Zitat von
bates
... Aber dass Du jetzt plötzlich selbst eine "kritische Auseinandersetzung mit der Materie" als wesentlich bezeichnet, das ist schon komisch. Denn wie sollte diese kritische Auseinandersetzung (mit der Materie und vor allem mit sich selbst) überhaupt funktionieren ohne Kriterien und Maßstäbe, die über das rein subjektive Empfinden hinausgehen? Die kritische Auseinandersetzung beginnt doch überhaupt erst in dem Moment, indem man gleichsam in Distanz zu sich selbst geht, das heißt, auf sein intuitives subjektives Urteil analytisch blickt und eben andere Instrumentarien zur Hilfe nimmt - wie zum Beispiel Fachwissen, Sachkenntnis, Erfahrung. Damit bringt man das Subjektive natürlich nicht zum Erlöschen! Natürlich hat jedes Werturteil immer einen subjektiven Kern, aber ein Werturteil, das argumentativ etwas taugt und andere überzeugen will, erschöpft sich nicht in diesem Kern. - Und eine Jury, um mal wieder darauf zurückzukommen, eine Jury, die etwas taugt, wird sich nicht in diesem Kern erschöpfen. Und das gilt natürlich auch in der Popmusik, warum denn nicht? Gerade die ganzen tollen Kommentare der USFO-Juroren zu Lena, trotz Stefans erstem "Geil"-Spruch, sind doch ein Paradebeispiel dafür, irgendwie Kriterien dafür finden zu wollen, warum die Frau verflixt nochmal so heftig wirkt und so verdammt gut ist. Und gerade Raab als Juror war eigentlich immer sehr bemüht, die Kriterien für sein Urteil sehr präzise zu benennen und transparent zu machen.
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