Damit das klar ist: Die Entscheidung der japanischen Gastgeber, das Publikum angesichts der angespannten Lage im Land komplett auszuschließen, ist vernünftig, sie ist die einzig Richtige – wenn man schon grundsätzlich entschlossen ist, diese Spiele durchzupeitschen. Trotz Notstand. Und daran haben IOC und die japanischen Ausrichter nie einen Hehl gemacht. Sie wollen die Spiele unbedingt. Fernseh- und Sponsorengelder sind zu wichtig.
Sicher gibt es olympische Disziplinen, die das Publikum weniger vermissen werden, als es der Zuschauersport Fußball tut. Es wird auch viele Sportlerinnen und Sportler geben, für die nach wie vor ein Olympiasieg das Größte ist und bleibt, selbst wenn er in der Pandemie und ohne Applaus errungen wird. Aber es ist ein schaler Olympiasieg.
Was ist das für ein Fest, zu dem keine Gäste eingeladen sind? Es ist eine Leistungsschau, die besten messen ihre Kräfte, aber alles, was Olympische Spiele in all dem Gigantismus dann doch noch ausmachen, die Atmosphäre, das Internationale, der Austausch, dass Menschen zusammenkommen und gemeinsam Sport gucken – all das ist dieser Veranstaltung genommen.