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Die Frage, die sich mir hier stellt ist die: Soll Stefan Raab jedes Jahr einen Star für den ESC suchen.
Was mich an z.B. DSDS am meisten stört (ja noch vor Dieter Bohlen
07: ) ist die jährliche Suche nach einem – nein - nach DEM Superstar. Das klingt für mich immer so nach dem Motto: Hat wieder nicht geklappt, probieren wir es wieder. Und auch Pro7 sucht jedes Jahr eine Gruppe aus Popstars. Für die ersten Gewinner war der ESC, nach meiner Wahrnehmung, das Fallbeil für eine bis dahin ansehnliche Karriere. Danach vielen mir nur noch zwei der Damen mit Soloprojekten auf: die eine mit Turmspringen, die andere mit Gerichtsverfahren. Von der Nachfolgegruppe haben es immerhin zwei ins Dschungelcamp gebracht und einer hat geheiratet.
USFO war, wie der Name andeutet, dagegen nur darauf ausgelegt, eine Type zu finden, die auf einer Musikveranstaltung Ende Mai in Oslo drei Minuten ein Lied trällert und danach wieder in der Versenkung verschwindet.
Dieser Plan ist seltsamerweise nicht aufgegangen, weil DER Superstar, den RTL jahrelang vergeblich gesucht hat, bei USFO angetreten ist um gefunden zu werden.
Wie hier schon irgendwo erwähnt wurde, hatte Stefan Raab bisher einen Drei-Jahres-Rhythmus bei seinen Talentsuch-Veranstaltungen.
2004 Max Mutzke
2007 Stefanie Heinzmann
2010 Lena
Der Drei-Jahres-Rhythmus gibt Stefan die Möglichkeit, seine Nachwuchskünstler solange zu betreuen und den Rücken frei zu halten, bis sie flügge sind. Zum Anderen erzeugt eine längere Pause oder ein Konzeptwechsel für weniger Ermüdungserscheinigungen beim Publikum.
2004 ging es Stefan darum, einen Kandidaten für den ESC-Vorentscheid zu finden.
2007 hatte er den ESC "für immer" aufgegeben und lieber Konkurrenz zu RTL gemacht.
2010 gestaltete er den ESC-Vorentscheid komplett mit.
Die allesumfassende Klammer sind neben Stefan die besondere Atmosphäre.
Daher finde ich auch das
Projekt Titelverteidigung so wichtig - sowohl für Lena als auch das USFO-Konzept. Lena erhält nun zu Beginn des zweiten Jahres nochmal eine Menge Extra-Aufmerksamkeit, das USFO-Konsortium kann zeigen, dass es den Vorjahressieger nicht so schnell fallen lässt wie die Konkurrenz. Zudem haben wir wieder einen Konzeptwechsel, nämlich einen Komponistenwettbewerb.
Was heißt dies für die Vorentscheide in den nächsten Jahren?
Wenn Stefan den Drei-Jahres-Rhythmus einhalten will, müsste nächstes Jahr die Talentsuche wieder ausfallen.
Stattdessen würden sich vielleicht wieder renommierte deutsche Künstler finden, die sich einer internationalen Jury aus Fachleuten und Laien stellen wollen. Aber auch das würde ich als langfristigen Erfolg von USFO und Lena sehen; das Feld wurde bereitet.
Wenn stets nach dem Motto:
Das einzig Beständige ist der Wandel gehandelt wird, halte ich das Format für zukunftsfähig. Eine zweite Lena zu finden, sollte nicht das Ziel sein, da es keine zweite gibt.
Dagegen kann ich mir für dann 2013 auch Lena als Jury-Mitglied vorstellen. Sie kennt das Gefühl gecastet zu werden, kann sich in die Teilnehmer hineinversetzen.
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