David Lynch macht es bekanntlich mehr Spaß, Rätsel in die Welt zu setzen, als sie zu lösen, eindeutige Erklärungen und aufgeklärte Fälle langweilen ihn zu Tode, und in der Tat bleibt
Twin Peaks bis zuletzt in unauflösbaren Paradoxien verkeilt. Für Leute, die so etwas frustriert und die mit einer runden Erklärung für alles entlassen werden wollen, für die ist
Dark vielleicht die bessere Lösung – denn der Plot mit seinen zahlreichen Zeitebenen und drei Welten ist zwar unglaublich kompliziert, aber lässt sich, soweit ich sehe, bei ausreichender Konzentration vollständig aufdröseln, am Ende passt jedes Teil an seinen Platz und ist sozusagen alles mit Nadel und Faden zugenäht. (Wer alles noch mal durchgehen will: Hier gibt es eine
komplette Timeline.)
Vielleicht kann man sagen, Leute, die Clarkes Roman
2001 lieber mögen als Kubricks Film (im ersteren wird fast alles erklärt, im letzteren fast nichts), die werden
Dark auch lieber mögen als
Twin Peaks, et vice versa.