Naja, ich kenne die Musikgeschichte vor den 90ern natürlich nicht mehr aus eigenem Erleben, aber nach meinem Empfinden galt doch jahrzehntelang, dass im Großen und Ganzen die Gleichungen Schlager = deutschsprachig = piefig/muffig/langweilig auf der einen und Pop-/Rockmusik = englischsprachig = frisch/spannend/international auf der anderen Seite zutrafen.
Wer sich als Popmusiker oder Rockstar verstand, orientierte sich naheliegenderweise an den Bands aus GB und den USA, auch sprachlich, und nicht an dem, was etwa in der ZDF-Hitparade über die Bildschirme flimmerte. Natürlich gab es auch über die von dir genannten Künstler hinaus auch immer deutschsprachige Pop- und Rockmusiker, die in ihrer Muttersprache sangen (von den Ärzten und Hosen bis hin zu Tic Tac Toe und Oli P.), aber nach meiner Wahrnehmung war das mit Ausnahme einer kurzen Phase in der ersten Hälfte der 80er eher die Ausnahme von der Regel. Nun scheint diese Dominanz des Englischen aber seit Mitte der 2000er (diesmal endgültig?) vorbei zu sein. Aber gut, ich muss einräumen: Das meiste, was uns heute als "Deutschpop" verkauft wird, ist wiederum auch piefig und langweilig und austauschbar, von daher hat sich ja vielleicht doch nicht sooo viel geändert...