@wfm+Economist Für mich macht die zweite Zeile in Zusammenhang mit der ersten unter beiden Interpretationen von Euch letztlich den gleichen Sinn: Egal ob in diesem Blick ein (passives) Umgeworfensein oder ein aktiv-provozierendes Habenwollen liegt - beides bedeutet: "Ich bin hin und weg von Dir", und Er sieht dies (Einschub: angeblich), weshalb es faktisch den gleichen Effekt hat als ob sie ihm hinterhergepfiffen hätte. Der Blick ist also dadurch, dass er bemerkt und entsprechend gewertet wird, ein cat call. Irgendwie ist also alles klar, aber natürlich ist trotzdem noch alles sehr unsicher, und deshalb wird - dreiste Lüge! - im (versuchten?) ultracoolen Tonfall als ob es gar nicht sooo wichtig wäre gefragt: "Was dagegen, wenn ich mich hier hinsetze?"
Absolut nicht klar an diesem Punkt ist, ob Sie am Tisch sitzt, Er hereinkommt, diesen Blick sieht und ihn als cat call interpretiert oder ob Er am Tisch sitzt, Sie hin und weg ist, was sich an ihrem Blick zeigt, was er wiederum sofort durchschaut - oder Sie zumindest es so empfindet. Ja, und dann hat natürlich niemand gesagt, dass der Erzähler wirklich genau weiß, was die beiden sich so denken oder ob das nicht nur einfach seine Interpretation der Situation ist, die er aus den Gesten und Blicken der beiden zieht. Und wer der Erzähler ist, wird eigentlich auch nie richtig fest gemacht.
Und wenn man die Objektivität des Erzählers bis auf diese Ebene heruntergebrochen hat - was ich im Kontext dieses Liedes durchaus für angemessen halte - dann kann man sogar soweit gehen, dass dieser Versuch einer ultracoolen, die eigene Aufgewühltheit verbergen wollende und damit verlogene Frage (Etwas anderes ist natürlich nicht drin, wer will sich schon vor einem Fremden faktisch entblößen?): "Was dagegen, wenn ich mich hierhin setzt?" gar keine real gestellte Frage ist, sondern nur im Kopf von Ihm oder Ihr gestellt wird während real die Katze immer noch um das Feuer herumschleicht und mit sich ausmacht, was sie nun tun wird. Zugegeben, es treibt die Sache ein bisschen weit, weil man dann auch die Folgezeilen als Kopfkino des Erzählers betrachten muss - wer immer dies nun auch ist.