
Zitat von
Peter M. aus V.
Sorry, Freundinnen und Freunde, aber ich lese jetzt nicht, ich schreibe erst mal. Später (vermutlich nicht morgen) lese ich dann und vergleiche subjektive Eindrücke.
Ich habe eben eine nette Sendung gesehen. (Hatten wir eigentlich schon mal 45 Minuten Lena ohne Pause? Ausflug mit Kuttner war doc 30 Minuten, oder? Und beim Quiz 2010 und beim Pokern war ja nicht so viel Aktivität wie hier.). Abwechslungsreich, obwohl nicht unbedingt spannend, mit Momenten zum Lächeln, zum Nachdenken, zum Beobachten und Fragen. Musikalisch eindeutig Casper- lastig, dafür aber Lena mal anders als nur ESC, nämlich mit Tour- Aufnahmen und mit What happened to me (wohl wegen des Streicher-Proferssors).
Casper war, wie ich ihn aus dem Interview in Erinnerung hatte, ein netter Kerl, der versucht hat, locker und nicht allzu Rapper- machomäßig daherzukommen. Er hat sich wirklich Mühe gegeben, da kann man sagen, was man will. In Berlin hatte er natürlich einen gewissen „Heimvorteil“, auf den Lena am Ende vielleicht doch ein kleines bisschen neidisch war.
Lena? Nein, sie war nicht zickig, sie war auch nicht launisch. Sie war, sagen wir mal, ein wenig reserviert, sie ließ sich nicht auf alles gleich locker ein. Und ich finde, das lag nicht an Casper, sondern eher an dem, was sie da so alles tun sollte. Was ihr gefallen hat, war deutlich zu sehen: das Malen, das Baken, Minigolf und Singen, sowohl im Auto als auch in der Karaoke- Bar. (Interessant ihre Frage an Caspaer, ob ihm die Musik als Beruf denn keinen Spaß macht, und seine Antwort darauf. Interessant auch Lenas Selbsteinschätzung, dass alles, was hoch ist, bei ihr schrecklich klingt. Ich denke da an so manche Tonhöhendebatte hier zu Mr. C’uriosity oder A Million And One.) Die Nickeleien zwischen den beiden – sie waren unterschiedlichen Charakters. Es gab die ironischen, nicht ernstgemeinten Flapsereien (Du bist scheiße), es gab die ernser gemeinte Kritik (am dann doch durchbrechenden Macho in Casper und am „Gemecker“ Lenas, und es gab Situationen irgendwo dazwischen, z.B. im Hamburger Bahnhof. Lena war zwischendrin aber durchaus mal sehr selbstkritisch – und das nehme ich ihr an der Stelle auch ab.
Was mir noch aufgefallen ist:
- Der Ehrgeiz beim Minigolf: Wie beim Quiz, wie bei der Pokernacht: Das gleiche Gesicht beim Sieg.
- Die Hausfrau in Lena: Gleich am Anfang der Tisch, vor allem aber die Konditorei, in der sie zunehmend perfekter wurde, das aber eben auch den „armen“ Casper spüren ließ.
- Der sofortige „Rückfall“ in die Profi- Interview- Rolle bei den Fragen in der Pop-Akademie, sprachlich, gestisch, mimisch. So war sie sonst nicht an dem Abend. (Im Übrigen hat Imre Grimm diese Szene sehr treffend beschrieben; das Mädel, das den „knallharten Lena- Satz“ abbekommmen hat, hat ihn ja wirklich voller Humor genommen, fast schon genossen.)
- Die Lena- Wärme, von der wir hier so oft schwärmen, war nicht zu spuren. Aber das Berlin, durch das die zwei getrieben wurden, ist ja auch eher das coole Berlin. Da passt es.
Hab ich was wirklich Neues über Lena gelernt? Nein. Denn dass sie „normal“ ist, wusste ich schon vorher; dass sie jung ist und die entsprechende Sprache sprich, war mit auch klar. Ich habe mich gefreut, sie einmal wieder ein bisschen länger am Stück gesehen zu haben und meinem Lena- Bild – nein, kein Puzzle- Stück hinzugefügt habe, aber doch das ganze ein bisschen aufpoliert.
...