Ich bin ja noch lange nicht so weit, dass ich Musik und Text der Lieder in Bezug setzten kann; dafür habe ich mich zu wenig mit den Worten befasst. Für mich ist der Rap- Teil vor allem deshalb "erträglich", weil er musikalisch ganz hervorragend eingepasst ist. Er wird nicht "aufgesetzt" (mit der entsprechenden Wirkung), er bildet nicht einfach nur ein Gegenstück zu den ruhigen, sphärischen Gesangsteilen, sondern ist eingebettet. Teile der Rhythmusschicht der Strophen liegen darunter; die Klangschichten sind zurückgenommen, aber tragen den Sprechgesang, hüllen ihn dunkel- durchsichtig ein, werden stärker, wenn es wieder zum Refrain geht. Sie mildern das Brüchige, Harte, das dem Rap typischerweise innewohnt, ohne es auszulöschen. Dazu kommt, dass Little Sinz nicht gnadenlos in vollem Tempo durchraüt, sondern ruhiger, gesanglicher Phrasen aufbricht. Eine absolut gelungene Verbindung, wie ich finde.

Ich wünsche dem Lied eine weite Verbreitung, habe aber wenig Hoffnung; es ist halt zu lang fürs Radio und zu anspruchsvoll zum reinen Nebenbei- Hören. Und so wird es nur die erreichen, die das Album kaufen. Auch wenn Lena nicht müde wird zu betonen, dass es ihr Lieblingssong ist.

Ich sollte mich jetzt vielleicht auch langsam mal mit den Texten befassen; oder lohnt das nicht wirklich?