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Thema: Carolin Kebekus

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    Zitat Zitat von synapse Beitrag anzeigen
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    schade, wenn Du ein bisschen rumschaust gefällt Dir vielleicht was sie macht. .
    Einiges ist gut, aber manches ist auch sehr platt und ordne das eher in eine etwas gehobene Kategorie Cindy a.M. ein. (massentauglich)

    Da schaue ich mit doch lieber Volker Pispers an

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    boom boom chaka chaka
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    Zitat Zitat von Lars Beitrag anzeigen
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    Ich schätze mal, sowohl Kebekus und auch auch Raab sind Katholiken. (Was anderes ist in Köln kaum denkbar )
    Von daher geht ziggys Vorwurf - schlechte, kontinentale Witze über andere vs. gute, insuläre Witze über sich selbst - vermutlich einfach ins Leere.
    Ach geh, nur weil die mitunter katholisch sozialisiert wurden, heißt das doch nicht, dass die Nonnen, Ministranten und Priester für sie nicht die Anderen sind. Gerade im europäischen Katholizismus klafft doch ein riesen Graben zwischen den Durchschnittsgewohnheits-Katholiken und jenen, die sich aktiv an der Institution Kirche beteiligen. Auch wenn man in einer katholischen Gegend aufwächst, so sind einem wahrscheinlich viele Aspekte des Katholizismus fremd. Denn obwohl unsere Kultur doch so maßgeblich von der Kirche mitgeformt wurde, ist die Lebensweise die sie predigt und die Werte auf die sie baut relativ gegensätzlich zum heutigen Zeitgeist.
    In Kebekus Video wird der Kontrast eh auch anschaulich dargestellt: der moderne Mensch anfangs mit Smartphone in der Kirchenbank. Der Fokus des Lebens liegt eher auf dem Materiellen und Irdischen, während die rappende Nonne ganz auf das Überirdische+Jenseitige fokussiert ist und den Gedanken des Verzichts lebt.
    Die Kirche sagt also, verschiebe deinen Fokus weg von deinem Selbst, hin zu Gott. Das macht sie in einer Zeit in der man sehr weltlich und egoistisch orientiert ist (was in der Grundtendenz absolut super ist, will ich hier nur klarstellen. Lag lebe die Aufklärung!) sehr fremd. Und jetzt kommen ich langsam zu Punkt: Die Fremde hat es ja so an sich, dass man stärker über die eigene Lebensweise reflektiert. Weil eben der Kontrast das Bild schärft. Und deswegen sollte man sich da nicht verschließen und offen den Kontakt suchen. Das Verschließen ist doch nur das Eingeständnis, dass man zu ängstlich ist über das eigene Selbst und den Zugang zum Leben nachzudenken.

    Die Nonne ist für also ein Exotikum. Ich weiß, ich will nicht so sein wie sie, aber ich habe es auch nicht nötig mich ängstlich-hysterisch gegen sie anzugrenzen, indem ich ihren Lebensentwurf herabsetzte.
    Denn auch wenn die Gedanken zu Himmel, Hölle, Schuld, Sühne, Erlösung teilweise ziemlich deppert daher kommen, zolle ich „Menschen mit theologischen Background“ Respekt dafür, dass sie wohl ein Teil der Minderheit an Menschen sind, die sich überhaupt dazu überwinden können über die großen existentiellen Fragen nachzudenken.
    Ich denke schon, dass es gut und nötig ist Kritik an Religionen und ihren Institutionen zu üben. Die Kritik sollte allerdings dort geübt werden, wo sie in Teile der Gesellschaft eingreifen, in denen sie nichts zu suchen haben (-> Laizismus bekommt 5 Sterne von mir) und wo sie gewaltsam die Freiheit des Menschen einschränken (was sie eh oft genug machen –> man kann also viel kritisieren). Wenn die Menschen aber selbst entscheiden aufgrund ihrer Religion auf gewisse Dinge zu verzichten, dann liegt doch gerade darin ihre Freiheit. Deshalb finde ich es absurd sich über zölibatäre Priester und Nonnen zu echauffieren. Sich locker machen und auch für die verstaubten Katholiken ein Quäntchen Toleranz bereitstellen.

    Ich empfinde das Video von Kebekus deshalb als hässlich, weil mir vorkommt sie greift weniger die Institution Kirche an, sondern vielmehr konkret Menschen, die eine Form des Katholizismus leben mit dem sie sich nicht identifizieren kann. Und damit sind wir halt wieder bei den Kleingeistern, die von alles und jedem übertrieben abgrenzen müssen, das ihnen fremd ist.

    Gerade bezüglich der Kritik an der katholischen Kirche wurde schon soviel herausragendes abgeliefert und auch heute wird von Almodovar, Meese, Pussy riot, Seidl, Madonna und Co. noch ordentlich abgeliefert. Da ist man halt schon einen gewissen Anspruch gewöhnt und gibt sich nicht mit der boulevardesken Variante zufrieden.

    Es ist wieder viel zu lang geworden. Ich kann mich gerade nicht mehr in wenigen Zeilen ausdrücken ( economist )

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    boom boom chaka chaka
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    Zitat Zitat von earplane Beitrag anzeigen
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    Das sehe ich anders. Die Mädels von Pussy Riot sind wegen angeblicher "Verletzung Religöser Gefühle" verurteilt worden. Exakt das in genau diesem Wortlaut findet sich auch beim WDR als Rechtfertigung für die Zensur. Der Unterschied ist lediglich die Schärfe der Reaktion. In Deutschland wird man nicht für Jahre in ein sibirisches Straflager geschickt.
    Das ist aber ein ziemlich himmelweiter Unterschied oder? In dem einen Land "Verletzung religiöser Gefühle" und was da noch so in den russischen Rowdytum-Paragaphen hineininterpretiert werden kann extremst abgestraft wird, um politische Gegner des Kremls wegzusprerren. in den anderen Land wird eine Sendung auf einem öffentlichen nicht gezeigt, weil sie vielleicht nicht dem Leitbild des Senders entsprach. In diesem Land kannst du die Sendung aber auch über zig andere Kanäle nach belieben verbreiten. Das ist schon ok so. Wenn ein Typ Mohammed Karikaturen zeichnet, ist die FAZ nicht verpflichtet die abzudrucken, um seine Meinungsfreiheit zu gewährleisten. Der wird keine Probleme mit der Obrigkeit bekommen und schon einen Weg finden, wo und wie er die Karikatur publiziert bekommt. Meinungsfreiheit heißt nicht, dass jeder Meinung eine große öffentliche Bühne einräumt werden muss.


    Ich würde gerne noch hinzufügen, dass ich vorher mit meinen ersten Beitrag auf dem Rücken der Kebekus was ausgetragen habe, das sich jetzt nicht speziell auf sie bezieht, sondern generell gegen ein Menschenbild bzw eine Form von Umgang miteinander über die ich mich längst mal wieder auslassen wollte. Pardon, Frau Carolin, dass ich dich zum Opferlamm erkoren habe
    Geändert von ziggy (07.06.2013 um 19:15 Uhr)

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    Zitat Zitat von ziggy Beitrag anzeigen
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    ...
    Das hab ich doch gesagt. Aber ich sag es gern noch mal. Was Carolin und Pussy Riot (zu Unrecht) vorgeworfen wird ist exakt das Selbe. Vollkommen gleich. Nur die Reaktion ist hierzulande zum Glück eine andere.
    Aber der WDR muss sich schon Doppelzüngigkeit vorwerfen lassen wenn er da mit zweierlei Maß misst. Es passt einfach nicht zusammen mal dafür einen Orden zu verleihen und dann selbst zu zensieren. Das ist ja beim WDR wohl nicht zum ersten Mal vorgekommen dass Kritik speziell an der katholischen Amtskirche Tabu zu sein scheint.

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    confidence!!!
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    Zitat Zitat von ziggy Beitrag anzeigen
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    Denn auch wenn die Gedanken zu Himmel, Hölle, Schuld, Sühne, Erlösung teilweise ziemlich deppert daher kommen, zolle ich „Menschen mit theologischen Background“ Respekt dafür, dass sie wohl ein Teil der Minderheit an Menschen sind, die sich überhaupt dazu überwinden können über die großen existentiellen Fragen nachzudenken.
    Die im Video karikierten und kritisierten Figuren zeichnen sich gerade nicht durch besonders tiefe Gedanken über existentielle Fragen aus, sondern eher durch Oberflächlichkeit. Ihnen sind Äußerlichkeiten und Macht wichtig. Diesen Aspekt der Kirchenorganisation, den es auch gibt, kritisiert das Video.

    Wenn die Menschen aber selbst entscheiden aufgrund ihrer Religion auf gewisse Dinge zu verzichten, dann liegt doch gerade darin ihre Freiheit. Deshalb finde ich es absurd sich über zölibatäre Priester und Nonnen zu echauffieren. Sich locker machen und auch für die verstaubten Katholiken ein Quäntchen Toleranz bereitstellen.
    Das Video echauffiert sich nicht über zölibatäre Priester und Nonnen an sich, sondern über die Machtstrukturen, die damit in der Realität einhergehen. Die Symbolsprache des Videos ist da sehr klar. Außerdem ging es in dieser Diskussion darum, Toleranz für pointierte Kritik an der Kirche bereitzustellen...

    Ich empfinde das Video von Kebekus deshalb als hässlich, weil mir vorkommt sie greift weniger die Institution Kirche an, sondern vielmehr konkret Menschen, die eine Form des Katholizismus leben mit dem sie sich nicht identifizieren kann. Und damit sind wir halt wieder bei den Kleingeistern, die von alles und jedem übertrieben abgrenzen müssen, das ihnen fremd ist.
    Nein, es ist umgekehrt: Die in dem Video dargestellten Figuren sind die Kleingeister. Und sie betreiben Abgrenzung, wie der Text deutlich zeigt.

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    JeSuisCharlie
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    Zitat Zitat von ziggy Beitrag anzeigen
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    Das ist aber ein ziemlich himmelweiter Unterschied oder? In dem einen Land "Verletzung religiöser Gefühle" und was da noch so in den russischen Rowdytum-Paragaphen hineininterpretiert werden kann extremst abgestraft wird, um politische Gegner des Kremls wegzusprerren. in den anderen Land wird eine Sendung auf einem öffentlichen nicht gezeigt, weil sie vielleicht nicht dem Leitbild des Senders entsprach. In diesem Land kannst du die Sendung aber auch über zig andere Kanäle nach belieben verbreiten. Das ist schon ok so. Wenn ein Typ Mohammed Karikaturen zeichnet, ist die FAZ nicht verpflichtet die abzudrucken, um seine Meinungsfreiheit zu gewährleisten. Der wird keine Probleme mit der Obrigkeit bekommen und schon einen Weg finden, wo und wie er die Karikatur publiziert bekommt. Meinungsfreiheit heißt nicht, dass jeder Meinung eine große öffentliche Bühne einräumt werden muss.


    Ich würde gerne noch hinzufügen, dass ich vorher mit meinen ersten Beitrag auf dem Rücken der Kebekus was ausgetragen habe, das sich jetzt nicht speziell auf sie bezieht, sondern generell gegen ein Menschenbild bzw eine Form von Umgang miteinander über die ich mich längst mal wieder auslassen wollte. Pardon, Frau Carolin, dass ich dich zum Opferlamm erkoren habe
    In diesem Punkt bin ich völlig mit dir d'accord.
    Allerdings:
    1) Handelt es sich tatsächlich um eine "große öffentliche Bühne", wenn es in einem Orchideen-Kanal des WDR um Mitternacht gesendet wird ?
    2) Warum läßt der WDR den Kebekus-Beitrag im ersten Durchlauf passieren und schneidet ihn dann vor dem geplanten Sendetermin entschärfend zusammen? Wenn man ihn nicht gut fand hätte man ihn ganz rauskicken sollen, nachträgliche Kastrationen haben für mich immer ein Gschmäckle.

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    Zitat Zitat von earplane Beitrag anzeigen
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    Das ist ja beim WDR wohl nicht zum ersten Mal vorgekommen dass Kritik speziell an der katholischen Amtskirche Tabu zu sein scheint.
    Na, der WDR ist traditionell nicht gerade bekannt für besonders konservative oder auch klerikal orientierte Senderpolitik. Im Gegenteil war er in seiner Geschichte immer wieder Hassobjekt rückwärtsgewandter Kräfte, die versucht haben, die Ausstrahlung provokativer, sich dem jeweiligen Zeitgeist widersetzender Sendungen zu verhindern. Nicht ohne Grund hat der Kölner Sender der scharfzüngigen Kebekus eine Plattform angeboten, bei den meisten anderen öffentlich-rechtlichen Sendern (ich denke da zB. an den BR) wäre sie vermutlich mit dem Projekt bereits im Vorfeld gescheitert.
    Geändert von Doktor Landshut (07.06.2013 um 20:30 Uhr)

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    Zitat Zitat von Brummell Beitrag anzeigen
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    2) Warum läßt der WDR den Kebekus-Beitrag im ersten Durchlauf passieren und schneidet ihn dann vor dem geplanten Sendetermin entschärfend zusammen? Wenn man ihn nicht gut fand hätte man ihn ganz rauskicken sollen, nachträgliche Kastrationen haben für mich immer ein Gschmäckle.
    Das spricht dafür, dass es beim WDR eine interne Debatte gab, und dass zuerst die eine Fraktion, und dann die andere (vielleicht nach Druck von oben) gewonnen hat, bzw. das Kastrieren war eben der "Kompromiss".

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    Zitat Zitat von ziggy Beitrag anzeigen
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    Ach geh, nur weil die mitunter katholisch sozialisiert wurden, heißt das doch nicht, dass die Nonnen, Ministranten und Priester für sie nicht die Anderen sind. Gerade im europäischen Katholizismus klafft doch ein riesen Graben zwischen den Durchschnittsgewohnheits-Katholiken und jenen, die sich aktiv an der Institution Kirche beteiligen. Auch wenn man in einer katholischen Gegend aufwächst, so sind einem wahrscheinlich viele Aspekte des Katholizismus fremd. Denn obwohl unsere Kultur doch so maßgeblich von der Kirche mitgeformt wurde, ist die Lebensweise die sie predigt und die Werte auf die sie baut relativ gegensätzlich zum heutigen Zeitgeist.
    In Kebekus Video wird der Kontrast eh auch anschaulich dargestellt: der moderne Mensch anfangs mit Smartphone in der Kirchenbank. Der Fokus des Lebens liegt eher auf dem Materiellen und Irdischen, während die rappende Nonne ganz auf das Überirdische+Jenseitige fokussiert ist und den Gedanken des Verzichts lebt.
    Die Kirche sagt also, verschiebe deinen Fokus weg von deinem Selbst, hin zu Gott. Das macht sie in einer Zeit in der man sehr weltlich und egoistisch orientiert ist (was in der Grundtendenz absolut super ist, will ich hier nur klarstellen. Lag lebe die Aufklärung!) sehr fremd. Und jetzt kommen ich langsam zu Punkt: Die Fremde hat es ja so an sich, dass man stärker über die eigene Lebensweise reflektiert. Weil eben der Kontrast das Bild schärft. Und deswegen sollte man sich da nicht verschließen und offen den Kontakt suchen. Das Verschließen ist doch nur das Eingeständnis, dass man zu ängstlich ist über das eigene Selbst und den Zugang zum Leben nachzudenken.
    Ich weiß nicht, ob ich als Atheist aus einer ehedem evangelischen und jetzt wohl atheistischsten Region des deutschen Sprachraums da allzu befähigt bin, das einzuschätzen - es ist ja mehr ein Blick von außen - aber dennoch:

    Wenn man katholisch ist, also katholisch getauft, gefirmt, somit Mitglied in diesem großen Verein, wenn man irgendwie auch an Gott glaubt oder dessen Existenz zumindest nicht ausschließen will, dann ist das Katholische eben auch das Eigene, das man mitgestalten will, auch und gerade, wenn das alt hergebrachte und diktatorisch von alten Männern vorgesetzte Kirchen- und vermutlich auch Gottesbild einem so fremd, ja exotisch ist.
    Man könnte nun sagen, dass diejenigen sich einfach 'ne andere Kirche suchen, oder eine neue gründen oder kirchenfern ihr Christentum leben, aber das ist ja gerade nicht Sinn der Sache, es widerspricht auch dem von der Kirche Gelehrten: dass die Katholische Kirche die einzige heilsbringende Kirche ist und dass da kein Heil ist ohne sie. Man will ja auch Gemeinde, Gemeinschaft sein und bleiben.
    Diese Alternative steht also für Katholiken gar nicht, jedenfalls sofern sie grundlegende katholische Ideen teilen. Sie können sich also auch nicht abgrenzen und Toleranz üben: "Macht ihr mal da in euren lustigen Gewändern", wenn das dort Vertretene so partout nicht mit dem eigenen Gottes- und Kirchenbild übereinstimmt, diejenigen aber die Deutungshoheit über Gott und Kirche beanspruchen.

    Zitat Zitat von ziggy Beitrag anzeigen
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    Die Nonne ist für also ein Exotikum. Ich weiß, ich will nicht so sein wie sie, aber ich habe es auch nicht nötig mich ängstlich-hysterisch gegen sie anzugrenzen, indem ich ihren Lebensentwurf herabsetzte.
    Denn auch wenn die Gedanken zu Himmel, Hölle, Schuld, Sühne, Erlösung teilweise ziemlich deppert daher kommen, zolle ich „Menschen mit theologischen Background“ Respekt dafür, dass sie wohl ein Teil der Minderheit an Menschen sind, die sich überhaupt dazu überwinden können über die großen existentiellen Fragen nachzudenken.
    Toleranz kann man innerhalb der Kirche nur dann üben, wenn der eigene Lebensentwurf auch von dieser Kirche toleriert wird, quasi Toleranz nur dem Toleranten gegenüber.
    Für solche Katholiken aber, die glz. auch unverheiratet Zusammenlebende, Verhütende, Abtreibende, Geschiedene, Wiederverheiratete, Homosexuelle, etc. etc. sind, bringt diese Kirche aber nur Intoleranz hervor. Warum sollen sich katholisch empfindende Menschen also dieser Institution und insbesondere den in dieser Institution das Sagen habenden Menschen (= Priester, Bischöfe, Papst) Toleranz entgegenbringen? Das geht eigtl. gar nicht.
    Es sind eben nicht Exoten, die nur wunderliche Dinge im Weihrauchdunst tun, sondern diejengen, die in dieser Kirche die Macht haben und diese auch ausüben.

    Zitat Zitat von ziggy Beitrag anzeigen
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    Ich denke schon, dass es gut und nötig ist Kritik an Religionen und ihren Institutionen zu üben. Die Kritik sollte allerdings dort geübt werden, wo sie in Teile der Gesellschaft eingreifen, in denen sie nichts zu suchen haben (-> Laizismus bekommt 5 Sterne von mir) und wo sie gewaltsam die Freiheit des Menschen einschränken (was sie eh oft genug machen –> man kann also viel kritisieren). Wenn die Menschen aber selbst entscheiden aufgrund ihrer Religion auf gewisse Dinge zu verzichten, dann liegt doch gerade darin ihre Freiheit. Deshalb finde ich es absurd sich über zölibatäre Priester und Nonnen zu echauffieren. Sich locker machen und auch für die verstaubten Katholiken ein Quäntchen Toleranz bereitstellen.
    Das sagst du so leichthin, da du dich anscheinend als so außenstehend wie ich betrachtest.
    Ich glaube hingegen, dass es gerade für kirchlich Gebundende eben nicht so leicht ist, Toleranz für etwas aufzubringen, das so stark in diese Bindung, in ihr Christsein eingreift.

    Die beste und schärfste Kirchenkritik kommt deshalb auch meist aus deren Mitte.

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    boom boom chaka chaka
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    Standard AW: Comedians und Kabarettisten

    @synapse

    Naja sind ja jetzt nicht dokumentarisch dargestellte Personen, sondern die Projektionen von den Machern. Find mir mal eine Nonne, die von sich sagt, sie sei die Hure von Jesus. Nonnen sind eigentlich voll ok, deshalb fand ich das sehr ungehobelt von der C.K.
    Und klar passt es schon auch, wenn man Karikaturen als Formen der Kritik erschafft. Das Ding ist nur, dass ich das Gefühl habe, in der Wahrnehmung der kath. Kirche durch die breite Öffentlichkeit ersetzt langsam die Karikatur das Original. Und das Original hat manche Züge der Karikatur, aber ist eben viel vielschichtiger.
    Die Realität ist dann doch nicht immer so schaurig, wie es oft rüberkommt. Und wenn ihre Machtstrukturen scheiße sind, dann sollen sie es halt sein. Ich bin ja auch der Meinung, dass man sich als vernünftiger Mensch am besten die Kirche verlässt. Ich tu es mir sicher nicht freiwillig an mich in einer zusätzlichen Hierarchie unterzuordnen und würde es jetzt auch niemanden empfehlen. Aber das Ding ist doch, dass man die Leute denen das taugt das nicht missgönnt. Ich rege ich auch auf, wenn sich die Leute über die Zeugen aufregen. Solange religiöse Menschen nicht die Freiheit anderer beschneiden bzw die Grundrechte ihrer eigenen Mitglieder ist das doch alles voll ok. In Ländern wie Italien oder Spanien ist die Kirche wahrscheinlich wirklich noch so repressiv und penetrant im Leben der Menschen, dass sie ordentlich abgewatscht gehört. Aber in Deutschland kann man schon sagen: leben und leben lassen. Ich habe das Gefühl manche Menschen sind immer ganz erpicht darauf, dass ihre Umwelt möglichst ihr eigenes Wesen widerspiegelt und lassen sich schnell verunsichern, wenn sich der homogene Brei der Lebensweise und Ideologie doch nicht einstellt.
    Ich bin jetzt schon ganz waach im Kopf und mach jetzt Feierabend. Die letzten Postings habe ich leider noch gar nicht gelesen, mach ich morgen

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    JeSuisCharlie
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    Zitat Zitat von Doktor Landshut Beitrag anzeigen
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    Na, der WDR ist traditionell nicht gerade bekannt für besonders konservative oder auch klerikal orientierte Senderpolitik. Im Gegenteil war er in seiner Geschichte immer wieder Hassobjekt rückwärtsgewandter Kräfte, die versucht haben, die Ausstrahlung provokativer, sich dem jeweiligen Zeitgeist widersetzender Sendungen zu verhindern. Nicht ohne Grund hat der Kölner Sender der scharfzüngigen Kebekus eine Plattform angeboten, bei den meisten anderen öffentlich-rechtlichen Sendern (ich denke da zB. an den BR) wäre sie vermutlich mit dem Projekt bereits im Vorfeld gescheitert.
    Nach dem was mir Bekannte im Zusammenhang mit eigenen Projekten geschildert haben , ist zumindest beim BR davon auszugehen.

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    Zitat Zitat von Brummell Beitrag anzeigen
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    Nach dem was mir Bekannte im Zusammenhang mit eigenen Projekten geschildert haben , ist zumindest beim BR davon auszugehen.
    Am einfachsten bringt man beim BR was unter, wenn es mit Bischöfen, Bauern und Brauchtum zu tun hat.

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    JeSuisCharlie
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    Standard AW: Comedians und Kabarettisten

    Und wenn man da nichts hat, sollte man "was Regionales" anbieten .

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    confidence!!!
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    Zitat Zitat von ziggy Beitrag anzeigen
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    ...
    Wir verstehen uns schon. Nicht nur in den Gremien des WDR sondern auch in der Kirche gibts ein ganzes Spektrum an Meinungen und Einstellungen. Klöster (egal ob für Männer oder Frauen) können ein Ort der Inspiration sein, manchmal aber auch der Repression. In Nonnenklöstern ist auch gelegentlich was schiefgelaufen http://www.dradio.de/dkultur/sendung...ionen/2019092/
    Anders als Du denke ich nicht, man sollte die Machtstrukturen der Kirche so lassen wie sie sind und lieber austreten, wenn man damit nicht klarkommt. Die Kirche ist wie die Politik ein Spiegel der Gesellschaft, und wir können sie verändern. Von unten. Und sie verändert sich auch von oben. Im Klerus (oder soll man sagen in der Nomenklatura?) sitzen die größten Bremser, und das Blöde ist: diese Typen sitzen auch im Rundfunkrat

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