Lena und Kommunikation mit Fans: Darunter fallen objektiv gesehen bisher vier- bis achtjährige Mädchen. Eine Fanarbeit findet nicht wirklich statt.
Vielmehr scheint dem Management Marketing wichtiger zu sein als wirkliche Fannähe. Dazu gehört, dass man vielleicht auch mal was Spontanes macht und nichts, wo vorher schon angekündigt wird und der Mob von Pressefritzen einen Kessel bildet.
Zum "Anspruch auf Kommunikation" möchte ich mal, vielleicht auch als Fußballfan gesteuert, etwas loswerden: Selbstverständlich kann ein Fan eine gewisse Kommunikation erwarten! Um Gottes Willen, sind wir denn nur alle willige Konsumenten, die brav die 20 € (das sind 40 Mark!) fürs Album ausgeben, uns an den Liedern ins Delirium erfreuen und diesen Konsumapparat auch noch in in jedem Beitrag auf Teufel komm´ raus verteidigen, weil wir im Teufelskreis stecken? Weil sie das Idol ist? Wenn ja, dann ist das für mich ein wertloses Fandasein, da es keine Aufopferung und Kritikbereitschaft für eine kleine Liebe bedeutet, sondern nur Konsum, der als solche Liebe bezeichnet wird!
Das ist das Verhalten, das uns in eine Gesellschaft führt, in der jeder nur brav konsumiert, die bestehende Struktur anerkennt und diese nur weiter zementiert wird. Die einzigen, die das bisher vielleicht erkannt haben, sind möglicherweise die friedlichen Demonstranten und die Ultrá-Bewegung.
Der Rest chillt und entmündigt sich so selbst.
"Ein bisschen Umsturz, aber immer nur dem Idol gefällig und positiv."
"Nimm-es-oder-lass-es" ist daher der falsche Weg. Da hätten wir ja in der Bundesliga überall leere Stadien, bei den momentanen "Sicherheitsbestimmungen". Die Fußballfans kämpfen aus tiefster Überzeugung und Liebe zum Verein dafür, dass sich etwas ändert. Das "Nimm-es-oder-lass-es-Prinzip" dagegen ist purer Konsum.
Lena hat und wird zeitlebens Kritik einstecken müssen, wie jeder normale Mensch auch. Wir sollten uns nicht als Wächter verstehen, die jede Kritik, auch berechtigte, abblocken, da sie nicht ins Idolbild passt. Dem wird hier zwar gerne widersprochen, aber ich glaube, dass es bei den wenigsten wirklich eine Begründung hat, sondern eher ein ideologisch bedingter Abwehrmechanismus ist. Oder wurde hier schon mal eine tiefergehende Lena-Kritik ernsthaft gelobt? Und nein, es gab bisher nicht nur schlechte Kritiken, das ist kein Argument.
Fan-Star-Kommunikationen gibt es aus meiner Sicht nicht. Entweder ganz oder gar nicht. Weder Management noch Autogrammstunden, sowas muss spontan sein, erst dann ist es eine Kommunikation auf Mensch-Mensch-Ebene. Fanarbeit macht es übrigens nicht aus, überall zu sagen "I love you all" - man muss Taten sprechen lassen.
Lenas Problem ist, dass sie sich bisher nicht klar positioniert hat. Daher auch dieser Thread. Die Leute, die sie und ihren Erfolg (unter)stützen, sind nicht vom Management. Das sind die Menschen ihres privaten Umfelds und ihre Fans. Bei zweitem ist das Verhältnis absolut ausbaufähig.
Also: Ich mag Lena. Aber ihre Fanarbeit ist definitiv ausbaufähig und verbesserungswürdig. Denn dann würde auch der Hype nicht erschlaffen. Denn man kann übrigens damit rechnen, dass Lenas Erfolgsfan-Quote bei weit über 80 % liegt. Ob es erstrebenswert ist, ständig darauf angewiesen zu sein, dass das kommende Album möglichst viele Hoffnungen abdeckt oder ist es erstrebenswert, auch in schwierigeren Zeiten einen größeren Kern von Fans zu haben, die einen unterstützen, aber auch kritisch betrachten? Wenn Lena ständig nur positive Kritiken kriegt, würde ihr das in Krisenzeiten nicht wirklich weiterhelfen, das würde ihr eher schaden.