Vielleicht scheint das problem eher ein überangebot an stilen, bands und interpreten zu sein.
Dazu kommen altstars die immer noch da sind und das senior publikum beschäftigt halten und melken, während das gleiche publikum bemängelt das es ausser ihren alten idolen nix neues gäbe, wahrscheinlich aber neben der Stones karte schon lange keine (bezahlten) konzerte mehr besucht haben.
Im plattenschrank sammeln sich die reissues und vervollständigen die plattensammlung mit platten die man sich in der jugend nicht leisten konnte und verstopfen schrank und ohren für neues.

Letztens war ich in Erfurt bei Joons strassenauftritt. Mein bruder und schwägerin wollten eigentlich zu Anastasia auf den Domplatz, die fing aber erst nach 21:00 an, also genug zeit da vorher bei Joon mitzuhören. Plötzlich meint meine schwägerin 'hier wär'n wir richtig'. Ich schaute sie an weil ich nicht ganz verstand, worauf sie in die runde des publikums zeigte. Erst jetzt fiel mir die mischung des publikums auf in der wir als mittvierziger überhaupt nicht auffielen (was bei einer knapp 20 jährigen musikerin nun mal etwas merkwürdig erscheint). Kein wunder also das Joons platten sich ein wenig nach vergangenen besseren zeiten anhören und auf dem live-gig (leider) deutlich mehr cover von rock-standarts zu hören waren als ihre neuen eigenen sachen (@Joon: einfach etwas mehr mut zum eigenen song haben).

Irgendwie ergeht es der coolen musik offenbar auch nicht viel anders als den schlagerheinies, wo die bespassung eines ergrauten publikums über den wirtschaftlichen erfolg bestimmt.