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Thema: Lenas Sein und die Zeit

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    Intelligent Input Darling
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    Standard Lenas Sein und die Zeit

    Ich möchte die, die Spaß an sowas haben, zum Mit-Nachdenken bitten über ein Phänomen, das mich viel beschäftigt hat, das ich aber immer noch nicht ganz verstehe. Es handelt sich um weiteres Unterproblem der allgemeinen Lenalogie. Vielleicht kommen wir gemeinsam einer Lösung näher?

    Hier ist das Phänomen. Ich habe die folgende feste und eindeutige Intuition: Für das, was Lena für mich ist bzw. was sie mir bedeutet – für das Band, das mich mit ihr verbindet –, ist es nicht unwichtig oder zufällig, sondern essentiell (sagt man essentiell? ), dass ihr Weg ins Rampenlicht über die USFO-Shows (vielleicht auch über die erste ESC-Teilnahme) geführt hat. Anders gesagt, meine Intuition ist, dass meine Bindung an Lena nicht dieselbe wäre, nicht dieselbe sein könnte, die sie tatsächlich ist – dass also Lena für mich nicht das wäre, was sie für mich ist – wenn die Geschichte, die von „Hallo, ich bin Lena, ich bin 18 und ich komme aus Hannover“ bis zu „Alter Finne!“ und vielleicht bis zu „Ihr seid verrückt! Ihr seid verrückt!“ reicht, nicht Teil ihrer Geschichte wäre.

    Was ich meine, lässt sich vielleicht besser verstehen, indem man ein Gedankenexperimente macht: Man stelle sich vor, es hätte USFO und den ESC 2010 nie gegeben. Lena wäre einfach irgendwie zu einem Plattenvertrag gekommen. Es wäre unter den zahllosen Pop-Alben des Jahres 2010 einfach eines mit Namen „My Cassette Player“ erschienen und eine Single namens „Satellite“ zum Hit geworden. Nehmen wir auch an, die dazu gehörige Sängerin wäre ziemlich viel in verschiedenen Fernsehformaten und Talkshows aufgetreten und hätte dort genau die Dinge gesagt und die Figur gemacht, wie es auch in Wirklichkeit der Fall war. Haltet Ihr es für möglich, dass Lena unter diesen Umständen heute das für Euch bedeuten würde, was sie Euch bedeutet?

    Was mich betrifft, so sagt meine Intuition: Nein. Die Musik und Lenas Liebreiz allein hätten mich niemals so an sie binden können, wie es nun einmal gekommen ist. Ich hätte die Frau sicher bezaubernd und talentiert und das Album - wenn ich es mir angehört hätte - erstaunlich gut gefunden, aber mehr wohl nicht. Das sagt mir jedenfalls mein Gefühl. Ohne die Geschichte ihres Auftauchens würde etwas fehlen. Diese Geschichte gehört zu Lenas Lenasein-für-mich nicht irgendwie, sondern wesentlich dazu.

    Was ich zu sagen versuche, darf nicht so missverstanden werden, als wollte ich behaupten, nur Menschen, die USFO miterlebt haben, könnten sich in Lena verliebtgemusikt haben. Das wäre absurd, denn schließlich trifft es wohl auf die Mehrheit der Menschen in diesem Forum zu, dass sie erst nach USFO auf Lena aufmerksam wurden. Aber: Auch für diese Post-USFO-Lenaistas gilt, so vermute ich, dass es unter ihnen niemanden gibt, der sich für Lenas USFO-Geschichte schlicht nicht interessiert, der diese Geschichte nicht nachholend nachvollzogen hat und für den sie in diesem Sinne nicht doch zu seiner Bindung an Lena dazugehört.

    Man könnte insofern ein zweites Gedankenexperiment machen und sich fragen: Wenn uns einer sagen würde, er sei Lena-Fan, wisse aber von USFO gar nichts, kenne die Videos und die Songs nicht und interessiere sich auch nicht dafür (wem das zu unwahrscheinlich vorkommt, kann sich ja vorstellen, dass dieses Gedankenexperiment in der Zukunft spielt, im Jahr 20 von Lenas Karriere, wo man sich an ihre Anfänge vielleicht kaum noch erinnert) – würden wir dieser Person nicht mit aller Macht klarmachen wollen, dass sie hier etwas Essentielles verpasst? Und zwar nicht in dem Sinne, dass ihr einfach ein paar tolle Songs entgehen, sondern etwas Grundsätzliches, etwas, das mit Lenas Wesen, mit Lenas Lenasein selbst zu tun hat? Dass sie in gewisser Weise gar nicht versteht, worin das Wunder LML besteht, was es mit Lena auf sich hat?

    Frage 1:
    Wer teilt die Intuition? Oder bin ich doch der einzige? (Vielleicht, aber es fällt mir schwer, das zu glauben.)

    Frage 2:
    Wer hilft mir, die Intuition zu verstehen? Denn eigentlich verstehe ich sie nicht. Die Musik wäre dieselbe. Lenas Persönlichkeit, ihre Äußerungen, ihre Schönheit wären dieselben. Warum erscheint es mir so, als wäre die Bindung nicht dieselbe? Man könnte doch sagen, USFO war einfach ein sehr günstiges, besonders nützliches Format, um Lenas musikalische und persönliche Außergewöhnlichkeit zu präsentieren, und als solches ist es einem halt besonders ans Herz gewachsen, aber im Prinzip wäre es auch anders gegangen. Warum kommt mir hingegen das Faktum genau dieser Geschichte von Lenas Kometeneinschlag in meine Welt so wichtig vor, dass ich sagen will, dass es nicht anders gegangen wäre – dass es sich um ein essentielles, die ganze Bindung mitdefinierendes Element handelt? Denn irgendwie will ich das sagen. Ist da was dran oder bin ich Opfer meiner sentimentalen Erinnerungen?

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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Ich denke, daß jemand, der die LLT kennt, USFO nicht zwangsläufig kennen muß. Aber vor der LLT war USFO mit Sicherheit unverzichtbar, um Lenas Gespür für Musik, ihre Livequalitäten und ihre Vielseitigkeit kennenlernen zu können, die Studioaufnahmen vor allem des ersten Albums können das meiner Meinung nach nur ansatzweise zeigen und hatten mich kaum interessiert, ich wartete auf Lena live. Anfangs wurde ihr noch gesagt, wie sie im Studio singen soll, WAM ist wohl die erste nach der LLT entstandene Studioaufnahme und hier steht wirklich die USFO-Lena (die sich seit damals natürlich noch enorm weiterentwickelt hat) im Studio und macht ihr Ding.

    Generell kann es die emotionale Bindung aber natürlich schon verstärken, wenn man Lena fast vom Anfang ihrer musikalischen Laufbahn an kennt und auch ihre persönliche Entwicklung in den letzten eineinhalb Jahren (länger ist es ja noch gar nicht!) miterlebt hat. Das wird aber in 10 oder 20 Jahren nicht mehr so relevant sein.

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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Zitat Zitat von juppmartinelli Beitrag anzeigen
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    Ich möchte die, die Spaß an sowas haben, zum Mit-Nachdenken bitten über ein Phänomen, das mich viel beschäftigt hat, das ich aber immer noch nicht ganz verstehe. Es handelt sich um weiteres Unterproblem der allgemeinen Lenalogie. Vielleicht kommen wir gemeinsam einer Lösung näher?

    Hier ist das Phänomen. Ich habe die folgende feste und eindeutige Intuition: Für das, was Lena für mich ist bzw. was sie mir bedeutet – für das Band, das mich mit ihr verbindet –, ist es nicht unwichtig oder zufällig, sondern essentiell (sagt man essentiell? ), dass ihr Weg ins Rampenlicht über die USFO-Shows (vielleicht auch über die erste ESC-Teilnahme) geführt hat. Anders gesagt, meine Intuition ist, dass meine Bindung an Lena nicht dieselbe wäre, nicht dieselbe sein könnte, die sie tatsächlich ist – dass also Lena für mich nicht das wäre, was sie für mich ist – wenn die Geschichte, die von „Hallo, ich bin Lena, ich bin 18 und ich komme aus Hannover“ bis zu „Alter Finne!“ und vielleicht bis zu „Ihr seid verrückt! Ihr seid verrückt!“ reicht, nicht Teil ihrer Geschichte wäre.

    Was ich meine, lässt sich vielleicht besser verstehen, indem man ein Gedankenexperimente macht: Man stelle sich vor, es hätte USFO und den ESC 2010 nie gegeben. Lena wäre einfach irgendwie zu einem Plattenvertrag gekommen. Es wäre unter den zahllosen Pop-Alben des Jahres 2010 einfach eines mit Namen „My Cassette Player“ erschienen und eine Single namens „Satellite“ zum Hit geworden. Nehmen wir auch an, die dazu gehörige Sängerin wäre ziemlich viel in verschiedenen Fernsehformaten und Talkshows aufgetreten und hätte dort genau die Dinge gesagt und die Figur gemacht, wie es auch in Wirklichkeit der Fall war. Haltet Ihr es für möglich, dass Lena unter diesen Umständen heute das für Euch bedeuten würde, was sie Euch bedeutet?

    Was mich betrifft, so sagt meine Intuition: Nein. Die Musik und Lenas Liebreiz allein hätten mich niemals so an sie binden können, wie es nun einmal gekommen ist. Ich hätte die Frau sicher bezaubernd und talentiert und das Album - wenn ich es mir angehört hätte - erstaunlich gut gefunden, aber mehr wohl nicht. Das sagt mir jedenfalls mein Gefühl. Ohne die Geschichte ihres Auftauchens würde etwas fehlen. Diese Geschichte gehört zu Lenas Lenasein-für-mich nicht irgendwie, sondern wesentlich dazu.

    Was ich zu sagen versuche, darf nicht so missverstanden werden, als wollte ich behaupten, nur Menschen, die USFO miterlebt haben, könnten sich in Lena verliebtgemusikt haben. Das wäre absurd, denn schließlich trifft es wohl auf die Mehrheit der Menschen in diesem Forum zu, dass sie erst nach USFO auf Lena aufmerksam wurden. Aber: Auch für diese Post-USFO-Lenaistas gilt, so vermute ich, dass es unter ihnen niemanden gibt, der sich für Lenas USFO-Geschichte schlicht nicht interessiert, der diese Geschichte nicht nachholend nachvollzogen hat und für den sie in diesem Sinne nicht doch zu seiner Bindung an Lena dazugehört.

    Man könnte insofern ein zweites Gedankenexperiment machen und sich fragen: Wenn uns einer sagen würde, er sei Lena-Fan, wisse aber von USFO gar nichts, kenne die Videos und die Songs nicht und interessiere sich auch nicht dafür (wem das zu unwahrscheinlich vorkommt, kann sich ja vorstellen, dass dieses Gedankenexperiment in der Zukunft spielt, im Jahr 20 von Lenas Karriere, wo man sich an ihre Anfänge vielleicht kaum noch erinnert) – würden wir dieser Person nicht mit aller Macht klarmachen wollen, dass sie hier etwas Essentielles verpasst? Und zwar nicht in dem Sinne, dass ihr einfach ein paar tolle Songs entgehen, sondern etwas Grundsätzliches, etwas, das mit Lenas Wesen, mit Lenas Lenasein selbst zu tun hat? Dass sie in gewisser Weise gar nicht versteht, worin das Wunder LML besteht, was es mit Lena auf sich hat?

    Frage 1:
    Wer teilt die Intuition? Oder bin ich doch der einzige? (Vielleicht, aber es fällt mir schwer, das zu glauben.)

    Frage 2:
    Wer hilft mir, die Intuition zu verstehen? Denn eigentlich verstehe ich sie nicht. Die Musik wäre dieselbe. Lenas Persönlichkeit, ihre Äußerungen, ihre Schönheit wären dieselben. Warum erscheint es mir so, als wäre die Bindung nicht dieselbe? Man könnte doch sagen, USFO war einfach ein sehr günstiges, besonders nützliches Format, um Lenas musikalische und persönliche Außergewöhnlichkeit zu präsentieren, und als solches ist es einem halt besonders ans Herz gewachsen, aber im Prinzip wäre es auch anders gegangen. Warum kommt mir hingegen das Faktum genau dieser Geschichte von Lenas Kometeneinschlag in meine Welt so wichtig vor, dass ich sagen will, dass es nicht anders gegangen wäre – dass es sich um ein essentielles, die ganze Bindung mitdefinierendes Element handelt? Denn irgendwie will ich das sagen. Ist da was dran oder bin ich Opfer meiner sentimentalen Erinnerungen?
    Danke für den Beitrag JM. Ich weiss ganz genau wonach du suchst, weil es mir sehr ähnlich geht,bloß helfen kann ich dir nicht ,weil seit besagtem 2 Feb. ich mich dauern frage, was mit mir passiert ist.
    Ich war nie ein Fan von irgendwem ,( bin 64 J.)meine Beziehungen hatten immere einige Kilo mehr auf den Rippen, meine Musikgeschmack ist eigentlich ein Anderer,aber mit WaM kommen wir uns wieder näher.Ich habe Monate gebraucht bis es mir gelang mich im Forum anzumelden, um ein bischen teilzuhaben an diesem gemeinsamen Wohlfühlen wegen einer bestimmten PERSON .,Dann vor 4 Monaten ins Ausland berufl. der Verzweiflung nahe, weil nur Firmenlaptop mit, wochenlang als Gast im Forum unterwegs, bis ich gedacht habe ,Scheiß drauf ob es der Firma gefällt ob ich hier bin oder nicht, in 9 Monaten bin ich Rentner..
    2te Anmeldung gemacht, ich wusste nicht mal das man mit einer Anmeldung von verschiedenen PC's in's Forum kann... Anschiß von LARS OK.
    Und nun verlangst du das irgendjemand bei so VIIIEL komplizierteren Gedanken helfen kann unmööööööglich.Danke auch für alle anderen Beiträge von dir Gruss Achim.

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    Ziel verfehlt Nr.248
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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Wie ich auch schon in einem anderen Thread schrieb, wollte ich mir keine Casting-Show mehr anschauen. Durch einen Zufall bin ich dann irgendwann auf USFO gestoßen und habe, ich glaube, ab der 3. oder 4. Schow zugeschaut. Was ich zu sehen und zu hören bekam hatte ich in noch keiner Casting-Schow gesehen. Danach wollte ich mehr über die Interpreten erfahren und habe mir von den USFO Seiten die ersten Shows herunter geladen (Damals noch in schlechter Qualität). Danach habe ich mir jede USFO-Schow angesehen und habe mit den Künstlern mit gefiebert. Mein Favorit war schon damals diese verrückte durchgeknallte LENA. Ihre Songauswahl und ihre Interpretation der Lieder haben mich immer wieder erstaunt und nach den Sendungen mußte ich mir sofort die Originale aus dem Nerz herunterladen und sie mir anschauen. Mir ging es wie viele Juroren damals und auch noch heute, das ich jedesmal Grinsen muss wenn ich sie singen und tanzen sehe. Und dann kam das Finale und ich habe mitgefiebert und mich wie Bolle gefreut als sie gewonnen hatte. Danach mußte ich das Internet nach weiteren Artikeln oder Videos von ihr durchsuchen. Fand die tollen Artikel über das "Open Source Festibal" oder über "Taizé" aus dem Jahre 2008 oder die Videos von "KKS Sommerkonzert" und "Hänsel und Gretel" aus 2009. Danach hatte ich mir alle Sendungen mit ihr aufgenommen und bis heute bestimmt mehrere Dutzend Male angeschaut. Dann kam "TV Total aus OSLO" und ich habe mich schlapp gelacht. Im Netz tauchten dann die Funny Videos mir ihr auf und ich muße wieder lachen. Und dann kam der 29.05.2010 (Der Abend) und ich traute meinen Augen nicht. Wir bekamen von halb oder dreiviertel Europa immer wieder Punkte, mal 3 oder 4, oder auch 6, 8, und 10 Punkte und sogar von 9 Ländern die Höchstpunktzahl von 12 Punkten. Nach dem Sieg überschlugen sich die Ereignisse im Fernsehen und in der Presse. Alle Sender haben ihr kommplettes Programm geändert und in der Presse gab es Sonderseiten. Danach suchte ich wieder einmal im Internet nach irgendwelchen Berichten oder Videos und stieß irgendwann auf diese Seite. Ich war noch nie in einem Forum geschweige denn Fanforum. und so bin ich hier gelandet und fühle mich Pudelwohl.

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    alter Benutzer
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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Schwer zu sagen, wie es ohne USFO aussehen würde.
    Die USFO Zeit hatte für mich den zusätzlichen Reiz, dass dort Lena so wunderbar anders war und nicht "gemacht" wurde.
    Die Anpassung der Kandidaten bei anderen Castingshows, die immer als professionell verkauft wird und letztlich nur bedeutet, dass sich jeder an die Vorstellungen der Jury/der Regie anzupassen hat,
    führt bei mir immer zu einer Abschwächung des Interesses.
    Definitiv kann ich nur sagen, dass ich ohne die Liveperformances von Lena nicht gewubbt wäre.
    Da es viele Fans gerade aus dem Ausland gibt, die "nur" durch die ESC Auftritte geflasht wurden, könnte dies auch "reichen".
    Hätte es nur eine CD und Musikvideo gegeben, wäre Lena sicher an mir vorbeigegangen.

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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Zitat Zitat von juppmartinelli Beitrag anzeigen
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    Was ich meine, lässt sich vielleicht besser verstehen, indem man ein Gedankenexperimente macht: Man stelle sich vor, es hätte USFO und den ESC 2010 nie gegeben. Lena wäre einfach irgendwie zu einem Plattenvertrag gekommen. Es wäre unter den zahllosen Pop-Alben des Jahres 2010 einfach eines mit Namen „My Cassette Player“ erschienen und eine Single namens „Satellite“ zum Hit geworden. Nehmen wir auch an, die dazu gehörige Sängerin wäre ziemlich viel in verschiedenen Fernsehformaten und Talkshows aufgetreten und hätte dort genau die Dinge gesagt und die Figur gemacht, wie es auch in Wirklichkeit der Fall war. Haltet Ihr es für möglich, dass Lena unter diesen Umständen heute das für Euch bedeuten würde, was sie Euch bedeutet?
    Kann ich völlig nachvollziehen, wenn auch wahrscheinlich nicht entgültig beantworten.
    Bei USFO war ich beeindruckt, aber sicher noch nicht verliebtgemusikt. Auch MCP habe ich relativ spät gekauft, erst die download version (war günstig), dann im sommer auch physisch als Deluxe (support).
    Wo ich aber für mich relativ sicher sein kann, ohne die emotionalität beim ESC 2010 wäre ich heute sicher nicht der fan der ich bin.
    Vielleicht habe ich den vorteil das ich ins fansein langsam hineingewachsen zu sein scheine. Ich habe die USFO videos anfänglich nie in endlosschleife abgespielt oder mir im USFO forum schlachten geliefert (im Satellite video schon), den ESC auftritt und die folgende punkteverteilung aber schon. Ich war den tränen nahe
    Aber wenn ich mir vorstelle die USFO zeit garnicht miterlebt zu haben, würde mir sicher eine bedeutende nuance von Lena fehlen. Gerade die vielseitigkeit bei USFO macht einen teil ihres zaubers aus.
    Andererseits hat sie mich dieses jahr auch immer wieder überrascht. Immer wenn man denkt das war's jetzt, das war ihr bester auftritt, schafft sie es immer wieder ne schippe draufzupacken oder einfach mit einer überraschenden wende zu überzeugen. Für mich war also auch die entwicklung gerade nach dem ESC wichtig.
    In dieser zeit kommen bei mir auch die kontakte über das forum dazu. Ohne diesen sekundären einfluss wäre Lena vielleicht eine bewunderte künstlerin geblieben, aber eben ohne diese verstärkende wirkung.

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    Gebranntes Kind
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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Lieber juppmartinelli,
    ich danke Dir sehr für diesen Thread. Ich hätte gerne auch eine Antwort auf die Frage:

    Zitat Zitat von juppmartinelli Beitrag anzeigen
    This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
    ...Hier ist das Phänomen. Ich habe die folgende feste und eindeutige Intuition: Für das, was Lena für mich ist bzw. was sie mir bedeutet – für das Band, das mich mit ihr verbindet –, ist es nicht unwichtig oder zufällig, sondern essentiell (sagt man essentiell? ), dass ihr Weg ins Rampenlicht über die USFO-Shows (vielleicht auch über die erste ESC-Teilnahme) geführt hat. Anders gesagt, meine Intuition ist, dass meine Bindung an Lena nicht dieselbe wäre, nicht dieselbe sein könnte, die sie tatsächlich ist – dass also Lena für mich nicht das wäre, was sie für mich ist – wenn die Geschichte, die von „Hallo, ich bin Lena, ich bin 18 und ich komme aus Hannover“ bis zu „Alter Finne!“ und vielleicht bis zu „Ihr seid verrückt! Ihr seid verrückt!“ reicht, nicht Teil ihrer Geschichte wäre...
    Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es ist, oder wie es für mich gewesen wäre, hätte ich nicht den 2. Februar und die folgenden USFO-Shows miterlebt.
    Ich bin mir aber ganz sicher, meine „Beziehung“ zu Lena wäre nicht so intensiv, hätte ich sie erst später „kennengelernt“. Ich möchte die USFO-Zeit nicht missen, es war so eine wunderbare Zeit, das Mitfiebern, das Anrufen für sie - an einer Show z. B. war mein Geburtstag, er wurde komplett nach USFO ausgerichtet und alle meine Gäste „mussten“ für Lena anrufen… Dann im Mai darauf ein gemeinsames Oslo-Public Viewing mit genau diesen Freunden.
    Miterlebt zu haben, wie die Worte von MMW gefallen sind, das sind alles Gänsehautmomente, die gerade wieder hochkommen. Ich kann Dir leider keine Antwort auf Deine Fragen geben.
    Ich kann nur sagen, dass ich Stefan Raab, ProSieben und der ARD sehr dankbar bin, dass ich das habe miterleben dürfen.
    Aber eins ist auch klar: hätte es USFO nicht gegeben, hätte Lena nicht am ESC 2010 teilgenommen, Lena wäre niemals so oft zu Interviews eingeladen worden, wäre nicht so oft in den Medien gewesen und wir hätten nicht so viel über sie „erfahren“. Wäre sie auf „ganz normalem Weg“ in dieser Branche aufgetaucht, hätten wir nicht so viel von ihr mitbekommen. Sie wurde überdimensional gepusht und wir Fans haben davon eben profitiert. Die Aufbruchstimmung bezüglich des ESC, die Veränderung, die Stefan Raab herbeiführen sollte, ist ihm mit Lena mehr als perfekt gelungen. Wir haben uns nach so einem wunderbaren Menschen wie Lena gesehnt. Ich bin froh, dass ich diese Zeit habe miterleben dürfen und bin froh, Lena weiter unterstützen zu dürfen.
    Aber wie es gewesen wäre, wenn es für Lena USFO und den ESC in Oslo nicht gegeben hätte, ich weiß es wirklich nicht
    zu Frage 1: ich teile diese Intuition
    zu Frage 2: ich bin ratlos und freue mich auf jede Erklärung diesbezüglich

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    so very cautious
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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Hier ein erster Versuch: Bei jedem Künstler gibt es eine Phase, in der er "erschaffen" wird oder sich selbst erschafft, in der er, platt gesagt, "zu dem wird, was er ist." Bei den Beatles z.B. war das ihre Starclub-Phase in Hamburg - vor einem kleinen Kreis Eingeweihter, weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Und es gibt bei jedem Künstler den Moment, an dem er mit einem Paukenschlag in das Licht der Öffentlichkeit tritt. Bei den Beatles waren das wohl ihre ersten Single-Hits und Fernsehauftritte, ganz genau weiß ich das nicht, aber es passierte auf jeden Fall später. Das Einzigartige im Fall LML ist wohl, dass bei ihr beide Phasen zusammenfallen, ja identisch sind. Lenas "Starclub-Phase", ihre "Erschaffung", fand gleich vor einem Millionenpublikum statt und ist in Bild und Ton dokumentiert. Das ist zum einem dem Format "Castingshow" zu verdanken, das völlig unbekannten Künstlern von null auf hundert den Sprung ins grelle Rampenlicht ermöglicht, und das liegt zum anderen natürlich an einer Künstlerin, die mehr als alle anderen Teilnehmer ein Rohdiamant war und zugleich blitzschnell ein ungeheures Potenzial entfaltete (es kam natürlich nicht aus dem Nichts, sondern wurde auch bei Lena von langer Hand "vorbereitet", aber hier fand die "Explosion" statt). Der bloße Umstand der Chance auf Augenzeugenschaft dieses Ereignisses macht es unverzichtbar, von Lena als Phänomen schlechterdings nicht substrahierbar. Der Zusammenprall der Phänomene "Castingshow" und "LML" ist ein so unwahrscheinlicher Glücksfall, dass er automatisch zu einem Essential wird.
    Geändert von bates (16.08.2011 um 16:36 Uhr)

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    Nicht auf die Bahn
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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Zitat Zitat von juppmartinelli Beitrag anzeigen
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    Frage 1:
    Wer teilt die Intuition? Oder bin ich doch der einzige? (Vielleicht, aber es fällt mir schwer, das zu glauben.)
    Für mich ist es nicht nur Intuition, sondern ein Fakt. Grund: Siehe Antwort zu Frage 2.

    Zitat Zitat von juppmartinelli Beitrag anzeigen
    This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
    Frage 2:
    Wer hilft mir, die Intuition zu verstehen? Denn eigentlich verstehe ich sie nicht. Die Musik wäre dieselbe. Lenas Persönlichkeit, ihre Äußerungen, ihre Schönheit wären dieselben. Warum erscheint es mir so, als wäre die Bindung nicht dieselbe? Man könnte doch sagen, USFO war einfach ein sehr günstiges, besonders nützliches Format, um Lenas musikalische und persönliche Außergewöhnlichkeit zu präsentieren, und als solches ist es einem halt besonders ans Herz gewachsen, aber im Prinzip wäre es auch anders gegangen. Warum kommt mir hingegen das Faktum genau dieser Geschichte von Lenas Kometeneinschlag in meine Welt so wichtig vor, dass ich sagen will, dass es nicht anders gegangen wäre – dass es sich um ein essentielles, die ganze Bindung mitdefinierendes Element handelt? Denn irgendwie will ich das sagen. Ist da was dran oder bin ich Opfer meiner sentimentalen Erinnerungen?
    Kurze Antwort: Lena ist ein Casting-Produkt - und das meine ich ganz neutral ohne jeden negativen Beigeschmack.

    Lange Antwort: Castings zielen darauf ab, eine emotionale Bindung zu den Kandidaten aufzubauen. Das passiert nicht nur durch die eigentlichen Auftritte, sondern auch durch Einspieler, in denen sich die Kandidaten präsentieren können, oder durch Backstage Videos, die die Kandidaten in lockerer, fast privater Atmosphäre zeigen. Und letztendlich durch das Voting, bei dem die Zuschauer (a) sogar Geld dafür ausgeben, ihren Kandidaten weiter kommen zu lassen, und/oder (b) mitfiebern, dass ihr Kandidat weiter kommt. Wer am Ende das Casting gewinnt, hat die Zuschauer auf seiner Seite und damit die größte sogenannte Fan-Base der Kandidaten (hätte er das nicht, hätte er nicht gewonnen). Diese Fan-Base ist der Grundstein für die weitere Karriere. Schafft es nun der Kandidat durch entsprechende, Post-Casting-Ereignisse, seine Fan-Base weiter zu vergrößern, wird er unabhängig vom Casting zum eigenständigen Künstler. Schafft er es nicht, bleibt er ein Casting-Produkt und verschwindet nach der Neuauflage des Casting im kommenden Jahr.

    Wie wir alle wissen, war USFO kein Casting wie jedes andere. Und Lena war kein Casting-Kandidat wie jeder andere. Diese Kombination hat dazu geführt, dass (a) sich Menschen für USFO und insbesondere Lena interessiert haben, die sich sonst nie ein Casting antun würden, und somit (b) die Bindung der Zuschauer und späteren Fans zu Lena - ich sag es mal so - eine besonders herzliche und innige wurde.

    So war es jedenfalls bei mir und ich vermute auch bei einigen anderen, die USFO miterlebt haben.

    Randbemerkung: Aus der oben geschilderten Perspektive war die "Titelverteidigung" für mich auch eine Art Dankes-Geschenk an Lena von Stefan Raab, Universal, Pro7, ARD. Was nämlich mit Lena passiert, wenn es das "Projekt Titelverteidigung" nicht gegeben hätte. Das ist für mich die viel interessantere Fragestellung.

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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Ich meine, der Stellenwert von USFO wird überschätzt. "Unsere" erste Wahrnehmung fand in dieser Sendung statt. Das Prinzip von Castingshows ist ja, dass man mit den Kandidaten mitfiebert, eine emotionale Bindung zu einem Fremden aufbaut. Im Endeffekt ist das schon beim ersten Auftritt passiert, wichtige Charaktereigenschaften wurden offenbart: Lebensfreude, Verrücktheit, Natürlichkeit. Das ist für mich eine der größten Stärken von Lena, dass sie ihre Emotionen und Persönlichkeit schnell und schnörkellos vermitteln kann.

    Um das zu erkennen, ist USFO nicht notwendig. Im Gegenteil, ich würde sogar behaupten, dass es Menschen, die es im nachhinein anschauen, völlig anders erleben und möglicherweise nicht diese Bindung finden werden. Der Weg zur Erleuchtung hat verschiedene Pfade.

    Der ESC-Sieg von Oslo 2010 hatte eine besondere Magie: Lena hat es geschafft, die oben genannten Eigenschaften in drei Minuten zu vermitteln. In dem Moment hat sie viele Menschen für sich gewonnen, USFO war dazu nicht notwendig. Es gibt viele Ereignisse, in denen der Blitz einschlagen konnte, z. B. die Ankunft in Hannover, der Ausflug mit Sarah Kuttner, die Berichterstattung in Oslo oder Düsseldorf, duslog oder neulich das Interview mit Matthias Schweighöfer.

    Haben Menschen, die USFO nicht miterlebt haben, zwingend eine schwächere Bindung? Ich denke nicht. Wir erleben es nur als besonders wichtig, weil es für uns persönlich der Start war.

    Mitgehen würde ich allerdings bei der These, dass das Visuelle absolut notwendig ist.

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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Hallo Jupp, gute Frage.
    Ich denke, es gibt hier verschiedene Gruppen, die Lena auch verschieden verinnerlicht haben.
    Die eine Gruppe ist die, die Lena in Usfo vom Urknall kennen gelernt haben, wie du und ich. Beim ersten Einspieler hat jeder von uns in Bruchteilen von Sekunden registriert, ist mir die Person sympathisch, oder nicht. MMW, "die Menschen werden dich lieben" und das hatte nicht unbedingt etwas mit Lenas Gesang zu tun, sondern mit ihrer Ausstrahlung. Dann kam MY SAME mit einer unglaublichen Lebensfreude vorgetragen. Und nun kommt etwas, was den Lenafans, die nicht Usfo direkt erlebt haben fehlt. Das ist die Angst oder Sorge, dass Lena heraus fliegen würde und man sie letztendlich nie mehr sehen würde. Ich habe zum ersten Mal bei einem Televoting teilgenommen. Dieses Mitfiebern von einer Sendung zur nächsten fehlt den Fans in ihrer Gefühlswelt, die nicht in der ersten Stunde dabei waren. Mit unserem Voten bei Usfo haben wir dazu beigetragen, dass Lena ab sofort eine große künstlerische Laufbahn anfangen konnte. Dieses Gefühl spielt bei meinem Fansein auch eine Rolle und deshalb begleite ich sie auch gerne auf ihrem weiteren Weg.

    Als Beispiel kann ich für mich nur heran ziehen. Ich fand Michael Jackson ganz gut, war aber nie ein Fan. Erst 1997, als ich ihn live erlebt habe, war ich total begeistert und habe sein Konzert gleich drei Mal hintereinander gesehen. Trotzdem ist mein Fansein bei Lena völlig anders, als es damals bei MJ war. Er war bereits ein Mega-Star und ich konnte ihn nur noch bewundern.
    Geändert von Rolwin (16.08.2011 um 10:44 Uhr)

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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Ich habe mir ein einziges Mal eine Casting-Show angesehen, die 1. (?) Staffel von DSDS, weil da eine junge Frau mit einer phantastischen Stimme - Judith Lefeber - dabei war. Die ist dann aber von selbst ausgeschieden, wohl weil ihr das ganze Brimborium zuwider war, und dann hat's mich auch nicht mehr interessiert (ok, dieses Jahr bin ich rückfällig geworden, aber das war ja "nur" eine Song-Casting-Show ).

    Beim Zappen bin ich zufällig auf USFO gestoßen, da hat Lenas 1. Auftritt mit "My same" gerade begonnen, und ich dachte nur "Wow". Ein paar Wochen später habe ich wieder draufgezappt (da standen gerade die beiden Finalistinnen fest) und ein paar Tage später wieder (da hat sich gerade der Stern mit Lenas Namen umgedreht) - ihr seht also, ich habe ihren kompletten Werdegang verfolgt . Mir war aber dieser 1. Auftritt noch so präsent, dass ich mir dann im Netz sämtliche USFO-Auftritte (zuerst natürlich die von Lena) angesehen habe.

    Ich glaube, ohne diese Auftritte, bei denen man nicht nur außergewöhnliche Songs, dargeboten von einer außergewöhnlichen Stimme, hören konnte, sondern eben auch etwas von Lenas Persönlichkeit mitbekommen hat, wäre sie mir sicher als sehr gute Interpretin aufgefallen, aber so von ihr fasziniert wäre ich wohl nicht gewesen. Auch den ESC hätte ich mir, wie etliche Jahre davor, ohne Lena nicht angeschaut. "Satellite" hätte ich vermutlich als durchschnittlichen bis guten Popsong wahrgenommen (es war ja definitiv nicht der Song, der in Oslo gewonnen hat, sondern die Sängerin), und MCP hätte ich mir wohl eher nicht gekauft.

    Einen Lena-Fan, der USFO nicht kennt, würde ich unbedingt darauf hinweisen, da er sonst tatsächlich etwas Essentielles verpassen würde.

    Ich teile also unbedingt deine Intuition. Erklären kann ich es mir eigentlich nur damit, dass Lena eben so "verdammt anders" war. Wäre sie als normale Newcomerin in irgendeiner Sendung aufgetreten, hätte man ihre Persönlichkeit womöglich nicht in dem Maße wahrnehmen können wie in dieser mehrteiligen Show. Hinzu kommt natürlich, dass man der "Geburt" eines Stars beigewohnt hat, der einen von Anfang an in seinen Bann gezogen hat (ich weiß nicht, wie oft ich mir zwischen USFO und ESC Lenas Auftritte angesehen habe, aber nachdem in meinem Umfeld das geflügelte Wort aufkam "Aha, er ist mal wieder in Oslo", kann es so selten nicht gewesen sein ). Von daher kommt vermutlich noch eine gewisse emotionale Bindung hinzu, die bei anderen Stars einfach fehlt - ich bin zum Beispiel von jeher Beatles-Fan, hätte mich aber deshalb nie in einem Beatles-Forum angemeldet. Bei Lena war das irgendwann unumgänglich.

  13. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #13
    it depends
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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Bei mir hätte es ohne USFO und ESC ganz sicher nie gefunkt, es wäre also niemals das Feuer entfacht worden, das jetzt schon eineinhalb Jahre lodert.

    Ich hätte mir aufgrund des hypothetischen Single-Sommer-Hits Satellite wohl nie das Album dazu gekauft (mache ich irgendwie nie) und ca. 90% der Sendungen nicht gesehen, in denen Lena zu Gast gewesen sein würde. Außer vielleicht die TVT-Sendungen. Wäre sie dort überhaupt zu Gast gewesen? Vielleicht nur, um ihr Lied zu trällern. Hätte es dann zwischen Rab und Lena so geknistert, wenn sie "nur" als normaler Gast auf seinem Sessel gesessen hätte? [würden Lena, Raab und wir nicht in jedem hypothetischen Universum zusammenfinden? ]

    Selbst wenn Lena mich doch bei irgendeinem TV-Interview, dass ich zufällig gesehen hätte, rumgekriegt hätte (was ich mir nicht vorstellen kann; wer würde schon von einem Popstar-Mädchen im TV-Interview verzaubert werden können; Hmm.......), hätte es nicht solche Ausmaße angenommen, oder hätte zumindest viel länger dazu gebraucht.

    Bei USFO war das alles direkt erfassbar, direkt zugänglich. In Interviews ist Lena da ja oft ruhiger, manchmal witzig aufgelegt, aber es hätte einfach länger gebraucht, sich das Bild von ihr zu malen. Es gab bei USFO jedes einzelne mal neue Facetten an Lena zu bestaunen/bewundern, vor allem, aber nicht nur bei ihren Performances selbst.

    "...but we doooooo. Jaa!", "...ein anderes Lied auszuwählen...dann bin ich eben raus...", "..Dave...eines der kompliziertesten Arrangements...", "..and I won't give a shit. - Grins." - "..I hope, I'm not stuck with this one.", "dadaii, dadadadadai, ...", .....

    Ohne USFO hätte ich niemals nicht so viele unterschiedliche Emotionen innerhalb kürzester Zeit von Lena vermittelt (äh aufgezwungen) bekommen. Bei mir hatten sich ungläubiges Kopfschütteln, verrücktes Lachen, feuchte Augen abgewechselt. Das prägt.
    Ich musste mich bei jedem Auftritt vergewissern, ob das auch wirklich noch die gleiche ist. Ich frage mich heute noch, wie sie sich z.B. von der tieftraurigen MrC-Lena zur fauchenden Loofkat verwandeln konnte. Naja, sie ist eben Schausängerin. Das konnte sie in dem Umfang und in der schnellen, dadurch gut verfolgbaren Abfolge nur bei USFO zeigen. Alle anderen Auftritte (im Rahmen einer Single-Promotion) sind zu gleichartig. Ja, ja, Lena macht selbst das jedes mal anders. Aber Mr.C.-Feeling kann selbst Lena nicht bei Satellite rüberbringen, wäre ja auch...komisch.

  14. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #14
    fix your hearts or die
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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Hmm, schwierige Frage.

    Auf den ersten Blick teile ich deine Intuition, ich glaube auch, dass die Bindung eine andere wäre. Aber ich glaube trotzdem, dass die allermeisten hier (vorrausgesetzt, sie haben die restlichen öffentlichen Auftritte in der USFO/ESC-freien Welt mitverfolgt) trotzdem in einer Weise Fan oder Sympathisant von Lena wären. Ihre Ausstrahlung, ihr "Star-Appeal" wäre wohl auch ohne USFO und ESC da gewesen... die Intensität würde bei vielen hier nicht die Ausmaße erreichen, die sie eben hier und jetzt haben (und wenn doch würde es vielleicht länger dauern), und Lenas Bekanntheit, ihre Fanbase und das Forum hier wären langsamer gewachsen, aber ich glaube bis auf diese Einschränkungen wäre es ähnlich wie in unserer Realität.

    Wenn man sich mal die ersten nicht-USFO Auftritte anschaut (TV-Total am 15.03., MoMa, Viva Live und MTV Home), dann sind da auch etliche magic Moments drin, also auch sowas wie Kondesationskerne für ein beginnendes Fandasein. Bei USFO und dem ESC waren diese eben extrem dicht gepackt, praktisch ein wahrer Nährboden für Verwubbung.
    Die Live-Auftritte würden natürlich erstmal fehlen, aber NDR-Talk-Satellite, MoMa-TAND usw. würden auch nach und nach dazukommen, und irgendwann auch eine LLT.

    Was aber nicht stattfinden würde, ist die emotionale Bindung die das Format Castingshow mit sich bringt, die rix schon erklärt hat. Hier stimme ich jupp vollkommen zu, ohne diese elementare Bindung wäre die persönliche Beziehung zu Lena ganz anders. Die Frage wäre jetzt, inwieweit die anderen emotionalen Bindungen, die es geben würde (eben durch magic moments, Interviews, Live-Konzerte etc.) das ausgleichen können, und ob es dann auch irgendwann das Maß erreichen würde, an dem die Fans Herzluftballons schwenken, wunderschöne Geburtstagsgeschenke basteln, Gedichte und Geschichten schreiben und allerlei sonstige leicht verstrahlte Dinge für "ihre" Künstlerin tun.

    Eine Antwort auf diese Frage hab ich leider auch nicht...

  15. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #15
    it depends
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    Standard AW: Lenas Sein und die Zeit

    Das mit der emotionalen Bindung bei Casting-Shows konnte ich bei mir nicht nachvollziehen. Ausnahme: das USFO-Herzschlagfinale.

    Ich habe mir komischerweise (oder auch nicht) überhaupt keine Gedanken gemacht, ob Lena von Show zu Show weiterkommen wird. Ich wusste einfach, dass es so sein würde. Eine Grundannahme. Eine Gegebenheit. Und das meine ich jetzt ganz ohne Verwubbtheit. Außer beim Finale habe ich auch nie telefonisch abgestimmt. Ich kann auch andere Castingshows sehen, einen Favoriten haben und es allenfalls einfach nur schade finden, wenn er oder sie hinausflöge.

    Okay, wir reden von Lena. Und "bis auf's Finale"? Gilt mein Argument dann insgesamt überhaupt? Ich weiß es nicht.

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