Nina Hagen, ein mutiger, unzähmbarer Mensch, wie er den Deutschen in all ihren bisherigen Gesellschaften nicht kompatibel ist, sieht sich als Botschafterin von Liebe, Frieden und christlichem Antifaschismus. Das hat auch peinsame Momente – doch die Meisen, die Nina Hagen unterm Pony hat, sind mir hundertmal lieber als alles Gezwitscher der industriegemachten, konfektionierten und konformen Trällertussen. Von denen sie eine hätte werden können, als man sie zur Vertreterin der »Unterhaltungskunst« ausbildete. Sie schreibt dazu: »Damit war ich voll auf dem Weg zur staatskonformen Schlagernutte und mußte mich mit einer Musik befassen, bei der mir die Kotze hochstieg. ›Das Schlagersingen›, notierte ich mir damals in mein Tagebuch, ›ist das Unehrlichste, Verdummendste, was es gibt. Man stellt sich vor die Leute und hält sich ein Mikrophon vor das Maul, bewegt den Hintern und singt Rotzwasser in die armen, abgearbeiteten Menschenseelen.‹«
Kann man den Job des Päderastentraums Katie Melua oder der Wir-sind-Bild-Heldin Lena besser beschreiben?