So schlimm finde ich die Platte gar nicht. Der Pegel ist doch ganz normal, wie bei einer durchschnittlichen alten Platte aus den 70er Jahren. Dieser laute Bumbum-Pegel, den heutige Pressungen haben, finde ich viel störender. Knistern tut die bei mir auch nicht. Verzerrungen gibt es eigentlich auch keine, die Stimme kommt klar und deutlich rüber, die S-Laute sind sehr gut. Lediglich die letzten beiden Lieder auf der Seite sind manchmal etwas schlechter, was auch mein einziger Kritikpunkt an der Scheibe ist. Unbreakable zischelt sich nen Wolf, kann man gar nicht anhören. Hier hat der Tonmeister beim Mastern gepennt, aber die anderen Lieder am Ende einer Seite sind in Ordnung. Besonders einfache Tonabnehmersysteme scheinen mit der Platte allerdings ein paar Probleme zu haben und lassen es hier und da mal zerren und zischeln. Was hast du denn für ein System bei dir drauf? Ist das auch wirklich richtig justiert (Überhang, Kröpfung)?This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Dass die Platte bei dir knistert, mag vielleicht daran liegen, dass du eine etwas schlechtere Pressung erwischt hast. Die Serienstreuung ist bei den heutigen Pressungen leider sehr groß, ich hatte da bisher immer Glück. Aber vor allem den Pegel, mit dem die Platte geschnitten ist, begrüße ich sehr. Mit steigendem Pegel nimmt halt auch die Qualität ab, was man besonders mit höherwertigen Systemen merkt. Auf einem billigen AT oder Shure mag das lautere zwar besser klingen, aber bei schärferen Nadelschliffen werden die heutigen lauten Platten nicht besser abgetastet, klingt recht dünn. Sting In The Tail von den Scorpions ist noch etwas leiser geschnitten und ist die beste neue Pressung, die ich jemals gehört habe.
Die Heinzmann-Platte ist jedenfalls auf einem sehr hohen Niveau, auf heutige Pressungen bezogen. Da die Platte heutzutage kein Massenmedium, sondern nur ein Nischenprodukt ist, und zudem Tontechniker heute auch erst wieder lernen müssen, wie man Platten richtig mastert, sind die Pressungen heutzutage alle mehr oder weniger Schrott. Schrott gab es zwar auch damals schon, aber eine durchschnittliche Platte vor 1982 klingt meist noch deutlich besser als die Heinzmann-Platte.
Trotzdem, verzerren sollte es bis auf Unbreakable nicht, deshalb mal TA-System checken. Wenns richtig justiert ist, deuten Verzerrungen auch auf eine abgenutzte Nadel hin, die unbedingt zu ersetzen ist, wenn man sich nicht die Platten kaputtmeißeln will.
EDIT:
Ich hab mir die Platte jetzt nochmal vorgenommen und auch mal ein kleines Stück digitalisiert. Der Pegel ist in der Tat sehr niedrig, da hat mich meine Erinnerung doch etwas getrübt. Der dümpelt schon auf K-Tel-Sampler-Niveau vor sich hin. Also alles vergessen, was ich bzgl. des Pegels weiter oben geschrieben hab. Vereinzelte Knackser gibt es bei mir auch, die hören sich aber eher so an, als ob die Platte statisch geladen ist. Ich hatte jetzt keine Lust, die Platte zu waschen, die kam einfach von der Hülle auf den Plattenteller. Wohlgemerkt, dass es sich hier nur um vereinzelte Knackser handelt, ein Knisterteppich ist das noch nicht. Digitalisiert habe ich mit einem Technics SL-DL5, System war ein Ortofon OMP10, das ist die T4P-Version des OMB10, ein einfaches System, welches eigentlich nichts kann. Und doch kann ich in meiner Aufnahme keine Verzerrungen entdecken, an wenigen Stellen zischeln die S-Laute etwas, was aber dem schlechten System geschuldet ist.
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