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Thema: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    Sehr guter Kommentar juppmartinelli .Danke.


    Zitat von Lars : " Es heißt zwar, es ginge im Falle Lenas um Musik, aber dennoch wird mir dann zu sehr die Person Lena als Ausgangspunkt des Zaubers in den Vordergrund gestellt anstelle der Leistung, die sie erbrachte und erbringt. Für mich waren das Drumherum bei USFO, Lenas "Natürlichkeit", die "verdammte Axt", das "Hussa", das "Olé, olé" immer nur die Schokostreusel auf dem Sahnetörtchen, ihr Aussehen waren allenfalls die 18 (Deko-)Kirschen. Das Sahnetörtchen selbst war und ist die Leistung auf der Bühne, die Interpretation der Songs. Und das löste den Zauber aus."


    Ganz meine Meinung. Und Lena ist tough ,sie ist sehr tough.

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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    wie wäre es eigentlich mit etwas Werbung für den Block und den e.V....?

    könnte man ja mal so als verlinkte email an BP senden oder so...

    Nur so ein Gedanke, den man hier zur Diskussion aufgreifen könnte.

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    Beitrag AW: LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    Ein wunderbarer Beitrag, Jupp, der nicht nur aufgrund des gewählten Titels in der Tradition Deines wegweisenden Artikels vom Mai 2010 steht!

    Ich unterschreibe eigentlich jeden Satz. Eigentlich deshalb, weil ausgerechnet der Begriff "Unbedarftheit", der einem schon in der Überschrift entgegenspringt, auf eine falsche Fährte führt. Da bin ich ganz bei Lars. Synonyme für "unbedarft" sind dumm, schlicht, einfach, leichtgläubig, usw., erst in zweiter Linie auch natürlich, unerfahren, arglos.

    Viel besser, auch Deiner Intention entsprechend, wäre der vom ARD-Programmbeirat verwendete Begriff "Unbefangenheit". Nur bin ich im Gegensatz zu letzterem überhaupt nicht der Meinung, Lena hätte diese im Laufe der letzten 12 Monate "verloren". Denn "Unbefangenheit" ist auch das Ergebnis einer bewußten Entscheidung - nämlich die, die Dinge auf sich zukommen zu lassen, grundsätzlich ohne Arg zu sein, sich nicht zu verstellen, und die Art der eigenen Reaktion davon abhängig zu machen, wie irgendwelche Anmutungen von außen mit dem inneren Kompaß bewertet werden. Das funktioniert logischerweise nur, wenn man eine so gefestigte und in sich selbst ruhende Persönlichkeit wie Lena ist, nicht jedoch bei im wirklichen Sinn "naiven" Kandidaten, wie sie zumeist bei Musik-Casting-Shows auftauchen.

    Ich stimme also Lars völlig zu, daß Lena nie unbeholfen oder naiv war, sondern schlicht natürlich, "sie selbst" eben. Und das ist sie heute noch genauso wie am Anfang. Deshalb scheitert bei ihr ja jeder Versuch, sie zum Kunstprodukt zu machen. Es ist überhaupt kein Widerspruch, wenn Lena durch das Sammeln von Erfahrung und die Herausbildung von Routine in Dingen der Musikbranche nach einem Jahr ein anderes Außenbild vermittelt, als das im Februar 2010 der Fall war. Wer also sozusagen dem "kindlichen" Element Lenas verfallen war, diesen bisweilen "verrückten" Verhaltensweisen, der spürt natürlich - wie anscheinend einige ARD-Programmbeiratsmitglieder - einen Verlust, wenn Lenas Bemühen, als ernsthafter Künstler Anerkennung zu finden, zu einem Rückgang solcher spontanen Verrücktheiten führt. Das nimmt man Lena dann übel, im Stile enttäuschter Liebe, und schon ist der Vorwurf im Raum, sie spiele ja jetzt nur eine Rolle. Das ist nur konsequent, wenn man das frühere Verhalten Lenas als „echt“ empfunden hat.

    Dementsprechend hat Lars völlig recht, wenn er auch im Falle der DSDS-Teilnehmer ihnen die Eigenschaft der „Unbedarftheit“ abspricht. Der Unterschied zu Lena ist nur, dass hier die Rolle von Anfang an Programm ist, von den Machern des Casting-Formats ihnen aufgestülpt. Die Kandidaten lassen wiederum das mit sich machen, weil ihnen entweder der innere Kompaß fehlt, der für eine Haltung notwendig ist, oder sie wissen genau, worauf sie sich einlassen (sie sind eben gar nicht unbedarft), und sie stricken gerne am Kunstprodukt mit, weil sie sich davon Geld und Ruhm erhoffen.

    Wo ich mit Lars nicht ganz konform gehe, ist bei der Frage, was denn Lenas „Zauber“ anfangs ausgemacht hat. Natürlich war stets ihre Leistung bzgl. der Musik, also ihre Präsenz auf der Bühne und ihre interpretatorischen Fähigkeiten, wichtig. Aber Lena sagt selbst (beispielsweise in dieser NDR-Doku mit Aufnahmen vom Februar 2010: youtube.com/watch?v=gaNUqTgPtjg), dass es viele andere Menschen gibt, die „gesanglich hundert mal besser sind als ich“. Deshalb ist für mich die Person Lena doch das Entscheidende für ihre Attraktivität für so viele Menschen. Dies beziehe ich jedoch ausdrücklich NICHT auf die gelegentliche Verrücktheit und Spontaneität, die offenbar so einige ARD-Programmbeiratsmitglieder damals an Lena fasziniert hat, oder äußerliche Attraktivität (die sicherlich auch eine Rolle spielt), sondern auf ihre Persönlichkeit in ihren ernsthaften Aspekten. Auch wenn verrückte Sprüche in der öffentlichen Wahrnehmung im Vordergrund gestanden haben mögen, so bin ich überzeugt, dass das, was neben Lenas Bühnenpräsenz die Menschen tief drin wirklich beeindruckt hat – und noch immer beeindruckt – die konsequente Ausrichtung ihres Verhaltens an ihren Werten ist. Es ist diese Haltung in des Wortes wahrster Bedeutung, die die meisten Menschen wohl an sich selbst schmerzlich vermissen, weil sie feststellen, dass ihnen die innere Stärke dafür fehlt, die an Lena bewundert wird. Auch hier erkennt sich das Publikum selbst wieder, nur im Gegensatz zur Melodramatik der DSDS-Welt nicht in der Art, wie es seine eigene Realität wahrnimmt, sondern in der Art, wie es gerne sein möchte. Jupp, Du hast es schon im Mai 2010 geschrieben: „Wenn das Mittelschichts-Bürgertum LML liebt, dann nicht deswegen, weil sie genauso ist, wie es selbst, sondern weil es sich heimlich danach sehnt, ganz anders zu sein, als es ist.“

    Daher, lieber Jupp, kann ich Lena in keiner Phase ihres öffentlich bekannten Lebens mit dem Begriff „Unbedarftheit“ assoziieren, sondern nur mit Ausdrücken wie „Unbefangenheit“ oder „Unbekümmertheit“. Was machen wir also mit dem Titel Deines Beitrags, der trotz der Verneinung ja impliziert, Lena sei zumindest in der Anfangsphase ihrer Karriere „unbedarft“ gewesen? Im Grunde müsste man affirmativ sagen: „LML ist die Ikone der Unbefangenheit“ (also ohne „nicht“). Das betont mir allerdings diese Eigenschaft zu sehr, und außerdem klingt wohl jeder Satz mit dem Wort Ikone zu pathetisch. Am ehesten würde wohl „LML ist die Ikone der Authentizität“ passen, aber es erscheint mir halt zu schwülstig. Ich bin offen für Vorschläge.

    Zum Schluß möchte ich aber hier die wunderbaren Schlussworte Deines Artikels wiederholen, welches ein Plädoyer darstellt gegen das „Einfrieren“ einer Person in ein Korsett enggefasster Erinnerungen und für das Mitwachsen mit dessen Entwicklung: „Man liebt einen Menschen nicht, indem man ihn zwingt, ständig so zu bleiben, wie er war, als man ihn das erste Mal sah, sondern indem man sich darauf freut, mit ihm gemeinsam zu erleben, was aus ihm wird.“

    Lena hätte es nicht besser sagen können!

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    .
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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    Beinahe hätte ich in der morgendlichen Eile den Beitrag überlesen. Das wäre unverzeihlich gewesen!

    Einer meiner Hauptgründe mich in diesem Forum anzumelden war, was passiert in der Zukunft mit dieser außergewöhnlichen Künstlerin. Was machen die Medien, die Gesellschaft, die begleitenden Personen aus ihr...es ist einfach spannend, neben ihrer tollen Musik das zu begleiten.

    Danke..Jupp
    Geändert von Rolwin (05.02.2011 um 08:25 Uhr)

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    so very cautious
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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    @Economist: Was den Titel betrifft, bin ich in anderer Meinung. Setze ihn doch mal analog zu jupps altem Artikel - Lena war ja auch nie "bürgerlich". "Lena ist nicht die Ikone der Unbedarftheit" sagt nicht, dass Lena früher unbedarft war, sondern er dass ihr dieses Etikett angeheftet wurde - ein Etikett, das ihr nie stand! -, dass von ihr erwartet wird, dieses Etikett zu behalten, und dass dieser Anspruch entschieden zurückgewiesen wird! Der Titel ist genau richtig so, er muss bleiben.

    Was die Unbedarftheit / Natürlichkeit von DSDS & Co.-Castingstars betrifft, bin ich allerdings bei Lars (das hatten wir auch schon in der internen Diskussion), dort taucht allenfalls unter den diversen Role Models auch mal "das natürliche Mädchen" auf, das ist dann aber eben nur eine Rolle.

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    Verzauberter Lenanalyst
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    Beitrag AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
    This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
    @Economist: Was den Titel betrifft, bin ich in anderer Meinung. Setze ihn doch mal analog zu jupps altem Artikel - Lena war ja auch nie "bürgerlich". "Lena ist nicht die Ikone der Unbedarftheit" sagt nicht, dass Lena früher unbedarft war, sondern er dass ihr dieses Etikett angeheftet wurde - ein Etikett, das ihr nie stand! -, dass von ihr erwartet wird, dieses Etikett zu behalten, und dass dieser Anspruch entschieden zurückgewiesen wird! Der Titel ist genau richtig so, er muss bleiben.
    Der Titel sagt für sich genommen ja auch nichts Unwahres, aber er passt mMn halt nicht wirklich zum Inhalt des Artikels. Natürlich bezieht sich jupp, wenn er von "Unbedarftheit" spricht, auf ein Etikett, das Andere Lena fälschlicherweise angeheftet haben. Aber es geht hier ja nicht um die Frage, wie Lena im Februar 2010 war, sondern um Lenas Anrecht darauf, sich unabhängig von solchen Bildern, die sich Andere von ihr machen (ob nun zu einem bestimmten Zeitpunkt zutreffend oder nicht), sich weiterzuentwickeln. Genau das sagst Du ja auch hier. Nur müßte der Titel dann dieses Thema der Freiheit, sich nach eigenen Maßstäben und Zielen entwickeln zu können, besser reflektieren. So wie er jetzt ist, geht es um eine Zustandsbeschreibung, die weder früher noch heute zutreffend ist ("Unbedarftheit"). Jupp ging es aber nicht darum, diese Zustandsbeschreibung zu widerlegen, denn er impliziert schon, daß Lena sich in ihrem "Naturzustand" (also vor dem Ereignis Castingshow) ähnlich wie die DSDS-Kandidaten unbekümmert, naiv, unbedarft verhalten habe, nur daß USFO bzw. Stefan Raab diesen Zustand nicht zur Schaffung eines Kunstprodukts ausgenutzt hat, sondern Lena den Raum gegeben hat, sie "zu einer ernst zu nehmenden Sängerin wachsen zu lassen" und "ihren Erfolg gerade nicht auf der Mumifizierung des naiven Zaubers aufzubauen, der allem Anfang innewohnt, sondern auf einem Prozess der musikalischen Weiterentwicklung und der persönlichen Reifung." (zitiert aus jupps Artikel)

    Jupps Fokus in seinem Artikel ist auf der Förderung der Weiterentwicklung, also auf einem Prozess, und nicht auf der Beschreibung eines Zustandes. Inhaltlich bin ich da 100% auf seiner Linie. Nur führt halt der Titel, wie gesagt, auf eine falsche Fährte, da er dem Leser suggeriert, es gehe um einen Zustand, noch dazu um einen, der scheinbar wirklich mal existierte (in diesem Punkt ist Jupp nicht ganz klar, inwieweit er dieses Etikett zumindest für die USFO-Zeit doch als angemessene Beschreibung empfindet - im Gegensatz zu Dir und mir).

    Der Titel sollte die Zurückweisung des Anspruchs, einem aufgeklebtem Etikett weiterhin zu entsprechen, reflektieren, denn dies ist Jupps eigentliches Thema. Es war wohl zu reizvoll, den Titel an seinen wegweisenden Artikel vom Mai 2010 anzulehnen. Aber Lena ist nicht nur keine "Ikone der Unbedarftheit", sondern sie war es eben auch nie. Insofern plädiere ich für einen gänzlich anderen Titel, so in Richtung "LML und die Einmaligkeit des Urknalls" (das ist jetzt noch nicht der Weisheit letzter Schluß, etwas Besseres fällt mir momentan nicht ein). Das Thema ist Entwicklung/Reifung, nicht Zustand.

  7. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #22
    it depends
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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    Vielen Dank für den wie gewohnt lesenswerten Beitrag!

    Die Zwitscherer unter uns könnten den Link doch mal auf ihre Verfolger loslassen. Ich habe bisher noch nicht das Tag #lenaisten gefunden

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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    Economist: Wo ich mit Lars nicht ganz konform gehe, ist bei der Frage, was denn Lenas „Zauber“ anfangs ausgemacht hat. Natürlich war stets ihre Leistung bzgl. der Musik, also ihre Präsenz auf der Bühne und ihre interpretatorischen Fähigkeiten, wichtig. Aber Lena sagt selbst (beispielsweise in dieser NDR-Doku mit Aufnahmen vom Februar 2010: youtube.com/watch?v=gaNUqTgPtjg), dass es viele andere Menschen gibt, die „gesanglich hundert mal besser sind als ich“. Deshalb ist für mich die Person Lena doch das Entscheidende für ihre Attraktivität für so viele Menschen. Dies beziehe ich jedoch ausdrücklich NICHT auf die gelegentliche Verrücktheit und Spontaneität, die offenbar so einige ARD-Programmbeiratsmitglieder damals an Lena fasziniert hat, oder äußerliche Attraktivität (die sicherlich auch eine Rolle spielt), sondern auf ihre Persönlichkeit in ihren ernsthaften Aspekten. Auch wenn verrückte Sprüche in der öffentlichen Wahrnehmung im Vordergrund gestanden haben mögen, so bin ich überzeugt, dass das, was neben Lenas Bühnenpräsenz die Menschen tief drin wirklich beeindruckt hat – und noch immer beeindruckt – die konsequente Ausrichtung ihres Verhaltens an ihren Werten ist. Es ist diese Haltung in des Wortes wahrster Bedeutung, die die meisten Menschen wohl an sich selbst schmerzlich vermissen, weil sie feststellen, dass ihnen die innere Stärke dafür fehlt, die an Lena bewundert wird. Auch hier erkennt sich das Publikum selbst wieder, nur im Gegensatz zur Melodramatik der DSDS-Welt nicht in der Art, wie es seine eigene Realität wahrnimmt, sondern in der Art, wie es gerne sein möchte. Jupp, Du hast es schon im Mai 2010 geschrieben: „Wenn das Mittelschichts-Bürgertum LML liebt, dann nicht deswegen, weil sie genauso ist, wie es selbst, sondern weil es sich heimlich danach sehnt, ganz anders zu sein, als es ist.“
    Ein sehr guter Beitrag, möchte ich erstmal sagen, aber gerade diesen Punkt kann ich nicht unwidersprochen stehen lassen.
    Was hat wen an Lena warum lenafiziert.
    Ich würde mal sagen unter dem gewaltigen Bereich an Themengebieten ist dieses Thema die Büchse der Pandora. Hat man sie einmal geöffnet, bekommt man sie nicht mehr zu.
    Ich für meinen Teil bin schon lange dazu übergegangen davon auszugehen, daß jeder Einzelne seine ganz individuellen, für mich oft nicht nachvollziehbaren, Gründe dazu hat.
    Natürlich könnte man anfangen alle auf Schubladen zu verteilen und, auch wenn es hier und da mal ein bischen klemmt und hakt, würde man wohl mit der Zeit alle unterbringen. Aber irgendwie würde man der Sache doch nicht gerecht werden.

    Ich kann da natürlich nur für mich sprechen:
    Zum Charakter: kann ich sagen, daß mir kein Charakter vertrauter ist wie mein eigener. Und da ich bei Lena viele übereinstimmungen in Haltung oder Humor, respektvollem Umgang oder moralischer Festigkeit, oder was auch immer erkenne, kann ich sagen, das es für mich nichts ungewöhnliches ist. Ja, in jeder hinsicht beachtenswert, lobenswert und ehrbar, aber nicht aussergewöhnlich, eher vertraut. Das hat mich bestimmt nicht geflasht.

    Zum Aussehen: Da ich im Moment nicht liiert bin, kann ich da ganz offen sein und feststellen, daß meine Schwester einfach noch besser aussieht . Energisches Kinn, Grübchen, Stubsnase, braune Augen, Haarfarbe und Frisur, eine frappierende Ähnlichkeit. Da ist man in gewisserweise 'abgehärtet'. Ausserdem steh ich auf grüne Augen. Nee, das ist es definitiv nicht.

    Bleibt für mich nur die Musik als erkennbarer Grund. Ihr unangepasster Gesang, ihre unverwechselbare Stimme, ihre interpretatorisches Talent, ihre performerischen Fähigkeiten - oder kurz, all das, was in der Summe 'Lena, die Künstlerin' ausmacht.

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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    @ alle: Danke für Eure Zustimmung... :hartfreu: Jupp = 100 Millionen kleine Hundebabies .

    Allerdings ist es wie immer furchtbar mit Euch... die Arbeit, einen kleinen Artikel zu verfassen, ist nichts dagegen, sich mit Euren klugen Einwänden auseinanderzusetzen.
    Danke für die Arbeit, die Ihr Euch macht. Super! Ich versuche, dem gerecht zu werden.

    Fangen wir mal hiermit an:
    Zitat Zitat von Lars Beitrag anzeigen
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    Auch dem DSDS-Teilnehmer fehlt übrigens die ihm zugesprochene "ungeschützte Unbedarftheit". (...). Bereits das erste (veröffentl.) Casting ist inszeniert und manipuliert. Man weiß de facto nicht, was echt ist. Es ist nahezu "scripted reality" und von Anbeginn in Rollen gepresst: der Schöne, der Nachdenkliche, der Schrille, etc. Natürlich ist da nichts. Eine Unbedarftheit wird womöglich ausgenutzt, zu sehen ist indes ein Kunstprodukt.
    Völlig richtig, in diesem Sinne hatte auch bates schon interveniert. Ich habe auch nichts anderes sagen wollen, obwohl das vielleicht immer noch nicht deutlich genug ist. Aber genau deshalb habe ich geschrieben, die Charaktere der Kandidaten in Casting-Shows seien das Resultat einer "Inszenierung" und würden für das Publikum in diesem Sinne "zurechtgemacht und präsentiert". (Dennoch ist natürlich das ganze Setting der Castingshow darauf ausgerichtet, den Moment eines Zusammenbruchs der Selbstkontrolle der Kandidaten zu erzwingen, so lange zu quälen, bis die Tränen oder der Zornesausbruch echt und ununterdrückbar sind, und dann draufzuhalten. Es sind ja genau diese Momente der Wahrhaftigkeit, nach denen sich Fernsehmacher die Finger lecken - um sie dann wieder auszustaffieren und zu verkaufen. )

    Zitat Zitat von Lars Beitrag anzeigen
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    Das Ergebnis von DSDS, anderen Casting-Shows und USFO wird nahezu gleichgestellt: es ist das Produkt "Star", das sich von der ihn darstellenden ursprüngl. Persönlichkeit unterscheidet. Im einen Format wird es künstlich erschaffen, im anderen bildet es sich selbst. Im einen Format wird der Mensch verbogen, im anderen verbiegt er sich womöglich selbst. Wo ist also der Unterschied, wenn sich das Ergebnis so gleicht? So könnte man fragen. Auch könnte man fragen, warum einem denn nun der Castingstar von USFO länger interessieren sollte als einer der "Superstars" von DSDS. Aber beides gleicht sich natürlich nicht. Und das finde ich etwas unterbetont im Artikel.
    Dieser Punkt macht mich etwas ratlos. Vielleicht verstehe ich ihn nicht richtig. Aber in meinen Augen ist der ganze Artikel nichts anderes als die Erklärung, wo hier der Unterschied liegt. Nochmal: Es stimmt, sowohl bei DSDS (ich nehm' das mal als paradigmatisches Beispiel für das ganze Genre) als auch bei USFO gibt es eine Entwicklung der Kandidaten, von "unbefangen" zu "professionell" (grob gesagt). Unterschied 1: Bei DSDS wird diese Entwicklung den Kandidaten nach fremden Maßstäben aufgezwängt, bei USFO hatten die Kandidaten weitgehend das Sagen, was sie wollen und was nicht. Unterschied 2 (und der steht im Vordergrund des Artikels): Bei DSDS wird der gesamte Fokus des Zuschauerinteresses auf die "Unbefangenheit" gelenkt, auf das ungeschützt Persönliche - d.h. auf das, was im Verlauf der Show mehr und mehr verloren geht. Bei USFO/USFD wird das Verlangen nach immer noch mehr ungeschützter Unbefangenheit, Persönlichem, Intimem usw. ignoriert und statt dessen der Versuch gemacht, das Interesse auf die gewollte und respektierte Veränderung der Kandidatin zu lenken, auch wenn die am Ende keine Unbefangenheit mehr verkörpert. Das garantiert natürlich nicht, dass man sich für LML mehr interessiert als für LaVive. Aber es öffnet wenigstens die Möglichkeit dafür bzw. es versucht dafür ein Interesse zu wecken! Bei Normalcastingshows ist es hingegen so, dass perfiderweise der Charakter der Show den Erfolg des eigenen Kandidaten sabotiert. Die Inszenierung dieser Formate erzwingen geradezu die Misserfolge ihrer Protagonisten (wo sind denn LaVive überhaupt?) - das ist mir klar geworden und das ist auch den Machern dieser Sendungen unter Garantie vollkommen klar. Das ist ein in seiner Perfidie geniales Konzept, denn nur wenn die alten Superstars schnell verschwinden, wird Platz für die neuen geschaffen. Das habe ich versucht aufzuzeigen.

    Nun zu der Frage: Unbedarftheit oder Unbefangenheit?, die sowohl Lars als auch Economist aufgegriffen haben.

    Zitat Zitat von Lars Beitrag anzeigen
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    Weiter finde ich den Begriff der Naivität oder Unbeholfenheit ohnehin zweifelhaft und zu hinterfragen. Lena war nie so unbedarft, auch nie unbeholfen, ganz im Gegenteil. Wenn auch teilweise unbewusst, so konnte sie ihre "Waffen" von Anbeginn immer erfolgreich und gekonnt einsetzen. Sie war dabei unverstellt, also natürlich, aber sicher nicht "naiv" im heutigen Wortsinne.
    Zitat Zitat von Economist Beitrag anzeigen
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    Da bin ich ganz bei Lars. Synonyme für "unbedarft" sind dumm, schlicht, einfach, leichtgläubig, usw., erst in zweiter Linie auch natürlich, unerfahren, arglos. Viel besser, auch Deiner Intention entsprechend, wäre der vom ARD-Programmbeirat verwendete Begriff "Unbefangenheit". Nur bin ich im Gegensatz zu letzterem überhaupt nicht der Meinung, Lena hätte diese im Laufe der letzten 12 Monate "verloren". Denn "Unbefangenheit" ist auch das Ergebnis einer bewußten Entscheidung - nämlich die, die Dinge auf sich zukommen zu lassen, grundsätzlich ohne Arg zu sein, sich nicht zu verstellen (...). Ich stimme also Lars völlig zu, daß Lena nie unbeholfen oder naiv war, sondern schlicht natürlich, "sie selbst" eben. Und das ist sie heute noch genauso wie am Anfang. Deshalb scheitert bei ihr ja jeder Versuch, sie zum Kunstprodukt zu machen. Es ist überhaupt kein Widerspruch, wenn Lena durch das Sammeln von Erfahrung und die Herausbildung von Routine in Dingen der Musikbranche nach einem Jahr ein anderes Außenbild vermittelt, als das im Februar 2010 der Fall war.
    Ich stimme Euch zu, dass man Unbedarftheit und Unbefangenheit auseinanderhalten muss. Wir sind uns sicher einig, dass Lena nie unbedarft war noch ist. Bei der Frage, war sie früher unbefangen und ist sie es heute weniger, haben zumindest Economist und ich offenbar doch eine Differenz. Erstens, ich würde sagen - und das ist auch der Tenor des Artikels - doch, natürlich ist sie heute weniger unbefangen als früher. Zweitens, füge ich hinzu, das ist auch gut so, denn sonst würde sie nicht erwachsen! Und drittens, das ist im Grunde das wichtigste, ich bin nicht der Ansicht, dass man diese Entwicklung - weg von der Kindlichkeit - so interpretieren sollte, dass hier ein bestimmtes "Außenbild", eine Fassade aufgebaut wurde, und sich vorzustellen, hinter dieser Fassade spielt und spukt immer noch der kleine Lenakobold, der innerlich ständig "verdammte Axt, alter Finne" schreit, das aber nicht mehr rauslassen darf. Das hieße meines Erachtens eben, die Reifung der Persönlichkeit LML jetzt und in den kommenden Jahren nicht zu respektieren. Man sollte den Gedanken, dass sie auch wirklich innerlich anders geworden ist, respektieren - vielleicht sich sogar darüber freuen. Das ist meine Position. Das Interview, das LML Imre Grimm gegeben hat (und das erst einen Tag nach der Abfassung der Erstversion meines Artikels erschienen ist), in dem sie sagt "Ich habe doch keinen Bock, für immer 18 zu sein", ist Wasser auf meine Mühlen.

    Zuletzt noch zwei Punkte:

    Was den Titel angeht, Economist hat es geahnt , ich konnte einfach nicht widerstehen, die alte (etwas pathetische) Formulierung wieder aufzugreifen. Ich bitte inständig, mir die Ironie darin abzukaufen! Ansonsten hat bates die Angemessenheit des Titels perfekt erklärt. Er ist auch in dieser Hinsicht noch einmal ironisch aufzufassen: Natürlich ist mir klar, dass der Programmbeirat und Konsorten Lena nicht etwa den Verlust von Unbedarftheit, sondern von Unbefangenheit vorgeworfen haben. Meine Kritik ist, dass das - wenn man die dahinter stehende Logik analysiert - auf das Gleiche hinauskommt. Insofern ist der Titel eine mit Absicht übersteigerte Formulierung, die meine distanzerende Kritik schon enthält: Wer LML den Verlust von Unbefangenheit vorwirft (! die Betonung liegt auf vorwirft, denn dass es eine solche Entwicklung gegeben hat, bestreite ich ja nicht, im Gegenteil), der meint im Grunde (traut sich aber nicht, es zu sagen), dass sie ihre vermeintliche, süße, naive Unbedarftheit verloren hat (die sie in Wahrheit nie hatte - vollkommen d'accord). Ich würde den Titel deshalb gerne so lassen - wie überhaupt den ganzen Text. Ein guter alter Grundsatz beim Publizieren wie beim Kartenspielen: Was liegt, liegt. Wenn man nachher merkt, dass man einen Fehler gemacht hat, muss man das aushalten.

    Die Debatte, die Lars, Economist und Grombold aufgemacht haben (und die muenzi vorweggenommen hat mit seiner Frage, was denn nun "das Beste" an Lena sei), in die mische ich mich hier jetzt nicht ein! Das ist ein so riesiges Fass, das muss auf ein andermal warten. Grombold hat recht, diese Frage ist die Büchse der Pandora. Es stimmt, dass von Lenas Musik in diesem Artikel nirgendwo die Rede ist. Das war auch nicht sein Ziel. Ziel war, eine bestimmte Kritik an Lenas persönlicher (nicht musikalischer) Entwicklung zurückzuweisen. Meine Intuition hinsichtlich der Frage, was nun für Lenas Zauber verantwortlich sei, ihre Persönlichkeit oder ihre Musik, lautet: beides. Es ist das Zusammenspiel zwischen Person und Kunst, zwischen Wahrhaftigkeit und Schauspielmaske, zwischen Perfektion der Interpretation (auf der Bühne) und den ergreifend ehrlichen, uninszenierten Momenten davor und danach. Auf keines der beiden Momente kann verzichtet werden! Das alles steckt schon, wie durch ein Brennglas fokussiert, in "My Same". Es ist kein Zufall, dass alle immer und immer wieder auf diesen Urknall zurückkommen, wenn sie LML zu begreifen versuchen. Das Geheimnis war vom ersten Moment an da und gleichzeitig vor aller Augen. Irgendwann krieg ich es mal hin, das in einer befriedigenden Form aufzuschreiben, aber das braucht Zeit.

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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    Jetzt ist mittlerweile ja schon wahnsinnig viel geschrieben worden…, aber bei manchen dauert’s halt einfach etwas länger, daher poste ich meine Gedanken zu dem Artikel trotzdem

    Ich hatte den Artikel gestern Abend/heute Nacht zum erstem Mal gelesen und mein erster Gedanke war: Wow, sehr beeindruckend – Danke juppmartinelli, Danke an die Co-Autoren!

    Dann musste ich erst einmal schlafen und darüber nachdenken.

    Ich wusste aber schon, dass ich diesen Artikel noch ein zweites, drittes, viertes Mal lesen muss, um auch das letzte klitzekleine Wörtchen noch verarbeiten zu können … Ich rede nicht davon, den Text auseinander zu nehmen oder zu analysieren – ich wollte einfach den Inhalt in seiner Gesamtheit aufnehmen. Schon letztes Jahr habe ich einige Tage an dem außergewöhnlichen Artikel „LML ist nicht die Ikone der Bürgerlichkeit“ gekaut…

    Warum finde ich diesen Artikel so einmalig, so anders, so außergewöhnlich, so beeindruckend? Er lässt Freiräume für eigene Gedanken, er drängt sich sogar förmlich auf und sagt mir: Denke mal darüber nach! Er lässt mir Platz für meine Fantasie, was wohl das Neue, das Beste sein mag, das noch kommen wird…

    Für mich war Lena nie unbedarft. Sie war unbekümmert, ja, weil sie Spaß daran hatte sich auszuprobieren, weil sie Spaß daran hat zu singen, weil sie kein Konkurrenzkampfdenken hat, weil sie sich selbst immer treu blieb (und sicher bleibt). Aber:

    Zitat:
    Wer ernsthaft erwartet, man könne einer 19-jährigen den Gewinn des größten Musikspektakels der Welt, ein europaweites Erfolgsalbum und eine Hitsingle, dutzende Fernsehauftritte, zahllose Interviews, mehrere Medienpreise und einen Riesen-Werbevertrag umhängen, ohne dass sie sich dabei verändert und ihre Unbekümmertheit und überbordende Spontaneität zu kontrollieren lernt, ist dumm.


    Absolut

    Bemerkenswert ist aber auch, wie du/ihr auf den Punkt der ethischen Haltung Raabs eingeh(s)t. Raab ist ein großer Entertainer – zweifellos. Bei der PK in Köln, als er die Titelverteidigung verkündet hat, war er allerdings selbst noch so in Feierlaune, dass ihn wahrscheinlich niemand richtig ernst genommen hat. Jeder dachte: Jetzt schnappt er völlig über.

    Ich denke, dass es u.a. daher kommt, dass der Hintergrund der Titelverteidigung verkannt wurde. Ich selbst dachte anfangs auch, dass das nicht gut gehen kann – mehr als gewinnen geht doch nicht. Nach ein paar Tagen habe ich meine Meinung jedoch revidiert. Zum einen aus dem Grund, dass ich es lobenswert finde, dass Raab die Verantwortung übernommen hat, eine Künstlerin zu supporten, die ein großes Talent hat und ihr die Möglichkeit gibt sich weiterzuentwickeln.

    Zum anderen denke ich, dass NIEMAND aus einer zweiten Casting-Show Lena hätte das Wasser reichen können. Alleine deshalb schon nicht, weil insbesondere die Medien jede/n Nachfolger/in mit Lena verglichen hätten - da hätte der- oder diejenige musikalisch noch so gut sein können. Wenn Lena dieses Jahr den ESC nicht gewinnt, dann ist der Weg frei für eine Neuauflage von „USFO“. Falls sie gewinnen sollte…, dann werden wir sehen, aber der direkte Bezug zu ihr mit all ihrer Unbekümmertheit und Verrücktheit, wie wir sie kennengelernt haben in 2010, ist dann ein gutes Stück weggerückt.

    Ich persönlich mag Raab nicht so gerne, aber seine Ideen und seinen Mut, Neues zu probieren, finde ich genial. Und das sehe ich auch bei Lena: Sie hat Mut, Neues auszuprobieren und sie macht das, was ihr Spaß macht: No risk – no fun. Dabei vergisst sie nicht, sich selbst und die Dinge, die mit ihr passieren, zu reflektieren, und dankbar zu sein, diese unglaubliche Chance bekommen zu haben. Wer das mit Unbedarftheit gleichsetzt oder verwechselt, der ist wahrhaft zu bedauern

    So, genug geschrieben… Nur eins noch: Vielen Dank für die Gedanken!

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    ruhender Benutzer
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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    Danke Lars, Economist, Jupp und andere für diese interessante Diskussion. Das macht zutiefst Freude so etwas zu lesen. Ich habe eine Menge gelernt. Prinzipien eines Teils der Medienwelt speziell von Casting-Shows habt ihr in sehr deutlicher Weise analysiert.

    Ich finde es gut, an diesem Beitrag nichts zu ändern. Er wird nicht besser und nicht verständlicher denn er ist einfach excellent.

    Ich finde den Titel auch hervorragend. Mich hat er sofort angesprochen und motiviert einen etwas längeren Text auch zu lesen. Ein Titel ist nur ein Eingangstor und dieses ruft ganz laut: 'komm rein!'.

    Zu meiner Frage weiß ich selbst keine Antwort. Vielleicht weist mir ihre einzigartige Persönlichkeit einen Weg zu ihrer wunderbaren Musik und ihre Musik hat mich erst für ihre Persönlichkeit interessiert. Also, wie Juppsagt, das Zusammenspiel von Person und Kunst.

    Nur ihr Geheimnis, das lasst uns bitte nicht ergründen. Lasst es uns gar nicht erst versuchen. So wie ich manchmal fassungslos vor der Schönheit eines Sonnenaufgangs stehe, so stehe ich manchmal fassungslos vor der Schönheit von Lenas Stimme oder vor der Intensität, mit der mich ein Auftritt von ihr berührt. Oder ich stehe fassungslos davor, wie sie mit einem Satz einen ganzen Artikel von Jupp zusammen fassen kann.

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    Zitat Zitat von DJ Berti Beitrag anzeigen
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    wie wäre es eigentlich mit etwas Werbung für den Block und den e.V....?

    könnte man ja mal so als verlinkte email an BP senden oder so...

    Nur so ein Gedanke, den man hier zur Diskussion aufgreifen könnte.
    Herrn Niggemeier habe ich schon auf den Blog hingewiesen. Vielleicht kann pinotgrigio mal seinen Draht zu Jan Feddersen nutzen. Brainpool halte ich für zwecklos nach den bisherigen Erfahrungen. Erst wenn die ganze Welt über die Lenaisten spricht, werden die uns VIELLEICHT zu Kenntnis nehmen.

  13. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #28
    fgsfds
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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    Erst einmal vorneweg: Sehr guter Eintrag! Beschreibt meine Ansicht wohl besser als ich es überbringen könnte. Vielen Dank!

    Mich haben die "Lena hat sich verändert"-Kommentare immer verwirrt, als Fan erster Stunde wird man schon genug Veränderungen noch während der USfO Shows wahrgenommen haben, am deutlichsten im Finale, wo Lena für viele Fans erstmals einen enttäuschenderen Eindruck gemacht hat, nicht zuletzt aufgrund der Songs die vom Anspruch weit unter dem lagen was sie sich die letzten Shows selber ausgesucht hat und der Punkt, dass bei so viel Druck auch einfach Patzer passieren (Satellite II als worst case), wo man einfach nicht enttäuscht sein kann, weil es unmenschlich wäre anderes zu erwarten, insbesondere im Anbetracht, dass textlich bei fast jedem USfO Auftritt an vereinzelten Stellen irgendetwas anders gesungen wurde, aber das hat doch unter anderem die Faszination ausgemacht, dass sie es einfach so gekonnt und professionell überspielt, anstatt an einem kleinen Fehler den ganzen Auftritt zu versemmeln. So kann auch ich so späte Pseudoerkenntnisse wie "Lena hat ihre Unbeschwertheit verloren" höchstens als heuchlerische Miesmache abstempeln, das hätte man nach dem USfO Finale schon behaupten können und man hätte damals schon den Punkt verfehlt, da es leichtsinnig ist sich bei der Faszination für einen Künstler darauf zu stützen, dass er sich nicht verändert.

    Aber schon damals wird man nach kurzen Denkpausen doch verstanden haben, dass es sich bei dieser Veränderung einzig und allein auf Weiterentwicklung beläuft, nie wird man nochmal so überrascht werden wie bei 'My Same', aber das ist doch gar nichts tragisches, die ersten Begegnungen mit einem neuen Umstand sind doch häufig die prägendsten*, ich halte es für absolut kontraproduktiv sich in einem nostalgischen Schmerz zu verlieren und alles an den Moment zu messen wo alles begann.

    *Da könnte man vielleicht auch prüfen, wo Lenafans von unterschiedlichen Zeitpunkten ihr bedeutenstes Lena-Event nennen, ich meine mich zum Beispiel zu erinnern, dass Walter Sobchak u.A. mit dem ESC2010 Lena entdeckt hat und auch nach dem Nachholen der USfO Auftritte den Satellite-Auftritt beim ESC als größten 'Lena-Flash' angesehen hat, das würde das ganze noch untermauern.

    Ein Mensch entwickelt sich zwangsläufig, es wäre bedauernder wenn es nicht so wäre. Mir fällt nichts Negatives ein wenn ich Lenas Werdegang und Entwicklung in der Öffentlichkeit revue passieren lasse. Anfangs war ich enttäuscht, dass MCP von den Titeln insbesondere textlich nicht so viel Reiz boten wie ihre Songwahl für USfO, aber habe dann direkt versucht das Ganze aus Künstlersicht zu sehen um zu erkennen, dass es für einen Künstler viel wertvoller ist die Stücke wirklich sein Eigen nennen zu können, anstatt Produktionen anderer zu singen an dessen Erstellung man gar nicht teilhaben konnte.

    Und dass Lena/Raab im englischen Bereich nicht an die Qualität von Englisch-Nativespeaker-Texten rankommen ist ja absolut logisch.

    Spätestens mit ihrem 'What happened to Me'-Auftritt sollte man gemerkt haben, dass sowas für eine Live-Künstlerin wie Lena überhaupt nicht wichtig ist, sie hat ihr Werk mit so viel Lebensfreude und Energie vorgetragen, dass man gar keine Chance hat den Titel nicht gut zu finden, selbst wenn es aufgebröselt kein besonderes Werk ist.

    Lena ist einfach so viel souveräner geworden, weiß noch besser Gestik und Mimik in ihre Auftritte einzubringen und ist gesanglich Welten besser als zu den Anfangszeiten, hat aber, für mich erfreulicherweise, immer noch hier und da den schiefen Ton, der für mich dann aber in 95% der Fälle noch den gewissen Reiz ausmacht, ich habe mich da so gern an 'Diamond Dave' zurückerinnert, wo die Atonalität stets da einsetzte wo mir das Original zu langweilig war, dieses un(ter?)bewusste Schiefsingen um das Lied erfrischender wirken zu lassen hatte für mich immer so den gewissen Hang zur absoluten Genialität, auch wenn das wohl niemals beabsichtigt war.

    Irgendjemand hatte beim 'Not Following'-Auftritt in der TVT Woche auch bei Youtube einen Kommentar wie "Niemand sonst kann so schön schief singen" gebracht, mag im ersten Augenblick vielleicht anmaßend klingen, hatte für mich aber das ganze echt gut getroffen. Das war tonal fernab von perfekt, aber eigentlich war ich dankbar, dass es so war, weil es so viel interessanter wurde.
    Die gelegentliche Zuneigung zum Schrägen liegt bei mir aber vielleicht auch nur an zu starkem Aphex Twin Konsum.

    Man kann die ganze Faszination wohl noch in die zehnfache Länge ausweiten, aber ich denke das reicht so.
    Ich für meinen Teil bin gespannt was noch alles auf Lena zukommt und werde, sofern möglich, versuchen sie auf ihrem Weg zu unterstützen, sei es durch Albumkäufe, Konzertbesuche oder sonstige Aktionen.

  14. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #29
    her cassette player
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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    Ich kann mich da nur bei jupp für den Blog bedanken. Es ist auch schön, dass man sich selbst irgendwo darin wiedererkennt und Argumente die man "früher" im Titelverteidigungstopic eingeworfen hat, so noch einmal auftauchen (Ethik und Moral). Die Kritik und vor allem auch die Ironie, die mir hier letzt ein wenig gefehlt hat, runden den Beitrag richtig gut ab. Außerdem empfinde ich es als äußerst wohltuend und erfrischend, dass viel Spielraum für Interpretation gelassen wurde, wo man seine eigenen Gedanken einspinnen kann, ohne vom nächsten Satz lügen gestraft zu werden. Ich kann es nur betonen, du sprichst mir mit dem Beitrag heute, wie auch mit dem vorherigen Post zur "Ikone der Bürgerlichkeit" aus der Seele. Ein ganz dickes Dankeschön

    Kleiner Einwurf zum Schluss. Ich finde es sehr wichtig das Lena, wie aber auch jeder andere Mensch, sich weiterentwickelt. Trotzdem jedoch, in diesen unterschiedlichen Stadien durchaus selbstkritisch reflektiert und zu jedem Zeitpunkt zu diesen Entwicklungen steht. Ich fand es schon immer sehr bedenklich, wenn sich jemand immer auf Vergleiche mit Usfo eingelassen hat, denn einen Ist-Zustand von heute, kann man in zwei Tagen schon nicht mehr reproduzieren, ohne in seiner Persönlichkeit zu stagnieren und eine Maske aufzusetzen um die gleiche Rolle zu spielen und selbst dort fließen Veränderungen mit ein. Gerade das Lena dies nicht macht, sollte alle eher erfreuen, als dass man sich ständig mit der Vergangenheitsform einer Person beschäftigt. Heute ist heute, aber morgen kann einfach nicht gestern sein
    Geändert von catchmo (05.02.2011 um 17:20 Uhr)

  15. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #30
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    Standard AW: 04.02. - LML ist nicht die Ikone der Unbedarftheit

    Zitat Zitat von Pippilotta Beitrag anzeigen
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    Dann musste ich erst einmal schlafen und darüber nachdenken.
    Merci.

    Zitat Zitat von Pippilotta Beitrag anzeigen
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    Ich denke, dass es u.a. daher kommt, dass der Hintergrund der Titelverteidigung verkannt wurde. Ich selbst dachte anfangs auch, dass das nicht gut gehen kann – mehr als gewinnen geht doch nicht. Nach ein paar Tagen habe ich meine Meinung jedoch revidiert. Zum einen aus dem Grund, dass ich es lobenswert finde, dass Raab die Verantwortung übernommen hat, eine Künstlerin zu supporten, die ein großes Talent hat und ihr die Möglichkeit gibt sich weiterzuentwickeln.
    Vielleicht hierzu noch eine kleine Ergänzung, auch zu catchmos Post: Nicht, dass ich plötzlich zum Apologeten der Titelverteidigung geworden bin! Die Älteren hier wissen vielleicht noch, dass ich von Anfang an heftigst dagegen war. Ich gehe inzwischen ganz gelassen damit um, aber für überflüssig halte ich es letztlich immer noch. Was ich honorierend herausgestellt habe, ist Raabs Weigerung, in diesem Jahr eine neue USFO-Talentshow zu veranstalten, so als wäre nichts gewesen, so als wäre LML nicht passiert. Das verdient Hochachtung. Daraus folgt natürlich noch lange nicht, dass man für die Titelverteidigung sein muss. Es hätte auch die Option gegeben, den ESC einfach anderen Leuten zu überlassen und sich statt dessen auf Lenas musikalische Entwicklung über ganz andere Wege zu konzentrieren. Aber diese Diskussion ist jetzt, während der Vorentscheid schon läuft und wir uns über lauter Lena-Shows im Fernsehen freuen, natürlich rein akademisch und interessiert zu Recht keinen mehr. Ich wollte nur anmerken, dass ich in diesem Punkt nicht plötzlich die Seiten gewechselt habe.

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