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Thema: CS - Home

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    Gebranntes Kind
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    Standard AW: CS - Home

    Zitat Zitat von gauloises Beitrag anzeigen
    This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote

    3) Zuletzt zu Home, und das ist mir sehr wichtig: Selbstverständlich darf jeder Mensch dieser Welt diesen Song nicht mögen. Das ist für mich völlig OK. Bei meiner eigenen Bewertung möchte ich aber unbedingt zwei Hinweise loswerden. Zunächst: Ich kenne das Video nicht. Ich schätze, das Paket mit den Videos erreicht mich morgen. Das Video hat also nichts damit zu tun, was ich (auch schon vor mehreren Tagen) über Home geschrieben habe. Und dann, nicht zum Video, sondern zur "allgemeinen Geschichte": Ich schrieb Ende April, und möchte dies hier wiederholen, und hoffe dann auch, dass ich dieses Zitat nie wieder ausgraben muss:
    Ich habe mir erlaubt, das Zitat in diesen Thread zuverschieben.
    Mir geht es genau so. Ich weiß allerdings nicht, ob ich das Video jemals sehen werde.
    Ich hatte Home wenig Chancen gegeben, weil ich um den Hintergrund weiß. Für mich ist es fast widerlich, dass Lena, die was weiß ich nicht wie oft sagt, sie würde ihre Freunde aus allem raus halten, jetzt so etwas tut. So etwas mag ich nicht, kann ich nicht leiden, find ich sch... ist aber deren Sache, geht mich nix an. Ich war also sehr skeptisch und nicht gerade unvoreingenommen was diesen Song angeht. Dass er mich aber trotz Alledem so abholt, spricht für Lena und den Song. Ich stelle mir auch etwas völlig anderes vor, wenn ich diesen Song höre. Ist daher auch besser, wenn ich das Video dazu nicht sehe. Nicht, dass ich ihn dann plötzlich nicht mehr grandios finde
    Geändert von david davidson (15.05.2015 um 20:16 Uhr) Grund: evtl. privates entfernt

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    Standard AW: CS - Home

    Ja vor allem das Ende

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    im Lena-Fieber
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    Standard AW: CS - Home

    Home ist eins der Lieder, die auch auf Stardust hätten erscheinen können. Kritisch betrachtet etwas Kitsch- gefährdet mit dem immensen Hall und den Streicher- und Chorsound. Was macht den Song für mich besonders?

    Er ist ein Beispiel dafür, wie einfache Melodien große Wirkung entfalten können. Das geht gleich vorne los. Es passiert melodisch nicht viel, aber so hoch und klar vorgetragen, mit einer sanften, zurückhaltenden Begleitung, die rhythmisch (schon im Intro) dem Taktschlag die Schwere nimmt, entsteht ein Schweben, das Bilder im Kopf entstehen lässt. Der zweite Strophenteil als Gegensatz konzipiert, dunkel, in den Chor eingebettet (und hier leider wirklich zugedeckt) als Grund, aus dem der Chorus aufsteigt. Und der ist in seiner Schlichtheit einfach genial. Der nimmt jeden mit, ob r will oder nicht. Das Ende des Songs wirkt dem Kitsch- Effekt entgegen, indem es mit ihm spielt: Nach dem zweiten Durchgang beginnt ein Instrumentalteil mit einer Steigerung, bei der man unweigerlich eine Wiederholung des Chorus in hymnischer Größe erwartet, Und was kommt? Ein einziger, ruhiger, tonartfremder Akkord. Nichts mit Hymnus, stattdessen einfaches Verklingen. Zu früh, zu kurz, zu plötzlich, passend zum Gegenstand des Songs.

    Wer Bilder mag: Gleich zu Beginn (und das hält sich bis zum Schluss) entsteht in meinem Kopf ein schwarzer, sternenübersäter Himmel, in dem etwas ganz langsam entlang gleitet; nicht erkennbar, Assoziationen zu Szenen aus den großen Weltraum- Epen, in denen etwas / jemand in die Ewigkeit entschwebt.

    Kitschig? Vielleicht. Aber anrührend.

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    Verzauberter Lenanalyst
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    Standard AW: CS - Home

    Zitat Zitat von eternity Beitrag anzeigen
    This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
    Ich hatte Home wenig Chancen gegeben, weil ich um den Hintergrund weiß. Für mich ist es fast widerlich, dass Lena, die was weiß ich nicht wie oft sagt, sie würde ihre Freunde aus allem raus halten, jetzt so etwas tut. So etwas mag ich nicht, kann ich nicht leiden, find ich sch... ist aber deren Sache, geht mich nix an.
    Also, für mich ist Lenas Begründung dafür, warum sie dieses Lied geschrieben und veröffentlicht hat (siehe dazu ihren Kommentar auf ihrer Website auf dem Track-By-Track Videokommentar vom 14.5.), sehr gut nachvollziehbar. Denn es geht für Lena ja gerade nicht darum, eine tragische Begebenheit kommerziell auszuschlachten - das hat Lena nicht nötig, und das weiß sie und das wissen wir, das Publikum.

    Nein, aus meinem Verständnis heraus ist es Lena ein inneres Bedürfnis, ihrer Freundin ein Denkmal zu setzen, auch um so ihre eigene Trauer besser verarbeiten zu können. Denn in einer solchen Situation ist das Gefühl der Ohnmacht gegenüber dem Tod so übermächtig, dass man nach einem Weg sucht, diesem Ohnmachtsgefühl etwas entgegen zu setzen. Für Lena ist dies das Schreiben eines Liedes, das sie ihr widmet. Zitat von Lena: "Sie ist so toll, dass sie es verdient hat, dass man darüber singt, und dass man das auch in die Welt bringt, dass das für sie ist. Das soll nicht für mich bleiben. [...] Jeder soll wissen, was für ein toller Mensch Kaja war."

    Mich rühren diese Worte zutiefst. Und es sind für mich auch zwei völlig verschiedene Dinge, ob Lena im Alltag darauf achtet, dass ihre Prominenz nicht unangenehme Begleiterscheinungen für das Privatleben ihrer Verwandten und Freunde mit sich bringt, oder ob sie eine Hommage an eine verstorbene Freundin macht. Die entscheidende Frage ist nämlich, ob Lena dadurch irgendjemand einen (seelischen) Schaden zufügt dadurch. Ich kann das nicht erkennen, auch nicht bezogen auf die Angehörigen - eher im Gegenteil, denn ein solcher Ehrenerweis (=Hommage) hilft mMn eher, mit einem solchen Verlust fertig zu werden. Denn auch wenn jeder am Ende für sich allein um einen geliebten Menschen trauert, so hilft das Bewusstsein, dass man das Gefühl der Trauer um einen bestimmten Menschen mit Anderen teilt, durchaus bei deren Bewältigung.

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    .
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    Standard AW: CS - Home

    @eternity
    Für mich ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Künstler, irgendetwas Irgendjemanden widmet, sei es der Mutter, dem Vater, der Schwester, oder wie in diesem Song, der besten Freundin.
    Ich sehe hier auch keinen Widerspruch gegenüber Lenas Aussage - sie möchte Freunde aus allem raushalten -, der ja hauptsächlich der Sorge gilt, dass die nicht belästigt werden. Im normalen Leben muß kein Mensch seine Freunde und Verwandte verstecken. Lena wird dazu gezwungen. Würde es nur mäßig gelingen, was bei Lena nicht der Fall ist, bekäme sie die Schuld dafür und nicht die Öffentlichkeit, die die Gier nach Stories gestillt haben möchte.
    Ich bin mir völlig sicher, dass Lena mit diesem Song, Kaya`s Privatsphäre nicht verletzt.

    Ein Künstler hat genauso Gefühle, wie du und ich und die dürfen auch raus.

    Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass es nicht Lena alleine ist, die momentan ein distanziertes Gefühl in dir auslöst, gegenüber früheren Zeiten, sondern du suchst selber förmlich, nach zum Teil, belanglosen Gründen. Lena ist, wie du und ich, gewiß kein perfekter Mensch. Wer ist das schon. Mir scheint es so, dass deine Toleranzgrenze, bei Lena, auf den Nullpunkt gesunken ist.........
    Geändert von Rolwin (18.05.2015 um 06:22 Uhr)

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    Moderationsopfer :P
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    Standard AW: CS - Home

    Ich verstehe erhlich gesagt auch nicht das gedöhns das hier um den song gemacht wird.
    Aber das gedöhns kommt für mich eher von so kritikern wie Holger oder Eternity.

    Der song ist gut, völlig unabhängig vom hintergrund. Ich mag die ruhige kristallklare stimme und das leicht an kirchenchoräle anmutende.
    Der song ist perfekt für das album als letzter song, so wie The Girl dramaturgisch ein grossartiger opener ist.

    Die privatsphäre hat überhaupt nix damit zu tun. Ich erfahre nichts privates über Kaya, ausser ihren vornamen und wer Kaya FÜR Lena selbst war und das sie offenbar viel zu früh gehen musste, warum welshalb, wieso ist für mich völlig unerheblich.
    Wenn ich da nicht selber aktiv dannach suche ist das alles was ich dazu wissen brauche (und um den song zu beurteilen nicht mal das).

    Live sehe ich den song übrigens auch aufgrund seiner eigenen dramaturie als schwierig an. Der instumentalübergang nach ca 2/3 ist live ein problem wenn der künstler nicht selber am instrument dazu sitzt und das fadeout selber spielt.
    Oder soll sie da einfach bedröppelt dazu auf der bühne rumstehen

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    so very cautious
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    Standard AW: CS - Home

    Wenn ich mit diesem autobiografischen Hintergrund auch so meine Probleme habe, dann liegt das weniger an der Sache selbst als an der Reaktion mancher Fans. Für diejenigen, die dazu neigen, das Verhältnis zu ihrem Star als ein irgendwie "persönliches" misszuverstehen, ist so ein Song Wasser auf die Mühlen. Im Forum wurden schon die ersten -Smileys gepostet, bevor eine Note aus dem Stück zu hören war. So was finde ich bizarr. Ich weiß auch gar nicht, was ich da unheimlicher finden soll: dass diese Trauer gespielt ist oder dass sie echt ist.

    Dann wurde hier geschrieben, wenn Lena diesen Song wirklich live singe, würde sich Kritik daran verbieten. Solche Äußerungen verstören mich. Das ist genau das Phänomen, das Holgerhoto hier treffsicher schon vorhergesagt hat.

    Wenn jemand auf einer Trauerfeier eine Rede hält und diese misslingt, weil er sich emotional nicht im Griff hat, dann würde ich zustimmen, dass sich Kritik da nicht gehört. Jemand, der Kritik an Home für ungehörig erklärt, scheint die Live-Darbietung dieses Songs mit einer solchen Situation zu verwechseln. Wieder: Das ist bizarr. Kein Konzertbesucher ist verpflichtet, den Hintergrund dieses Songs zu kennen. Wenn ein Künstler ihn veröffentlicht und aufführt, dann kann er selbstverständlich genauso Gegenstand von Lob und Kritik sein wie jeder andere Song. Das gilt für Lenas Home dann ebenso wie für Grönemeyers Der Weg.
    Geändert von bates (18.05.2015 um 10:36 Uhr)

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    taken by a lena
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    Standard AW: CS - Home

    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    Ich weiß auch gar nicht, was ich da unheimlicher finden soll: dass diese Trauer gespielt ist oder dass sie echt ist.
    Die meisten Menschen hier dürften mit den Menschen, die Angehörige beim Flugzeugabsturz in Frankreich verloren haben, insbesondere denen der Schüler, mitgetrauert haben, das ist keineswegs unheimlich, sondern völlig normal, auch wenn man diese nicht persönlich kennt. Und Lena ist einem Fan da schon erheblich näher.

    Unheimlich sind mir eher Menschen, die solches (und anderes) Mitgefühl nicht empfinden.

    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    Wenn ein Künstler ihn veröffentlicht und aufführt, dann kann er selbstverständlich genauso Gegenstand von Lob und Kritik sein wie jeder andere Song. Das gilt für Lenas Home dann ebenso wie für Grönemeyers Der Weg.
    Gegenstand von Lob, soweit berechtigt, ja, natürlich. Aber mit Kritik sollte man da wirklich zurückhaltend sein, zumindest wenn man den Hintergrund kennt.

    Es sei denn, man sieht das Konzert eines Künstlers eher als einen geschäftlichen Vertrag, den der Künstler gefälligst nach dem Motto "The Show Must Go On" mangelfrei zu erfüllen hat.

  9. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #24
    so very cautious
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    Standard AW: CS - Home

    @maybear: Ich schätze, wir haben da gänzlich unvereinbare Auffassungen.

    Aber noch mal zur Erläuterung: Natürlich finde ich es nicht unheimlich, wenn jemand Mitgefühl hat (ich glaube doch, über diese Eigenschaft selbst zu verfügen). Unheimlich finde ich eine Art "ritualisiertes Traurigsein auf Vorsatz", wenn ein Lied ankündigt wird, in dem ein Künstler seine Trauer verarbeitet.
    Geändert von bates (18.05.2015 um 15:22 Uhr)

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    Standard AW: CS - Home

    Ich zitiere hier mal ein post von vor knapp drei Monaten, als dieses Thema hier erstmals aufkam.
    Unnötig zu erwähnen, daß ich dieses für erfrischend intelligent und präzise halte:

    Zitat Zitat von Federfuchs Beitrag anzeigen
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    (...) Weder Liebe und Tod als Thema auf Basis persönlicher Erlebnisse noch das Offenlegen entsprechender persönlicher Hintergründe sah ich hier problematisiert, sondern der Umgang mit solchen Dingen im Rahmen einer Industrie, die zu einem wesentlichen Teil für ihre Konsumenten Gefühlserlebnisse produziert. Auf diesem Feld gibt es einige recht große Bereiche, die so einige Menschen als recht ... häßlich betrachten. Ab und an teilen solche Menschen mit, wenn etwas ihrer Ansicht nach Gefahr läuft, entsprechend zu müffeln. Ist natürlich auch eine Nasensache. (...)
    @ maybear:

    Ich hoffe doch, daß sich noch jemand findet, geduldig genug, um dir den Unterschied zu erklären zwischen dem Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer eines unfassbaren Unglückes (auch der tödliche Verkehrsunfall an der nächsten Kreuzung ist für diese Zwecke "unfassbar" genug), und einem Künstler, der/die ohne jede erkennbare Veranlassung deren Fans mit "Trauer" konfrontiert, aus der er/sie unleugbar persönliche Vorteile bezieht. Abgesehen davon, daß die von dir genannten Angehörigen eines solchen Unglückes auch nicht um diese Art von "Mitgefühl" bitten, und diese heulen auch nicht in eine Kamera, sondern hauen dir diese eher gleich um die Ohren.
    @ bates hat, wie ich gerade sehe, diese Art von Geduld ebenso wenig wie ich.


    Aber wenn wir denn dieses Thema schon diskutieren sollen, verschoben auf eine mir sehr unangenehme emotionale Ebene, dann kann ich auch das post noch vom Stapel lassen, welches ich mir letzte Nacht noch verkniff:

    Zitat Zitat von Economist Beitrag anzeigen
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    Also, für mich ist Lenas Begründung dafür, warum sie dieses Lied geschrieben und veröffentlicht hat (siehe dazu ihren Kommentar auf ihrer Website auf dem Track-By-Track Videokommentar vom 14.5.), sehr gut nachvollziehbar. Denn es geht für Lena ja gerade nicht darum, eine tragische Begebenheit kommerziell auszuschlachten - das hat Lena nicht nötig, und das weiß sie und das wissen wir, das Publikum. (...)
    Tun wir das?

    Offen gestanden, Rhetorik wirkt ziemlich hohl, wenn sie so ganz ohne Inhalt daherkommt.

    Ich habe das jetzt um "Home" stattfindende Gedöns hier schon vor Wochen vorhergesagt, als der Titel "des Songs, den Lena nie wird live singen können" noch garnicht bekannt war.
    Nein, wurde mir da gesagt, den song will/kann Lena doch garnicht live singen - inzwischen wurde gleich mal die ganze Tour danach benannt.

    Ebenfalls vorherzusehen war der intensive Gebrauch von "Heul-Smileys" hier im Forum, wann immer es um den song geht.
    Oder das Video: "Lena hat geweint!"
    "Ja aber wo sie doch geweint hat!"
    Der Mensch ist ja ein mitfühlendes Wesen, und reagiert auch gern aggressiv, wenn er sich denn daran gehindert sieht, von Nörglern, Besserwissern und sonstigen Bedenkenträgern.
    Und wenn nötig, wird "Trauer" auch rationalisiert, wie du es gerade versuchst, es dient aber nur deinen Emotionen, niemandem sonst, nicht der Verstorbenen, und auch nicht der "Trauerarbeit".
    Emotionen, die du garnicht hättest, wenn nicht dir aufgedrängt, so gern du sie dir auch aufdrängen lässt.

    Trauerarbeit?
    Nicht anders möglich, als durch Mitnahme von Millionen, die doch bitteschön CD und Fan-Edition und Konzertkarte kaufen, andernfalls die "Trauerarbeit" unvollständig bleibt?
    Und zu diesem Zwecke heult man dann auch gleich noch, wohlfrisiert und -geschminkt, in die laufenden Kameras?

    Ich weiß überhaupt rein garnichts, außer daß man Naivität ziemlich weit treiben kann, wenn man sich denn dann besser fühlt.

    Ich danke @ eternity für ihre klaren Worte, und auch für den Mut, diese hier auszusprechen.
    Es werden sich sicher etliche hier finden, die das mindestens "pietätlos" finden, um die Absurdität des Ganzen noch auf die Spitze zu treiben.

    Es muß für den "Fan" schon eine große Versuchung sein, nun doch endlich mal mit Lena echte Gefühle teilen zu dürfen -
    da dürfen es dann auch gleich die ganz großen sein.
    "Jeder soll wissen, was für ein toller Mensch Kaja war".
    Das allerdings sollten in erster Linie die Menschen wissen, die überhaupt wissen, wer Kaja ist oder war.
    Alles andere schwirrt irgendwo zwischen Berechnung und persönlicher Unreife.



    So viel dazu.

    Ich denke nicht, daß dieses Thema nur für wenige "Kritiker" problematisch erscheint.
    Es wird auch von denen erkannt, die noch vor Wochen meinten, Lena würde den song ja nicht live singen können/wollen, und auch von denen, die hier den song "Home" loben, sich aber gleichzeitig bemüßigt fühlen darauf hinzuweisen, daß das aber nichts mit dem "persönlichen Hintergrund" zu tun habe.

    Das Wort "problematisch" scheint mir aber auch etwas hochgegriffen (s. Federfuchs).
    Weder mir, noch vermutlich eternity und schon garnicht einem bates wird dieses Thema den Schlaf rauben.
    Das schaffen eher diejenigen, die sich hier und sonstwo zur Gefühlspolizei erheben:
    "Ein Unhold und gefühlskalt, wer angesichts der Vorgeschichte diesen song kritisiert!"

    Ansonsten aber lehne ich mich ganz entspannt zurück, zähle zukünftig hier und im Video-thread die Heul-Smileys (sofern mir denn langweilig genug ist), und freue mich ansonsten schon mit Spannung auf die ersten Konzertberichte.
    Jeden Abend gemeinsame Trauerarbeit mit Knicklichtern, ich sehe schon deutlich vor mir, wie die Angehörigen eines Flugzeugabsturzes sich für sowas ganz herzlich bedanken.

  11. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #26
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    Standard AW: CS - Home

    Naja man sollte jetzt nicht bei Lena höhere Maßstäbe als an Herrn Grönemeyer legen, der für seinen Song "Der Weg" immerhin den Echo bekommen hat und den promotechnisch emotionalsten Auftritt bei "Wetten Dass" hatte.

    @Holgerhoto man darf den Song "Home" aber gut finden, wenn einen die ganze kitschige Trauerrezeption nicht interessiert
    Für mich ist es einfach der einzige Song auf dem Album, bei welchem ich wirkliche Emotionen spüre, unabhängig vom Thema. Das Album ist mir bis auf Home und The Girl viel zu steril und kalt. Das hat nicht mit der elektronischen Musik zu tun.

    Also gönn mir wenigsten diesen guten Song, ich setze auch kein Heul-Smiley versprochen.

    Vielleicht hat Lena auch gemerkt, dass diese 2 Songs die Stärkeren des Albums sind, und da ist es etwas problematisch, wenn man ihn gar nicht performt. Ich fände es aber abstoßend, wenn während der Konzerte ein grauenhaftes Kitsch Ritual daraus gemacht würde.
    Ich hoffe, dass Lena diesen Song ohne Einleitung singt, denn sonst würde ich Lena ihre Trauer nicht abnehmen, denn das macht man wirklich nicht!

    @marathonmann

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    Standard AW: CS - Home

    @ Eulenspiegel:

    Selbstverständlich darfst/sollst/musst du den song klasse finden, wenn es denn so ist.
    Darum geht es am Allerwenigsten.

    Aber ich bin sicher, das hattest du auch nicht anders verstanden.

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    Standard AW: CS - Home

    So etwas wäre doch auch schön @Holgerhoto

    https://instagram.com/p/zp-cHwk25R/?...yancartermusic

    So sieht Trauer aus, wenn weltklasse Musiker um einen Musikgiganten trauern

  14. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #29
    so very cautious
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    Standard AW: CS - Home

    @Holgerhoto: Was Lenas Motive betrifft, das sehe ich doch weniger problematisch als Du, da ist sie für mich genauso reif oder unreif bzw. genauso berechnend oder nicht-berechnend wie eben ein Grönemeyer mit Der Weg – das Beispiel eignet sich wirklich vorzüglich, weil es quasi der gleiche Fall ist. Wenn mir solche Songs eher "unbehaglich" sind, dann eben tatsächlich wegen der Art und Weise, wie manche Fans damit umgehen.

    Das Stichwort "Trauerarbeit" ist sehr gut, um, dies auch an @maybear, den für mich entscheidenden Unterschied zu benennen. Wenn Lena oder Grönemeyer einen nahestehenden Menschen verlieren und ich davon erfahre, dann haben sie natürlich mein Mitgefühl. So wie es jeder hätte, meinetwegen auch die Hinterbliebenen der Absturzopfer. Aber was ich nicht kann und nicht will, das ist, Lenas oder Grönemeyers Trauerarbeit zu teilen. Das geht gar nicht, weil mir die Verstorbene und ihre Beziehung zu dieser mir gänzlich unbekannt sind – der Respekt vor ihrer Privatsphäre verbietet es mir sogar, mir da ein "Mittrauern unter Freunden" anzumaßen. Wenn denn Home oder Der Weg Angebote zur Teilhabe an dieser Trauerarbeit wären, so würde ich dieses Angebot zurückweisen. Ich verstehe sie aber gar nicht als ein solches Angebot. Ich verstehe sie (auch wenn im Video Tränen vergossen werden) schlicht als künstlerische Verarbeitung eines tragischen privaten Ereignisses, nur als solche interessieren sie mich, und als solche können sie mich, wenn sie gut gemacht sind, auch berühren. Zum Beispiel weil sie mich an eigene Verlusterfahrungen erinnern, aber durchaus auch, weil sie mich, wenn auch höchst indirekt, die Verlusterfahrung des Künstlers nachempfinden lassen – aber diese Erfahrung ist eben künstlerisch vermittelt. Das ist der Unterschied ums Ganze zu der Teilhabe an privater Trauer – die in der Tat Kritik an einem Song verbieten würde. Fans, die diesen Unterschied nicht erkennen, sind mir tatsächlich genau das: unheimlich.

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    Standard AW: CS - Home

    @ bates:

    Da ich persönlich einen Grönemeyer für irgendwie so etwas wie eine der sieben Plagen ansehe, er mich also -als Künstler- absolut null interessiert, kann ich auch nicht beurteilen, wie das damals mit seinem song ablief.
    Ich kenne den song nicht einmal, kann das insofern auch nicht bewerten.
    Wenn es aber so sein sollte (wie auch gerade wieder von Eulenspiegel erzählt), daß er für diesen Unfug auch noch gleich einen Echo abräumt, dann wäre das doch meines Erachtens eine höchst zweifelhafte "Trauerarbeit", und dient keineswegs als Vorlage, Schablone oder Rechtfertigung zur erfolgreichen Nachahmung.
    Es ist schlicht kein Argument für irgendwas.

    Ansonsten kann ich dir zustimmen, schön zusammengefasst.

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