blaufink
16.04.2017, 10:00
Da es noch keinen Sting-Thread gibt, lege ich mal einen an. Anlass ist das Konzert von Sting, seinem Sohn Joe Sumner und The Last Bandoleros in der „Sporthalle Hamburg“ (früher „Alsterdorfer Sporthalle“). Zwar liegt das Konzert schon drei Wochen zurück, aber ich habe erst jetzt die Zeit gefunden, Fotos und Text aufzubereiten. Und daher kommt mal ein kurzer Konzertbericht. Im Thread für Eliot Sumner (http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?6272-Eliot-Sumner-(ehemals-I-Blame-Coco)&p=666209&viewfull=1#post666209) wurden bereits zeitnah ein paar Gedanken über das Konzert ausgetauscht.
Der Vorverkauf der Tickets (es gab nur Einheitstickets) begann im Spätherbst vergangenen Jahres. Nach drei oder vier Tagen war das Konzert ausverkauft, aber zum Glück hatte ich schnell zugegriffen. Die Sporthalle Hamburg (Kapazität: etwa 7000 Besucher) hatte ich zuvor noch nie besucht.
Am 25. März begann das Konzert pünktlich um 20:00 Uhr. Aus der Ankündigung ging nicht klar hervor, welche Rolle The Last Bandoleros und Joe Sumner dabei spielen würden. Sind The Last Bandoleros die Vorgruppe? Oder musizieren sie als Band von Joe? Tritt Joe als Support seines Vaters auf? Bestreiten Sting und Sohn den Hauptteil des Konzertes gemeinsam? Unterstützen The Last Bandoleros Stings Band? Rätsel über Rätsel. Im Nachhinein stelle ich fest, sämtliche oben formulierten Fragen mit einem eindeutigen „ja“ beantworten zu können.
Wenn man Sting, Joe, The Last Bandoleros und Stings Band jeweils als Einheiten betrachtet und die möglichen Kombinationen binär aufdröselt, kommen 16 mögliche Konstellationen dabei heraus. Mindestens 10 davon waren tatsächlich zu hören. Ach ja, den Akordeonspieler, der bei einigen Songs wie ein Derwisch über die Bühne fegte, habe ich vergessen. Der bildet die fünfte Komponente.
Üblicherweise erwartet man zunächst die Vorgruppe, aber diesmal kam als erstes Sting ganz allein auf die Bühne, trat vor das Mikro und begrüßte das Publikum mit „Guten Abend, meine Damen und Herren“. Das sagte er in dermaßen akzentfreiem Deutsch und für einen Altrocker sehr förmlich, dass ich geradezu erschrak. Er begann ohne Begleitmusiker nur mit einer akustischen Gitarre und dem Song „Heading South On The Great North Road“ von seinem aktuellen Album „57th & 9th“. Ein ruhiger Song mit, wie mir scheint, einer musikalischen Reminiszenz an schottisches Liedgut. Der Song handelt von der historischen Fernstraße Great North Road zwischen Edinburgh und London. Noch während des ersten Stücks kam Joe hinzu und wurde von seinem Vater dem Publikum vorgestellt: Nach dem Song verschwand Sting und Joe machte zusammen mit ein oder zwei Musikern der Last Bandoleros weiter. Bei dem baladenartigen Song von Joe (Titel mir unbekannt, vielleicht „Don’t you be blue“) bewies Joe mit einer klaren Stimme einen beachtlichen stimmlichen Tonumfang. Seine kräftige körperliche Statur, mit der man ihn locker für einen Türsteher halten könnte, steht in einem interessanten Kontrast zu seiner zwar starken, aber auch sanft klingenden Stimme.
Nach zwei weiteren Songs von Joe (u. a. „Jelly Bean“) eroberten die Last Bandoleros aus San Antonio, Texas, die sich bereits bei den Songs von Joe peu à peu vermehrt hatten, mit nun insgesamt sechs Musikern die Bühne (Schlagzeug und fünf Gitarren – darunter sicherlich ein oder zwei Bässe). Hm… ganz ehrlich, nicht meine Musik: folkloristische Stimmungsmusik. Dass sie englischsprachig ist und aus Texas stammt, macht sie für mich nicht attraktiver. Immerhin habe ich auf diese Weise erfahren, dass es so etwas gibt. Manchmal mischten sich Rhythmen des Flamencos (bzw. das, was ich dafür halte) in die Musik, wodurch sie ein wenig interessanter wurde. Bei fast jedem Song gab es eine personelle Veränderung: Ab dem zweiten Song tänzelte ein Akkordeonspieler, der als Gast vorgestellt wurde, über die große Bühne. Dann gesellte sich Joe und schließlich auch Sting zu der Truppe.
Knapp vierzig Minuten nach dem ersten Erscheinen von Sting gab es eine Umbaupause. Viel war nicht umzubauen und so ging es bereits nach einer Viertelstunde weiter mit Sting und seiner eigenen Band, bestehend aus Dominic Miller und seinem Sohn Rufus Miller, jeweils Gitarre, sowie Josh Freese am Schlagzeug. Sting spielte wie gewohnt den Bass. Den Background-Gesang leisteten Joe und eine wechselnde Anzahl von Sängern der Last Bandoleros. Die Band präsentierte Stücke aus „57th & 9th“, aber auch ältere, bis zurück in früheste Police-Zeiten. Der Klassiker „Englishman in New York“ kam bereits als drittes Stück, „Message in a Bottle“ nach fünfzig Minuten. Dann durfte Joe mit seiner Gitarre von hinten aus der Gruppe der Backings nach vorn in die erste Reihe und zusammen mit seinem Vater „Ashes to Ashes“ von David Bowie präsentieren. Auch Teile der Last Bandoleros kamen noch einmal als Frontsänger zu Ehren und sogar der Akkordeonspieler fegte bei ein oder zwei Stücken wieder über die Bühne. „Dessert Rose“ und „Roxanne“ sparte sich Sting für des Ende des Hauptteils auf. Nach anderthalb Stunden gab es den ersten Schlussapplaus. Es folgten zwei Zugaben: die erste mit zwei Police-Stücken und die zweite mit dem ruhigen Song „Fragile“, den Sting den Opfern des drei Tage zuvor erfolgten Anschlags beim britischen Parlament widmete. Gegen 22:40 Uhr war Schluss.
Meine Fotos in chronologischer Reihenfolge:
https://www.irista.com/gallery/99qjte5sx2pd
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Der Vorverkauf der Tickets (es gab nur Einheitstickets) begann im Spätherbst vergangenen Jahres. Nach drei oder vier Tagen war das Konzert ausverkauft, aber zum Glück hatte ich schnell zugegriffen. Die Sporthalle Hamburg (Kapazität: etwa 7000 Besucher) hatte ich zuvor noch nie besucht.
Am 25. März begann das Konzert pünktlich um 20:00 Uhr. Aus der Ankündigung ging nicht klar hervor, welche Rolle The Last Bandoleros und Joe Sumner dabei spielen würden. Sind The Last Bandoleros die Vorgruppe? Oder musizieren sie als Band von Joe? Tritt Joe als Support seines Vaters auf? Bestreiten Sting und Sohn den Hauptteil des Konzertes gemeinsam? Unterstützen The Last Bandoleros Stings Band? Rätsel über Rätsel. Im Nachhinein stelle ich fest, sämtliche oben formulierten Fragen mit einem eindeutigen „ja“ beantworten zu können.
Wenn man Sting, Joe, The Last Bandoleros und Stings Band jeweils als Einheiten betrachtet und die möglichen Kombinationen binär aufdröselt, kommen 16 mögliche Konstellationen dabei heraus. Mindestens 10 davon waren tatsächlich zu hören. Ach ja, den Akordeonspieler, der bei einigen Songs wie ein Derwisch über die Bühne fegte, habe ich vergessen. Der bildet die fünfte Komponente.
Üblicherweise erwartet man zunächst die Vorgruppe, aber diesmal kam als erstes Sting ganz allein auf die Bühne, trat vor das Mikro und begrüßte das Publikum mit „Guten Abend, meine Damen und Herren“. Das sagte er in dermaßen akzentfreiem Deutsch und für einen Altrocker sehr förmlich, dass ich geradezu erschrak. Er begann ohne Begleitmusiker nur mit einer akustischen Gitarre und dem Song „Heading South On The Great North Road“ von seinem aktuellen Album „57th & 9th“. Ein ruhiger Song mit, wie mir scheint, einer musikalischen Reminiszenz an schottisches Liedgut. Der Song handelt von der historischen Fernstraße Great North Road zwischen Edinburgh und London. Noch während des ersten Stücks kam Joe hinzu und wurde von seinem Vater dem Publikum vorgestellt: Nach dem Song verschwand Sting und Joe machte zusammen mit ein oder zwei Musikern der Last Bandoleros weiter. Bei dem baladenartigen Song von Joe (Titel mir unbekannt, vielleicht „Don’t you be blue“) bewies Joe mit einer klaren Stimme einen beachtlichen stimmlichen Tonumfang. Seine kräftige körperliche Statur, mit der man ihn locker für einen Türsteher halten könnte, steht in einem interessanten Kontrast zu seiner zwar starken, aber auch sanft klingenden Stimme.
Nach zwei weiteren Songs von Joe (u. a. „Jelly Bean“) eroberten die Last Bandoleros aus San Antonio, Texas, die sich bereits bei den Songs von Joe peu à peu vermehrt hatten, mit nun insgesamt sechs Musikern die Bühne (Schlagzeug und fünf Gitarren – darunter sicherlich ein oder zwei Bässe). Hm… ganz ehrlich, nicht meine Musik: folkloristische Stimmungsmusik. Dass sie englischsprachig ist und aus Texas stammt, macht sie für mich nicht attraktiver. Immerhin habe ich auf diese Weise erfahren, dass es so etwas gibt. Manchmal mischten sich Rhythmen des Flamencos (bzw. das, was ich dafür halte) in die Musik, wodurch sie ein wenig interessanter wurde. Bei fast jedem Song gab es eine personelle Veränderung: Ab dem zweiten Song tänzelte ein Akkordeonspieler, der als Gast vorgestellt wurde, über die große Bühne. Dann gesellte sich Joe und schließlich auch Sting zu der Truppe.
Knapp vierzig Minuten nach dem ersten Erscheinen von Sting gab es eine Umbaupause. Viel war nicht umzubauen und so ging es bereits nach einer Viertelstunde weiter mit Sting und seiner eigenen Band, bestehend aus Dominic Miller und seinem Sohn Rufus Miller, jeweils Gitarre, sowie Josh Freese am Schlagzeug. Sting spielte wie gewohnt den Bass. Den Background-Gesang leisteten Joe und eine wechselnde Anzahl von Sängern der Last Bandoleros. Die Band präsentierte Stücke aus „57th & 9th“, aber auch ältere, bis zurück in früheste Police-Zeiten. Der Klassiker „Englishman in New York“ kam bereits als drittes Stück, „Message in a Bottle“ nach fünfzig Minuten. Dann durfte Joe mit seiner Gitarre von hinten aus der Gruppe der Backings nach vorn in die erste Reihe und zusammen mit seinem Vater „Ashes to Ashes“ von David Bowie präsentieren. Auch Teile der Last Bandoleros kamen noch einmal als Frontsänger zu Ehren und sogar der Akkordeonspieler fegte bei ein oder zwei Stücken wieder über die Bühne. „Dessert Rose“ und „Roxanne“ sparte sich Sting für des Ende des Hauptteils auf. Nach anderthalb Stunden gab es den ersten Schlussapplaus. Es folgten zwei Zugaben: die erste mit zwei Police-Stücken und die zweite mit dem ruhigen Song „Fragile“, den Sting den Opfern des drei Tage zuvor erfolgten Anschlags beim britischen Parlament widmete. Gegen 22:40 Uhr war Schluss.
Meine Fotos in chronologischer Reihenfolge:
https://www.irista.com/gallery/99qjte5sx2pd
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