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Thema: Kunst, Qualität, Kriterien

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    tiptoe thru the tulips
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    Standard AW: Kunst, Qualität, Kriterien

    Zitat Zitat von Grombold Beitrag anzeigen
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    Ich weiß jetzt nicht genau wie du Kunst 'im engerem Sinne' abgrenzen willst von, ja von was eigentlich?
    Ganz einfach, von Kunst im weiteren Sinne. Dass keine allgemein akzeptierte Definition existiert, wer Künstler und was Kunst sei, kommt ja nicht von ungefähr, sondern liegt daran, dass im Laufe der Jahrzehnte immer mehr Bereiche in den Begriff der Kunst und des Künstlertums eingemeindet wurden, die vorher nie dazugezählt worden wären. Adorno z.B. verweigerte dem Jazz vehement die Zurechnung zur Kunst und verwies ihn in den Bereich der Kulturindustrie und der Unterhaltung; diese Auffassung teilt heute wohl niemand mehr. Die Musikzeitschriften, die wir heute als etablierte Deutungsfabriken des Pop kennen, gründeten sich als dissidente Gegenöffentlichkeit gegen das bürgerliche Feuilleton, das dem Pop ebenso die Zugehörigkeit zur Kunst verwehrte wie wenige Jahrzehnte vorher Adorno dem Jazz. Im Unterschied zu diesen Kunstformen, die von außen Einlass begehrten und sich die Zugehörigkeit zum Kunstbegriff erst erstreiten mussten, steht die unumstrittene Kunst, die weniger auf ihr Publikum als auf sich selbst bezogen ist und für die ich als Beispiel die Musik Schönbergs gewählt habe.

    Nun ist es so, dass wirklich revolutionäre Erfindungen in der Musik heute praktisch nicht mehr möglich sind, und auch die bildende Kunst befindet sich seit vielen Jahren in einer Sinnkrise. In dieser Situation weicht der Begriff der Kunst und des Künstlers natürlich immer weiter auf; irgendwo las ich mal den Satz: "Ich habe geweint, als jemand Barbara Schöneberger eine Künstlerin nannte." Zudem ist es gerade im Pop durchaus möglich zu differenzieren zwischen einer Person, die als KünstlerIn ohne weiteres anzuerkennen ist, und ihrem Werk, das möglicherweise für sich genommen nicht im gleichen Maße Kunst darstellt wie ihrE SchöpferIn eineN KünstlerIn. Das liegt eben daran, dass die Einheit aus Werk und Person eineN KünstlerIn ausmacht, während das Werk alleine als Kunst ggf. strengeren Anforderungen genügen muss. Insbesondere letzteres ist und bleibt aber mehr denn je Gegenstand der Auseinandersetzung und von einer konsensualen Auffassung weiter denn je entfernt.

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    Standard AW: Kunst, Qualität, Kriterien

    Zitat Zitat von Pete Bancini Beitrag anzeigen
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    ...und auch die bildende Kunst befindet sich seit vielen Jahren in einer Sinnkrise.
    Andererseits gehören Sinnkrisen zu einer so dynamischen Angelegenheit, wie die Kunst sie darstellt, immer dazu, und sie setzen Formen von Kreativität frei, die der Kunst wiederum zugute kommen. Ein wesentlicher Aspekt in der Kunst ist ja auch, dass sie sich immer wieder neu erfindet und selbst reflektiert. (Aktuelles Beispiel in der dt. Kunstszene: Jonathan Meese)

    Zitat Zitat von Pete Bancini Beitrag anzeigen
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    Ganz einfach, von Kunst im weiteren Sinne. Dass keine allgemein akzeptierte Definition existiert, wer Künstler und was Kunst sei, kommt ja nicht von ungefähr, sondern liegt daran, dass im Laufe der Jahrzehnte immer mehr Bereiche in den Begriff der Kunst und des Künstlertums eingemeindet wurden, die vorher nie dazugezählt worden wären. Adorno z.B. verweigerte dem Jazz vehement die Zurechnung zur Kunst und verwies ihn in den Bereich der Kulturindustrie und der Unterhaltung; diese Auffassung teilt heute wohl niemand mehr.
    Die Freiheit der Kunst hat ja auch damit zu tun, dass sie sich im Prinzip nicht fragen muss, wie sie einzuordnen und wozu sie gut ist. Sie ist einfach nur da. Joseph Beuys hat dies mal mit dem schönen Satz beschrieben: «Ich denke sowieso nur mit dem Knie.»
    Geändert von Doktor Landshut (03.11.2013 um 21:02 Uhr)

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    Standard AW: Kunst, Qualität, Kriterien

    Zitat Zitat von Pete Bancini Beitrag anzeigen
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    ...
    Ja, das kann ich soweit nachvollziehen. Aber ich ziehe es vor, nicht solche Differenzierungen vorzunehmen.
    Wie ich glaube, hatte der Doktor erwähnt insbesondere in der Pop-Musik ist eine Trennung zwischen Künstler und Kunstwerk schwierig.

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    Verzauberter Lenanalyst
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    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    Ich sagte doch selbst, dass "Verdecken" unpräzise sei. Und zwischen der von mir und der von Dir zitierten Bedeutung besteht ja eine Überlappung. Bzw. es ist wohl eine Frage der Menschenfreundlichkeit, inwiefern man die "gezwungenen Erklärungen" und das "Weginterpretieren" für einen "Taschenspielertrick" hält (ich bin da freilich speziell in diesem Thread ein gebranntes Kind ). Aber warten wir doch ab, was Pete selbst dazu sagt .
    Nur ganz kurz zur Klarstellung: Alles richtig. Ich hatte mich mit dem "Verdecken und Leugnen" auch nicht auf Dich, sondern auf Eulenspiegels Beitrag #113 bezogen, dies aber nicht kenntlich gemacht. Sorry!

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    confidence!!!
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    Moving people is more important than impressing them https://www.theguardian.com/books/20...humanns-advice

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    confidence!!!
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    Putin ist so 1 Pimmel
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    Zitat Zitat von synapse Beitrag anzeigen
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    Um das herauszufinden, fütterten sie ein maschinelles Lernmodell mit 745 erfolgreichen Popsongs, die es zwischen 1958 und 1991 in die amerikanischen Billboard-Charts geschafft hatten.
    Da findet man wohl eher "die beliebtesten Schlager".
    Besonders gut wurde von den Hörern die Akkordfolge des Beatles-Songs „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ bewertet – ausgerechnet ein Lied, das John Lennon wenig feinfühlig als ein weiteres Beispiel für Paul McCartneys „Oma-Musik“ abgestempelt haben soll.

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