das oben im Edit nochmal klargestellt.

Danke für Deine Worte in Post #532! Da muss ich Dir 100-prozentig zustimmen! Das meinte ich in meinen Posts in diversen Threads mit "Lasst uns die Auftritte von Lena genießen, als das wir diese bewerten!"

Ich hoffe, dass damit dieser negative Trend gestoppt wird!


Ich glaub es hackt.
Das Wort Verrat in diesem Kontext ist in einem Forum zum offenen Meinungsaustausch dermaßen daneben und konträr zu demokratischen Werten, das sich mir gerade der Magen umdreht.
Wie wäre es mit Toleranz auch oder gerade gegenüber den Foris, die die verhauenen Töne bei Stardust stören?

Oder soll hier eine Doktrin entstehen, was man gut finden soll und was man nicht schlecht finden darf?
so was wie "Die 17 Regeln für einen guten Lena Fan"

Bei mir sind es 25 Regeln!http://www.lenaisten-storage.de/storage/others/vbulletin-smileys/grins.gif


Was mich immer wieder in Posts stört, da wird von einer "Erwartungshaltung an Lena" gesprochen, das finde ich unverfroren und vermessen eine Ertwartungshaltung gegenüber Lena ein zu nehmen, man hat das was einem ein Künstler gibt zu aktzeptieren, abzulehen oder in Frage zu stellen, aber man hat nichts zu erwarten.

Das fand ich auch schon ziemlich falsch am Platz! Und damit es wieder ON-Topic wird: Für mich ist Lenas Stimme immer noch etwas besonderes, weil Ich finde: Sie ist eine der wenigen Künstler/innen, die mit ihrer Stimme "spielen" kann und somit variieren kann. So gesehen in den Auftritten bei USFO!

Dies geschieht zur Zeit wieder bei ihren Auftritten zum Album Stardust! Und deshalb sollten wir uns eben freuen, wie Lena uns mit ihrer "Stimme" erfreut.

Holgerhoto
23.10.2012, 11:08
Merkwürdige Diskussion.

Selbstverständlich habe ich Erwartungen an einen Künstler, und wie ich mit "Enttäuschungen" umgehe ist ganz allein meine Sache.
Da bleibt dann im Zweifelsfalle die Kohle im Portemonnaie, so einfach ist das.

Etwas ganz anderes mag es sein, welchen "Verhaltenskodex" der "Fan" für sich definiert, aber das kann ja jeder handhaben wie er/sie will.

mrlenchenfan
23.10.2012, 11:25
Ja, und ich "verabschiede" mich von einem Künstler oder aus deren Forum, wenn mir etwas nicht gefällt! Oder trete sogar aus deren Verein wieder aus!

(Achtung: Ich habe damit nicht gesagt, dass dies auch getan werden soll!)

Axel1954
23.10.2012, 11:39
Na dann hab ich wohl eine antiquierte Vorstellung, ich halte einem Künstler sehr lange die treue wenn er mich zu Anfang seiner Karriere, oder später, mit seinem Tun für sich eingenommen hat, da habe ich keine Probleme dabei zu bleiben wenn er mal eine Zeit lang neben der Spur ist, es sei denn er geht vollends ins Off.
Die Künstler meiner Jungendzeit, oder auch später noch, die mich faziniert bzw. überzeugt haben und heute noch aktiv sind, kann ich auch heute noch für mich reklamieren.

Ich schmeisse nicht etwas ohne wirklich trifftigen Grund weg, wo ich Lebenszeit investiert habe.

Brummell
23.10.2012, 11:56
Naja, eine gewisse Erwartungshaltung (ausgehend von bisher Gesehenem) lässt sich wohl kaum verhindern. "[U]nverfroren und vermessen" wird es erst dann, wenn man beansprucht, dass diese Erwartung dann doch bitte auch erfüllt werden soll. Es geht also eher darum, wie man mit enttäuschten Erwartungen umgeht.
Vielleicht meintest du ja auch dasselbe, aber ich finde, dass man in diesem Punkt genau unterscheiden muss. Denn meiner (zugegebenermaßen nicht selbstgebildeten, sondern angelesenen) Meinung nach kann Kunst gar nicht entstehen ohne Erwartungen, die sie dann "enttäuschen" kann. Ein Beispiel: Nur wenn ein Leser des frühen 20. Jahrhunderts zu wissen glaubt, wie der Beginn eines Romans auszusehen hat, kann ihn Musils "Mann ohne Eigenschaften", der mit diesen Erwartungen und Traditionen bricht, irritieren. Und gerade darin, im Brechen mit Traditionen, im Verfremden von Bekanntem, das eine sogenannte "Deautomatisierung des Sehens" zur Folge hat, besteht Kunst in ihrem Kern. Das lässt sich auf allen Feldern der Kunst beobachten: ob Kubismus oder Rock'n'Roll, überall besteht das Kunsthafte darin, Erwartungen zu torpedieren. Wenn sich dann nach dem üblichen Gewöhnungsprozess die neue Form etabliert hat und die Publikumserwartungen nachgezogen haben, nutzt sich der Überraschungseffekt ab und ein neues Werk, das künstlerisch innovativ sein will, muss die neuen Erwartungen durchbrechen (und so weiter).
Gerade das ist es doch auch, was Lenas Auftritte so spannend macht. Sie bricht mit Konventionen (Atem- und Gesangstechnik, Tanzstil etc.), spielt mit Erwartungshaltungen und überrascht das Publikum; z. B. hätte sicher niemand von Lena bei USFO einen Auftritt wie Mr. C. ERWARTET, und gerade deswegen war er so überwältigend.
Wenn man dem Publikum also seine Erwartungen nehmen könnte, würde man dem Künstler die Grundlage seines Schaffens entziehen.

Dein Beispiel mit Musil ist wirklich schön. Bedingt durch eine Gewöhnung an bestimmte Erzählstrukturen hatte ich drei Anläufe gebraucht bis ich in den "Mann ohne Eigenschaften" hineinfand. :D
Auch volle Zustimmung zum Post selbst.

Holgerhoto
23.10.2012, 12:19
Na dann hab ich wohl eine antiquierte Vorstellung, ich halte einem Künstler sehr lange die treue wenn er mich zu Anfang seiner Karriere, oder später, mit seinem Tun für sich eingenommen hat, da habe ich keine Probleme dabei zu bleiben wenn er mal eine Zeit lang neben der Spur ist, es sei denn er geht vollends ins Off.
Die Künstler meiner Jungendzeit, oder auch später noch, die mich faziniert bzw. überzeugt haben und heute noch aktiv sind, kann ich auch heute noch für mich reklamieren.

Ich schmeisse nicht etwas ohne wirklich trifftigen Grund weg, wo ich Lebenszeit investiert habe.

Nein, ich denke nicht, daß das etwas mit "antiquiert" zu tun hat, solche Beispiele kenne ich für mich auch.
Das will dir (und mir) ja auch keiner nehmen (hoffentlich!).

Etwas anderes ist es aber umgekehrt, anderen zu erzählen, welche Erwartungen sie haben "dürfen", und wie sie mit Enttäuschungen umzugehen haben.
Es ist das Recht eines jeden einzelnen, hier seine eigenen Schlüsse zu ziehen.


Aber ich merke gerade, mit "Lenas Stimme" hat das irgendwie nicht mehr so wirklich viel zu tun...

Aalerich
23.10.2012, 12:29
Etwas anderes ist es aber umgekehrt, anderen zu erzählen, welche Erwartungen sie haben "dürfen", und wie sie mit Enttäuschungen umzugehen haben.


Falls du (auch) mich damit meinst: "Enttäuschung" sollte bei mir nur "nicht erfüllte Erwartung" bedeuten. Die Abweichung vom Erwarteten kann dabei sowohl positiv als auch negativ oder auch "wertneutral" sein. Es geht nur um den "Überraschungseffekt", der Kunst von Epigonentum unterscheidet.

Holgerhoto
23.10.2012, 12:50
Falls du (auch) mich damit meinst: "Enttäuschung" sollte bei mir nur "nicht erfüllte Erwartung" bedeuten. Die Abweichung vom Erwarteten kann dabei sowohl positiv als auch negativ oder auch "wertneutral" sein. Es geht nur um den "Überraschungseffekt", der Kunst von Epigonentum unterscheidet.

Mag richtig sein, mir aber viel zu theoretisch.
Denn am Ende wird sich auch der "Überraschungseffekt" der ganz simplen Entscheidung stellen müssen, ob dieser "gefällt" -
oder eben nicht.
Und diese Entscheidung kann (und darf) mir niemand nehmen.

Eine ganz andere Frage wäre, wie man im Zweifelsfalle "Kunst" definiert (und/oder "von Epigonentum unterscheidet").
Das hat nicht zwingend mit Erwartungen (oder Enttäuschungen) zu tun.
Wenn mir persönlich Kunst mißfällt, spreche ich dieser damit nicht zwangsläufig ab, dennoch "Kunst" zu sein.

Ich meine auch nicht dich, oder sonstwen, sondern ganz generell den bei solchen Diskussionen (gerade in Fan-Kreisen) häufig durchschimmernden Tenor, daß man dem Künstler irgendwas "schuldig" sei. Daß also schon Erwartungen anrüchig seien, und "enttäuscht sein" so etwas wie verdammenswerter Verrat.
(Natürlich übertreibe ich jetzt ein wenig, obwohl ich mir da nicht immer sicher wäre).

Aalerich
23.10.2012, 13:11
Mag richtig sein, mir aber viel zu theoretisch.
Denn am Ende wird sich auch der "Überraschungseffekt" der ganz simplen Entscheidung stellen müssen, ob dieser "gefällt" -
oder eben nicht.
Und diese Entscheidung kann (und darf) mir niemand nehmen.


Völlig klar. Abweichung ("objektiv"; Folge: Überraschung, Interesse) und Bewertung der Abweichung ("subjektiv"; nach gusto) sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge.



Eine ganz andere Frage wäre, wie man im Zweifelsfalle "Kunst" definiert (und/oder "von Epigonentum unterscheidet").
Das hat nicht zwingend mit Erwartungen (oder Enttäuschungen) zu tun.
Wenn mir persönlich Kunst mißfällt, spreche ich dieser damit nicht zwangsläufig ab, dennoch "Kunst" zu sein.
.

Was Kunst sein will, muss aber doch zumindest ein gewisses Interesse hervorrufen. Und das kann es doch nur, wenn nicht das eintritt, womit man ohnehin schon gerechnet hatte. Klar, dass einem das auch missfallen kann - es darf einen nur nicht langweilen...

maybear
23.10.2012, 13:17
Ich denke, von echten "Fans" eines Künstlers kann man dann sprechen, wenn diese alles, was dieser produziert oder aufführt, annehmen, vergleichbar fast mit einer Partnerschaft (wobei es hier wie dort auch zu einer Entfremdung sowie "Scheidung" kommen kann). Aus diesem Grund bezeichne ich mich auch nicht als Fan, ich hatte MCP und GN damals nicht gekauft, war aber auf einem Konzert der LLT und habe dann auch sofort nach Erscheinen die DVD gekauft.

Es gibt sicherlich Kunst, bei der es nicht darauf ankommt, inwieweit diese von einem größeren Publikum angenommen wird, bei Popmusik ist aber eine gewisse Kommerzialität bereits im Namen enthalten. Lena ist keine Avantgardekünstlerin, sie will von ihrer Musik auch leben können, und so wird sie schon immer auch im Hinterkopf haben, wie sie die Erwartungen ihres Publikums (und davon ist nur ein kleiner Teil als "Fan" zu bezeichnen) und natürlich auch ihrer Plattenfirma / eines Filmregisseurs / eines Fotografen erfüllen kann.

Was ich nicht so mag, ist, wenn man Lena quasi vorschreiben will, was sie wie zu machen oder zu unterlassen hat (wenn du mit Bushido ein Duett singst, bin ich nicht mehr dein Fan! ...). Aber natürlich kann man von niemandem, auch nicht von einem beinharten Fan, erwarten, daß er sich diese Single dann kauft.

Rolwin
23.10.2012, 15:39
Merkwürdige Diskussion.

Selbstverständlich habe ich Erwartungen an einen Künstler, und wie ich mit "Enttäuschungen" umgehe ist ganz allein meine Sache.
Da bleibt dann im Zweifelsfalle die Kohle im Portemonnaie, so einfach ist das.

Etwas ganz anderes mag es sein, welchen "Verhaltenskodex" der "Fan" für sich definiert, aber das kann ja jeder handhaben wie er/sie will.
Klasse Beitrag!
Meine Erwartungen bzw. an Lenas Album, sind mehr als erfüllt. Das bezieht sich nicht nur auf die musikalische Produktion, sondern auf Lenas besondere Stimme. Ich mag sie vom ersten Ton bei My Same, bis zum letzten Ton vom Stardust-Album.
Das RF in HH war ein großartiger Tag. Alleine schon deswegen, wieder einmal soo viele Gleichgesinnte zu treffen, sich persönlich auszutauschen. Dann kam TBAS, wenn ich gesessen hätte, hätte es mich vom Hocker gehauen. Es war nicht die musikalische Begleitung, sondern Lenas Stimme in dieser jazzigen Version. Im Nachhinein war dieser Songauftritt für mich der Höhepunkt des ganzen Konzertes, wofür es sich gelohnt hat 350 Km zu fahren. Zu der Zeit, war das Tivoli gerappelt voll. In den nachfolgenden Songs blitzte immer wieder Lenas Qualität auf, aber eben nicht so durchgängig wie bei TBAS. Kann verstehen, dass der Nicht-Lena-Fan nach zweidrittel des Konzertes den Saal verlassen haben. Die Erwartungshaltung war nach TABS bei den neutralen Zuschauern riesengroß, konnte Lena aber nicht erfüllen. Mir persönlich, als Fan, war das erst einmal wurscht. Im Nachhinein tat es mir nur für Lena leid, denn ich bin mir sicher, dass sie selber ein wenig enttäuscht war, da ihre eigene Erwartungshaltung nicht ganz in Erfüllung gegangen ist.

Als der Song Stardust heraus kam, haben meine Kollegen gefragt, ob das wirklich Lena ist. Gesanglich klang er nicht mehr so "kieksig", auch der eigenen britische Akzent, war kaum noch zu hören, besonders wenn manche noch WAM in Erinnerung hatten. Dieser Song spricht nicht nur Lena-Fans an, habe es an meinen Kollegen erlebt. Von daher die beste Wahl als Einsteiger für das neue Album.
Obwohl ich diesen Song liebe, ist es für mich kein typischer Lena-Song. Die hat sie dann alle auf ihr Album gepackt, großartig, fantastisch, es fehlen einem die Worte. Platz 2 bei der Single und dem Album sprechen zu Recht, eine deutliche Sprache. Ich denke, dass Lenas Erwartungshaltung mehr als erfüllt ist.
Ich selber habe das nicht so erwartet. Universal war wohl von dem Album so angetan, dass sie keine Kosten und Mühen gescheut haben und das mit Recht. Ich selber konnte mich beteiligen. Lenas Video lief bei uns am Album-VÖ-Tag den ganzen Tag auf einem 60 Zoll Fernseher (nicht immer mit Ton, sonst hätten mich die Kollegen erschlagen :) )

Dann kam die Promo bei SdR und JA, ich war entsetzt. Nicht so sehr, weil Lenas Stimme nicht gehalten hat, sondern weil man Lena in dieser Verfassung so hat Live auftreten gelassen hat.
Stardust ist ein grandioser Song, der neben Lenas ausdrucksstarker Stimme auch von der gesamten Akustik getragen wird. Den das erste Mal im TV von einer begleitenden 4 Personen-Combo-Band mit einem nicht hörbaren Chor vorzutragen, ist für mich unverständlich. Michael Jackson hätte niemals seinen Earth Song bei Wetten das.. so präsentiert, das wäre sicherlich auch in die Hose gegangen. Hier hatte ich eigentlich ein Halbplayback erwartet und da Lenas Stimme erkältungsbedingt angeschlagen war, eben ein Vollplayback, oder man sagt den Auftritt ab. Wer auch immer hier der Entscheidungsträger war, für mich hat er versagt, gemessen an der sonst so hervorragenden Promo. Gott sei dank, hat anscheinend dieser Auftritt nur wenig Einfluß auf die Verkaufszahlen gehabt.
Es stellt sich die Frage, darf man seine Erwartungen und Entäuschungen hier im Forum äußern, oder ist es besser sich ausschließlich außerhalb des Forums darüber zu unterhalten?
Alle, die sich kritisch geäußert haben, sehe ich eingetragen auf Lenas kommenden Tour, weil sie wissen, dass Lena etwas ganz besonderes ist, musikalisch, stimmlich und als Mensch und gehören keinesfalls in die Schlechte-Fan-Ecke.

maybear
23.10.2012, 15:47
Wer auch immer hier der Entscheidungsträger war ...Der Entscheidungsträger könnte auch Lena gewesen sein ...

Rolwin
23.10.2012, 16:13
Der Entscheidungsträger könnte auch Lena gewesen sein ...
Lena mag den Wunsch geäußert haben trotzdem zu singen, aber die endgültige Entscheidung trifft der Produzent/Regisseur.

Schnatz
23.10.2012, 16:15
Ich dachte immer die letzte Entscheidung liegt beim Forum. :hmm:

Rolwin
23.10.2012, 16:20
Ich dachte immer die letzte Entscheidung liegt beim Forum. :hmm:
Da du Teil des Forums bist, besser nicht :)

Holgerhoto
23.10.2012, 17:53
@ Rolwin:

Mußte eine ganze Weile überlegen, was dein langer Beitrag nun mit meinem von dir zitierten post zu tun hat, bis du dann am Ende den Kreis geschlossen hast (und nebenbei dafür gesorgt hast, daß wir wieder on-topic sind).

Es ist natürlich so, daß ich meinen Beitrag ganz allgemein verfasst habe, er bezog sich nicht direkt auf Lena (ich denke, die Beiträge meiner "Vorredner" auch nicht).
Wenn du nun also am Ende deines Beitrages feststellst, daß diejenigen, die Lenas Live-Auftritte kritisch sahen, nun ja doch wieder tickets für ihre Tour gekauft haben, dann liegt das natürlich auch daran, daß "wir" die Gründe für die von dir genannten Probleme kennen (oder zu kennen glauben), und sie vermutlich anders gewichten, als es jemand tun könnte, der nicht so im Thema ist.
Wer Lena nicht besonders gut kennt, und nur ihre bisherigen live-Auftritte seit dem Tivoli als Maßstab nimmt, der wird vermutlich wenig Neigung verspüren, sich ein Konzert von ihr anzutun.

Ich sehe das natürlich etwas anders, da ich beim SdR-Auftritt ihre offensichtliche Heiserkeit für erklärlich halte, wie auch den "Schnupfen" bei TV-Total.
Mit ihrer Stimme (bei "Normalform") hat beides wenig zu tun, und doch bleibt ein etwas fader Beigeschmack übrig, nämlich dann, wenn man sich daran gewöhnen sollte, für jeden irgendwie mißratenen Auftritt irgendwelche Entschuldigungen zu bemühen.
Natürlich läuft Kritik hier ins Leere, außer vielleicht die von dir aufgeworfene Frage, ob man die Auftritte nicht besser abgeblasen hätte, oder verschoben auf einen späteren Zeitpunkt (sofern möglich). Da ich das nicht beurteilen kann, und auch die Hintergründe der Entscheidung nicht kenne, möchte ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Im Ergebnis aber sieht das schon alles etwas "unglücklich" aus -
wie beim Fußball, wo man bei einem Tor dem Torwart schon mal bescheinigt, "etwas unglücklich ausgesehen" zu haben, was ja letztlich bedeutet:
Man mag ihm nicht direkt einen Vorwurf machen, aber "hmm, nunja, man kann so einen Ball auch mal halten".

Nun kommt aber noch, wie von dir erwähnt, das Reeperbahnkonzert hinzu.
Daß mir persönlich dieses gut gefallen hat, ich aber andererseits auch deiner Bewertung zustimmen kann, liegt einfach an meinen Erwartungen, die sich in den ca 2 Wochen vor dem Konzert entwickelt haben, zu einer Zeit also, wo man eigentlich hätte erwarten dürfen, daß man sich mal so langsam und allmählich mit den Proben befasst. Hat man aber nicht, also gingen meine Erwartungen auch genau in die Richtung dessen, was wir dann auch geboten bekamen.
Ich war also nicht enttäuscht, ein unbefangener Besucher könnte da aber zu einer ganz anderen Bewertung gekommen sein.

Möglicherweise hat, so gesehen, sogar die Aussage "Tiefpunkt des Festivals" eine gewisse Berechtigung, zumindest rein technisch betrachtet.
Ohne nun alle anderen Auftritte gesehen zu haben (zu können), darf man aber wohl vermuten, daß es nur wenige bands gegeben haben dürfte (wenn überhaupt), die sich derart oft verspielt und versungen haben. Im direkten Vergleich mit einer Amanda Mair (vom Dänen ganz zu schweigen, dessen Name mir gerade nicht einfallen will) wirkte Lenas Auftritt geradezu dilettantisch.
Was ich daran ärgerlich finde: es war vermeidbar.

Je länger das Konzert zurückliegt, desto mehr rätsele ich darüber, was Lena sich da eigentlich gedacht hat.
Ganz offensichtlich hat sie das Festival, wie auch ihren Auftritt, völlig unterschätzt, eine andere Erklärung will mir nicht einfallen.
Eigentlich hätte ihr schon klar sein dürfen, daß für ihr "standing als Bühnenkünstlerin" gerade von diesem Auftritt einiges abhängt, und wenn man das schon wagt, dann hätte eine intensivere Vorbereitung vielleicht nicht gerade geschadet.

Nun bin ich (sind wir) ja immer gern bereit, Lena eine gewisse Lernphase zuzubilligen, sie ist jung, unerfahren (jedenfalls mit Konzerten dieser Art) und vielleicht hier und da ein wenig naiv.
Wir nehmen an, sie wird ihre Schlüsse daraus ziehen.
Wird der unbefangene Konzertbesucher, der das Konzert nach der Hälfte eher kopfschüttelnd verlassen hat, ähnlich milde urteilen?
Oder anders gesagt, hätte eine mir bis dahin nahezu unbekannte Amanda Mair einen ähnlichen Auftritt hingelegt, hätte ich dann nicht angenommen, daß sie es einfach nicht besser kann?

Nun erwähnst du ja auch noch das neue Album, und dessen unbestreitbare Qualität, und, wie wir inzwischen wissen, auch dessen Erfolg.
Dieses erregt sicherlich deutlich mehr Aufmerksamkeit als Lenas bisherige live-Auftritte, und wird, so darf man hoffen, auch manch einen neugierig machen, Lena mal live zu sehen.
Für mich ergibt sich dagegen eine seltsame Umkehrung bisheriger Annahmen:
Hatte ich bislang Lenas "Kernkompetenz" ganz eindeutig auf der Bühne gesehen (und ihre ersten beiden Alben eher etwas verschämt gut gefunden), so sehe ich plötzlich eine scheinbar "versierte Albumkünstlerin", deren bisherige live-Auftritte aber eher "unglücklich" verliefen (die zahlreichen unplugged-Auftritte sind in diesem Zusammenhang kein wirkliches Kriterium).

Auch Lenas Äusserungen zum Thema geben mir Rätsel auf.
Wird sie normalerweise nicht müde zu betonen, wie sehr es sie auf die Bühne zieht (dazu passend auch direkt nach dem Konzert im Tivoli das glückselig ins NDR-Mikrofon gestammelte "hat soo viel Bock gemacht, hätte ja nicht gedacht, daß es soo viel Bock macht...!"), durfte man sich dann schon über ihre Aussagen in anschliessenden Interviews etwas wundern. Da hätte ich mir, bei allem Respekt vor Selbstkritik (die nur eben nicht die richtigen Aspekte benannte) schon etwas mehr Selbstbewusstsein gewünscht.

Und nun erleben wir also eine "Clubtour" mit gerade mal 13 Konzerten, und die in einem halben Jahr.
Stellt sich schon die Frage, ob eine derart übersichtliche Tour nicht etwas früher planbar gewesen wäre, und inwieweit die Neugierde, die das Album bei manch einem auslösen könnte, dann überhaupt noch relevant ist.
Stellt sich weiterhin die Frage, welchen Stellenwert Bühnenkonzerte für eine Lena tatsächlich haben, wenn man den Eindruck gewinnen könnte, daß vor lauter Terminen außermusikalischer Natur ein einzelner Auftritt (der erste überhaupt nach über einem Jahr!) nicht vernünftig vorbereitet werden kann, und für gerade mal 13 Konzerte offenbar mühsam eine terminliche Lücke gefunden werden muß, die sich mir unerklärlicherweise offenbar erst in einem halben Jahr auftut.

Für mich persönlich bedeutet das, im Hinblick auf die anstehende Tour, daß ich -zum gegenwärtigen Zeitpunkt- auf diese kaum Lust verspüre.
Daß ich mir dennoch Karten besorgt habe ist nichts weiter als eine Vorsichtsmaßnahme, die ich mir auch leisten kann, im Gegensatz zu manch anderem, der sich solche Ausgaben mühsam vom Taschengeld oder sonstwo abspart.
Sollte ich im April Lust verspüren, und erneut einen Auftritt der Kategorie "unglücklich" erleben (aus welchen Gründen auch immer), womöglich noch mit anschliessenden Interviews, in welchen man sich von dem Auftritt mehr oder weniger distanziert (diese Empfindung lasse ich mir nicht nehmen, mag auch sonst jeder darüber denken wie er will), dann wäre das definitiv mein letztes Lena-Konzert.

Das ist "Stand heute".
Ich hoffe, es ist deutlich geworden, daß ich mehr Fragen als Antworten habe, und selbstverständlich ist es möglich, daß ich einiges auch falsch sehe, zu "unausgegoren" sind diese Gedanken bis hierher, jede andere Sichtweise kann da nur ein Gewinn für mich sein.
Ich erwarte und hoffe, spätestens in einem halben Jahr schlauer zu sein.

synapse
23.10.2012, 18:21
@ Rolwin:
...

Ich kann Deine Fragen und Erwartungshaltungen nachvollziehen und halte sie für legitim. (Im Moment habe ich leider nicht die Zeit, auf jeden einzelnen Deiner Punkte einzugehen, nehme aber an das machen Andere.) Meine Haltung ist aber eine andere. Und das 'Problem' ist nicht neu. Schau nochmal ins USFO-Finale. (Hab ich gerade nochmal gemacht, ausgelöst durch diesen post http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?3245-Danke-Lena&p=421366&viewfull=1#post421366). Genauer gesagt, schau Dir nochmal Lenas zweiten Auftritt mit Satellite an. Und dann den Auftritt von Jennifer Braun danach. Stell Dir vor es ist nochmal der 12. März 2010. Für wen rufst Du an, und warum, und wie oft?

Holgerhoto
23.10.2012, 18:36
Ich kann Deine Fragen und Erwartungshaltungen nachvollziehen und halte sie für legitim. (Im Moment habe ich leider nicht die Zeit, auf jeden einzelnen Deiner Punkte einzugehen, nehme aber an das machen Andere.) Meine Haltung ist aber eine andere. Und das 'Problem' ist nicht neu. Schau nochmal ins USFO-Finale. (Hab ich gerade nochmal gemacht, ausgelöst durch diesen post http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?3245-Danke-Lena&p=421366&viewfull=1#post421366). Genauer gesagt, schau Dir nochmal Lenas zweiten Auftritt mit Satellite an. Und dann den Auftritt von Jennifer Braun danach. Stell Dir vor es ist nochmal der 12. März 2010. Für wen rufst Du an, und warum, und wie oft?

Diese Auftritte sind mir noch sehr präsent, und sie sind nicht mein Punkt.
Mit dieser Argumentation rennst du bei mir offene Türen ein.

"Textpatzer" stören mich herzlich wenig, ich bemerke sie oft nicht einmal.
Ein ungenügendes Zusammenspiel zwischen band und Sänger dagegen schon, und auch das ist im Gesamtkontext ein vergleichsweise zweitrangiger Aspekt in meinen Überlegungen, die in erster Linie eine mangelnde Ernsthaftigkeit beklagen, verbunden mit einer eventuellen Selbstüberschätzung und Gedankenlosigkeit.

Das wiederum sind jetzt aber völlig unzureichende Zusammenfassungen.
Es hatte ja seinen Grund, daß der Text etwas länger geraten ist (und vermutlich ist er immer noch zu kurz).

:)

synapse
23.10.2012, 18:45
Diese Auftritte sind mir noch sehr präsent, und sie sind nicht mein Punkt.
Mit dieser Argumentation rennst du bei mir offene Türen ein.

Das freut mich wirklich.


in meinen Überlegungen, die in erster Linie eine mangelnde Ernsthaftigkeit beklagen, verbunden mit einer eventuellen Selbstüberschätzung und Gedankenlosigkeit.

Ich glaube es ist keines der drei. Es ist eine schlechte Arbeitshaltung. Aber bedenke bitte: wenn Lena immer perfekt vorbereitet gewesen wäre, wäre sie nicht wer sie heute ist. Sie hätte keine so guten Improvisationskünste, ihre Interviews hörten sich anders an, alles wäre anders. Natürlich wissen wir auch dass sie sich perfekt vorbereiten kann wenn sie will (z.B. beim ESC 2010-12).

Muenzi
23.10.2012, 18:55
d ahat mich Rolwins Post doch veranlasst Holgerhotos Posz (genauer) zu lesen und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Auch ich bin bezüglich Lenas Stimme immer noch ein wenig verunsichert. Es mischen sich zur Zeit Auftritte einer ganz neuen Qualität mit solchen, die mich doch deutlich enttäuscht haben.
Von wirklich besonderer Qualität ist für mich der TBAS- Auftritt bei RF. Diese ungeheure Power, mit der sie da gesungen hat, ihrer Fähigkeit, die Töne zu ziehen, zu improvisieren, alles das war so früher höchstens ansatzweise vorhanden. Für mich war es ähnlich wie USFO ein Versprechen an die Zukunft. Es blitzte beim RF immer wieder durch, z.B. bei ASAP, wurde aber, da stimme ich Rolwin zu insgesamt an diesem Abend noch nicht eingelöst.
Unglaublich finde ich auch NEON im Sat1 Frühstücksfernsehen. Nicht nur von der Intensität des Ausdrucks, sondern von ihrer Art, wie eine jahrelang auf Jazz Bühnen gestandene Amerikanische TOP-Künstlerin zu singen. Dieser Wechsel zwischen sehr tiefen Lagen abrupt in ganz höhe Töne. Faszinierend, kunstfertig und "sauber". Nicht einen schiefen Ton habe ich da gehört . (Wenn ich das mal wieder ansprechenb darf.)
Ja und dann die Entwicklung von Stardust unplugged bis hinb zu diesem absolut genialen Auftritt bei diesem Minikonzert, bei dem auch eternity anwesend war. Dieses Konzert passt genau zum Thema "Lenas Stimme." Für mich war ihre Stimme bei diesem Auftritt so wunderschön, dass selbst Mr. Curiosity dagegen weit abfällt. (Von der Stimme, nicht vom Ausdruck her.)

Wenn ich diese einmalig schönen Auftritte auf mich wirken lasse, dann ist mir klar, dass ihre Stimme auf dem Album kein Zufall ist. So singt sie, wenn sie so singt, wie sie singen kann und wenn ein guter Produzent dafür sorgt, dass sie so singt, wie sie es kann.

Warum nun hat sie ihre Möglichkeiten gerade zu Anfang ihres Neueinstieges, als es so besonders wichtig war, leider nicht auf die Bühne bringen können? Ich vermute, sie hat die Songs einfach unterschätzt und sich so an dem einen oder anderen Song schlicht verhoben. Ich kann es verstehen, denn bisher liefert sie jeweils dann ihre beste Leistung ab, wenn es wirklich drauf ankam. Und das ist ihr nicht mehr gelungen weil die Songs einfach von ihr mehr abverlangen als ihre bisherigen Stücke. Vielleicht auch, weil ein größerer Druck auf ihr lastete. So scheint m ir erklärlich, dass sie sowohl beim RF wie auch bei SDR ud bei der ersten unplugged Auftritten, nicht gezeigt hat, was gerade live wirklich in ihr steckt.

Da ich weiß was sie kann und auch immer davon überzeugt war, dass sie das nicht gezeigt hat, habe ich die Idee mit dem Vocalcoach eingebracht. Der vielleicht vorhandene Blockaden lösen kann. Der das "Training" besser gestalten kann, als es Lena als Laie kann. So wie sich Stars eine Fittnesstrainer nehmen, wenn das Fittnessfrühstück nicht mehr ausreicht. Leider war darüber hier ja nun überhaupt nicht zu diskutieren. Aber das ist Schnee von gestern.

ich weiss nicht ob sie etwas Ähnliches getan hat, ob es nur die wachsende Übung war oder der Wegfall von Heiserkeit. Aber ihre Auftritte im Radio sind beständig besser geworden. Nicht nur Stardust, auch ASAP wird immer besser und ist - für mich - inzwischen sogar der Albumnversion überlegen. gerade, wenn ihr Temperament durchbricht. Das Versprechen von TBAS beim RF beginnt sich für mich schon langsam zu erfüllen.

Richtig erfüllen, wird sie es erst auf der Tour. Da bin ich mir sicher. Das wurmt sie so, was sie in HH gezeigt hat. Diese von Holgerhoto zu recht aufgezeigte Leichtfertigkeit wird ihr nicht mehr passieren. Dafür ist sie qualitäts mäßig viel viel zu ehrgeizig. Die Tour wird grandios werden, da bin ich mir sicher!

Nur die wenigen Termine finde ich auch schade. Ich glaube aber, das sie nicht auf mangelndem Interesse sondern auf Vorsicht vor schlechter Presse beruhen. Wahrscheinlich bedauert Lena selbst diese Entscheidung selbst am meisten.

gauloises
23.10.2012, 18:59
Hatte ich bislang Lenas "Kernkompetenz" ganz eindeutig auf der Bühne gesehen (und ihre ersten beiden Alben eher etwas verschämt gut gefunden), so sehe ich plötzlich eine scheinbar "versierte Albumkünstlerin", deren bisherige live-Auftritte aber eher "unglücklich" verliefen (die zahlreichen unplugged-Auftritte sind in diesem Zusammenhang kein wirkliches Kriterium).

Irgendwie habe ich manchmal (!) den Eindruck, dass Du dazu neigst, harmlose Momentaufnahmen in mitteldramatische Arien umzuwandeln. Selbst wenn man die Unplugged-Auftritte ausklammert und den Reeperbahn-Auftritt skeptisch sehen sollte (was ich nicht tue, ohne ihn in den Himmel zu loben), stellt sich mir die Frage, warum man eine angenommene Live-Kernkompetenz Lenas aufgrund eines relativ singulären Abends im Tivoli "plötzlich" so nachhaltig hinterfragen sollte.
Wie gesagt, vergessen wir die aktuellen Unplugged-Auftritte, meinetwegen auch die USFO-Saga. Was ist mit der LLT, als erstmals - und bis heute letztmals - die eigentliche Kärrnerarbeit auf der Bühne stattfand? Alles Schall und Rauch? (Bezogen auf Lenas Kompetenzen wohlgemerkt ;).)


Edit: Ich formulierte das Ganze, ohne die letzten Posts ab #576 gekannt zu haben.

bates
23.10.2012, 19:05
Ich finde die Diskussion sehr interessant, aber geht es darin nicht eher um Live-Konzerte (und die Planung / Vorbereitung derselben) als um das Besondere von Lenas Stimme? (Was ja, wenn ich Holgerhoto richtig verstehe, das letzte wäre, was er in Frage stellte.) Ich bin kein Off-Topic-Schreier, ich fände es aber im Sinne dieser Diskussion, wenn sie einen ihr gebührenden Thread bekäme. Allgemeine Diskussion zur Tour(vorbereitung) o.ä.?

synapse
23.10.2012, 19:06
d ahat mich Rolwins Post doch veranlasst Holgerhotos Posz (genauer) zu lesen und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Auch ich bin bezüglich Lenas Stimme immer noch ein wenig verunsichert. Es mischen sich zur Zeit Auftritte einer ganz neuen Qualität mit solchen, die mich doch deutlich enttäuscht haben.
Von wirklich besonderer Qualität ist für mich der TBAS- Auftritt bei RF. Diese ungeheure Power, mit der sie da gesungen hat, ihrer Fähigkeit, die Töne zu ziehen, zu improvisieren, alles das war so früher höchstens ansatzweise vorhanden. Für mich war es ähnlich wie USFO ein Versprechen an die Zukunft. Es blitzte beim RF immer wieder durch, z.B. bei ASAP, wurde aber, da stimme ich Rolwin zu insgesamt an diesem Abend noch nicht eingelöst.
Unglaublich finde ich auch NEON im Sat1 Frühstücksfernsehen. Nicht nur von der Intensität des Ausdrucks, sondern von ihrer Art, wie eine jahrelang auf Jazz Bühnen gestandene Amerikanische TOP-Künstlerin zu singen. Dieser Wechsel zwischen sehr tiefen Lagen abrupt in ganz höhe Töne. Faszinierend, kunstfertig und "sauber". Nicht einen schiefen Ton habe ich da gehört . (Wenn ich das mal wieder ansprechenb darf.)
Ja und dann die Entwicklung von Stardust unplugged bis hinb zu diesem absolut genialen Auftritt bei diesem Minikonzert, bei dem auch eternity anwesend war. Dieses Konzert passt genau zum Thema "Lenas Stimme." Für mich war ihre Stimme bei diesem Auftritt so wunderschön, dass selbst Mr. Curiosity dagegen weit abfällt. (Von der Stimme, nicht vom Ausdruck her.)

Wenn ich diese einmalig schönen Auftritte auf mich wirken lasse, dann ist mir klar, dass ihre Stimme auf dem Album kein Zufall ist. So singt sie, wenn sie so singt, wie sie singen kann und wenn ein guter Produzent dafür sorgt, dass sie so singt, wie sie es kann.

Warum nun hat sie ihre Möglichkeiten gerade zu Anfang ihres Neueinstieges, als es so besonders wichtig war, leider nicht auf die Bühne bringen können? Ich vermute, sie hat die Songs einfach unterschätzt und sich so an dem einen oder anderen Song schlicht verhoben. Ich kann es verstehen, denn bisher liefert sie jeweils dann ihre beste Leistung ab, wenn es wirklich drauf ankam. Und das ist ihr nicht mehr gelungen weil die Songs einfach von ihr mehr abverlangen als ihre bisherigen Stücke. Vielleicht auch, weil ein größerer Druck auf ihr lastete. So scheint m ir erklärlich, dass sie sowohl beim RF wie auch bei SDR ud bei der ersten unplugged Auftritten, nicht gezeigt hat, was gerade live wirklich in ihr steckt.

Bis hierher bin ich ganz bei Dir.

@bates: lass uns doch erst abwarten wie sich die Diskussion weiter entwickelt.

synapse
23.10.2012, 19:16
Was ist mit der LLT, als erstmals - und bis heute letztmals - die eigentliche Kärrnerarbeit auf der Bühne stattfand? Alles Schall und Rauch? (Bezogen auf Lenas Kompetenzen wohlgemerkt ;).)

Bei der LLT (bis auf das Köln-Konzert vielleicht) hat Lena ihre Stimme mehr geschont als auf dem Reeperbahnfestival. Es gab auch kein Stardust oder ähnlich schwer zu singende Lieder. Deswegen war es ziemlich solide -- und sie war gut vorbereitet.

Holgerhoto
23.10.2012, 19:22
Irgendwie habe ich manchmal (!) den Eindruck, dass Du dazu neigst, harmlose Momentaufnahmen in mitteldramatische Arien umzuwandeln. Selbst wenn man die Unplugged-Auftritte ausklammert und den Reeperbahn-Auftritt skeptisch sehen sollte (was ich nicht tue, ohne ihn in den Himmel zu loben), stellt sich mir die Frage, warum man eine angenommene Live-Kernkompetenz Lenas aufgrund eines relativ singulären Abends im Tivoli "plötzlich" so nachhaltig hinterfragen sollte.
Wie gesagt, vergessen wir die aktuellen Unplugged-Auftritte, meinetwegen auch die USFO-Saga. Was ist mit der LLT, als erstmals - und bis heute letztmals - die eigentliche Kärrnerarbeit auf der Bühne stattfand? Alles Schall und Rauch? (Bezogen auf Lenas Kompetenzen wohlgemerkt ;).)

Ich fürchte, du hast mich bei diesem etwas herausgegriffenen Punkt etwas mißverstanden.

USFO und LLT sind in diesem Zusammenhang irrelevant, denn gerade auf diesen (u.a.) basiert ja der bisherige Eindruck von Lenas Bühnenkompetenz.

Infrage gestellt wird dieser auch nicht unbedingt von mir selbst (trotz gewisser Fragen), und schon garnicht durch einen einzelnen Auftritt, sondern durch eine fast ausschliessliche Kette von Auftritten der Kategorie "unglücklich", wie ich (und ja auch Rolwin, wenn auch etwas anders) aufzuzeigen versuchten.
Da kann der "unbedarfte" Zuhörer/-seher kaum auf die Idee kommen, er müsse unbedingt einen Bühnenauftritt von Lena sehen, die Gründe sind für diesen zweitrangig.

Oder anders gefragt:
Um einen Skeptiker aus deinem Freundeskreis von Lena zu beeindrucken, was hättest du diesem 2010/11 vorgespielt?
Wohl kaum eines ihren beiden Alben.
Und was wäre es 2012?
Wohl kaum einen ihrer bisherigen live-Auftritte, mit Ausnahme vielleicht von Tbas.

Das war mein Gedankengang zu diesem Teilaspekt.



Ich finde die Diskussion sehr interessant, aber geht es darin nicht eher um Live-Konzerte (und die Planung / Vorbereitung derselben) als um das Besondere von Lenas Stimme? (Was ja, wenn ich Holgerhoto richtig verstehe, das letzte wäre, was er in Frage stellte.) Ich bin kein Off-Topic-Schreier, ich fände es aber im Sinne dieser Diskussion, wenn sie einen ihr gebührenden Thread bekäme. Allgemeine Diskussion zur Tour(vorbereitung) o.ä.?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie wir thematisch von der Stimme auf "Erwartungen und Enttäuschungen" kamen, aber nach etlichen (wenngleich interessanten) off-topic-posts hatte Rolwin eigentlich einen recht schönen Bogen "zurück zum Thema" geschlagen, den ich vielleicht wieder ein wenig verlassen habe, weil ich die von ihm genannten Punkte interessant fand.

Es lag nicht in meiner Absicht, ein Faß aufzumachen zum Thema "Tourvorbereitung", zumal dieser Aspekt auch nur einen recht übersichtlichen Teil meiner Gedanken ausmacht.

synapse
23.10.2012, 19:27
USFO und LLT sind in diesem Zusammenhang irrelevant, denn gerade auf diesen (u.a.) basiert ja der bisherige Eindruck von Lenas Bühnenkompetenz.

ok, einverstanden


Oder anders gefragt:
Um einen Skeptiker aus deinem Freundeskreis von Lena zu beeindrucken, was hättest du diesem 2010/11 vorgespielt?
Wohl kaum eines ihren beiden Alben.
Und was wäre es 2012?
Wohl kaum einen ihrer bisherigen live-Auftritte, mit Ausnahme vielleicht von Tbas.

Münzi hat gerade ein paar genannt. Mit denen würde ich anfangen.

gauloises
23.10.2012, 19:31
Bei der LLT (bis auf das Köln-Konzert vielleicht) hat Lena ihre Stimme mehr geschont als auf dem Reeperbahnfestival. Es gab auch kein Stardust oder ähnlich schwer zu singende Lieder. Deswegen war es ziemlich solide -- und sie war gut vorbereitet.

Ich meinte eher das, was man gemeinhin "Lena die Rampensau" nennt. Um die messbare Stimmesleistung Lenas geht es mir nicht (Hogerhoto bezieht sich ja - auch - auf die Gesamtperformance einer Band).

bates
23.10.2012, 19:31
Oder anders gefragt:
Um einen Skeptiker aus deinem Freundeskreis von Lena zu beeindrucken, was hättest du diesem 2010/11 vorgespielt?
Wohl kaum eines ihren beiden Alben.
Und was wäre es 2012?
Wohl kaum einen ihrer bisherigen live-Auftritte, mit Ausnahme vielleicht von Tbas.

Das war mein Gedankengang zu diesem Teilaspekt.


Hm, die ersten vier TV-Total-Auftritte letzte Woche sowie MAK und NEON im Frühstücksfernsehen würde ich in diesen Kanon ohne weiteres aufnehmen, einige dieser Auftritte fand ich zum Dahinschmelzen schön, toll gesungen, toll performt, schön gespielt. Die fandest Du auch unglücklich, oder verstehe ich Dich miss?

Holgerhoto
23.10.2012, 19:43
Hm, die ersten vier TV-Total-Auftritte letzte Woche sowie MAK und NEON im Frühstücksfernsehen würde ich in diesen Kanon ohne weiteres aufnehmen, einige dieser Auftritte fand ich zum Dahinschmelzen schön, toll gesungen, toll performt, schön gespielt. Die fandest Du auch unglücklich, oder verstehe ich Dich miss?

Unglücklich, ohne Vorwurf (die Analogie mit dem Torhüter).

Den TV-Total-Auftritten hört man die stimmliche Beeinträchtigung schon an, was mich nur begrenzt stört, der "imaginäre Skeptiker" dagegen ist an entschuldigenden Erklärungen nicht interessiert.
Abgesehen davon ist die Soundqualität dieser Aufnahmen derart bescheiden (das gilt auch für die Sat1-Aufnahmen), daß ich sie niemandem anzubieten wagen würde, der nicht ohnehin bei der Erwähnung von Lenas Namen einen verklärten Blick bekommt.

Ich möchte mich aber auch nicht zuu sehr ins Detail begeben, welcher Auftritt doch vielleicht ganz okay sei, oder eben doch nicht und warum und weshalb.
Der Unterschied ist einfach, daß "unglückliche Auftritte" 2010/11 eine absolute Rarität waren, während das 2012 bislang für "richtig gute" gilt.
Dazu muß man auch nicht alles in Grund und Boden reden oder schreiben, nichts liegt mir ferner als das.

synapse
23.10.2012, 19:47
Der Unterschied ist einfach, daß "unglückliche Auftritte" 2010/11 eine absolute Rarität waren, während das 2012 bislang für "richtig gute" gilt.
Dazu muß man auch nicht alles in Grund und Boden reden oder schreiben, nichts liegt mir ferner als das.

"absolute Rarität" finde ich in beiden Fällen übertrieben. Wichtig scheint mir auch, dass unsere Ansprüche einfach gewachsen sind.

gauloises
23.10.2012, 19:50
Um einen Skeptiker aus deinem Freundeskreis von Lena zu beeindrucken, was hättest du diesem 2010/11 vorgespielt?
Wohl kaum eines ihren beiden Alben.

z. B. die Songs Not Following oder A Million And One - haben sich bisher auch recht wacker geschlagen.


Und was wäre es 2012?
Wohl kaum einen ihrer bisherigen live-Auftritte, mit Ausnahme vielleicht von Tbas.

Och. ASAP? I'm Black? Passt schon ...

Rolwin
23.10.2012, 19:56
@Holgerhoto,

vielen Dank für deine Antwort auf meinen Beitrag und kann dir nur zustimmen.
Mein Fehler (oder auch nicht) ist, dass ich Lenas Karriere auch aus kaufmännischer Sicht sehe. Für viel sicherlich nicht nachvollziehbar, denn es handelt sich ja um Kunst. Wobei eine Kunst auch sehr schnell brotlos werden kann. Dass ist im Moment bei Lena natürlich nicht zu befürchte. Ich denke, sie hat die ersten Jahre ausgesorgt.
Ich hoffe, dass Lena ein normales Umfeld hat und nicht wie wir Fans für alles eine Entschuldigung parat haben.
Auch mir ist es unerklärlich nach der aufwendigen Promo, dass der Gesangsstart weniger optima war. Ich denke, sie hat sich selber und ihre begleitenden Musiker etwas überschätzt. Muß nicht passieren, aber kann. Aus so etwas kann man auch seine Lehren ziehen. Dass Lena das kann, war deutlich bei der LLT zu sehen, auch das Album ist einfach perfekt gesungen. Im Gegensatz zur LLT macht sie jetzt alles selber. Da stehen halt eben kein Pof. Andreas Grimm mit seinen Kollegen zur Seite, auch keine Heavytones, alles gestandene Musiker. Bin gespannt, wie das weitergeht.

Zu @synapse,
da bin ich nicht deiner Meinung

Aber bedenke bitte: wenn Lena immer perfekt vorbereitet gewesen wäre, wäre sie nicht wer sie heute ist. Sie hätte keine so guten Improvisationskünste...
Erst wenn ein Song sicher sitzt, kann man ihn gut improvisieren.

bates
23.10.2012, 20:03
Also mein Eindruck ist - das liegt thematisch auch in der Grauzone "Stimme"/"Tourvorbereitung" - , dass das gesamte Projekt "Stardust" sehr sorgfältig geplant und durchgeführt wurde, es aber auf den letzten Metern - aus welchen Gründen auch immer - etwas eng wurde. Sprich: In die Produktion des Albums wurde soviel Energie und Zeit gesteckt, wie man sich nur wünschen kann, für die Phase danach kann man sich des Eindrucks von ein paar "Schnellschüssen" nicht verwehren. Würde z.B. gerne wissen, zu welchem Zeitpunkt Lena ihre Band zusammengestellt hat. Könnte ja sein, dass die tatsächlich erst ganz kurz vor Hamburg überhaupt erst zusammengekommen sind. Für mich ist das schon so, als würden wir gerade Zeugen, wie die sich erst einspielen, die Auftritte sind gleichsam Proben. Was natürlich auch einen gewissen Charme hat - und mich würde das auch ansprechen, wäre ich kein Fan (mir fielen andere populäre Bands aus dem erweiterten Swen-Meyer-Umfeld als Beispiele ein, denen ich über mehrere Jahre geduldig beim Spielen-Lernen gefolgt bin, und dagegen macht sich Lenas Band schon vergleichsweise gut ;)); wie das auf andere Zuschauer wirken mag - keine Ahnung. (Orthodoxe Perfektionisten allerdings dürften mit Lena grundsätzlich wenig anfangen können.) Gestehe aber gerne zu, dass da spielerisch und meinetwegen auch gesanglich noch ein paar Schippen raufkönnen - bin aber auch absolut zuversichtlich, dass die kommen werden.

synapse
23.10.2012, 20:09
Erst wenn ein Song sicher sitzt, kann man ihn gut improvisieren.

Richtig, aber manche Sänger könnten selbst dann nicht gut improvisieren. Ich hab Improvisation auch nicht nur auf den Gesang bezogen, sondern auch auf ihr Verhalten vor der Kamera allgemein, in Interviews, in der Öffentlichkeit, wo man eben oft unvorbereitet etwas antworten oder tun muss. Wenn man nicht gewohnt ist, unvorbereitet schwierige Situationen zu meistern, dann fällt das viel schwerer, als wenn man im Unvorbereitet-Sein Übung hat.

Rolwin
23.10.2012, 20:20
Richtig, aber manche Sänger könnten selbst dann nicht gut improvisieren. Ich hab Improvisation auch nicht nur auf den Gesang bezogen, sondern auch auf ihr Verhalten vor der Kamera allgemein, in Interviews, in der Öffentlichkeit, wo man eben oft unvorbereitet etwas antworten oder tun muss. Wenn man nicht gewohnt ist, unvorbereitet schwierige Situationen zu meistern, dann fällt das viel schwerer, als wenn man im Unvorbereitet-Sein Übung hat.
Habe dich da etwas mißverstanden. Hatte den Schwerpunkt in der Gesangsimprovitation gesehen.

synapse
23.10.2012, 20:25
...

volle Zustimmung. OK, also bin ich ein unorthodoxer Perfektionist ;)

Wolfgang
23.10.2012, 20:28
Erst wenn ein Song sicher sitzt, kann man ihn gut improvisieren.

Diese Aussage ist FALSCH!
Ich habe schon Sessions gespielt bei denen ich kaum einen Song kannte - und mir wurde gesagt, die Improvisation sei gut gewesen.
Man muss das Wesen des Songs erfassen - seine Line, die zugrundeliegende Grundfigur - und da hat Lena m.M. schon oft bewiesen, dass sie dafür einen sechsten Sinn hat!

bates
23.10.2012, 21:16
@Rolwin: Deine Regel ist eine Paraphrase von "Man muss erst laufen lernen, bevor man rennen kann" - ich bin gerne bereit, zuzugestehen, dass diese Regel im handwerklichen Sinne völlig zutreffend ist. Es gibt jedoch Künstler in allen Sparten - nennen wir sie "genialisch" - die sich anmaßen, loszurennen, bevor sie gelernt haben, wie man nach orthodoxer Vorstellung richtig läuft - und erstaunlicherweise kommt etwas Geniales dabei heraus. Wozu ein Stefan Raab sagen würde, "das kann man mit normalen Maßstäben nicht messen."

Was Lena betrifft, so hat da juppmartinelli schon in der USFO-Zeit etwas Zutreffendes geschrieben, es schließt an den von Wolfgang genannten "sechsten Sinn" an (und es freut mich außerordentlich, das in diesem Thread posten zu können, denn es weist viel freundlicher darauf hin, was ich vor ein paar Tagen mit zu unfreundlichen Worten endlich wieder in Erinnerung rufen wollte - fett markiert ist der Teil, der sich um "Improvisation" dreht.):

Aus der Perspektive eines bestimmten Typ Mensch, der sich das Leben hart erarbeitet, der an Leistungsethik glaubt, an Üben, Schweiß und Handwerk, ist es ganz schwierig zu akzeptieren, dass manchen Menschen die Dinge zufliegen, ohne dass sie sich anzustrengen und das Ganze sonderlich zu ernst zu nehmen scheinen. Da haben wir diese Kandidaten, die haben Instrumente gelernt, ihre Stimmen trainiert, geübt und geackert und sich reingekniet, und sie machen nicht den kleinsten Fehler. Dafür kriegen sie Lob und Anerkennung. Dann kommt LML. Das sieht nicht nach Üben und Handwerk aus, sondern nach kreativer Anarchie, nach Lebenslust und herrlichem Unernst. Sie hat keine Ausbildung, singt was und wie sie will, hat keine Atemtechnik, vergisst bei zwei Songs auf offener Bühne den Text und singt irgendeinen anderen Textteil nochmal, muss sich mitten im Singen vor Freude das Lachen verkneifen. Und was passiert? Die Leute verlieben sich in sie und kriegen nicht genug von ihren Liedern. Dabei kann man in einem ganz buchstäblichen Sinne sagen, dass LML die Songs nicht "beherrscht", die sie singt. Weil sie sich nämlich gar nicht mit ihnen misst. Es wäre auch falsch zu sagen, dass sie sie sich zu eigen macht. Sie flirtet und spielt mit ihnen, bis die Songs ihr verfallen und mit einem Lächeln freiwillig zu ihr kommen. Aus der Perspektive der Leistungsethiker sieht das dann einfach nach grober Ungerechtigkeit aus. Die anderen beherrschen doch die Technik viel besser!! Was diese Leute vergessen ist, dass man sich nicht nach Leistungskriterien oder nach einer Checkliste verliebt.


Keine Missverständnisse: Natürlich ist Lena heute nicht mehr dieselbe, das Handwerkliche und die Übung spielen heute eine deutlich größere Rolle als damals, und Lenas diesbezügliche Ansprüche an sich selbst sind auch gewachsen. Aber das sind Sekundärtugenden. Das Essenzielle, das Wesen ihrer Kunst, ist immer noch genau das, was jupp da beschreibt. (Und dass das so oft in Vergessenheit geriet in der "schiefe Töne"-Diskussion, das war es, was mich so über Gebühr aufgeregt hat.)

Holgerhoto
23.10.2012, 21:50
@ bates:

Ich möchte mich ja eigentlich ein wenig zurückhalten, und lieber ein wenig lesen ("zuhören"), aber bevor dir und deinem zugegebenermassen beneidenswerten Optimismus wieder die "good post-smileys" zufliegen, ein kleiner Einwand:

So zutreffend das Zitat von juppmartinelli seinerzeit (USFO) gewesen sein mag, so wenig war davon aber doch zB beim Reeperbahnfestival zu sehen.
Das ist garnicht unbedingt meine Meinung (jedenfalls nicht ausschliesslich), aber eben auch nicht nur die von miesepetrigen Journalisten, sondern durchaus auch von Foristen hier, die völlig unverdächtig sind, ständig an Lena rummäkeln zu wollen -
ja vielleicht sogar die Meinung von Lena selbst.

Und so gesehen hat Rolwin dann eben doch nicht ganz unrecht, daß es vielleicht auch sinnvoll sein kann, erst einmal das Gehen zu beherrschen, bevor man einfach mal losrennt.
Zumal wenn man nicht Profis wie die Heavytones hinter sich weiß, sondern jüngere Musiker, die es auch ganz bestimmt lieber gesehen hätten, wenn etwas mehr Zeit zum Proben gewesen wäre.

Und schliesslich wird es auch sonst allerhöchste Zeit, sich von der "USFO-Lena" allmählich mal zu verabschieden.
Nicht nur aus den von dir in deinem "Edit" genannten Gründen, sondern weil es die unbekümmerte "Scheiß egal-Lena" ("dann scheide ich halt aus") einfach nicht mehr gibt. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich mit dieser Egal-Haltung selbst vor 100 Mio TV-Zuschauern in Europa diese Art von "Genialität" herausrotze, oder ob ich tatsächlich etwas zu verlieren habe.
Dann nämlich können selbst ein paar hundert Zuschauer in einem Club plötzlich zuviel sein (wie sonst sollte sich Lenas "große Nervosität" erklären?), und Lenas Einstellung ist, auch nach all der Arbeit und dem "Herzblut" mit/in ihrem neuen Album eine gänzlich andere.
Da wird auf einmal nicht mehr einfach nur noch "losgerannt", und wenn man dann plötzlich merkt, daß die Sache mit dem "Gehen" auch nicht recht funktioniert, dann kann es schon mal eng werden.

So gesehen war Rolwins Hinweis völlig richtig.
Ob wir allerdings eine "rennende Lena" jemals wieder sehen werden, darüber kann man sich wohl frühestens nach der Tour im April sinnvoll unterhalten.

holm otto
23.10.2012, 21:52
@ bates Wenn ich nicht wüsste ,dass Du ein Kerl bist.....würde ich Dich für diesen Post KNUTSCHEN........DANKE,DANKE,DANKE:vereh rung::verehrung::verehrung:

HolgerL
23.10.2012, 21:55
...
Ob wir allerdings eine "rennende Lena" jemals wieder sehen werden, darüber kann man sich wohl frühestens nach der Tour im April sinnvoll unterhalten.

Langsam wird's albern oder eher kafkaesk.

bates
23.10.2012, 21:58
@Holgerhoto: Du wirst vielleicht erstaunt sein zu lesen, dass ich Deinen Argumenten größtenteils zustimme. Sie sind sozusagen eine extended version meines Edits. Ich würde das Verhältnis von Deinem und meinem Posting, nun ja, als dialektisch bezeichnen ;).

Doktor Landshut
23.10.2012, 22:00
@Rolwin: Deine Regel ist eine Paraphrase von .... das war es, was mich so über Gebühr aufgeregt hat.)

Kann ich alles unterschreiben, Lena ist weit davon entfernt, ein perfekter, professioneller Popstar zu sein, wie es sie zu Tausenden gibt. Würde ich sie daran messen wollen, wäre mein Interesse an ihr längst erloschen.

Holgerhoto
23.10.2012, 22:13
@Holgerhoto: Du wirst vielleicht erstaunt sein zu lesen, dass ich Deinen Argumenten größtenteils zustimme. Sie sind sozusagen eine extended version meines Edits. Ich würde das Verhältnis von Deinem und meinem Posting, nun ja, als dialektisch bezeichnen ;).

Du bist aber überhaupt recht fleissig beim Editieren.

Nach deiner neuesten Version hätte ich mir meinen Einwand tatsächlich sparen können -
aber damit erkennst du ja gleichzeitig auch an, daß Rolwins Meinung so ganz falsch dann doch nicht ist.

@ Doktor Landshut:
Ich glaube nicht, daß irgendjemand hier sich einen "perfekten professionellen Popstar" wünscht.
Auch wenn ich natürlich nicht für jeden sprechen kann, darf und will.

bates
23.10.2012, 22:14
Was man sicher sagen kann, ist, dass es für Lena aufgrund völlig anderer Rahmenbedingungen schwieriger geworden ist, in einen Modus umzuschalten / hineinzukommen, in den sie früher ganz selbstverständlich reinkam. Das ist allerdings ein Problem, dass jeder Künstler hat - gänzlich lässt sich die völlige Unbefangenheit eines "Jugendwerks" nie wieder herstellen. - Dass ich optimischer bin als Du, Lena wieder "rennen" zu sehen, - nun, dafür boten mir ihre Auftritte, da weichen unsere Urteile voneinander wohl ab, genügend Anhaltspunkte bzw. das ist für mich speziell bei MAK und Neon mehr als nur aufgeblitzt.

Doktor Landshut
23.10.2012, 22:18
@ Doktor Landshut:
Ich glaube nicht, daß irgendjemand hier sich einen "perfekten professionellen Popstar" wünscht.


Na ja, die Fixierung auf ihren kommerziellen Erfolg im Massenmarkt, das Schielen auf hohe Chartspositionen und Ängste, sie könnte wegen schiefer Töne etc. ihre Karriere gefährden, scheinen mir aber eine andere Sprache zu sprechen.

Holgerhoto
23.10.2012, 22:23
Was man sicher sagen kann, ist, dass es für Lena aufgrund völlig anderer Rahmenbedingungen schwieriger geworden ist, in einen Modus umzuschalten / hineinzukommen, in den sie früher ganz selbstverständlich reinkam. Das ist allerdings ein Problem, dass jeder Künstler hat - gänzlich lässt sich die völlige Unbefangenheit eines "Jugendwerks" nie wieder herstellen. - Dass ich optimischer bin als Du, Lena wieder "rennen" zu sehen, - nun, dafür boten mir ihre Auftritte, da weichen unsere Urteile voneinander wohl ab, genügend Anhaltspunkte bzw. das ist für mich speziell bei MAK und Neon mehr als nur aufgeblitzt.

Ach, in der Hinsicht bin ich garnicht "pessimistisch".

Die Frage ergibt sich aber zwangsläufig aus der Feststellung, daß die Basis ihres damaligen unbekümmerten "Losrennens" so nicht mehr gegeben ist.
Da könnte ich jetzt die Vermutung folgen lassen, daß sie sich ein anderes, vielleicht sogar sehr viel solideres "Fundament" geschaffen haben könnte, auf dem es sich auch sehr gut "rennen" lässt.

Das kann aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur Spekulation sein, wir werden es abwarten müssen, nichts anderes habe ich gesagt.
Das ist eine Frage der reinen Logik, und nicht eine Frage von Meinungen.

Holgerhoto
23.10.2012, 22:30
Na ja, die Fixierung auf ihren kommerziellen Erfolg im Massenmarkt, das Schielen auf hohe Chartspositionen und Ängste, sie könnte wegen schiefer Töne etc. ihre Karriere gefährden, scheinen mir aber eine andere Sprache zu sprechen.

Hmm... na gut.

Dann lass mich wenigstens Wert auf die Feststellung legen, daß ich mir diesen Schuh nicht anziehen möchte. ;)

bates
23.10.2012, 22:43
Da könnte ich jetzt die Vermutung folgen lassen, daß sie sich ein anderes, vielleicht sogar sehr viel solideres "Fundament" geschaffen haben könnte, auf dem es sich auch sehr gut "rennen" lässt.


In gewisser Weise hat sie ja sogar das Gegenteil getan: ihr neues Fundament ist - zunächst - "wackeliger". Sie hat nicht mehr den von den Heavytones oder der LLT-Band ausgebreiteten Teppich, auf den sie hinauslaufen und tanzen kann, sie knüpft den Teppich jetzt selbst (oh Gott, diese Teppich-Metapher kommt mir gerade fürchterlich abgeschmackt vor, aber egal, verständlich ist sie wohl): Also mein Eindruck ist es zumindest, dass diese neue Band eher "ihre Band" ist (oder werden wird) als "eine professionelle Begleitband für Lena", also Leute, mit denen sie gemeinsam wächst, die zwar erfahrenere Musiker sind als sie, die aber trotzdem mit ihr zusammen einen Entwicklungsprozess als Band durchmachen. Man könnte es auch ein bewusstes Zurückschalten in eine etwas größere "Unprofessionalität" nennen, also in einen Zustand, der bei fast allen Musikern vor einer Tournee wie der LLT durchlebt wird. Es wäre ja ein leichtes gewesen für Lena, sich auch für die "Stardust"-Tournee wieder von einer Professoren-Band den Teppich knüpfen zu lassen - und vielleicht könnte sie auf diesem dann zunächst schneller, unbefangener rennen. Aber langfristig schafft sie sich mit diesem Zurückschalten vielleicht erst die Möglichkeit, nach einer etwas schwierigeren Anfangsphase künstlerisch viel mehr zu erreichen. (Die fangen jetzt erst an zusammenzuspielen, das sollte man nicht vergessen.)

Holgerhoto
23.10.2012, 22:52
In gewisser Weise hat sie ja sogar das Gegenteil getan: ihr neues Fundament ist - zunächst - "wackeliger". Sie hat nicht mehr den von den Heavytones oder der LLT-Band ausgebreiteten Teppich, auf den sie hinauslaufen und tanzen kann, sie knüpft den Teppich jetzt selbst (oh Gott, diese Teppich-Metapher kommt mir gerade fürchterlich abgeschmackt vor, aber egal, verständlich ist sie wohl): Also mein Eindruck ist es zumindest, dass diese neue Band eher "ihre Band" ist (oder werden wird) als "eine professionelle Begleitband für Lena", also Leute, mit denen sie gemeinsam wächst, die zwar erfahrenere Musiker sind als sie, die aber trotzdem mit ihr zusammen einen Entwicklungsprozess als Band durchmachen. Man könnte es auch ein bewusstes Zurückschalten in eine etwas größere "Unprofessionalität" nennen, also in einen Zustand, der bei fast allen Musikern vor einer Tournee wie der LLT durchlebt wird. Es wäre ja ein leichtes gewesen für Lena, sich auch für die "Stardust"-Tournee wieder von einer Professoren-Band den Teppich knüpfen zu lassen - und vielleicht könnte sie auf diesem dann zunächst schneller, unbefangener rennen. Aber langfristig schafft sie sich mit diesem Zurückschalten vielleicht erst die Möglichkeit, nach einer etwas schwierigeren Anfangsphase künstlerisch viel mehr zu erreichen. (Die fangen jetzt erst gerade an zusammenzuspielen, das sollte man nicht vergessen.)

Das sehe ich ganz genauso, und finde diesen Aspekt auch sehr erfreulich (ein Grund, warum ich das Gemäkel über "die band" so... naja, fast ärgerlich fand).

Ich meinte mit "Fundament" aber etwas anderes:
Mehr Selbstbewusstsein, mehr Erfahrung, mehr Bestätigung, bessere songs... so in etwa in die Richtung gehend.

Grombold
23.10.2012, 22:58
Sonntag abend kam auf WDR2 ein, nein, das Live-Konzert von Michel Jackson.
Ich kann die ganze Aufregung nicht verstehen bzw. ich weiß nicht was ihr für Maßstäbe anlegt.
Guckt euch mal zur Abwechslung live-Auftritte anderer Pop-Künstler mit offenen Augen an. Da hält der SdR-auftritt immernoch mit.
Als Fans wartet ihr immer auf den nächsten Uber-Auftritt von Lena - weil, ihr habt es ja schon mal gesehen, daß sie sowas leisten kann.
Ich denke die hier viel zitierten 'unbedarften Leute' wären mit sowas viel erher überfordert
und sind mit so normalo-Auftritten viel besser bedient.

Doktor Landshut
23.10.2012, 22:59
Hmm... na gut.

Dann lass mich wenigstens Wert auf die Feststellung legen, daß ich mir diesen Schuh nicht anziehen möchte. ;)

Natürlich nicht, das ist auch eher mein eigenes Problem, es so zu sehen und hat mit dieser Diskussion eigentlich auch nicht viel zu tun, sorry. :)

Muenzi
23.10.2012, 23:31
In gewisser Weise hat sie ja sogar das Gegenteil getan: ihr neues Fundament ist - zunächst - "wackeliger". Sie hat nicht mehr den von den Heavytones oder der LLT-Band ausgebreiteten Teppich, auf den sie hinauslaufen und tanzen kann, sie knüpft den Teppich jetzt selbst (oh Gott, diese Teppich-Metapher kommt mir gerade fürchterlich abgeschmackt vor, aber egal, verständlich ist sie wohl): Also mein Eindruck ist es zumindest, dass diese neue Band eher "ihre Band" ist (oder werden wird) als "eine professionelle Begleitband für Lena", also Leute, mit denen sie gemeinsam wächst, die zwar erfahrenere Musiker sind als sie, die aber trotzdem mit ihr zusammen einen Entwicklungsprozess als Band durchmachen. Man könnte es auch ein bewusstes Zurückschalten in eine etwas größere "Unprofessionalität" nennen, also in einen Zustand, der bei fast allen Musikern vor einer Tournee wie der LLT durchlebt wird. Es wäre ja ein leichtes gewesen für Lena, sich auch für die "Stardust"-Tournee wieder von einer Professoren-Band den Teppich knüpfen zu lassen - und vielleicht könnte sie auf diesem dann zunächst schneller, unbefangener rennen. Aber langfristig schafft sie sich mit diesem Zurückschalten vielleicht erst die Möglichkeit, nach einer etwas schwierigeren Anfangsphase künstlerisch viel mehr zu erreichen. (Die fangen jetzt erst an zusammenzuspielen, das sollte man nicht vergessen.)
Word!
Da passt auch der SDR Auftritt hinein. Sie geht halt Risiko. Auf Dauer, wird sie daran als Künstlerin wachsen.


....
Keine Missverständnisse: Natürlich ist Lena heute nicht mehr dieselbe, das Handwerkliche und die Übung spielen heute eine deutlich größere Rolle als damals, und Lenas diesbezügliche Ansprüche an sich selbst sind auch gewachsen. Aber das sind Sekundärtugenden. Das Essenzielle, das Wesen ihrer Kunst, ist immer noch genau das, was jupp da beschreibt. (Und dass das so oft in Vergessenheit geriet in der "schiefe Töne"-Diskussion, das war es, was mich so über Gebühr aufgeregt hat.)
Das wiederum lag aber auch an Deiner Interpretation dieser Diskussion. Es ging damals um genau die gleichen Fragen wir hier. Es wurde nur nicht ruhig diskutiert und deswegen wurde nicht deutlich, dass Lenas wunderbare Stimme und ihre unvergleichliche Interpretationsfähigkeit nach wie vor bei allen Grundlage des Verständnisses von Lena waren. Vielleicht waren die Eindrücke der ersten nicht so glücklichen Auftritte noch zu frisch, um in Ruhe diskutieren zu können.

Auch in der Bedeutung der technischen Perfektion gibt es glaube ich immer noch einige Missverständnisse. Deswegen gehe ich darauf noch einmal ein: Ich bin der Meinung man muss zwischen technischer Perfektion und groben technischen Fehlern unterscheiden. Lena hat nie technisch perfekt gesungen und wird das aller Wahrscheinlichkeit nach auch in Zukunft nicht tun. Viele, vieleicht alle Lieder leben geradezu daraus, dass sie technisch nicht perfekt sind sondern lebendig, farbig, lenaesk eben. Goosebumps auf dem Album ist für mich ein wunderbares Beispiel dafür. Die leichte Brüchigkeit ihre Stimme, dieses intensive Gefühl, das sie transportiert, das macht einen rein technisch perfekten Gesang gerade bei diesem Lied für mich völlig undenkbar. Unterscheiden davon muss man aber Gesang mit deutlichen Fehlern. Das war bei Goosebumps bei einigen Live Auftritten zu bemerken gewesen. Wenn ich einen Wunsch hätte, dann ist es der, dass Lena mit möglichst wenigen Fehlern technisch nicht perfekt singt.

Und gerade in dieser Fähigkeit ohne Fehler ohne Technik singen zu können lag und liegt das Besondere ihrer Stimme. Was ich in letzter Zeit so faszinierend finde ist, dass ihre Fähigkeiten als Sängerin, vielleicht wirklich ihre technischen Fähigkeiten, aus meiner Sicht enorm angewachsen sind. Ich glaube, da sind wir uns sogar fast alle einige. Ohne aber, dass sie dadurch irgendwie perfekter geworden wäre. Und ich finde, sie ist durch ihre gewachsenen Fähigkeiten auch viel ausdrucksstärker geworden. ASAP bei Raab, das war für mich trotz Heiserkeit ein Feuerwerk an Stimme und rampensauiger Bühnepräsenz, das z.B. New Shoes bei USFO aber sowas von in den Schatten stellt. Schaut euch mal erst New Shoes und danach ASAP an, dann wisst ihr, was ich meine.

Insofern ist schon das Wesen ihrer Kunst geblieben. Es wird nur noch sichtbarer als früher. Weil Lena mehr Möglichkeiten besitzt, sich auszudrücken. Aber richtige Fehler bleieb früher wie heute richtige Fehler.

Um den Bogen zu schließen. Da sehe ich wie bates den einzigen Teil der Vorbereitung des Albums, der nicht so gut geklappt hat. Die Vorbereitung der ersten Auftritte. Habe wie bates den Eindruck, dass ihnen da irgendwie die Luft ausgegangen ist. Oder aber, dass Lena und ihr Team die Anforderungen der neuen Songs anfangs unterschätzt haben. Inzwischen hat Lena das Ruder ber schon wieder rumgerissen. Ihre kaum mehr überschaubaren unplugged Auftritte in den Radiostationen scheinen so langsam das Bild einer richtig tollen Sängerin zu erzeugen. (Soweit ich das überhaupt beurteilen kann.) Zumindest hört man bei den Moderatoren Begeisterungsausbrüche über Lena als Sängerin, die ich so nicht kannte bisher. Ich glaube, Lena zeichnet zur Zeit ein Bild von sich, das Neugierde und Vorfreude für die Tour aufkommen lässt. Inzwischen also alles wieder im "Grünen Bereich."

maybear
23.10.2012, 23:33
Sonntag abend kam auf WDR2 ein, nein, das Live-Konzert von Michel Jackson.
Ich kann die ganze Aufregung nicht verstehen bzw. ich weiß nicht was ihr für Maßstäbe anlegt.
Guckt euch mal zur Abwechslung live-Auftritte anderer Pop-Künstler mit offenen Augen an.Dabei darf man nicht vergessen, daß die meisten offiziellen Live-Alben (anders als Bootlegs) nachbearbeitet sind, nicht selten wurden im Studio nachträglich neue Gesangsteile eingesungen usw. Bei DVDs ist das wohl weniger verbreitet, zumindest handelt es sich oft um Zusammenschnitte von verschiedenen Auftritten, nur TV-Aufnahmen dürften meist unbearbeitet sein.

Was ich nicht ganz verstehe, Holgerhoto, warum blendest du die Unplugged-Auftritte aus? So viele Auftritte mit voller Band gab es ja bisher nicht, nach dem Reeperbahnfestival und SdR noch die TV-total-Auftritte, war da noch mehr?

Die beiden vollständigen Tracks vom Reeperbahnfestival, die uns bisher in optimaler Qualität vorliegen, halte ich für gut, in Anbetracht der Umstände gibt's da meiner Meinung nach nichts zu mäkeln. Was die Vorbereitung angeht, wissen wir, warum es keine längere Probenzeit gab? Lag es daran, daß Lena keine Zeit dafür hatte oder hatten vielleicht die Musiker andere Verpflichtungen? Vielleicht hat man sich da tatsächlich verschätzt, weil bei den Auftritten mit den Heavytones auch wenig Proben ausgereicht hatten. Auf jeden Fall war Lena zu diesem Zeitpunkt noch sehr, sehr angespannt, wie Single und Album ankommen, war damals ja noch nicht so gut abzuschätzen.

Daß der Gesang bei SdR nicht war wie er sein sollte, dürfte unbestritten sein, aber da war sie eindeutig gesundheitlich angeschlagen, und das gleiche gilt auch für ihre folgenden Auftritte zumindest bis zu den (überwiegend guten!) TV-total-Auftritten! Die Unplugged-Sessions danach waren durchgehend gut bis sehr gut, und natürlich wird sich da in den nächsten 6 Monaten noch eine Menge entwickeln!

Was die geringe Zahl der Konzerte angeht, noch wissen wir doch gar nicht, ob es dabei bleibt oder ob das erst einmal der Anfang ist, oder? Was die späte Terminierung angeht, wissen wir, was Lena in den nächsten Monaten plant? Vielleicht soll das Album in dieser Zeit in anderen Ländern promotet werden.

Rolwin
24.10.2012, 03:03
Na ja, die Fixierung auf ihren kommerziellen Erfolg im Massenmarkt, das Schielen auf hohe Chartspositionen und Ängste, sie könnte wegen schiefer Töne etc. ihre Karriere gefährden, scheinen mir aber eine andere Sprache zu sprechen.
Ich gebe offen zu, dass mich das auch interessiert, aber ich bin nicht fixiert darauf. Eigentlich erfreue ich mich an dem Dasein von Lena, denn sie hat mir schon mächtig viel Freude bereitet.

gauloises
24.10.2012, 06:05
Sonntag abend kam auf WDR2 ein, nein, das Live-Konzert von Michel Jackson.
Ich kann die ganze Aufregung nicht verstehen bzw. ich weiß nicht was ihr für Maßstäbe anlegt.
Guckt euch mal zur Abwechslung live-Auftritte anderer Pop-Künstler mit offenen Augen an. Da hält der SdR-auftritt immernoch mit.
Als Fans wartet ihr immer auf den nächsten Uber-Auftritt von Lena - weil, ihr habt es ja schon mal gesehen, daß sie sowas leisten kann.

Ich würde jetzt nicht alle Diskutanten so in einen Topf werfen, aber Tatsache ist: Mir ist (inkl. dem ESC-Auftritt 2010!) keine einzige (TV-)Performance von Lena bekannt, an der im Forum nicht rumgemäkelt wurde (okay, in einigen der Fälle geschah dies nicht mit Volldampf), und mein Eindruck ist, dass seit Hamburg die Kritik im Forum in einem exorbitanten (für mich völlig unverhältnismäßigen) Maß angewachsen ist, geradezu umgekehrt proportional zur veröffentlichten Meinung.
Das darf ich auch feststellen, ohne jeden einzelnen Auftritt von Lena für eine Revolutionierung der Popgeschichte zu halten.


Ich denke die hier viel zitierten 'unbedarften Leute' wären mit sowas viel erher überfordert

Das sehe ich allerdings etwas anders, muss jetzt aber los zur Stempeluhr. Vielleicht später mehr.

mr.spock1968
24.10.2012, 06:32
Ich würde jetzt nicht alle Diskutanten so in einen Topf werfen, aber Tatsache ist: Mir ist (inkl. dem ESC-Auftritt 2010!) keine einzige (TV-)Performance von Lena bekannt, an der im Forum nicht rumgemäkelt wurde...

Wenn es nicht ihr Gesang oder Tanzen war dann die Deutsche Fahne die sie verkehrt herum hielt. :X

:zahn:

bates
24.10.2012, 08:14
mein Eindruck ist, dass seit Hamburg die Kritik im Forum in einem exorbitanten (für mich völlig unverhältnismäßigen) Maß angewachsen ist, geradezu umgekehrt proportional zur veröffentlichten Meinung.

Könnte das aber nicht auch damit zu tun haben, dass "das Forum" (ja, ja, ihr wisst schon, ich meine weder alle noch einzelne User, sondern die gedachte "Lenaisten-Kollektiv-Psyche", die natürlich nur eine vereinfachende Konstruktion ist ... puh), also, dass "das Forum" schwer irritiert davon ist, dass Lena jetzt plötzlich mit Karacho und offenbar mit großem Erfolg in die "Öffentlichkeit" zurückgekehrt ist? Eineinhalb Jahre, seit Düsseldorf, hatte "das Forum" Lena mehr oder weniger ganz für sich alleine. Auch das war freilich eine Illusion, aber sie funktionierte ganz gut, weil auf dem Rest der Welt Lena, von gelegentlichen Mini-Gastspielen abgesehen, praktisch nicht stattfand. Jetzt "gehört sie plötzlich wieder allen", nüchterner betrachtet, es führt kein Weg mehr an der Erkenntnis dabei, dass sie - formal stimmt das ja zumindest - als Profi im Pop-Business angekommen ist, wahrscheinlich langfristig, wahrscheinlich langfristig erfolgreich. Keine kleine Lena, sondern eine richtig große Nummer. - Ist es da nicht ganz praktisch, sich angesichts dieser beunruhigenden Tatsache eher auf die Fehler zu stürzen als auf den Erfolg und das Positive? Gleichsam um sich "seine kleine Lena" ein bisschen zu bewahren, um die man sich sorgen kann?

Vielleicht liege ich damit auch total daneben, aber der Gedanke ging mir in den Tagen immer wieder mal durch den Kopf.

Muenzi
24.10.2012, 09:28
Viel Spekulatius bates. Ich glaube, die Diskussion ist auch schon viel weiter und finde es schade, dass wir jetzt darüber spekulieren, warum wer was schreibt statt uns mit Lenas Stimme zu befassen.

Zu ihrer Stimme sehe ich hier keineswegs eine gewachsene Kritik sondern eher das Gegenteil. Ich glaube, dass nicht nur ich festgestellt habe, dass Lena sich stimmlich enorm weiterentwickelt hat. Was in der Öffentlichkeit als "reifer und erwachsener" bezeichnet wird, wird auch hier im Forum mit grosser Begeisterung aufgenommen.

Diskussionen sind aufgekommen, weil Lena bei den ersten öffentlichen Auftritten ihr Potenzial nicht abrufen konnte. Ich empfinde die Diskussion darüber hier jetzt als durchaus konstruktiv. Sie hat zumindest mir auch neue Aspekte gezeigt.

Schade finde ich es, dass auf Deine und meine Überlegungen zur Frage, ob hier erwartet wird, dass Lena eine "perfekte" Sängerin sein soll, nicht weiter eingegangen wurde. Du hattest, auf Juppmartinelli verweisend, betont, dass Lenas Faszination nicht aus der "Perfektion" ihrer Vorträge stammt. Ich hatte dem zugestimmt und noch einmal betont, dass ihre ganz besondere Art der intensiven Interpretation eigentlich das Gegenteil von "perfektem" Gesang darstellt. Nein, eher dass Perfektionismus keine passende Kathegorie für ihren Gesang darstellt. Darüber hinaus habe ich darauf hingewiesen, dass dieser Nicht-Perfektionismus nicht mit dem Vorhandensein von gesanglichen Fehlrn verwechselt werden darf. Wobei die Unterscheidung zwischen beidem fließend bzw. subjektiv ist. Was die Diskussion nicht einfacher aber gleichzeitig interessanter macht

Ich würde mich freuen, wenn zu dem letzten Punkt unter Berücksichtigung Lenas deutlich gewachsener stimmlicher Möglichkeiten die Sichtweise anderer Foris mit eingebracht werden würde.

Holgerhoto
24.10.2012, 10:27
(...) Was ich nicht ganz verstehe, Holgerhoto, warum blendest du die Unplugged-Auftritte aus? So viele Auftritte mit voller Band gab es ja bisher nicht, nach dem Reeperbahnfestival und SdR noch die TV-total-Auftritte, war da noch mehr? (...)

Ich blende diese nicht aus, werte sie aber völlig anders.
Habe das schon in einem der zahllosen Radio-threads mal begründet:


Man sollte sich auch ein wenig davor hüten, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Diese unplugged-Auftritte mit nichts weiter als Gitarrenbegleitung sind etwas gänzlich anderes als die vollinstrumentierten Versionen, wie man sie zB im Tivoli oder bei TVT sah, und sie kommen Lenas mitunter etwas begrenztem Stimmvolumen auch sehr entgegen. Diese vergleichsweise zart und "leise" vorgetragenen unplugged-Auftritte erlauben ihr ganz andere Variationen, als wenn sie auf größerer Bühne auch Druck in den song bringen muß (oder will).

Von daher halte ich diese ständigen Vergleiche verschiedener Auftritte, zumal mit dem Fazit, nun habe sie es aber endlich "drauf", für völlig unzulässig.

Eine "Entwicklung" in diesen Auftritten ist zweifellos zu erkennen, aber man muß daraus nicht ständig ein "höher, schneller, weiter" konstruieren.
Die Verwendung ständig absurder werdender Superlative mag einer gewissen Euphorie (und Emotionen) geschuldet sein, aber wenn gestern noch der WDR-Auftritt das "Nonplusultra" war, und nun ist es also dieser, der nicht mehr zu toppen sei, dann leidet die eigene Glaubwürdigkeit, zumal für den nächsten Auftritt kaum noch Superlative zur Verfügung stehen.
Ich möchte mich gern an Auftritten wie diesen erfreuen, ohne diese ständigen Quervergleiche lesen (oder selbst anstellen) zu müssen, die frühere Auftritte einfach auch herabwürdigen, ob nun beabsichtigt oder nicht.

Dies nur als Antwort auf deine natürlich berechtigte Frage.
Darüber hinaus aber denke ich, daß diese Frage natürlich jeder für sich anders sehen kann, wie auch die einzelnen unplugged-Auftritte ganz unterschiedlich empfunden werden können.
Für den einen sind sie "engelsgleich", den anderen erinnern einige davon eher an "Micky Maus".

Und obwohl gerade dieser Aspekt natürlich sehr mit Lenas "Stimme" zu tun hat, möchte ich persönlich diesen Teilaspekt hier garnicht so gern vertiefen.

Axel1954
24.10.2012, 11:30
Keine kleine Lena, sondern eine richtig große Nummer. - Ist es da nicht ganz praktisch, sich angesichts dieser beunruhigenden Tatsache eher auf die Fehler zu stürzen als auf den Erfolg und das Positive? Gleichsam um sich "seine kleine Lena" ein bisschen zu bewahren, um die man sich sorgen kann?

Vielleicht liege ich damit auch total daneben, aber der Gedanke ging mir in den Tagen immer wieder mal durch den Kopf.

Tja, so wie die Mutter an den Klamotten ihres Kindes rummnestelt das zu ersten Date geht! ...... :D

synapse
24.10.2012, 12:22
Könnte das aber nicht auch damit zu tun haben, dass "das Forum" (ja, ja, ihr wisst schon, ich meine weder alle noch einzelne User, sondern die gedachte "Lenaisten-Kollektiv-Psyche", die natürlich nur eine vereinfachende Konstruktion ist ... puh), also, dass "das Forum" schwer irritiert davon ist, dass Lena jetzt plötzlich mit Karacho und offenbar mit großem Erfolg in die "Öffentlichkeit" zurückgekehrt ist? Eineinhalb Jahre, seit Düsseldorf, hatte "das Forum" Lena mehr oder weniger ganz für sich alleine. Auch das war freilich eine Illusion, aber sie funktionierte ganz gut, weil auf dem Rest der Welt Lena, von gelegentlichen Mini-Gastspielen abgesehen, praktisch nicht stattfand. Jetzt "gehört sie plötzlich wieder allen", nüchterner betrachtet, es führt kein Weg mehr an der Erkenntnis dabei, dass sie - formal stimmt das ja zumindest - als Profi im Pop-Business angekommen ist, wahrscheinlich langfristig, wahrscheinlich langfristig erfolgreich. Keine kleine Lena, sondern eine richtig große Nummer. - Ist es da nicht ganz praktisch, sich angesichts dieser beunruhigenden Tatsache eher auf die Fehler zu stürzen als auf den Erfolg und das Positive? Gleichsam um sich "seine kleine Lena" ein bisschen zu bewahren, um die man sich sorgen kann?

Auch wenn es OT ist und Muenzi hier nicht darüber reden will: ich glaube, zumindest im Unterbewusstsein ist dieser Gedanke bei vielen da. Bei mir jedenfalls war er da, und ich versuche ihn mir bewusst zu machen. Wenn man ihn sich bewusst macht, hat er keine Chance gegen den Gedanken, dass Lenas Erfolg ja genau das ist, was wir wirklich wollen (und brauchen). Und jeder von uns wird trotzdem noch gebraucht. Aber nicht für "Politik" und Debatten.

Doktor Landshut
24.10.2012, 12:53
Auch wenn es OT ist und Muenzi hier nicht darüber reden will: ich glaube, zumindest im Unterbewusstsein ist dieser Gedanke bei vielen da. Bei mir jedenfalls war er da, und ich versuche ihn mir bewusst zu machen. Wenn man ihn sich bewusst macht, hat er keine Chance gegen den Gedanken, dass Lenas Erfolg ja genau das ist, was wir wirklich wollen (und brauchen). Und jeder von uns wird trotzdem noch gebraucht. Aber nicht für "Politik" und Debatten.

Vielleicht bin ich einfach zu alt oder eine Eignung zum Fan ist in meinen Genen nur unzureichend angelegt, aber solche Gedanken sind mir fremd, zumal ich Lena persönlich überhaupt nicht kenne und keine direkte Beziehung zu ihr habe wie beispielsweise zu Familienangehörigen, Freunden oder guten Bekannten. Ich hätte kein Problem damit, wenn Lena sich für einen Weg entscheiden würde, der sich außerhalb der Öffentlichkeit abspielt. In meinem Leben spielt das keine große Rolle und ich sehe alles, was ich über Lena erfahre oder auch nicht, völlig tiefenentspannt. Deshalb kann ich zB. manche grenzwertigen bis hysterischen Reaktionen auf die Stardust-Liveauftritte persönlich auch nicht nachvollziehen, in denen bisweilen eine mir nahezu pathologisch erscheinende Abhängigkeit von Lena als Person und Musikerin zum Ausdruck kommt.
Ich freue mich, dass es Lena gibt und darüber, dass sie weiterhin Musik macht und uns als Künsterin und Repräsentantin eines besonderen Lebensgefühls medial erhalten bleibt, Ansprüche oder zwanghafte Erwartungen an sie habe ich jedoch nicht. (sorry für OT)

Acid0989
24.10.2012, 12:56
Vielleicht bin ich einfach zu alt oder eine Eignung zum Fan ist in meinen Genen nur unzureichend angelegt, aber solche Gedanken sind mir fremd. Ich hätte kein Problem damit, wenn Lena sich für einen Weg entscheiden würde, der sich außerhalb der Öffentlichkeit abspielt. In meinem Leben spielt das keine große Rolle und ich sehe alles, was ich über Lena erfahre oder auch nicht, völlig tiefenentspannt. Deshalb kann ich zB. manche grenzwertigen bis hysterischen Reaktionen auf die Stardust-Liveauftritte persönlich auch nicht nachvollziehen, in denen bisweilen eine mir nahezu pathologisch erscheinende Abhängigkeit von Lena als Person und Musikerin zum Ausdruck kommt.
Ich freue mich, dass es Lena gibt und darüber, dass sie weiterhin Musik macht und uns als Künsterin erhalten bleibt, Ansprüche oder zwanghafte Erwartungen an sie habe ich jedoch nicht.

Das seh ich zu 100% genauso.

Schnatz
24.10.2012, 12:58
Ich hätte kein Problem damit, wenn Lena sich für einen Weg entscheiden würde, der sich außerhalb der Öffentlichkeit abspielt. In meinem Leben spielt das keine große Rolle und ich sehe alles, was ich über Lena erfahre oder auch nicht, völlig tiefenentspannt.

Es würde dich also kein bisschen traurig machen, wenn sie heute sagen würde Schluss Ende, trete nie wieder auf?

Doktor Landshut
24.10.2012, 13:03
Es würde dich also kein bisschen traurig machen, wenn sie heute sagen würde Schluss Ende, trete nie wieder auf?

Sagen wir mal so, daran kann ich nicht glauben ;)

Fluxxxie
24.10.2012, 13:10
... Keine kleine Lena, sondern eine richtig große Nummer. - Ist es da nicht ganz praktisch, sich angesichts dieser beunruhigenden Tatsache eher auf die Fehler zu stürzen als auf den Erfolg und das Positive? Gleichsam um sich "seine kleine Lena" ein bisschen zu bewahren, um die man sich sorgen kann? ...

Ich sehe die Punkte in anderen Zusammenhängen.
Gerade weil Lena z.Z. in aller Munde ist, werden suboptimale Auftritte mit mehr Unbehagen wahrgenommen.
Das hat nichts (zumindest definitiv für mich) mit "soll die kleine Lena bleiben" zu tun, ganz im Gegenteil.
Je mehr Aufmerksamkeit und Erfolg, desto mehr steigen die Erwartungen und Hoffnungen, dass da immer was Supertolles rüberkommt.
Ich sehe das als kaum vermeidbar an, dass proportional zum wachsenden Erfolg auch die Meßlatte immer ein Stück höherrutscht.

Wenn man sich die ganzen Kritiken am Gesang ansieht, so fällt auf, dass dies nur Stardust betrifft.
Der Song Stardust wird in der Studio Version von dem hymnenartigen kräftigen Stimmen, speziell in letzten Chorpart, getragen.
Wenn nun ein Liveauftritt dieses Feeling nicht rüberbringt, aber auch gleichzeitig keine wirliche Neuinterpretation ist, dann ist es verständlich, dass es vielen nicht gefällt.
Die Akkustik Stardust Versionen, die hier gelobt werden, haben Hall-Effekte in den Stimmen und Lena wird stellenweise von Backgroundgesang begleitet => schon klingt es gut.

Schnatz
24.10.2012, 13:35
Heisst also Lena kann alleine nicht gut singen, oder was. :wut:

Mrs. Arrow Key
24.10.2012, 13:38
Ihre Stimme ist mehr als was Besonderes ! Ihre Stimme ist EINZIGARTIG! Immer wenn ich sie höre krieg ich Gänsehaut ! *-*:wub3::herzchen2:

Schnatz
24.10.2012, 13:54
Ihre Stimme ist mehr als was Besonderes ! Ihre Stimme ist EINZIGARTIG! Immer wenn ich sie höre krieg ich Gänsehaut ! *-*:wub3::herzchen2:

Endlich eine fundamental richtige Einschätzung. :goodpost:

Rolwin
24.10.2012, 14:18
@bates..neee, das würde ja schon an Selbstquälerei grenzen, sich negative Punkte herauspicken um seinen Beschützerinstinkt zu aktivieren. Beschützen kann man ohnehin nur, wenn man aktiv eingreifen kann. Außer ein paar Post s in diversen Kommentarspalten, kann das hier keiner. Ich sehe dafür, weder hier im Forum, noch in der Schnatzbox, Anhaltspunkte. Ich sehe den Beschützerhinweis eher als Totschlagargument.

@Muenzi...als ich das erste Mal Stardust gehört habe, konnte ich nur wow, wow, wow sagen, da hat sich stimmlich ja mächtig was getan, was ich so eigentlich nicht gedacht hätte. Wenn ich ehrlich bin, als erstes habe ich vermutet, dass Lena Gesangstraining genommen hat. Halte das für eine Sängerin als völlig normal, wenn man auch schwierigere Lieder meistern möchte, auch wenn Stefan Raab bei USFO eher abgeraten hat. Ich denke diese Aussage bezog sich mehr darauf, dass Lena keine glattgebügelte Stimme erhalten soll.
Trotzdem bin ich der Meinung, wenn man als Sängerin Live auftreten möchte und auch schwierigere Songs singen möchte, muß man seine Stimme pflegen und trainieren. Pflegen kann man mit diversen Teesorten, was Lena auch macht. Ob ein Trainieren unter der Dusche reicht, weiß ich nicht. Bedingt durch die etwas schwierigen Lieder, wird der Wasserverbrauch immens steigen :).
Irgendwann hat sie ja diese Lieder so gesungen, wie sie auf dem Album zu hören sind. Auch wenn es blödsinnig erscheint, an diesen Maßstäben wird sie gemessen.
Vielleicht war die VÖ des Albums etwas zu früh für Live-Auftritte durch Lena. Wir kennen auch nicht den zeitlichen Rahmen, den Universal Lena gestellt hat, muß ja auch alles finanziert werden. Ich habe den Eindruck, dass es am Ende ziemlich eng war. Ebenfalls spricht dafür, dass bei der Wohnzimmer-Promotion nur acht Songs bereit standen.
Bei den letzten Live-Auftritten sieht man deutlich, dass Lena auf einem guten Weg ist. Schade nur, dass man die Anfangsschwierigkeiten nicht verhindert hat, oder konnte. Vorteil ist, so haben wir hier etwas mehr zu diskutieren :D.

synapse
24.10.2012, 14:37
@bates..neee, das würde ja schon an Selbstquälerei grenzen, sich negative Punkte herauspicken um seinen Beschützerinstinkt zu aktivieren.

Das heißt nicht, dass es nicht vorkommt. Zweitens, der Beschützerinstinkt braucht ja gerade negative Punkte, 'Probleme' und 'Gefahren' um in Aktion zu treten. Drittens ist es ja zunächst ein unbewusster Vorgang, pathologisch wird es erst richtig wenn man sowas bewusst machen würde.


Sagen wir mal so, daran kann ich nicht glauben ;)

Du hast die Frage nicht beantwortet.


Ich freue mich, dass es Lena gibt und darüber, dass sie weiterhin Musik macht und uns als Künsterin und Repräsentantin eines besonderen Lebensgefühls medial erhalten bleibt, Ansprüche oder zwanghafte Erwartungen an sie habe ich jedoch nicht.

Das kann ich auch unterschreiben. Es beißt sich aber ein bisschen damit


Ich hätte kein Problem damit, wenn Lena sich für einen Weg entscheiden würde, der sich außerhalb der Öffentlichkeit abspielt.

Schnatz
24.10.2012, 14:43
Vielleicht war die VÖ des Albums etwas zu früh für Live-Auftritte durch Lena.
:facepalm:
Es wird nie aufhören, bis nicht auch der letzte sich uneingeschränkt bekennende Fan abgewandt hat.

Rolwin
24.10.2012, 15:04
:facepalm:
Es wird nie aufhören, bis nicht auch der letzte sich uneingeschränkt bekennende Fan abgewandt hat.
Sorry, ich sehe da keinen Zusammenhang. Den müßtest du mir schon erklären.
Du wirst zum Nicht-Fan durch meine Vermutung ?..merkwürdig.....

Rolwin
24.10.2012, 15:22
Das heißt nicht, dass es nicht vorkommt. Zweitens, der Beschützerinstinkt braucht ja gerade negative Punkte, 'Probleme' und 'Gefahren' um in Aktion zu treten. Drittens ist es ja zunächst ein unbewusster Vorgang, pathologisch wird es erst richtig wenn man sowas bewusst machen würde.


Mag sein, sehe das hier im Forum aber kaum. Der Vorwurf wir häufig gegenüber uns älteren Forenmitgliedern erhoben, Beschützerinstinkt, väterlicher Ratgeber usw..In meinen Augen völliger Blödsinn. Richtig ist, dass wir Älteren mitunter etwas mehr Lebenserfahrung in unseren Beträgen mit einbringen, egal ob es positive oder negative Punkte sind. Ist das so falsch? Widerspruch ist doch jederzeit erlaubt.

Axel1954
24.10.2012, 15:33
Ihre Stimme ist mehr als was Besonderes ! Ihre Stimme ist EINZIGARTIG! Immer wenn ich sie höre krieg ich Gänsehaut ! *-*:wub3::herzchen2:

Was meinst du was ich bekomme wenn einer mit der Kreide über die Tafel kratzt? :binweg:

Muenzi
24.10.2012, 16:22
Was meinst du was ich bekomme wenn einer mit der Kreide über die Tafel kratzt? :binweg:

Du Sau!

Nein ernsthaft finden wir wohl alle, dass Lena eine wundervolle Stimme hat. Sie ist so schön, dass sie mir manchmal die Tränen in die Augen treibt, sie ist ausdrucksvoll ohne Ende und unglaublich variabel. Aber sie ist eine von Natur aus eher leise Sängerin. Deswegen sind es auch die leiseren unplugged Auftritte von Stardust, die uns nun so sehr begeistern. Festzustellen, dass sie bei gewissen Songs wie dem hymnenartigen Stardust noch gewisse Probleme hat (hatte?) schmälert weder ihre bisherigen Auftritte noch ihre wunderbaren Fähigkeiten als Sängerin. Es würde die Debatte entspannen, wenn hier endlich ein wenig differenzierter gedacht und argumentiert würde.
Lena hat sich aber als Sängerin in ihren Fähigkeiten schon enorm weiter entwickelt. Und ich bin mir sicher, dass sie auf Dauer auch Stardust in jeder Version singen will und singen wird.
Und da bin ich ganz bei Rolwin oder er bei mir. Lena hat sich ja vor der LLT schon Ratschläge zum Aufwärmen ihrer Stimme geholt. Warum sollte sie nicht Gleiches tun, um zu lernen, wie sie druckvolles Singen üben kann oder wie sie es hinbekommt einen ganzen Abend mit ihrer ungeheuren Energie zu singen, ohne am nächsten Tag heiser zu sein. Das alles hat nichts damit zu tun, dass sie eine wunderschöne und unglaublich ausdrucksvolle Stimme hat.
Ich würde inzwischen auch wetten, dass sie zur Zeit nicht nur unter der Dusche übt.

maybear
24.10.2012, 20:59
Lena hat ja gerade in einem Interview angekündigt, daß im Februar die Proben für die Tour anfangen, da nehmen sie sich also schon viel Zeit für!

Und im Studio wurde der Powerteil von Stardust sicher nicht in einem Take aufgenommen, entweder hat Lena den so lange eingesungen, bis alles gepaßt hat, oder es wurden die Gesangsparts zusammengeschnitten, dazu kommt, daß sie da von einem mittleren Gospelchor begleitet und gesanglich unterstützt wurde (so daß hier viele meinten, daß man in der ersten Radioversion Lena da kaum noch hören würde). Das läßt sich nun einmal live in kleiner Besetzung nicht einfach so umsetzen!

Mrs. Arrow Key
25.10.2012, 20:18
danke für das kompliment :) Aber ich denke wir denken alle soo oder?? :thumbsup:

mrlenchenfan
10.11.2012, 11:12
Ja! Lenas Stimme ist etwas besonderes!

Aber auch die gesamte Lena ist etwas besonderes! Für mich ist nämlich interessant, was ein/e Künstler/in für eine Musikauswahl singt! Bei einer Katy Perry klingen für mich mittlerweile alle (neuen) Lieder wie die alten, also alle gleich!

Ein/e Künstler/in muss mich immer wieder mit neuen (Gesangs-)Ideen überraschen, wenn ich bei ihm/ihr bleiben soll!

Und das hat Lena bis jetzt spielend bei mir geschafft!

So finde ich zum Beispiel die Corrs auch so interessant, weil sie in den ca. 10 Jahren ihrer Schaffenszeit so unwahrscheinlich viele unterschiedliche Songs geschrieben haben!

Oder die Beatles, die Rolling Stones oder andere Bands/Künstler/innen, die mal groß waren (und noch Groß sind!) und deren Song man heute Evergreens nennt! Warum tut man das?

Und ich glaube, dass es von Lena schon diverse Songs gibt, die man hin und wieder, auch in 10 Jahren noch gerne im Radio hört. Dazu zähle ich Satellite und auch bereits Stardust!

Blezz
10.11.2012, 20:16
Lena's Stimme macht definitiv süchtig :-) auch wenn man das ein oder andere Lied von ihr 2-3mal hören muss, bis es einem gefällt (habe ich bei ein paar Lieder so die Erfahrung gemacht). Ihre Stimme ist auch etwas besonderes, sonst wäre sie auch nicht so beliebt denke ich. Lena ist einfach ein top Gesamtpaket :-)

j_easy
10.11.2012, 21:17
Nun ja, beliebt bei Ihren Fans und einigen Käufern Ihrer Musik. Ist auch Geschmacksache. Aber Lena und Ihre besondere Stimme kann gar nicht allen gefallen. Sie selbst geht auch nicht davon aus.

Blezz
11.11.2012, 10:58
Nun ja, beliebt bei Ihren Fans und einigen Käufern Ihrer Musik. Ist auch Geschmacksache. Aber Lena und Ihre besondere Stimme kann gar nicht allen gefallen. Sie selbst geht auch nicht davon aus.

Genau, aber da ist nichts außergewöhnliches dran an diesem "Statement".. ich mein welcher Sänger/welche Sängerin wird von jedem gemocht bzw. gehört?
Dennoch ist Lenas Stimme etwas besonders, die wie du schon sagst nicht jedem gefallen kann :-)

j_easy
11.11.2012, 11:02
Genau, aber da ist nichts außergewöhnliches dran an diesem "Statement".. ich mein welcher Sänger/welche Sängerin wird von jedem gemocht bzw. gehört?
Dennoch ist Lenas Stimme etwas besonders, die wie du schon sagst nicht jedem gefallen kann :-)

:)

L M-L Fan
12.11.2012, 20:12
Lena's Stimme macht definitiv süchtig :-) auch wenn man das ein oder andere Lied von ihr 2-3mal hören muss, bis es einem gefällt (habe ich bei ein paar Lieder so die Erfahrung gemacht). Ihre Stimme ist auch etwas besonderes, sonst wäre sie auch nicht so beliebt denke ich. Lena ist einfach ein top Gesamtpaket :-)

Genau so gehts mir auch. Besonders bei den bekannten Liedern hatte ich Probleme reinzukommen. TBAS fand ich am Anfang einfach nur seltsam. Aber das hat Lena ja auch bei der Präsentation in USFD gesagt. Es ist halt sehr speziell. Nach kurzer Zeit war ich dann aber drin und war einfach nur geflasht. Auch Stardust (welches ich schon im August im Radio gehört hab) konnte ich am Anfang überhaupt nicht zuordnen. Es hatte was spezielles aber es war viel zu anders als dass ich es zuordnen konnte. Die Art wie Sie dort singt ist komplett anders als man das von ihr gewohnt ist. Aber genau das macht das Lied so gut für das "Comeback" in der Öffentlichkeit das ja für uns Fans eigtl. gar kein Comeback ist.

Es ist außerdem immer wieder erstaunlich wie sie mit ihrer Stimme umgeht. Das gibt es wirklich selten.

L M-L Fan
12.11.2012, 20:19
Sicher kennt es jeder aber um es nochmal ins Gedächtnis zu rufen:

http://www.unser-star-fuer-baku.tv/videos/player/?contentId=95713&initialTab=related


Die Aussagen von Lena kann ich zu 100% unterschreiben!

Blezz
13.11.2012, 15:28
Genau so gehts mir auch. Besonders bei den bekannten Liedern hatte ich Probleme reinzukommen. TBAS fand ich am Anfang einfach nur seltsam. Aber das hat Lena ja auch bei der Präsentation in USFD gesagt. Es ist halt sehr speziell. Nach kurzer Zeit war ich dann aber drin und war einfach nur geflasht. Auch Stardust (welches ich schon im August im Radio gehört hab) konnte ich am Anfang überhaupt nicht zuordnen. Es hatte was spezielles aber es war viel zu anders als dass ich es zuordnen konnte. Die Art wie Sie dort singt ist komplett anders als man das von ihr gewohnt ist. Aber genau das macht das Lied so gut für das "Comeback" in der Öffentlichkeit das ja für uns Fans eigtl. gar kein Comeback ist.

Es ist außerdem immer wieder erstaunlich wie sie mit ihrer Stimme umgeht. Das gibt es wirklich selten.

Deshalb war TBAS auch keine gute Wahl für den ESC 2011 weil die Leute das Lied zum 1. mal gehört haben :-)

Economist
23.04.2013, 15:55
Um mal die Diskussion, die im dafür nicht vorgesehenen Offenbach-Thread stattfand, in den richtigen zu holen (folgende mir gut gefallende Quotes aus den aufeinander eingehenden Beiträgen #536, #537, #546, und #549 stammen aus jenem Thread) und hoffentlich etwas konstruktiv weiterzubringen:


Dass Lena einen begrenzten Stimmumfang hat, dürfte jeder wissen und Lena weiß das auch. Manche Tonlagen gelingen zwar im Studio, aber nicht Live auf der Bühne. Dass das durchgängig ganz gut geklappt hat dieses Manko zu umschiffen, lag letztlich auch an Sven Meier. Er hat eine gute Band mit reichlich guten Gesangsstimmen zur Unterstützung zusammengestellt. Nur so konnte die Party gelingen. Bei der LLT war es ja nicht anders. Gute Musiker und hervorragend ausgebildete Backings.
Warum Lena bei diesem begrenzten Stimmumfang bleiben möchte, ruft hier und da Kritik hervor. Bleibt aber letztlich ihr Geheimnis. Ich habe schon selber erlebt, was ein Gesangslehrer durch Training und Atemtechnik aus einer Stimme herausholen kann. Tim Bentzko würde sagen "das ist unfassbar".


Ruhig und sachlich auf den Punkt gebracht.
Die Frage ist, ob das Ergebnis einer Art von Gesangsausbildung wünschenswert wäre. In Pop- und Rockmusik ist die stimmliche Individualität das wahre Kapital. Würde irgendjemand ernsthaft Gesangsunterricht für Bob Dylan, Nick Cave, Mick Jagger, oder wie sie alle heißen, fordern?


Natürlich nicht, ich mag Lenas Art und Stimme, keine Frage. Das Stardust-Album ist großartig, ein Ohrenschmaus für mich. Man muß es dann bei einem Live-Konzert auch auf die Bühne transportieren. Von daher ist die Songauswahl ganz wichtig. Was gelingt nur im Studio und was Live. Lena hat nie wieder "A Good Day" gesungen. Sie sagte selber, dass dieser Song sie überfordert hat. Da heute mehr als früher die Songs auf einem Album aus vielen Gesangsschnipseln zusammengesetzt werden, kann schon mal ein Problem entstehen, dass ein Song live nicht klappt. Beim Song Stardust hat sie auf der Tour fast überall den Schluss so abgewandelt, dass er für sie singbar wurde. Aber bei einigen Konzerten hat sie probiert diese hohen Töne hinzubekommen. Und da sage ich ganz klar, ohne Gesangsausbildung klappt das eben nicht. Ist aber kein Beinbruch.


Wenn ich mich richtig erinnere hat sich Lena dahingehend geäußert, dass sie nicht grundsätzlich etwas gegen eine Ausbildung ihrer Stimme hatte, nur eben noch nicht die Zeit dazu fand.
Aber welche Aspekte einer Stimmbildung könnte für Lena von größerem Interesse sein? Ich vermute mal vorrangig technische Dinge die es ihr ermöglichen gesanglich Vergleichbares mit einer geringeren Belastung ihrer Stimme zu erreichen und auch ab und zu lautstärkenmäßig den Turbo zuzuschalten ohne Gefahr zu laufen leicht ins Schreien abzugleiten. Also ne Art Muckibude für die Stimme. Gerade wenn sie vorhaben sollte mehr und vielleicht auch etwas längere Konzerte zu geben, könnte sich hier wichtige zusätzliche Körner ergeben.

Die Debatte um Lenas Stimme krankt ja oftmals (also jenseits dieser hier zitierten erfreulichen Gegenbeispiele) daran, dass einige hier im Forum meinen, die Einzigartigkeit der Klangfarbe von Lenas Stimme und der Art, wie sie mit ihrer Stimme beim Singen umgeht, würde irgendwie geschmälert durch die Feststellung, dass der aktuelle "technische Instrumentenkasten" - damit meine ich die Intonationssicherheit, die Spanne der für Lena singbaren Töne, und die Fähigkeit, Töne lange zu halten (Stichwort Atemtechnik) - relativ begrenzt ist.

Wiederum andere unterstellen Lena eine bewußte Entscheidung gegen jeglichen Unterricht und meinen dies stellvertretend für sie gegen jedermann verteidigen zu müssen, mit dem Argument, dann ginge wohl das Einzigartige von Lenas Stimme verloren und verlöre die Attraktivität, derentwegen viele zu ihren Fans geworden sind. Nach dem Motto (frei nach Stefan Raab): Nur wenn Lena selber eine Gesangsschule aufmacht und die anderen umerzieht, darf überhaupt von Gesangsunterricht gesprochen werden.

Noch andere denken, dass das Thema "gesangstechnische Unzulänglichkeiten", vulgo "schiefe Töne", deshalb aufs Tapet gebracht werden muß, damit Lena deren Drang, in ihr etwas Perfektes zu sehen, auch nachkommen kann. Das hat wohl etwas mit der (diese Fans) enttäuschenden Erkenntnis zu tun, dass eine wunderbare Stimme nicht automatisch heißt, dass diese auch alles technisch Denkbare zu leisten imstande ist. Diese schmerzliche Erkenntnis führt dann unweigerlich zu hier geäußerten Ratschlägen an Lena, dieses oder jenes zu tun, um diese technischen Grenzen zu erweitern. Was wiederum die Fans der hier beschriebenen ersten und zweiten Gruppe auf den Plan ruft, die solche Forderungen als Sakrileg betrachten.

Ich mache dann mal folgende Feststellungen, die nach meinem Kenntnisstand zutreffen:

1. Wieso soll eigentlich irgendetwas von Lenas einzigartiger stimmlicher Klangfarbe verloren gehen, wenn sie etwas Zusätzliches erlernt (also z.B.: Töne im Grenzbereich ihres derzeitigen Stimmumfangs sicher zu intonieren; Üben langgezogener Töne; Reduzierung der Belastung der Stimmbänder bei Songpassagen mit durchschnittlichem Anforderungsprofil, um noch Reserven für laute/schwierige/durch gleichzeitigen Tanz erschwerte Passagen und/oder lange Konzerttouren zu haben)? Niemand käme auf die Idee, einem Sprinter vom Training abzuraten, weil er ja seinen Laufstil versauen könnte!

2. Wie Brummell oben zu Recht darauf hingewiesen hat, ist Lena ja überhaupt nicht prinzipiell gegen Vocal Coaching oder eine wie auch immer geartete Weiterbildung ihrer Stimme eingestellt. Mal ehrlich: Wenn sie selber da offen ist, warum sollte man als Fan sich da irgendwie dagegen positionieren?

3. Umgekehrt gilt aber auch, dass es auch und gerade von Fans verlangt werden kann, Vertrauen in die von ihnen verehrte Künstlerin zu haben. Glaubt denn hier irgendjemand ernsthaft, Lena wäre nicht längst entsprechend tätig geworden in Sachen "stimmlicher Weiterbildung", wenn sie selber mit ihrer eigenen Performance regelmäßig unzufrieden wäre (oder ihr Management oder gar ihr Freund ihr bestimmte Beobachtungen nach Auftritten mitteilt)? Aus Andeutungen in einzelnen Interviews ergibt sich sowieso, dass da durchaus innerhalb der letztem drei Jahre auch schon das eine oder andere passiert ist. Lena kann sehr gut filtern, was unsachliche und was ernstzunehmende Kritik ist, und daraus für sich selbst die richtigen Schlußfolgerungen ziehen. Dazu braucht es keine Ratschläge von Fanseite, weder die der "Wohlmeinenden" (die aber nur ihrem eigenen Bedürfnis nach Perfektion des verehrten Subjekts nachgehen) noch die der "Nibelungentreuen", die schon die bloße Äußerung von Kritik am Künstler in einem Fanforum als Verrat ansehen (aus Beschützerinstinkt).

Welches Fazit ziehe ich nun aus all diesen Dingen für mein eigenes Fantum? Ich erfreue mich an dem, was mir Lena als Gesangskünstlerin bietet (z.B. den A cappella Anfang des Liedes "Rich Girl" in Offenbach, viel schöner als im Original von Hall&Oates und auch im Cover von The Bird and the Bee), ich ärgere mich nicht, wenn gesangliche Grenzen erkennbar werden (z.B. später im selben Auftritt von "Rich Girl", wo es lauter und höher wird), und ich vertraue fest darauf, dass Lena rechtzeitig erkennt, wenn Letzteres droht, einen zu großen Anteil ihrer Performance zu trüben (bzw. die Nachfrage nach ihren Alben und Auftritten zu dämpfen).

Ob Lena nun dadurch Abhilfe schafft, dass sie einzelne Lieder nicht (mehr) live singt, oder eben bestimmte Dinge verstärkt trainiert, ist allein ihre Sache. Wenn sie und ihr Publikum vollsten Spaß an dem haben, was Lena mit ihren derzeitigen technischen Fähigkeiten performen kann, dann sollten alle zufrieden sein. Wenn jedoch Lena selber unbedingt Songs singen möchte, bei denen sie feststellt, dass sie etwas zusätzlich lernen muß, bevor das gut klingt, dann wird sie sich entsprechend verhalten. Lena hat mehrfach in Interviews/Talkshows anklingen lassen, dass sie eigentlich ein recht fauler Mensch sei (der Text von "Day to Stay" kommt nicht von ungefähr!). Gleichzeitig kann sie aber durchaus richtig Ehrgeiz entwickeln, wenn ihr etwas wirklich wichtig ist, und die dazu nötige Disziplin hat sie ja, nach eigenem Bekunden, deutlich weiterentwickelt in den letzten drei Jahren!

Was die Fans hier im Forum angeht, so empfehle ich Euch lediglich, Lenas offenbar entspannte und flexible Haltung zu dem Thema zu übernehmen. Weder das Erbsenzählen noch das Kritisieren desselben sollte zu wichtig genommen werden. Es darf natürlich alles mal in einem Satz in einer Konzertbesprechung erwähnt werden, aber bitte nicht einen solchen Stellenwert bekommen, als hinge Lenas Leben davon ab.

synapse
23.04.2013, 16:03
...

very :goodpost:

Auf uns bezogen: diese Diskussion sollte nicht einen solchen Stellenwert bekommen, dass wir uns im Forum nicht mehr wohlfühlen.

Und ich bin sicher, dass Lena diese Fragen auch abwägt (siehe z.B. ihre Entscheidung, auf der Tour I'm Black nicht zu singen, weil es ihre Stimme zu sehr strapazieren würde).

Was ich auf keinen Fall erleben möchte ist, dass sie sich stimmlich "für die Fans" so sehr verausgabt, dass ihre Stimme Schaden nimmt (wie z.B. bei Adele).

DerKnut
23.04.2013, 16:28
Ein Musiker hat mir mal gesagt, dass man sich durch falsche Gesangstechniken auch die Stimme ruinieren kann.

Ist da was dran?

earplane
23.04.2013, 16:34
Ein Musiker hat mir mal gesagt, dass man sich durch falsche Gesangstechniken auch die Stimme ruinieren kann.

Ist da was dran?

Ja, siehe oder besser höre Casper.

DerKnut
23.04.2013, 16:37
Ja, siehe oder besser höre Casper.

Nee den höre ich nicht.

Doktor Landshut
23.04.2013, 16:41
Ein Musiker hat mir mal gesagt, dass man sich durch falsche Gesangstechniken auch die Stimme ruinieren kann.

Ist da was dran?

Wenn man einen schlechten Lehrer hat, kann sowas sicher passieren. Ich mußte während meiner 13jährigen Violinausbildung auch mal den Lehrer wechseln und gewissermaßen bei Null anfangen, nachdem sich Probleme mit antrainierten "falschen" technischen Gewohnheiten eingestellt hatten, die der Körper dann erst mal wieder "vergessen" mußte.
Das verhält sich bei "körpereigenen Musikinstrumenten" sicher ähnlich, ich weiß aber nicht genau, ob bei der menschlichen Stimme evtl. sogar irreversible Beschädigungen auftreten können.

Noch was zum Thema: Es liegt natürlich im Ermessen Lenas, ob sie selbst der Ansicht ist, ihre musikalisch künstlerischen Visionen mit der ihr gegenwärtig zur Verfügung stehenden Gesangstechnik ausreichend zum Ausdruck bringen zu können oder in der Inanspruchnahme professioneller Unterstützung da noch Spielraum nach oben sieht.

Economist
23.04.2013, 16:55
Noch was zum Thema: Es liegt natürlich im Ermessen Lenas, ob sie selbst der Ansicht ist, ihre musikalisch künstlerischen Visionen mit der ihr gegenwärtig zur Verfügung stehenden Gesangstechnik ausreichend zum Ausdruck bringen zu können oder in der Inanspruchnahme professioneller Unterstützung da noch Spielraum nach oben sieht.

Genau so habe auch ich das in meinem Post #647 gemeint.

Doktor Landshut
23.04.2013, 17:09
Genau so habe auch ich das in meinem Post #647 gemeint.

Ich würde das auch für eine gesunde und vernünftige Einstellung halten, mit der sich so manche unsinnige Streiterei vermeiden ließe.

Economist
23.04.2013, 17:14
Ich würde das auch für eine gesunde und vernünftige Einstellung halten, mit der sich so manche unsinnige Streiterei vermeiden ließe.

:five:

jonas_free
23.04.2013, 18:19
Ja, siehe oder besser höre Casper.

:-D ich glaub das gehört bei dem so :D

Naja "Perfekt" ist der einzige Song von ihm den ich mag...

j_easy
23.04.2013, 22:42
@Economist

Danke für die Zusammenfassung! War mal nötig :)

Muenzi
04.05.2013, 19:58
Schliesse mich dem Dank an Economist an.


@Muenzi: .....

Womit ich persönlich nicht so viel anfangen kann (und weswegen ich mich gelegentlich aufrege), ist Deine spezifische Sichtweise auf Lenas Gesang - und zwar, ich schrieb es schonmal, und zwar unabhängig davon, ob Du ihn lobst oder kritisierst, denn für mich gehen die Kriterien, nach denen Du dies tust, in einem wie im anderen Fall haarscharf an der Sache vorbei. Die Dinge, auf die es Dir am meisten ankommt, sind m.E. nicht die wichtigsten und können von Lena vielleicht auch nie so erfüllt werden, wie Du es Dir vorstellst. Ich konnte schon früher mit Deinem Lob für Lenas Gesang manchmal nicht viel anfangen, weil ich den Eindruck hatte, Du willst sie in eine Ecke stellen, in die sie nicht reinpasst. Ich würde zwar Lenas Gesang jederzeit als wunderschön bezeichnen, ganz einfach weil er mein Herz und meine Seele berührt, dennoch ist ihre Stimme doch ein ganzes Stück davon entfernt, was man im "klassischen Sinne" unter einer schönen Popstimme versteht (also solchen Stimmen, wie man sie gerade reihenweise wieder in "The Voice Kids" geboten bekommt und wie man sie auch in USFO mehrheitlich hörte) - weder in der Klangfarbe noch in der Intonation noch in der "Range" ist ihr Gesang den Standardvorstellungen, die solche Stimmen erfüllen, besonders nahe, und die "schiefen Töne" gab es auch schon von Anfang an. Nicht umsonst hat doch ihr Gesang von Anfang an polarisiert! Und mich überrascht es nicht nur nicht, sondern es ist für mich sogar folgerichtig, wenn ein Liebhaber von typischen Castingshow-Popgesang der Meinung ist, Lena "könne nicht singen". (Die etwas hilflosen oder konstruierten Vergleiche mit Kate Nash oder gar Björk zur USFO-Zeit gingen zumindest im Ansatz in die richtige Richtung, nämlich zu zeigen, Lenas Stimme ist far from "Pop-Standardstimme".).

Deine früheren Lobgesänge auf Lenas Gesang lasen sich für mich immer so, als ob Du unbedingt beweisen wolltest, dass sie aber eben doch in eine solche Ecke hineinpasst. Und Deine Kritik liest sich für mich so, als hätte da bei Dir eine Desillusionierung eingesetzt in einem Punkt, der Leuten wie mir, die Du jetzt als verblendet bezeichnest, schon von Anfang an nie besonders wichtig war. Es kommt mir ein wenig so vor, als stünde ein Fan gegenständlicher Malerei vor einem genialen Action-Painting-Gemälde und ruft plötzlich: "Das ist ja total unordentlich gezeichnet!"

Ich will Dir ja zugestehen (und wahrscheinlich würden die wenigsten widersprechen), dass der Song "Stardust" nicht zu den stärksten in ihrem Live-Repertoire gehört. (Weil er kaum eine Möglichkeit zum "Action-Painting" bietet.) Und ich würde auch nicht behaupten, dass es belanglos ist, ob man die Töne richtig trifft oder nicht (es gibt auch gutes und schlechtes Action-Painting). Aber ich habe den Eindruck, dass Du Dich in diesen Aspekt - und zwar genau seit dem vergeigten SdR-Auftritt - derart verbissen hast, dass Du Lena-Auftritte kaum noch anschauen kannst, ohne sie daraufhin abzuprüfen, und Dir selbst den Blick darauf verstellst, was genauso wichtig oder vielleicht sogar wichtiger sein könnte.

So auch beim Offenbach-Konzert, um mal die On-Topic-Kurve zu kriegen. Wenn es wirklich stimmt, dass Lenas Stimme wg. Hannover angeschlagen war, dann kann ich - als Betrachter des Streams - nur sagen: "Danke, Hannover!" Denn ja, ich finde auch, dass Lenas Stimme in Offenbach leicht "angeheisert" klingt, und das schafft für mich tausend kleine zauberhafte Reibungsflächen, die das Besondere an Lenas Stimme nochmal verstärken. Ja, ich höre da zu Hause vorm Rechner auch mehr schiefe Töne, als ich im Konzertsaal gehört habe. So what. Wie Grombold schon sagte: Die tun nichts, die wollen nur spielen. Und ansonsten sehe ich da ein Konzert, das natürlich fernab von "Perfektion" ist (weiter als die LLT), das aber hautnah miterleben lässt, wie Lena und ihre Band - die am Ende der Tour offensichtlich musikalisch und menschlich sehr gut harmonieren und aufeinander eingespielt sind - ein ganz intensives, ausdrucksstarkes, gefühlvolles, mitreißendes Konzert geben. (Und wie gut zum Beispiel, dass Lena sich bei "Satellite" erst versingt - was wäre uns sonst für ein magischer Moment des Band-Zusammenspielens, wie er auf diesen Patzer folgt, entgangen. Aber da würdest Du wahrscheinlich gar nicht widersprechen.)

Erst einmal hat jeder das Recht, seine eigene Sichtweise auf Lenas Gesang und Lenas Stimme zu haben. Dass Du mit meiner Sichtweise nichts anfangen kannst ist völlig O.K. Aber zu behaupten die Deine sei die "richtige" und meine gehe an Lena vorbei ist nichts anderes als überheblich. (Sorry)

Darüber hinaus geht dein Beispiel mit den action Painting Gemälden völlig an meiner Rezeption von Lenas Gesang und Stimme vorbei. Mein absoluter Lieblingsauftritt von Lena ist TBAS beim Reeperbahnfestival. Das war action-Painting in höchster Vollendung. Und mein Lieblingsauftritt bei USFO ist Diamond Dave. Beides Auftritte, die mit TVK-Pop gar nichts zu tun haben.

Was ich allerdings erlebt habe, ist, dass Lena neben dem action-Painting auch wunderbar gegenständlich malen kann. Und das auch mit großer Freude tut. Ich habe sie bei USFD live mit Good News und I like you gehört und war auch von der Schönheit ihrer Stimme überwältigt. Auch wenn sie keine TVK-Stimme besitzt - oder gerade deswegen - hat ihre Stimme einen wunderbaren Klang. Und sie liebt es auch, diese Fähigkeiten einzusetzen. Sonst gäbe es Songs wie Mr. Curiosity, I Like You, Push Forward oder Goosebumps gar nicht. Diese leben meinem Empfinden nach von der Kombination aus Ausdruck und Schönheit ihrer speziellen Stimme. Ich erinnere an Stefan Raabs erstaunten Aussspruch, "Du kannst ja singen" und glaube eher, manche Leute vergessen das ein wenig. Und ich bin sogar fest davon überzeugt, dass Lena gerne auch nach Standardmaßstäben "gut" singt.

Und zum letzten Aspekt: Ich habe mich ganz und gar nicht verbissen. Ich habe Lena in Münster und in Hannover nur genossen. Nur und ausschließlich. Das waren die wunderschönsten Konzerte von ihr, die ich je erlebt habe. Ich habe heute noch Tränen in den Augen, so sehr hat sie mich - und meine Frau - berührt. Ich habe das im Forum übrigens schon mehrfach zum Ausdruck gebracht, nur nimmt das kaum jemand wahr.

Ich erlaube mir aber neben meinem persönlichen Erleben noch einen zweiten eher nüchternen Blick auf Lena. Und der ist - zugegeben - seit SDR etwas kritischer geworden. Vielleicht nehme ich dazu später auf der Grundlage des ausgezeichneten Posts von Economist noch einmal ausführlich Stellung.

Vielleicht noch ein abschließender Gedanke: Mit Satellite,, Stardust, Mr. Arrowkey usw. befindet sich Lena weiß Gott nicht im Bereich des action-Painting der Pop-Musik. Das ist Standard-Pop, nur supergut gemacht. Und Lena freut sich wie Bolle, wenn sie damit einen Echo ergattern kann. Wie sehr, haben wir ja gerade erlebt. Es ist nicht ALLES action-Painting, was sie macht. Da ist viel Traditionelles dabei. Und wenn auch mir die action-Painting Stücke eindeutig am besten gefallen, frage ich mich, ob nicht Du sie in eine Ecke hineinstellst, in der Du sie gerne haben möchtest, in der sie aber zur Zeit (noch?) nicht steht. Nun, sie hat ja noch viel Zeit und das nächste Album geht - hoffentlich - noch mehr in die Richtung, die wir beide wohl besonders an ihr mögen.

Noch ein Nachsatz zum Offenbachkonzert: Ich sehe das alles aus der Fansicht ganz genau so wie Du. Und wie gerne hätte ich das Kieler Konzert miterlebt, das ein ganz Besonderes gewesen sein muss. Gerade weil es nicht perfekt war. Ich habe mir nur erlaubt mit dem nüchterneren Blick zu bedauern, dass Lena in Offenbach nicht gut bei Stimme war. Weil es vielen Menschen den Blick auf Lenas Kunst verstellt, die bei einem Mitschnitt aus Hannover oder Dortmund auch von Kraft und Intensität von Lenas Stimme begeistert worden wären. Weil es deswegen die Chancen, dass diese Aufnahmen veröffentlicht werden herabsetzt. Weil es einfach weniger Werbung für Lenas Kunst ist. Das halte ich weiter aufrecht und ich halte es ganz und gar nicht für ein Verbrechen, neben dem Fan-Blick auch diesen etwas nüchterneren Blick auf Lena zu haben. Ganz im Gegenteil

punkrock
04.05.2013, 21:05
Ich (der Schiefe-Töne-Diskussion eher etwas überdrüssig, das wirkt immer so griesgrämig...) kann diese nüchterne Betrachtung nun wiederum ganz gut nachvollziehn (obwohl mir in Offenbach vor Ort kein Gesang aufgefallen ist, der schlechter als in Stuttgart, München, Nürnberg, Köln oder Saarbrücken gewesen ist). Glaube aber, du schließt da eventuell zu sehr von dir auf andere. Eine Entscheidung für oder gegen eine VÖ wird nicht wegen dem Gesang in Offenbach negativ ausfallen (hab den Stream noch nicht gesehn, aber SO schlecht war er wohl doch nicht...) und bei jeder Darbietung und auch bei jeder VÖ wird es Pro- und Contra-Stimmen geben (mit der eiligst produzierten Live-DVD von 2011 waren auch nicht alle zufrieden). Und dass man sich persönlich einen anderen Auftritt veröffentlicht wünschen würde, ist ganz normal, von jedem Künstler wird es auf jeder Tour Auftritte geben, die als so toll angesehn werden, dass man sie tatsächlichen VÖs vorziehn würde. Wie im anderen Thread gesagt: Hannover war wohl was ganz Besonderes, aber man hat sich (obwohl das wahrscheinlich vorab zu ahnen war) eben dazu entschlossen, dass das ein "intimes Konzert" (im Wesentlichen also nur für das begeisterte Publikum & Lena mit Band stattfindend) bleiben sollte. :)

Du hast begeistert 2 Konzerte gesehn und die Kosnerve eines anderen Konzerts kommt bei dir nicht so gut rüber. Kann passiern. Stell dir vor, es wäre andersrum gewesen: Du hättest 2 enttäuschende Konzerte gesehn und am Ende kommt eine Hochglanz-Perfektions-DVD (ich sag jetzt bewusst nicht Stream, denn da kann man wohl nicht so "perfekt nachbearbeiten"), wo alles sitzt. Da wär doch eher irgendwas faul. Ist doch so rum nun besser und natürlicher (und natürlich achtet man in der Konzertevent-Begeisterung nicht so auf Fehler wie unter Umständen daheim kritisch vorm TV oderm PC, wär ja auch traurig! :)).

bates
04.05.2013, 22:27
Erst einmal hat jeder das Recht, seine eigene Sichtweise auf Lenas Gesang und Lenas Stimme zu haben. Dass Du mit meiner Sichtweise nichts anfangen kannst ist völlig O.K. Aber zu behaupten die Deine sei die "richtige" und meine gehe an Lena vorbei ist nichts anderes als überheblich. (Sorry)

Wo habe ich denn gesagt, dass meine Ansicht die "richtige" ist? Aber gut, im Grunde hast Du recht, natürlich halte ich meine Meinung für richtig. Sonst würde ich sie ja nicht vertreten, sondern sie ändern - das hat mit Überheblichkeit nichts zu tun. Ebenso wenig, wie Deine Meinung für falsch zu halten - deshalb widerspreche ich Dir ja.


Noch ein Nachsatz zum Offenbachkonzert: Ich sehe das alles aus der Fansicht ganz genau so wie Du. Und wie gerne hätte ich das Kieler Konzert miterlebt, das ein ganz Besonderes gewesen sein muss. Gerade weil es nicht perfekt war. Ich habe mir nur erlaubt mit dem nüchterneren Blick zu bedauern, dass Lena in Offenbach nicht gut bei Stimme war. Weil es vielen Menschen den Blick auf Lenas Kunst verstellt, die bei einem Mitschnitt aus Hannover oder Dortmund auch von Kraft und Intensität von Lenas Stimme begeistert worden wären. Weil es deswegen die Chancen, dass diese Aufnahmen veröffentlicht werden herabsetzt. Weil es einfach weniger Werbung für Lenas Kunst ist. Das halte ich weiter aufrecht und ich halte es ganz und gar nicht für ein Verbrechen, neben dem Fan-Blick auch diesen etwas nüchterneren Blick auf Lena zu haben. Ganz im Gegenteil

Nein, auch diese Behauptung, Dein Urteil unterscheide sich von meinem darin, dass ich nur aus "Fan-Sicht" urteile, Du Dir dagegen darüber hinaus auch noch einen "nüchternen" Blick erlaubst, weise ich in aller Freundlichkeit zurück. Diese Behauptung könnte ich übrigens auch "überheblich" nennen, wenn ich wollte - so als wolltest Du mir sagen, ich sei zu einem nüchternen Blick im Gegensatz zu Dir nicht willens oder in der Lage. Eigentlich bin ich all at all ein ziemlich nüchterner Typ ;). Und glaube mir, ich bin durchaus daran interessiert, dass sich mehr und mehr Menschen für Lenas Kunst begeistern. Nur unterscheidet sich da offenbar sowohl unsere Einschätzung des Offenbach-Konzerts wie unser Umfeld. Beinah jedem Bekannten, der mir einfiele und an dessen künstlerischem Urteil mir etwas liegt, würde ich, um ihn von Lena zu überzeugen, eher das Offenbach-Konzert zeigen als die LLT-DVD. Die LLT wäre ein beeindruckendes Dokument einer tollen Popshow mit einer sehr guten Sängerin - aber mit dem Offenbach-Konzert könnte ich ganze Vorurteils-Wälle einreißen. Mit TBAS/Tainted Love (als ein Beispiel unter vielen) ließen sich heftigste "Wow, sowas macht die? Lena?! Das hätte ich ja nie gedacht"-Effekte erzielen.

Ach, und MAK würde ich eher in die Kategorie "Action Painting" packen, das ist doch ein wildes Lena-Spiel-Lied par excellence. Aber das ist ja nur ne Nebensache.

Rolwin
05.05.2013, 09:31
Ich hatte ja schon vor ein paar Tagen geschrieben " Bin ich hier der einzige der Muenzi versteht?".

Ich habe genau das in Muenzis Betrag herausgelesen, dass ihm die zwei Konzerte mehr als gefallen haben, dass er total begeistert war, dass ihm persönlich, mißlungene Töne bei diesen Konzerten wurscht waren. Mir geht es genau so. Das haben viele einfach überlesen, denn Muenzi hat es gewagt, die Fanbrille abzusetzen und die Live-Übertragung aus der normalen Sicht zu beurteilen. Das mache ich übrigens auch zwischendurch und schmälert mein Fansein überhaupt nicht.
Die Frage, die sich mir stellt, ist es in einem Fanforum erwünscht (erlaubt), Lenas Schaffen auch einmal aus der Nichtfansicht zu beleuchten. Als Fan sollte es doch einem egal sein, was andere von Lena halten. Muenzi wagt es zwischendurch und schon wird er vom Paulus zum Saulus degradiert.

Wenn ich mir die Live-Übertragung ansehen und sie mit dem Konzert vor Ort vergleiche, dann sehe ich auch gravierende Unterschiede, besonders wenn man sie nicht aus der Fansicht sieht. Natürlich kommen auf fast allen Konzerten mißlungene Töne bei allen Künstlern vor. Die werden aber meistens kompensiert durch die Begeisterung der Zuschauer.
Das fehlt völlig in der Live-Übertragung. Ich war vor Ort und weiß wie berauscht das Publikum war. Viele unterschätzen diese Wirkung, wenn sie nicht eingefangen wird. Wer sich die Adele Live DVD angeschaut hat, kann in etwa nachvollziehen, was ich meine. Das Publikum treibt einem zum Schluß ihres Konzertes die Tränen in die Augen und nicht alleine Adeles Gesang. Da ist es völlig egal, wenn ein Ton nicht sauber gesungen ist.
Man stelle sich einmal vor, bei "Wetten Dass..." hätte man immer nur ein leichtes Publikumsrauschen am TV vernommen. Die Sendung hätte das erste Jahr nicht überlebt.
Als Fan, bin ich mehr als froh, dass es diese Live-Übertragung gegeben hat, die ich mir immer wieder begeistert anschauen kann, denn die tatsächliche Stimmung habe ich in mir.

Was mich etwas traurig macht ist, dass es nach dem grandiosen Album, so viele Pannen gegeben hat und die falsche Abmischung bei der Live-Übertragung zähle ich dazu. Das fing mit dem RBF an. Das andere will ich gar nicht aufzählen Nun habe ich aber auch wenig Vergleiche, da ich zum ersten Mal eine Künstlerin so intensiv begleite. Die Pannen haben auf mein Fansein keinen Einfluss.

vampire67
05.05.2013, 10:43
Ich hatte ja schon vor ein paar Tagen geschrieben " Bin ich hier der einzige der Muenzi versteht?".

Ich habe genau das in Muenzis Betrag herausgelesen, dass ihm die zwei Konzerte mehr als gefallen haben, dass er total begeistert war, dass ihm persönlich, mißlungene Töne bei diesen Konzerten wurscht waren. Mir geht es genau so. Das haben viele einfach überlesen, denn Muenzi hat es gewagt, die Fanbrille abzusetzen und die Live-Übertragung aus der normalen Sicht zu beurteilen. Das mache ich übrigens auch zwischendurch und schmälert mein Fansein überhaupt nicht.
Die Frage, die sich mir stellt, ist es in einem Fanforum erwünscht (erlaubt), Lenas Schaffen auch einmal aus der Nichtfansicht zu beleuchten. Als Fan sollte es doch einem egal sein, was andere von Lena halten. Muenzi wagt es zwischendurch und schon wird er vom Paulus zum Saulus degradiert.
Hier muss ich dir aber widersprechen.
Muenzi BEHAUPTET gradezu das seine sicht die neutrale, nicht-fansicht ist, es ist aber genauso blosse vermutung und eigene meinung wie alle anderen.
Nicht nur das, er diffamiert praktisch alle die NICHT seiner 'neutralen' meinung sind automatisch als verblendete fans (steht leider mittlerweise sogar genau so in einigen seiner etwas erregteren posts).
Aber genau DAS lösst den widerspruch momentan hier im forum aus, nicht seine meinung.

Bates hat es grade etwas diplomatisch gesagt:

Recht, seine eigene Sichtweise auf Lenas Gesang und Lenas Stimme zu haben. Dass Du mit meiner Sichtweise nichts anfangen kannst ist völlig O.K. Aber zu behaupten die Deine sei die "richtige" und meine gehe an Lena vorbei ist nichts anderes als überheblich. (Sorry)
@Muenzi:
Genau das selbe tust du aber in deinem post.
Deine letzten posts besonders zur Offenbach performance lassen eigentlich inhaltlich keinen widerspruch einer eigentlich subjektiven meinung zu, sondern du schilderst das in der inbrunst dass deine sicht die richtige, neutrale ist. Selber kritisierst du aber bei anderen wenn sie auch nur einen ähnlichen ton anschlagen.
Kein wunder dass da widerspruch kommt, und nicht jeder ist hier so diplomatisch wie bates.

Ich habe in letzter zeit eher den eindruck hier bekommt der 'lehrer' in der person die oberhand, der nicht davon weg kann immer noten zu vergeben.
Nur kommt sowas im 'privaten' bereich eben nicht gut an (ich erinnere mich in meinem privaten umfeld an einen eher amüsanten fall wo ein brieffreund einen seiner eigenen briefe 'korregiert' mitgeschickt bekam ;) )
Und zum thema mobbing könnte ich dir einige schwänke aus meiner jugend erzählen, aber das gehört hier nicht her (stichwort: klassenkleinster + streber)

Grombold
05.05.2013, 11:06
Ich hatte ja schon vor ein paar Tagen geschrieben " Bin ich hier der einzige der Muenzi versteht?".

...Ja, das hast du vor ein paar Tagen geschrieben.
Und die Antwort ist:
Nein, du hast Muenzi nicht verstanden. Er hat sich ja nicht mal selber verstanden.
Es geht hier nicht um eine belanglose Oberflächlichkeit wie einen falschen Ton hier oder einen Versinger dort, es geht auch nicht um das wesentlich essentiellere in welcher musikalischen Ecke Lena zu verorten ist, auch wenn das dem Kern schon deutlich viel näher kommt.
Das worum es geht, ist etwas das Muenzi selber ergründen muss, ob hier im Forum, ganz für sich alleine oder auch gar nicht, das muss er selber entscheiden. Nur, ohne das zu ergründen, wird er seine Leichtigkeit in Bezug auf Lena nicht wiederfinden können.

earplane
05.05.2013, 11:29
..
Das mag aus deiner Sicht so aussehen. Aber kann man eine andere Meinung nicht vielleicht doch auch mal so stehen lassen? Irgendwie habe ich das Gefühl du und vielleicht auch einige andere haben zu viel Zeit mit dem Lesen von Kommentarspalten verbracht. Es ist wirklich nicht hilfreich wenn hier im Forum auf jeden der nicht restlos begeistert ist von allem was Lena tut sofort mit dem großen Holzhammer drauf gehauen wird. Von den Leuten die Kritik äußern Diplomatie zu verlangen aber selbst wie die Dampfwalze in den Porzellanladen zu brettern ist nicht besonders glaubwürdig.

Und um wieder on topic zu kommen. Lenas Stimme ist halt sehr speziell. Das gefällt aber nun mal nicht jedem. Für viele Leute hört sich ihr Gesang oder wenn sie spricht eben auch nicht angenehm an. Und dass sie Live, wie auch viele andere Künstler mal, Töne versemmelt ist auch kein Geheimnis. Ich hab auch Momente wo ich sie höre und mir denke "Oh Nein". Aber ich schreibe das hier dann nicht weil ich ja weiß wie die typische Reaktion aussieht. :hmm:

bates
05.05.2013, 11:38
Wenn man die "nüchterne Nicht-Fan-Sicht" einmal wirklich betrachten will, dann muss man sich Rezensionen zu Lena-Konzerten durchlesen. Komischerweise spielen da generell selbst in den Totalverrissen die angeblich so wichtigen schiefe Töne meistens nur eine Nebenrolle, auch die Lena nicht wohlgesinnten Kritiker haben meist andere Dinge im Visier (mangelnde Originalität; Aufgesetztheit; Beliebigkeit; komisches Publikum usw.).* Ich glaube, die Münchener tz-Kritik war da die einzige Ausnahme - aber die hätte vom Gestus her auch von einem DSDS-Juroren stammen können. Und wenn man dann speziell nach Offenbach guckt, dann sollte man doch mal die von Walter Sobchak so emphatisch gelobte FAZ-Rezension zur Kenntnis nehmen. Man muss Walters Begeisterung darüber nicht restlos teilen, um zu bemerken, dass in diesem von einem "Nicht-Fan" verfassten Artikel die von Muenzi behauptete "nüchterne Sichtweise" keine Rolle spielt.

* Generell es ist ein Missverständnis, dass die hier - zum Teil mit recht - so unbeliebten (Pop-)Musikkritiker ständig nach handwerklichen Schwächen/Fehlern Ausschau halten würden. Nein, selbst den größten Snobs unter ihnen geht es meist um völlig andere Dinge (nämlich um Stil, Ästhetik, credibility usw.). Viele der wortführenden Musik-"Schreiberlinge" sind noch mit Punk/New Wave sozialisiert (einige sind über die ästhetischen Maßstäbe leider nie hinausgekommen), die interessieren sich für alles andere mehr als für "Handwerk". Selbst in strengen Zeitschriften wie "Rolling Stone" kann man Beiträge, die sich wirklich mit Spielfehlern, Versingern, technischem Unvermögen usw. auseinandersetzen, mit der Lupe suchen. Viele typische Musikkritiker-Lieblingsbands sind, nach handwerklichen Kritierien, absolute Dilettanten. Nein, diese reine Handwerks-Beurteilung und Schiefe-Töne-Zählerei kommt meist aus einer ganz anderen Ecke, das ist z.B. typischer Casting-Show-Jury-Sprech.

@earplane: Da man diese Forderung hier so oft liest, mal eine blöde Frage: Wie geht das eigentlich, eine "Meinung einfach mal stehen lassen"? Heißt das, gar nichts dazu zu sagen (fühlt sich dann die arme Meinung nicht allein gelassen, wenn man sie einfach nur so stehen lässt?), oder sollte man sagen: "Na gut, Meinung, ich lasse Dich einfach mal stehen?" Wie auch immer - meine Meinungen möchten bitte nicht einfach stehen gelassen werden, sie wären sehr traurig, wenn keiner mit ihnen spielen will ;).

Brummell
05.05.2013, 12:06
Wenn man die "nüchterne Nicht-Fan-Sicht" einmal wirklich betrachten will, dann muss man sich Rezensionen zu Lena-Konzerten durchlesen. Komischerweise spielen da generell selbst in den Totalverrissen die angeblich so wichtigen schiefe Töne meistens nur eine Nebenrolle, auch die Lena nicht wohlgesinnten Kritiker haben meist andere Dinge im Visier (mangelnde Originalität; Aufgesetztheit; Beliebigkeit; komisches Publikum usw.).* Ich glaube, die Münchener tz-Kritik war da die einzige Ausnahme - aber die hätte vom Gestus her auch von einem DSDS-Juroren stammen können. Und wenn man dann speziell nach Offenbach guckt, dann sollte man doch mal die von Walter Sobchak so emphatisch gelobte FAZ-Rezension zur Kenntnis nehmen. Man muss Walters Begeisterung darüber nicht restlos teilen, um zu bemerken, dass in diesem von einem "Nicht-Fan" verfassten Artikel die von Muenzi behauptete "nüchterne Sichtweise" keine Rolle spielt.

* Generell es ist ein Missverständnis, dass die hier - zum Teil mit recht - so unbeliebten (Pop-)Musikkritiker ständig nach handwerklichen Schwächen/Fehlern Ausschau halten würden. Nein, selbst den größten Snobs unter ihnen geht es meist um völlig andere Dinge (nämlich um Stil, Ästhetik, credibility usw.). Viele der wortführenden Musik-"Schreiberlinge" sind noch mit Punk/New Wave sozialisiert (einige sind über die ästhetischen Maßstäbe leider nie hinausgekommen), die interessieren sich für alles andere mehr als für "Handwerk". Selbst in strengen Zeitschriften wie "Rolling Stone" kann man Beiträge, die sich wirklich mit Spielfehlern, Versingern, technischem Unvermögen usw. auseinandersetzen, mit der Lupe suchen. Viele typische Musikkritiker-Lieblingsbands sind, nach handwerklichen Kritierien, absolute Dilettanten. Nein, diese reine Handwerks-Beurteilung und Schiefe-Töne-Zählerei kommt meist aus einer ganz anderen Ecke, das ist z.B. typischer Casting-Show-Jury-Sprech.

@earplane: Da man diese Forderung hier so oft liest, mal eine blöde Frage: Wie geht das eigentlich, eine "Meinung einfach mal stehen lassen"? Heißt das, gar nichts dazu zu sagen (fühlt sich dann die arme Meinung nicht allein gelassen, wenn man sie einfach nur so stehen lässt?), oder sollte man sagen: "Na gut, Meinung, ich lasse Dich einfach mal stehen?" Wie auch immer - meine Meinungen möchten bitte nicht einfach stehen gelassen werden, sie wären sehr traurig, wenn keiner mit ihnen spielen will ;).

Aber du hoffst dann doch auf etwas mehr als reines kick and rush . :D

bates
05.05.2013, 12:08
Aber du hoffst dann doch auf etwas mehr als reines kick and rush . :D

Richtig. Und das bekomme ich auch meist geboten.

vampire67
05.05.2013, 12:37
* Generell es ist ein Missverständnis, dass die hier - zum Teil mit recht - so unbeliebten (Pop-)Musikkritiker ständig nach handwerklichen Schwächen/Fehlern Ausschau halten würden. Nein, selbst den größten Snobs unter ihnen geht es meist um völlig andere Dinge (nämlich um Stil, Ästhetik, credibility usw.). Viele der wortführenden Musik-"Schreiberlinge" sind noch mit Punk/New Wave sozialisiert (einige sind über die ästhetischen Maßstäbe leider nie hinausgekommen), die interessieren sich für alles andere mehr als für "Handwerk". Selbst in strengen Zeitschriften wie "Rolling Stone" kann man Beiträge, die sich wirklich mit Spielfehlern, Versingern, technischem Unvermögen usw. auseinandersetzen, mit der Lupe suchen. Viele typische Musikkritiker-Lieblingsbands sind, nach handwerklichen Kritierien, absolute Dilettanten. Nein, diese reine Handwerks-Beurteilung und Schiefe-Töne-Zählerei kommt meist aus einer ganz anderen Ecke, das ist z.B. typischer Casting-Show-Jury-Sprech.
... oder lehrersprech ;)

Rein handwerklich kann man einem Picasso (und zahlreichen modernen, nicht realistischen malern) durchaus stumpf vorwerfen nicht malen zu können.
Die meisten dieser werke würde ich mir durchaus trauen handwerklich nachmalen zu können, wobei mir die kreativität fehlen würde überhaupt sowas auch nur stilistisch erfinden zu können.
Womit wir bei der üblichen casting-scheisse angelangt wären deren kunst eingentlich nicht kunst sondern kopie ist.

@earplane: gilt selbiges aber nicht auch für die meist zu erwartende replik des kritsierenden an den 'verblendeten fans' ;)
(die forderung ist sogar absurd, entspricht sie doch praktisch den kritisierenden in die ignoreliste zu packen)

bates
05.05.2013, 12:57
@vampire67: Also bei Malewitschs "Schwarzem Quadrat" würde ich Dir rechtgeben, bei Picasso wird's schon deutlich schwieriger mit dem Nachmalen ;). (Zumal sein Werk ja auch ganz unterschiedliche Phasen durchlaufen hat und mal ziemlich gegenständlich angefangen hat. Viele Künstler, die später in die Abstraktion gegangen sind, haben gegenständlich angefangen und hatten auch technisch was auf dem Kasten.) Aber gut, es ist ja schon klar, worauf Du hinauswillst.

Aber um dem Einwand gleich vorzubeugen, den ich schon höre, will ich nochmals betonen, dass das Handwerkliche natürlich nicht gleichgültig ist. Es ist nur die Frage, worauf man als Rezipient den Schwerpunkt legt. Ob ich nun absolute Genies an ihren Instrumenten vor mir habe wie bei einer Prog-Rock-Band oder ob ich absolute Stümper vor mir habe wie bei einer Drei-Akkorde-Punkband: Ob mich ihre Musik berührt oder nicht, hängt in beiden Fällen von anderen Dingen ab. Ich selbst könnte übrigens weder das eine noch das andere kopieren. Ich kann auch weder so singen wie Whitney Houston noch so wie Lena ;).

Natürlich ist es richtig, dass wahrscheinlich sehr viele ausgebildete Sängerinnen oder sogar viele langjährige Hobby-Sängerinnen das gesamte Werk Lenas Note für Note technisch besser singen könnten als sie. Trotzdem könnte keine von ihnen es so singen, wie Lena es singt, alles Wesentliche würde fehlen.

Brummell
05.05.2013, 13:02
... oder lehrersprech ;)

Rein handwerklich kann man einem Picasso (und zahlreichen modernen, nicht realistischen malern) durchaus stumpf vorwerfen nicht malen zu können.
Die meisten dieser werke würde ich mir durchaus trauen handwerklich nachmalen zu können, wobei mir die kreativität fehlen würde überhaupt sowas auch nur stilistisch erfinden zu können.
Womit wir bei der üblichen casting-scheisse angelangt wären deren kunst eingentlich nicht kunst sondern kopie ist.

@earplane: gilt selbiges aber nicht auch für die meist zu erwartende replik des kritsierenden an den 'verblendeten fans' ;)
(die forderung ist sogar absurd, entspricht sie doch praktisch den kritisierenden in die ignoreliste zu packen)

Lieber Vampire, Vergleiche haben manchmal die fatale Neigung erheblich zu hinken.

Gerade Picasso war ein Künstler der - neben anderem - das gesamte Spektrum der Malerei technisch perfekt beherrschte. Es ist zudem ein Irrglaube ein abstraktes Gemälde sei grundsätzlich einfacher zu kopieren als ein gegenständliches. Das ist die fast klassische Auffassung von Leuten die sich nie näher mit moderner Malerei beschäftigt haben.

earplane
05.05.2013, 13:12
@earplane: Da man diese Forderung hier so oft liest, mal eine blöde Frage: Wie geht das eigentlich, eine "Meinung einfach mal stehen lassen?
Es geht mir da eher darum dass man dem Anderen seine Meinung lässt. Ohne ihn bekehren oder gar diskreditieren zu wollen. Man könnte zum Beispiel statt dessen einfach nur die eigene Meinung äußern. Ich gebe gerne zu das mir das auch schwer fällt und mir nicht immer gelingt. Die weitaus meisten Leute hier im Forum bekommen das ja auch gut hin. Es geht mir nicht darum dass nicht diskutiert wird. Es geht mir darum dass man nicht bewusst versucht die Diskussion eskalieren zu lassen. Wenn einer z.b. meint "schiefe Töne" schmälern seinen Kunstgenuss dann ist das eben sein persönliches Problem. Das kann ich nicht lösen, egal was ich sage. Ich kann nur sagen dass es mich nicht wirklich stört. Damit ist dann aber auch Ende und ich muss nicht weiter darauf herumreiten. Es sei denn ich hab einen wirklich ganz schlechten Tag erwischt. Aber dann tut es mir hinterher auch Leid :schaem:.

Tiny Tim
05.05.2013, 13:33
Natürlich ist es richtig, dass wahrscheinlich sehr viele ausgebildete Sängerinnen oder sogar viele langjährige Hobby-Sängerinnen das gesamte Werk Lenas Note für Note technisch besser singen könnten als sie. Trotzdem könnte keine von ihnen es so singen, wie Lena es singt, alles Wesentliche würde fehlen.

Vor allem besteht das Wesentliche bei Lena ja darin, dass es ihr Gesang, ihr Publikum und ihre Performance ist. Und für mich ist das Entscheidende, dass ich Lena auf der Bühne sehen will, wenn sie singt, und nicht irgendein Phantasma, das ich mir aus Versatzstücken anderer Acts zusammensetze, bei dem dann zwar noch Lenas Leib auf der Bühne stehen und hüpfen darf, aber nicht mehr ihre Stimme erklingen, nicht mehr ihr Publikum sie feiern soll. Nach dem Motto höher, größer, weiter funktionieren wohl Fußballmannschaften, denen man spezielle Kompetenzen in Form von sonderbegabten Spielern hinzukaufen kann, und der eine oder andere Bühnenact mag auch so funktionieren, Supergroups zum Beispiel. Da wird dann halt eine Form von Perfektion angestrebt, die in einem vorgestellten Wettbewerb mit anderen Teams oder Acts den Sieg bringen, Neid erregen oder Überwältigung erzeugen soll und insofern auch ganz und gar dem kapitalistischen Konkurrenzprinzip entspricht. Lena ist aber nicht perfekt, und das, was sie so einzigartig macht, hat auch gar nichts mit Perfektion zu tun, es strebt auch nicht nach Perfektion.

Übrigens ist es für mich auch eine mehr als lässliche "Sünde" (eher gar keine), wenn bei einer Konzertübertragung keine Saalmikrofone installiert werden. Dass Lena ihr Publikum mitreißt, ist auch beim Offenbacher Livestream leicht zu erkennen, und daran, dass das Publikum eher leise zu hören ist, bin ich schon von den klassischen Livealben großer Bands her gewöhnt - beim berühmtesten Livealbum aller Zeiten, The Who Live at Leeds, ist das Publikum sogar noch weniger zu hören als bei Lenas Auftritt in Offenbach. Das Wesentliche an einem Livealbum ist ja die Unmittelbarkeit des Singens und Musizierens in actu und nicht die lautstarke Inszenierung der Ergriffenheit des Publikums. Was das betrifft, wird es auch immer nur einen "Sieger" geben: nämlich die Kim-Dynastie in Nordkorea, der nicht zufällig für die Ergebenheitschoreographien des Publikums das größte Stadion der Welt zur Verfügung steht.

In der F.A.Z.-Rezension von Nils Minkmar über Lenas Abschlusskonzert in Offenbach (http://www.mediafire.com/view/?u4b6qgt2datk7lh) steht übrigens noch ein Satz, der mich außerordentlich gefreut hat, und da er hier gerade sehr gut passt, möchte ich ihn abschließend zitieren:

Dafür gibt es auch eine fulminante Show, die Bühne ist quotiert besetzt, alle heizen ordentlich ein. Es gibt keine Popstarallüren, auch keine extravaganten Klamotten, Musik und Tanz stehen im Zentrum des Abends, und es geht ziemlich zur Sache.

Das und Lena auf der Bühne is all I ever wanted from a live act.

bates
05.05.2013, 13:39
Lieber Vampire, Vergleiche haben manchmal die fatale Neigung erheblich zu hinken.

Noch ein Nachtrag hierzu: Der Vergleich Popmusik vs. bildende Kunst ist natürlich schon deshalb heikel, weil im letzteren Bereich eine klassische Ausbildung in Kunsthochschulen, Akademien usw. viel eher gang und gäbe ist. Es ist ja eben eine Eigenheit der Popmusik, dass sie seit jeher eine Spielwiese von Autodidakten und genialen Dilettanten war. Und meiner Meinung nach auch bleiben muss, wenn sie am Leben bleiben will. Popmusik als klassische Ausbildung funktioniert nicht. Man braucht ein paar Verrückte, die sich im Proberaum zusammenfinden und mit drei Akkorden die Welt erobern wollen. Sowas wie "Pop-Akademien" sind m.E. ein völliger Irrweg, da kann nur Ödnis bei produziert werden.

Vergleichen kann man aber die Haltung, die man als Betrachter gegenüber Kunst einnimmt. Darauf will ich eigentlich bei allen meinen Beiträgen über Lenas Gesang hinaus und wollte ich auch mit meiner "Action Painting vs. gegenständliche Malerei"-Analogie hinaus, und ich schätze, darum ging es auch vampire67 in seinem Beitrag.

@earplane: Okay, das lass ich mal so stehen ;). In der Hoffnung, dass sich im vorliegenden Fall nun auch langsam die Wogen wieder glätten.

Doktor Landshut
05.05.2013, 13:46
@vampire67: Also bei Malewitschs "Schwarzem Quadrat" würde ich Dir rechtgeben, bei Picasso wird's schon deutlich schwieriger mit dem Nachmalen ;). (Zumal sein Werk ja auch ganz unterschiedliche Phasen durchlaufen hat und mal ziemlich gegenständlich angefangen hat. Viele Künstler, die später in die Abstraktion gegangen sind, haben gegenständlich angefangen und hatten auch technisch was auf dem Kasten.) Aber gut, es ist ja schon klar, worauf Du hinauswillst.

Kleiner Nebengedanke, der mir noch zum Thema einfiel: Auf dem Gebiet der bildenden Künste und Malerei der klassischen Moderne würde mir so ohne weiteres auch kein probates Beispiel einfallen, das einen hinreichend überzeugenden assoziativen Bezug zu Lenas "Kunst" herstellen könnte. Unsere geschätze Foristin ziggy hat mal als stilistische Einordnung "Bauhaus" in Abgrenzung zum "Biedermeier" ins Spiel gebracht und das trifft es recht gut finde ich, wobei mir die Vorstellung, Lena als eine Art geborene, auf vordergründige handwerkliche Aspekte scheißende "Fluxus & Happening"-Persönlichkeit zu betrachten, fast noch etwas besser gefällt. Da würde dann "action painting" als Analogie für den expressiven Ausdruck von Bewegung und Gesang in dem für das Publikum bestimmten Teil ihrer "Kunst-und-Leben"s Performance auch wunderbar zu passen.

vampire67
05.05.2013, 14:09
Noch ein Nachtrag hierzu: Der Vergleich Popmusik vs. bildende Kunst ist natürlich schon deshalb heikel, weil im letzteren Bereich eine klassische Ausbildung in Kunsthochschulen, Akademien usw. viel eher gang und gäbe ist. Es ist ja eben eine Eigenheit der Popmusik, dass sie seit jeher eine Spielwiese von Autodidakten und genialen Dilettanten war. Und meiner Meinung nach auch bleiben muss, wenn sie am Leben bleiben will. Popmusik als klassische Ausbildung funktioniert nicht. Man braucht ein paar Verrückte, die sich im Proberaum zusammenfinden und mit drei Akkorden die Welt erobern wollen. Sowas wie "Pop-Akademien" sind m.E. ein völliger Irrweg, da kann nur Ödnis bei produziert werden.
Bist du wirklich der meinung ?
Meiner meinung nach ist auch die popmusik voll mit leuten mit 'klassischer ausbildung'.
Das zusammen musizieren ist sicher eher die domäne die da abseits akademischer pfade verläuft. Allerdings wurde letztens hier auch mal über die Popakademie Mannheim gelästert wozu man so etwas braucht.

Ich glaube der schein trügt. Auch in den bildenden künsten sind denke ich genügend autodidakten unterwegs.
Schliesslich ist künstler eines der wenigen professionen die man nicht klassisch erlernen kann.
Ein künstler kann sich handwerklich weiterbilden, aber die kunst an sich kann er nicht wirklich erlernen.

Muenzi
05.05.2013, 20:21
...
Zuerst einmal vielen Dank dafür, dass Du "mit meinem Überlegungen gespielt" hast und mir so wiederum die Möglichkeit gibt, einerseits Missverständnisse aufzuklären und - hoffentlich - andererseits in der Sache weiterzukommen.


Wo habe ich denn gesagt, dass meine Ansicht die "richtige" ist? Aber gut, im Grunde hast Du recht, natürlich halte ich meine Meinung für richtig. Sonst würde ich sie ja nicht vertreten, sondern sie ändern - das hat mit Überheblichkeit nichts zu tun. Ebenso wenig, wie Deine Meinung für falsch zu halten - deshalb widerspreche ich Dir ja.
Ich halte keine unserer beider Arten Lena Wahrzunehmen für die "richtige" oder die "falsche". Das besondere Kennzeichen einer wirklichen Künstölerin ist es ja gerade, dass jede(r) sie auf seine / ihre eigene Weise wahrnimmt. Bei dem einen spricht sie diese Gefühle oder Erlebnisse an, bei der anderen vielleicht ganz andere Gefühle. Gilt dies für Kunst ganz allgemein, dann gilt es für Lena ganz besonders. Das so sehr gemischte Publikum der Noccut ist doch ein Zeichen dafür, dass Lena in der Lage ist, die unterschiedlichsten Menschen anzusprechen, d.h. auf ihre Art zu berühren. Und so bin ich der festen Überzeugung, dass Deine Wahrnehmung von Lenas Musik für Dich die "richtige" ist, sie spiegelt wahrscheinlich auch Deine ganz besonderen Vorlieben an Lenas so sehr vielfältiger Musik wieder. Und so habe ich meine eigenen Vorlieben, die in Punkto action-Painting übrigens mit den Deinen, so vermute ich, sehr übereinstimmen. Darauf wollte ich mit meinem Post hinweisen. Ich halte eine Diskussion über die "richtige" Rezeption einer Künstlerin - noch dazu einer Lena - von vornherein für ihrer Kunst nicht angemessen.


Nein, auch diese Behauptung, Dein Urteil unterscheide sich von meinem darin, dass ich nur aus "Fan-Sicht" urteile, Du Dir dagegen darüber hinaus auch noch einen "nüchternen" Blick erlaubst, weise ich in aller Freundlichkeit zurück. Diese Behauptung könnte ich übrigens auch "überheblich" nennen, wenn ich wollte - so als wolltest Du mir sagen, ich sei zu einem nüchternen Blick im Gegensatz zu Dir nicht willens oder in der Lage. Eigentlich bin ich all at all ein ziemlich nüchterner Typ ;).
Hier danke ich Dir zuerst einmal dafür, dass Du diesen Punkt so offen angesprochen hast. Hier sieht man, wie leicht Missverständnisse auftreten können. Meine Aussagen bezogen sich auf diejenigen Kritiker, die meine Posts als Gelaber bezeichnen oder sonst zu persönlichen Angriffen neigen. In einer Antwort auf einen Post von Dir musstest Du sie natürlich auch auf Dich beziehen. So waren diese Aussagen aber nicht gemeint. Ich stimme Dir übrigens ausdrücklich zu, dass ich Dich immer als eher nüchtern analysierenden Menschen wahrgenommen habe. Das kommt übrigens auch in Deinen letzten Posts an mich zum Ausdruck.


Und glaube mir, ich bin durchaus daran interessiert, dass sich mehr und mehr Menschen für Lenas Kunst begeistern. Nur unterscheidet sich da offenbar sowohl unsere Einschätzung des Offenbach-Konzerts wie unser Umfeld. Beinah jedem Bekannten, der mir einfiele und an dessen künstlerischem Urteil mir etwas liegt, würde ich, um ihn von Lena zu überzeugen, eher das Offenbach-Konzert zeigen als die LLT-DVD. Die LLT wäre ein beeindruckendes Dokument einer tollen Popshow mit einer sehr guten Sängerin - aber mit dem Offenbach-Konzert könnte ich ganze Vorurteils-Wälle einreißen. Mit TBAS/Tainted Love (als ein Beispiel unter vielen) ließen sich heftigste "Wow, sowas macht die? Lena?! Das hätte ich ja nie gedacht"-Effekte erzielen.
Hier geht es mir Weise vom Grundsatz her ganz genau so wie Dir. Auch ich empfinde die NOCCUT als ein Feuerwerk, das die LLT fast ein wenig langweilig erscheinen lässt. Und meine ganz besondere Vorliebe für TBAS/Tainted Love scheint sich mit der Deinigen ja zu decken. Nur: Gerade auf dieser Grundlage finde ich es so schade, dass - nach meinem Empfinden (hallo Vampi..) - das Offenbacher Konzert bei weitem nicht das zeigt, was Lena zu zeigen in der Lage ist und was sie auf anderen Konzerten der Tour gezeigt hat.

Lars
05.05.2013, 20:47
Nur: Gerade auf dieser Grundlage finde ich es so schade, dass - nach meinem Empfinden (hallo Vampi..) - das Offenbacher Konzert bei weitem nicht das zeigt, was Lena zu zeigen in der Lage ist und was sie auf anderen Konzerten der Tour gezeigt hat.

Du vergleichst Konzerte, die du live vor Ort gesehen und gehört hast mit einer Aufzeichnung.
Bist du dir sicher, dass dein Empfinden da keinen cognitive bias hat?

Muenzi
05.05.2013, 20:52
Da auch Vampi mit meinem Post gespielt hat, ebenso eine Rückmeldung. Ich befürchte, dass diese automatisch mit der an bates zusammengeführt wird.

Hier muss ich dir aber widersprechen.
Muenzi BEHAUPTET gradezu das seine sicht die neutrale, nicht-fansicht ist, es ist aber genauso blosse vermutung und eigene meinung wie alle anderen.
Nicht nur das, er diffamiert praktisch alle die NICHT seiner 'neutralen' meinung sind automatisch als verblendete fans (steht leider mittlerweise sogar genau so in einigen seiner etwas erregteren posts).......
Sollte das bei Dir und anderen so angekommen sein, dann tut es mir aufrichtig leid. Ich bin eigentlich der Meinung, dass ich schon in ganz vielen Posts - wie gerade eben auch wieder - darauf hingewiesen habe, dass die Rezeption einer Künstlerin kaum objektiv zu diskutieren ist. Selbst der von Taneas Bekannten beschriebene verpasste Tonartwechsel von Lena in Je Veux mag den einen gravierend stören, der andere mag ihn gar nicht bemerken und wieder andere mögen die dadurch entstehende Spannung als einen ganz besonderen Reiz von Lenas Interpretation empfinden. Ich glaube nicht, dass ich an jeden Post von mir einen Zettel anhängen muss: Das ist nur meine persönliche Wahrnehmung.

Als "verblendet" und "fanatisch" empfinde ich nicht diejenigen, die Lena oder ihre Konzerte völlig anders wahrnehmen als ich sondern diejenigen, die meine von mir ehrlich geschilderten Wahrnehmungen und Erlebnisse zum Anlass für persönliche Angriffe nehmen. Vielleicht bin ich da in letzter Zeit ein wenig empfindlich. Aber - natürlich wieder rein subjektiv - ich glaube ich habe auch einigen Grund dazu.

Ich habe in letzter zeit eher den eindruck hier bekommt der 'lehrer' in der person die oberhand, der nicht davon weg kann immer noten zu vergeben.
Nur kommt sowas im 'privaten' bereich eben nicht gut an (ich erinnere mich in meinem privaten umfeld an einen eher amüsanten fall wo ein brieffreund einen seiner eigenen briefe 'korregiert' mitgeschickt bekam ;) )
....
Sollte dieser Eindruck entstanden sein, dann tut auch das mir ausgesprochen leid. Besser als ich es getan habe, konnte ich nicht verdeutlichen, dass ich andere nicht belehren will oder gar meine Ansichten für "besser" halte als die anderer Foristen. Ich will aber gerne zugeben, dass meine persönliche Sicht auf Lena natürlich durch meine Lebenssituation sowohl privat wie auch beruflich geprägt ist. Und so mag es Dinge geben, die mich besonders interessieren, die für andere aber völlig unerheblich sind. So kann ich es mehr als gut nachvollziehen, dass z.B. jemand wie Ulli, der in einem künstlerisch-handwerlichen Beruf tätig ist, seine ganz andere Art hat, Lena zu begegnen (und uns unter anderem so wunderbare Fotos, Videos usw. zu schenken) als ich als langjähriger Lehrer und Vater von Töchtern, die nur unwesentlich älter sind als Lena.

Ist denn nicht gerade die Vielfalt der verschiedenen Sichtweisen auf Lena das wunderbare in diesem Forum? Da stimmt es mich sehr traurig und macht mich manchmal so hilflos und dann auch wütend, wenn ich den Eindruck habe, dass diese Vielfalt nicht mehr als bereichernd sondern als bedrohend für den eigenen "Standpunkt" erlebt wird.

Hier finde ich es schade, dass es mir nicht immer gelingt die Contenance zu wahren. Das trägt sicherlich nicht zur "Versachlichung" der Gesprächsatmosphäre bei. Diese Kritik ziehe ich mir an. Aber manchmal platze ich eben..... - verbal bzw. virtuell. Und das ist ja immerhin noch besser als im "real life" zu platzen . Wummmmms.

Grombold
05.05.2013, 21:32
... Gerade auf dieser Grundlage finde ich es so schade, dass - nach meinem Empfinden (hallo Vampi..) - das Offenbacher Konzert bei weitem nicht das zeigt, was Lena zu zeigen in der Lage ist und was sie auf anderen Konzerten der Tour gezeigt hat.Mal abgesehen davon, das du gerade dabei bist, dein letztes bischen Glaubwürdigkeit zu verspielen (wo z.B. ist jetzt deine ""neutrale"" Brille geblieben?) muß ich dem zitierten doch deutlich widersprechen, auch wenn du das jetzt plötzlich nur noch als deine persönliche Meinung darstellst. Obwohl ich von Offenbach nur den Live-Stream kenne, kann ich ohne weiteres sagen, das ich NF, WWTFL, den Block Bliss Bliss/TBAS/Taintet Love, AMAO und Stardust beispielsweise in Offenbach besser gelungen finde als in Münster. In Münster wiederum waren andere besser, in anderen wieder ganz andere. Unterm Strich hatte jedes Konzert seine Highlights.

bates
05.05.2013, 21:44
Mal abgesehen davon, das du gerade dabei bist, dein letztes bischen Glaubwürdigkeit zu verspielen (wo z.B. ist jetzt deine ""neutrale"" Brille geblieben?).

Das sehe ich jetzt doch ein bisschen anders, Grombold. Ich bin ganz froh, dass Muenzi seine Position mal in diesem besonnenen Tonfall dargestellt und manches auch geradegerückt hat, auch Fehler eingeräumt hat, dann muss man ihm diese Gelegenheit aber auch geben.

Zum Topic hab ich sonst gerade nichts zu vermelden :).

Tanea
05.05.2013, 21:45
Selbst der von Taneas Bekannten beschriebene verpasste Tonartwechsel von Lena in Je Veux mag den einen gravierend stören, der andere mag ihn gar nicht bemerken und wieder andere mögen die dadurch entstehende Spannung als einen ganz besonderen Reiz von Lenas Interpretation empfinden.
Bevor jemand anderes darauf hinweist, mach ich es lieber selbst: "Je Veux" hat keinen Tonartwechsel, sondern ich habe da wohl was falsch in Erinnerung / verwechselt. Sorry auch an dieser Stelle, ich kann das im Moment nicht mal so eben klären und da jetzt eine Riesensache daraus machen will ich nicht. Alles was von dir über einen (möglichen) verpatzten Tonartwechsel gesagt wurde, sehe ich genauso.

ESC_Germany
05.05.2013, 21:47
ich finde "Je veux" wie es Lena gesungen hat einfach super toll!!

Grombold
05.05.2013, 22:27
Das sehe ich jetzt doch ein bisschen anders, Grombold. Ich bin ganz froh, dass Muenzi seine Position mal in diesem besonnenen Tonfall dargestellt und manches auch geradegerückt hat, auch Fehler eingeräumt hat, dann muss man ihm diese Gelegenheit aber auch geben.
...Die hat er doch, auch, immer noch.
Ich wollte nur auf etwaige Widersprüchlichkeiten hinweisen :hmm:

Muenzi
06.05.2013, 01:35
Du vergleichst Konzerte, die du live vor Ort gesehen und gehört hast mit einer Aufzeichnung.
Bist du dir sicher, dass dein Empfinden da keinen cognitive bias hat?
Nein, bin ich nicht. Ich glaube aber eher nicht daran.

synapse
06.05.2013, 01:53
Nein, bin ich nicht. Ich glaube aber eher nicht daran.

An mir ist das Experiment gemacht worden, und das Ergebnis war:


Live im Konzert in Offenbach hab ich auch keine stimmlichen Probleme bemerkt, ich fand es sehr schön gesungen. Nur in der Aufnahme im Internet kann ich manche Schwierigkeiten hören

Wie man an verschiedenen Beiträgen zum Thema sehen kann, ging es nicht nur mir so. Und ich machte diese Beobachtungen, bevor die Debatte darüber hier losging, also unbeeinflusst davon.

Rolwin
06.05.2013, 09:03
An mir ist das Experiment gemacht worden, und das Ergebnis war:



Wie man an verschiedenen Beiträgen zum Thema sehen kann, ging es nicht nur mir so. Und ich machte diese Beobachtungen, bevor die Debatte darüber hier losging, also unbeeinflusst davon.
Dem stimme ich zu.....ist aber ähnlich wie beim Fußball, manche Fehler erkennt man erst in den Wiederholungen und wertet sie unterschiedlich.

Ein kleines Beispiel hierzu:
Ich habe mal für eine kurze Zeit Trailer beim WDR und bei RTL geschnitten. Habe immer peinlich darauf geachtet, dass keine Halbbilder aneinander geschnitten wurden, denn ein wirklich geschultes Auge konnte dann einen Ruckler feststellen.
In dieser Zeit habe ich so manchen Film oder Trailer mit anderen Augen betrachtet. Sah jeden Fehler, den die Kollegen beim Schnitt gemacht haben. Nachteil war, dass bei mir die eigentliche Schönheit des Films, oder das gesprochene Wort, teilweise verloren gingen, so lange, bis ich diese Sichtweise abgelegt habe.

So ähnlich ergeht es mir auch bei Lenas Gesang. Wenn ich will, erkenne ich jeden mißlungenen Ton. Je nach Gefühlslage, ist mir das völlig egal und manchmal stört mich das.
Bei mir ist es so, dass es mich bei einem Live-Konzert überhaupt nicht stört, aber bei einem dreiminütigen Auftritt dann eher doch :hmm:

Möchte doch noch einmal die Gelegenheit nutzen um W.S. zu widersprechen:
Wenn bei einem Live-Konzert, die Publikums-Stimmung nicht ausreichend wiedergegeben wird, fehlt beim Betrachter am TV ein wesentlicher Bestandteil für den Gesamteindruck. Publikums-Reaktionen wirken oftmals sehr ansteckend und gehören dazu. Intensiver wirken sie auf "normale Betrachter", während ein Fan mit wenig ebenfalls zufrieden ist.:)

ranzig
06.05.2013, 09:27
Je nach Gefühlslage, ist mir das völlig egal und manchmal stört mich das.

Dazu noch eine Anmerkung: Ich habe beruflich relativ viel mit der Bewertung von wissenschaftlichen Texten zu tun. Dabei habe ich die Beobachtung gemacht, dass der Störfaktor formaler Fehler (Rechtschreibung etc.) steigt, wenn ich keinen direkten Zugang zum Thema habe. Übertragen auf Lena glaube ich, dass die Bedeutung von "schiefen Tönen" subjektiv dann zunimmt, wenn sich dem Rezipienten zumindest Teile des "Gesamtpakets" nicht eröffnen. Das kann z.B. die fehlende Live-Atmosphäre sein oder auch ein nicht vorhandener Sinn für Lenas speziellen Humor.

Tiny Tim
06.05.2013, 19:34
Möchte doch noch einmal die Gelegenheit nutzen um W.S. zu widersprechen:
Wenn bei einem Live-Konzert, die Publikums-Stimmung nicht ausreichend wiedergegeben wird, fehlt beim Betrachter am TV ein wesentlicher Bestandteil für den Gesamteindruck. Publikums-Reaktionen wirken oftmals sehr ansteckend und gehören dazu. Intensiver wirken sie auf "normale Betrachter", während ein Fan mit wenig ebenfalls zufrieden ist.:)

Nein, das hat mit Fan oder Nicht-Fan nichts zu tun, sondern damit, ob man sich für die Bühnendarbietung interessiert oder ob man in erster Linie Aufschluss darüber erhalten will, in welchem Maße die Zuschauer ihre Gefühle in Bewegungsenergie und Lautstärke umsetzen. Verschiedentlich wurde ja schon zu Recht darauf hingewiesen, dass die Intensität der Gefühle, die Lena bei ihrem Publikum auslöst, nicht notwendigerweise in derart äußerlichen Kategorien messbar sein muss. Was wäre denn zum Beispiel, wenn Lena in besonders hohem Maße ein Publikum anspräche, das eher zu innerer Bewegtheit als zu äußerer Bewegung neigt? Ich selbst würde mich in so einem Publikum nicht nur wohl fühlen, sondern mich damit auch identifizieren können, schon weil dann nicht ständig Ermahnungen zu lesen wären, dass man gefälligst lauter und bewegungsreicher feiern soll. ;) Jedenfalls würde das weder an der Qualität von Lenas Bühnendarbietungen noch an der Heftigkeit der Gemütsbewegungen ihres Publikums irgendetwas ändern. Im übrigen bin ich aber zuversichtlich, dass diejenigen, die den Livestream gesehen haben, intelligent genug sind um zu bemerken, dass die relativ geringe Lautstärke des Publikums im Stream auf fehlende Saalmikrofone zurückzuführen ist - sofern das für sie überhaupt in irgendeiner Weise interessant ist.

Grombold
06.05.2013, 21:38
Es gibt schon ein paar Stellen im Offenbach-Konzert, wo Lena intensiv mit dem Publikum interagiert wie z.B. bei Stardust oder Lifening, zudem gibt es ein paar Stellen, wo Lena ihren Gesang vorzeitig abbricht, um intersiver die aufkommende Publikumsreaktion aufzunehmen. An den Stellen wäre es schon irgendwie sinnvoll mehr vom Publikum mitzubekommen.

Dann gibt es auch Leute, die brauchen das Feedback, um auch sich selber gestatten zu können aus sich heraus zu gehen.

übrigens: freude kann ansteckend wirken (Gähnen aber auch)

Grombold
06.05.2013, 23:52
Wenn Lena singen will wie eine Nachtigall - wenn sie es wirklich will - dann tut sie es einfach!
Warum? - Weil sie es Kann!

dazu verweise ich einfach auf den Offenbach-Stream, 'Goosebumps'.

Muenzi
13.05.2013, 12:29
Wenn Lena singen will wie eine Nachtigall - wenn sie es wirklich will - dann tut sie es einfach!
Warum? - Weil sie es Kann!

dazu verweise ich einfach auf den Offenbach-Stream, 'Goosebumps'.

Träum weiter :-D

Doktor Landshut
13.05.2013, 13:09
Wenn Lena singen will wie eine Nachtigall - wenn sie es wirklich will - dann tut sie es einfach!

Aber nur wenn sie einen gezwitschert hat :D

Brummell
13.05.2013, 13:38
Aber nur wenn sie einen gezwitschert hat :D

:-D

juergen
13.05.2013, 15:37
dazu verweise ich einfach auf den Offenbach-Stream, 'Goosebumps'. und "Stardust". Hat mich zumindest aufhorchen lassen. Gerade in den späteren Teilen des Songs.

rumimo
15.05.2013, 15:34
Meine Schwiegermutter kann Lenas Stimme nach wenigen Takten im Autoradio erkennen. "Das ist doch die Lena...?"

earplane
14.07.2013, 09:23
Ich zitiere diesen Beitrag mal hier komplett

Da will ich doch nochmal das Thema Gesangsunterricht ansprechen. Seltsam finde ich ja, dass Lenas Aussage im Blue-Gespräch (http://tvtotal.prosieben.de/tvtotal/videos/player/?contentId=109684) der im Interview mit Nela Panghy-Lee vom 25.09.2010 (http://www.youtube.com/watch?v=4Sc6gGV5dZA) zu widersprechen scheint. Hier hatte sie zumindest vor, Gesangsunterricht zu nehmen, weil sie ja auch keinen Marathon läuft, ohne vorher die Oberschenkel zu trainieren.

Um aber den Sinn eines irgendwie gearteten Gesangsunterrichts zu ergründen, müsste ich erst mal wissen, welche Gesangstechnik Lena überhaupt benutzt. Bei meiner recht laienhaften Recherche bin ich auf das Crooning (http://de.wikipedia.org/wiki/Crooning) gestoßen. Diese Technik wurde durch Frank Sinatra geprägt und scheint recht schonend mit dem Stimmapparat umzugehen. Sie ist zumindest nicht bei dieser Auflistung http://www.gesanglehrer.de/de/jones/Schaedig_Technik.PDF enthalten, im Gegensatz zum Belting (http://de.wikipedia.org/wiki/Belting).

Im zum Crooning verlinkten Wikipedia-Artikel heißt es unter anderem:

Als ideal für das Mikrofon erwies sich dagegen eine Gesangsstimme, die in einem unangestrengten, freundlichen Gesprächstonfall daherkam, „an everyday, casual, off-the-street and into-your-living room voice“. Der zurückhaltende, teils kraftlos wirkende stimmliche Umgang mit Rhythmen und Tönen stellt das prägnanteste Merkmal des Croonings dar. So zeichnen sich die Songs der Crooner durch einen geringen Tonumfang, gleitende Tonfolgen und geringe dynamische Schwankungen aus. Ein weiteres Merkmal ist das Singen auf Konsonanten.
Auch wenn man Lena jetzt nicht als ausgewiesenen Crooner bezeichnen will, finde ich es schon recht erstaunlich, dass es für diesen Gesangsstil einen eigenen Namen und so berühmte und international erfolgreiche Sänger gibt.

Was bezwecken nun die Stimmen, die Gesangsunterricht wünschen? Dass Lena ihren Gesangsstil ändert, oder dass sie diesen erweitert? Schutz vor Krank- und Heiserkeit? Es ist noch nicht einmal bewiesen, dass Lena durch ihr Singen krank oder heiser geworden ist.

Möglicherweise liegt auch gerade in dieser, ihrer Art zu singen der Schlüssel zu den Gefühlen, die Lena hervorzubringen vermag. Dieser Umstand wurde ja schon von einigen angesprochen. Ob sich durch etwas Training, daran etwas ändern würde, ist aber genauso wenig erwiesen.

Um den Bogen zur Einleitung zu spannen: Vielleicht hat ihr der Gesangslehrer in der ersten Stunde gleich gesagt, dass sie nicht trainieren braucht und auch das Aufwärmen der Stimme überbewertet wird …

Andererseits hat sie sicher auch dazugelernt seit dem ESC 2011, wenn auch nicht unbedingt durch eine professionelle Gesangsschule. Aber anzunehmen, dass Lena aus Sendungen wie Dein Song und The Voice Kids nichts für sich selbst mitnimmt, wird ihr nicht gerecht.

Tiny Tim
14.07.2013, 12:21
Und ich zitiere mal diesen Beitrag komplett:


Das ist mir im Laufe der Zeit auch klar geworden: Am Leben gehalten wird das Forum weniger durch Inhalte und Kompetenz als vielmehr durch die dramatische Aufbereitung engagierten Nichtwissens*, des Unterhaltungswertes wegen. ;)

*im Volksmund auch "Meinung" genannt.

chuman96
14.07.2013, 13:51
Natürlich ist Lenas Stimme etwas besonderes,nicht so göttlich wie die einer Lady Gaga oder Whitney Houston aber ihre Stimme erkennt man sofort im Radio :) Ellie Gouldings Stimme zb. erkenne ich sofort im Radio,da sie ja auch eine besondere Stimme hat

juppmartinelli
26.08.2013, 16:34
Aus einem Portrait von Moritz von Uslar über Helge Schneider (ZEIT 35/2013, S. 37). Schneider spricht nicht explizit über Lena, fasst aber das Wesentliche ihres Gesangs großartig zusammen:

Eine gute Stimme, erklärt Helge, sei ein erzählender Rhythmiker. "Bei Frank Sinatra wird das deutlich." Im Nachdenken über den idealen Gesang fällt nun der schöne Begriff der sachlichen Stimme. Sachlich singen: kein unnnötiges Trara machen, das singen, wovon der Song handelt. (...) Der Song ist, wenn es gut läuft, klüger als der Sänger. Swing, Leichtigkeit, Unangestrengtheit - sind diese Dinge, wie die Jazzer sagen, am anstrengendsten herzustellen? Großes Helge-Grinsen. Er stützt sich mit einer Hand auf die Hammondorgel: "Nö. Das Unangestrengte ist bei mir echt unanstrengend."

Bina
26.08.2013, 16:53
diese Frage kann ich ganz schnell beantworten Ja:)

Doktor Landshut
27.08.2013, 13:32
Aus einem Portrait von Moritz von Uslar über Helge Schneider (ZEIT 35/2013, S. 37). Schneider spricht nicht explizit über Lena, fasst aber das Wesentliche ihres Gesangs großartig zusammen:

Eine gute Stimme, erklärt Helge, sei ein erzählender Rhythmiker. "Bei Frank Sinatra wird das deutlich." Im Nachdenken über den idealen Gesang fällt nun der schöne Begriff der sachlichen Stimme. Sachlich singen: kein unnnötiges Trara machen, das singen, wovon der Song handelt. (...) Der Song ist, wenn es gut läuft, klüger als der Sänger. Swing, Leichtigkeit, Unangestrengtheit - sind diese Dinge, wie die Jazzer sagen, am anstrengendsten herzustellen? Großes Helge-Grinsen. Er stützt sich mit einer Hand auf die Hammondorgel: "Nö. Das Unangestrengte ist bei mir echt unanstrengend."

Passt vortrefflich auf die Vorträge, mit denen sich Lena für den ESC 2010 beworben hatte. Leider ist im Verlauf von Lenas Professionalisierung im kommerziellen Musikbetrieb aus meiner Sicht einiges davon verloren gegangen.

Grombold
27.08.2013, 13:51
Passt vortrefflich auf die Vorträge, mit denen sich Lena für den ESC 2010 beworben hatte. Leider ist im Verlauf von Lenas Professionalisierung im kommerziellen Musikbetrieb aus meiner Sicht einiges davon verloren gegangen.:brav:
das wird schon wieder (oder genauer gesagt ist es das schon größten teils)

Str8 Ballin
27.08.2013, 14:20
Passt vortrefflich auf die Vorträge, mit denen sich Lena für den ESC 2010 beworben hatte. Leider ist im Verlauf von Lenas Professionalisierung im kommerziellen Musikbetrieb aus meiner Sicht einiges davon verloren gegangen.

Ich seh das recht ähnlich, aber ist ok. weil

"Früher" mehr, aber ja jetzt immer noch sehr!

Str8 Ballin
27.08.2013, 14:34
Und ich zitiere mal diesen Beitrag komplett:

Naja, lieber, Bild dir deine Meinung.

Ich find ja zu witzig ist auch nix, aber in letzter zeit find ich dich witziger was auch an dem Bild liegen kann, aber in meinem fall nicht ist.

Über deinen Kommentar im Bild-"Zeitung"s Thread hab ich mich so weggepisst: ichsagnur Ägypten.

juppmartinelli
27.08.2013, 15:12
Passt vortrefflich auf die Vorträge, mit denen sich Lena für den ESC 2010 beworben hatte. Leider ist im Verlauf von Lenas Professionalisierung im kommerziellen Musikbetrieb aus meiner Sicht einiges davon verloren gegangen.

War verloren gegangen, ja, zeitweise. Wie sie ja selbst im Bauhau-Interview sagte: Es gab harte Zeiten, und auch heute gelingt es ihr nicht immer, sich fallen zu lassen, den flow zu finden. Was mit ihrer Stimme geschieht, wenn es gelingt - wenn sie so in der Musik drin ist, dass sie aufhört, zu kontrollieren, den Song beherrschen zu wollen bzw. zu demonstrieren, dass sie ihn beherrscht, wenn sie sich völlig frei gesungen hat - zeigt Goosebumps im Bauhaus-Konzert. Für mich vielleicht ihre berührendste Interpretation seit Mr. Curiosity (USFO). Und ich bin sonst weder ein besonderer Fan von Goosebumps noch von solchen Superlativen.

Zampano
27.08.2013, 16:07
...- zeigt Goosebumps im Bauhaus-Konzert. Für mich vielleicht ihre berührendste Interpretation seit Mr. Curiosity (USFO).

Da bin ich ganz bei dir... übertrifft die Album-Version, speziell dieses langgezogene, sehnsuchtsvolle "my heart" gegen Ende... so kraftvoll und doch irgendwie so zerbrechlich... ich finde das passende Adjektiv nicht... geht jedenfalls ganz tief rein... :schnueff:

rumimo
31.08.2013, 19:44
J.W.v.Goethe: "Ich künstle so lange an meinem Stil herum, bis er natürlich wird."

Peter M. aus V.
31.08.2013, 20:03
Passt vortrefflich auf die Vorträge, mit denen sich Lena für den ESC 2010 beworben hatte. Leider ist im Verlauf von Lenas Professionalisierung im kommerziellen Musikbetrieb aus meiner Sicht einiges davon verloren gegangen.
Du hast zwar Recht, aber ich finde, sie hat doch einiges hinübergerettet über die schwierige Zeit. Juppmartinelli beschreibt schön, wie die musikalischen "magic moments" aussehen:

War verloren gegangen, ja, zeitweise. Wie sie ja selbst im Bauhau-Interview sagte: Es gab harte Zeiten, und auch heute gelingt es ihr nicht immer, sich fallen zu lassen, den flow zu finden. Was mit ihrer Stimme geschieht, wenn es gelingt - wenn sie so in der Musik drin ist, dass sie aufhört, zu kontrollieren, den Song beherrschen zu wollen bzw. zu demonstrieren, dass sie ihn beherrscht, wenn sie sich völlig frei gesungen hat - zeigt Goosebumps im Bauhaus-Konzert. Für mich vielleicht ihre berührendste Interpretation seit Mr. Curiosity (USFO). Und ich bin sonst weder ein besonderer Fan von Goosebumps noch von solchen Superlativen.

gauloises
25.11.2013, 17:31
Was mit ihrer Stimme geschieht, wenn es gelingt - wenn sie so in der Musik drin ist, dass sie aufhört, zu kontrollieren, den Song beherrschen zu wollen bzw. zu demonstrieren, dass sie ihn beherrscht, wenn sie sich völlig frei gesungen hat - zeigt Goosebumps im Bauhaus-Konzert. Für mich vielleicht ihre berührendste Interpretation seit Mr. Curiosity (USFO).

Ja.

gauloises
28.12.2013, 14:01
Zur allgemein verbreiteten These, Lena könne nicht auf "laut" und "Rockröhre", sondern sei eher die "leise Erzählerin": Dem, dass Madame z.B. die Klaviatur eines kleinen, feinen Bauhaus-Konzertes formvollendet beherrscht, kann natürlich nicht widersprochen werden, soll es auch gar nicht. Die Bauhaus-Aufzeichnung ist epic.
Dennoch, und auch ohne Lena auf die Ebene einer Sarah Connor hieven zu wollen (ja, bleiben wir mit prominenten Vergleichen kurz im eigenen Land, dann wissen wir vielleicht am ehesten, was wir haben), ist es natürlich Unfug zu behaupten, Lena könne stimmlich "kein Stadion beschallen" usw. "Röhre" ist zwar nicht ihr Programm - aber LML steht ohnehin für kein Programm, sondern ist dafür prädestiniert, manche Schubladen dieser Welt ad absurdum zu führen :): IB in Fulda sei hier erwähnt - eine epochale Wucht vor dem Herrn. Oder BB auf dem Hohentwiel - die Bühne glühte, der Fels bebte. Wer dabei war, weiß, was ich meine: Rock ’n’ Roll. Vollumfänglich stadiontauglich.

earplane
28.12.2013, 15:49
Wer meint Lena wäre nicht stadiontauglich ist meiner Meinung nach ohnehin unzurechnungsfähig. Wir reden immerhin von einer Künstlerin die dadurch berühmt geworden ist dass sie 2010 ein Stadion in Norwegen zum Kochen gebracht hat. Und sie ist seit dem ja noch öfter in Stadien aufgetreten und das Publikum war jedes Mal begeistert. Zuletzt ja tatsächlich mit einem Rocksong auf Schalke.

Peter M. aus V.
28.12.2013, 15:49
Lieber @gouloises,

als ich sah, dass der Stimme - Thread wieder oben war, habe ich schon Schlimmes befürchtet - aber als ich den Urheber des Posts erkannte, war ich dann doch b eruhigt.

Für Dich: Ja, ich liebe Lenas Erzählstimme. Aber: Du hast zwei meiner anderen absoluten Lieblinge aus Lenas Kehle als "Gegenbeispiele" genannt, oder besser, als Beispiele für die andere Seite Lenas. Bliss Bliss war sofort meins, und von den "ollen Kamellen" gehören New Shoes bzw. Love me auch in diese Kategorie. I'm black ist, finde ich, die geniale Verbindung b beider Fähigkeiten, der geheimnisvolle erzählte Anfang und der Power- Refrain.

Und trotzdem: Lieber nicht im Stadion. Nicht, dass sie sich dort stimmlich verlieren würde, das wüsste dieTechnik, wenn sie gut ist, zu verhindern. Aber ich könnte mir vorstellen, dass Lenas Rock- Röhre doch in kleinerem Rahmen besser, präsenter, direkter wirkt als in 80 m Entfernung aus irgendeinem Soundsystem. Auf Schalke war ja Vollplayback, und zwischen Max Mutzke und demStefan Raab, den beiden Schreihälsen, konnte sie ja nur mit dem Gegenteil punkten. Die anderen Arenen (2011) waren geschlossen, allerdings live. (Nur Düsseldorf Halbplayback). Wie wirkte Lena dort? Bei mir verblasst allmählich die Erinnerung.

Kann aber auch sein, dass ich einfach nur nicht so weit weg von ihr sein will, dass ich ein Super- Fernglas brauche, um sie wirklich wahrzunehmen. :zahn:

Welche Frauen der Pop- Welt bespielen eigentlich Stadien? Madonna fällt mir sofort ein; helft mir auf die Sprünge.

sound
28.12.2013, 15:59
Ich bin völlig erstaunt das man ernsthaft darüber redet für welche Beschallungsgröße Lenas Stimme geeignet ist. Mehr sag ich dazu lieber nicht.

Peter M. aus V.
28.12.2013, 16:19
Nicht, dass sie sich dort stimmlich verlieren würde, das wüsste dieTechnik, wenn sie gut ist, zu verhindern.

@Sound, meine Komplimente sind manchmal etwas versteckt. :D

sound
28.12.2013, 16:34
@Sound, meine Komplimente sind manchmal etwas versteckt. :D
Ach so das war versteckt? Nicht wirklich, aber darum gehts doch gar nicht, da bräuchten wir ja nicht über Lenas Stimme sprechen sondern über irgend eine beliebige wenns an der Technik liegen sollte.
Ich kann dir nur eins versichern, nach 80 Metern (spätestens!!!!!!!!) klingt für mich eh alles scheisse, das ist halt rein physikalisch bedingt.
Das werden jetzt sicher einige anders sehen oder hören aber das ändert nichts daran wie es sich für mich anhört. Es gibt auch Leute die hören den Fernsehton aus dem Fernseher :hmm:

sound
14.01.2014, 02:12
Ein Intrview in der neuesten Recording mit Siggi Bemm

Rec.Magazim: Bist du eher ein Pedant oder lässt du es bei den Aufnahmen auch einfach mal laufen?

Siggi Bemm: Ein wirklich guter Sänger, der von einem guten Produzenten begleitet wird, muss keine 40 Takes singen. Da kommt nur noch heiße Luft, da geht nichts mehr. Da ist die Emotion futsch, dann kann man kein Gefühl mehr für den Titel entwickeln. Dann kann man vielleicht technisch richtig singen, aber das will ich nicht - ich will ein geiles Gefühl haben, nicht technisch richtig. Bei mir gibt es auch zu 99 Prozent keine Korrekturen in irgendeiner Form. Ich haue das nicht durch den Autotune oder sonst irgendwelche Sachen - wenn du einen göttlichen Take hast und eine Scheiß Note ist schief, in der heutigen Zeit korrigiert man sie dann leider. Aber es gibt öfter mal Blue-Notes, die durchaus "very charming" sind - die zu korrigieren fände ich verkehrt. Wenn man Nena durch den Autotun genagelt hätte, hätte sie nicht so viel verkauft. Gerade dieses leicht schiefe, Kindliche, diese Naivität da drin, die macht es aus. Und das ist für mich auch das, was die Persönlichkeit des einzelnen Musikers ausmacht. Wenn es natürlich völlig Scheiße ist, dann brauche ich erst gar nicht den Record-Knopf zu drücken, dann sage ich: "Tschüss Jungs, geht wieder nach Hause."


Seine Aussagen zum Mastering finde ich auch klasse, bin jetzt aber echt zu faul das ab zu schreiben.
Wenn ich bock hab häng ich morgen ein Foto an, Akku ist grad leer......
Was hast du so für Hobbys?
"Smartphone" :wut:

j_easy
14.01.2014, 13:55
Und von Nena haben Ihre Kritiker auch immer wieder geschwafelt, Sie könne nicht singen ... Passt daher auch gut auf Lena.

Tiny Tim
12.05.2014, 00:45
http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?8080-Big-In-Japan-(Lena-mit-Selin-und-Richard)&p=554849#post554849

bates
12.05.2014, 19:53
Gestatte, @Peter M. aus V., dass ich auch dieses wunderbare Zitat mal in den gebührenden Thread verfrachte (Ordnung muss sein ;)):


Rein vom Tonumfang ist das Altlage, aber Stimmfarbe und Resonanz / Volumen passen nicht wirklich. Es ist tatsächlich eine Art Mezzo Mix, Alt- Lage (dunkle Cola) mit lyrischer Sopran- Farbe (helle Orange) und speziellen Lena- Blubber- Bläschen.

Simply beautiful.

Axel1954
13.05.2014, 16:32
Jeder kann singen, Problem ist das nicht jeder die Harmonien auf die Reihe bekommt so das es kein Stress für andere Ohren ist.

rumimo
15.05.2014, 07:39
Als ich sie zum erstenmal hörte dachte ich ihr "ei" schillert und ihr a" kratzt.

Furlong
31.10.2014, 09:54
Ist das bekannt?
Das ist doch irgendwie anders, oder? Ich find's supa.
https://www.youtube.com/watch?v=nQa2D3FDcF8

Das ist die Unplugged-Version aus dem ARD-MoMa.

http://youtu.be/NV8Wr0SkI3w?t=2m39s

Ganz ehrlich, als ich das jetzt mal wieder gehört habe, frage ich mich umso mehr: Was ist nur aus ihrer tollen, kräftigen, gut klingenden (Sing-)Stimme geworden?!

hlfan
31.10.2014, 10:27
Das ist die Unplugged-Version aus dem ARD-MoMa.

http://youtu.be/NV8Wr0SkI3w?t=2m39s

Ganz ehrlich, als ich das jetzt mal wieder gehört habe, frage ich mich umso mehr: Was ist nur aus ihrer tollen, kräftigen, gut klingenden (Sing-)Stimme geworden?!

Welche Stimme meinst du?^^..seit "new shoes" bei USFO ist sie weg

Furlong
31.10.2014, 10:51
Welche Stimme meinst du?^^..seit "new shoes" bei USFO ist sie weg

2012 war sie aber immer noch besser als das, was sie in letzter Zeit abgeliefert hat.

Hollie60
31.10.2014, 11:01
Das finde ich nicht.
What A Man war (ist) ein Klasse Song Und auch Stardust was danach kam ist bis jetzt eines der besten Songs von ihr.

hlfan
31.10.2014, 11:10
Das finde ich nicht.
What A Man war (ist) ein Klasse Song Und auch Stardust was danach kam ist bis jetzt eines der besten Songs von ihr.

Auf CD ja

HolgerL
31.10.2014, 11:15
Mein Eindruck ist, dass einige bei USFO nicht genau hingehört haben. Stimmgewalt war nie das Markenzeichen von Lena und wird es auch nie werden.
Lena hat andere Qualitäten, die in den letzten Jahren hier und anderswo hinlänglich dargelegt wurden.
Mir geht die sich hier breit machende Mäkelei tierisch auf den Geist. Insbesondere auf Vergleiche mit einer gewissen Helene Fischer kann ich dankend verzichten.

Hollie60
31.10.2014, 11:18
Ich vermute mal das du viele Auftritte gar nicht kennst.

Brummell
31.10.2014, 11:26
Das ist die Unplugged-Version aus dem ARD-MoMa.

http://youtu.be/NV8Wr0SkI3w?t=2m39s

Ganz ehrlich, als ich das jetzt mal wieder gehört habe, frage ich mich umso mehr: Was ist nur aus ihrer tollen, kräftigen, gut klingenden (Sing-)Stimme geworden?!

Schön mal wieder die unplugged Version vom MOMA zu hören . Mir gefällt sie sehr gut - aber auch die Studioversion von What a man fand ich super. Ich finde es schade, dass "What a man" - entweder weil Cover oder weil man diese Art von Songs nicht von ihr erwartete - ziemlich untergegangen ist.

Diese (edit: kräftigere) Stimme hat sie sicher noch . Es kommt halt auf die Art der Songs an, ob sie sie "rausholt" . Deshalb bin ich ja auch so gespannt was in der "CS" Tüte sein wird.

j_easy
31.10.2014, 11:30
Hä? Lenas Stimme ist innerhalb Ihrer Signatur äußerst wandelbar. Sie singt, wie es zum Song passt. Wer es nicht (mehr) mag, hat ja etliche Alternativen. :kopfhoerer:

bates
31.10.2014, 11:33
Mein Eindruck ist, dass einige bei USFO nicht genau hingehört haben. Stimmgewalt war nie das Markenzeichen von Lena und wird es auch nie werden.
Lena hat andere Qualitäten, die in den letzten Jahren hier und anderswo hinlänglich dargelegt wurden.
Mir geht die sich hier breit machende Mäkelei tierisch auf den Geist. Insbesondere auf Vergleiche mit einer gewissen Helene Fischer kann ich dankend verzichten.

Was man aber sagen kann, ist, dass "What a Man" – auch wenn ich ihn eigentlich gar nicht so mag – ein Song ist, der Lenas Stärken sehr entgegenkommt, bei dem sie mit jedem Ton, mit jeder Silbe spielen kann, was sie ja dann bei dieser Live-Aufnahme ja auch exzessiv tut. Der Song "Stardust" ist in der Beziehung das genaue Gegenstück, den muss man immer glatt und "schön" runtersingen. Ich finde nach wie vor, dass der Song nicht so recht zu Lena passt.

Ich zweifle allerdings nicht daran, dass sie WAM heute noch genauso gut singen könnte wie damals. Was die kräftige Stimme trifft, verweise ich auch mal auf TBAS/Tainted Love. Es wäre halt wünschenswert, dass es in ihrem Repertoire mehr "Spielmaterial" dieser Art gibt.

Furlong
31.10.2014, 11:37
Mein Eindruck ist, dass einige bei USFO nicht genau hingehört haben. Stimmgewalt war nie das Markenzeichen von Lena und wird es auch nie werden.
Lena hat andere Qualitäten, die in den letzten Jahren hier und anderswo hinlänglich dargelegt wurden.
Mir geht die sich hier breit machende Mäkelei tierisch auf den Geist. Insbesondere auf Vergleiche mit einer gewissen Helene Fischer kann ich dankend verzichten.

Stimmgewalt und kräftige Stimme sind was völlig unterschiedliches.
Nachdem, was Lena zuletzt abgeliefert hat, hat sie ihre Qualitäten nur unzureichend gezeigt (hat sie die überhaupt noch?). Ihre Stimme klang zuletzt dünn, eher zittrig und viel zu kopflastig, von der im Vergleich zu früher (noch) schwächeren Tonsicherheit mal ganz zu schweigen.
Kritik muss immer erlaubt sein, Mäkelei würde ich das nicht nennen.
Warum du hier jetzt Helene Fischer ansprichst, ist mir nicht ganz klar.

- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -


Diese Stimme hat sie sicher noch . Es kommt halt auf die Art der Songs an, ob sie sie "rausholt" . Deshalb bin ich ja auch so gespannt was in der "CS" Tüte sein wird.

Wenn sie diese Stimme tatsächlich noch hat, hat sie die nur schon länger nicht mehr hervorgeholt.

Lars
31.10.2014, 11:40
zuletzt

Was meinst du überhaupt mit "zuletzt"?

Furlong
31.10.2014, 11:41
Was meinst du überhaupt mit "zuletzt"?

Alles, was es in diesem Jahr von ihr zu hören gab.

Lars
31.10.2014, 11:42
Alles, was es in diesem Jahr von ihr zu hören gab.

Also: Nichts.

j_easy
31.10.2014, 11:43
Ich verstehe nicht was @furlong will? Die Usfo Lena zurückhaben? Lena hat nix verlernt. Sie experimentiert aber. Und nasal sang Sie auch schon immer.

Furlong
31.10.2014, 11:44
Also: Nichts.

Soltau und "Schlaft alle" sind Nichts?!?
Okay, aber auch schon bei der letzten Tour war die gesangliche Leistung schwächer als früher.

bates
31.10.2014, 11:46
Soltau und "Schlaft alle" sind Nichts?!?

... und BIJ bei TVK. Und das würde ich eindeutig auf der Haben-Seite sehen, das war doch großartig.

(Soltau fand ich auch eher suboptimal.)

Furlong
31.10.2014, 11:49
Ich verstehe nicht was @furlong will? Die Usfo Lena zurückhaben? Lena hat nix verlernt. Sie experimentiert aber. Und nasal sang Sie auch schon immer.

Wollen tu ich viel, aber das hat nix mit Lena zu tun. ;)
Ich stelle nur fest, dass sich Lenas Gesang verändert hat und mMn nach nicht vorteilhaft. Das darf ja jeder gerne für sich anders sehen. :)

- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -


... und BIJ bei TVK. Und das würde ich eindeutig auf der Haben-Seite sehen, das war doch großartig.

(Soltau fand ich auch eher suboptimal.)

BIJ fand ich maximal okay, auch hier klingt mir (also ganz persönlich und subjektiv) die Stimme zu kopflastig, aber das war dann wohl so beabsichtigt und kann man gelten lassen.

Ovi
31.10.2014, 12:04
...Das darf ja jeder gerne für sich anders sehen.


Schön, Das.

AAAber: Etwas so hier hin tippen als hätte man den heiligen Gral der Kunstkritik komplett selbst ausgesoffen, und wäre dadurch befähigt über Lena voll objektiv Tatsachen rauszulassen, das ist etwas, was man nicht dürfen sollen mögen können täte.

HIER durfte ich solch Getipptes allerdings schon wieder mehrfach lesen.

Und DAS kann dann schon auf tierische Geister gehen.

Furlong
31.10.2014, 12:10
Schön, Das.

AAAber: Etwas so hier hin tippen als hätte man den heiligen Gral der Kunstkritik komplett selbst ausgesoffen, und wäre dadurch befähigt über Lena voll objektiv Tatsachen rauszulassen, das ist etwas, was man nicht dürfen sollen mögen können täte.

HIER durfte ich solch Getipptes allerdings schon wieder mehrfach lesen.

Und DAS kann dann schon auf tierische Geister gehen.

Grundsätzlich habe ich überall meine persönliche Meinung geschrieben, fände es jetzt aber völlig überzogen, wenn man das jedes mal mit entsprechenden Floskeln überdeutlich kennzeichnen müsste. Allerdings gibt es auch objektivierbare Kriterien, die man aber auch wiederum subjektiv gesehen anders bewerten kann, z.B. die Tatsache, dass Lenas Stimme ganz konkret bei BIJ oder "Schlaft alle" kopflastig ist oder in Soltau die Tonsicherheit schlecht war.

Brummell
31.10.2014, 12:27
Grundsätzlich habe ich überall meine persönliche Meinung geschrieben, fände es jetzt aber völlig überzogen, wenn man das jedes mal mit entsprechenden Floskeln überdeutlich kennzeichnen müsste. Allerdings gibt es auch objektivierbare Kriterien, die man aber auch wiederum subjektiv gesehen anders bewerten kann, z.B. die Tatsache, dass Lenas Stimme ganz konkret bei BIJ oder "Schlaft alle" kopflastig ist oder in Soltau die Tonsicherheit schlecht war.

Das mit 'kopflastig' bei BIJ kann man stehen lassen, allerdings empfand ich es als bewußt eingesetzt und in diesem Fall passend.
Schlaft alle und Soltau habe ich (vielleicht glücklicherweise ? :hmm:) nicht mitbekommen, kann deshalb in Sachen Tonsicherheit nicht wirklich etwas sagen. Allerdings vermute ich als Laie hinsichtlich "Singen", dass eine geringe Zahl von Auftritten die Tonsicherheit nicht fördert . Im Zweifelsfall ist mir persönlich die Interpretation aber wichtiger als die Tonsicherheit (obwohl mich letztere nicht stören würde :ugly: )

Lars
31.10.2014, 12:29
Soltau und "Schlaft alle" sind Nichts?!?
Okay, aber auch schon bei der letzten Tour war die gesangliche Leistung schwächer als früher.

Du warst in Soltau?

Dein Argument ist ein Songschnipsel?

Furlong
31.10.2014, 12:50
Du warst in Soltau?

Dein Argument ist ein Songschnipsel?

Um ehrlich zu bleiben: Ich war nicht in Soltau, habe aber (fast) alles gehört. Um dem Argument "live war es aber gaaanz anders" vorzubeugen - Ton(un)sicherheit und die Art zu singen kann man selbst auf schlechten Aufnahmen hören und beurteilen.

Das, was bis jetzt von Schlaft alle zu hören ist, ist mehr als "nur" ein kleiner Schnipsel, sondern die ganze erste Strophe - und das habe ich bewertet. Ich lasse mich noch gerne eines besseren belehren, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass der Rest des Songs andere Aufschlüsse bringt.

Mal eine Frage: Warum fällt es vielen so schwer, negative Kritik gegen Lena zu ertragen? V.a. muss man da immer nochmal nachbohren, um irgendwie evtl. die Kritik relativieren oder abschwächen zu können? Dass ihre Stimme zuletzt sehr kopflastig war und die Tonsicherheit schlecht sind objektive Tatsachen, aber um es dann nochmal zu sagen, wie man das für sich selbst subjektiv bewertet, bleibt jedem selbst überlassen.

Surfer
31.10.2014, 12:55
In Soltau war Lenas Stimme super. Das habe ich auch bei meinen ersten Eindrücken geschrieben. Die Stimme war kräftig und gut gelaunt. Lediglich Satellite war etwas schnell gesungen.

Bei BIJ sollte man erst einmal die Story verinnerlichen, um sich dann nicht zu wundern, warum Sie es so interpretiert hat, wie Sie es getan hat.

Im Vergleich mit dem guten MOMA WAM-Auftritt kann ich durchaus eine zusätzlich positive Entwicklung erkennen. Aber das ist natürlich subjektiv.
Besonders gefiel mir das Lena manche Töne länger nachsang, was auf eine bessere Atemtechnik schließen läßt.

Fluxxxie
31.10.2014, 13:05
Um ehrlich zu bleiben: Ich war nicht in Soltau, habe aber (fast) alles gehört. Um dem Argument "live war es aber gaaanz anders" vorzubeugen - Ton(un)sicherheit und die Art zu singen kann man selbst auf schlechten Aufnahmen hören und beurteilen.

Das, was bis jetzt von Schlaft alle zu hören ist, ist mehr als "nur" ein kleiner Schnipsel, sondern die ganze erste Strophe - und das habe ich bewertet. Ich lasse mich noch gerne eines besseren belehren, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass der Rest des Songs andere Aufschlüsse bringt.

Mal eine Frage: Warum fällt es vielen so schwer, negative Kritik gegen Lena zu ertragen? V.a. muss man da immer nochmal nachbohren, um irgendwie evtl. die Kritik relativieren oder abschwächen zu können? Dass ihre Stimme zuletzt sehr kopflastig war und die Tonsicherheit schlecht sind objektive Tatsachen, aber um es dann nochmal zu sagen, wie man das für sich selbst subjektiv bewertet, bleibt jedem selbst überlassen.

Das können einfach keine objektive Tatsachen sein, da ich das komplett anders höre.
Für mich hat Lena in Soltau wesentlich besser gesungen als bei der noccu Tour. Da stören mich auch die Soltau-Phantasietexte nicht wirklich.
Alle WAM Aufnahmen dagegen finde ich gesanglich äußerst bescheiden, sie singt dabei immer wie mit einer Wäscheklammer auf der Nase.
Ergo: Alles subjektiv.

Furlong
31.10.2014, 13:16
Das können einfach keine objektive Tatsachen sein, da ich das komplett anders höre.
Für mich hat Lena in Soltau wesentlich besser gesungen als bei der noccu Tour. Da stören mich auch die Soltau-Phantasietexte nicht wirklich.
Alle WAM Aufnahmen dagegen finde ich gesanglich äußerst bescheiden, sie singt dabei immer wie mit einer Wäscheklammer auf der Nase.
Ergo: Alles subjektiv.

Dass sie mehrere Töne nicht trifft und oft kopflastig-hauchend singt sind objektive Tatsachen. Es selber anders zu hören bzw. zu empfinden ist dann subjektiv.

Dass sie in Soltau besser gesungen hat heißt ja nicht zwangsläufig, dass es gut war.

Doktor Landshut
31.10.2014, 13:26
Was man aber sagen kann, ist, dass "What a Man" – auch wenn ich ihn eigentlich gar nicht so mag – ein Song ist, der Lenas Stärken sehr entgegenkommt, bei dem sie mit jedem Ton, mit jeder Silbe spielen kann, was sie ja dann bei dieser Live-Aufnahme ja auch exzessiv tut. Der Song "Stardust" ist in der Beziehung das genaue Gegenstück, den muss man immer glatt und "schön" runtersingen. Ich finde nach wie vor, dass der Song nicht so recht zu Lena passt.

Sehe ich exakt genauso. Je modulationsfähiger das Songmaterial, desto besser für Lena.* Fand daher auch die Musikauswahl bei USfO insgesamt ihrem Naturell entgegenkommend.

*Und desto ungeeigneter für Sängerinnen z.B. im Helene-Fischer-Style.

Fluxxxie
31.10.2014, 13:40
Dass sie mehrere Töne nicht trifft und oft kopflastig-hauchend singt sind objektive Tatsachen
Dann gib doch bitte mal nen Video link und Zeitangabe für das Töne vertreffen, mir ist nichts aufgefallen und mich würde das wirklich interessieren nachzuhören.
Kopflastig und gut ist für mich allemal besser als Bruststimme und urgh, ich liebe Lenas Kopfstimme und bin froh, die mal wieder öfter zu hören.

Furlong
31.10.2014, 13:51
Dann gib doch bitte mal nen Video link und Zeitangabe für das Töne vertreffen, mir ist nichts aufgefallen und mich würde das wirklich interessieren nachzuhören.

Das bringt wohl wenig, weil du immer sagen könntest "der Ton ist doch korrekt", obwohl er es eben nicht ist. Wann man einen Ton als "falsch" bzw. "schief" empfindet, der von der Frequenz (in Hertz) nicht korrekt ist, ist mitunter individuell sehr verschieden.
Aber ich versuchs mal. Direkt am Anfang sind mehr Töne daneben als korrekt, auch im weiteren Verlauf gibts noch genügend davon (von den Backings übrigens auch, was an bestimmten Stellen zu heftigen Dissonanzen führt):

http://youtu.be/FO2uh43kBuA?t=1m15s