Herr Balder, man kennt Sie als langjähriges Sat.1-Gesicht. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation des Senders?
Mich macht das traurig und fassungslos. Ich bin Anfang der 2000er-Jahre mit „Genial daneben“ zu Sat.1 gekommen, da war die Situation noch eine ganz andere. Matthias Alberti war Unterhaltungschef und später Geschäftsführer, der hatte Mut und hat immer wieder neue Formate ausprobiert. Da ging es mit dem Sender aufwärts. Sat.1 saß noch in Berlin, es herrschte eine Riesenstimmung. Natürlich hat nicht alles funktioniert, was produziert wurde – aber viele Formate waren erfolgreich und die Quoten in den meisten Fällen richtig gut.
Was ist heute noch davon übrig?
Nichts. All das kippte bereits 2009, als Matthias Alberti Sat.1 verließ. Seitdem wechselt ständig der Geschäftsführer, und der Laden wird permanent in die Grütze gefahren.