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Thema: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

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    Mrs. Curiosity
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    Standard K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    Haha, gegen die dunkle Seite der Macht habe ich nichts, und gegen K-Pop auch nichts (auch wenn ich ihn wohl eher als kulturelles Phänomen interessant finde, als dass mich die Musik kickte – aber wer weiß, vielleicht sind das Vorurteile . Allerdings ...



    ... ist das fürs Erste ein Gegenargument: Nicht noch eine Sache, bei der ich überhaupt nicht hinterherkomme ... Es sei denn, Du leistest weiter Überzeugungsarbeit .
    Challenge accepted!

    (Oder vielleicht habe ich auch einfach nur Langeweile...)

    So oft, wie ich hier über K-Pop rede, ist dieser Thread hier überfällig. Also los!

    Hier werde ich in Zukunft immer mal wieder Sachen reinstellen, die mir gefallen.

    Los geht es mit Kim Tae-yeon!


    Ihre aktuellste Single, gerade erst vor vier Tagen rausgekommen.

    Diese Frau könnte aus dem Telefonbuch singen und ganz Südkorea würde es wahrscheinlich kaufen. Und ich würde sie so gerne mal live sehen, aber wahrscheinlich wird das nie passieren T.T

    So, nun die Fakten:

    Kim Taeyeon ist mittlerweile 31 Jahre jung und wurde bekannt als Leadsängerin der Girlgroup Girls' Generation, die im Jahr 2007 debütierte. Offiziell hat sich die Gruppe nie aufgelöst, ist aber mittlerweile inaktiv und alle Mitglieder machen gerade ihr eigenes Ding. Schon während die Gruppe aktiv (und extrem erfolgreich) war, hat Taeyeon parallel immer wieder Soundtracks für koreanische TV-Serien oder Duette mit anderen Sängern aufgenommen. Es dauerte allerdings bis 2015, bis sie endlich offiziell solo debütierte.


    ...dieser Song weckt so viele Erinnerungen, omg.... äh, ja, wo war ich?

    Seitdem folgten so viele tolle Songs, dass ich die gar nicht alle hier verlinken kann. Nur so viel: Taeyeon hat bislang 5 EPs ("Mini-Alben") in koreanischer Sprache, 2 EPs in japanischer Sprache und zwei Studioalben in koreanischer Sprache veröffentlicht, plus diverse Solo-Singles und natürlich weiterhin Duette mit allen möglichen Künstlern. Und alles sehr erfolgreich.

    https://www.youtube.com/watch?v=eP4ga_fNm-E
    Dieser Song wurde häufig mit "Rolling in The Deep" von Adele verglichen. Joa, passt. Hört ihn trotzdem.

    https://www.youtube.com/watch?v=5haSQXYoVwg
    Das hier war in Korea auch ein Nummer-Eins-Hit.

    https://www.youtube.com/watch?v=GLj0MyVyhaU
    Hier singt Taeyeon einen Song, den auch schon Mark Forster gesungen hat.

    https://www.youtube.com/watch?v=Rt5Cb6d8RHM
    [I]So, keiner verlässt diesen Thread hier, bevor er DAS hier nicht gesehen hat. Hier haut Taeyeon einen Rocksong raus. Damals waren Girls' Generation auf ihrem Höhepunkt und DAS hätte wirklich absolut KEINER gedacht.

    So, das war meine kurze Vorstellung. Kleiner Funfact zum Schluss: Taeyeon hat genau wie Lena einen Song namens "To the Moon" und auch einen Track, der "Gemini" heißt (und zwar kein "Stardust", aber immerhin "Starlight" und auch kein "Galaxies", aber ein "Galaxy").

    Vielen Dank fürs Reinschauen! Ich werde hier auch mal andere Künstler vorstellen, wenn ich Zeit habe!

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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Die vielen Selbstmorde sind auffällig. Hab mal einen Beitrag über die K-Pop-Industrie gesehen und ich finde die "Drill-Methoden" sehr grausam.

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    so very cautious
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Zitat Zitat von LilyHydrangea Beitrag anzeigen
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    Challenge accepted!
    Nachdem ich Dich dazu herausgefordert habe, hoffe ich, Du machst den Fortbestand des Threads nicht von meinen Reaktionen abhängig . Ich bin dankbar für jeden neuen Musik-Thread und für die Weiterführung jedes älteren (wie schon öfter erwähnt, ist der Bereich für mich eines der Essentials des Forums), aber bis ich dann mal genauer in was reinhöre, kann's durchaus ein Weilchen dauern.

    Zitat Zitat von LilyHydrangea Beitrag anzeigen
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    Hier singt Taeyeon einen Song, den auch schon Mark Forster gesungen hat.
    Ach, das macht doch nichts. Der Song gefiel mir aus Deiner Auswahl – zusammen mit dem neuen – trotzdem am besten, er ist schön dramatisch.

    Zitat Zitat von LilyHydrangea Beitrag anzeigen
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    So, keiner verlässt diesen Thread hier, bevor er DAS hier nicht gesehen hat. Hier haut Taeyeon einen Rocksong raus. Damals waren Girls' Generation auf ihrem Höhepunkt und DAS hätte wirklich absolut KEINER gedacht.
    Aye aye, Sir! Jo, ist schon fett und macht Laune, sich das anzuschauen. Fürs Erste glaube ich aber, dass mir Taeyeons Musik/Ästhetik insgesamt etwas zu glatt und clean ist (das wird bei Berührung mit eher "dreckigeren" Genres ja erst recht deutlich), aber das ist natürlich nur ein flüchtiger Befund.

    Ist sie eine prototypische oder eine eher ungewöhnliche K-Pop-Vertreterin? Was mir auffällt, ist, dass das alles stilistisch weit weniger entfernt von westlicher Popmusik ist, als ich dachte – aber vermutlich hat K-Pop ja auch schon selbst einen starken Einfluss auf diese. Gibt es Deiner Meinung nach z.B. Songs von Lena, die man als K-Pop-beeinflusst bezeichnen könnte?

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    Rock-Monster
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    BTS waren dieses Jahr bei den Tiny Desk Concerts:


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    ... nie wieder los.
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Ich hatte auch vor ein paar Tagen mir mal alle geposteten Songs angehört und wollte ohnehin noch was dazu schreiben, aber mein wichtigstes und zentralstes Urteil bringt bates schon auf den Punkt:

    Zitat Zitat von bates Beitrag anzeigen
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    Was mir auffällt, ist, dass das alles stilistisch weit weniger entfernt von westlicher Popmusik ist, als ich dachte
    Mir war natürlich schon lange bekannt, wie angesagt der K-Pop in jüngster Zeit ist (und spätestens wenn die deutschen Twittertrends mal wieder voll von Hashtags mit koreanischen Schriftzeichen sind, wird es mir wieder bewusst ), aber wirklich angehört hatte ich ihn mir tatsächlich nie. Ich weiß nicht, ob ich das eigentlich schon mal irgendwo hier im Forum geschrieben hatte, aber jedenfalls hatte ich schon öfter mal darüber nachgedacht, unter welchen Bedingungen es Popsongs und Popstars von außerhalb der englischsprachigen Welt überhaupt schaffen, global erfolgreich zu sein. Dabei hatte ich die Erkenntnis, dass hinter fast allen entsprechenden Erfolgen eine eigene nationale bzw. großregionale Stilkategorisierung steht: Lateinamerikanische Stars machen Latin Pop, italienische Stars machen Italo-Pop, französische Stars singen Chansons, undsoweiter. Einzig das sehr erfolgreiche Pop-Exportland Schweden macht wirklich einfach nur westliche Popmusik, ohne dass man irgendwie sagen könnte, was speziell schwedischen Pop nun ausmacht. Und joa, vor diesem Hintergrund ist mein erster Eindruck nun schon, dass die hier geposteten Songs für mein laienhaftes Ohr deutlich weniger "typisch koreanisch" klingen als etwa Shakira "typisch lateinamerikanisch" oder Eros Ramazzotti "typisch italienisch".


    Jedenfalls: Ich meine gelesen zu haben, dass hinter dem globalen Erfolg der K-Pop-Kultur eine sehr gezielte Kampagne der südkoreanischen Plattenindustrie, und wohl auch der südkoreanischen Regierung, steckt, die eigene Popmusik und generell die eigene Popkultur zum global nachgefragten Exportartikel zu machen. Trifft das zu; und wenn ja, was könnte z. B. die deutsche Musikindustrie davon lernen, wenn sie sich das Ziel setzen würde, den "D-Pop" eines Tages mal auf ähnliche Weise den Weltmarkt erobern zu lassen...?!


    Ach ja, von den Songs aus dem Einstiegsbeitrag gefällt mir der zweite am besten. Den könnte ich mir in der Tat auch noch ein paar mal hintereinander anhören.

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    Mrs. Curiosity
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Huhu!

    Vielen Dank für euer Interesse an diesem Thread!

    Ich gehe mal auf die einzelnen Punkte ein:

    Thema Selbstmorde (@Melanie)
    Tatsächlich ist das "Drillsystem", das du erwähnst, immer einer DER Punkte, der sofort erwähnt wird, wenn "westliche" Medien" über K-Pop schreiben/sprechen. Hintergrund: Koreanische Musiklabels scouten Kinder und Jugendliche, um sie unter Vertrag zu nehmen und neben der Schule auszubilden. In der Regel gehen die Jugendlichen dann morgens zur Schule und abends und an den Wochenenden gibt es beim Label Gesangs-, Tanz- und Schauspielunterricht. Das Label zahlt diese Ausbildung und für die Trainees, die nicht aus Seoul kommen, eine Unterkunft (K-Pop-Bands wohnen in der Regel so lange zusammen in einem "Dorm", bis die Mitglieder genug Geld und Bock auf eine eigene Wohnung haben). Das Training wird von den Stars selbst auch immer wieder als sehr hart beschrieben.
    Was die Selbstmorde angeht: In den letzten Jahren haben drei K-Pop-Stars, die in sehr bekannten Bands waren, Selbstmord begangen - Jonghyun, Sulli und Goo Hara. Die drei sind die, die eigentlich immer auch von westlichen Medien genannt werden. Alle drei haben wohl sehr unter psychischen Problemen gelitten. Seitdem fällt mir auf, dass es immer öfter üblich ist, dass viele Stars - so auch Taeyeon - offen über psychische Probleme sprechen und auch immer öfter Mitglieder von Popbands aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen - was vorher undenkbar gewesen wäre.

    Thema "Typisch K-Pop" (@bates)
    Taeyeons Girlgroup Girls' Generation hatte den Spitznamen "Die Girlgroup der Nation" und die haben K-Pop entscheidend mitgeprägt - die hatten übrigens auch, lange bevor es BTS überhaupt gab, zwei Auftritte im US-Fernsehen. Westliche Medien assoziieren K-Pop meistens mit Girl- und Boygroups, aber das ist natürlich nur eine Facette, natürlich gibt es auch in Korea Rap, Indie, EDM und was man sich an Musikstilen noch so vorstellen kann. Ob Taeyeon jetzt "typisch K-Pop" ist, kann ich also gar nicht so genau beantworten, jedenfalls ist sie in Korea sehr erfolgreich.

    Zu deiner Feststellung bezüglich "K-Pop vs. westlicher Musik" hab ich gleich noch was.

    Aber erstmal zu...
    Thema "D-Pop" (@esiststeffen)
    Dazu müsste man jetzt wissen, was "D-Pop" überhaupt ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, der deutsche Musikmarkt besteht aus drei Sparten:

    1) Schlager
    2) Mark Forster und seine ganzen Klone
    3) Rap

    (ja, klar, natürlich gibt es noch z.B. Rammstein oder Die Ärzte, die jetzt in keine der oberen Kategorien passen...oder DJs wie Robin Schulz... aber ich glaube, ihr wisst, wie ich das meine.)

    Irgendwie wurde das ja hier schon mal in diversen Threads angesprochen, dass eine Sängerin wie Lena, die englischen Pop macht, mittlerweile schon eine Seltenheit ist. Früher haben ja zum Beispiel Leute wie Sarah Connor und Jeanette Biedermann sehr erfolgreich auf Englisch gesungen, jetzt singen sie konsequent Deutsch.

    Was die Tatsache angeht, dass die Regierung in Südkorea das Ganze extrem pusht - ja, das stimmt, und tatsächlich scheinen K-Pop und auch koreanische Serien ("K-Dramas") sehr viele Touristen anzuziehen. BTS im Speziellen scheinen für die südkoreanische Regierung sogar so wertvolle Tourismusbotschafter zu sein, dass die Mitglieder nun vermutlich sogar ihren Wehrdienst aufschieben können, bis sie 30 sind - normalerweise müssen alle männlichen und diensttauglichen Koreaner ihren Militärdienst bis zum Ende ihres 28. Lebensjahres erledigt haben. Manchmal werden Ausnahmen gewährt, zum Beispiel dem Fußballer Son Heung-min von Tottenham Hotspur.
    https://indianexpress.com/article/ex...k-pop-7076704/
    BTS werden irgendwie andauernd beschuldigt, sich um den Militärdienst drücken zu wollen, aber die Band selber hat immer gesagt, dass sie ihn wie alle anderen auch absolvieren werden wollen. Das nur als Randnotiz.

    Sooo, jetzt zu dem versprochenen Thema: K-Pop meets "westliche" Künstler

    Anbei folgt eine unvollständige Liste mit Kollaborationen zwischen K-Pop-Künstlern und Stars, die ihr womöglich kennt:

    Dua Lipa & Hwasa - Physical


    Hwasa ist Mitglied der Band Mamamoo und hatte ein extrem erfolgreiches Jahr. Hier singt sie zusammen mit Dua Lipa eine neue Version von "Physical".

    Ellie Goulding, Diplo & Red Velvet - Close To Me

    Ich finde diese Version so viel schöner als das Original mit Swae Lee! Quizfrage: Was haben Lena und Red-Velvet-Mitglied Wendy gemeinsam?

    Versteckter Text:
    Beide synchronisieren die Prinzessin Poppy in "Trolls". Wendy allerdings nur im zweiten Teil, keine Ahnung, wer im ersten Teil die Poppy spricht oder ob der überhaupt auch auf Koreanisch synchronisiert wurde.


    BTS & Halsey - Boy With Luv
    https://www.youtube.com/watch?v=XsX3ATc3FbA
    BTS haben mittlerweile so viele Kollaborationen mit US-Künstlern, dass ich die gar nicht alle aufzählen kann, ich poste stellvertretend mal diese hier, weil die Jungs mit Halsey offenbar tatsächlich befreundet sind.

    Ava Max & NCT 127 - So Am I
    https://www.youtube.com/watch?v=MyXqe22nxZA
    NCT ist ein 23-(!)köpfiges Boyband-Konstrukt mit mehreren Untergruppen, durch das ich ehrlich gesagt nicht so ganz durchblicke.

    Blackpink & Cardi B - Bet You Wanna
    https://www.youtube.com/watch?v=icXHq5sEfCg
    Blackpink haben auch schon Kollaborationen mit Dua Lipa, Lady Gaga und Selena Gomez.

    J-Hope & Becky G - Chicken Noodle Soup
    https://www.youtube.com/watch?v=sSH_sVChY4Y
    J-Hope ist eines der Mitglieder von BTS. Becky G ist US-Amerikanerin mit mexikanischen Wurzeln. Sie singt sowohl auf Englisch als auch auf Spanisch und ist in Lateinamerika sehr beliebt. Worauf ich mit diesem Song hinauswill: Es gibt auch des Öfteren Kollaborationen zwischen K-Pop- und Latin-Pop-Artists, da K-Pop auch in Lateinamerika sehr populär ist.

    Wonder Girls & Akon - Like Money
    https://www.youtube.com/watch?v=quE6Cq4Q2bs
    Zum Schluss ein kleiner Throwback zu einer Zeit, wo solche Kollaborationen noch nicht so häufig waren - das hier ist von 2012. Die Wonder Girls gibt es schon seit 2017 nicht mehr. Der Song hier wurde übrigens von dem deutschen Songwriter Lukas Hilbert mitgeschrieben.

    Viel Spaß beim Hören!

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    ... nie wieder los.
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Danke für deine Antworten und auch für die neuen Links!

    Bevor ich die mir anhöre (und das werde ich noch tun, versprochen! ), zunächst mal noch zu den von dir genannten Punkten:

    Zitat Zitat von LilyHydrangea Beitrag anzeigen
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    Thema Selbstmorde (@Melanie)
    Tatsächlich ist das "Drillsystem", das du erwähnst, immer einer DER Punkte, der sofort erwähnt wird, wenn "westliche" Medien" über K-Pop schreiben/sprechen. Hintergrund: Koreanische Musiklabels scouten Kinder und Jugendliche, um sie unter Vertrag zu nehmen und neben der Schule auszubilden. In der Regel gehen die Jugendlichen dann morgens zur Schule und abends und an den Wochenenden gibt es beim Label Gesangs-, Tanz- und Schauspielunterricht. Das Label zahlt diese Ausbildung und für die Trainees, die nicht aus Seoul kommen, eine Unterkunft (K-Pop-Bands wohnen in der Regel so lange zusammen in einem "Dorm", bis die Mitglieder genug Geld und Bock auf eine eigene Wohnung haben). Das Training wird von den Stars selbst auch immer wieder als sehr hart beschrieben.
    Was die Selbstmorde angeht: In den letzten Jahren haben drei K-Pop-Stars, die in sehr bekannten Bands waren, Selbstmord begangen - Jonghyun, Sulli und Goo Hara. Die drei sind die, die eigentlich immer auch von westlichen Medien genannt werden. Alle drei haben wohl sehr unter psychischen Problemen gelitten. Seitdem fällt mir auf, dass es immer öfter üblich ist, dass viele Stars - so auch Taeyeon - offen über psychische Probleme sprechen und auch immer öfter Mitglieder von Popbands aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen - was vorher undenkbar gewesen wäre.
    Hmmmmm. So ein System, wie du es beschreibst, in dem schon Kinder gezielt ausgewählt und in Internaten ausgebildet werden werden in der Hoffnung, dass sie als Erwachsene mal Stars werden und man mit ihnen vielleicht mal viel Geld scheffeln kann, ist ja in einem anderen Lebensbereich, und zwar im Leistungssport, auch in unserem Kulturkreis üblich. Dieses System auf den Musikmarkt zu übertragen, finden wir aus westlicher Sicht eher gruselig. Warum? Weil wir (siehe einen anderen recht bekannten Thread dieses Forums) uns in der Musik nach "Authentizität" sehnen? Danach, dass Bands und Künstler die Musik als Hobby und Berufung sehen und quasi nur aus Versehen und unerwartet berühmt werden? Ich stelle mal die Frage (und zwar nicht speziell an dich, sondern an die ganze Runde): Könntet ihr euch ein entsprechendes Scouting- und Ausbildungssystem für Musikstars auch in der westlichen Welt vorstellen? Fändet ihr das persönlich wünschenswert? Und unabhängig von dieser Frage: Glaubt ihr, das könnte Erfolg haben?


    Speziell an dich, Birt–, äääähm, Lily, mal noch zwei Fragen:

    - Wie umstritten ist dieses Scoutingsystem in Korea selbst? Oder wird es dort als selbstverständlich hingenommen, so wie wir daran gewöhnt sind, dass künftige Fußballer oder Olympiateilnehmer auf Sportinternate gehen?

    - Würdest du sagen, dass es in Korea ein härteres und gnadenloseres Geschäft ist, ein Popstar zu sein, als in Europa oder den USA? Popstars mit Depressionen, Suchterkrankungen und anderen psychischen Leiden sind ja auch bei uns keine Seltenheit (was auch hier im Forum schon gelegentlich diskutiert wurde), aber meines Wissens ohne dass sie jemals eine ganze Debatte über die Gnadenlosigkeit des Musikmarktes an sich ausgelöst hätten.


    Zitat Zitat von LilyHydrangea Beitrag anzeigen
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    Thema "D-Pop" (@esiststeffen)
    Dazu müsste man jetzt wissen, was "D-Pop" überhaupt ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, der deutsche Musikmarkt besteht aus drei Sparten:

    1) Schlager
    2) Mark Forster und seine ganzen Klone
    3) Rap

    (ja, klar, natürlich gibt es noch z.B. Rammstein oder Die Ärzte, die jetzt in keine der oberen Kategorien passen...oder DJs wie Robin Schulz... aber ich glaube, ihr wisst, wie ich das meine.)

    Irgendwie wurde das ja hier schon mal in diversen Threads angesprochen, dass eine Sängerin wie Lena, die englischen Pop macht, mittlerweile schon eine Seltenheit ist. Früher haben ja zum Beispiel Leute wie Sarah Connor und Jeanette Biedermann sehr erfolgreich auf Englisch gesungen, jetzt singen sie konsequent Deutsch.
    Hmmm, ja, diese Einteilung in drei große Gruppen fasst den deutschen Musikmarkt der Gegenwart sicherlich ziemlich gut zusammen, früher kamen dazu natürlich auch noch die Bands mit weiblichen Stimmen wie Juli und Wir sind Helden – aber naja, du schreibst ja auch, dass es auch in Korea ganz unterschiedliche Genres gibt, von Girl- und Boybands bis zu Rap. Und trotzdem werden sie alle unter dem Label K-Pop zusammengefasst. Was ich mich dabei ja frage: Gilt das eigentlich trotzdem auch in Korea als ein einheitliches Genre, oder werden z. B. koreanische Rapper und koreanische Girlgroups in der Regel deutlich voneinander unterschieden und bedienen ein deutlich unterschiedliches Publikum? Auch in deutschen Plattenabteilungen findet man ja mitunter ein einheitliches Regal "Deutsch A–Z" (und ich habe mich immer etwas geärgert, Juli dann gleich neben Claudia Jung vorzufinden und Wir sind Helden neben den Wildecker Herzbuben ), aber trotzdem gelten z. B. deutscher Schlager und deutscher Rap noch immer als deutlich verschiedene Kategorien. Wäre das in Korea anders?


    Dass du in Bezug auf Lena die Sprache ansprichst, ist interessant. Auch das war ja schon mal Thema hier im Forum, dass die gesungene Sprache bei deutschen Stars in aller Regel ein zentrales Element ihres Markenkerns bildet und die meisten ihrer Fans sehr irritiert wären, wenn Lena auf Deutsch sänge. In den koreanischen Songs, die du eingangs gepostet hast, hört man hingegen zumeist einen bunten Mischmasch aus Koreanisch und Englisch. Da scheinen also die Künstler deutlich weniger auf eine einzelne Sprache festgelegt zu sein als hierzulande. Was ich mich dabei auch frage: Ist diese Musik dieselbe, die auch die Koreaner hören, oder sind es speziell für den weltweiten Markt erstellte Versionen, während in Korea eher rein koreanisch gesungen wird? Bei Tokio Hotel war es ja damals auch so, dass sie erst rein auf Deutsch gesungen haben und später für den internationalen Markt ihre Hits noch mal auf Englisch aufgenommen haben.

  8. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #8
    im Lena-Fieber
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    @LilyHydrangea (ein schöner neuer Name!) Danke für den Thread und die interessanten Antworten.
    @esiststeffen: Danke für die interessanten Fragen!
    Da ich nicht wirklich Ahnung von K-Pop (und vielen Varianten des Pop überhaupt) habe, werde ich hier eher lesen als schreiben. Manchmal aber doch:

    @esiststeffen: Internate mit Schwerpunkt Musik gibt es ja auch schon seit Jahrhunderten in Deutschland, allerdings auch heute noch gettragen von den Kirchen, daher mit dem Schwerpunkt geistliche Chormusik. Aus diesen Schulen gehen aber auch oft klassische Stars hervor. (Seltener Pop-Gruppen, aber auch das: Die Prinzten waren einst Thomaner. ) Wie hoch der Anteil staatlicher Förderung dabei ist, kann ich nicht sagen, gefördert wird aber sicher. Was das mit dem Trainingssystem des K-Pop zu tun hat? Hier in Westeuropa, namentlich in England, wird "offiziell" der klassischen Musik immer noch eine Art "höhre Wertigkeit" und damit Förderwürdigkeit zugesprochen. Der Pop finanziert sich aufgrund seiner Popularitäät selbst. (Veränderungen gibt es natürlich auch hier, die deutschen Musikhochschulen haben inzwischen alle auch Abteilungen für Popmusik. (Zwei solcher Dozenten haben Lena bei ihrer allerersten Tour begleitetn.) Vielleicht hat die koreanische Regierung einfach die wirtschaftliche Bedeutung dieser Musik erkannt, anders als unsere Kulturpolitik. Der Gedanke von @esiststeffen, dass man hier eher die komplette Unabhängigkeit der Popmusik höher einschätzt und erwartet, könnte auf Pubikumsseite aber auch eine Rolle spielen.
    Interessant wäre für mich, wie sich die Förderung traditioneller koreanischer Musik im Vergleich zur K-Pop- Förderung darstellt.

    Und noch ein Gedanke, wenn auch vielleicht einem Stereotyp folgend: Koreaner sind wie viele ostasiatische Menschen den Drill nicht nur gewähnt, sie begreifen ihn auch als nützlich und wertvoll. Was man übrigens in deutschen Musikhochschulen gut beobachten kann.

    Ich freue mich auf weitere Beiträge!

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    Mrs. Curiosity
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Hallo an alle, ich hab eure Beiträge gelesen, ich weiß nur nicht, wann ich dazu komme, so ausführlich darauf zu antworten - aber es kommt noch, versprochen!

    Da ich hier gerade nur kurz reinschauen kann, wollte ich aber mal ein Lebenszeichen von mir geben und mich für eure interessanten Beiträge bedanken - und noch einen eher akustischen Song da lassen:

    IU - Zezé

    Zu IU muss ich auf jeden Fall irgendwann mal noch einen eigenen Vorstellungs-Post machen, aber fürs Erste dieser schöne Clip. Der Song ist 2015 rausgekommen, da habe ich ihn sehr oft gehört und jetzt vor Kurzem noch mal wiederentdeckt. Hört mal rein!

  10. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #10
    Moderationsopfer :P
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Uff, so viel futter zum durcharbeiten.

    Danke für die ganze mühe, wollte ich nur mal loswerden.
    Auch wenns nicht so ganz meine pop-ecke ist (wie auch ein grosser teil der aktuellen westlichen), ist es doch mal interessant kulturell andere bereiche zu sehen und hören

  11. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #11
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    BTS klingt wie eine westliche Boy Group.

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    ... nie wieder los.
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Zitat Zitat von Peter M. aus V. Beitrag anzeigen
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    @esiststeffen: Internate mit Schwerpunkt Musik gibt es ja auch schon seit Jahrhunderten in Deutschland, allerdings auch heute noch gettragen von den Kirchen, daher mit dem Schwerpunkt geistliche Chormusik. Aus diesen Schulen gehen aber auch oft klassische Stars hervor. (Seltener Pop-Gruppen, aber auch das: Die Prinzten waren einst Thomaner. ) Wie hoch der Anteil staatlicher Förderung dabei ist, kann ich nicht sagen, gefördert wird aber sicher. Was das mit dem Trainingssystem des K-Pop zu tun hat? Hier in Westeuropa, namentlich in England, wird "offiziell" der klassischen Musik immer noch eine Art "höhre Wertigkeit" und damit Förderwürdigkeit zugesprochen. Der Pop finanziert sich aufgrund seiner Popularitäät selbst. (Veränderungen gibt es natürlich auch hier, die deutschen Musikhochschulen haben inzwischen alle auch Abteilungen für Popmusik. (Zwei solcher Dozenten haben Lena bei ihrer allerersten Tour begleitetn.) Vielleicht hat die koreanische Regierung einfach die wirtschaftliche Bedeutung dieser Musik erkannt, anders als unsere Kulturpolitik. Der Gedanke von @esiststeffen, dass man hier eher die komplette Unabhängigkeit der Popmusik höher einschätzt und erwartet, könnte auf Pubikumsseite aber auch eine Rolle spielen.
    Interessant wäre für mich, wie sich die Förderung traditioneller koreanischer Musik im Vergleich zur K-Pop- Förderung darstellt.

    Und noch ein Gedanke, wenn auch vielleicht einem Stereotyp folgend: Koreaner sind wie viele ostasiatische Menschen den Drill nicht nur gewähnt, sie begreifen ihn auch als nützlich und wertvoll. Was man übrigens in deutschen Musikhochschulen gut beobachten kann.

    Ich freue mich auf weitere Beiträge!
    Ja, dass es auch in der E-Musik ein ähnliches Ausbildungs- und Förderungssystem gibt, fiel mir dann nach der Abfassung meines Beitrags auch noch ein. Und auch an die Prinzen als ehemalige Thomaner erinnerte ich mich dabei. Übrigens ist dieses System keineswegs nur auf das kirchliche Umfeld beschränkt, sondern sogar hier in Gera gibt es ein Musikinternat: https://www.gymnasium-rutheneum.de/c...ol/special.php


    Das koreanische Spezifikum ist aber offensichtlich, dass dieses System dort in gleicher Weise auf die U-Musik umgemünzt wird. Der Umstand, dass Kinder und Jugendliche von Plattenfirmen gescoutet werden, um viele Jahre später als Erwachsene mal auf dem Popmarkt konkurrieren zu können (so wie ja auch Spitzensportler in aller Regel seit ihrer Kindheit darauf vorbereitet wurden, eines Tages vielleicht mal in der Bundesliga, im Biathlon-Weltcup oder sonstwo zu debütieren), zeigt auf jeden Fall, dass koreanische Plattenfirmen einen langen Atem zu benötigen scheinen, bis sich eines Tages mal zeigt, ob sich die Investition gelohnt hat. Mindestens ebenso befremdlich wirkt auf uns die Vorstellung, dass es überhaupt eine jahrelange gezielte und mit eiserner Disziplin durchgezogene Ausbildung braucht, um Popstar werden zu können. Eine Disziplin, wie man sie bei uns wohl eher mit angehenden Stargeigern oder Konzertpianistinnen assoziiert. Man stelle sich mal einen Moment lang vor, Lena wäre an irgendeinem Punkt ihrer Kindheit/Jugend vom Scout einer Plattenfirma entdeckt worden und hätte dann jahrelang eine Ausbildung nach koreanischem Muster durchlaufen, um dann eines Tages als junge Erwachsene ihr sorgfältig erarbeitetes Debütalbum zu veröffentlichen. Wäre dann trotzdem ein Star herausgekommen, der die Herzen der Öffentlichkeit erobert hätte? Und nicht zuletzt: Hätte dieser Star dann noch iiiiirgendwas mit der Lena zu tun, die wir kennen...?!


    Ich muss in diesem Thread übrigens auch an @Eulenspiegel denken, der ja auch für Popstars schon häufig eine Art der Ausbildung gefordert hat, die der Musik alles unterordnet. Das System K-Pop müsste ihm demzufolge doch eigentlich ganz gut zusagen. Ich wäre daher gespannt, was er so darüber zu sagen hätte.

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    so very cautious
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Zitat Zitat von esiststeffen Beitrag anzeigen
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    Ich muss in diesem Thread übrigens auch an @Eulenspiegel denken, der ja auch für Popstars schon häufig eine Art der Ausbildung gefordert hat, die der Musik alles unterordnet. Das System K-Pop müsste ihm demzufolge doch eigentlich ganz gut zusagen. Ich wäre daher gespannt, was er so darüber zu sagen hätte.
    Genau das ging mir gestern auch schon durch den Kopf.

  14. zum letzten eigenen Beitrag springen | Top | #14
    recht anspruchslos
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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Ich gebe auch mal meinen Senf ab. Mir ist da gerade ein Gedanke gekommen, vielleicht ist der aber auch Quatsch.
    Ein Unterschied zwischen E-Musik und U-Musik (wobei diese Einteilung ja eh etwas typisch Deutsches ist) ist doch im Grunde auch, dass in der klassischen E-Musik zwar auch Talent, aber in erster Linie die musikhandwerklichen Fähigkeiten gefragt sind, die man sich erst über jahrelanges Training erarbeiten muss, wohingegen idealtypisch in der U-Musik eher "Soft Skills" wie Kreativität, Persönlichkeit und Stilbewusstsein im Vordergrund stehen. Deswegen ist es für viele (und ich zähle mich selbst dazu) immer etwas befremdlich, wenn man Popmusik quasi zum Ausbildungsberuf wie in der E-Musik macht. Solch ein System wie in Korea aber auch westliche "Auswüchse" wie Popakademien und Castingshows (die ja im Grunde so was ähnliches machen, nur nicht so konsequent) wirkt da immer etwas merkwürdig (zumindest auf mich).

    Zu K-Pop habe ich nicht wirklich ein Verhältnis. Ich kenne eigentlich nur ein paar Songs von Blackpink, von denen ich sogar den einen oder anderen ganz gut finde und das Album von BTS, das Anfang letzten Jahres rausgekommen ist (Map of the Soul: 7). Dieses habe ich rein aus Neugier mal intensiver angehört und ich fand es ziemlich schrecklich. Aber wie in jedem anderem Musikgenre würde ich da nicht von einem schlechten Album einer einzelnen Band auf ein ganzes Genre schließen.

    Zu den Selbstmorden: Bei westlichen Künstlern gibt es doch auch immer wieder tragische Todesfälle, entweder durch Selbstmorde oder durch exzessiven Drogenkonsum, von daher verstehe ich nicht so ganz, warum da mit dem Finger so auf die K-Pop zeigen muss.
    Geändert von Thophi (03.01.2021 um 20:31 Uhr)

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    Standard AW: K-Pop alias die dunkle Seite der Macht

    Zitat Zitat von Thophi Beitrag anzeigen
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    Ich gebe auch mal meinen Senf ab. Mir ist da gerade ein Gedanke gekommen, vielleicht ist der aber auch Quatsch.
    Ein Unterschied zwischen E-Musik und U-Musik (wobei diese Einteilung ja eh etwas typisch Deutsches ist) ist doch im Grunde auch, dass in der klassischen E-Musik zwar auch Talent, aber in erster Linie die musikhandwerklichen Fähigkeiten gefragt sind, die man sich erst über jahrelanges Training erarbeiten muss, wohingegen idealtypisch in der U-Musik eher "Soft Skills" wie Kreativität, Persönlichkeit und Stilbewusstsein im Vordergrund stehen. Deswegen ist es für viele (und ich zähle mich selbst dazu) immer etwas befremdlich, wenn man Popmusik quasi zum Ausbildungsberuf wie in der E-Musik macht. Solch ein System wie in Korea aber auch westliche "Auswüchse" wie Popakademien und Castingshows (die ja im Grunde so was ähnliches machen, nur nicht so konsequent) wirkt da immer etwas merkwürdig (zumindest auf mich).
    Sehe ich ähnlich. Und klassische Musiker interpretieren in der Regel Noten, die bereits seit Jahrhunderten existieren. D.h. der Schwerpunkt dieser Kunstform liegt in der Vielzahl unterschiedlicher, individuell gestalteter Interpretationen einer begrenzten Anzahl von Musikstücken. Der Anteil an zeitgenössischer Musik ist im klassischen Musikbetrieb vergleichsweise gering. Und auch zum Tanzen ist sie i.d.R. ungeeignet. In der Popmusik ist das ja eher nicht der Fall. Popmusik zu erlernen auf einer "akademischen" Ebene erscheint mir auch irgendwie seltsam.

    PS: Wobei ich nachträglich hinzufügen möchte, dass es auch in der klassischen Musik gewissermaßen "Popstars" gibt und schon immer gegeben hat. Von Mozart über Paganini bis zu Karajan oder Sol Gabetta, um nur einige besonders bekannte zu nennen.
    Geändert von Doktor Landshut (03.01.2021 um 22:08 Uhr)

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