Eure Geheimtipps

[OldStephen66]

Aus dem CD-Schrank meiner Gefährtin: Ghazal.
Die können mich an manchen Abenden in Trance spielen. Wenn man mal ganz woanders hin will:

Snowy Mountains

Es lohnt sich übrigens, mehr als nur zwei Minuten dran zu bleiben ...

Und wer es noch länger liebt: Between Dawn And Dawn A New Truth (21:21) Es wird auch gesungen!

[Melanie]

Eine Band, die in den 1990er Jahren bestanden hat und sich letztes Jahr neugegründet hat.

Musikalisches Vorbild für Arcade Fire und Franz Ferdinand

Neutral Milk Hotel

https://www.youtube.com/watch?v=6jtZx9LNpAY

http://www.walkingwallofwords.com/

[[fliP]]

Das hier ist vielleicht etwas für den Geheimtipp-Thread:

[Axel1954]

Tolle Musik und nochbessere Bilder:

https://www.youtube.com/watch?v=71OTWqw8Or8

[OldStephen66]

Die Multiinstrumentalistin Rachelle Garniez stammt aus New York und gibt mit einer sehr eigenwilligen und wandelbaren Stimme ihre ebenso eigenwilligen und nicht selten witzigen Songs zum besten. Es gibt Blues, Jazz (Cabaret), Latin, Singer/Songwriter, Folk und Country, und und. Und.

Eine, wie ich finde, sehr eindrückliche live-Einspielung ist dies: "Regular Joe" im Cha Cha-Style.


Manche bezeichnen sie als weiblichen Tom Waits. Da ist auch was dran, wenn man sich z.B. diese Version von Medicine Man reinzieht. Allerdings sind mir solche Etiketten ein wenig zu klebrig.

Wer einen raschen Blick auf ihre Vielseitigkeit erhaschen möchte, dem sei ihre 2013 erschienene Compilation Greetings from Dreamland mit Stücken aus den Jahren 1997 bis 2012 empfohlen; die Mehrzahl stammt von "Sad-Dead-Alive-Happy" (2012). (Der "Joe" ist darauf allerdings nicht enthalten).

Und jetzt mal Hand aufs Herz: wer hat schon einen Song gehört, der Jean Claude Van Damme besingt?

In diesem Frühjahr war sie mit drei KollegInnen in einem via Crowdfunding finanzierten Projekt namens American Songbirds in Deutschland unterwegs, das auch in diesem Video von Radio Bremen vorgestellt wird. Die vier gibt es zusammen übrigens auf CD. Hätt´ ich sie mal besser da schon gekannt.

[Tall Blonde Helicopter]

OldStephen,

da brauche ich gar nicht lange reinhören! Sehr cool, eine wunderbare Bereicherung für meine Americana-Abteilung. Wird in den nächsten Wochen bestellt. Danke!

Waits ist, trotz aller von Dir zurecht angemahnten Zurückhaltung bei der Etikettenkleberei, aber doch ein gutes Stichwort. Und nicht nur Waits. Denn ich hatte Rachelles stimmliche Platte – ihr Geknarze, ihre "klar weiblichen" Tonlagen, ihre Expressivität und Phrasierung – im Ohr und sofort die legendäre Serie Photos vor Augen, von denen dies eines ist:

http://thanksforsharing.tumblr.com/p...lee-jones-1979

[OldStephen66]

Übrigens scheinen die anderen drei Damen des American Songbird-Projekts - Ashia & The Bison Rouge, Kyrie Kristmanson und Stephanie Nilles - auch einen zweiten Blick bzw. ein zweites Ohr wert zu sein.

Ich habe mir heute die gemeinsame CD bestellt und werde mal morgen da hineinhören (geht zum Glück schnell), auch wenn ich bereits deren zwei Stücke von Rachelle auf CD habe. Geschenkt.

[OldStephen66]

Mein lieber Scholli, die Kanadierin Kyrie Kristmanson ist mit ihrem ausgesprochen britischen* Timbre in ihrer Gänsehautstimme und der weißen Flokatimütze als optisches Markenzeichen auch eine echte Entdeckung.

Leicht schräg, minimalistisch und dabei eigenartig betörend. Einfach reinhören und die Schultern tanzen lassen.
Ein idealer Einsteiger: Song X


Der zauberhafte Birdsong - natürlich auch bei den American Songbirds zu hören - in der Soundcloud.

Bei diesen Auftritten mit dem Afiara String Quartet kann einem auch der offene stehende Mund trocken werden: Ghost und Bad Body.

Was die "Tiny Desk Concerts" für Washington D.C. sind, ist On The Shelf für Tokio. (Habe aber noch nicht rausgefunden, welchen Song sie hier zum besten gibt).

Und besonders für dich, @TBH, habe ich noch das hier ausgesucht: Wind Rocks Pine. Ich weiß auch nicht so recht, warum.

Wer jetzt verständlicherweise immer noch nicht genug hat, der möge sich das hier anhören: Modern Ruin.
Wem es da nicht den Rücken runter kribbelt, dem kann ich auch nicht helfen!

Es scheint, als gäbe es neben den American Songbirds nur Origin of Stars als CD zu kaufen und den Rest (Pagan Love und Thundersongs) lediglich per Download.
Da ich nicht so für Download zu haben bin, habe ich die Origin of Stars jetzt bestellt (ist thematisch ja eine schöne Ergänzung zu einem meiner Herzensalben: Trail of Stars von den Walkabouts).


* So wie sie "down" ausspricht ("däöun"), klingt es für mich fast nordirisch.
Allerdings singt sie auch in französischer Sprache.

[Tall Blonde Helicopter]

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Und besonders für dich, @TBH, habe ich noch das hier ausgesucht: (...) Wind Rocks Pine. Ich weiß auch nicht so recht, warum.

Ich auch nicht...
Im Ernst: Ewiges Mysterium Musik; alle Zutaten sind da, da hast Du völlig recht, aber der Funke springt nicht über, bei diesem Song nicht und auch bei den anderen nicht. Das ist mir bei aller Differenziertheit im Ausdruck von einer zu kühlen Strenge und weckt in mir deshalb ähnlich wenige Emotionen wie – um für den Vergleich Schindluder mit ihrem extravaganten Vornamen zu treiben – gregorianische Choräle. Daher muß ich gefaßt dies hier akzeptieren:

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Wem es da nicht den Rücken runter kribbelt, dem kann ich auch nicht helfen!

Dieses Mal.

[OldStephen66]

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[...] der Funke springt nicht über, bei diesem Song nicht und auch bei den anderen nicht. [...]

So unterschiedlich kann es gehen: bei mir funkte es sofort und direkt in den Bauch hinein.
Schade?! Ach was. Es ist letztlich gerade tröstlich, dass im zunehmend digital gesteuerten Zeitalter individuelles Erleben weder plan- noch vorhersagbar, eben individuell bleibt.*
Schön aber, dass Dir zumindest die "Ruinen" noch etwas zum gegeben haben.

(* Sollte dieser Gedanke einen zu pessimistischen Unterton haben: das liegt dann wohl an dem "Thriller", den ich gerade lese. Darin geht es tatsächlich um via digitale Technik gesteuerte Manipulation von Handeln und Erleben.)

[sound]

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Mein lieber Scholli, die Kanadierin Kyrie Kristmanson .....

Ich bin trotzdem dankbar für solche Tipps

[Randwer]

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Ich bin trotzdem dankbar für solche Tipps

Ich auch. Den Sampler werde ich mir wohl auch zulegen. Kyrie und Ashia sagen mir dabei bislang mehr zu als Rachelle und Stephanie, die zweifellos auch gekonnt singen allerdings für meinen Geschmack auch etwas zu effekthascherisch.
Im übrigen finde ich, dass es ruhig mehr solche Sampler geben sollte, die eine handvoll Künstler mit ihren Werken vorstellen.
Die bislang 3 Sampler der Reihe 4 Women - No Cry, die auf Gudrun Guts Label Monika Enterprise erschienen sind, haben mich auf Tonia Reeh und Tusia Beridze aufmerksam gemacht. Julia Holter und Lucrecia Dalt kannte ich bereits vorher. Leider ist in den letzten 5 Jahren keine Fortsetzung erschienen.

[OldStephen66]

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[...] und Ashia sagen mir dabei bislang mehr zu als [...]

Hätte mich jetzt bei Dir auch gewundert, wenn´s anders wäre. Ashia stammt schließlich aus Portland.


Bei Stephanie Nilles lasse ich "effekthascherisch" durchaus gelten, übrigens auch für ihr - durchaus beeindruckendes - Pianospiel.
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Busta Rhymes-Cover "Break Ya Neck": (auch auf dem Sampler enthalten).
Das bricht einem nicht nur den Hals, sondern beim Singen auch die Zunge und beim Tanzen die Haxen.

Rachelle Garniez hat einfach ein größere stimmliche Ausdruckspalette, die sie aber für meine Begriffe - z.B. ihre Tom-Waits-Tonlage - durchaus in einem stimmigen musikalischen Kontext einsetzt. Und das tut sie oftmals, so will mir scheinen, auch mit Ironie und Augenzwinkern. Ihre Songs haben oft einfach den entsprechenden Witz und Humor. Das ist zwar ein Effekt, aber ich denke nicht "hascherisch".

Ergänzend muss natürlich gesagt werden: für alle vier gilt, dass ein gerüttelt Maß an Expressivität und Exzentrizität einfach integraler Bestandteil ihrer Kunst ist - sonst wären sie nicht gemeinsam auf diesem Sampler versammelt.

[Randwer]

Wie TBH schon schrieb

Ewiges Mysterium Musik

Oft ist es nur schwer auszumachen, weshalb einen etwas packt, oder eben eher auf Distanz hält. Dann reimt man sich manchmal hanebüchene Erklärungen zusammen.
Andererseits gibt es dann so mysteriöse "Zufälle", wo man feststellt, dass tatsächlich Gemeinsamkeiten oder Verbindungen zwischen den Künstlern bestehen, die man auf Anhieb mag.

[OldStephen66]

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Sehr cool ...

Ist Dir aufgefallen, dass Rachelles eigenes Plattenlabel "Real Cool Records" heißt? Du liegst hier also völlig richtig!

Übrigens haben meine Gefährtin und ich uns Deinen Konzerttipp zu Herzen genommen und wollen Rachelle zusammen mit Hazmat Modine am Donnerstag in der Kantine Köln live erleben.


(edit: da fällt mir doch noch auf, dass ich Rachelles Compilation hier immer Greetings From Dreamland nenne, sie heißt aber Greetings from Dreamsville. Kleiner, aber feiner Unterschied.)