Seite 5 von 16 ErsteErste ... 3456715 ... LetzteLetzte
Ergebnis 61 bis 75 von 238

Thema: Lena und die Wahrhaftigkeit (war: ... und die Authentizität)

  1. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #61
    Erfahrener
    Registriert seit
    03.03.2010
    Beiträge
    1.051

    Standard AW: lena und die authentizität

    "rassistische schubladen" haben die europäer und christen erst über die ganze welt verbreitet und "hoffähig" gemacht. bis auf evt. nord-korea, wächst nun weltweit zusammen was zusammen gehört. alle menschen werden auf der erde geboren und niemandem gehört sie mehr oder weniger.

  2. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #62
    Hansi
    Gast

    Standard AW: lena und die authentizität

    Oh ha, was meinst du mit "hoffähig" gemacht? Also "rassistische Schubladen" gab es ganz sicher auch schon vor dem europäischen Imperialismus. Im besonderen wäre da das Sinozentrische Weltbild der "überlegenen" chinesischen Rasse zu nennen.

  3. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #63
    Benutzer
    Registriert seit
    03.03.2010
    Beiträge
    41

    Standard AW: lena und die authentizität

    "von rebellion aus prinzip war ebenfalls nie die rede, sondern davon, ein anpassen als soziale kompetenz zu bezeichnen."

    wusste nicht genau, wie ich deine aussage "scheiß system" einschätzen sollte.


    "altruistisches handeln kann aber noch einer völlig anderen motivation zu grunde liegen, und zwar aus dem gefühl heraus das zurück zu geben, was man selbst so wunderbar erfahren durfte. "

    naja, wenn du das gefühl schätzt, welches sich bei dir einstellt, wenn du anderen zurückgibst, was du vorher erfahren durftest, bleibt der akt egoistisch.


    "das ist für mich kein kriterium für authenzität. ich vermeide nur das derjenige von mir grundlos auf den schlips getreten wird, denn das verbitte ich mir von anderen auch bei mir. wenn mir etwas sehr missfällt, dann äussere ich das vor jedem, selbst wenn mir ein ganzer staat verfolgung und strafe androhte. gerechtigkeitssinn ist keine individuelle privatsache, sondern richtet sich nach einer für alle gültigen menschenwürde. "

    unter gerechtigkeit versteht jeder mensch etwas anderes. das ist ja das problem, sonst bräuchten wir keine politischen systeme, die das zu regeln versuchen.


    "die erfahrung eine situation völlig falsch einzuschätzen und das es eher als peinlichkeit im raum steht, statt witzig gewesen zu sein, wird auch da der authenzität hilfreich bleiben, beim nächsten mal evt. einfach die klappe zu halten. hat man aber die erfahrung das man mit dem eigenen humor auch andere immer wieder zum lachen bringt, ist es dann auch kein problem seinen humor auch auf großer bühne nicht zu verlieren. "

    zuvor habe ich dich aber so verstanden, dass das "die klappe halten" dann unauthentisch gewesen wäre. naja, auch schön - so kommen wir immer näher auf einen gemeinsamen nenner.


    "du siehst mich nicht, aber ich schmunzle herzlich vor mich hin, sellerie. genau mit dem durchbrechen dieses oberflächlichen masken-smal-talks, erlaube ich auch meinem gegenüber seine maske abzulegen. ich selbst bin es der in jedem gegenüber zu aller erst mal einen gleichwertigen menschen sieht, ob der nun eine uniform trägt, oder drei jahre alt ist.
    die äusserlichkeiten sind lächerlich austauschbar, denn auch "der" ist nur ein "dazu-geborener mensch" wie ich, der versucht mit seinem leben möglichst gut klar zu kommen. "

    du kennst mich nicht, aber du würdest nicht glauben, dass ich so einen smalltalk ebenfalls ablehne. aber nicht jedes gegenüber versteht dieses verhalten.
    "wir leben alle unter dem selben himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen horizont" ist quasi der kompromiss zwischen deinem und meinem statement. jedem gleichwertig gegenüberzutreten steht nicht im widerspruch dazu, jedem angepasst gegenüberzutreten. auf die äußerlichkeiten legen meiner erfahrung nach sehr viele menschen wert.

    "auch das war so nicht zu lesen oder zu verstehen. ich selbst pflege keinen smaltalk und höflichkeitsfloskeln und habe damit trotzdem sehr gute erfahrungen. "

    trotzdem wirst du doch sicherlich dann und wann mit leuten konfrontiert, die das nicht so handhaben. ein jedes solches treffen in einen streit ausarten zu lassen, weil man sich nicht anpasst finde ich dann arrogant, wenn man es eigentlich besser weiß. (nicht dass ich dir das hiermit unterstellen wollte!)

    "das sagst du dem richtigen..hihi. nimm's mir nicht übel, aber deine menschenkenntnis ist gespickt von projizierendem. du mahnst an nicht schwammig zu formulieren und unterstellst stammtischniveau, interpretierst aber nach gut dünken, was gar nicht gesagt und gemeint war. "

    ich bin ja auch noch sehr jung und habe viele jahre lebenserfahrung noch vor mir. ich will mich aber davon distanzieren stammtischniveau unterstellt zu haben - das war ein beispiel; nicht umsonst schrieb ich in der 3. person singular. wo interpretiere ich nach gutdünken? dass ich nicht sofort alles so verstehe, wie du es meinst, liegt in der natur der dinge. du scheinst aber auch einiges meinerseits falsch verstanden zu haben - deshalb diskutieren wir ja schließlich auch.


    "..und das trifft auf lena eben gar nicht zu. sie ist völlig unbefangen und die "verpackung" mit dem inhalt identisch..gar nicht situations-angepasst, sondern...volle authentizität !"

    die verpackung muss in jedem fall auf den inhalt passen, sonst wäre es ja ein verstellen. schon die aussage, sie versuche immer für gute stimmung zu sorgen, wenn sie wo ist, drückt doch die abhängigkeit der beiden komponenten aus. davon ist keiner frei. wie sie wiederrum für stimmung sorgt - also auf ihre persönliche art und weise und nicht auf eine, die sie sich offensichtlich woanders abgeguckt hat - lässt sie so individuell scheinen.


    "schon erstaunlich wie missverständlich du mich liest. MICH würden ein lächeln von einer merkel oder koch unter garantie nicht glücklich machen...es kommt schon immer darauf an wer da lächelt und warum. "

    es geht hierbei aber doch gar nicht um dich und mich, sondern um eine allgemeine hypothese, die ich aufgestellt haben wollte.


    "wir kommen in punkto menschenkenntnis und erfahrung nicht zusammen, sellerie."

    das wäre doch gerade der spannende punkt in der diskussion gewesen. davon abgesehen, habe ich eigentlich bisweilen nicht solch arge unterschiede zwischen deiner und meiner argumentation verzeichnen können. im prinzip waren unsere letzten postings größtenteils haarspalterei. vielleicht sollten wir uns vermehrt wieder dem diskussionsursprung zuwenden, den es ja noch zu klären gilt!


    "ich vertrau ihr das sie es nicht ist und finde die unzufriedenheit eine unterstellung. wenn sie sagt das ihr alle drei songs gefallen und sie keinen favoriten hatte, dann glaube ich ihr das. sie wollte schon von beginn an die songs singen die ihr auch selbst gefallen...."sonst geh ich wieder"."

    das sollte eine annahme gewesen sein. ich wollte damit aufzeigen, dass es auch andere möglichkeiten gibt, ihre aussagen zu verstehen.


    "auch da reden wir offensichtlich wieder sehr aneinander vorbei. ich spreche von einem funktionierendem sozialen miteinander und wir sprachen in dem zusammenhang von liebevollen menschen, und warum es trotzdem hass und neid gäbe. wenn unsere gesellschaft dieses funktionierende soziale miteinander verkörperte, gäb es weder unverschämten reichtum, noch ein mio. kinder unter der armutsgrenze...dem hab ich mich sicher nicht kleinlaut anzupassen. "

    sorry, ich neige manchmal dazu mich etwas allgemein auszudrücken. mit sozialen systemen in diesem sinne waren bspw. umgangsformen in unterschiedlichen subkulturen gemeint.


    "du hast wohl nicht sehr viel erfahrungen mit v.i.p.'s, "gehobener gesellschaft", oder die, die sich dafür halten, oder? die "grundlegensten regeln" mich so zu verhalten das ich immer auch dazu stehen kann, befolge ich überall. das "unterwerfen" dürfen da gerne andere übernehmen, ich bin und bleibe ein langhaariger und deshalb doch auch durchaus hoffähiger exot, der sich grundsätzlich nichts und niemanden unterwirft, ausser der eigenen einsicht. man mag mich oder man lässt es."

    ich spreche nichtmal von vips; das fängt ja schon bei feierlichkeiten wie einer hochzeit im familiären rahmen an. es gibt leute, die wert auf ein gewisses minimum an etikette legen - warum tut man denen nicht den gefallen?

    das ist in etwa so wie von seinem gesprächspartner zu erwarten, nicht mit beleidigungen bombadiert zu werden. ( für die meisten selbstverständlich, aber einige müssen sich da schon zusammenreißen)

    nur auf die eigene einsicht zu vertrauen klingt zunächst sinnvoll, aber die ist logischerweise nie allumfassend - du musst also immer davon ausgehen, markante details der jeweiligen situation nicht zu kennen. wenn du dich dennoch auf biegen und brechen nichtmal ansatzweise so verhalten möchtest, wie es dein umfeld erwartet, kannst du auch auf die nase fallen.
    ich kann nicht anders, als erneut einen kompromiss vorzuschlagen zwischen eigener person und dem umfeld. wenn du doch sagst, dass du alle menschen als gleichwertig betrachtest, dann muss daraus auch ein verständnis für unterschiedliche umgangsformen resultieren. ich vermute jetzt dass das bei dir warscheinlich auch so oder so ähnlich ist, aber deine beiträge lesen sich immer so brachial einseitig, auch wenn du es meinst gar nicht so meinst. bevor wir aber erneut aneinander vorbeireden nehme ich allerdings lieber stellung dazu.


    "hahaha...nee, weisst du auch nicht das ist ja nun exakt das gegenteil von anpassen, wenn man durch geben selbst die stimmung macht die man fühlt. "

    lena betritt den raum und passt ihr verhalten dementsprechend an, um gute laune zu erzeugen. das fällt nicht unter anpassen?


    "ich schrieb zwar nichts über dieses thema, aber noch mal gut um auf masken tragen und verstellen zurück zu kommen. so gehört es ebenfalls zu meiner authenzität wenn ich zb. in moslemischen ländern keine kurzen hosen trage. gleichzeitig würde ich vor jedem dort zugeben, das in meinem land sehr wohl zu tun. auch die burmesen wussten das ich sicher normaler weise keine röcke trage, es aber eine art achtung vor ihrer kultur ist, das ebenso zu können.
    politisch war ich auf der welt noch nie sonderlich stolz auf deutschland, was allerdings unser grundgesetz und unsere verfassung angeht, kenne ich kein besseres land. das ich in deutschland geboren bin und aufwuchs, mag glück sein, aber nichts worauf ich stolz sein könnte. bei der w.m. haben wir klasse gezeigt und selbst mir machte die fussballmeile spass. den fall der mauer haben wir vorzeigbar hinbekommen, darauf bin ich auch persönlich ein wenig stolz.
    zuhause kann man sich allerding auf der ganzen welt fühlen. waren meine reisen zu beginn noch eine art kulturschock, war es im endeffekt eben tatsächlich nur die austauschbare kultur, die uns vermeintlich unterscheidet. "

    jo! achja: ich hab außerdem auch lange haare ;D


    @MrFalderal:
    "Ist das bei Osteuropäern anders? sind Westeuropa und "andere Kulturen" nicht auch Schubladen? Fand dieses statement ein bisschen problematisch . "

    Wollte ich damit nicht gesagt haben, aber ich kann ja nur für mein Umfeld sprechen. In Schubladen denken wir sowieso immer, davon können wir uns nicht frei machen. Wir können aber die Anzahl der Schubladen, in die wir einsortieren, erhöhen.
    Eigentlich wollte ich mit dem Statement aber ausgedrückt haben, dass man rassistische Menschen nicht verurteilen sollte. (Rassismus ansich natürlich schon!) Jeder Mensch macht fehler und wer weiß, für wie asozial uns die Menschen in 200-300 Jahren halten werden, weil unsere Sprache nicht gegendert ist oder was auch immer.

  4. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #64
    Benutzer
    Registriert seit
    03.03.2010
    Beiträge
    41

    Standard AW: lena und die authentizität

    oha, nochmal ein nachtrag, vielleicht auch um die diskussion wieder in die richtige richtung zu schubsen: ich glaube lena kommt so rüber, wie sie rüberkommt, weil sie den großteil der dinge, die da ablaufen wirklich versteht und nachvollziehen kann - im gegensatz zu bspw. jennifer, die immer sehr passiv wirkte und brav harmlose interviews gegeben hat.
    weil lena es aber schafft sich im groben einen ziemlichen durchblick zu verschaffen, hat sie auch keine probleme damit, ihre schwächen offen einzugestehen oder mal ganz naiv klingende fragen zu stellen.
    ---achtung, das war eine behauptung!

  5. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #65
    Erfahrener
    Registriert seit
    03.03.2010
    Beiträge
    1.051

    Standard AW: lena und die authentizität

    hallo sellerie

    "--naja, wenn du das gefühl schätzt, welches sich bei dir einstellt, wenn du anderen zurückgibst, was du vorher erfahren durftest, bleibt der akt egoistisch."

    das "naja" passt da nicht, denn ich sagte schon das selbst-wohlwollen für mich nicht negativ ist. der unterschied ging um selbst geben können und wollen, weil man menschen als etwas liebenswertes versteht und kennen lernen durfte.

    "--unter gerechtigkeit versteht jeder mensch etwas anderes."

    kinder beweisen mir täglich das exakte gegenteil. auch meiner tochter erzähle ich nicht das ich gerecht bin, sondern sie sagt es aus ihrem eigenen gerechtigkeitsverstehen.

    "--zuvor habe ich dich aber so verstanden, dass das "die klappe halten" dann unauthentisch gewesen wäre."

    man darf und sollte mich tatsächlich wörtlich nehmen und verstehen, dann entstehen solche interpretations-missverständnisse erst gar nicht.
    man setzt doch keine maske auf oder ist unauthentisch, wenn man in einer runde, in der ein witz evt. gerade nicht ankommt, dann eben auch keiner erzählt. für mich wäre es in so einem moment authentisch, wenn ich meinen erlebten fauxpas kommentiere und zugebe, das es wohl offensichtlich der falsche moment war witze erzählen zu wollen.

    "--du kennst mich nicht, aber du würdest nicht glauben, dass ich so einen smalltalk ebenfalls ablehne. aber nicht jedes gegenüber versteht dieses verhalten. "

    auch so ne sache..."würdest nicht glauben". hast du es "nötig" dich falsch zu beschreiben? ich BESTEHE darauf das man mir glaubt, weil es für mich nicht den geringsten grund gibt, nicht vollständig vor jedem für mich gerade zu stehen.
    mit dem "roman-schreiben" hab ich hier nicht angefangen, womit es nah liegt das deine kommunikation sich nicht auf smal-talk beschränkt.

    das "gegenüber" kann man auch positiv gewinnen, wenn man "nicht verstanden" wird, oder man nicht dem gewohnten entspricht. vorurteile kann man mit authenzität durchbrechen, und sogar spass daran haben das man so ganz und gar nicht den erwartungen entspricht.
    wenn ich bewusst mein outfit keiner mode oder einordbarkeit anpasse, soll das ausdrücken das es mir darauf bei meinem nächsten auch nicht ankommt. hässlichkeit ist eine charakter- und verhaltensfrage, egal wie jemand aussieht oder zu welcher "schicht" er sich zählt.

    "--"wir leben alle unter dem selben himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen horizont" ist quasi der kompromiss zwischen deinem und meinem statement."

    erstens ist das nichts "gottgegebenes", sondern liegt in unserer eigenen verantwortung, und zweitens bin ich beim thema gleich-werigkeit des menschen nicht kompromissbereit. ein rechtsanspruch muss für alle gleichwertig gelten.

    "--jedem gleichwertig gegenüberzutreten steht nicht im widerspruch dazu, jedem angepasst gegenüberzutreten."

    exakt.

    "--auf die äußerlichkeiten legen meiner erfahrung nach sehr viele menschen wert."

    und wegen genau dieser scheinheiligkeit und maskerade, die noch gar nichts über einen menschen, geschweige über seinen "wert" oder charakter aussagt, habe ich mich dem bewusst nie angepasst.

    "Man kauft mit Geld, das man nicht hat,
    Sachen, die man nicht braucht,
    um damit Leute zu beeindrucken, die man nicht mag" ?

    ..das kann's doch nicht sein.

    "--trotzdem wirst du doch sicherlich dann und wann mit leuten konfrontiert, die das nicht (so) handhaben."

    ich hab mich sehr sehr oft mit leuten konfrontiert, bei denen ich nicht mal ahnte wie die das handhaben, sellerie. dabei habe ich mich überall schlicht auf meinen charme, meine eigene offenheit und meine menschenkenntnis verlassen. schon als kind wurde ich mit allen erdenklichen "schichten" konfrontiert und wollte schon da immer brücken bauen.
    später reiste ich in die exotischsten kulturen und fand auch da die sprache über alle äusserlichkeiten und vermeintlichen kulturunterschiede hinweg.
    das lena so viele leute erreicht, hat genau mit dieser "grund-sprache" zu tun, die über alle vermeintlichen unterschiede und "anders sein" das herz erreicht.

    "--ich bin ja auch noch sehr ...-bis-...- deshalb diskutieren wir ja schließlich auch."

    völlig einverstanden, wir werden beide zuhören und keinem etwas aufdrücken, was er nicht meint.

    "--die verpackung muss in jedem fall auf den inhalt passen, sonst wäre es ja ein verstellen."

    da klingt aber dann tatsächlich noch der jugendliche "idealist" durch, sellerie
    dieses -auf jeden fall-, findest du im alltag an jeder ecke verhöhnt und dürftest dich mit der einstellung, (mit recht) andauernd empören wie man uns "verbraucher" mit bunten verpackungen und werbung verarscht. man "darf" selbst stulle sein wie paris hilton, solange die verpackung nur viel kohle kostet.

    "--schon die aussage, sie versuche immer für gute stimmung zu sorgen, wenn sie wo ist, drückt doch die abhängigkeit der beiden komponenten aus." ??

    wenn lena selbst ein schönes lebensgefühl empfindet und das auf ihre humorvolle art vermitteln kann, finde ich darin keinen zusammenhang der etwas mit anpassen zu tun hätte. sie macht sich höchstens ihre umgebung damit "passend".

    "--es geht hierbei aber doch gar nicht um dich und mich, sondern um eine allgemeine hypothese, die ich aufgestellt haben wollte."

    eben..die da lautete, das ein lächeln immer etwas positives weiter gibt. das aber sehe ich spontan wiederlegt, wenn ich da zb. an einen lächelnden koch denke, dem ich ganz sicher nicht das geringste positive gefühl abgewinnen könnte. es kommt schon darauf an wer da wie und warum und worüber lacht oder lächelt, womt diese hypothese mehr als wackelt.

    "--"wir kommen in punkto menschenkenntnis und erfahrung nicht zusammen, sellerie."
    "das wäre doch gerade der spannende punkt in der diskussion gewesen."

    das sagt ja auch nichts endgültiges, wenn du auch damit rechnen "musst" das ich eine sehr diskursive natur bin, also die dinge die ich sage, als quintessenz aller zusammenhänge auch analytisch bestehen müssen.

    "--das sollte eine annahme gewesen sein. ich wollte damit aufzeigen, dass es auch andere möglichkeiten gibt, ihre aussagen zu verstehen."

    ..womit wir wieder bei der menschenkenntnis wären

    "--ich spreche nichtmal von vips; das fängt ja schon bei feierlichkeiten wie einer hochzeit im familiären rahmen an. es gibt leute, die wert auf ein gewisses minimum an etikette legen - warum tut man denen nicht den gefallen?"

    mal davon abgesehen das ich bewusst in alltagsklamotten geheiratet habe und wir uns ein gag daraus machten, die hochzeitsnacht.."traditionsbumsen" ..bewusst ausfallen zu lassen, zwängt mich auch keine familie in eine "etikette" , in der ich mich unwohl fühlte. das wäre schlicht nicht ich selbst, der ihnen da einen "gefallen" täte. ich beleidige mit meinem verhalten nicht, sondern geh dann einfach nicht hin, wenn ich mich da unwohl fühle.

    "--nur auf die eigene einsicht zu vertrauen klingt zunächst sinnvoll, aber die ist logischerweise nie allumfassend-"

    dann wär ich göttlich. man vertraut solange auf die eigene einsicht, bis man sich eines besseren belehrt..daran ist nichts "gefährlich". wenn diese einsicht sich nicht auch als vertrauenswürdig beweist, ist es keine.

    "--wenn du dich dennoch auf biegen und brechen nichtmal ansatzweise so verhalten möchtest, wie es dein umfeld erwartet, kannst du auch auf die nase fallen."

    was mich nicht davon abhalten würde, es dennoch zu tun. wenn ich mich auf biegen und brechen nicht mal ansatzweise erwartungsgemäß verhalten möchte, dann hat das auch einen triftigen grund. so sehr man meinen freiheitsdrang und gerechtigkeitssinn auch kriminalisieren wollte, bin ich lieber erhobenen hauptes in den stasi-knast gegangen, als "denen" den gefallen zu tun mitzuschwimmen.

    "--...aber deine beiträge lesen sich immer so brachial einseitig,..."

    dann lass mich noch mal versuchen das du verstehst was ich meine.
    ich bin vor jederman ich, wenn ich mich auch in sehr vielen verschiedenen "sprachen" auszudrücken und die ebene zu finden weiss. einem punk werde ich genauso meine lebenseinstellung vermitteln wie einem prof., nur eben nicht in der selben sprache, um auch verstanden zu werden.

    "--lena betritt den raum und passt ihr verhalten dementsprechend an, um gute laune zu erzeugen. das fällt nicht unter anpassen?"

    nö. wem-entsprechend? sie will nichts "erzeugen", sondern weiterleben und geben, wie gut sie selbst drauf ist. das ist ihre eigene persönlichkeit und kein vorsatz das für andere zu tun. mit ihrem charme kann man allerdings davon ausgehen, das sie damit gute erfahrungen hat, leute damit anzustecken zu können.

    "--In Schubladen denken wir sowieso immer, davon können wir uns nicht frei machen. "

    ein gen-defekt, oder warum sollte man dumm bleiben wollen? wenn man schon immer die erfahrung machte und auch so ein menschenbild vermittelt bekommen hat, das jedes kind der erde liebens- und schützenswert ist, lernt man schon früh solche schubladen zu verachten.

    "--Eigentlich wollte ich mit dem Statement aber ausgedrückt haben, dass man rassistische Menschen nicht verurteilen sollte."

    stop, hier sind zwei dinge klar voneinander zu trennen. ich werde rassismus vor jedem menschen verurteilen, weil er auch für ihn selbst dumm und gefährlich ist. zu verstehen wie es zu solchem schwachsinn kommt, lässt gar keinen platz zur verurteilung, weil niemand freiwillig doof ist.

    "--Jeder Mensch macht fehler.."

    das wir die fähigkeit haben etwas als fehler zu erkennen, ist eine mini-evolutions-chane, weil es uns die möglichkeit einräumt, ihn zukünftig zu vermeiden.

    mfg
    Geändert von felix (16.04.2010 um 03:02 Uhr)

  6. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #66
    Erfahrener
    Registriert seit
    03.03.2010
    Beiträge
    1.051

    Standard AW: lena und die authentizität

    hi hansi

    "--Oh ha, was meinst du mit "hoffähig" gemacht?"

    sklavenhaltung haben die europäer zwar nicht erfunden, sogenannte wilde als minderwertige menschen zu betrachten evt. auch nicht, aber ganz sicher hoffähig gemacht, was nichts weiter heisst als über die ganze welt verbreitet und wie kein anderer davon profitiert.

  7. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #67
    Hansi
    Gast

    Standard AW: lena und die authentizität

    Zitat Zitat von felix Beitrag anzeigen
    This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
    ...was nichts weiter heisst als über die ganze welt verbreitet und wie kein anderer davon profitiert.
    Das ist wohl leider wahr.

  8. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #68
    Benutzer
    Registriert seit
    03.03.2010
    Beiträge
    41

    Standard AW: lena und die authentizität

    "kinder beweisen mir täglich das exakte gegenteil. auch meiner tochter erzähle ich nicht das ich gerecht bin, sondern sie sagt es aus ihrem eigenen gerechtigkeitsverstehen. "

    ein gerechtigkeitssinn ist aber mehr als nur intuitiv: ein kind hält entscheidungen eines erwachsenen häufig für gerecht, da dieser aufgrund seiner lebenserfahrungen in der lage ist mehr faktoren in seine entscheidungen miteinzubeziehen. wenn jeder mensch das gleiche gerechtigkeitsempfinden hat, wie kommt es dann beispielsweise zu banküberfällen?


    "das lena so viele leute erreicht, hat genau mit dieser "grund-sprache" zu tun, die über alle vermeintlichen unterschiede und "anders sein" das herz erreicht. "

    sehe ich auch so, was aber zeichnet ihre "grundsprache" aus? ist es ihre bloße offenheit und lebensfreude oder spielt da nicht vielleicht noch viel mehr rein? ist das alles auf die sprachliche ebene zurückzuführen oder spielt nicht nebenbei auch mimik und gestik eine bedeutende rolle?
    das alles ist ja sicher ein prozess, der sich größtenteils im unterbewusstsein abspielt, sowohl beim empfänger als auch beim sender.


    "wenn lena selbst ein schönes lebensgefühl empfindet und das auf ihre humorvolle art vermitteln kann, finde ich darin keinen zusammenhang der etwas mit anpassen zu tun hätte. sie macht sich höchstens ihre umgebung damit "passend"."

    so langsam ahne ich, dass sich unser verständis von "anpassen" unterscheidet. lena versteckt sich mit ihrem verhalten nicht hinter sozialen konventionen, versucht ihr verhalten aber der jeweiligen situation anzupassen, so wie sie es aktiv für richtig hält.


    "eben..die da lautete, das ein lächeln immer etwas positives weiter gibt. das aber sehe ich spontan wiederlegt, wenn ich da zb. an einen lächelnden koch denke, dem ich ganz sicher nicht das geringste positive gefühl abgewinnen könnte. es kommt schon darauf an wer da wie und warum und worüber lacht oder lächelt, womt diese hypothese mehr als wackelt. "

    wenn ich davon ausgehe, dass jedem menschen etwas liebenswertes abzugewinnen ist und ich mich freue, wenn es leuten, die mir am herzen liegen, gut geht, dann stimmt das. mir ist ein glücklicher koch lieber als ein trauriger, unabhängig davon, ob ich sein verhalten befürworte oder nicht.


    "mal davon abgesehen das ich bewusst in alltagsklamotten geheiratet habe und wir uns ein gag daraus machten, die hochzeitsnacht.."traditionsbumsen" ..bewusst ausfallen zu lassen, zwängt mich auch keine familie in eine "etikette" , in der ich mich unwohl fühlte. das wäre schlicht nicht ich selbst, der ihnen da einen "gefallen" täte. ich beleidige mit meinem verhalten nicht, sondern geh dann einfach nicht hin, wenn ich mich da unwohl fühle. "

    ich finde, dass es keinen gravierenden unterschied zum verweigern kurzer hosen in moslemischen ländern darstellt.


    "ich bin vor jederman ich, wenn ich mich auch in sehr vielen verschiedenen "sprachen" auszudrücken und die ebene zu finden weiss. einem punk werde ich genauso meine lebenseinstellung vermitteln wie einem prof., nur eben nicht in der selben sprache, um auch verstanden zu werden. "

    dann frage ich mich gerade ernsthaft worüber wir diskutieren

    "nö. wem-entsprechend? sie will nichts "erzeugen", sondern weiterleben und geben, wie gut sie selbst drauf ist. das ist ihre eigene persönlichkeit und kein vorsatz das für andere zu tun. mit ihrem charme kann man allerdings davon ausgehen, das sie damit gute erfahrungen hat, leute damit anzustecken zu können. "

    sie will gute laune erzeugen!

    "ein gen-defekt, oder warum sollte man dumm bleiben wollen? wenn man schon immer die erfahrung machte und auch so ein menschenbild vermittelt bekommen hat, das jedes kind der erde liebens- und schützenswert ist, lernt man schon früh solche schubladen zu verachten. "

    schubladen sind nichts negatives, so funktioniert unser gehirn nunmal. wie direkt danach weiter aufgeführt, lassen sich im laufe des lebens immer mehr schubladen anlegen und ein umsortieren ist natürlich auch immer möglich.
    die dinge, die du zuallererst mit einem begriff - beispielsweise sonnenuntergang - asoziierst sind unmittelbar mit selbigem in deinem hirn verknüpft, folglich in der selben schublade.

    "stop, hier sind zwei dinge klar voneinander zu trennen. ich werde rassismus vor jedem menschen verurteilen, weil er auch für ihn selbst dumm und gefährlich ist. zu verstehen wie es zu solchem schwachsinn kommt, lässt gar keinen platz zur verurteilung, weil niemand freiwillig doof ist."

    genau. wie gesagt: rassismus ist zu verurteilen, aber nicht der mensch.

  9. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #69
    Erfahrener
    Registriert seit
    03.03.2010
    Beiträge
    1.051

    Standard AW: lena und die authentizität

    hallo sellerie

    "--ein kind hält entscheidungen eines erwachsenen häufig für gerecht "

    da das auf meine tochter bezogen ist, war und ist es schon etwas ganz besonderes. das ich da überhaupt von meiner tochter spreche darf, ebenfalls aussergewöhnlich.
    sie ist nicht mein leibliches kind und mit ihrer mutter verbindet und verband mich nie mehr als eine gute freundschaft.
    als wir uns zum ersten mal begegneten, war sie knapp sechs und galt offiziel als schwieriges adhs-kind. von der ersten minute an war für uns beiden da gar nichts schwierig, was sie auch später immer wieder selbst zum thema machte.
    "felix, warum verstehst du kinder und warum können das nicht alle erwachsenen?"
    ich erzählte ihr davon wie meine mama mit mir umgegangen ist und ich nicht vergessen habe wie wichtig eine liebevolle kindheit ist.
    das sie endlich mal jemand ernst nimmt und die zeit und lust findet auf sie einzugehen, war ihr von erwachsenen bis dato fremd. sie suchte mich als papa und vertrauneswürdig heraus, worauf ich sehr stolz bin.

    "--wenn jeder mensch das gleiche gerechtigkeitsempfinden hat, wie kommt es dann beispielsweise zu banküberfällen?"

    niemand drückt sein eigenes gerechtigkeitsempfinden so deutlich aus, wie es ein säugling noch (schon) tut. gerecht ist also für jeden erst einmal die eigenbedürfnisserfüllung. wir signalisieren zufriedenheit, lebenslust und lebensneugier, sobald diese bedürfnisse als erfüllt empfunden werden.
    nicht der erwachsene schreibt vor wann essenszeit oder zeit zu schlafen ist, sondern es wird gebrüllt wenn man hunger hat und gepennt wann man will. wohl die wenigsten eltern halten diese da noch selbstverständliche führsorge durch und vertrauen dem kind selbst, das man mit der weitererfüllung seiner bedürfnisse nichts falsches tut.
    mit der erziehung, wie das wort schon sagt, wird gar nicht mehr nach den wünschen, vorstellungen und bedürfnissen des kindes selbst gefragt, sondern oft über den kopf, willen und dem verständnis des kindes hinweg entschieden.
    ich erlebe kinder heute so, wie ich mich selbst erlebt habe. ich liebte es das ich jemanden habe dem man völlig vertrauen kann und dessen liebe nie in frage stand. MIR war es als kind wichtig das es auch dem gut geht der es mir so gut gehen lässt. ich hatte freude daran, zu zeigen das derjenige auch mir vertrauen kann und ich für ihn da bin.
    ich weiss nicht wie ich es anders ausdrücken soll, aber wenn du diese art umgang gewöhnt bist und erlebst, erlebst du die "normalen umgangsformen" als eine art armutszeugnis, an denen dich nichts reizt es nachahmen zu wollen. sich als menschen gegenseitig wohlgesonnen zu sein, stellt sich als völlig klar vorteilhafter heraus, als sich aus irgendwelchen vermeintlichen unterschieden die köpfe einzuschlagen. glaub mir sellerie, das begreift noch jedes kind aus voller überzeugung und selbstverständnis.
    warum verwachsene so doof sind kriege zu machen, statt sich gemeinsam an allem zu freuen und das beste draus zu machen, wollte ich als kind schon nicht begreifen.
    das halte ich für die verbindlichste und menschenwürdigste gerechtigkeit, sich das geschenk des lebens nicht in gegenseitiger feindschaft zu vermiesen. der mensch will gut..wenn es auch erst mal für ihn selbst ist, ist geniessen in der gemeinschaft sehr viel angenehmer.

    "--ist das alles auf die sprachliche ebene zurückzuführen oder spielt nicht nebenbei auch mimik und gestik eine bedeutende rolle?"

    um da auch wieder den zusammenhang zu finden, möchte ich noch mal an das beschriebene baby-verhalten erinnern. wenn "du" nicht von aussen gezwungen wirst dich anders zu verhalten und zu geben als du tatsächlich bist und fühlst, strahlst du dieses willkommensgefühl und die mitgebrachte lebenslust und lebensfreude auch mit 18 noch in deinem ganzen verhalten und deiner ganzen körpersprache und mimik aus.
    puhh, langer satz, aber genau das ist was ich bei lena beobachte.

    "--mir ist ein glücklicher koch lieber als ein trauriger, unabhängig davon, ob ich sein verhalten befürworte oder nicht."

    siehst du, und das finde ich eben unterennbar. wenn ich die einstellungen und politischen vorstellungen eines kochs grässlich finde, hiesse ein glücklicher koch das er sehr viel davon umsetzen konnte...und da ist mir dann ein trauriger koch doch sehr viel positiver.

    "--wenn ich davon ausgehe, dass jedem menschen etwas liebenswertes abzugewinnen ist.."

    privat wünsche ich auch einem koch alles glück der welt und sicher hat selbst er auch liebenswerte seiten, was aber nichts daran ändert das man das lächeln eines anderen nicht als "unbewusst immer positiven effekt" hypothetisieren kann

    "--ich finde, dass es keinen gravierenden unterschied zum verweigern kurzer hosen in moslemischen ländern darstellt."

    wenn ich zu meiner eigenen hochzeit auf den "ettiketten-quatsch" verzichte und mich auf keine einladen liesse, in der ich mich unwohl fühlte? ein schlechter vergleich, denn wär ich moslem im eigenem land, säh das mit den kurzen hosen tragen noch mal anders aus. in dem beispiel geht es aber um meine eigene kultur und vorstellung und um eine gestaltung sie hier zu verbessern. es ist noch nicht lange her, wo es in konservativen kreisen "etikette" war, solche "langhaarigen hippies" am besten gleich ins arbeitslager stecken zu wollen. genau diesen hass auf ein anders sein, habe ich immer und in allen kreisen als menschenunwürdig bekämpft und nie schwierigkeiten damit gehabt, wenn solche einstellungen sich dabei auf den schlips getreten fühlen.

    "--dann frage ich mich gerade ernsthaft worüber wir diskutieren"

    missverständnisse abzubauen glaub ich.

    "--sie will gute laune erzeugen!"

    lies noch mal genauer was ich geschrieben habe, denn dieser kleine unterschied ist entscheidend. behalten ist etwas völlig anderes als erzeugen, nur das sie die erfahrung macht das auch andere sich gerne davon anstecken lassen.
    authentizität ist sicher auch eine art vorsätzlichkeit, aber sie passiert offen und augenblicklich und würde dann zb. aussprechen, ..ich will gute laune erzeugen...ihre.

    "--schubladen sind nichts negatives, so funktioniert unser gehirn nunmal."

    das ist in dem zusammenhang aber äusserst grob geschnitten. klar muss ich nicht bis ins detail nachgucken, ob eine frau eine frau ist, da stecke auch ich sie schon mal in die "schublade" frau. nur sagt mir das bis auf ein recht verlässliches und verbindliches geschlechtsmerkmal noch gar nichts über diese einzelperson.
    mich als deutschen zu bezeichen, ist noch keine schublade. bei "typisch deutschen" sieht es da schon wieder ganz anders aus.

    "--die dinge, die du zuallererst mit einem begriff - beispielsweise sonnenuntergang - asoziierst.."

    schubladendenken ist ein begriff für UNrichtigkeit, was mit dem erlebten sonnenuntergang nicht das geringste zu tun hat, sellerie.

    "Schubladendenken ; mit Vorurteilen behaftete Einstellung; Klischeevorstellungen; Denken in Stereotypen.

    dem habe und werde ich mich immer bewusst verweigern.

    "--wie gesagt: rassismus ist zu verurteilen, aber nicht der mensch."

    zwar spiegelt es im endeffekt auch meine philosophie vom menschen wieder, aber deine begründung würde mich da trotzdem interessieren. ist der mensch nicht für sich und sein verhalten auch verantwortlich zu machen, das du ihn nicht verurteilen willst?

    mfg
    Geändert von felix (17.04.2010 um 04:13 Uhr)

  10. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #70
    Benutzer
    Registriert seit
    03.03.2010
    Beiträge
    41

    Standard AW: lena und die authentizität

    "niemand drückt sein eigenes gerechtigkeitsempfinden so deutlich aus, wie es ein säugling noch (schon) tut. gerecht ist also für jeden erst einmal die eigenbedürfnisserfüllung."

    von gerechtigkeit darf dann gesprochen werden, wenn jeder gleichermaßen seine bedürfnisse befriedigen kann. die bankräuber würden keine bank ausrauben, wenn sie dies für falsch hielten - wer das tut, ist überzeugt davon, das richtige zu machen, überzeugt davon, dass ihm möglicherweise mehr geld zustehen sollte, als er zur verfügung hat oder welches motiv er auch immer verfolgt.
    ich denke nicht, dass gerechtigkeit etwas intuitives ist, was auch kinder empfinden können, sondern dass gerechtigkeit ein streng logischer komplex ist, der bisweilen auch noch nicht komplett erfasst wurde.


    "nicht der erwachsene schreibt vor wann essenszeit oder zeit zu schlafen ist, sondern es wird gebrüllt wenn man hunger hat und gepennt wann man will. wohl die wenigsten eltern halten diese da noch selbstverständliche führsorge durch und vertrauen dem kind selbst, das man mit der weitererfüllung seiner bedürfnisse nichts falsches tut. "

    für das kind wäre es wünschenswert, immer nur dann schlafen zu müssen, wenn es müde ist und dann essen zu können, wann es hunger hat. wie du aber schon gesagt hast, müssen die eltern seine bedürfnisse stillen und so gewöhnt man sich als kleines kind bereits daran, seinen lebensrhythmus an den anderer anzupassen. im späteren leben schläfst du als schüler bestenfalls auch nachts und nicht vormittags, isst in den pausen usw. .
    um ein besseres zusammenleben ermöglichen zu können passen menschen einer gesellschaft sich (in unterschiedlichem maß natürlich) an, weil sie aufeinander angewiesen sind. dem arbeitgeber wäre es unmöglich eine fabrik 24/7 am laufen zu halten, wenn er seinen arbeitnehmern freistellen würde, sie dürften kommen, wann sie wollten, um ihren rhythmus nicht zu unterbrechen.


    "ich weiss nicht wie ich es anders ausdrücken soll, aber wenn du diese art umgang gewöhnt bist und erlebst, erlebst du die "normalen umgangsformen" als eine art armutszeugnis, an denen dich nichts reizt es nachahmen zu wollen."

    ich frage mich schon die ganze zeit, ob meine kindheit auch überdurchschnittlich liebevoll gewesen ist, aber ich glaube nicht. ich glaube auch nicht, dass das empfinden solchen umgangs als armutszeugnis nur aus einer glücklichen kindheit resultieren kann. ich glaube, dass es eine erkenntnis ist, die man ganz unabhängig von der erziehung erlangen kann, wenngleich die "richtige" erziehung das erlangen vielleicht vereinfachen könnte.
    ich bin auch immer ich geblieben (aber nicht aus einer idealvorstellung, sondern weil ich mich unwohl gefühlt habe, wenn ich meine eigene persönlichkeit zurückgestellt habe, um mit anderen kindern zu spielen) wurde aber oftmals vor den kopf gestoßen und hatte früher um akzeptanz zu ringen. nicht bei meinen eltern, aber bei anderen kindern, obgleich ich einen sehr ausgeprägten gerechtigkeitssinn hatte, mich für die einsetzte, von denen ich dachte, sie brauchten unterstützung und immer ein offenes ohr hatte für die mit problemen. mittlerweile ist das nicht mehr der fall, sondern ich glaube ganz im gegenteil recht gut ausgeprägte soziale kompetenzen entwickelt zu haben, dafür bekomme ich aber von den freunden und bekannten, die mich schon länger kennen, zu hören, ich habe mich gewaltig verändert - dabei stimmt das gar nicht; ich habe meine entwicklung bisher wie eine kurve mit konstanter steigung wahrgenommen, die keine unnötigen schlenker nach rechts oder links gemacht hat.
    was ich damit sagen will, ist, dass ich diese art umgang nie gewohnt war, mich aber trotzdem für ein ähnlich herzliches beisammen eingesetzt habe. die erziehung ist sicherlich ein sehr prägender aspekt, aber wichtig ist auch die eigene fähigkeit, die informationen verwerten zu können, die man schon früh eingetrichtert bekommt, um damit auch was anzufangen.
    lena wäre ohne ihre intelligenz (schwieriges wort, ich hoffe man versteht, was ich damit ausdrücken will) nicht die person, die sie ist. das war mir persönlich nämlich das erste, was mir auffiel, als ich sie gesehen habe und wird mir von interview zu interview immer erneut bestätigt. sie gibt durchweg interessante antworten, teilweise geistreich, teilweise (gewollt) banal, dabei aber nie engstirnig oder langweilige standartfloskeln auf den tisch hauend, sondern immer gut durchdacht wirkend. was mich auch beeindruckt hat, war die tatsache, dass sie hin und wieder gar nicht auf den wortlaut der fragen antwortete, die möglicherweise zu holprigen antworten geführt hätten, sondern aus dem stehgreif heraus den kern der frage herauspickte, um ihn für sich allgemein beantworten zu können.


    "um da auch wieder den zusammenhang zu finden, möchte ich noch mal an das beschriebene baby-verhalten erinnern. wenn "du" nicht von aussen gezwungen wirst dich anders zu verhalten und zu geben als du tatsächlich bist und fühlst, strahlst du dieses willkommensgefühl und die mitgebrachte lebenslust und lebensfreude auch mit 18 noch in deinem ganzen verhalten und deiner ganzen körpersprache und mimik aus.
    puhh, langer satz, aber genau das ist was ich bei lena beobachte. "

    ja, ich auch. aber welche gestiken verdeutlichen das? sie kommuniziert auch viel über mimik, aber welcher faktor ist es, der einen ihre lebensfreude erkennen lässt? es ist sicherlich ein zusammenspiel vieler faktoren, aber es interessiert dennoch, da bspw. christian durstewitz auch mit mimik gespielt hat, oft gegrinst hat, aber eine ganz andere message damit rüberbrachte.


    "wenn ich zu meiner eigenen hochzeit auf den "ettiketten-quatsch" verzichte und mich auf keine einladen liesse, in der ich mich unwohl fühlte? ein schlechter vergleich, denn wär ich moslem im eigenem land, säh das mit den kurzen hosen tragen noch mal anders aus. in dem beispiel geht es aber um meine eigene kultur und vorstellung und um eine gestaltung sie hier zu verbessern. es ist noch nicht lange her, wo es in konservativen kreisen "etikette" war, solche "langhaarigen hippies" am besten gleich ins arbeitslager stecken zu wollen. genau diesen hass auf ein anders sein, habe ich immer und in allen kreisen als menschenunwürdig bekämpft und nie schwierigkeiten damit gehabt, wenn solche einstellungen sich dabei auf den schlips getreten fühlen. "

    nein, nicht deine hochzeit - da darfst du machen, was du willst. ich bezog mich auf die eines freundes oder bekannten.


    "schubladendenken ist ein begriff für UNrichtigkeit, was mit dem erlebten sonnenuntergang nicht das geringste zu tun hat, sellerie. "

    schubladendenken ist wie egoismus zu unrecht negativ behaftet. wir alle sortieren informationen in verschiedene schubladen ein, um schnelleren zugriff darauf zu haben. verknüpfungen entstehen in unserem gehirn und wir asoziieren dinge, die stark verknüpft sind, miteinander.


    "zwar spiegelt es im endeffekt auch meine philosophie vom menschen wieder, aber deine begründung würde mich da trotzdem interessieren. ist der mensch nicht für sich und sein verhalten auch verantwortlich zu machen, das du ihn nicht verurteilen willst? "

    jein. der mensch ist auch immer nur "opfer" seiner umgebung und veranlagung. gelangt jemand auf den falschen pfad, so hat er leider ein schlechtes los gezogen - dafür kann er aber nichts, weil er ist, wie er ist. ein nazi, der ausländer verprügelt, tut etwas falsches und sollte dafür entsprechend zur rechenschaft gezogen werden. dies ist muss aber mit der intention geschehen, die gesellschaft als funktionierendes organ erhalten zu wollen. wird der nazi also eingesperrt, so muss das geschehen, um die gesellschaft vor ihm zu "schützen", weil er selbe sonst (durch verstoß gegen die grundgesetze) gefährdet und nicht um ihn für seine gräueltaten leiden zu lassen und um rachegelüste zu befriedigen.
    das ist im prinzip das, was du auch gesagt hast: man sollte solchen menschen mitleid und keinen hass entgegenbringen, weil sich alle im endeffekt nach denselben werten sehnen, andere denen aber näher kommen werden, als hasserfüllte schläger und terroristen.

  11. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #71
    Erfahrener
    Registriert seit
    03.03.2010
    Beiträge
    1.051

    Standard AW: lena und die authentizität

    liebe/r sellerie


    "-ich denke nicht, dass gerechtigkeit etwas intuitives ist, was auch kinder empfinden können, sondern dass gerechtigkeit ein streng logischer komplex ist, der bisweilen auch noch nicht komplett erfasst wurde. von gerechtigkeit darf dann gesprochen werden, wenn jeder gleichermaßen seine bedürfnisse befriedigen kann."

    du wirst mir zustimmen das man bei einem baby oder kleinkind noch schwerlich von kulturellem einfluss sprechen kann, und das dies eine phase ist, die uns weltweit nicht voneinander unterscheidet. wenn man also etwas verbindliches über menschliche gerechtwerdung sagen möchte, zeigt uns diese phase ein sehr deutliches und typisches menschliches verhalten.

    "von gerechtigkeit darf dann gesprochen werden, wenn jeder gleichermaßen seine bedürfnisse befriedigen kann."..scheint mir gerade beim eltern-kind-verhältnis da ein gutes beispiel für die sozialverhaltensveranlagung des menschen.
    ein baby zeigt sehr eindrücklich wann man ihm gerecht wird und drückt sowohl sein missfallen als auch sein wohlgefühl in eindeutiger signalsprache aus. man spricht da auch vom baby schema, eine art lebensversicherung für babys.
    ich möchte das aber erst mal alles abkürzen und auf die aussage kommen, auf die ich hinaus will und sie für verbindlich halte.

    es gibt aus meiner ganzen erfahrung heraus nichts menschen-gerechteres als die "gesetze" der liebe und achtung für und vor den menschen selbst. sie als etwas unerschütterliches zu erfahren und von dem menschen um seiner selbst willen geschenkt zu bekommen, dessen fürsorge man sich wohl als kind am meisten wünscht, lässt einen WISSEN was sich als das menschen-gerechteste umgehen miteinander beweist.

    was sich in meinem elternhaus wohl besonders von anderen familien abzeichnete, war nicht das geliebt werden, sondern die erlebte augen- und rechtshöhe die ich von beginn an erfuhr. auch mich zeichnet es wohl heute aus, das ich kinder und ihre gefühle generell äusserst ernst nehme und oft ernster, als die von erwachsenen. leider ist das etwas sehr unübliches in unserer gesellschaft.

    die tatsächliche unterschiedliche augenhöhe wird als die selbstverständlichkeit erlebt, das der stärkere für den schwächeren schutz und hilfe ist. aus dieser vertrauenserfahrung entsteht dann zb. auch kein ungerechtigkeitsgefühl als kind doch noch anderen bedürfnissen zu unterliegen, und zb. früher ins bett zu müssen, als die erwachsenen.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne. /Immanuel Kant

    das hat kant zwar sehr schön formuliert und sich damit auch zum gleichwertigen menschen aller anderen erklärt, aber das sollte bitte dann nur der tun, der auch sich selbst lieben gelernt hat und seine bereitschaft sich zb. zu schaden, nicht auf andere überträgt.

    "--für das kind wäre es wünschenswert, immer nur dann schlafen zu müssen, wenn es müde ist und dann essen zu können, wann es hunger hat. wie du aber schon gesagt hast, müssen die eltern seine bedürfnisse stillen und so gewöhnt man sich als kleines kind bereits daran, seinen lebensrhythmus an den anderer anzupassen."

    schlafen und essen sollten hier nur als gleichnisse betrachtet werden. ich habe schon beschrieben das es nicht ein willensbruch sein muss, darauf zu vertrauen das mir zu wenig schlaf selbst schadet. ich erlebte von beginn an das mein wohlgefühl hohe priorität hatte und vertraute dann auch auf eine berechtigte sorge.
    tatsächlich war mein willen erlebt immer genau so viel wert und "man" baute da widerum auf meine liebe und mein eigenes rechtsverständnis daraus. ich liebte meine mutter und mir wäre es nie egal gewesen sie evt. zu verletzen, auch ohne jemals strafe erlebt zu haben. das alleine war strafe genug, jemanden zu verletzen den man liebt..auch wenn diese liebe deshalb nie in frage gestanden hätte.

    "--um ein besseres zusammenleben ermöglichen zu können passen menschen einer gesellschaft sich (in unterschiedlichem maß natürlich) an."

    man wird nicht zum menschenfeind sich einer menschenfeindlichen gesellschaft bewusst nicht anschliessen zu wollen, sondern beruft sich auf die würde und freiheit und menschenliebe, sich dem zu widersetzen.
    wenn sich das normale als "schwächer" darstellt, gibt man selber etwas und passt sich dem nicht an...siehe lena !!

    "--weil sie aufeinander angewiesen sind."

    im übertragenem sinne stimme ich dir da sogar global zu, aber mich werden auch keine umstände zum anzupassen zwingen, dafür bin ich viel zu sehr rebell. was ich nicht auch vor mir selbst vertreten kann, mach ich nicht..basta.
    um dem zu entgehen, wusste ich mein leben schon immer so einzurichten, das ich auch weiterhin vor allem das mache was ich will.

    "--ich frage mich schon die ganze zeit, ob meine kindheit auch überdurchschnittlich liebevoll gewesen ist, aber ich glaube nicht. ich glaube auch nicht, dass das empfinden solchen umgangs als armutszeugnis nur aus einer glücklichen kindheit resultieren kann."

    ein glück nicht nur und wie sagt man so schön...es ist nie zu spät doch noch eine glückliche kindheit gehabt zu haben...wenn du verstehst.
    wenn du allerdings von kindesbeinen an in deinem normalen und nächsten umgang mit menschen liebe und achtungsvolen umgang miteinander gewohnt bist, ist es sehr naheliegend das du den gesellschaftlichen umgang miteinander als armutszeugnis erlebst, und nicht verstehst warum sich nicht alle menschen helfen und sich lieb haben könnten...wo das leben selbst doch spass macht und schön ist.

    ich weiss von vielen, die nicht das glück hatten eine "kinder-närrin" zur mutter zu haben, das es dann die oma, der freund, bekannte waren, bei denen sie dann ihre selbstbestätigung und auch selbstliebe erfahren durften, das es eine verbindliche menschliche sehnsucht ist, liebe erfahren und geben zu wollen. ich glaube das es keine gerechtern gesetze für den menschen und einen selbst gibt, als die, die einem die nächstenliebe vorgibt. um das zu erfahren, braucht es keine religionen und keine götter, sondern den menschen selbst.

    "--lena wäre ohne ihre intelligenz (schwieriges wort, ich hoffe man versteht, was ich damit ausdrücken will) nicht die person, die sie ist."

    ich glaube zu verstehen das du soziale intelligenz meinst, die weniger mit einem iq zu tun hat.

    "-Die ersten Versuche von Psychologen, soziale Intelligenz wissenschaftlich dingfest zu machen, gehen bis in die 1920er Jahre zurück. Der US-Lernfoscher Edward Thorndike etwa verstand darunter das Vermögen, "andere zu verstehen und gut mir ihnen umzugehen."
    quelle: wissenschafts-news

    "--welche gestiken verdeutlichen das? sie kommuniziert auch viel über mimik, aber welcher faktor ist es, der einen ihre lebensfreude erkennen lässt? es ist sicherlich ein zusammenspiel vieler faktoren,.."

    nein, aller.
    das was wir bewusst wahrnehmen, ist nur ein bruchteil dessen was das unterbewusstsein an signalen bekommt. wir sprechen dann von gefühlen, ohne genau sagen zu können was uns den einen sympathischer erscheinen lässt als den anderen.
    spiegel der seele sind in erster linie mal die augen und der blick, weil es wohl das erste ist woran man die absichten des anderen herauslesen möchte. spiegelneurone im gehirn ermöglichen es uns, die absichten anderer durch innere simulation zu erschließen. was wir da bei lena "simulieren", strahlt innere lebensfreude aus..ansteckend.

    erinnere dich an innere bilder von zb. christian und welche die du spontan von lena hast. man spricht allgemein von präsenz, ohne das genau definieren zu können. mir fällt nicht ein einziges bild von lena ein, wo sie mal abwesend oder in sich gekehrt erscheint, selbst wenn sie nicht in die kamera guckt. christian sehe ich abgewendet und vom blick her schlecht zu deuten, was da gerade in ihm vorgeht. sein lächeln und sich öffnen kamen erst auf abruf, wenn man ihn dann ansprach. authentizität würde ich beiden unterstellen, aber lenas ausstrahlung schaltet sich nicht erst bei abruf ein, sondern kommt selbst noch sympathisch durch wenn sie gewollt "hässlich" oder naiv spielt.
    machen wir uns nichts vor, sie ist zudem noch wunderschön, weiss sich wohl nicht zuletzt duch viele tanzjahre sehr gut zu bewegen, hat eine zauberhafte figur und zeigt äusserlich wie innerlich einen sehr guten geschmack.

    "--schubladendenken ist wie egoismus zu unrecht negativ behaftet."

    sorry, aber da irrst du dich sehr. das wort schubladendenken wurde für etwas negatives erst geprägt, die bedeutungshoheit vom wort egoismus ist allerdings sehr umstritten..siehe zb. bei wik.

    "--- dafür kann er aber nichts, weil er ist, wie er ist."

    das dies eine äusserst umstrittene aussage ist, liegt wohl auf der hand. so könnte ein täter immer antworten. befreit ein selbst erlittenes unrecht von der verantwortung für das eigne unrechte handeln? es erklärte sicher die zusammenhänge wie es dazu kommen konnte, bleibt aber als unrecht in der verantwortung des täters.
    du sagst nun am ende selbst, das sie sich alle nach den selben werten sehnen und auch ich denke, das böse ist immer nur mangel-folge. mir geht es darum das ein mensch nicht zum sozialen verhalten erzogen werden muss. es stellt sich erlebt und vorgelebt als die ego-erfüllenste form des zusammenlebens ganz von selbst als das lohnenswerteste heraus.

    mfg

  12. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #72
    Benutzer
    Registriert seit
    03.03.2010
    Beiträge
    41

    Standard AW: lena und die authentizität

    "es gibt aus meiner ganzen erfahrung heraus nichts menschen-gerechteres als die "gesetze" der liebe und achtung für und vor den menschen selbst. sie als etwas unerschütterliches zu erfahren und von dem menschen um seiner selbst willen geschenkt zu bekommen, dessen fürsorge man sich wohl als kind am meisten wünscht, lässt einen WISSEN was sich als das menschen-gerechteste umgehen miteinander beweist. "

    die gesetze der liebe und achtung sind aber nicht so durchsichtig, wie du sie darstellst. sonst bräuchten nach artikel 1 im grundgesetzbuch auch keine weiteren zu folgen.

    "was sich in meinem elternhaus wohl besonders von anderen familien abzeichnete, war nicht das geliebt werden, sondern die erlebte augen- und rechtshöhe die ich von beginn an erfuhr. auch mich zeichnet es wohl heute aus, das ich kinder und ihre gefühle generell äusserst ernst nehme und oft ernster, als die von erwachsenen. leider ist das etwas sehr unübliches in unserer gesellschaft. "

    gefühle von kindern sollte man nicht ernster nehmen, als die von erwachsenen. wenn du von gleichberechtigung sprichst solltest du menschen aller altersklasse die gleiche achtung entgegenbringen.
    gefühle von kindern sollten ernst genommen werden und sind sicherlich gleichwertig zu den gefühlen erwachsener. - es muss aber beachtet werden, dass kinder mit gefühlen noch anders umgehen, viel schneller über so manche tiefs hinwegkommen, als erwachsene, insgesamt "launischer" im positiven sinne sind.

    "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne. /Immanuel Kant

    das hat kant zwar sehr schön formuliert und sich damit auch zum gleichwertigen menschen aller anderen erklärt, aber das sollte bitte dann nur der tun, der auch sich selbst lieben gelernt hat und seine bereitschaft sich zb. zu schaden, nicht auf andere überträgt. "

    er hat aber auch gleich auf seite 1 seines werkes darüber angezweifelt, dass jemals eine solche tat vollzogen wurde. kein mensch kann so vorausschauend handeln, weshalb es meines erachtens nach "genügt" sich auf den christlichen grundsatz zu berufen, seinen nächsten wie sich selbst zu lieben. (religion hin oder her, es geht um die aussage, danach können auch moslems, hinduisten und agnostiker handeln)

    "man wird nicht zum menschenfeind sich einer menschenfeindlichen gesellschaft bewusst nicht anschliessen zu wollen, sondern beruft sich auf die würde und freiheit und menschenliebe, sich dem zu widersetzen.
    wenn sich das normale als "schwächer" darstellt, gibt man selber etwas und passt sich dem nicht an...siehe lena !!"

    würdest du denn unsere gesellschaft als menschenfeindlich bezeichnen? ein liebevollerer umgang wäre zwar wünschenswert, aber sie als menschenfeindlich zu bezeichnen erscheint mir ein wenig zu negativ.

    ich dachte wir hätten uns darauf geeinigt, dass anpassen nicht gleichbedeutend mit nachahmen sei. lena kann selbst etwas geben, aber nur weil sie sich auf die richtige augenhöhe begibt.


    "ich glaube zu verstehen das du soziale intelligenz meinst, die weniger mit einem iq zu tun hat. "

    weg vom iq war richtig, soziale intelligenz war mir allerdings noch nicht allumfassend genug, auch wenn die einen großen teil dessen ausmacht, was ich mit "intelligenz" ausdrücken wollte. lena scheint sehr schnell zu verstehen; auch witze, die sie noch in der ersten sendung macht, wirken cleverer, als die später folgenden, auch wenn sie beim publikum nicht angekommen sind. im folgenden hat sie ihr niveau dann immer mehr angepasst. (nicht in gravierendem maße)


    "erinnere dich an innere bilder von zb. christian und welche die du spontan von lena hast. man spricht allgemein von präsenz, ohne das genau definieren zu können. mir fällt nicht ein einziges bild von lena ein, wo sie mal abwesend oder in sich gekehrt erscheint, selbst wenn sie nicht in die kamera guckt."

    ha! interessant, geht mir genauso
    denke ich an lena, sehe ich ihr gesicht, vom christian nahezu nur haare.

    "sorry, aber da irrst du dich sehr. das wort schubladendenken wurde für etwas negatives erst geprägt, die bedeutungshoheit vom wort egoismus ist allerdings sehr umstritten..siehe zb. bei wik. "

    jetzt aber mal vom umgangssprachlichen gebrauch abgesehen, beschreibt "schubladendenken" sehr gut, wie unser gehirn funktioniert: wir sortieren in kategorien ein. das ist eine fähigkeit, die niemand missen wollen sollte, weil sie essentiell für unsere geistigen kapazitäten ist.

    "das dies eine äusserst umstrittene aussage ist, liegt wohl auf der hand. so könnte ein täter immer antworten. befreit ein selbst erlittenes unrecht von der verantwortung für das eigne unrechte handeln? es erklärte sicher die zusammenhänge wie es dazu kommen konnte, bleibt aber als unrecht in der verantwortung des täters.
    du sagst nun am ende selbst, das sie sich alle nach den selben werten sehnen und auch ich denke, das böse ist immer nur mangel-folge. mir geht es darum das ein mensch nicht zum sozialen verhalten erzogen werden muss. es stellt sich erlebt und vorgelebt als die ego-erfüllenste form des zusammenlebens ganz von selbst als das lohnenswerteste heraus. "

    in unseren gehirnen laufen biochemische reaktionen ab, die wiederrum physikalischen gesetzmäßigkeiten unterliegen - somit können wir nicht anders, als das zu tun, was wir wollen.

    "Wir können tun, was wir wollen, aber wir können nicht wollen, was wir wollen"
    hat Schopenhauer mal gesagt

    man spricht von einem determinismus.
    im klassischen sinne sollte man also nicht von "schuld" sprechen. es ist wichtig, den täter wegzusperren, um ein erneutes dilemma zu vermeiden und nicht, um rachegelüste zu befriedigen.

  13. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #73
    Erfahrener
    Registriert seit
    03.03.2010
    Beiträge
    1.051

    Standard AW: lena und die authentizität

    "--die gesetze der liebe und achtung sind aber nicht so durchsichtig, wie du sie darstellst. sonst bräuchten nach artikel 1 im grundgesetzbuch auch keine weiteren zu folgen."

    die gesetze der liebe brauchen kein grundgesetzbuch um verbindliche gültigkeit zu beweisen. das diese allgemeingültigkeit haben, beweist mir jedes einzelne kind, egal wo auf der welt. als ich diesen gesetzen vertrauen lernte und sie zu meinem eigenen grundanspruch machte, wusst ich noch nicht mal zu buchstabieren, geschweige was die grundgesetze des westens aussagen.

    "--gefühle von kindern sollte man nicht ernster nehmen, als die von erwachsenen. es muss aber beachtet werden, dass kinder mit gefühlen noch anders umgehen, viel schneller über so manche tiefs hinwegkommen, als erwachsene, insgesamt "launischer" im positiven sinne sind."

    und eben das ist ein gewaltiger irrtum, der die späteren mangelfolgeerscheinungen recht gut beschreibt. was du als "schneller hinwegkommen" beschreibst, ist die schnellere aufnahme- und verarbeitungsfähigkeit eines kindes, gegenüber eines erwachsenen. tatsächlich leben kinder "schneller" als erwachsene, weil sie denen gegenüber ein ganz anderes zeitempfinden haben. ein dreijähriges kind erlebt eine stunde im vergleich zu einem erwachsenen als sieben stunden.
    mein eigenes erinnerungsvermögen bestätigt mir auch heute, das es im schulkindalter noch eine halbe ewigkeit bedeutete, zb. eine stunde länger draussen bleiben zu können. heute schreib ich hier gefühlt drei zeilen und die stunden verfliegen nur so.

    zum einen sollte dieser zeitempfindungsunterschied für kinder sehr ernst genommen werden, weil man da als erwachsener keine kleinen erwachsenen vor sich hat und sich auf sie umstellen sollte, zum anderen aber vor allem die sehr offene und verletzliche gefühlswelt eines kindes, weil die im gegensatz zu einem erwachsenen noch kaum rückgreiferfahrungen hat.

    mit launischer hat dieser äusserlich wirkende selbstheilungsprozess verletzungen schneller weg zu stecken nichts zu tun, sondern mit einem selbstschutz und selbsterhaltungstrieb, als kind auf gedeih und verderb angewiesen und abhängig zu sein.
    das kind kann es sich gar nicht "leisten" seinen gefühsverletzungen nachzusinnen, weil es gefallen muss um zu überleben und kein selbswerterfahrungspotential hat, auf dem es gefühlsverletzungen verarbeiten könnte.

    genau mit dieser unterschätzung von kinderseelen, die meines erachtens nur mit der eigenen unterschätzungserfahrung und verdrängung der eigenen kindheit zu tun hat, "basteln" wir uns wieder die nächste generation voller mangelfolge-erscheinungen.
    ich arbeite seit vielen jahren mit kindern, die ich dabei immer in begleitung ihrer eltern erlebe. "wir" sind ein offener spielplatz in berlin, der vor allem kleinkindern spielzeug, indoorbuddelkasten, bücher ect. frei zur verfügung stellt und zusätzlich ein cafè mit frischen säften, kuchen und snaks für die eltern ist. in den tagesthemen kam voriges jahr ein 10 min. bericht über uns und machte sehr positive werbung.

    wenn es abends ans schliessen geht, ist es mir zum ritual geworden da "auf der matte zu stehen". mit dem spielen aufhören müssen, sich wieder in die klamotten packen lassen müssen, zu gehen, wenn man noch gar keine lust dazu hat, wird so gut wie von allen kindern als ungerecht gefühlt und deshalb je nach temperament protestiert.
    bei den kleinsten, die sich zb. auf mamas schoss weinend gegen das anziehen wehren, lenke ich ganz schnell die aufmerksamkeit auf mich und lenke sie mit etwas lustigem oder schönen ab, damit sie die situation gar nicht als unterbrechung vom spiel empfinden.
    bei den etwas grösseren suche ich augenhöhe und verständnis, erkläre ihnen das wir und das ganze spielzeug schon den ganzen tag "auf den beinen sind" und nun auch feierabend machen und nach hause wollen.
    für beides sind mir die eltern regelmässig dankbar und ich schmunzle oft, weil ebenso regelmäßig über die eigenen kinder gestaunt wird. sehr oft erlebe ich als reaktion meines augenhöhe suchens und bedingungsloser, völlig ehrlich empfundener sympathie, das die kinder von sich aus anfangen mir ungefragt beim aufräumen zu helfen. "wow- so möchte ich die ja mal zuhause erleben-wie machen sie das ?" ..höre ich dann zwar nicht ungern, aber macht mich auch immer etwas traurig. man kann nie etwas falsch machen einem kind zu zeigen das man auf seiner seite ist und ihm sein wohl und glück aus vollem herzen gönnt. für mich eine typisch menschliche reaktion, das sich geschenkt bekommene liebe im eigenbedürfnis davon etwas zurück geben zu wollen zeigt. MIR ist gerecht geworden und DEM will ich selbst gerecht werden, weil sich das richtig anfühlt.

    "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne. /Immanuel Kant

    "-er hat aber auch gleich auf seite 1 seines werkes darüber angezweifelt, dass jemals eine solche tat vollzogen wurde."

    fällt mir in dem zusammenhang ein ..
    Ideale sind wie Sterne, wir erreichen sie niemals,
    aber wie die Seefahrer auf dem Meer können wir unseren Kurs nach ihnen richten.
    /Carl Schurz

    "-weshalb es meines erachtens nach "genügt" sich auf den christlichen grundsatz zu berufen, seinen nächsten wie sich selbst zu lieben."

    mit "genügt" kann ich so gar nichts anfangen, und offensichtlich "erlaubten" und "erlauben" diese grundsätze selbst bei "berufs-christen" noch zb. kindesmissbrauch, von der blutigen christlcihen geschichte mal ganz abgesehen.
    mir zeigen die aller meisten erwachsenen in ihrem tagtäglichen verhalten, das sie sich mit ihrem dasein arrangiert haben, da aber von selbstliebe sprechen zu wollen, fällt mir doch äusserst schwer.

    lena bildet genau darin eine ausnahme, weil sie noch das "zu bieten hat", womit kinder generell fast jedem erwachsenem vorbild sein sollte..lebensfreude um des lebens selbst willen.
    um mit dem puren leben glücklich und zufrieden zu sein, brauchte es dafür als kind "reichtümer", besitz, status, stellung ect.? welches tolle und lohnenswerte verhalten vermitteln wir denn kindern, das dafür dann ein adäquater ersatz sein könnte ? macht und besitzhortung als lebensfröhlichkeitsersatz und im tausch mit einem guten selbstwertgefühl, sich noch wie ein kind jedem gegenüber ein reines gewissen leisten zu können ? das war für mich niemals ein verlockendes angebot und reich ist man sicher nicht duch besitz oder titel.

    in einem interview hat lena meine spekulation über sie auf sehr eindeutige weise bestätigt. um sich diese mitgegebene lebensfreude und neugier auf alles was da noch kommt zu erhalten, braucht es nur einen menschen der einen SEIN LÄSST und damit liebt, schützt und fördert. aus eigenem erleben weiss ich das mir diese unerschütterliche liebesgewissheit meiner mutter eine unerschöpfliche kraftquelle blieb, mit allen widrigkeiten des lebens angsfrei umzugehen. auch ich hätte mit 18 spontan geantwortet, das sie die wichtigste person in meinem leben ist.

    "--würdest du denn unsere gesellschaft als menschenfeindlich bezeichnen?"

    verglichen mit was und wem? für mich ganz persönlich ist und war diese gesellschaft seit 1984, verglichen mit den erlebten ddr-doktrien, sicher sehr viel menschenfreundlicher. würde sich meine gesellschaftskritik ausschliesslich am eigenen zurechtkommen orientieren, hätte ich selbst äussert wenig anlass mich zu beschweren.
    ob man es sich gerne bewusst macht oder nicht, bleibt der fakt das wir uns unseren lebensstil und offenbar recht menschenfreundliches system auf kosten einer milliarde hungernder menschen leisten, jedem sechsten menschen neben uns, dem wir sagen müssen..sorry, aber darauf wollen wir nicht verzichten. wir haben uns damit eine "normalität" geschaffen..und ich spreche nicht von den "oberen zehntausend", ..die alleine schon die ressourcen der erde nicht hergeben.
    schon vor zwanzig jahren wurde errechnet, unseren verbrauch und lebensstil auf alle menschen der welt übertragen, bräuchte es drei planeten. einen zum leben, einen für die ressurcen und einen für den müll. was wir als lebensvorschlag damit weltweit exportieren, ist unser eigner gemeinsamer untergang..ob das so menschenfreundlich ist?

    "--beschreibt "schubladendenken" sehr gut, wie unser gehirn funktioniert: wir sortieren in kategorien ein."

    verstehe bitte den beabsichtigten unterschied dieses begriffes. es ist dem was du beschreibst zu verdanken, das wir zb. ohne hinzugucken treppen steigen, weil das gehirn verlässlichkeit gespeichert hat, das die treppe so bleibt wie sie ist. wenn du da sagst," kenn ich eine treppe, kenne ich alle", stimmt das zwar nicht wörtlich, aber das prinzip der treppenfunktion wäre beweisbar und nachvollziehbar, womit es weit ab von schubladendenken ist.
    schubladendenken bezeichnet als wort etwas negatives, was dem gleichmachereiversuch eben nicht gerecht wird. man bringt zb. gezielt reisserische berichte über angeblich faule hartz4 empfänger und sehr schnell sind alle hartz4 empfänger nur zu faul zu arbeiten..das ist schubladen"denken".

    "--in unseren gehirnen laufen biochemische reaktionen ab, die wiederrum physikalischen gesetzmäßigkeiten unterliegen - somit können wir nicht anders, als das zu tun, was wir wollen."

    das gilt sicherlich nicht nur für unser menschliches gehirn und biochemische reaktionen, womit in frage zu stellen wäre, ob nicht jegliches gesetzmäßigkeiten folgt, die sich gegenseitig so bedingen, das zufall nur das wort für das noch nicht verstehen bedeutet.

    wenn wir täten was wir wollen und die wahl hätten, wünschte sich jeder einzelne wohl ein glückliches und sinnesbefriedigendes leben, das mit einem zusammen mit allen in keinem wiederspruch steht. unsere noch-makel sind alle als mangelerscheinungsfolge, geschichtsüberbleibsel und bewusstseinschwäche zu erklären, weshalb man vor allen bei den kindern ansetzen muss, diesen selbstläufer zu durchbrechen und zb. gleich global denken und verstehen zu lernen.

    die bezeichnung "größenwahnsinniger raubaffe" fand ich für uns menschen immer recht passend. bei allen makeln, ich liebe den menschen und ein sonnenschein wie lena, erklärt mir da auch sehr schnell wieder warum :-) alles in allem ist der mensch gar nicht böse, sondern "nur" noch ganz schön blöde ..was ja nicht so bleiben muss.
    jede neue generation ist eine neue chance.

    mfg

    ps: wir toben uns hier ganz schön aus...ich hoffe das es weder nervt noch zu langweilig für andere ist. meinungen und mitmachen gerne erwünscht.
    Geändert von felix (22.04.2010 um 16:37 Uhr)

  14. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #74
    Benutzer
    Registriert seit
    30.03.2010
    Beiträge
    5

    Standard AW: lena und die authentizität

    Muss gerade mal ein paar Sachen loswerden, die ich schon seit geraumer Zeit mal aufschreiben wollte, und die wohl am besten hier in den Philosophie und Psychologie thread reinpassen. Eigentlich geht es um Dinge die schon ganz in die Anfänge zurückgehen, ein paar kleine "Selbstbeobachtungen", haben andere evtl auch schon irgendwo so geschrieben, da sicher kein Einzelfall. Habe bei mir gemerkt, dass ich quasi Lena Fan der "ersten Sekunde" bin und ich denke das hängt ganz stark mit dem Thema "Lenas Autentizität" zusammen. Erste Sekunde meine ich hier wirklich wörtlich. Ich weiss nicht ob es Euch aufgefallen ist. Praktisch alle Lieder die in USFO präsentiert werden haben ein Intro. Bei der ersten Folge alle bis auf zwei (Lena und Johannes Böhm (der war aber lasch)) hatten kein Intro. Das erste was wir von Lena zu hören bekamen war dieses unglaublich präsente "Ay Ay" in My Same. Flashing! Diese Präsens setzte sich dann fort durchs ganze Lied. Wenn der eigentliche Text einsetzt gibt es dann gleich noch so einen Moment, und im Folgenden immer wieder. Ein wesentlicher Unterschied zu vielen anderen Performern in der Staffel ist dass diese oftmals zwar "bewusst gesungen" haben (und gar nicht mal schlecht) man aber Lenas Songs als "bewusst gelebt" empfindet. Dazu tragen 1000 kleine Details bei (nebenher gemurmelte Silben die Keiner versteht, ein freudiger Blick zur Band, Handbewegungen, ein "Yea" am Ende des Liedes etc). Ich glaube es wäre mal eine Spannende Arbeit für nen Musikwissenschaftler das genau auseinanderzunehmen und ich denke das es sogar messbare parameter sind. Das verrückte ist, dass man das zwar bringen aber nicht planen kann (außer man ist unglaublich gut und hat viel Publikums und Bühnenerfahrung). Einer der dass denke ich ganz gut gleich beobachtet hat war Prophet Marius "weil man Dich spürt....Du hast Star-Appeal..."

    Ich hab früher selbst recht viel Musik (Jazz) gemacht und am besten waren immer die Momente in denen durch irgend einen blöden Zufall irgend etwas passiert ist was vorher noch nie so war und man das dann bewusst formen konnte. Ich glaube Lena konnte dieses Surf-Gefühl in allen 11 USFO Songs gut nutzen. Ich hoffe sie schafft es das auch weiterhin zu erreichen wenn das ganze mehr zur Routine werden muss. Ich vermute mal, dass es dann immer wieder besondere Glanzlichter als Auftritte geben wird, wenn mal wieder alles anders als Gewohnt ist. Im Übrigen sind die 11 USFO songs hintereinanderweg als MP3 auf nem iPod ein echt super Album, dass man immer wieder hören kann, weil mal immer wieder was neues entdeckt. Ich bin sehr gespannt, ob das offizielle Album da rankommen kann. Wünsch es mir sehr.

  15. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #75
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    21.03.2010
    Beiträge
    3.459

    Standard AW: lena und die authentizität

    Ich habe das alles sehr gerne gelesen, inspirierende Beiträge und Zitate.
    Was mich am Meisten an Lena fasziniert ist ihr Spass am Risiko, da blüht sie regelrecht auf.
    Sie sägt ständig an ihrem Thron und ihre Fans müssen diesen dauernd durch Erklärungen reparieren.

Seite 5 von 16 ErsteErste ... 3456715 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
oeffentlich