Ein paar Empfehlungen aus den letzten Wochen, alles Filme die dieses Jahr erschienen sind:
Vermutlich eher ein Geheimtipp: Nine Days. Thematisch sehr philosophisch und einen Hauch fantasymäßig; es geht um einen Mann in einer Art Zwischenwelt (dargestellt durch das Setting in einem alten, einsamen Haus mitten in der Einöde), der entscheidet welche Seelen geeignet sind um auf der Erde als Mensch geboren zu werden. Hört sich vielleicht trockener und langweiliger an als es ist, ich fand den Film (und die Gedanken und Fragen die er behandelt) aber durchgehend interessant und das Konzept ziemlich originell. Eher nicht für das generelle Publikum gemacht, deswegen bin ich mir sicher dass der Film nicht die Aufmerksamkeit bekommt die er eigentlich verdient, aber ich habe das Gefühl hier gibts ein paar Leute, denen er gefallen könnte. (7/10)
Regisseurin Céline Sciamma hatte mit Portrait of a Lady on Fire ja vorletztes Jahr den meiner Meinung nach besten Film des Jahres herausgebracht, daher war ich gespannt auf ihren neuen Film Petite Maman. Minimalistisch erzählt geht es hier um ein kleines Mädchen und ihre Mutter, die kurz nach dem Tod der Oma deren altes Haus entrümpeln. Das Mädchen trifft beim Spielen im Wald dann auf ihre eigene Mutter als sie im selben Alter war wie sie. Ein absolut "gemütlicher", zuckersüßer Film ohne große Konflikte, aber mit einer gewissen Melancholie und Nostalgie. Es werden Punkte adressiert wie das Älterwerden, die Mutter-Kind Beziehung und die kindliche Realisation, dass die eigenen Eltern auch Menschen sind. Mir hats gut gefallen. (8/10)
Für Fans von Psychohorror im Retro-Style: Censor, Debutfilm einer jungen Regisseurin über eine Filmzensorin im England der 80er. Klingt erstmal nach einem B-Movie, aber ich war von der Qualität der Produktion und der schauspielerischen Leistung der Hauptdarstellerin dann doch positiv überrascht. Hat ein paar coole Szenen drin, visuell geht es manchmal in Richtung Argento. Special interest vielleicht, aber dennoch empfehlenswert. (7/10)
Auch auf ne Art Psychohorror: Spencer, a.k.a. Weihnachtsbesuch bei den Schwiegereltern. Ein Film über Prinzessin Diana, gespielt von Kristen Stewart. Ich denke ich lehne mich gar nicht mal so weit aus dem Fenster wenn ich sage: damit ist sie nächstes Jahr Frontrunner auf den Oscar. Einfach un-fass-bar gut gespielt, sie geht komplett in der Rolle auf, man vergisst den kompletten Film über, dass man eigentlich Kristen Stewart zuschaut. Hab es eh schonmal gesagt, dass sie lange Zeit kriminell underrated war, in letzter Zeit zum Glück nicht mehr so ganz. Zur Story kann ich nicht allzu viel sagen, ich muss erstmal googeln welche Teile auf Tatsachen basieren und welche nicht. (8/10)