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Thema: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

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    Pessimistiker
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    Erinnerung: heute werden die ersten INTERNATIONAL MUSIC AWARDs vergeben.

    Unter Ausschluss der breiteren Öffentlichkeit.

    https://www.musikexpress.de/internat...uesst-1404585/

    Immerhin schließen sie Mainstream nicht völlig aus (Cro in der Jury, Auftritte und Ehrungen von Rammstein, Sting ... )

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    Pessimistiker
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    Der Stern scheint Magenta zu schauen. Der IMA wurde ja nur dort, zumindest frei, übertragen.

    https://www.stern.de/kultur/kollegah...k-9015724.html

    Den Leuten vor Ort hat es gefallen. Nur Künstler wie Lena werden dort wohl nie zu sehen sein. Immerhin war Cro in der Jury.

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    JeSuisCharlie
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    Zitat Zitat von j_easy Beitrag anzeigen
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    Der Stern scheint Magenta zu schauen. Der IMA wurde ja nur dort, zumindest frei, übertragen.

    https://www.stern.de/kultur/kollegah...k-9015724.html

    Den Leuten vor Ort hat es gefallen. Nur Künstler wie Lena werden dort wohl nie zu sehen sein. Immerhin war Cro in der Jury.
    Auch die meisten "Internationalen Preisträger" waren vor Ort nicht zu sehen

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    ... nie wieder los.
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    Interessantes Interview mit Marianne Rosenberg zum Thema "Stars und ihre alten Hits". Wollte es eigentlich erst im Schlagerthread posten, aber die Aussaen könnte man ja eigentlich auch auf viele andere Genres übertragen: https://www.spiegel.de/geschichte/sc...9-67a3efc1e64b

    SPIEGEL: Stimmt es, dass Sie auch wegen Soul-Legende Barry White Ihren Frieden mit Ihren größten Hits gemacht haben?

    Rosenberg: Indirekt war das so. In meinen mittleren Jahren wollte ich bei Konzerten nur neue Musik spielen, nicht mehr das alte Zeug. Aber auch die Rolling Stones kommen bei Konzerten nicht ohne "Satisfaction" aus. Das begriff ich, als ich bei einem Barry-White-Konzert in Berlin auf "You Are The First, My Last, My Everything" wartete. Der Song begleitete damals mein Leben und kam erst als dritte Zugabe. Ich fragte mich schon, ob ihm denn nicht bewusst ist, wie wichtig dieser Song ist. Als er den endlich sang, bin ich auf den Stuhl geklettert und habe die Arme hochgereckt. Und dann hat White den Song auch noch abgewandelt, was mir überhaupt nicht gefallen hat. Ich stand da und dachte: Bitte, sing jeden Ton, so wie ich ihn kenne.

    SPIEGEL: Haben Sie Ihre Hits nicht auch zeitweilig variiert?

    Rosenberg: Genau - und das war so vielleicht nicht immer eine gute Idee. Natürlich verstand ich White, weil es langweilig ist, als Interpret die immer gleichen Versionen aufzuführen. Man verändert dann die alten Hits, um selbst wieder Spaß daran zu haben, vielleicht auch um zu zeigen, wie so ein alter Song in der Gegenwart klingen könnte. Aber um all das geht es nicht! Bei solchen Konzerten wollen viele Menschen, wie ich bei Barry White, die Hits so hören, wie sie die kennen, denn diese Songs haben Menschenleben begleitet. Dennoch kann ich mir als Musikerin nicht vorstellen, ausschließlich retrogewandt zu arbeiten.

    In dem Zusammenhang kam mir auch in den Sinn: Ich bewundere Lena bis heute sehr dafür, wie sie es geschafft hat, aus der Liveversion von "Satellite" etwas ganz Neues und trotzdem unglaublich Hörenswertes und Gänsehautiges zu schaffen.

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    so very cautious
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    Zitat Zitat von esiststeffen Beitrag anzeigen
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    In dem Zusammenhang kam mir auch in den Sinn: Ich bewundere Lena bis heute sehr dafür, wie sie es geschafft hat, aus der Liveversion von "Satellite" etwas ganz Neues und trotzdem unglaublich Hörenswertes und Gänsehautiges zu schaffen.
    Absolut, und das bereits mehrere Male, sie erfindet die Song ja immer wieder neu. Und interessanterweise spielt das Publikum bei diesen Veränderungen auch immer mit, was ja gegen Rosenbergs These zu sprechen scheint. Wäre überlegenswert, ob Satellite als Song oder Lena als Künstlerin dafür besonders prädestiniert ist. Oder Lenas Publikum. Oder alles drei.

    Ich kann ja Künstler durchaus verstehen, die ihres größten Hits überdrüssig sind. In welche Dilemmata man da geraten kann, zeigt das Beispiel der deutschen Band Fehlfarben und ihres größten Hits Ein Jahr (Es geht voran!). Die Band hat das Stück nie gemocht und war immer etwas befremdet darüber, dass ausgerechnet das ihr größter Hit wurde (Sänger Peter Hein nannte es immer nur "das peinliche Lied"). Lange Zeit haben sie es bei Konzerten überhaupt nicht gespielt. Irgendwann stießen sie aber damit niemanden mehr vor den Kopf, sondern erfüllten Erwartungen – haha, die Band, die ihren größten Hit nie spielt! Also begannen sie ihn wieder zu spielen, und zwar in völlig kaputten und rausgerotzten Versionen. Aber auch das wurde natürlich schnell zu etwas, was die Leute erwarteten – haha, die Band, die ihren größten Hit immer total verhunzt! Aus der Nummer kommt man nicht raus. Inzwischen haben sie resigniert und spielen ihn einfach wieder in der Urversion.

    Man sieht, in gewissen Punkten ist Lena weiser und gelassener als verdiente NDW-Urgesteine.

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    im Lena-Fieber
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    Lena hat ja schon vor dem Sieg in Oslo prophezeiht, was passiert, wenn sie gewinnt. "Dann singe ich mein Legben lang Sattelite!". Und sie macht es ja schon zehn Jahre lang. Zwischendurch hatte ich hin und wieder schnden Eindruck, der Song nervt sie etwas. Aber spätestens mit der aktuellen Band, mit der sie dann experimentieren konnte, fand sie Wege, ihn zu ihrem wirklich eigenen Lied zu machen. Eben war ja wieder eine sehr schöne Fassung zu hören (o1 Stay on- Konzert). Wann gab es die erste ruhigere Satellite- Version? Auf der Carry you home- Tour? Beim MTV Unplugged?

    Meine Vermutung: Die innere Verpflichtung, ihren Geburtsschrei als Musikerin in Ehren zu halten und dem Publikum zu bewahren, der Trieb, ihn dennoch ganz zu ihrem zu machen und die kongenialen Live- Musiker sind in dem Zusammenhang wichtiger als der Song.

    Dass das Publikum mitzieht, liegt an Lena als Performerin und daran, dass die "Sorte" Fans, die nur das Original gelten lässt, heute nur noch klein ist. Die Masse der Jüngeren, vor allem derer, die vor 10 Jahren noch Kinder waren, ist noch nicht in der Phase der Nostalgie angekommen.

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    tiptoe thru the tulips
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    Absolut, und das bereits mehrere Male, sie erfindet die Song ja immer wieder neu. Und interessanterweise spielt das Publikum bei diesen Veränderungen auch immer mit, was ja gegen Rosenbergs These zu sprechen scheint. Wäre überlegenswert, ob Satellite als Song oder Lena als Künstlerin dafür besonders prädestiniert ist. Oder Lenas Publikum. Oder alles drei.

    Ich kann ja Künstler durchaus verstehen, die ihres größten Hits überdrüssig sind. In welche Dilemmata man da geraten kann, zeigt das Beispiel der deutschen Band Fehlfarben und ihres größten Hits Ein Jahr (Es geht voran!). Die Band hat das Stück nie gemocht und war immer etwas befremdet darüber, dass ausgerechnet das ihr größter Hit wurde (Sänger Peter Hein nannte es immer nur "das peinliche Lied"). Lange Zeit haben sie es bei Konzerten überhaupt nicht gespielt. Irgendwann stießen sie aber damit niemanden mehr vor den Kopf, sondern erfüllten Erwartungen – haha, die Band, die ihren größten Hit nie spielt! Also begannen sie ihn wieder zu spielen, und zwar in völlig kaputten und rausgerotzten Versionen. Aber auch das wurde natürlich schnell zu etwas, was die Leute erwarteten – haha, die Band, die ihren größten Hit immer total verhunzt! Aus der Nummer kommt man nicht raus. Inzwischen haben sie resigniert und spielen ihn einfach wieder in der Urversion.

    Man sieht, in gewissen Punkten ist Lena weiser und gelassener als verdiente NDW-Urgesteine.
    Wow, auf so ein Kompliment für Lena habe ich von Dir lange gewartet, und ich sehe, es ist gut.

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    so very cautious
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    Zitat Zitat von Tiny Tim Beitrag anzeigen
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    Wow, auf so ein Kompliment für Lena habe ich von Dir lange gewartet, und ich sehe, es ist gut.
    Danke – aber gewartet? Na man gut, dass ich das nicht ahnte, sonst hätte ich mich noch unter Druck gesetzt gefühlt.

    Ich bin ja zugegeben nicht mehr so "deep into fandom" und würde mich auch davor hüten, so extrem unterschiedliche Musiker wie die oben genannten qualitativ zu vergleichen, aber wo Lena einen Punkt hat, da hat sie einen Punkt . Das von Rosenberg geschilderte Problem betrifft wohl die meisten Popstars, die mit einem bestimmten Song identifziert werden, und Lena hat das mit Satellite bisher auf bestmögliche Weise gelöst (ging übrigens schon früh los, bereits auf der LLT gab's mit dem A-Capella-Einstieg eine Variation).

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    tiptoe thru the tulips
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    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    Danke – aber gewartet? Na man gut, dass ich das nicht ahnte, sonst hätte ich mich noch unter Druck gesetzt gefühlt.
    Naja, es war auch für mich ein sehr unbewusstes Warten. Für mich ist das, was Du oben geschrieben hast, einfach deshalb ein ganz großes Kompliment an Lena, weil ich ja weiß, wie Du musikalisch sozialisiert bist und auf welche basalen popkulturellen Codes Du "geeicht" bist (ein besserer Begriff fällt mir gerade nicht ein). Deshalb freue ich mich so darüber.

    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    Ich bin ja zugegeben nicht mehr so "deep into fandom" und würde mich auch davor hüten, so extrem unterschiedliche Musiker wie die oben genannten qualitativ zu vergleichen, aber wo Lena einen Punkt hat, da hat sie einen Punkt . Das von Rosenberg geschilderte Problem betrifft wohl die meisten Popstars, die mit einem bestimmten Song identifziert werden, und Lena hat das mit Satellite bisher auf bestmögliche Weise gelöst (ging übrigens schon früh los, bereits auf der LLT gab's mit dem A-Capella-Einstieg eine Variation).
    Ja, das ist eine ganz besondere popkulturelle Leistung von ihr, auf die sie stolz sein kann.

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    im Lena-Fieber
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    (ging übrigens schon früh los, bereits auf der LLT gab's mit dem A-Capella-Einstieg eine Variation).
    Ich hatte sogar an die a-cappella- Version bei der Goldenen Kamera 2011 gedacht; aber die war - anders als die späteren Versionen - nicht auf Lenas Mist gewachsen, obwohl schon spannend. Deshalb hab ich sie nicht erwähnt.

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    Putin ist so 1 Pimmel
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    "Pop hat eine andere Funktion als andere Musikrichtungen", sagte dazu der Songwriter Mark Forster (37, "194 Länder"). Popsongs würden die Menschen in ihrem Alltag am meisten begleiten, etwa im Radio. "Bei anderen Genres geht es dagegen stark um die Attitüde der Szene, man fühlt sich stärker untereinander verbunden."
    https://www.sueddeutsche.de/leben/le...0501-99-902914

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    im Lena-Fieber
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    Wahre Erkenntnis.

  13. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #463
    ... nie wieder los.
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    Standard AW: Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik

    Interview mit Ali Zuckowski über den Beruf des Songwriters: http://www.backstagepro.de/thema/hit...-21-0TZTlqtmZQ

    Für mich ist auf jeden Fall die Verschmelzung von Song und Künstler essentiell. Diese Verschmelzung ist dann erreicht, wenn ein Lied möglichst perfekt auf den Punkt bringt, was den Interpreten ausmacht, wofür er steht und was er persönlich ausdrücken will. Ein Lied, das mit dem einen Künstler Hit-Potential besitzt, kann in den Händen eines anderen ein unspektakulärer, durchschnittlicher Song werden. Sehr wichtig ist natürlich auch eine Melodie, die im Ohr bleibt und trotzdem nicht zu platt wirkt, wobei das Vorgehen von Genre zu Genre stark variiert. Zu guter Letzt spielt eine zugängliche Textidee eine große Rolle: Möglichst viele Menschen sollten sich mit dem Text identifizieren können, ohne dass er abgedroschen klingt. Diese perfekte Mischung zu finden ist unsere dauerhafte Aufgabe als Songwriter.
    Es ist nicht so, dass alle Musiker ihre Songs komplett alleine schreiben, aber es ist auch nicht so, dass kein Künstler seine Songs komplett alleine schreibt. In den meisten Fällen, in denen ich ins Spiel komme, ist es eher so, dass ein Künstler sagt: "Okay, beim ersten Album hatte ich noch alle Zeit der Welt, um meine Songs selber in Ruhe zu schreiben, jetzt beim zweiten Album habe ich weniger Zeit und mehr Druck und brauche deshalb Unterstützung von Leuten, die mir dabei helfen meine Vision umzusetzen." Schwarz-Weiß-Aussagen wie "Die schreiben alle ihre Songs nicht selbst" sind jedenfalls falsch. Ich glaube, bei vielen dominiert der Wunsch nach dem typischen Singer-Songwriter, der sich die Seele aus dem Leib singt. Für Außenstehende ist es manchmal einfach schwer vorstellbar, dass man die Gefühle, die man mit einem bestimmten Song nach außen tragen will, auch in einem Team authentisch umsetzen kann.
    Es ist nämlich nach wie vor so, dass das eigentliche Songwriting im Normalfall komplett unbezahlt ist. Im Gespräch mit Leuten, die den Berufszweig des Songwritings nur am Rande kennen, werde ich immer mal wieder gefragt: "Für wie viel verkaufst du denn dann so einen Song?" Die Überraschung ist dann sehr groß, wenn ich sage: "Für gar nichts". Auch Tage der Arbeit in meinem Studio, für das ich die Miete bezahle, sind zunächst genauso unbezahlt wie eventuell anfallende Reisekosten oder ähnliches.
    Finde ich ziemlich interessant.

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