Mein vorläufiges Fazit nach der ersten show fiel verheerend aus.
Die 10 Kandidaten haben mich nahezu allesamt gelangweilt, hier würde ich allerdings noch am ehesten Milde walten lassen, denn möglicherweise entwickelt sich da ja noch was, was ich allerdings bezogen auf die 5 Weitergekommenen nicht wirklich erwarte.
Die ominöse "Blitztabelle" sorgte zwar für etwas Spannung, doch die Nachteile überwogen für mich eindeutig.
Diese ist der "Star" der show, die Kandidaten, zumal auf der Bühne, sind da ja fast schon störendes Beiwerk -
ohne diese könnte man doch die Blitztabelle fast noch ein wenig größer gestalten.
Eine Atmosphäre wie bei 9live, da fehlt jetzt eigentlich nur noch eine barbusige Sandra Riess, die zum Anrufen auffordert.
Ganz schlimm, daß der ehrliche Charme von USFO, wo es nach meinem Empfinden tatsächlich in erster Linie um die Kandidaten ging, nahezu verloren gegangen ist, und durch krawalligen Klamauk ersetzt wurde.
Für mich unterscheidet sich USFB überhaupt nicht mehr von DSDS und ähnlichen Formaten.
Ich habe sogar fast ein wenig den Eindruck, als wolle man diesen Formaten das Wasser abgraben, indem man hier ganz gezielt eine spezielle Zielgruppe anspricht.
So nach dem Motto:
"WIR haben eine super Blitztabelle, und einen Pietro Lombardi haben WIR auch!"
Letzteres stimmt natürlich, umso bedenklicher, daß gerade dieser so penetrant gepusht wird, zusammen mit dieser doch reichlich faden "Shelley".
Ich kann mich garnicht erinnern, daß das bei USFO ähnlich war.
Eine Menge erwartet hatte ich mir von Thomas D.
Das war für mich die größte Enttäuschung, einen Stefan Raab dagegen kritisiere ich schon garnicht mehr.
Er soll mir nur bitte nicht mehr mit der Qualitäts-Leier kommen, da hat er jetzt für mich eindeutig bewiesen, daß ihm dieses völlig egal ist, Hauptsache die Quote steigt (und die von Bohlen sinkt, im Idealfalle, aus seiner Sicht).
Raab kann es egal sein, wer unter ihm "Jurypräsident" ist, und hier hatte ich Thomas D. doch für durchsetzungsfähiger gehalten.
Aber scheinbar will der garnicht anders.
Seine eindeutige Bevorzugung dieses Lombardi-Verschnittes, ganz unverhohlen nochmals in der NDR-Talkshow, dazu so affige wie pathetische Aktionen wie dieses stehende Applaudieren nach dessen Auftritt, da würde ich mir als einer der anderen Kandidaten doch mächtig veralbert vorkommen.
Als Zuschauer sowieso, denn mit Fairness hat das nun aber garnichts mehr zu tun.
All diese Eindrücke hatte man bei USFO zu keinem Zeitpunkt.
Es mag auch dort eine Bevorzugung Lenas gegeben haben, doch wenn es so war, so war diese zumindest für jedermann relativ mühelos nachvollziehbar.
Das wandelnde Brust-Tattoo dagegen ist doch eine ganz klare Verneigung vor dem DSDS-Publikum, und nichts weiter.
Die Quote wird steigen, da bin ich ganz sicher, für die nötige Aufmerksamkeit wurde gesorgt.
Raab wird damit auch alle Einwände gewohnt breitwändig beiseite grinsen, aus seiner Sicht hat er damit ja auch recht.
Nur wie gesagt, man komme mir bitte zukünftig nicht mehr mit "Qualität", die Unterschiede zu anderen Casting-Formaten sind tatsächlich nur noch marginal.
Ich werde mir die zweite show auch noch ansehen, einfach um alle wenigstens einmal gesehen zu haben.
Interessant aber wird es für die ARD.
Dort dürfte man diese Entwicklung mit einer gewissen Sorge betrachten, denn ein solches Krawall-Format hat dort eigentlich nichts zu suchen, und dürfte dort auch wenig Zuspruch finden. Bin mal gespannt, wie die ARD-Oberen sich da rauswinden.
Ich wage keine Prognose, aber sollte diese "Kooperation" nach Baku enden, ich würde es nicht eben als Sensation empfinden.