Wer sich tatsächlich nur für Lenas Musik interessiert, dem wird es nicht schwerfallen, alles andere als mediales Hintergrundrauschen auszufiltern. Man muß ihre SM-Aktivitäten (den Begriff darf ich hier wohl als eingeführt betrachten

) nicht verfolgen, um ihre Alben, Singles und Konzerte nicht zu verpassen.
Allerdings bezweifle ich, daß es einen relevanten Prozentsatz ihrer Fans gibt, der wirklich ausschließlich ihr musikalisches Tun schätzt, sei es bei den jungen Mädchen oder beim Rest.
Und noch immer warte ich auf eine schlüssige Erklärung, inwiefern ihre künstlerische Leistung unter ihren sonstigen Aktivitäten leidet, was (ob explizit oder implizit) mit der Kritik an diesen Aktivitäten regelmäßig ausgedrückt wird.
Zwar wäre es denkbar, daß sie bei stärkerer Konzentration auf die Musik mehr, schneller und vielleicht auch hier und da noch "besser" liefern könnte. Aber das ist völlig spekulativ, zumal auch ein Künstler nur ein Mensch ist und keine Maschine, die man sozusagen unter Vollast fahren kann, um maximalen Output zu erreichen. Lena hat viele Interessen, und diese befruchten und ergänzen sich mit Sicherheit auch gegenseitig, persönlich, medial, künstlerisch, physisch und nicht zuletzt auch finanziell.
Und die Chancen der musikalischen Verwirklichung, die sie bekommen hat, beruhen keineswegs ausschließlich auf ihrem musikalischen Talent, sondern eben auch auf dem Rest, dem vielzitierten Gesamtpaket, zu dem ihre selbstdarstellenden Spielereien von Anfang an untrennbar dazugehörten.
Wer eine "reine" Künstlerin möchte, die man dann auch künstlerisch "ernst nehmen" kann, weil sie dem eigenen Purismus gerecht wird, will eine andere Lena. Was für ein Anspruchsdenken ...
OT:
Das Interview mit Miriam Weichselbraun gehört zum ersten "Wetten daß"-Auftritt im März.
Aus dem November datiert dagegen
diese Version, die ich auch sehenswert finde

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