Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Daniel Küblböck
esiststeffen
10.09.2018, 20:25
Ja, es hat sicher jeder die Ereignisse der letzten Tage mitbekommen, deshalb erübrigt sich eine nähere Einführung, warum ich das jetzt hier poste. Aber ein paar Sachen gingen mir dabei eben doch durch den Kopf, die ich gerne mit euch teilen möchte:
Auch wenn man vermutlich schon jahrelang keinen Gedanken mehr an ihn verschwendet hatte – aber als gestern der Name Küblböck auf einmal wieder in den Medien auftauchte, hatte vermutlich jeder, der heute so ungefähr zwischen Anfang 20 und Ende 30 ist, sofort wieder irgendeine halb verschüttete Erinnerung vor Augen; eine Erinnerung an schrille Outfits, eine mindestens außergewöhnlich zu nennende (;)) Stimme, und sicher auch ganz allgemein einen jungen Menschen mit sehr kindlich-unkonventionellem Auftreten ;)
Wie schon desöfteren erwähnt, hatte ich in meiner Jugend mit allem, was im weitesten Sinne Popkultur war, nur seeehr wenig am Hut. Als dann im Frühjahr des Jahres 2003 allüberall die erste DSDS-Staffel in den Medien präsent waren, kam ich (damals 15 Jahre jung) aber auch nicht ganz daran vorbei und hab somit auch mal reingeschaltet; und so wurde die Ausgabe, wo Daniel K. ausschied, die allererste Castingshow meines Lebens. Und ja, natürlich habe wie so viele auch ich damals sein Ausscheiden abgefeiert. Und ich gebe auch ganz ehrlich zu, als ihm dann im Jahr darauf der Gurkenlaster in die Quere kam, war ich wohl auch ein wenig enttäuscht, dass er so einfach davongekommen ist …. :X
Im Lauf der letzten Jahre habe ich – auch hier im Forum – schon wiederholt Parallelen zwischen den drei Pop-Phänomenen gezogen, die in Deutschland seit der Jahrtausendwende die meiner Auffassung nach größten Hypes ausgelöst haben: Lena, Tokio Hotel und Daniel Küblböck. Natürlich hat Küblböck dabei wohl selbst auf der Spitze seines Erfolges nie die CD- und Konzertkarten-Verkaufszahlen erreicht, wie es die beiden anderen Genannten nach ihm geschafft haben; und ich hatte schon damals, also 2003/04, eher den Eindruck, dass er für den größten Teil der Medien eher ein skurriles Kuriosum darstellte denn einen ernsthaften Player auf dem Musikmarkt – aber Fakt ist, auch bei Küblböck gab es eine Zeit, in dem niemand, ich betone niemand, in diesem Land an ihm vorbeikam. Jeder, vom Kind bis zur Oma, bekam damals irgendwas von ihm mit, und wohl jeder hatte zu ihm irgendeine Meinung. Allein das ist wohl etwas, das nur ganz wenige Menschen in diesem Beruf schaffen. Und dabei steht für mich auch definitiv fest: So furchtbar und so lächerlich sein damaliges Schaffen nach weit überwiegender Auffassung der Öffentlichkeit auch gewesen sein mag – aber er hat durch seine damalige Präsenz irgendwas ausgelöst und bewegt; er hat Emotionen hervorgerufen, positive wie negative; von der gottgleichen Verehrung bis zur dämonengleichen Verdammung. Gleichgültig war er wohl damals nur wenigen. Für einen kurzen Moment, so schnell er danach auch verweht sein mag, hat er es damals bewirkt, das ganz Deutschland über ihn sprach. Und zumindest das ist und bleibt wohl auch das Größte und Entscheidende, was dieser Mensch in seinem kurzen Leben erreicht hat.
Meine bis dato letzte Begegnung mit dem Namen Küblböck war vor ungefähr zwei (?) Jahren, als Oliver Kalkofe im Rahmen seiner „Schlefaz“-Reihe den Film „Daniel, der Zauberer“ erstmals überhaupt ins deutsche Fernsehen holte. Und ja, ich habe den Film damals gesehen, vom Anfang bis zum Ende; und bin dabei zu einer Erkenntnis gelangt, die mich selber durchaus ein wenig erstaunt hat. Damit wir uns nicht missverstehen: Ja, dieser Film ist einfach nur unfassbar schlecht. Das Drehbuch, die darstellerischen Leistungen, die Bildqualität und Kameraführung, die Effekte – alles, aber auch wirklich alles an diesem Film wirkte auf mich zu 100 Prozent wie das Produkt der Video-AG einer siebten Klasse. Ich fand es damals absolut unvorstellbar (und finde das eigentlich auch noch heute), dass diesen Film erwachsene Menschen, die das zudem noch beruflich machen, hergestellt und in die Kinos gebracht haben sollen. Aber dennoch – eine einzige positive Erkenntnis hat dieser Streifen in mir ausgelöst: Ich hatte im Vorfeld erwartet, einen eilig und lieblos gemachten Versuch zu sehen, aus dem kurzlebigen Ruhm eines Castingsternchens noch schnell ein wenig Kapital zu schlagen. Aber zu meiner eigenen Verblüffung kam ich zu dem Schluss, dass dieser Film tatsächlich ganz ernsthaft an seine eigene Botschaft glaubt: Dass Daniel eine quasi überirdische Gabe hat, seine Umgebung durch die ihm innewohnende positive Energie zum Guten zu verwandeln. Diese kindlich-naive Botschaft schien der Film tatsächlich in vollem Ernst und ohne jede Ironie zu vertreten. Und da muss ich dann schon sagen: Vielleicht ist Hass das falsche Wort für das Gefühl, das man diesem Film entgegenbringen muss. Ich würde es eher wie so eine Art Mitleid beschreiben: So wie man es bei der erwähnten Video-AG einer siebten Klasse vermutlich nicht fertigbringen würde ihr zu sagen, dass ihr Film unsagbarer Schrott ist, so bringe zumindest ich das auch bei diesem Film irgendwie nicht übers Herz. Man kann es jedenfalls drehen und wenden, wie man will, aber ernsthaft an Emotionen wie diese zu glauben, so lächerlich man das als außenstehender erwachsener Mensch auch finden mag, nötigt mir dann doch trotz allem irgendwo auch einen gewissen Respekt ab. Versteht man, was ich sagen will?! ;)
Und joa, 15 Jahre nach DSDS und 14 Jahre nach dem Kinofilm sehen wir nun, dass von dieser positiven Energie zumindest bei ihm selber offenbar nicht (mehr?) viel übrig ist. Und ich bin jetzt tatsächlich etwas hin- und hergerissen, inwieweit mich das betroffen machen muss; oder ob es nicht vielmehr geheuchelt wäre, wenn ich jetzt sehr geschockt wäre, wo ich ihn doch zeitlebens nicht im Geringsten ausstehen konnte. Auf jeden Fall aber wünsche ich den Menschen, die ihm nahestanden, viel Kraft, um mit der Situation umzugehen – und ich denke und hoffe, dass zumindest das ein Wunsch ist, dem sich alle hier mitlesenden Menschen anschließen können.
Nun denn, was geht euch beim Namen "Daniel Küblböck" heutzutage so durch den Kopf? Gerade auch im Hinblick auf die gestrigen Schlagzeilen?
Doktor Landshut
10.09.2018, 20:37
Nun denn, was geht euch beim Namen "Daniel Küblböck" heutzutage so durch den Kopf?
Mir geht - unabhängig von den aktuellen Schlagzeilen - der Ende des letzten Jahres verstorbene Ulli Lommel (bekannt vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Fassbinder) durch den Kopf, den ich früher mal kannte, und dass ich später erstaunt war, als ich erfuhr, dass er die Regie bei dem von Peter Schamoni produzierten Film "Daniel und der Zauberer" über und mit Daniel Küblböck übernommen hatte.
support4lena
10.09.2018, 20:38
Hmm... sorry, aber ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, jetzt so ein Gedankenkarussell zu starten. Noch ist sein Selbstmord nicht bestätigt, sondern nur die plausibelste Theorie. Und wenn es so war - es gibt tausend Gründe, warum Menschen sich umbringen. Es muss überhaupt nichts mit seinem Werdegang seit DSDS und der Unterhaltungsindustrie zu tun haben. Er kann auch Liebeskummer gehabt haben. Oder er war vielleicht einfach krank und niemand ist schuld. Ich weiß, Schuldzuweisungen hast du gar keine gemacht, aber ich finde es trotzdem zu früh, jetzt irgendetwas verstehen zu wollen.
vampire67
10.09.2018, 21:19
Hmm... sorry, aber ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, jetzt so ein Gedankenkarussell zu starten. Noch ist sein Selbstmord nicht bestätigt, sondern nur die plausibelste Theorie. Und wenn es so war - es gibt tausend Gründe, warum Menschen sich umbringen. Es muss überhaupt nichts mit seinem Werdegang seit DSDS und der Unterhaltungsindustrie zu tun haben. Er kann auch Liebeskummer gehabt haben. Oder er war vielleicht einfach krank und niemand ist schuld. Ich weiß, Schuldzuweisungen hast du gar keine gemacht, aber ich finde es trotzdem zu früh, jetzt irgendetwas verstehen zu wollen.
Ich lese da keine schuldzuweisungen heraus. Eher einfach ein paar unsortierte gedanken. Und ja, ich denke er hat recht was das phänomen Kübelböck angeht. Ich denke nicht das der name leuten in unserem altersbereich nichts sagt, vielleicht mal von medienfernen rentnern abgesehen.
Ich hatte auch gestern noch etwas gegoogelt, aber überraschenderweise gab es da vorher keine irgendwie gearteten medialen indikationen (pleite oder andere negativmeldungen). Das letzte was ich fand war der drogentod seines bruders der im nazisumpf feststeckte, bzw die letzten interviews die eigentlich nicht wirklich ein hadern mit der DSDS vergangenheit anzeigen.
Was die gewissheit oder nicht betrifft, ich bezweifle das es je endgültig geklärt wird. Ich halte es auch mittlerweile eher für unwahrscheinlich das sein schicksal je geklärt wird, weil ich halte ein auffinden für recht unwahrscheinlich. Anscheinend ist da ja ein aktives über bord springen beobachtet worden. Da kann man schon ziemlich sicher von absicht sprechen, auch wenn die gründe nicht bekannt sind.
LilyHydrangea
10.09.2018, 21:26
Ich möchte gar nicht über sein Verschwinden spekulieren, aber nur sagen, dass wir ihn damals in der Grundschule alle gefeiert haben und sich mir diese kurze Phase anscheinend so sehr ins Hirn eingebrannt hat, dass ich heute die ganze Zeit daran denken musste. "You Drive Me Crazy", "Heartbeat" und "Superman" sind irgendwie einfach so Kindheitssongs.
support4lena
10.09.2018, 22:03
Ich lese da keine schuldzuweisungen heraus.
Drum schrieb ich ja auch: "Ich weiß, Schuldzuweisungen hast du gar keine gemacht"
esiststeffen
10.09.2018, 22:47
Hmm... sorry, aber ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, jetzt so ein Gedankenkarussell zu starten. Noch ist sein Selbstmord nicht bestätigt, sondern nur die plausibelste Theorie. Und wenn es so war - es gibt tausend Gründe, warum Menschen sich umbringen. Es muss überhaupt nichts mit seinem Werdegang seit DSDS und der Unterhaltungsindustrie zu tun haben. Er kann auch Liebeskummer gehabt haben. Oder er war vielleicht einfach krank und niemand ist schuld. Ich weiß, Schuldzuweisungen hast du gar keine gemacht, aber ich finde es trotzdem zu früh, jetzt irgendetwas verstehen zu wollen.
Ich lese da keine schuldzuweisungen heraus. Eher einfach ein paar unsortierte gedanken. Und ja, ich denke er hat recht was das phänomen Kübelböck angeht. Ich denke nicht das der name leuten in unserem altersbereich nichts sagt, vielleicht mal von medienfernen rentnern abgesehen.
Ich hatte auch gestern noch etwas gegoogelt, aber überraschenderweise gab es da vorher keine irgendwie gearteten medialen indikationen (pleite oder andere negativmeldungen). Das letzte was ich fand war der drogentod seines bruders der im nazisumpf feststeckte, bzw die letzten interviews die eigentlich nicht wirklich ein hadern mit der DSDS vergangenheit anzeigen.
Was die gewissheit oder nicht betrifft, ich bezweifle das es je endgültig geklärt wird. Ich halte es auch mittlerweile eher für unwahrscheinlich das sein schicksal je geklärt wird, weil ich halte ein auffinden für recht unwahrscheinlich. Anscheinend ist da ja ein aktives über bord springen beobachtet worden. Da kann man schon ziemlich sicher von absicht sprechen, auch wenn die gründe nicht bekannt sind.
Mir ging es auch nicht darum, über seinen mutmaßlichen Tod (ich halte es übrigens auch für unwahrscheinlich, dass man ihn je finden wird) und vor allem die Gründe dafür irgendwelche Spekulationen anzustellen. Dazu stand auch heute Nacht schon ein Link in der SB, der in eine ganz andere Richtung wies; aber auch das wollte ich nicht unbedingt ins Forum tragen. Eher wollte ich versuchen, das Phänomen Küblböck, so wie es sich zu seinen Lebzeiten aus meiner ganz persönlichen Rückschau auf die letzten 15 Jahre heraus dargestellt hat, ein wenig in Worte zu fassen. Denn dass es ein Phänomen war, sieht man ja nicht zuletzt schon daran, dass er mich, obwohl ich niemals auch nur ansatzweise ein Fan von ihm war, aus irgendwelchen Gründen doch dazu gebracht hat, ihm einen derart umfangreichen Forumbeitrag zu widmen .... :gruebel: ;)
"You Drive Me Crazy", "Heartbeat" und "Superman" sind irgendwie einfach so Kindheitssongs.
Seit ich jetzt eine "5" vorne stehen hab und somit offiziell nicht mehr zu den Mittelalten zähle, fühlt man sich manchmal schon ein bißchen alt, aber wenn ich sowas lese, bin ich schon ganz froh, ein Kind der 70er zu sein... :alterfinne:
Seit ich jetzt eine "5" vorne stehen hab und somit offiziell nicht mehr zu den Mittelalten zähle, fühlt man sich manchmal schon ein bißchen alt, aber wenn ich sowas lese, bin ich schon ganz froh, ein Kind der 70er zu sein... :alterfinne:
Ich habe eine "7" vorne stehen, also ein Kind der 40er. Daniel war der Grund weshalb ich DSDS von meinem Bildschirm verbannt habe. Ich habe damals nur gedacht, gibt es niemand der den Jungen aus dieser Sendung herauszieht.....Er tat mir einfach leid......
LilyHydrangea
10.09.2018, 23:46
Seit ich jetzt eine "5" vorne stehen hab und somit offiziell nicht mehr zu den Mittelalten zähle, fühlt man sich manchmal schon ein bißchen alt, aber wenn ich sowas lese, bin ich schon ganz froh, ein Kind der 70er zu sein... :alterfinne:
:ugly:
Ist aber wirklich ernst gemeint. Wir hatten in der Grundschule immer diese "Freundebücher" (meistens von Diddl), wo sich alle drin verewigen und vorgefertigte Steckbriefe ausfüllen konnten. In mein altes Freundebuch hat fast jeder bei "Lieblingssänger" Daniel (oder Alexander Klaws) angegeben oder bei "Lieblingssong" irgendwas von Daniel (und irgendwer hat den Song "Heartbeat" als "Hokmi Tokmi" verstanden und das da auch so reingeschrieben, das ist heute noch ein Running Gag :ugly:)
Achja und was mir auch noch einfällt: Wir haben früher immer leere Kassetten aufgenommen und da immer unsere eigene Radioshow draufgequatscht. Wir haben dann immer so getan, als würden uns irgendwelche Promis besuchen und live im Studio meines Zimmers für uns singen, obwohl wir natürlich immer nur den CD-Player neben den Kassettenrekorder gestellt und irgendwelche Songs abgespielt haben. Irgendwann war dann halt auch mal Daniel Küblböck der Stargast von mir und meiner besten Freundin. Also CD in den Player, Kassettenrekorder auf Aufnahme. "UND JETZT SINGT HIER DANIEL KÜBLBÖCK LIVE SEINEN NEUEN SONG-" und dann hatte die CD nen Sprung und hing die ganze Zeit an derselben Stelle. Als professionelle Radiomoderatorin habe ich den Auftritt dann abgebrochen und dem Publikum erklärt, dass der arme Daniel leider eine Stimmkrankheit hatte und jetzt nicht auftreten könnte :D Nachdem mein Vater den Staub von der CD gewischt hatte, war er dann wieder wundersamer Weise gesund :D
Also ja. Daniel Küblböck als Grundschulidol - passt schon :D
Mir geht - unabhängig von den aktuellen Schlagzeilen - der Ende des letzten Jahres verstorbene Ulli Lommel (bekannt vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Fassbinder) durch den Kopf, den ich früher mal kannte, und dass ich später erstaunt war, als ich erfuhr, dass er die Regie bei dem von Peter Schamoni produzierten Film "Daniel und der Zauberer" über und mit Daniel Küblböck übernommen hatte.
Stimmt, das hatte ich auch mal gehört und dann irgendwann wieder vergessen – diese Info, zusammen mit dem, was @esiststeffen über den Film schreibt, weckt in mir gerade ganz heftig den Drang, ihn demnächst mal zu gucken – ich fürchte, ich habe ein Herz für sowas. ;) Die einzige positive Kritik weit und breit zu dem Film ist hier archiviert (http://www.filmzentrale.com/rezis/danielderzauberer.htm) und klingt auch recht vielversprechend :D.
Küblböck fand ich damals ganz ulkig, ohne dass er mich besonders tangierte. Irgendwann, lange nach seinem Karrierezenit, als er sich schon als Jazz-Sänger versuchte, war er mal im Interview bei RadioEins, da hab ich ihn dunkel als eher ernsthaft und nicht unsympathisch in Erinnerung. Die heftigen Emotionen, die er, auch unter Foris, offenbar zum Teil ausgelöst hat, kann ich nur bedingt nachvollziehen (und "Mitleid" finde ich besonders eigenartig). Was jetzt passiert ist, ist natürlich sehr traurig.
Es gibt eine Tagesspiegelreportage von 2015 anläßlich seiner Lets Dance Beteiligung. Die ist ziemlich sachlich und aufschlussreich.
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/lets-dance-daniel-kueblboeck-versucht-das-comeback/11497060.html
Suche wurde von kanadischer Seite offiziell aufgegeben. Einige hoffen weiter.
https://www.mopo.de/news/promi-show/daniel-kueblboeck-vermisst-kuestenwache-stellt-suche-ein---familie-hofft-auf-ein-wunder-31238862
Auf der Fanclub Facebookseite wird diskutiert. Seine Fans tun mir wirklich leid!
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=2048416465277792&id=497788473673940&anchor_composer=false&ref=page_internal
esiststeffen
11.09.2018, 20:49
:ugly:
Ist aber wirklich ernst gemeint. Wir hatten in der Grundschule immer diese "Freundebücher" (meistens von Diddl), wo sich alle drin verewigen und vorgefertigte Steckbriefe ausfüllen konnten. In mein altes Freundebuch hat fast jeder bei "Lieblingssänger" Daniel (oder Alexander Klaws) angegeben oder bei "Lieblingssong" irgendwas von Daniel (und irgendwer hat den Song "Heartbeat" als "Hokmi Tokmi" verstanden und das da auch so reingeschrieben, das ist heute noch ein Running Gag :ugly:)
Achja und was mir auch noch einfällt: Wir haben früher immer leere Kassetten aufgenommen und da immer unsere eigene Radioshow draufgequatscht. Wir haben dann immer so getan, als würden uns irgendwelche Promis besuchen und live im Studio meines Zimmers für uns singen, obwohl wir natürlich immer nur den CD-Player neben den Kassettenrekorder gestellt und irgendwelche Songs abgespielt haben. Irgendwann war dann halt auch mal Daniel Küblböck der Stargast von mir und meiner besten Freundin. Also CD in den Player, Kassettenrekorder auf Aufnahme. "UND JETZT SINGT HIER DANIEL KÜBLBÖCK LIVE SEINEN NEUEN SONG-" und dann hatte die CD nen Sprung und hing die ganze Zeit an derselben Stelle. Als professionelle Radiomoderatorin habe ich den Auftritt dann abgebrochen und dem Publikum erklärt, dass der arme Daniel leider eine Stimmkrankheit hatte und jetzt nicht auftreten könnte :D Nachdem mein Vater den Staub von der CD gewischt hatte, war er dann wieder wundersamer Weise gesund :D
Also ja. Daniel Küblböck als Grundschulidol - passt schon :D
:lolschlag: Danke für das Teilen dieser genialen Geschichte!
(Und ich gebe auch ganz ehrlich zu: Ich hätte nicht gedacht, dass es jemals Schulklassen gab, in denen Daniel überwiegend beliebt war .... :X)
Es gibt eine Tagesspiegelreportage von 2015 anläßlich seiner Lets Dance Beteiligung. Die ist ziemlich sachlich und aufschlussreich.
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/lets-dance-daniel-kueblboeck-versucht-das-comeback/11497060.html
:daumen: Danke für diesen interessanten Fund! Und vor allem an einer Stelle musste ich stutzen:
Vielleicht hilft ein Blick in seine Autobiografie. Die hat er bereits 2003, im Alter von 18 Jahren, veröffentlicht. Sie heißt „Ich lebe meine Töne“ und wird längst nicht mehr verlegt, wer sie kaufen möchte, muss ins Antiquariat. Küblböck beschreibt darin ausführlich seine schwierige Kindheit, Probleme mit Mama und Papa, das Anderssein, Außenseitertum. Und er erklärt auch, warum er ins Showgeschäft wollte. Nämlich nicht, um ein Star zu werden. Auch nicht aus Geldgier. Er schreibt: „Ich bin geil darauf zu zeigen, was in mir steckt.“
Ich hatte ja schon oben auf meine gelegentlichen Vergleiche mit Pop-Phänomenen wie Lena und Tokio Hotel verwiesen. Und dieses Zitat aus dem Tagesspiegel erinnert mich fast wörtlich an etwas, was ich vor einiger Zeit mal hier in diesem Forum über die beiden Genannten schrieb:
Ich würde eben gar nicht mal sagen, dass diese Unterschiede zwischen Lena und Tokio Hotel nur die Folge des unterschiedlichen Umgangs mit ihrem Starruihm sind. Eine der auffälligsten Gemeinsamkeiten zwischen beiden ist ja, dass der musikalische Durchbruch für sie praktisch komplett von null auf hundert erfolgte; gleich die allererste Single stieg jeweils sofort auf Platz 1 ein. Und beiden ist gemein, dass dieser Durchbruch praktisch von der Schulbank weg erfolgte. Und naja, ich habe mir schon oft vorgestellt, wie Lena wohl vor USFO drauf gewesen sein wird, wie sie von anderen gesehen wurde, wie sie sich selbst gesehen hat. Und ich stelle mir schon die jugendliche Lena halt immer als ein zwar natürlicherweise im Mittelpunkt stehendes, aber überwiegend beliebtes, geschätztes, gut in den Klassenverband integriertes (omg, ich fühl mich grad wie ein Lehrer beim Zeugnisschreiben) und nicht zuletzt auch bescheidenes Mädchen vor. Bei den Kaulitz-Brüdern habe ich hingegen eher das Gefühl, dass diese sich schon während ihrer Jugend eher als unverstandene Außenseiter gefühlt haben, für die dann vielleicht (!! .... und ja, mir ist bewusst, dass es hier gerade schon seeehr küchenpsychologisch wird ;)) gerade ihre Musik und ihr Plattenvertrag auch ein Stück weit mit dem Gefühl verbunden waren, es nun endlich allen zu beweisen. Dass genau dieser Erfolg sich dann tatsächlich einstellte, und in was für einem Maße, war für sie vielleicht dann auch eine Bestätigung für ihr schon immer innegehabtes Gefühl des Anders-, Besondersseins. Dass die beiden überhaupt fähig wären, ein "bürgerliches" Leben im Wortsinn zu führen, kann ich mir irgendwie nicht so recht vorstellen – da ist Lena, so wie ich sie sehe, dann doch aus ganz anderem Holz geschnitzt. Wäre Lena nicht berühmt geworden, würde sich ihr Leben heute in der Tat durch nichts von dem der Mehrheit ihrer Altersgenossinnen unterscheiden, davon bin ich fest überzeugt ..... dass hingegen ein Bill Kaulitz, wenn es mit dem musikalischen Durchbruch nicht geklappt hätte, sagen wir Versicherungskaufmann oder Chemielaborant geworden wäre, kann ich mir tatsächlich nur sehr schwer ausmalen ;)
(und ja, grad mit dem letzten Satz geb ich dir Recht; falls sie eines Tages mal tatsächlich nicht mehr von ihrer Musik leben können, werden die Herren Kaulitz sich mal noch ganz schön umgucken ....)
Auch auf Küblböck treffen die genannten Umstände zu: Ein Teenager aus der Provinz, der von jetzt auf gleich aus völliger Unbekanntheit zu einer der prominentesten (und polarisierendsten) Persönlichkeiten dieses Landes avancierte. Und ja, natürlich gehe ich nicht davon aus, dass hier irgendjemand seine Autobiografie gelesen hat (oder, Birthy?! :whistle:); aber so wie es das Porträt aus dem Tagesspiegel andeutet, scheint es sich ja bei ihm in der Tat ein bisschen so ähnlich zu verhalten wie in meiner Interpretation der Kaulitze: Das Showbiz als Rettungsanker eines unverstandenen Außenseiters. Wie gesagt, ich möchte hier ungern Küchenpsychologie betreiben; und ich würde es jetzt auch für deutlich zu verkürzt halten, aus diesem Gedanken eine direkte Linie zu seinem mutmaßlichen Suizid zu ziehen. Aber dennoch: Das ist ein Gefühl, das ich bei Lena in der Tat nie hatte .... ;)
Neuigkeiten:
http://www.spiegel.de/panorama/leute/daniel-kueblboeck-dsds-kandidaten-trauern-oliver-kalkofe-kritisiert-netz-debatte-a-1227587.html
Auch Oliver Kalkhofe hat sich geäußert.
Auch die Sueddeutsche schrieb etwas:
https://www.sueddeutsche.de/panorama/verschwinden-von-daniel-kaiser-kueblboeck-ich-bin-der-sohn-der-nation-1.4125199
@esiststeffen: Du würdest es ja fast im Alleingang schaffen, mich in ein Tokio-Hotel-Fandom hineinzuquatschen. Fast ausnahmslos alles, was Dir an ihnen (wenn ich Dich richtig verstehe) nicht gefällt, kommt bei mir auf der Plus-Seite an: unverstandene Außenseiter, ticken anders als der Durchschnittsdeutsche, sind unfähig, ein bürgerliches Leben zu führen, kann man sich nicht im normalen Berufsleben vorstellen usw. usf. – Das klingt alles schon recht sympathisch und interessant – wie schade, dass die Musik so langweilig ist. Deswegen wird es bis auf Weiteres wohl doch nichts mit dem Fantum. ;)
Was Daniel K. betrifft, will ich meine Bemerkung aus meinem letzten Posting in puncto "Mitleid" nochmal etwas präzisieren: Mit Blick auf die brutalen Mechanismen von Castingshows, Boulevardpresse und öffentlicher Meinung, die in seinem Fall besonders deutlich werden, konnte man natürlich schon Mitleid mit ihm haben. Aber ich würde trotzdem widersprechen, wenn jemand sagt, es wäre für den Jungen besser gewesen, nicht zu einem Fernsehstar zu werden. Ob er in einem "normalen" Leben außerhalb des Rampenlichts glücklicher geworden wäre, kann niemand sagen. Das schillernde Leben, das er geführt hat, war vielleicht genau das, was er immer wollte – oder kam zumindest näher dran als jeder vermeintlich normalere, gesündere Weg.
Bester Artikel bisher:
https://www.zeit.de/amp/kultur/musik/2018-09/daniel-kueblboeck-verschollen-kreuzfahrt
Bildblog hat sich mal wieder die Berichterstattung der Bild zur Causa Küblböck vorgenommen.
https://bildblog.de/101933/betr-daniel-kueblboeck/
Am Ende des Artikels dann eine Info, daß man Hilfe bei der Telefonsorge erhalten kann sowie im Anschluß eine Info, daß BILDblog Hilfe (finanzieller Natur) benötigt ...
So tragisch die Story auch sein mag: Warum ist der Küblböck eigentlich medial so relevant? Der hat vor 14 jahren DSDS nicht gewonnen.. :gruebel:
Ist das noch ein Sommerloch Phänomen?
vampire67
13.09.2018, 22:58
So tragisch die Story auch sein mag: Warum ist der Küblböck eigentlich medial so relevant? Der hat vor 14 jahren DSDS nicht gewonnen.. :gruebel:
Ist das noch ein Sommerloch Phänomen?
Wenn du ein paar der posts gelesen hättest würde man merken das da wohl bei jedem etwas dazu hängen geblieben ist :)
So tragisch die Story auch sein mag: Warum ist der Küblböck eigentlich medial so relevant? Der hat vor 14 jahren DSDS nicht gewonnen.. :gruebel:
Ist das noch ein Sommerloch Phänomen?
Naja im Gegensatz zu Alexander Klaws war Küblböck schon immer ein sehr auffälliger Mensch und halt eben ANDERS. Und so ein spektakulärer Abgang interessiert die Klatschpresse halt eben solange bis eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird.
Die geschätzte Anja Rützel findet auch zum Fall Küblböck ein paar gute Worte:
http://www.spiegel.de/kultur/tv/daniel-kueblboeck-der-groesste-aller-traeumer-a-1227674.html
LilyHydrangea
14.09.2018, 12:19
So tragisch die Story auch sein mag: Warum ist der Küblböck eigentlich medial so relevant? Der hat vor 14 jahren DSDS nicht gewonnen.. :gruebel:
Ist das noch ein Sommerloch Phänomen?
Vor 14 Jahren bzw. genau genommen 15, war DSDS auch noch ein viel größeres Phänomen als heute. Das war halt Staffel 1 und nicht Staffel 15. In einem Interview mit Alexander Klaws, das letztens zufällig in der Wochenendbeilage unserer Zeitung war (da wurde sogar auch kurz Daniel erwähnt und das war... ich glaube, es war sogar letzten Samstag, also einen Tag vor seinem Verschwinden, was natürlich da noch keiner ahnen konnte), hieß es, dass damals zehn (!) Millionen Zuschauer das Finale verfolgt hatten, bei Wikipedia steht sogar was von teilweise 15 Millionen in der Spitze.
Das sind eigentlich die gleichen Dimensionen wie bei Lenas ESC-Sieg. Ich denke mal, dass die Folgen davor vielleicht etwas geringere, aber ähnliche Quoten hatten.
Die geschätzte Anja Rützel findet auch zum Fall Küblböck ein paar gute Worte:
http://www.spiegel.de/kultur/tv/daniel-kueblboeck-der-groesste-aller-traeumer-a-1227674.html
Danke! Fast besser als der Zeit-Artikel. Man erfährt noch andere Facetten aus seinem Leben.
(Es gibt durchaus ein paar Parallelen zu Lena und unseren Fantum.)
esiststeffen
14.09.2018, 13:35
@esiststeffen: Du würdest es ja fast im Alleingang schaffen, mich in ein Tokio-Hotel-Fandom hineinzuquatschen. Fast ausnahmslos alles, was Dir an ihnen (wenn ich Dich richtig verstehe) nicht gefällt, kommt bei mir auf der Plus-Seite an: unverstandene Außenseiter, ticken anders als der Durchschnittsdeutsche, sind unfähig, ein bürgerliches Leben zu führen, kann man sich nicht im normalen Berufsleben vorstellen usw. usf. – Das klingt alles schon recht sympathisch und interessant – wie schade, dass die Musik so langweilig ist. Deswegen wird es bis auf Weiteres wohl doch nichts mit dem Fantum. ;)
Hmmmm .... sagen wir so, ein exaltiertes und betont unkonventionelles Auftreten trägt zumindest nicht dazu bei, einen für mich andernfalls uninteressanten Künstler sympathischer zu finden ;)
Der eine Punkt ist eben, dass ich immer so ein bisschen den Eindruck habe, dass jemand, der sich bewusst schrill und durchgestylt gibt (auch in seinen Bühnenshows etc.), damit von anderweitigen Defiziten ablenken will. Hat man ja auch schon immer mal bei diversen ESC-Diskussionen gesehen, dass ich dort kein Freund überkandidelter Inszenierungen bin und daher gerade einen Auftritt wie damals den von Lena in seiner Schlichtheit sympathisch fand. Und naja, vermutlich wirst ja nicht mal du abstreiten, dass sich bei Küblböck hinter dem schrillen Auftritten nicht gerade übermäßig viel musikalische Substanz verbarg?! ;)
Und der zweite Punkt ist, dass ich es eben beängstigend finde, wenn Menschen ihr ganzes Leben nur auf eine einzige Sache ausrichten (in dem Fall eben den großen Durchbruch als gefeierter Popstar) und keine Alternative im Leben kennen. Wenn jemand hauptsächlich deshalb Musiker (oder Schauspieler, oder Leistungssportler, oder wasauchimmer) wird, weil man sonst nichts im Leben hat und man sich einfach nur wünscht, dass einen endlich mal alle beachten und bewundern, dann bekomme ich um einen solchen Menschen schon ein wenig Angst. Dann ist der Beruf ja im Prinzip fast ein bisschen so etwas wie eine Droge. Und ich gehe übrigens auch nicht davon aus, dass bei der ja nicht geringen Zahl von Berühmtheiten, die irgendwann in ihrem Leben mal durch Depressionen und/oder Suchterkrankungen auffallen (und sich damit so manches Mal auch selbst zugrunde richten), der ja häufig zu hörende Satz "die hat der Ruhm kaputtgemacht" zutrifft. Eher würde ich sagen, dass so etwas nur die Fortsetzung einer schon lange vorher begonnenen Suche ist; einer Suche, die (wie die Betreffenden letztendlich schmerzlich merken müssen) auch aller Starruhm nicht beenden kann. Aber wie gesagt, bin immer noch kein Küchenpsychologe .... ;)
(Was ich übrigens noch hervorheben möchte: Ich möchte keineswegs so pauschal sagen, dass ich betont normale und "bürgerliche" Künstler mag und betont "antibürgerliche" ablehne. Udo Lindenberg z.B. finde ich gut, auch wenn der sicher auch nie etwas anderes hätte werden können als Künstler und andernfalls womöglich in der Gosse gelandet wäre; und auch weil ich bei jedem seiner Interviews immer wieder aufs Neue denken "wow, der hat ja echt komplett einen an der Waffel" ;) – ich mag seine Musik und habe großen Respekt davor, wie er sich vor allem in den letzten zehn Jahren wieder nach oben gearbeitet hat. Und umgekehrt gibt es natürlich auch genug Künstler, die für mich viel zu durchschnittlich und langweilig und austauschbar sind, wie etwa Helene Fischer oder die zahllosen Vertreter der Menschen-Leben-Tanzen-Welt-Fraktion ;))
Was Daniel K. betrifft, will ich meine Bemerkung aus meinem letzten Posting in puncto "Mitleid" nochmal etwas präzisieren: Mit Blick auf die brutalen Mechanismen von Castingshows, Boulevardpresse und öffentlicher Meinung, die in seinem Fall besonders deutlich werden, konnte man natürlich schon Mitleid mit ihm haben. Aber ich würde trotzdem widersprechen, wenn jemand sagt, es wäre für den Jungen besser gewesen, nicht zu einem Fernsehstar zu werden. Ob er in einem "normalen" Leben außerhalb des Rampenlichts glücklicher geworden wäre, kann niemand sagen. Das schillernde Leben, das er geführt hat, war vielleicht genau das, was er immer wollte – oder kam zumindest näher dran als jeder vermeintlich normalere, gesündere Weg.
Hmmmm .... die Frage ist eben (auch), inwieweit er damals selbst verstanden hat, was da eigentlich mit ihm abging und welche Folgen das hatte. Selbst von Lena kennen wir ja mittlerweile Aussagen, wie naiv und blauäugig sie damals in den ganzen USFO- und ESC-Zirkus hereingegangen ist. Und dabei würde ich der 18-jährigen Abiturientin Lena mit Sicherheit eine größere geistige Reife und ein größeres Weltwissen attestieren als dem 17-jährigen Hauptschulabsolventen Küblböck. Ganz davon abgesehen, dass Lena mit ziemlicher Sicherheit bei ProSieben und Raab eine bessere und fairere Betreuung erfahren hat, als es Küblböck bei RTL und Bohlen vergönnt war. Ansonsten gilt das, was ich im oberen Abschnitt schrieb, natürlich auch hier ;)
Die geschätzte Anja Rützel findet auch zum Fall Küblböck ein paar gute Worte:
http://www.spiegel.de/kultur/tv/daniel-kueblboeck-der-groesste-aller-traeumer-a-1227674.html
Wenn ich mal so ein paar der Artikel lese, die in den letzten Tagen über Küblböck erschienen sind (worunter ich exemplarisch mal einerseits diesen Artikel aus dem Spiegel und dann andererseits den aus der Zeit, den j_easy weiter oben gepostet hat, nennen will), dann finde ich es auf jeden Fall interessant, zu was für unterschiedlichen Interpretationen eine Figur wie Küblböck die diversen Journalisten verleitet. Nahm Küblböck sich selbst bitterernst und wähnte sich wirklich als verkanntes Musikgenie? Oder nahm er sich eher selbst auf die Schippe und wollte vor allem Aufmerksamkeit? Oder war er doch ganz einfach nur er selbst und scherte sich nicht darum, wie er bei anderen ankam? Ganz ehrlich gesagt habe ich so ein bisschen im Bauchgefühl, dass er das womöglich selbst nicht so genau wusste .... ;)
Vor 14 Jahren bzw. genau genommen 15, war DSDS auch noch ein viel größeres Phänomen als heute. Das war halt Staffel 1 und nicht Staffel 15. In einem Interview mit Alexander Klaws, das letztens zufällig in der Wochenendbeilage unserer Zeitung war (da wurde sogar auch kurz Daniel erwähnt und das war... ich glaube, es war sogar letzten Samstag, also einen Tag vor seinem Verschwinden, was natürlich da noch keiner ahnen konnte), hieß es, dass damals zehn (!) Millionen Zuschauer das Finale verfolgt hatten, bei Wikipedia steht sogar was von teilweise 15 Millionen in der Spitze.
Das sind eigentlich die gleichen Dimensionen wie bei Lenas ESC-Sieg. Ich denke mal, dass die Folgen davor vielleicht etwas geringere, aber ähnliche Quoten hatten.
Ich habe auch mal versucht herauszufinden, was für Quoten die anderen Mottoshows so hatten, aber bin noch nicht recht fündig geworden. Hier (http://www.quotenmeter.de/n/4753/20-jahre-rtl-2002-2003) ist etwas vage von einem Zuschauerschnitt von 6,80 Millionen die Rede; aber ganz genau geht für mich daraus wirklich nicht hervor, ob damit der Schnitt aus allen Liveshows in ihrer Gesamtheit gemeint ist :gruebel:
Es gibt durchaus ein paar Parallelen zu Lena und unseren Fantum.
:whistle: Joa, als ich bei dem Absatz über Daniels Fanszene ankam, dachte ich auch nur so: Man müsste im Prinzip nur ein paar wenige Worte austauschen, und .... :X
support4lena
14.09.2018, 14:18
:whistle: Joa, als ich bei dem Absatz über Daniels Fanszene ankam, dachte ich auch nur so: Man müsste im Prinzip nur ein paar wenige Worte austauschen, und .... :X
... und dann chartert uns Lena einen Bus und unterhält uns höchstpersönlich? Ich muss sagen, der Gedanke hat was. ;)
LilyHydrangea
14.09.2018, 15:28
Hmmmm .... die Frage ist eben (auch), inwieweit er damals selbst verstanden hat, was da eigentlich mit ihm abging und welche Folgen das hatte. Selbst von Lena kennen wir ja mittlerweile Aussagen, wie naiv und blauäugig sie damals in den ganzen USFO- und ESC-Zirkus hereingegangen ist. Und dabei würde ich der 18-jährigen Abiturientin Lena mit Sicherheit eine größere geistige Reife und ein größeres Weltwissen attestieren als dem 17-jährigen Hauptschulabsolventen Küblböck. Ganz davon abgesehen, dass Lena mit ziemlicher Sicherheit bei ProSieben und Raab eine bessere und fairere Betreuung erfahren hat, als es Küblböck bei RTL und Bohlen vergönnt war. Ansonsten gilt das, was ich im oberen Abschnitt schrieb, natürlich auch hier ;)
So etwas Ähnliches wollte ich mit meiner Betonung, dass es eben Staffel 1 und nicht Staffel 15 war, auch ausdrücken. Während mittlerweile eigentlich allgemein bekannt sein dürfte, wie solche Shows ablaufen und viele der Kandidaten (wahrscheinlich aber immer noch nicht alle) das wahrscheinlich tatsächlich mittlerweile auch selbst wissen dürften, war das damals eben nicht unbedingt der Fall. Siehe auch das Dschungelcamp, da hat j_easy doch einen Artikel verlinkt, in dem Daniel angibt, dass man ihm nicht unbedingt erzählt hat, dass er sich da miit Kakerlaken übergießen lassen muss - auch das müsste nach 12 Staffeln Dschungel eigentlich jeder Promi wissen, der sich eben drauf einlässt. Aber wenn Daniel sagt, dass er es eben damals im Vorfeld nicht wusste, glaube ich ihm das in dem Fall sogar tatsächlich. Wäre er erst zehn Jahre später in den Dschungel gegangen, hätte man ihm auch nicht mehr weismachen können, dass es da keine Ekelprüfungen gibt.
... und dann chartert uns Lena einen Bus und unterhält uns höchstpersönlich? Ich muss sagen, der Gedanke hat was. ;)
Ob wir dann noch leben? :zahn2:
Siehe auch das Dschungelcamp, da hat j_easy doch einen Artikel verlinkt, in dem Daniel angibt, dass man ihm nicht unbedingt erzählt hat, dass er sich da miit Kakerlaken übergießen lassen mussNaja, in Großbritannien gab es vorher bereits 2 Staffeln ...
Naja, in Großbritannien gab es vorher bereits 2 Staffeln ...
Hatte er da noch oder schon ein Management? Die werden die Kandidaten doch nicht im Vorfeld völlig belogen haben ...?
LilyHydrangea
16.09.2018, 10:43
Hatte er da noch oder schon ein Management? Die werden die Kandidaten doch nicht im Vorfeld völlig belogen haben ...?
Naja, dass Kandidaten von solchen Shows im Vorfeld nicht immer über die Gegebenheiten aufgeklärt werden, ist doch nichts völlig Neues. Siehe #Verafake und ähnliche Geschichten. Dass der gefakte "Robin" gar keinen Ausweis dabei hatte oder dass sein gefakter Vater nach den eigenen Aussagen eindeutig Alkoholiker gewesen wäre, wäre dem RTL-Team egal gewesen. Und das war 2016. Geändert hat sich daran wahrscheinlich trotz Böhmis Aktion nichts.
Die Dschungelprüungen kann man leichtgläubigen Kandidaten bestimmt auch irgendwie mit schmackhafteren Worten als "Ihr müsst da Kakerlaken fressen und Kängurusperma trinken" verkaufen (Im Vertrag von einer Kandidatin der Show "Schwer verliebt" stand z.B. sowas drin wie "Der Kandidat ist sich bewusst, dass er womöglich physische oder psychische Belastungen erlebt, schon alleine deshalb, weil er von einer Kamera begleitet wird". Der Satz kann aber irgendwie auch alles und nichts heißen. Stünde sowas eventuell auch in einem Dschungelcamp-Vertrag, ohne dass da überhaupt konkret von Kakerlaken und anderen Prüfungen die Rede ist?). Dass es die Show schon in GB gab, wusste Daniel vielleicht ja auch nicht unbedingt, wenn es ihm keiner direkt gesagt hat. Und dann kommt man vielleicht von sich aus auch nicht auf die Idee, das zu recherchieren)
Ich sag ja nicht, dass Daniel (und die Kandidaten von Formaten wie "Schwiegertochter gesucht" usw.) nicht vielleicht auch etwas leichtgläubig da reingegangen ist, aber dass diese ganzen Reality-Formate sowas auch voll ausnutzen und nun nicht unbedingt das Interesse haben, ihre Kandidaten über das Geschehen aufzuklären, ist ja nun auch nichts Neues.
Ich glaube, er war damals noch vertraglich irgendwie an RTL gebunden. Bei der "Schwer verliebt"-Kandidatin war es so, dass sich der Sender die Erstoption für einen Exklusivvertrag gesichert hat, für den Fall, dass sie auch ein mediales Phänomen geworden wäre. Wird wohl bei RTL und DSDS ähnlich sein. Und die DSDS-Kandidaten verpflichten sich auch seit jeher, nach dem Ende der Show noch für eine bestimmte Zeit an RTL gebunden zu sein und nicht in anderen Formaten aufzutreten. Siehe Max Buskohl, der nach seinem DSDS-Abgang nicht bei TV Total auftreten durfte, was Stefan Raab schlussendlich zur Entdeckung von Stefanie Heinzmann inspiriert hat...
Da ist wohl was wahres dran.
Lena selbst bewarb sich quasi für den ESC in Oslo und wusste davon zuerst nichts. So zumindest die Legende. :hi:
thereisnoescape
16.09.2018, 23:57
Da ist wohl was wahres dran.
Lena selbst bewarb sich quasi für den ESC in Oslo und wusste davon zuerst nichts. So zumindest die Legende. :hi:
Ja, ja, Zufälle gibt's. Da surft man im Internet und trifft rein zufällig auf eine Webseite auf der man sich für den ESC-Vorentscheid bewerben kann. Und bewirbt sich dann rein zufällig und ganz spontan. So wie man sich früher schon rein zufällig und ganz spontan auf Laiendarsteller-Rollen von beliebten Fernsehsendungen hin beworben hat.
Ja, ja, Zufälle gibt's. Da surft man im Internet und trifft rein zufällig auf eine Webseite auf der man sich für den ESC-Vorentscheid bewerben kann. Und bewirbt sich dann rein zufällig und ganz spontan. So wie man sich früher schon rein zufällig und ganz spontan auf Laiendarsteller-Rollen von beliebten Fernsehsendungen hin beworben hat.
Das mit der Castingshow war ihr lt. Legende schon klar. Aber nicht den Grund der Castingshow.
So verpeilt, wie die Frau manchmal war / ist, glaube ich iIhr das sogar :)
Wer sich noch etwas für Daniel interessiert.
Küblböck - Gesang (Fernsehgarten 2004)
https://www.youtube.com/watch?v=Hn1Z8rFlZnY&list=PL6hfx9Qgd8jKClfvNYE-i9IynE9X7Rg3q&index=14
Über "Daniel der Zauberer" (Grandios versemmelt und einer der schlechtesten deutschen Filme ever) - schöne Amazon Rezensionen
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Quelle: https://www.amazon.de/Daniel-Zauberer-K%C3%BCblb%C3%B6ck/dp/B000BJ4EMU
Eine Perle der Filmgeschichte
25. Februar 2018
Format: DVDVerifizierter Kauf
Ich selbst habe den garnicht gesehen, nur den Trailer, aber eine Kollegin von mir mag schlechte Filme und weil sie Geburtstag hatte...
Ihr Dank war durchwachsen, es kamen Schimpfwörter darin vor, die ich hier nicht wiedergeben kann, ich glaube sie hat sich aufrichtig gefreut, kann es nur nicht zeigen.
Der Film soll schlecht sein, richtig schlecht.
Es wird gesungen, viel und schlecht.
Die Dialoge sind schlecht.
Die Handlung ist schlecht.
Die Kameraführung ist schlecht.
Die schauspielerische Leistung ist schlecht.
Oben erwähnte Kollegin hat sich den Film dennoch angeschaut, ihr Mann auch, während der Aufführung wurde ich per WhatsApp beschimpft, von beiden.
Fazit: Unbedingt kaufen.
Einzigartig (schlecht), Grandios(er Müll)!
9. Mai 2018
Format: DVD Verifizierter Kauf
Vorab - ich habe ein Faible für Trashfilme, und zu meiner Sammlung gehören solch grandiose Werke wie "2-Headed Shark Attack", "Robocroc" und "Sharktopus".
In der Hinsicht verdient der Film volle 5 Sterne, denn er bereichert meine Kollektion - niemand sollte diesen Film sehen und erwarten, dass hier schauspielerische Glanzleistung geboten wird.
Schauspielerische Leistung und Kameraführung sind teilweise schlechter als eine Folge "Mitten im Leben". Ein Satz, den ich nicht für möglich gehalten habe. Verwackelt, Spiegelungen, schlecht beleuchtet....und die Handlung ist grottig.
Der junge Daniel, den alle so lieben, wird von zwei hassenden Emo-Goths und deren finsterem Magierfreund Balthasar zum Tode verurteilt, sie planen ihn zu erschießen. Doch über Daniel wacht sein lang totgeglaubtem Großvater Johnny, der ihn mit seiner hellen Magie beschützt und seine Ausbildung zum Zauberer voran treibt - denn auf Daniel wartet eine echte Prüfung seiner Begabung.
So viel zur "Handlung", welche zwischen den Bühnenauftritten von Daniel Küblböck passieren. Diese nehmen schätzungsweise 40-50% des Films ein. Es gibt noch ein paar Nebenstränge:
- Der "Kampf" zwischen heller und dunkler Magie, in denen sich Johnny und Balthasar grimmig unterhalten
- Daniels "Casting" für einen Hollywoodfilm in denen grottiges Denglisch geredet wird (als Muttersprachler ein echter Ohrenschmaus)
- Die Wandlung eines Hassers (Cafébesitzer) durch die Kraft von Daniels Musik
Wie ein Jurist sagen würde: All dem ist nicht zu folgen.
Man wundert sich teilweise was gerade passiert, warum es passiert und warum es überhaupt passieren konnte.
Bei der Sichtung des Bonusmaterials wird sichtbar, wie billig dieser Film produziert wurde:
- Die Trailer zu Daniels Werken gleichen einer Powerpoint Präsentation von allem, was es zu diesem Zeitpunkt von Daniel Küblböck zu kaufen gab - inklusive einer DVD, die von Fans erstellt wurde
- Die Musikclips sind als "Mucis-Clips" im Menü aufgeführt
- Es befindet sich ein echter Trailer auf der DVD, allerdings von "Car-napping - bestellt, geklaut, geliefert" aus dem Jahre 1980.
Ich habe mir diesen Film nüchtern mit einer Freundin angesehen, die mit mir die wundervolle Welt der Low-Budget Filme erkundet. Das Highlight war als wir eine Pause eingelegt haben um das bestellte Essen entgegenzunehmen.
Fazit: Wer Trashfilme mag, wird hier nicht enttäuscht. Die Krone meiner Sammlung wird es nicht, denn dieser Platz gehört immer noch "Dickshark".
5,0 von 5 Sternen
Sprachlos
Vonhlcam 12. Mai 2013
Format: DVD Verifizierter Kauf
Ich habe diesen Film gesehen. Dann war ich erstmal sprachlos. Dann habe ich angefangen darüber nachzudenken. Das war ein Fehler, denn dieser Film mit seiner absoluten Sinnlosigkeit macht einen einfach nur komplett fertig. Man versucht zu hinterfragen, welche Intentionen jeder Mitwirkende dabei gehabt hat und man kann einfach zu keiner Antwort kommen. Auf diese Weise unfassbar faszinierend, wie so viele Menschen einen derart schlechten Film verursachen können. Es gibt keine Story, das Drehbuch kann höchstens eine Seite lang gewesen sein, die Schauspieler darf man so eigentlich nicht nennen, eine Konsistenz ist nicht vorhanden, der Film wurde mit einer billigen Handkamera gefilmt, die Belichtung bestand aus einem Spot, der wackelte, die Musik......................
Positiv zu erwähnen ist, dass man tatsächlich einen Nullpunkt erreicht hat, von dem aus man nun andere Filme bewerten kann. Seit ich Daniel der Zauberer gesehen habe, fällt es mir schwer, von anderen Filmen zu behaupten sie seien schlecht. Das macht das Leben doch um einiges lustiger. Dafür danke ich Daniel Küblböck und Ulli Lommel. 5 Sterne!e!
https://www.instagram.com/p/BoHpz9Hg96n/
steffen3
07.10.2018, 09:55
Immer wieder diese Geschichte, man hätte nicht gewußt, was auf einen zukommt. Etliche Staffeln Dschungel, GNT, DSDS, etc..., immer dasselbe, die Selbsterniedrigung, die medialen Schlammschlachten. Fernsehen für Voyeure, die Teilnehmer als Opfervieh, gibt es daran auch nur ansatzweise Zweifel? Und all das hat niemand der späteren Teilnehmer mitbekommen? Erzähl keine Märchen, Sarah. Und abgesehen davon, gibt es bei IBES Teilnehmer, von denen man entweder gar nichts mehr hört, oder deren Teilnahme eher positiv aufgenommen wurde. Wenn einem das Camp wie Scheiße am Schuh klebt, liegt das zu einem großen Teil an einem selbst. Klar werden bestimmte Charaktere von den Regisseuren als Anti-Helden aufgebaut. Das ist aber auch von vornherein glasklar.
https://www.hna.de/kultur/tv-kino/daniel-kueblboeck-star-aus-dschungelcamp-bei-rtl-sorgt-mit-aeusserung-fuer-tv-eklat-in-wdr-talkshow-zr-10304296.html
Daniel Küblböck soll bald für tot erklärt werden:
https://www.stern.de/lifestyle/leute/daniel-kueblboeck--wird-der-saenger-bald-fuer-tot-erklaert--9375918.html
Ab heute in der Mediathek.
Lana Kaiser: Das waren die letzten Worte vor dem Verschwinden
https://www.brisant.de/daniel-kueblboeck-letzte-sprachnachricht-130.html
https://www.ardmediathek.de/serie/die-kueblboeck-story-eure-lana-kaiser/staffel-1/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdFNlcmllcy9T MjAyNVdPMDEyNjk0QTA/1
"Die Küblböck-Story": Ein Leben zwischen Ruhm und Verzweiflung
https://www.ndr.de/kultur/film/tipps/die-kueblboeck-story-ein-leben-zwischen-ruhm-und-verzweiflung,kueblboeckstory-100.html
Doktor Landshut
25.08.2025, 20:57
Ab heute in der Mediathek.
Lana Kaiser: Das waren die letzten Worte vor dem Verschwinden
https://www.brisant.de/daniel-kueblboeck-letzte-sprachnachricht-130.html
https://www.ardmediathek.de/serie/die-kueblboeck-story-eure-lana-kaiser/staffel-1/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdFNlcmllcy9T MjAyNVdPMDEyNjk0QTA/1
"Die Küblböck-Story": Ein Leben zwischen Ruhm und Verzweiflung
https://www.ndr.de/kultur/film/tipps/die-kueblboeck-story-ein-leben-zwischen-ruhm-und-verzweiflung,kueblboeckstory-100.html
Die Küblbock-Story ist schon länger in der Mediathek. Den ersten Teil kenne ich bereits. Die dokumentarische Qualität hat mich echt überrascht und geht über das einfühlsame Portrait einer außergewöhnlichen, aber doch auch tragischen Figur im Musik- und Mediengeschäft weit hinaus.
Kürzlich erfuhr ich, dass ein mir früher persönlich gut bekannter Filmemacher auf nahezu identische Weise aus dem Leben verschwand.
Die Doku könnte auch Anlass sein, mal darüber zu sinnieren, warum z.B. auch Lena nach Jahren intensiver medialer Präsenz sich mehr oder weniger aus der Öffentlichkeit zurückgezogen haben könnte. Da gibt es doch so einige Parallelen.
Die Küblbock-Story ist schon länger in der Mediathek. Den ersten Teil kenne ich bereits. Die dokumentarische Qualität hat mich echt überrascht und geht über das einfühlsame Portrait einer außergewöhnlichen, aber doch auch tragischen Figur im Musik- und Mediengeschäft weit hinaus.
Wirklich eine sehr beeindruckende Doku; habe bislang 2 Folgen gesehen. Auch wenn mich manches daran mürrisch stimmt, eine klare Sehempfehlung.
Ich kann mich noch an den Trubel um die erste DSDS-Staffel erinnern und wie abstoßend ich das alles fand. Die Sendung, in der Küblböck wegen Gracia Baurs Ausscheiden "zusammengebrochen" ist, hatte ich sogar gesehen – vielleicht als einzige ganze Folge, aber das weiß ich nicht mehr genau. Dass ich das Wort in Anführungszeichen schreibe, gibt meinen damaligen Eindruck wieder, nach dem das alles einfach ein hysterischer inszenierter Zirkus war (wer würde wegen des Ausscheidens einer anderen Kandidatin denn ernsthaft "zusammenbrechen", das ist doch lächerlich, dachte ich). Wie real dieser Zusammenbruch war, wurde mir erst durch diese Doku bewusst.
Die Doku könnte auch Anlass sein, mal darüber zu sinnieren, warum z.B. auch Lena nach Jahren intensiver medialer Präsenz sich mehr oder weniger aus der Öffentlichkeit zurückgezogen haben könnte. Da gibt es doch so einige Parallelen.
Aber auch einige Unterschiede. Gerade beim Schauen der ersten Folge musste ich daran denken, wie gut abgeschirmt Lena zur Zeit der Massenhysterie um ihre Person trotz allem war (dank ihrem Management, ihrer Familie, ihren eigenen Entscheidungen). Bei Küblböck, hat man nach der Doku den Eindruck, gab es eine solche Abschirmung überhaupt nicht.
Über die Frage nach den Gründen für Lenas Rückzug aus der Öffentlichkeit habe ich, ganz unabhängig davon, auch schon so manches Mal sinniert. Und mich gewundert, wie wenig das hier Thema ist. Um es dann aber doch ganz gut zu finden, dass hier nicht darüber spekuliert wird.
esiststeffen
29.08.2025, 16:24
Sooooo. Ich habe heute Nacht tatsächlich alle drei Teile der Doku gesehen. Und ja, war wirklich beeindruckend und regt zum Nachdenken an.
Ich hatte es schon damals in diesem Thread geschrieben: Zu Zeiten der ersten DSDS-Staffel war ich 15 Jahre alt und der popkulturfernste Teenager der Welt. Aber an diesem schrägen Vogel mit den schrillen Klamotten, dem schrillen Verhalten und der schrillen Stimme kam natürlich nicht mal ich vorbei. Ich gebe zu: Ich bin ja jemand, der es gerne „normal“ mag, und der sich mit sehr auffälligen, sehr aus-der-Reihe-tanzenden Menschen wenig anfreunden kann. Da war dieser Daniel natürlich auch ein absolutes rotes Tuch für mich. Auf der anderen Seite kann ich heute aber auch zugeben, dass ich (wenn auch auf ganz andere, in vieler Hinsicht sogar genau entgegengesetzte Weise) auch schon mein Leben lang, und in gewissem Umfang auch heute noch, das Gefühl hatte, nicht so richtig dazuzugehören und überall ganz anders als andere zu sein. Als würde ein Leuchtpfeil auf mich zeigen, auf dem „FREAK“ steht. Von daher gibt es vielleicht doch manch einen Punkt, bei dem ich mich in gewissem Maße mit ihm identifizieren kann.
(Was mir dazu auch noch einfällt: Ich meine, es war Simonetti, der sagte, dass die plötzliche Berühmtheit für Daniel vielleicht gar kein sooo großer Einschnitt war wie für andere, schließlich sei er ja auch schon vorher immer aufgefallen und aus der Masse herausgestochen und es gewohnt gewesen, von anderen bewertet zu werden, und das oft auch negativ. Fand ich einen interessanten Gedankengang ;))
Was mich ein wenig verblüfft hat: In der Doku wird mehr oder weniger selbstverständlich der Eindruck vermittelt, dass der Daniel, den die Nation damals, 2003, bei DSDS gesehen hat, im Wesentlichen (hinsichtlich Aussehen, Gebaren, Kleidung, …) der Mensch war, der er damals mit 17 Jahren tatsächlich war oder als der er zumindest gesehen werden wollte. Aber ich frage mich dabei: War das Image des schrägen Vogels demnach keine Rolle, in die er zumindest teilweise auch von RTL hineingedrängt wurde und unter der er gelitten hat? Und ist es demnach nicht so (wie ich vermutet hätte), dass das zur Tragik um seine Person auch seinen Teil beigetragen hat? Ja, im zweiten und dritten Teil wird sein späterer Imagewandel hin zum „seriöseren“ Künstler thematisiert, was mir aber eher nach einer nicht unbedingt außergewöhnlichen Wandlung eines Teenagers zum Erwachsenen klang.
Die Doku könnte auch Anlass sein, mal darüber zu sinnieren, warum z.B. auch Lena nach Jahren intensiver medialer Präsenz sich mehr oder weniger aus der Öffentlichkeit zurückgezogen haben könnte. Da gibt es doch so einige Parallelen.
Aber auch einige Unterschiede. Gerade beim Schauen der ersten Folge musste ich daran denken, wie gut abgeschirmt Lena zur Zeit der Massenhysterie um ihre Person trotz allem war (dank ihrem Management, ihrer Familie, ihren eigenen Entscheidungen). Bei Küblböck, hat man nach der Doku den Eindruck, gab es eine solche Abschirmung überhaupt nicht.
Ja, gewisse Parallelen zwischen den Phänomenen Küblböck und Lena sind mir ja auch schon immer aufgefallen :nick: .... und auch, dass Küblböck damals deutlich mehr verheizt wurde und der Öffentlichkeit deutlich stärker zum Fraß vorgeworfen wurde als Lena, ist sicher richtig.
Mir kommt noch ein weiterer Unterschied in den Sinn: Lena schwärmt ja trotz ihrer offenbar auch nicht immer einfachen Kindheit immer sehr von ihrer Mutter, wie diese immer für sie da war und was sie ihr alles verdankt. Daran musste ich denken, als es darum ging, wie der jugendliche Daniel aufs Jugendamt ging (!), um nicht mehr bei seiner Mutter leben zu müssen. Diesen Teil seiner Lebensgeschichte kannte ich bislang nicht und ich finde ihn ganz schön krass. Und ich halte für gut denkbar, dass dieser Aspekt (das Bewusstsein, auch jenseits des Ruhms geliebt zu werden) durchaus auch einen Anteil daran hatte, dass Lena die Zeit der größten öffentlichen Achterbahnfahrt vergleichsweise besser überstanden hat als Küblböck.
(Wo ich mich in der Doku hingegen seeehr an das Phänomen Lena erinnert gefühlt habe: Als es um das Phänomen der Daniel-Fanforen ging, und wie sich dort viele bis dahin wenig internetaffine Frauen mittleren Alters tummelten, die Muttergefühle für Daniel hegten. Sozusagen umgekehrter Lenaismus… :ugly: :knuddel:)
Eulenspiegel
29.08.2025, 23:28
Hat mich nie interessiert..wird mich auch nie interessieren..bekam das ja nur damals aufgrund meiner Nachtschicht immer nur in Bild, Bravo etc. Schlagzeilen mit..
Das war der Vorteil der Nachtschicht..man konnte all dem Trash im Fernsehen aus dem Weg gehen..und die 5 Minuten, die ich mal etwas von Kübelböck gehört, gesehen habe..war eben talentloses Gequäke.
esiststeffen
30.08.2025, 20:29
Natürlich war die (um es so neutral wie möglich zu formulieren) doch sehr außergewöhnliche Art zu singen ein sehr wesentlicher Aspekt des Phänomens Küblböck. Und ich finde, dass man diesen Punkt von dem anderen großen Aspekt (seinem Auftreten und Aussehen) auch getrennt betrachten sollte.
Ich habe mich immer unterschwellig gefragt: War Daniel eigentlich bewusst, dass er in den Ohren weiter Teile der Bevölkerung als talentfreier Quakfrosch galt? Oder war es tatsächlich so, dass da ein gutgläubiger Teenager vorgeführt wurde, von dessen echtem Starpotenzial wohl nur er selbst und vielleicht noch sein engstes Umfeld in Eggenfelden überzeugt war? Eine Art Florence Foster Jenkins der Popmusik? Andererseits hatte er ja durchaus sehr treue Fans, die ihn und seine Kunst offensichtlich ganz ironiefrei geliebt haben. Hmhmhm! :gruebel:;)
(Natürlich konnte so jemand wie Küblböck nur in einem Kosmos wie DSDS gedeihen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf dem "freien Markt" des Showbiz eine Chance gehabt hätte, auch nur annähernd so prominent zu werden. Aber man muss wohl anerkennen: Aus Sicht der Verantwortlichen des Senders, der Produktionsfirma und der Plattenbosse war es ein ziemlicher Geniestreich, so jemanden ins Rampenlicht gestellt und ihm nicht sofort die Tür gewiesen zu haben. Und ich habe auch den Eindruck: Die Songs, die man ihn damals hat singen lassen, waren für seine Persönlichkeit und seine Fähigkeiten durchaus gut ausgewählt.)
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