Das meinte ich mit: Don't Panic! für die Club-Tour!This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
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Song Number 2 was Not Following.This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote![]()
Zum Vergleich Reeperbahn - LLT: Es geht nicht darum, dass die Band die Bühnenshow übernimmt, das kann Lena ganz alleine und hervorragend selber. Die Band muss aber ein verlässliches musikalisches Fundament liefern, es muss "grooven". Das war bei der LLT auf jeden Fall erheblich anders (besser), auch wenn ich die Band etwas zu "akademisch" empfand. Der Schlagzeuger hier mag ein netter Mensch sein, leider groovt er eben nicht. Wie das genau geht, lässt sich schlecht beschreiben, aber es macht den Unterschied, ob man mit dem Fuß mitwippt, sich zur Musik bewegt oder eben nicht. Ich habe das Problem selbst mit verschiedenen Drummern in Bands erlebt, in denen ich gespielt habe, da gibt es technisch gute Leute, aber es fehlt irgendwie der Kick, da kann sich der Rest der Band abmühen wie sie will. Das zweitwichtigste Rhythmusinstrument ist der Bass, und zwischen Drums und Bass muss es einfach stimmen, das ist das Fundament. Die Musiker müssen nicht auf der Bühne herumspringen, aber eben voll bei der Sache sein. Nicht jeder wird das vielleicht so wahrnehmen, ich habe im Tivoli sogar einige Leute gesehen, die sehr unrhythmisch mitklatschten (auf 1 und 3, ein no go !), wer aber ein geschärftes musikalisches Ohr und ein halbwegs ausgeprägtes Rhythmusgefühl hat, den stört das nun mal, das ist keine böswillige Kritik, schon gar nicht an Lena, die nämlich ein hervorragendes Feeling für Rhythmus hat (bei der Intonation nimmt sies ja nicht immer ganz so genau, geschenkt), und deshalb auch meine Vermutung, dass Lena sich da auch nicht so wohl gefühlt hat. Das hat sie natürlich nicht gezeigt und wie ich glaube, durch besonderen Einsatz überspielt. OK, kann anders sein, halt meine Vermutung.
Beim Ansehen der hier eingestellten Videos habe ich auch endlich etwas zum Kritisieren gefunden: Goosebumps. Ich finde im Video, dass sie die Töne einfach nicht getroffen hat. Das hört sich für mich sowas von schräg an, dass es teilweise schon weh tut. Von dem Goosebump-Video her könnte ich sogar verstehen, wenn jemand sagt, diesen Goosebumps Auftritt hat sie verkackt. Irrwitziger Weise habe ich das im Saal selbst überhaupt nicht so wahrgenommen. Das kann natürlich noch an den Qualität einer einfachen Videoaufnahme liegen. Sollte es so sein, dass sich dieser Eindruck bei der Fernsehaufnahme bestätigt, dann wäre das ein Punkt, an dem sie für die Zukunft arbeiten könnte und auch sollte. Denn dass sie die Töne treffen kann und meist auch wunderbar trifft, hat sie hinlänglich gezeigt. Dafür sind aber nicht wir zuständig, das werden sowohl die sie begleitenden Profis wie auch Lena selbst sicherlich aufarbeiten. Der Grund kann übrigens in zu wenig Zeit zum Üben aber auch in technischen Schwierigkeiten (Inears) oder einfach mangelnder Erfahrung im Auftritt in so einer dichten Atmoshäre liegen.
Hätte sie nur solche Auftritte abgeliefert, wie GB auf dem Video zu sein scheint, hätte sie es besser bleiben lassen. Aber so war es nun ganz und gar nicht. Selbst auf den Videos finde ich einige Aufnahmen die schon in dieser einfachen Tonqualität begeisternd sind. Und das mit weitem Abstand allerbeste Stück war TBAS. Alleine für diese völlig irre Performance hätte sich die Fahrt nach HH schon gelohnt. Mir ist es auch völlig egal, was andere dazu sagen oder ob sie dafür zerrissen oder in der Himmel gelobt wird. Für mich war das einer der mitreißendsten Musikmomente meines Lebens. So genau so mit dieser wahnsinnigen Intensität kenne ich Musiker, die wirklich alles geben. Wäre ihr gesamter Auftritt so verlaufen, würde ich heute nicht hier sitzen und tippen, ich wäre in der Geschlossenen gelandet und wahrscheinlich nicht mehr rausgekommen.
Von diesen Momenten einer sich total vergessenden und dem Publikum oder der Musik oder wem oder was - iss mir auch wurscht - sich völlig hingebenden Lena gab es mehrere im Konzert. Ich bete zu Gott, dass sie weiterhin Risiko geht und mir (mir !!!) weitere dieser Momente schenkt.
Und ich muss noch festhalten, dass ihre Stimme jetzt die Qualität hat, diese absolute Hingabe auch ausdrücken zu können. Sie kann das noch nicht durchgängig umsetzen, aber das was im Moment schon geht, ist absolut faszinierend. Wenn sie weiter so wie bisher an sich arbeitet fürchte ich, dass nicht nur ich Gefahr laufe eines Tages durchzudrehen. (Böse Zungen behaupten ja penetrant, das sei bereits passiert...)
Ich finde, man sollte für die Tour Musiker aus Fankreisen casten. Die wären garantiert voll bei der Sache. Nach ein paar Proben würden sie vielleicht auch nicht mehr umkippen.
Wenn man sie festbindet und Scheuklappen aufsetzt, damit sie Lena nicht sehen können, mit Sicherheit!This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote![]()
Begründete Meinungen werden doch hier immer gern gesehen, da hab mal keine Sorge. Ein einfaches "Lena hat verkackt", ohne jede weitere Erläuterung, wäre es evtl. Wert den Säbel zu ziehen.This quote is hidden because you are ignoring this member. Show Quote
Natürlich wird es eine Welle von "Das sehe ich aber ganz anders"-Posts geben. Aber die sollen dir ja nicht deine Ansicht nehmen bzw. dich irgendwie umstimmen. Das geht bei Meinungen, die hauptsächlich auf Empfindungen beruhen ja eh nicht.
Danke für deinen Post!
EDIT:
Zum Inhalt deines Posts vielleicht noch was
Alleine schon der erste Song, TBAS, sollte doch alle Unsicherheiten beseitigen bzw. Fragen an Lena's künstlerische Leistung deutlich beantworten können. Wer das nicht mochte, der konnte nicht nur, der sollte ja auch weitergehen, dafür ist es eine Musikmesse.
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Jaa, du hattest echt das MEGAGLÜCK mit ZWEI fotos!! Als du mir das geschickt hast, bin ich total ausgerastet! und hab meinen Vater angeschrien "Sie hat lena getroffen!! Wir müssen sie auch suchen!!
Und dass sie dich wiedererkannt hat .. !![]()
Ich habe mir das hier bis jetzt alles nur durchgelesen, viell. schreibe ich in nächster Zeit doch noch etwas dazu.
Im Moment möchte ich mich erstmal an den Musikern etwas abarbeiten - Lenas natürlich.
In dem Augenblick wie die 4 reinkamen mit jeweils den Noten in der Hand dachte ich, ich stehe hier unten so als Zuschauer oder Eltern, als wenn ich in der Musikschule
beim vorspielen der Schüler anwesend wäre. Das ist überhaupt nicht böse gemeint und soll die Einzelleistung eines jeden da oben gar nicht schmälern. Jeder hat nach seinem Musikverständnis
die Noten genau richtig gespielt die Titel richtig interpretiert. Ich glaube aber das bei den Proben so etwas ähnliches wie der Dirigent fehlte - jemand der Musikverständnis hat und da
eine gewisse Ordnung rein gebracht hätte. Ich kenne die Bedingungen nicht, die dazu führten, das die 4 mit Lena nicht ausreichend üben konnten. Zumindest so ausreichend,
das jeder seine Noten auswändig konnte. Wenn ich mir bei gleichen akustischen Bedingungen im Tivoli den ersten Song von Amanda Mair anhöre und ansehe, stelle ich auch als Laie fest,
das der Sound, das musikalische Miteinander ein völlig anderes ist. Diese Band kennt sich, diese Band weiß wie Amanda reagiert, wie sie anzuspielen ist, wann Vollgas gegeben werden muss,
wann man die Handbremse anzuziehen hat...! Ein Sinfonie-Orchester würde ohne Dirigent niemals funktionieren, auch wenn jeder Blind nur seine Noten abspielen würde. Bei einer 4 köpfigen Band die sich unter Umständen
erst seit einer Woche kennt, soll das aber perfekt funktionieren ?! MmN kann Lena nichts dafür, das sie an machen Stellen ei wenig einknickte und etwas auf das Musiker-Niveau ab glitt.
Ich hätte mir gewünscht, das sie dort eine Band am Start gehabt hätten, dich sich kennt und die Lena besser hätten leiten können. Hier bei Amandas erstem Titel mal reinschauen: die Musiker kennen sich und bilden mit der Sängerin ein Team das harmoniert.
Deswegen ist der Sound auch ungleich besser....
Geändert von Ulli (25.09.2012 um 10:02 Uhr) Grund: Amanda hatte doch 4 Leute am Start-3 war falsch
Hier jetzt ein Bericht über meinen Festival-Abend und hinsichtlich des Lena-Konzerts mit einer möglichst neutralen undfreien Betrachtung, der auch einige Eindrücke außerhalb des Tivolis wiedergeben soll, im Wesentlichen aber ein persönlicher Stimmungsbericht ist:
Auf zum Festival
Vor Donnerstagabend war ich noch hin- und hergerissen, ob ich nun auch zum Konzert gehe oder nicht. Das hatte viele Gründe. Einer der Hauptgründe ist, dass ich Überfülllungen und Drängelaktionen überhaupt nicht ertragen kann. Das Tivoli hat nur 620 Sitzplätze und eine E-Mail-Anfrage vor einigen Wochen hatte ergeben, dass der Fremdveranstalter (NDR) die normale Bestuhlung bisher nicht umbestellt hatte. Es konnte also durchaus eng werden, zumal die Zahl der Festivalbesucher von Jahr zu Jahr steigend sein soll und Abendblatt und NDR massiv Werbung betrieben hatten.
Mich interessierte das Konzert von Amanda Mair auch nicht sonderlich und wenn schon Reeperbahn-Festival, dann doch auch ein wenig Festival-Stimmung aufnehmen und die Gelegenheit nutzen, die eigene Nase in einige bisher unbekannte Klubs zu stecken. Den ganzen Abend im altbekannten Tivoli zu verbringen, wäre doch arg langweilig.
Aber kurzentschlossen und ohne großen zeitlichen Puffer ging es dann doch in Richtung St. Pauli. Gegen 20.15 am S-Bahnhof Reeperbahn ankommend und musste ich zunächst feststellen, dass ich ganz vergessen hatte, dass der Weg zum Spielbudenplatz auf der hiesigen Seite der Reeperbahn ohne weibliche Begleitung durchaus zum Spießrutenlauf werden kann. Das horizontale Gewerbe läuft auf St. Pauli offenbar so schlecht, dass einen die Prostituierten inzwischen auch dann geradezu anspringen, wenn man schnellen Schrittes auf der häuserabgewandten Seite des Fußweges unterwegs ist. Und an der Fußgängerampel über die Davidstraße kann Mann sich vor „Hallo, hast Du ‚n bisschen Zeit?“-Angeboten kaum retten.
Am Spielbudenplatz konnte ich dann beruhigt feststellen, dass sich kein Pulk von Menschen vor dem Tivoli befand und am einzig offenen Counter für Abendtickets verbrachte der Verkäufer mehr Zeit damit, dem einzigen Menschen vor mir zu erklären, wo man Karten für die folgenden Festivaltage erhalten kann, als mich mit Ticketkauf und Wristband-Festkleben aufzuhalten. Der Donnerstagabend ist offenbar – wie einige besonnene Stimmen im Forum schon angekündigt hatten – wirklich nicht sonderlich gut besucht.
Vom Café Keese bis in Angie‘s Nightclub
Es ging los auf die andere Seite der Reeperbahn ins Café Keese, wo ‚Mina Tindle - Folk-Pop-Chanteuse aus Frankreich - Schichten von erstaunlichen Arrangements auftürmte‘ (Hamburger Abendblatt). Die Location war anständig gefüllt, 5-10 echte Fans anwesend und der Rest des Publikums wohlwollend interessiert. Mina Tindle sieht ansprechend aus, spielt abwechselnd E-Gitarre und Keyboard, hatte zwei Musiker dabei und setzte ihre helle und klare Stimme als prägendes Element ihrer eher psychedelischenPopsongs ein. Nur hatte sie leider auch so viele Samples ihrer Gesangsstimmen mitgebracht, dass man kaum noch mitbekam wann sie selbst sang, und irgendwie spielte das dann irgendwann auch keine Rolle mehr. Es zeigte sich als Vorteil, dass das Konzert nur für 30 Minuten angesetzt war, denn Mina Tindle hatte gefühlt nur einen Song dabei, den sie in Vier-Minuten-Versionen ständig wiederholte. Ihre Überleitungen waren sympathisch, nur die übliche Floskel, wie glücklich sie seien, gerade hier in der tollen Stadt Hamburg spielen zu können, verhallte reaktionslos im Raum. Die anschließende Forderung „Wouldn’t you give any applause for your hometown?!“ quittierten die Konzertbesucher nur mit einem müden Lächeln und einem gedachten „Lass diese Anbiederung bleiben!“. Das Hamburger Publikum ist eben kein leichtes, machte es bestimmt vielen Künstlern an diesem Abend nicht einfach, entließ Mina Tindle aber mit einem durchaus achtbaren Applaus.
Nun ging es rüber ins Docks wo die britische Neo-Soul-Sängerin und -Rapperin Speech Debelle ‚ihre stets grandiosen Reim-Monologe abfeuerte‘ (Rolling Stone) bzw. ,sich grob wie Straßenbelag zeigte‘ (Hamburger Abendblatt). Das Publikum im leidlich gefüllten Saal tobte zu diesem Zeitpunkt nicht vor Begeisterung, aber das muss es ja auch nicht. Ein folgendes „Bruce-Hornsby-TheWay-It-Is“-Cover trieb mich jedoch wieder an die frische Luft. Von das Neo-Soul ist, dann…
Jetzt wurde ich zeitmäßig doch etwas unruhig und machte noch ein paar Kurzbesuche.
In der überfüllten Molotow-Bar spielte Port Isla Folk-Rock. Das hörte sich gut an, in der Location war es aber viel zu eng.
Im Planet-Pauli stellten sich schwedische Bands vor. Hier war gerade The Cat Killers am werkeln. Eine vierköpfige Indie-Pop-Band mit einer vermutlich katermordenden langhaarigen Blondine im hautengen schwarzen Minikleid am Gesang. Erstaunlich war, dass sich durchaus viele Besucher an Tischen und Sitznischen abseits der Bühne aufhielten und diese die Musik eher als Hintergrundbeschallung aufnahmen. Auch hier hielt sich der Applaus eher in Grenzen. Es waren nicht wenige Leute im Klub und es zeigte sich noch einmal deutlich, um was für ein schwieriges Publikum es sich bei diesem Festival handelte. Meine innere Uhr trieb mich heraus, als die Frontfrau begann, eine Säge als Instrument einzusetzen. Wäre sicherlich interessant geworden.
Aus dem Tivoli strömten gerade viele Menschen heraus - da hatte Amanda Mair wohl später geendet. Der erste Blick ins Theater zeigte zu meiner Erleichterung, dass der Innenraum unbestuhlt war.Der zweite Blick zeigte, dass sich in der Konzertpause nur ungefähr 200 Menschen im Saal aufhielten.
Also keine Platzsorgen mehr und Zeit für einen Abstecher in Angies Nightclub nebenan. Dort sollte ein Musiker namens Gabriel Bruce spielen. Der dort alleine mit seiner E-Gitarre und irgendeiner Soundmaschine auf der Bühne sitzende junge Mann hatte so gar nichts mit der Ankündigung im Festival-Programm zu tun, dass ich mir nicht sicher bin, ob es nicht auch ein anderer Künstler war. Jedenfalls bediente er seine Soundmaschine mehr, als dass er seine E-Gitarre oder seinen Gesang bemühte. Und der Gitarren-Sound kam auch mehr aus dem Off, als das er live spielte. Hier hielten sich nur wenig Menschen vor den Bühne auf, aber es gab tatsächlich zwei Hardcore-Fans, die vereinzelt mit ihren Armen wedelten. Merkwürdiger Act…
Es scheint inzwischen üblich und auch bei kleinsten Klubkonzerten akzeptiert zu sein, dass gesampelt wird, was das Zeug hält.Wenn ich mich richtig erinnere, war auch der Auftritt von Lukas Graham nicht samplefrei. Aber kurz vorweg: Bei Lena keine Samples - alles live und echt!
Im Tivoli
Also zurück ins Tivoli und hinauf in den Rang, auf dem seitwärts direkt an der Balustrade noch ein Platz frei war – und mit optimalem Blick auf die Bühne und das Geschehen im Saal.
Lukas Graham begann mit Verspätung, inzwischen hatte sich der Innenraum ganz gut gefüllt mit insgesamt wohl 600 Zuschauern im Theater. Ich kannte bisher nur den Song "Drunk In The Morning" und hatte wahrlich nicht einen etwas dicklichen Milchbubi mit Pfannkuchengesicht und Zottelhaaren erwartet. Und auch nicht das, was er dann auf die Bühne brachte. Das war mehr Pop als Soul und der Milchbubi wurde zur Rampensau mit überzeugender Stimme und Performance. Man merkte das gute Zusammenspiel mit seiner Band und eine große Live-Erfahrung. Die Setlist war gut gewählt, die Geschichten zwischen den Songs unterhaltsam und eine aufkommende Länge mit einigen ruhigeren Songs in der Konzertmitte konterte er mit der Aktion, als er die beiden Groupies auf die Bühne holte und mit ihnen und seiner Band während des folgenden Songs Wein schlürfte, locker aus. Seine Hitsingle, die bei NDR 2 gerade gegen Robbie Williams zum Hit der Woche gekürt wurde, als Zugabe machte das Konzert zu einer richtig runden Sache.
Es war nicht so, dass die Hütte brannte, aber er hatte das Publikum gut im Griff und die Menschen so neugierig gemacht, dass sie „dranblieben“. Den Geschmack der Lenaisten traf er wohl am wenigsten und so ergab sich die skurrile Situation, dass der Pulk direkt vor der Bühnenmitte ziemlich regungslos blieb, derweil alles drum herum mitwippte oder sogar tanzte.
So zehn Minuten vor Ende des Konzerts schaute ich mal wieder nach rechts und links, was das Publikum neben mir so macht. Und ungefähr vier Meter links erkannte ich in zweiter Reihe einen durchaus bekannten Kopf. Da stand doch tatsächlich die Headlinerin des Abends, schaute sich interessiert an, wie Lukas Graham die Messlatte des Abends höher und höher schraubte, und verschwand nach Ende des Konzert durch eine Tür zum Backstagebereich.
Nach Lukas Grahams Auftritt verließ ein zufriedenes Publikum schnell das Tivoli um sich weiterem Konzertvergnügen hinzugeben und es verbleiben wieder die 200 Leute „FC-Fans“ und „NDR-Publikum“. Eigentlich war es jetzt grob fahrlässig, die folgenden 40 Minuten Umbaupause im Tivoli zu vertrödeln. Aber der Platz war einfach zu gut, um ihn wieder herzugeben, und so konnte ich wieder einen Stuhl nach vorne ziehen und das Geschehen von oben beobachten.
Langsam füllte sich der Saal erneut und kurz vor halb zwölf zeigte sich, dass es eine weise Entscheidung war, den Innenraum unbestuhlt zu belassen. Denn der war dicht gefüllt, fast alle Sitzplätze auch, so dass die jetzt ungefähr 900 Besucher sonst nicht alle hineingekommen wären.
Pünktlich betrat Dirk Böge die Bühne und präsentierte dem Publikum eine absolut fantasielose Ansage mit „Sie hat uns alle verzaubert“-Floskel und dann auch noch einem Hinweis auf die Studienklamotte. Also alles, was der Reeperbahn-Festivalgänger so richtig gerne hört. Lena einen noch größeren Bärendienst zu erweisen, wäre schwerlich möglich gewesen.
Und dann geht es los. Die Band fängt an zu spielen, man kann den Song nicht richtig einordnen, dann kommt Lena auf die Bühne und beginnt mit einer jazzigen und langen Neuinterpretation von „Taken By A Stranger“, die wirklich grandios ist, bei der sie sängerisch total überrascht, ihre Stimme absolut kraftvoll ist und die paar Takte eingewobenes „Tainted Love“ eigentlich überflüssig sind. Es ist ein Beginn, der überrascht und mit anerkennendem Applaus honoriert wird.
Lena begrüßt das Publikum, verkündet, dass sie ihre Setlist im Backstage-Bereich vergessen hat und muss bei ihrer Gitarristin spicken. (Warum findet sich eigentlich niemand, der ihr im Verlauf des Konzerts den Zettel auf die Bühne bringt?) Es folgt „Not Following“, dass solide gesungen ist und weiter neugierig auf mehr macht. Ebenso wohlwollender Applaus außerhalb des Fanzirkels.
Beim dritten Song „Who’d Want To Find Love“ passiert es: Lena hat einen Texthänger und kommt zwischenzeitlich voll aus dem Song heraus. Sie lächelt gewohnt sympathisch aber auch etwas hilflos zu ihrem Keyborder herüber. Die Band instrumentiert den Song einfach stumpf weiter. Lena findet zunächst wieder in ihre Bewegungen und dann etwas holperig in den Text hinein und bringt den Song anständig zuende. Ich halte diese Szene für den entscheidenden Moment für den weiteren Verlauf des Konzerts. Denn hier wird offenbar, dass das Zusammenspiel zwischen Sängerin und Band nicht optimal funktioniert, dass man sich nicht „blind“ aufeinander verlassen kann und dass es kein lockeres „über-den-Texthänger-Hinwegsingen“ gibt. Das trägt nicht zu Lenas Beruhigung bei und man hat den Eindruck, dass sie das ganze restliche Konzert nicht locker wird und unter ständiger Anspannung steht. Das ist das, was eine Kritik später als ‚fehlende Leichtigkeit‘ beschreiben wird.
Lena hat richtig gutes Songmaterial dabei. Es folgen „Mr. Arrow Key“, „Satellite“, „Goosebumps“, „I’m Black“, „ASAP“ und „Stardust“ (die Reihenfolge bekomme ich nicht mehr vollständig zusammen). Und Lena hängt sich voll in ihre Songs rein, tanzt und performt vehement, gibt eine Lautstärke in ihre Stimme, die man so dauerhaft noch nicht kannte, interpretiert und variiert viel. Aber es ist irgendwie „too much“. Für mein Gefühl hat sie sich zu viel vorgenommen. Ich habe den Eindruck, dass weniger mehr gewesen wäre. Ihre tänzerische Performance war irgendwie zu ausgeprägt, sängerisch hängt sie sich teilweise zu sehr rein. Das hat zur Folge, dass sie in der Bruststimme zu viel presst und das kommt akustisch nicht gut rüber. Immer wenn sie in die Kopfstimme wechselt, ist es dagegen ganz toll und es fällt auf, dass sie sich da nochmals verbessert hat. Aber ihre Überleitungen sind nicht gut. Man merkt einfach, wie stark sie unter Strom steht und wie sehr sie ihre Unsicherheit mit ironisierenden Bemerkungen zu überspielen versucht.
Insgesamt ist es leider so, dass sie mich an diesem Abend nicht „flasht“. Und es geht offenbar vielen ähnlich. Was ich total schade finde, ist, dass „Mr. Arrow Key“, welches ich für einen grandiosen Live-Song halte, trotz fehlerfreiem Text und richtig guter Performance auf den hinteren Plätzen und im Rang irgendwie verpufft. Und so geht es mit vielen der neuen Songs. Vorne Begeisterung, hinten nur ganz wenig Reaktion. Vielleicht ist die Setlist unglücklich aufgebaut – erst die alten, dann die neuen Songs. Vielleicht hätte sie auf „Satellite“ ganz verzichten oder es allenfalls als Extra-Zugabe im Köcher haben sollen. Vielleicht überträgt sich im Publikum ein Gefühl, dass da vorne auf der Bühne vieles noch nicht vollständig zusammenpasst. Ich weiß es auch nicht.
Dabei ist vieles schön. „Goosebumps“ finde ich ergreifend. Und dass „Stardust“ in dieser kleinen Besetzung mit der Gitarristin als zweite Stimme und ohne Samples so gut funktioniert, war meine größte Überraschung des Abends und beweist die Qualität des Songs.
Im Vergleich zu allen anderen Festival-Künstlern hatte es Lena ungleich schwerer, denn beim Festival-Stammpublikum mussten innere Mauern durchbrochen werden. Aber ich glaube auch, dass die meisten der „nur Neugierigen“ dazu durchaus bereit waren. Nur haben die an einen „gehypten“ Haupt-Act des Abends natürlich höhere Ansprüche, als an einen Durchschnitts-Act in einem kleineren Klub. Und der „geübte“ Konzertgänger merkt sofort, dass da keine eingespielte Band auf der Bühne steht, dass das Zusammenspiel zwischen Sängerin und Band noch nicht „flutscht“, dass da jemand mit wahnsinnig großer innerer Anspannung auf der Bühne steht und bringt für die zappeligen, manchmal verunglückten Übergänge zwischen den Songs wenig Verständnis auf. Und das ist auch o.k. Das muss man kritisieren dürfen.
Im Verlauf des Konzert gehen mehr Leute als neu hinzukommen. Am Ende befinden sich noch ungefähr 600 Leute im Saal. Das ist nicht schlimm, denn viele neugierige Festivalgänger werden wegen möglicher Überfüllung bewusst zu Anfang des Konzerts in das Tivoli gekommen sein, um danach noch einmal den Klub zu wechseln. Viele Festivalgänger sind zu diesem Zeitpunkt des Abends bereits „satt“ und müde. Und viele Festivalgänger werden sich gegen Mitternacht auf den Heimweg gemacht haben, denn die Schnellbahnen fahren in Hamburg nur freitags und samstags die Nacht durch und man will ja noch halbwegs komfortabel nach Hause kommen.
Lena spielt den Saal also nicht leer. Aber sie schafft es auch nicht, dass alle Zuschauer ihren Zeitplan für den weiteren Abend oder den Nachhauseweg über den Haufen werfen, um gerade bei diesem Konzert länger als geplant zu bleiben.
Die Zugabe will Lena schnell hinter sich bringen. Es ist total sympathisch, dass sie das Ritual des Herausgehens und Sich-Bitten-Lassens durchbricht. Aber auch hier ist sie wieder wenig souverän, will erst ganz bleiben, überlegt, ob sie mit der ganzen Band schnell raus- und wieder rein geht und entschließt sich dann, das nur alleine zu machen. Das Snow-Patrol-Cover „Lifening“ ist eine Überraschung. Und es ist richtig gut. Auch die Idee, das Publikum den Chorus mitsingen zu lassen, ist gut und führt das Konzert zu einem runden Abschluss. Es klappt sogar ganz gut, denn es finden sich ausreichend Leute, die auch tatsächlich mitsingen. Nur ist der Reeperbahn-Festivalgänger offenbar nicht gewohnt, auch mal mitzumachen, sondern gehört der rein konsumierenden Spezies an. (So erhält dann auch die Kritik, dass Lena nicht wüsste, wo sie ist, ihren selbstentlarvenden Aspekt.) Es hätte also ein noch schönerer Konzertabschluss werden können, aber – wie schon mehrfach geschrieben – es ist ein schwieriges Publikum.
Jetzt ist Schluss. Der Applaus ist nicht gering und im Vergleich zu dem, was ich an diesem Tag erlebt habe, durchaus im oberen Drittel.
Ich bewundere Lenas Mut, dass sie auch hier wieder volles Risiko gegangen ist. Ich frage mich aber auch, ob die prominente Platzierung als Headlinerin am NDR-Abend nicht auch ein schmerzhafter Kompromiss hinsichtlich der Vermarktung ihres neuen Albums ist. Lena geht nicht als Siegerin aus diesem Abend hervor. Lena beendet diesen Abend aber auch nicht als Verliererin. Ich habe an anderer Stelle ‚Sie ist mit einem blauen Auge davon gekommen‘ formuliert.
Der Fanclub und einige andere fordern vehement „Zugabe“, aber aufgrund der Fernsehaufzeichnung ist klar, dass keine Zugabe mehr folgen wird. So verließ auch ich zügig das Tivoli, auf die Heimfahrt mit der letzten Bahn abzielend, für die ich auch schon Umwege in Kauf nehmen musste.
Zum Schluss
Was mich im Nachhinein eine wenig ärgert ist, dass durchaus noch ein paar Minuten Zeit gewesen wären, kurz ins Docks zu schauen, wie die Stimmung und Fülle bei der ‚echten Musik‘ von Kakkmaddafukka gewesen ist. Denn an einer Rezension dieses Konzert hatten die Musikjournalisten an diesem Abend wohl kein Interesse mehr.
Abschließend betrachtet war es ein schöner Abend mit unheimlich vielen verschiedenen Eindrücken. Es war toll, Lena einmal live erlebt zu haben, auch wenn sie mich an diesem Abend nicht voll „gekickt“ hat. Und ich bin fest davon überzeugt, dass sie (bald noch) viel mehr kann.
Es freut mich, dass (fast?) alle weit Angereisten begeistert waren und was ich richtig super finde ist, dass „unsere Mädels“ aus dem Forum nicht nur das Konzert aus erster Reihe erlebt, sondern auch noch Lena selbst getroffen, Fotos gemacht und Autogramme, Widmungen und weitere Andenken mitbekommen haben. Ihr Glücklichen!![]()
Geändert von tisch (22.09.2012 um 17:51 Uhr) Grund: Weblinks der Künstler ergänzt
Ich denke mal, die Sache mit den Notenständern kann nur eine Ursache haben. Vorher kaum geprobt, maximal 2-3 Mal. Wahrscheinlich konnten die alle auch auswendig spielen. Aber im Falle eines Falles, wenn bei so einer kleinen Besetzung plötzlich einer aufhört zu spielen oder falsch spielt, ist das schon fatal.
Ich kenne ja jetzt nur die Videos, aber ich finde, das geht doch ganz gut ab teilweise. Eine gut eingespielte Band, ne quirrlige Lena, Clubkonzerte können kommen.
Hier noch ein schnibbel von der Snow Patrol zugabe
http://www.youtube.com/watch?v=QWN_3THH_bk
Ich saß im ZUg und war praktisch schon in Hamburg, als ich das Bild bekommen habe! Was glaubst du wie ich durchgedreht bin!This quote is hidden because you are ignoring this member. Show QuoteUnd ca. 30 Sekunden später kriege ich noch von jemand anderem (*hust*) die Nachricht "Grade Lena getroffen". Ich wäre fast kollabiert.
Btw @Lori, ich hab dir ja gesagt, dass sie dich wiedererkennen wird, aber du wolltest mir ja nicht glauben.![]()
![]()
@tisch - Vielen Dank für deinen aufschlußreichen und zudem unaufgeregten Bericht.
So war das Reeperbahn-Festival aus meiner Sicht:
12:15: Abfahrt in Mönchengladbach Richtung Gevelsberg, wo ich mit dem Kölschen Jung um 13:15 Uhr verabredet bin. Es geht zügig voran trotz Baustellen.
13:12: Der Kölsche Jung ruft an. Wo ich denn sei, fragt er. Er sei bereits am Treffpunkt. Auf meinem Navi sind es noch 6 Minuten bis zum Ziel.
13:18 Uhr: ich biege in die Straße, wo wir uns treffen wollen und erkenne Elvis und den Kölschen Jung. Wiedersehen nach vielen Monaten, kräftig in den Arm nehmen, Witzchen machen, Auto richtig parken, Taschen umladen, einsteigen und los.
14:10: Autohof auf der A1 in Werne (??), Klaus kommt auf uns zu. Begrüßung, Umarmung, Tasche einladen und los !
CD mit Radiomitschnitten eingelegt, die Klaus in der vollen Länge noch nicht kennt, alle genießen andächtig die Musik, dann noch einmal und dann erst recht noch einmal.
15:30 Uhr: Pause am Rastplatz, Essen, trinken, Pipi, Zigarette und wieder los.
16:50: das Navi zeigt als Ankunftszeit 17:20 Uhr. Ich werde nervös. Wie groß mag die Schlange am Tivoli sein. Handy raus, Oli anrufen! Oli: „Keine Angst, es steht noch keiner Schlange“. Das beruhigt.
17:25 Uhr: Nach etlichen Baustellen und Umleitungen kommen wir an. Puh! Parken, Einschecken, Umziehen, Rechnung für das Hotel bezahlen, raus ! Ab zum Tivoli !
Yeahhh. Alles sind da. ALLE! Handshakes, Handshakes, Umarmung, Handshakes, Umarmung, Handshakes, …....., (ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass jemand mehr Namen auswendig kannte und zurordnen konnte, wie ich). Weiter: Schauen, hören, neue Gesichter. Ahhh ja! Wer bist denn Du? Ach so, und wer bist Du? Nicht wahr, echt? Einer spricht mich an und stellt sich vor. Ich verwechsle den Namen mit jemand anderen. Dann aber: Ach nein ! Du? Hey cool (Holgerhoto). Dann warten und quatschen und Ziggi. Es wird voller. Der NDR kommt und macht Interviews mit uns. Erst mit den kleinen süßen Mädels, dann mit einem Vater von Frau Mitchel, dann mit den anderen.
19:15: Die Tür geht auf. So viele sind eigentlich gar nicht in der Schlange (150 vielleicht ?). Trotzdem drängt man rein, man weiss ja nie.
Huch? Ist ja doch so, dass man direkt an der Bühne stehen kann. Ich bin beruhigt. Quatschen und freuen mit den anderen. Durst. OK, was trinken gehen. Lenaholic ist dabei. Darum gibt es Wein (Primitivo...). Jemand kommt von hinten und versucht mich zu überraschen „Hallo Berti, weisst Du wer ich bin?“. Ich sofort: „Hallo Marcus !“ Umarmung. Ein ungläubiger Blick. „Woher weisst Du das? Wir sind uns doch noch nie begegnet“. Darauf ich „Du warst jetzt der letzte, alle anderen sind bereits durch“.
Weiter geht’s. Warten, klönen, Wein trinken. Zwei, drei mal vor die Tür.
Dann kommt sie ! Amanda Mair (Meyer) legt mit ihrem Programm los. Ach wie schön. Das gefällt mir. Schöne Stimme, schöne Songs, schönes Mädel. Im ersten Song erinnern mich die Synthesizer-Klänge an die 80er. Gut ausgewählt für ein Vorprogramm von Lena. Dann tippt mich Holger neben mir sitzend an und deutet nach vorne. Amanda am Klavier. Sie singt eine sehr schöne Ballade. Der ganze Saal ist ruhig und lässt sich in den Bann der jungen Dame ziehen. Wunderschön ! Schade, dass micht wirklich so richtig viele Leute im Saal sind. Amanda wäre es wert gewesen.
Ende. Der Moderator kommt und weist auf die nächsten Künstler hin.
Pause, Umbau, quatschen bis der Moderator kommt und Lukas Graham ansagt. Kenne ich nicht. Mittlerweile hat sich der Saal doch sehr gefülllt. Was mag auf uns zukommen. Es geht los.
Hmm. Der Typ ist irgendwie cool, erinnert mich optisch an Jack Black und die Stimme ?
Wow, was für eine Stimme. Macht den Eindruck, als wenn da ein amerikanischer Altstar auf der Bühne steht. Ein Newcomer? Niemals. Es reisst mich vom Stuhl. Ich muss tanzen. Der Typ ist eine absolute Granate. Wie? Der ist Däne? Mann mann mann... Sein Auftritt ist so richtig abgefahren. Hier geht die Party ab. Jetzt hört er mitten im Lied auf und fragt, ob wir alle etwas zu trinken haben. Dann prostet er uns allen zu, nimmt einen Schluck und singt seinen Song zuende. Der Mann hat echt einen sehr guten Unterhaltungswert. Dazu eine verdammt geniale Soulstimme und wirklich geile Songs. Ich bin richtig traurig, als er sich verabschiedet. Den hätte ich mir auch noch ne Stunde länger ansehen können.
Pause, die Spannung steigt. Es wird Zeit, näher an die Bühne zu gehen. Das Warten beginnt. Aber zum Glück sind ja etliche Freunde da, die die Zeit verkürzen.
Und dann kommt sie endlich ! Lena sehr natürlich mit Zopf, im Schlabber-Shirt und weißer Hose. Sie kommt sehr locker und frech rüber und erinnert mich an die „alte Lena von früher“. Sie hat ihre Setliste vergessen. Tja, Steffi kann ich ja schlecht auf die Bühne folgen und ihr das Ding nachreichen. Naja. Sie nimmt die Gitarristin in den Arm und schielt dieser über die Schultern auf die Setliste. Dann kann es losgehen.
Irgendetwas ist anders heute. Ich komme erst am nächsten Tag drauf. Man merkt, dass hier nicht nur Lena-Fans sind und dass das Publikum die neuen Songs nicht (wirklich) kennt. Ebenso merkt man, dass das Publikum sehr aufmerksam ist und die Neugierde an den neuen Songs und wie Lena diese performt sehr gross ist. Daher will man Lena hören und das Gehörte nicht mit seiner eigenen Stimme überdecken.
Lena ist heute at her best ! Ganz grosses Kino. Die Stimme sitzt, die Gestik und Mimik ist sehr dynamisch, man merkt, dass sie richtig Bock hat und in den Songs voll aufgeht. Zwischen den Songs macht sie kurze Pausen und bietet den Leuten Wasserflaschen an. „Hey, ihr könnt auch die hier haben, war ich aber schon mit dem Mund dran..“ Lena denkt nach: „Hey, nee das geht doch nicht. Das überschreitet dann doch eine Grenze“.
Ich persönlich freue mich am meisten über „I'm black“, da ich das noch am wenigsten kenne und sehr geil finde.
Ich nehme an, dass die Setlist bereits bekannt ist, daher gehe ich da nicht drauf ein.
Dann gab es die Zugabe und Lena erklärte den Leuten den Text des Refrains der Zugabe und regte alle an, mitzusingen.
Zunächst fand ich es doof, dass Lenas letztes Lied „This is all I ever wanted from life“ von Snow Patrol war. OK, ich habe selber mitgesungen und daran mit den anderen Spass gehabt. Mich hat wohl zunächst mein Egoismus dazu getrieben doch lieber „To the Moon“ hören zu wollen. Denn erst im nachhinein fiel mir auf, dass es doch richtig schön war, einen Song zu bringen, der sicher genau das zum Ausdruck brachte, was Lena in diesem Augenblick fühlte.
Was für ein schöner Abend ! Leider viel viel viel zu kurz. Es tat wirklich weh, erkennen zu müssen, dass Lena dann gehen musste. Schade.
Ich bin zwar leider dann aus dem Tivoli raus und habe die inoffizielle 2. Zugabe nicht mehr mitbekommen, freue mich aber so wahnsinnig riesig für alle die, die Lena dann noch persönlich im Zuschauerraum sehen, sprechen und sich mit ihr fotografieren lassen durften. Das ist soooooo wundervoll, dass es für Euch geklappt hat. Da geht in meinem Herzen die Sonne auf.
Daher auch hier an alle, die da waren. Danke. Danke dass ihr dabei ward. Danke, dass wir alle einen so wundervollen Abend samt Aftershow-Treffen hatten. Danke, dass wir vom Fanclub das unterstützen durften.
Der geilste Satz des Abends wurde mir dann vom Kölschen Jung übermittelt. Er war einer der glücklichen, die nachher im Tivoli ein Foto mit Lena machen durften. Er teilte mir mit, was Steffi uns am Ende gesagt hatte. Sie sagte:
Steffi: Wenn ich jetzt hier noch irgendetwas für Euch tun kann, dann sagt bescheid, was ihr möchtet.
Edit: Habe meinen Englischfehler korrigiert. Danke Lars!
Geändert von DJ Berti (22.09.2012 um 20:59 Uhr)